FAQs Häufig gestellte Fragen

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1 ECPMFs JOURNALISTS-IN-RESIDENCE-PROGRAMM FAQs Häufig gestellte Fragen Was ist das Journalists-in-Residence-Programm? Das Journalists-in-Residence-Programm (JiR) des ECPMF wurde gegründet, um Medienschaffende, die aufgrund ihrer Arbeit gefährdet sind und ihr Heimatland verlassen müssen, zu schützen und zu unterstützen. Das Programm bietet einen Zufluchtsort für Journalisten aus EU- und Beitrittskandidatenländern, die Opfer verschiedenster Arten von Bedrohungen (physisch, psychisch) geworden sind. Ob die Gefahr dabei von Regierungen, Behörden, der organisierten Kriminalität, Unternehmen, religiösen oder politischen Gruppen oder Privatpersonen ausgeht, ist dabei unwichtig. Wer kann sich als JiR bewerben? Das Journalists-in-Residence-Programm wurde geschaffen für Medienschaffende, die - aufgrund ihrer Arbeit bedroht werden - mindestens 5 Jahre in Vollzeit journalistisch gearbeitet haben - motiviert sind, das ECPMF in seiner Arbeit zu unterstützen - gute Englisch- oder Deutschkenntnisse besitzen (B2-Niveau) - in einem EU- oder Beitrittskandidatenland leben - nicht Mitglied einer extremistischen Bewegung oder Partei sein sollten Generelle Fragen Wie soll ich belegen, dass ich in Gefahr bin? Der/Die Bewerberin muss belegen, dass er/sie aufgrund journalistischer Arbeit in Gefahr ist. Das kann beispielsweise durch Berichterstattung, Angaben von Behörden, Nichtregierungsorganisationen oder andere relevante Dokumente, die an das ECPMF gegeben werden, verifiziert werden. Wer gilt nach den Regeln des JiR-Programm als Journalist/Medienschaffender? Bewerben können sich jene, die mindestens fünf (5) Jahre in Vollzeit journalistisch gearbeitet haben. Wer nur in Teilzeit in diesem Bereich tätig ist, wird nicht automatisch von der Bewerbung ausgeschlossen, wenn er/sie dennoch aufgrund der journalistischen Arbeit in Gefahr ist. Die Mitgliedschaft oder Nähe zu einer extremistischen Organisation oder Partei führt jedoch zum Ausschluss aus dem Auswahlverfahren.

2 Falls ich ausgewählt werden, was erwartet das ECPMF von mir während meines Aufenthalts in Leipzig? Das Programm hat vor allem das Ziel, dem/der ausgewählten Medienschaffenden Sicherheit zu bieten. Teilnehmer/innen können sich den Tag frei einteilen. Wir denken, dass es vorteilhaft für den/die Teilnehmer/in ist, seine/ihre Situation öffentlich zu machen und ermutigen dazu, aktiv beim ECPMF mitzuwirken und den eigenen Fall öffentlich zu präsentieren. Das ECPMF unterstützt den/die JIR zudem darin, seine/ihre journalistische Arbeit fortzusetzten. Dafür steht das Büro des ECPMF als Arbeitsort zur Verfügung. Die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum und der/dem JiR hat sich in der Vergangenheit für beide Seiten als nützlich bewiesen, vor allem um die Situation von bedrohten Medienschaffenden zu verbessern. Ich lebe nicht in der EU oder einem Beitrittskandidatenland. Wird meine Bewerbung berücksichtigt? Nein. Leider können Bewerbungen von außerhalb der Region nicht berücksichtigt werden. Warum muss ich über gute Deutsch- oder Englischkenntnisse verfügen? Wir glauben, dass Sprachkenntnisse auch die Sicherheit erhöhen. Warum? Sprache ist der Schlüssel, um internationale Öffentlichkeit für den Fall zu erreichen. Abhängig von den persönlichen Präferenzen bietet das ECPMF die Möglichkeit an, an Diskussionen, Presseterminen oder Hintergrundgesprächen teilzunehmen Möglichkeiten, um die eigene Situation in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Die Grundvoraussetzung dafür ist es, gut auf Deutsch oder Englisch kommunizieren zu können. Kann das ECPMF mich dabei unterstützen, nach meinem Aufenthalt Asyl in Deutschland zu beantragen? Nein. Es ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Bewerbung, dass der/die Teilnehmer/in nach dem Aufenthalt in Leipzig wieder in ihr/sein Heimatland zurückkehren kann. Details des Journalists-in-Residence-Programms Wie lange kann ich in Leipzig bleiben? Die Länge des Aufenthaltes ist abhängig vom individuellen Fall und den Abmachungen, die mit anderen Programmteilnehmern getroffen wurden. Der Aufenthalt kann zwischen 3 und 12 Monaten dauern. Das Auswahlkomitee, bestehend aus Mitgliedern des ECPMF-Vorstandes und Aufsichtsrates, entscheidet darüber.

