Kant, Kritik der reinen Vernunft Antworten auf die Vorbereitungsfragen zum

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1 Technische Universität Dortmund, Sommersemester 2008 Institut für Philosophie, C. Beisbart Kant, Kritik der reinen Vernunft Antworten auf die Vorbereitungsfragen zum Textgrundlage: Analytik der Grundsätze, drittes Hauptstück Von dem Grunde [...] (Auszug), B-Auflage, B294 B315, Meiner-Ausgabe , nur rechte Seiten. Sie können auslassen: B304 oben/ Das Denken ist die B305 unten/ bestimmen zu können. und B311 oben/ Die Einteilung B313 unten/ beantwortet haben.. Fragen: 1. Zu Beginn der betrachteten Passage spricht Kant vom Land des reinen Verstandes und nennt dieses eine Insel. Deuten Sie dieses Bild! Wir wollen das Bild zunächst etwas mehr auf der Bildebene ausführen. Kant nennt das Land des reinen Verstandes (B294/337) eine Insel. Diese Insel habe Grenzen, die ihr die Natur gegeben habe und die unveränderlich seien; jenseits der Grenzen walte ein Ozean (B294 5/337). Kant unterstellt, dass es weiter in dem Ozean kein Land gibt; allerdings nährten Nebelbänke und schmelzendes Eis die Illusion, es gebe doch mehr Land (ib.). Diese Illusion treibe Seefahrer an, nach weiterem Land zu suchen (ib.). Kant sagt später implizit, dass wir dieses Land besitzen (B295/337), fragt aber, unter welchem Rechtstitel wir das Land besitzen (ib.). Kant nennt das Land Land der Wahrheit (B294/337). Eine erste naheliegende Deutung des Bildes lautet wie folgt: Das Land des reinen Verstandes soll den Gegenstandsbereich illustrieren, hinsichtlich dessen wir mit unserem Verstand synthetische Erkenntnis a priori gewinnen können. Kant behauptet nun, dass dieser Gegenstandsbereich auf die Gegenstände möglicher Erfahrung eingeschränkt ist (B295 6/339). Damit haben wir die natürlichen und unveränderlichen Grenzen im Rahmen des Bildes gedeutet. Der Ozean entspricht dem Bereich jenseits aller möglichen Erfahrung; dort gibt es für uns keine Erkenntnis a priori, obwohl man das fälschlicherweise wie die Seeleute im Bild meinen mag. Den Seeleuten mögen daher die Metaphysiker entsprechen, die versuchten, den Bereich aller möglichen Erfahrung zu überschreiten. Nach Kant sind die Gegenstände möglicher Erfahrung allgemeiner der einzige Gegenstand jeglicher theoretischen Erkenntnis (nicht nur von apriorischer Erkenntnis durch den reinen Verstand). Daher können wir die Insel allgemeiner auch mit dem Gegenstandsbereich aller möglichen Erkenntnis verstehen. Vielleicht ist es dieser Grund, der Kant veranlasst, die Insel Land der Wahrheit zu nennen (B294/337). Mit Wahrheit muss hier die für uns erreichbare Wahrheit gemeint sein. Einer etwas anderen Deutung des Bilds zufolge illustriert die Insel nicht den Gegenstandsbereich, auf den wir reine Verstandeserkenntnis anwenden können, sondern die Erkenntnisse der reinen Verstandes selbst. Eine wesentliche Implikation des Bildes wäre dann, dass unsere apriorische Verstandeserkenntnis auf wenige Prinzipien begrenzt ist (nämlich auf die Folgerungen aus den synthetischen Grundsätzen der reinen Verstandes). Die letztgenannte Deutung ist besonders sinnvoll in Hinblick auf Kants Frage, unter welchem Rechtstitel wir das Land besitzen (s. dazu unten). Wenn es in dem Dritten Hauptstück vor allem um diese Frage gehen soll, dann muss die Hauptaussage dieses Hauptstücks als Antwort auf diese Frage verstanden werden können. Die Hauptaussage des Haupstücks ist aber, dass unser Gebrauch der Kategorien und der synthetischen 1

