Produktionsgemeinschaft Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Zusammenarbeit seit Installation, Fotografie, Zeichnung, Malerei und Wandmalerei

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1 Gerda Steiner / Jörg Lenzlinger, Cómo llegó la morsa a Madrid, 2003, diverse Techniken Bearbeitungstiefe Name Gerda Steiner / Jörg Lenzlinger Lebensdaten [Zusammenarbeit seit 1997] Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel DE EN CH Produktionsgemeinschaft Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Zusammenarbeit seit Installation, Fotografie, Zeichnung, Malerei und Wandmalerei Installation, Fotografie, Zeichnung, Malerei, Wandmalerei Gerda Steiner besucht 1984 die Kunstgewerbeschule in Luzern, diejenige in Basel. Es folgen Auslandaufenthalte 1993 in Paris (Cité Internationale des Arts), 1995 in Montreal (Artist Studio Programme) und 1999 in Melbourne (Artist in Residence am Queen s College). Jörg Lenzlinger absolviert eine Schreinerlehre; 1985 Kunstgewerbeschule in Zürich. Auslandaufenthalte 1996 in San Francisco (Exploratorium Artist in Residence) und 1999 in Melbourne (Artist in Residence am Queen s College). Das Gemeinschaftswerk von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger beginnt Während ihrer Weltreise realisieren sie die Fotoserie Lift up, die eine einfache, selbst erdachte, ritualisierte Handlung zeigt, in der Steiner Menschen verschiedener Kulturen und Gesinnungen physisch hochhebt, während Lenzlinger sie fotografisch festhält. Mehrheitlich Seite 1/5,

2 komplex angelegte und aufwändige Installationen bilden den Kern ihres Schaffens, wie zum Beispiel Gletscherglück und Nervenwärmer, ausgestellt in der Galerie Stampa in Basel 2001, Die Heimatmaschine für die Landesausstellung Expo.02 oder Cómo llegó la morsa a Madrid ein Raum für das Walross Lolita in La Casa Encendida in Madrid, Mit der Installation Fallender Garten in der barocken Kirche San Staë in Venedig, mit der sie die Schweiz an der Biennale di Venezia 2003 vertreten, erlangen sie internationale Beachtung. Weitere Ausstellungen (Auswahl): Seelenwärmer (2005/06) in der Stiftsbibliothek St. Gallen, Das vegetative Nervensystem im Museum Kunst Palast, Düsseldorf, The Water Hole (2009) im Australian Centre for Contemporary Art (ACCA) in Melbourne, verschiedene Rauminstallationen im Arp Museum Rolandseck (2010), im Art Tower Mito (2012) sowie Nationalpark (2013) im Sulserbau des Bündner Kunstmuseums Chur. Bereits in Lift up, einer Serie von 72 Fotografien, offenbart sich das Anliegen von Steiner und Lenzlinger, die Distanz zwischen Eigenem und Fremden aufzuheben. Später schlägt sich das Interesse für andere Kulturen und deren Umgang mit der Natur in grossräumigen Installationen nieder. Die beiden Kunstschaffenden greifen das Thema Garten auf und komponieren, mit grossem Gespür für die vorhandenen räumlichen Bedingungen, mit organischem und künstlichem Material ein wunderlich-wucherndes Ambiente. In einem Schöpfungsprozess, der sich über eine längere Zeitspanne erstreckt, arrangieren sie Plastik- und Seidenblumen, echte Pflanzen, banale Objekte, Äste, Plastikschläuche, allerlei fremdartige Materialien und jeweils an Ort und Stelle Vorgefundenes zu einer Parallelwelt der natürlichen Umgebung. Mit Pigmenten und wachstumsförderndem Dünger angereicherte Salzlösungen benässen einzelne Gegenstände. Auf diese Weise entstehen allmählich durch Zufuhr und Verdunsten von Wasser Kristallkörper, die wie Tropfsteingebilde wirken. Die in der Natur waltenden Kräfte prägen das Gesamtkunstwerk, das einer stetigen, nicht kontrollierbaren Veränderung unterworfen ist. Das Zusammenführen von scheinbar disparaten Elementen zu einem geheimnisvollen, kaum überschaubaren und doch kohärenten Ganzen geschieht mit Leichtigkeit und Ironie. Diese verführerischen und wunderbaren «Weltmodelle» ziehen die Betrachtenden in ihren Bann. Mit dem Kontemplativen paart sich das melancholische Nachsinnen über die natürlichen Vorgänge und Bedingungen von Wachstum, Zerfall und Seite 2/5,