3 Welche Kosten übernimmt das ECPMF, wenn ich ausgewählt werde? Das ECPMF übernimmt Kosten für die Reise nach und von Deutschland und ggf. für Visa. Zusätzlich wird für die Dauer des Aufenthaltes eine Krankenversicherung sowie eine monatliche finanzielle Unterstützung von Euro zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können wir leider keine weiteren Kosten, etwa für Sprachkurse, Psychotherapie oder Printerzeugnisse übernehmen, unterstützen den/die JiR jedoch soweit wir können. Wo werde ich wohnen? Das ECPMF stellt dem/der JiR ein sicheres und vollständig Eingerichtetes Apartment in Leipzig, Deutschland, zur Verfügung. Können meine Kinder mit nach Leipzig kommen? Ja. Wenn es geplant ist, mit Kind/ern zu kommen, sollte dies jedoch unbedingt, samt aller relevanten Informationen (wie Passnummer, Geburtsurkunde, Information ob das Kind einen Schul- bzw. Kindergartenplatz braucht) in der Bewerbung kenntlich gemacht werden. Für den gemeinsamen Aufenthalt von JiR und Kind wird das ECPMF dann alle entsprechenden Vorkehrungen treffen. Kann ich meine/n (Ehe)-Partner/in mitbringen? Ja. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass die Möglichkeit auf ein Visum geringer ist, wenn der/die JiR mit Partner/in bzw. Familie nach Leipzig kommen möchte, da deutsche Behörden in diesem Fall eher davon ausgehen, dass die Familie dauerhaft in Deutschland bleiben will was die Chance verringert, das für das JiR-Programm notwendige Visum zu erhalten. Außerdem können wir (Ehe- )Partner/innen nicht finanziell unterstützen. Das Apartment für den/die JiR ist außerdem nur passend für eine Person und ein Kind, jedoch nicht für eine ganze Familie. Kann ich während des Aufenthaltes In Deutschland arbeiten? Für EU-Bürger gibt es aufgrund der Freizügigkeitsregelung keine Einschränkungen, in Leipzig zu arbeiten. Visa-Regelungen können die Möglichkeit, Geld zu verdienen, jedoch einschränken. Grundsätzlich ermutigen wir den/die JiR dazu, auch in Leipzig weiter journalistisch zu arbeiten, jedoch auch Zeit aufzuwenden, um auf den eigenen Fall und den Kampf für die Medienfreiheit aufmerksam zu machen.

4 Kann das ECPMF mir einen Job bzw. den Kontakt zu Arbeitgebern vermitteln? Nein. Das ECPMF unterstützt den/die JiR dabei, sich zu erholen und Öffentlichkeit für den eigenen Fall zu erreichen. Das ECPMF vermittelt jedoch keinen Kontakt zu Arbeitgebern. Wer arbeitet mit dem ECPMF an dem JiR-Programm? Das ECPMF kooperiert mit all seinen Partnern, um einen sicheren und schnellen Ablauf zu gewährleisten. Neben unserem eigenen internationalen Netzwerk stehen wir zudem in engem Kontakt mit der Leipziger Ausländerbehörde, um möglichst schnell die temporäre Aufenthaltserlaubnis für den/die JiR zu bekommen. Wie wird das JiR-Programm finanziert? Das Programm wird von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, der Stadt Leipzig, dem Freistaat Sachsen und der Europäischen Kommission gefördert. Zudem begrüßen wir jede Unterstützung und Spende, um das Programm aufrecht erhalten zu können. Wie kann ich das Journalists-in-Residence-Programm unterstützen? Es gibt viele Möglichkeiten, um das Programm zu unterstützen, sowohl finanziell als auch durch Sachleistungen. Wir freuen uns über Kooperationen, um das Programm oder den/die Teilnehmer/in und seinen/ihren individuellen Fall zu unterstützen. Organisationen, die eine Konferenz oder Diskussion veranstalten, können sich gerne an das ECPMF wenden, um den/die JiR einzuladen. Auch Medien, die über den/die JiR berichten wollen, können uns gerne kontaktieren: Werden meine persönlichen Daten geschützt? Alle persönlichen und sensiblen Informationen werden streng vertraulich behandelt und werden nicht an Dritte weitergeleitet. Außerdem gibt es die Möglichkeit, uns verschlüsselte Nachrichten zu senden. Bewerbungsverfahren Wie bewerbe ich mich? Bitte füllen Sie das Bewerbungsformular aus und senden Sie es zusammen mit einem Lebenslauf, einer Liste journalistischer Veröffentlichungen, erhaltenen Preisen und einer genauen Beschreibung der Bedrohungen, denen Sie ausgesetzt sind, an das ECPMF. Bitte vergessen Sie nicht einen Sprachnachweis (Sprachkurszertifikat o.ä.). Außerdem benötigen wir Referenzen von zwei anderen Journalist/innen oder NGOs, die uns über Ihren Fall informieren können.

5 Was passiert während des Auswertungsprozesses? Alle Bewerbungsdokumente und Referenzen werden gleich und fair behandelt. Mithilfe weiterer Informationen von unseren Partnern in der Region sowie von unseren wissenschaftlichen und juristischen Partnern überprüfen wir die Bewerbung und alle Angaben genau. Wenn die Überprüfung der Fakten abgeschlossen ist, werden die aussichtsreichsten Kandidaten an eine Jury weitergeleitet. Dieses Auswahlkomitee besteht aus Mitgliedern des ECPMF-Vorstandes und Aufsichtsrates und wird ggf. durch einen vertrauenswürdigen Dritten erweitert. Wie lange dauert es in der Regel, bis ich eine Antwort auf meine Bewerbung erhalte? Das hängt von verschiedenen Faktoren wie etwa der Anzahl an Bewerbungen und der Kooperation mit der Ausländerbehörde für Visa ab. Einige Umstände können den Prozess beschleunigen, etwa wenn das ECPMF die angegebenen Referenzen schnell erreichen kann, um die Angaben in der Bewerbung zu überprüfen. Wir bemühen uns in jedem Fall, jeder/m Bewerber/in so schnell wie möglich zu antworten.