2 Grundsätze des reinen Verstandes auf Dinge, insofern sie in unserer Erfahrung möglich sind (Erscheinungen), begrenzt ist. Die Frage, unter welchem Rechtstitel wir das Land besitzen kann man dann so deuten: Sie zielt darauf, in welcher Hinsicht wir das Land besitzen. Kants Aussage wäre dann, dass wir das Land gleichsam nur in Beziehung auf die Erscheinungen besitzen. In den anderen Deutungen ist es hingegen schwer nachzuvollziehen, was die Frage soll, unter welchem Rechtstitel wir das Land besitzen. Das Bild von der Insel steht am Ende der transzendentalen Analytik und vor dem Übergang zur transzendentalen Dialektik. Kant möchte damit auch sein Vorgehen illustrieren. Während die Analytik dem Ausmessen und Kartieren der Insel diente (B295/ 337) so hat Kant in der Analytik die Grenzen der reinen Verstandeserkenntnis bestimmt und mit den synthetischen Grundsätzen des reinen Verstands die fundamentalen Verstandeserkenntnisse aufgezeichnet geht es in der Dialektik um das Meer, das die Insel umgibt (vgl. ib.). Im folgenden sind unter Grundsätzen immer die synthetischen Grundsätze des reinen Verstands gemeint. 2. Welche beiden Argumentationsziele setzt sich Kant für das dritte Hauptstück der Analytik der Grundsätze? Inwieweit löst Kant diese Ziele ein? Kant formuliert seine Zielsetzungen, indem er zwei Fragen benennt, die er beantworten will. Beide Fragen sind noch im Bild mit der Insel formuliert. Kant möchte erstens die Frage beantworten, ob wir mit den Umfang des Landes, wie er durch Kant eruiert wurde, zufrieden sein können oder müssen (B295/337). Zweitens möchte er klären, unter welchem Titel uns das Land des reinen Verstandes gehört inwiefern wir also die Insel besitzen (ib.). Die Beantwortung der beiden Fragen sieht Kant offenbar als Zusammenfassung und Zusammenführung wichtiger Ergebnisse der transzendentalen Analytik an (B295/337). Man muss sagen, dass die Argumentationsziele von Kant nicht besonders klar formuliert sind. Die Frage, ob wir mit dem Umfang des Landes zufrieden sein können, beantwortet Kant, soweit ich sehe, nicht direkt. Allerdings bietet Kant eine Überlegung an, die zeigen soll, inwiefern sich die Mühen seiner bisherigen Untersuchung gelohnt haben (B296 7/ ). Dazu fragt Kant, welchen Mehrwert an Erkenntnis seine kritische Philosophie für jemanden haben würde, der seinen Verstand von vornherein nur in Bezug auf Gegenstände möglicher Erfahrung gebraucht (B296/B339). In seiner Antwort auf diese Frage betont Kant den Nutzen, die Grenzen des eigenen empirischen Verstandesgebrauchs zu kennen (B297/341). Wenn man das Land des reinen Verstandes mit den Erkenntnissen des reinen Verstandes identifiziert, dann kann man die Frage, inwiefern wir das betreffende Wissen haben, wie folgt verstehen: Auf welche Gegenstandsbereiche kann man die grundlegenden Prinzipien des reinen Verstandes anwenden? Diese Frage beantwortet Kant in der Tat im folgenden. Grob gesagt behauptet Kant, dass wir apriorische Erkenntnisse nur auf Dinge als Erscheinungen beziehen dürfen. 3. Erläutern Sie Kants Unterscheidung zwischen Phaenomena (Erscheinungen) und Noumena (Dingen an sich)! Die Unterscheidung von Ding an sich und Erscheinung findet sich schon an früheren Punkten in der KrV (siehe etwa A27/B43/102). Im Dritten Hauptstück der Analytik der Grundsätze verwendet Kant erstmals die Begriffe von Phaenomon und Noumenon, die er der Tradition entnimmt. Kants Grundintention ist es dabei offenbar zu behaupten, dass wir Noumena als Dinge an sich auffassen müssen, von denen wir letztlich keine Kenntnis haben. Für das folgende können wir Ding an sich/erscheinung mit Noumenon/Phaenomenon identifizieren. 2