3 Vergänglichkeit. Auch die geschaffenen Installationen sind hinfällig was bleibt sind die Fotografien der Kunstwerke, die im Ausschnitt der räumlichen Gegebenheiten filigrane Strukturen erkennen lassen. Diese werden von Steiner und Lenzlinger weiter bearbeitet, und finden Eingang in neue künstlerische Erzeugnisse. Werke: Aargauer Kunsthaus Aarau; Aarau, Neue Aargauer Bank, Die Grotte, 2007; Bern, Schweizerische Nationalbank, Die Schaukel, 2012; Düsseldorf, Museum Kunst Palast, Das Vegetative Nervensystem, 2006; Langenbruck, Kloster Schönthal, Eldorado, 2011; Liestal, Sammlung Kunstkredit, Archäologie und Museum Baselland; Lyon, FRAC Rhône- Alpes; Rheinfelden, Siedlung Quellengarten, Quellengrotte, 2012; Rom, Schweizer Institut, Ovulatione IV, Brunnen mit Wandmalerei, 2005; St. Gallen, Universität im Gebäude der Helvetia Patria Versicherungen, Cafeteria, Schönheitsfehler und Goldgruben, 2003; Villingen, Paul Scherrer Institut, Kristallwachstum, 2007; Kunsthaus Zürich. Simonetta Noseda, 2005, aktualisiert 2013 Literaturauswahl - Gerda Steiner & Jürg Lenzlinger. Totentanz. [Text:] Isabel Friedli. Basel: Christoph Merian, Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger: Hochwasser. High Water. Trink oh Herz vom Überfluss der Zeit! Drink oh Heart from the Abundance of Time I. Remagen, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, [Texte:] Oliver Kornhoff [et al.]. Köln: Snoeck, Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger: The mystery of fertility. Installationen, Fotografien und Texte: Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. [Basel]: Christoph Merian, 2010 [Paralleltexte in Deutsch und Englisch] - Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger. The Water Hole. Australian Centre for Contemporary Art, Cómo llegó la morsa a Madrid? Giardino calante, Schönheitsfehler und Goldgruben, Wucher, Whalebalance, Les Envahisseurs!, Brainforest, Wurzelbehandlung, La Fuente de la Juventud. Texte: Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Basel: Christoph Merian, The Encounters in the 21st Century: Polyphony - Emerging Resonances. Kanazawa, 21st Century Museum of Contemporary Art, [Texts:] Yutaka Mino [et al.]. Kanazawa, Gute und dumme Wunder. Miracoli buoni e stupidi. Miracles bons ou bêtes. Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger. L. Biennale di Venezia, Chiesa San Staë, Hrsg. vom Bundesamt für Kultur, Bern; [Texte:] Tom Seite 3/5,

4 Allison [et al.]. Baden: Lars Müller, 2003, 2 Bde. [erscheint anlässlich der Ausstellung Fallender Garten in der Kirche San Staë, Venedig, im Rahmen der 50. Biennale Venedig 2003, als Beitrag der Schweiz] - Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger. Heimatmaschine. Text: Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Basel: Urs Engeler, Gerda Steiner Jörg Lenzlinger. Como llego la morsa a Madrid. Madrid, La Casa Encendida, Textos: Pilar Campos [et al.]. Madrid, The Lay of the Land. Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger. Cincinnati, Contemporary Arts Center, [Text:] Sue Spaid. Cincinnati, Freie Sicht aufs Mittelmeer. Junge Schweizer Kunst. Kunsthaus Zürich; Frankfurt am Main, Schirn Kunsthalle, Katalog: Bice Curiger. Zürich: Scalo, 1998 Website Verweise Lenzlinger, Jörg (* Uster) Steiner, Gerda (* Ettiswil) Direktlink Letzte Änderung Disclaimer Alle von SIKART angebotenen Inhalte stehen für den persönlichen Eigengebrauch und die wissenschaftliche Verwendung zur Verfügung. Copyright Das Copyright für den redaktionellen Teil, die Daten und die Datenbank von SIKART liegt allein beim Herausgeber (SIK-ISEA). Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Dateien oder deren Bestandteilen in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung von SIK-ISEA nicht gestattet. Empfohlene Zitierweise AutorIn: Titel [Datum der Publikation], Quellenangabe, <URL>, Datum des Zugriffs. Beispiel: Oskar Bätschmann: Hodler, Ferdinand [2008, 2011], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, Seite 4/5,

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