König vs. Papst der Investiturstreit. Das Wormser Konkordat
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1 König vs. Papst der Investiturstreit Ausgangslage: Investitur: Das Wormser Konkordat
2 A1: Innerhalb der Kirche wurde seit dem 10. Jahrhundert immer mehr Stimmen laut, die schlimme Zustände unter den Geistlichen beklagten. Ein Erzbischof kritisiert die Verhältnisse in Klöstern und in der Reichskirche im Jahr 909: Bete und arbeite diesen Grundsatz hat der heilige Benedikt den Mönchen gegeben. Die drei Gelübde Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit sollen ihnen helfen, ein gottgefälliges Leben zu führen. Jetzt aber leben (sie) im Kloster ( ) mit Weibern, Kindern, Vasallen und Jagdhunden. Sie häufen Reichtümer an und herrschen auf ihrem Land über Grundhörige und Leibeigene, wie es die weltlichen Herren tun, anstatt auf die Frömmigkeit ( ) zu achten. ( ) Aber auch außerhalb der Klostermauern sieht es im kirchlichen Leben nicht besser aus: Die Priester sind verheiratet oder leben mit Weibern zusammen und haben Kinder. Von den Laien (= Angehöriger der katholischen Kirche, der kein geistliches Amt innehat) sind sie in keiner Weise zu unterscheiden. Die Bischöfe und Priester werden in ihr geistliches Amt von weltlichen Adeligen ganz nach deren Belieben eingesetzt. Immer häufiger lassen sie sich für die Investitur bezahlen, so dass die geistlichen Ämter wie Getreide oder Vieh gehandelt werden. 1. Was müssen die Geistlichen tun, um ein gottgefälliges Leben zu führen? Unterstreiche! 2. Erkläre, was die Geistlichen stattdessen tun! 3. Wer setzt die Bischöfe und Priester in ihr geistliches Amt ein und was erhalten sie dafür? A2:Dictatus Papae Papst Gregor VII. will gegen die schlimmen Zustände in der Kirche ankämpfen. Er verfasst einige Grundsätze für die Kirche: 1. Der Name des Papstes ist einzigartig in der Welt. 2. Nur der Papst darf Bischöfe absetzen und wieder einsetzen. 3. Alle Fürsten dürfen allein dem Papst die Füße küssen. 4. Der Papst kann von keinem gerichtet werden. 5. Der Papst kann den Kaiser absetzen. 6. Nur der Papst besitzt die kaiserlichen Reichsinsignien. A3: Heinrichs IV. antwortet dem Papst 1076: # Wir Heinrich durch Gottes gerechte Ordnung König ( ) nicht mehr dem Papst, sondern den falschen Mönch. Diese Anrede hast du nämlich für die von dir gestiftete Verwirrung verdient. ( ) So steige du denn, der du durch diesen Fluch das Unheil aller unserer Bischöfe und unser eigenes verdammt bist, herab, verlassen den päpstlichen Stuhl, den du dir angemaßt hast! Ein anderer steige auf den Thron des heiligen Petrus ( ). Ich, Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir mit allen meinen Bischöfen: steige herab, steige herab!
3 1. Unterstreiche in A2, was der Papst künftig nur noch alleine darf! 2. Wer besitzt in den Augen des Papstes die ganze Macht (Geistliche und Weltliche)? 3. Was fordert Heinrich im Gegenzug vom Papst? Wie bezeichnet er ihn? 4. Was könnte Gregor VII. nun tun? Stelle zwei Vermutungen an! A4: Gruppe A und B: Erklären deinem Nachbarn, wie die Ereignisse dargestellt werden und vergleicht die Darstellungen miteinander! Nennt drei Unterschiede, die euch auffallen! Quelle Gruppe A Quelle Gruppe B A5:Das Wormser Konkordat 1122 Im Wormser Konkordat von 1122 einigen sich Papst Kalixt II. und König Heinrich V. auf eine neue Regelung bei der Einsetzung eines Bischofs. Dieses Konkordat (ein Vertrag zwischen Staat und Kirche) beendet den Investiturstreit. Einsetzung vor dem Investiturstreit Einsetzung nach dem Investiturstreit 1. Vergleiche die Bischofseinsetzung vor dem Streit mit der nach dem Wormser Konkordat! Kreuze an, welche Aussagen zutreffen! a. Der König verzichtet auf die Investitur mit Stab und Ring. b. Der König schlägt einen neuen Bischof vor. c. Der König ist nur noch anwesend bei der Investitur. d. Der neue Bischof verspricht dem König die Treue. e. Der Papst übergibt dem neuen Bischof den Ring und den Stab. f. Der König belehnt (überträgt) den neuen Bischof mit königlichen Rechten und Gebieten.