3 Eine wesentliche Textstelle zur Unterscheidung von Phaenomena und Noumena ist folgende Passage: Gleichwohl liegt es doch schon in unserem Begriffe, wenn wir gewisse Gegenstände, als Erscheinungen, Sinnenwesen (Phaenomena), nennen, indem wir die Art, wie wir sie anschauen, von ihrer Beschaffenheit an sich selbst unterscheiden, da wir entweder eben dieselbe nach dieser letzteren Beschaffenheit, wenn wir sie gleich in derselben nicht anschauen, oder auch andere mgliche Dinge, die gar nicht Objekte unserer Sinne sind, als Gegenstände blo durch den Verstand gedacht, jenen gleichsam gegenberstellen, und sie Verstandeswesen (Noumena) nennen. (B306/359 61) Phaenomena sind demnach Dinge, insofern sie möglicher Gegenstand unserer Erfahrung sind oder uns erscheinen. Noumena bilden das Gegenstück zu Phaenomena, es handelt sich dabei um Gegenstände, insofern diese unabhängig von aller möglichen Erfahrung existieren. Die Textstelle macht deutlich, dass man genauer zwischen zwei Arten von Noumena unterscheiden muss (Kant markiert das nicht durch neue Begriffe). Einmal kann man unter Noumena diejenigen Dinge verstehen, von denen wir Erfahrung haben können, allerdings betrachten wir diese Dinge nur dann als Noumena, wenn davon abstrahieren, wie wir diese Dinge erfahren. Zweitens kann man unter Noumena auch Gegenstände verstehen, von denen wir gar keine Erfahrung haben können. Bei Noumena im ersten Sinn geht es eigentlich darum, die Gegenstände, die wir sehen etc., von einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Bei Nuomena im zweiten Fall geht es um einen neuen Bereich von Gegenständen. Entsprechend kann man auch bei Phaenomena genauer unterscheiden: Einmal können Phaenomena Gegenstände bezeichnen, insofern sie uns erscheinen. Hier geht es wieder um eine Betrachtungsweise. Zweitens können Phaenomena einfach diejenigen Gegenstände aller möglichen Erfahrung sein. Damit wird dann wieder ein Gegenstandsbereich definiert. Kant bringt nun Noumena und Dinge an sich zusammen (deutlich B315/375). 1 Den Dingen an sich sind die Erscheinungen entgegengesetzt, die wir entsprechend mit den Phaenomena assoziieren können (s. dazu das obige Zitat). Kant nennt Erscheinungen Gegenstände einer möglichen Erfahrung (B298/341 3). In der transzendentalen Ästhetik wurde die Erscheinung als der unbestimmte Gegenstand einer empirischen Anschauung bezeichnet (A20/B34/94). Auf die Unterscheidung Noumena in positiver und negativer Bedeutung wird unten eingegangen. 4. Wie schränkt Kant den legitimen Gebrauch des reinen Verstandes ein? Erläutern Sie in diesem Zusammenhang den Begriff transzendentaler Gebrauch. Nach Kant ist nur der empirische Gebrauch des reinen Verstandes legitim (etwa B297/ 341 und B303/355). Dieser Gebrauch bezieht die reinen Verstandeserkenntnisse nur auf Erscheinungen (B298/341 3). Dem empirischen Gebrauch steht der transzendentale Gebrauch gegenüber (B297/341). Dieser bezieht die Grundsätze des reinen Verstandes auch auf das Ding an sich (B298/341 3). Kant hält ihn für illegitim (B298/343). 5. Wie begründet Kant die Einschränkung, die er für den reinen Verstandesgebrauch formuliert (B298 oben/343.1 B303/355.9)? 1 Es ist nicht ganz klar, ob Kant Dinge an sich und Noumena identifiziert. Vermutlich will er nur Dinge an sich und Noumena im negativen Sinne identifizieren. 3

4 Die genannte Textpassage dient ganz deutlich der Begründung, warum wir die Kategorien nicht im transzendentalen Sinne gebrauchen dürfen. Wir können dabei zwei unterschiedliche Argumente (Argumentationsteile) unterscheiden. Das erste Argument erstreckt sich von B298 oben/343.1 bis B299 unten/ Kant geht dort allgemein von Begriffen aus und fragt sich, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit wir einen Begriff haben (B298/343). Nach Kant bedarf es dazu einmal einer logischen Form oder Funktion (ib.). Zweitens muss es Gegenstände geben können, auf die sich dieser Begriff bezieht (ib.), die zum Beispiel unter den Begriff fallen. Wenn die zweite Bedingung nicht erfüllt sei, dann habe der Begriff keinen Inhalt (ib.). Kant zufolge hapert es nun beim transzendentalen Gebrauch eines Begriffs, insbesondere einer Kategorie an der zweiten Bedingung sie lässt sich dort nicht erfüllen. Um das zu zeigen, versucht Kant aufzuweisen, dass die zweite Bedingung nennen wir sie die Inhaltsbedingung nur erfüllt werden kann, wenn die Begriffe im Hinblick auf mögliche Erfahrung gebraucht werden (empirischer Gebrauch). Kant argumentiert wie folgt (B298 9/343): Die Inhaltsbedingung ist erfüllt, wenn ein Begriff auf Gegenstände bezogen werden kann dem Begriff muss ein Gegenstand gegeben werden können. Gegenstände können nach Kant aber nur durch die Sinnlichkeit und durch Anschauungen sinnliche Vorstellungen gegeben werden. Nun müssen wir zwei Arten von Anschauungen unterscheiden. Einmal gibt es empirische Anschauungen (zur Definition A20/B34/94). Sie entstammen unmittelbar der Erfahrung und sind Vorstellungen von Gegenständen der Erfahrung. Ein Begriff, der gehaltvoll ist, weil ihm Gegenstände durch empirische Anschauungen gegeben werden können, kann daher auf Gegenstände der Erfahrung bezogen werden eben auf jene Gegenstände, von denen die empirischen Anschauungen Anschauungen sind. Neben den empirischen Anschauungen gibt es noch die reinen Anschauungen (zur Definition A20/B34/94). Diese sind apriorisch gründen also nicht in Erfahrung. Dennoch können auch die reinen Anschauungen für sich und ohne Bezug auf Gegenstände möglicher Erfahrung einem Begriff keinen Gegenstand geben. Denn sie haben selbst nur dann Gegenstandsbezug, wenn sie an empirische Anschauungen zurückgebunden werden. Empirische Anschauungen sind aber Vorstellungen möglicher Gegenstände der Erfahrung. Daher müssen auch Begriffe, denen Gegenstände durch reine Anschauungen gegeben sind, letzlich auf Gegenstände möglicher Erfahrung bezogen werden können. Kant illustriert das durch den Begriff der Größe (B299/345). Dieser Begriff haben zwar einen apriorischen Ursprung. Er lasse sich jedoch nur auf Gegenstände anwenden, wenn er in Hinblick auf Gegenstände möglicher Erfahrung gebraucht werde. Das zweite Argument, welches Kant anführt (B300 2/345 51), geht spezieller von den Kategorien aus. Diese ließen sich nur in Hinblick auf mögliche Erfahrungsgegenstände gebrauchen, weil sich ihr Gehalt nur unter Bezug auf die Erfahrung erklären lasse. Dabei geht Kant von der Forderung dessen aus, was er eine reale Definition nennt (B300/345). Eine solche Definition soll verständlich machen, wie sich der Begriff auf ein Objekt beziehen kann (ib.). Nach Kant können die Kategorien nur dann real definieren, wenn wir sie auf Gegenstände möglicher Erfahrung beziehen. Kant zeigt das u.a. am Begriff der Größe (B300/347 9). Wir können Kants Argument in dieser Hinsicht wie folgt rekonstruieren: Wir wollen ein reale Definition des Begriffs der Größe. 2 Wir wollen also verstehen, wie Gegenstände eine bestimmte Größe haben können (das ist die Möglichkeit, wie der Begriff der Größe Bezug auf Gegenstände haben kann). Was heißt es nun, dass ein Gegenstand eine bestimmte Größe hat? Nun, es heißt, dass eine bestimmte Einheit (sagen wir ein Metermaß) viele Male in den Gegenstand passt. Und das wiederum heißt, dass die Einheit wiederholt in den Gegenstand passt (stellen Sie sich dazu vor, dass Sie 2 Größe ( Quantität) ist streng genommen keine Kategorie, sondern ein Oberbegriff über drei Kategorien (A80/B106/156). 4