4 Gruppenarbeit A Papst Gregor VII. schildert in einem Brief im Januar 1077 seinen Anhängern die Ereignisse von Canossa folgendermaßen: [Der König] versprach, zur Besserung seines Lebens völligen Gehorsam zu wahren, sofern er nur Lossprechung und die Gnade des päpstlichen Segens zu erlangen verdiene. [ ] schließlich [gab der König] durch sich selbst keinerlei Feindschaft oder Unbesonnenheit zu erkennen und kam in geringer Begleitung nach Canossa, wo wir uns aufhielten. Dort harrte er während dreier Tage vor dem Tor der Burg ohne jedes königliche Gepränge auf Mitleid erregende Weise aus, nämlich unbeschuht und in wollener Kleidung, und ließ nicht eher ab, unter zahlreichen Tränen Hilfe und Trost des päpstlichen Erbarmens zu erflehen, als bis er alle zu solchem barmherzigen Mitleid bewog, sich alle unter vielen Bitten und Tränen für ihn verwandten. 1. Entscheide, welches der beiden Bilder deiner Meinung nach besser zu der Beschreibung passt! Begründe deine Meinung und nenne dafür zwei Gründe aus dem Text! 2. Was könnte Heinrich in Canossa zum Papst gesagt haben? Formuliere eine Antwort in drei Sätzen!
5 Gruppenarbeit B Ein anonymer Verfasser schildert 1106/07 in einer Lebensbeschreibung über Heinrich die Ereignisse in Canossa folgendermaßen: Als Heinrich erkannte, wie sehr er in Bedrängnis geraten war, fasste er in aller Heimlichkeit einen schlauen Plan; plötzlich und unerwartet reiste er dem Papst entgegen und erreichte mit einem Schlag zwei Dinge: er empfing Lösung vom Bann und unterband durch sein persönliches Dazwischentreten die für ihn bedenkliche Zusammenkunft des Papstes mit seinem Widersachern. Auf das ihm zur Last gelegte Verbrechen ging er kaum ein, weil er, wie er betonte, auf Anschuldigungen seiner Gegner, selbst wenn sie auf Wahrheit beruhen, nicht antworten müsse. 1. Entscheide, welches der beiden Bilder deiner Meinung nach besser zu der Beschreibung passt! Begründe deine Meinung und nenne dafür zwei Gründe aus dem Text! 2. Was könnte Heinrich in Canossa zum Papst gesagt haben? Formuliere eine Antwort in drei Sätzen!
6 König gegen Papst: Wer hat die Macht? Der Investiturstreit ( ) Der Schwere Gang nach Canossa Gruppe A Papst Gregor VII. schildet in einem Brief im Januar 1077 seinen Anhängern die Ereignisse von Canossa folgendermaßen: [Der König] versprach, zur Besserung seines Lebens völligen Gehorsam zu wahren, sofern er nur Lossprechung und die Gnade des päpstlichen Segens zu erlangen verdiene. [ ] schließlich [gab der König] durch sich selbst keinerlei Feindschaft oder Unbesonnenheit zu erkennen und kam in geringer Begleitung nach Canossa, wo wir uns aufhielten. Dort harrte er während dreier Tage vor dem Tor der Burg ohne jedes königliche Gepränge auf Mitleid erregende Weise aus, nämlich unbeschuht und in wollener Kleidung, und ließ nicht eher ab, unter zahlreichen Tränen Hilfe und Trost des päpstlichen Erbarmens zu erflehen, als bis er alle zu solchem barmherzigen Mitleid bewog, sich alle unter vielen Bitten und Tränen für ihn verwandten. Welches Bild passt deiner Meinung nach besser zu der Beschreibung? Begründe deine Meinung und nenne dafür zwei Gründe aus dem Text! Bildquelle: Bildquelle rechts: Was könnte Heinrich in Canossa zum Papst gesagt haben? Formuliere eine Antwort in drei Sätzen:
7 König gegen Papst: Wer hat die Macht? Der Investiturstreit ( ) Der Schwere Gang nach Canossa Gruppe B Ein anonymer Verfasser schildet 1106/07 in einer Lebensbeschreibung über Heinrich die Ereignisse von Canossa folgendermaßen: Als Heinrich erkannte, wie sehr er in Bedrängnis geraten war, fasste er in aller Heimlichkeit einen schlauen Plan; plötzlich und unerwartet reiste er dem Papst entgegen und erreichte mit einem Schlag zwei Dinge: er empfing Lösung vom Bann und unterband durch sein persönliches Dazwischentreten die für ihn bedenkliche Zusammenkunft des Papstes mit seinem Widersachern. Auf das ihm zur Last gelegte Verbrechen ging er kaum ein, weil er, wie er betonte, auf Anschuldigungen seiner Gegner, selbst wenn sie auf Wahrheit beruhen, nicht antworten müsse. Welches Bild passt deiner Meinung nach besser zu der Beschreibung? Begründe deine Meinung und nenne dafür zwei Gründe aus dem Text! Bildquelle: Bildquelle rechts: Was könnte Heinrich in Canossa zum Papst gesagt haben? Formuliere eine Antwort in drei Sätzen:
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