5 mit einem einzigen Metermaß von zwei Meter Länge eine Wand von etwa zehn Meter Länge ausmessen wollen. Was machen Sie? Sie legen das Metermaß so neben die Wand, dass sein Anfang mit einem Ende der Wand zusammenfällt, markieren das Ende des Metermaßes, verschieben es so, dass sein Anfang mit der Marke zusammenfällt u.s.w. Damit wiederholen Sie einen bestimmten Prozess). Wiederholung ist aber ein Begriff, der nur dann Sinn macht, wenn man eine Zeit annimmt. Die Zeit ist nun nach Kant die Form der Anschauung und stellt damit einen Bezug auf die Erfahrung und mögliche Gegenstände der Erfahrung her. Im folgenden geht Kant in ähnlicher Weise andere Kategorien durch, nämlich die Kategorien der Realität und der Negation (B300/ ), der Substanz (B300 1/ ), der Kausalität (B301 2/ ), der Wechselwirkung (hier Gemeinschaft genannt, B302/ ) sowie der Möglichkeit, des Daseins und der Notwendigkeit (B302/ ). 6. Nach Kant kann man dazu neigen, den Kategorien einen größeren Anwendungsbereich zuzuschreiben als den Gegenständen möglicher Erfahrung (B305/359). Woraus entsteht diese Neigung und warum ist sie nicht gerechtfertigt? Die Kategorien sind reine Verstandesbegriffe sie entspringen daher dem Verstand (B305/359). Kant zufolge sind sie notwendige Bedingungen an die Möglichkeit, einen Gegenstand zu denken (A93/B126 7/172 3). Es leuchtet daher prima facie nicht ein, warum ihr Gebrauch auf Gegenstände möglicher Erfahrung oder der Sinnlichkeit eingeschränkt werden soll. Kant schreibt in diesem Sinne: Die Kategorien gründen sich ihrem Ursprunge nach nicht auf Sinnlichkeit, wie die Anschauungsformen, Raum und Zeit; scheinen also eine über alle Gegenstände der Sinne erweiterte Anwendung zu verstatten. (B306/359). Auch der Begriff der Erscheinung (des Phaenomenons) mag zum Anlass werden, den Begriff neuer Gegenstände zu bilden, die dann ebenfalls unter die Kategorien fallen (B306/359 61). Denn wenn wir etwas als Erscheinung betrachten, dann sehen wir von allem empirischen Material ab. Wenden wir diese Abstraktion ins Positive, so entsteht die Annahme, die uns bekannten Dinge hätten eine uns unbekannte Seite, oder es gäbe Dinge, die wir nicht erkennen können. In beiden Fällen spricht Kant von Noumena (B306/361). Wir sind dann geneigt, die Kategorien auf diese Dinge anzuwenden (ib.). Kant zufolge ist das aber nicht legitim. Er begründet das etwa, indem er sagt, die Kategorien seien ohne Anschauung ohne Bedeutung (B306 7/359). 7. Erklären Sie Kants Unterscheidung von Noumena im positiven und negativen Sinn. Wozu braucht Kant diese Unterscheidung? Ein Noumenon im negativen Sinn ist ein Ding, so fern es nicht Objekt unserer sinnlichen Anschauung ist (B306/361). Noumena im negativen Sinne entstehen, wenn wir von unserer Anschauung absehen (ib.). Bei Noumena im positiven Sinn wird hingegen von einer anderen Art der Anschauung ausgegangen, nämlich einer nicht-sinnlichen (ib.). Noumena im positiven Sinn sind Gegenstand einer nicht-sinnlichen, d.h. intellektuellen Anschauung (ib.). Statt von einer nicht-sinnlichen Anschauung spricht Kant auch von einem Verstand, der intuitiv (wie durch Anschauung) erkennt (B311 2/371). Kant trifft die Unterscheidung vermutlich, um uns eine Art von Metaphysik abzugewöhnen, die zwischen zwei Klassen von Dingen, nämlich Noumena und Phaenomena, unterscheidet (B311/369). Kant braucht den Begriff des Noumenons nur als Grenzbegriff (B310 1/369) oder problematischen Begriff (B310), dessen Gegenstandsbezug nicht verständlich gemacht werden kann. In diesem Sinn können wir zwar von Noumena im negativen Sinn sprechen, um die Grenzen unserer Erkenntnis zu markieren. Das sollte uns jedoch nicht dazu führen, positiv über Gegenstände zu spekulieren, die nicht Gegenstand möglicher Erfahrung sind. 5

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