6. Februar An die Präsidentin des Landtags Nord rhein-westfalen Frau Carina Gädecke MdL Platz des Landtags Düsseldorf
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1 C:\Users\Neuhau01 \AppData\Local\Microsoft\Wind ows\temporary Internet Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf An die Präsidentin des Landtags Nord rhein-westfalen Frau Carina Gädecke MdL Platz des Landtags Düsseldorf 6. Februar 2017 Seite 1 von 1 Aktenzeichen bei Antwort bitte angeben Beate Möllers Telefon Telefax beate.moellers@mfkjks.nrw.de Bericht der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zu "Massive Aussonderungen und künftiger Bestandsaufbau an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf" (vgl. Drucksache 16/13942) zur Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien des Landtags Nordrhein-Westfalen am Sehr geehrte Frau Präsidentin, als Anlage übersende ich Ihnen 60 Exemplare des Berichts mit der Bitte, diese an die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Medien weiterzuleiten. Dienstgebäude und Lieferansch rift: Haroldstraße Düsseldorf Telefon Telefax poststelle@mfkjks.nrw.de Öffentliche Verkehrsmittel: Rheinbahn Linien 706, 708, 709 Haltestelle Poststraße
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3 Bericht der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur urid Sport des Landes Nord rhein-westfalen zu "Massive Aussonderungen und künftiger Bestandsaufbau an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf" (vgl. Drucksache 16/13942) Ergänzend zur Beantwortung der Kleinen Anfrage 5427 stellt sich Lage an der Uni~ versitäts- und Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf aus Sicht der Landesregierung wie folgt dar: Das Rektorat der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf hat in der ULB einen umfassenden Veränderungsprozess angestoßen und setzt ihn derzeit um. Solche Veränderungsprozesse in wissenschaftlichen Bibliotheken sind weder ungewöhnlich noch verzichtbar: Wissenschaftliche Bibliotheken sind aufgrund von Veränderungen in den Wissenschaften selbst, Informationssprüngen in Informatik und Telekommuni':' kation, Änderungen der Rahmenbedingungen sowie einem veränderten Lern- und Leseverhalten der Bibliotheksnutzer einem permanenten Veränderungsdruck ausgesetzt. Das Ergebnis des laufenden Veräriderungsprozesses soll es sein, die ULB als moderne und leistungsstarke Bibliothek und als Serviceeinrichtung für die Wissenschaft an der HHU zu verbessern. Die Umsetzung des Veränderungsprozesses erfolgte nach Auskunft des Rektorats von Beginn an über ein planvolles und transparentes Vorgehen, das sowohl die In-: formation als auch die Partizipation der Mitarbeiterin'nen und Mitarbeiter der ULB sowie aller anderen involvierten Gremien kontinuierlich sicherstellt. Das Rektorat der HHU hat der Fachaufsicht fur die Landesbibliotheksaufgaben im Ministerium umfassend die Genese und den Sachstand geschildert. Die Aspekte in der Kleinen Anfrage, die die Landesbibliotheksaufgaben betreffen, seien im Folgen-, den noch einmal ausführlich erläutert: Aussonderungen Eine Vorgabe, in welcher Stückzahl und aus ~elchen (Teil)-Beständen der ULB Aussonderungen erfolgen sollen, ist nicht Gegenstand. des Veränderungsprozesses. Vielmehr ist die Bibliotheksleitung aufgefordert, ein Aussonderungskonzept vorzulegen und zu eruieren, ob und in welchen Bereichen sich Möglichkeiten ergeben, entbehrliche Literatur auszusondern. Hintergrund ist das auch für andere Bibliotheken typische Problem, dass die knappen Stellflächen für Literatur nachhaltig bewirtschaftet werden müssen. Aussonderungsmaßnahmen sind gängige Praxis an wissenschaftlichen Bibliotheken und ein integraler BestandteB des Bestandsmanagements zur Sicherung der Bestandsqualität. und. zur Vermeidung von unnötigem Aufwand für Aufbewahrung, Erhaltung und Erschließung. Üblicherweise wird dabei insbesondere auf die Aussonderung von verzichtba-
4 2 ren Mehrfachexemplaren von Monografien und von Zeitschriften, deren elektronische Langzeitarchivierung gesichert ist, abgestellt. Diese Literatur ist damit auch nach der vorgesehenen Aussonderung für alle interessierten Nutzer zugänglich. Darüber hinaus werden auch veraltete Auflagen und wenig genutzte Monographien aus Fächern,. die nicht (mehr) an der Universität gelehrt werden, zur Aussonderung vorgeschlagen. Für die Aussonderungsstrategie der ULB Düsseldorf gelten dabei folgende grundsätzlich gültige Ausnahmen: Ausgenommen von Aussonderungsmaßnahmen sind die bei der Universitätsgründung übernommenen Bestände der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf (ca Bände). Für diese besteht eine Verpflichtung zur Archivierung, die das Rektorat nicht in Frage stellt. Ebenfalls von der Aussonderung ausgenommen sind Verpflichtungen, die sich im. Rahmen der kooperativen Landesbibliothek NRW mit Sammlungs- und Archivierungszuständigkeit für den Regierungsbezirk Düsseldorf aufgrund des Pflichtexemplargesetzes ergeben. Diese Verpflichtung bedeutet derzeit einen jährlichen Zuwachs von ca Bänden. Von der Aussonderung ausgenommen sind außerdem Altbestände (Erscheinungsjahr bis 1850) und Rara, die nach Gründung der Universität erworben wur-. den. Breite und Repräsentativität im Bestandsaufbau Das Rektorat der Universität hat gegenüber dem Ministerium die Bedeutung der ULB als unverzichtbarem Bildungsort nachdrücklich betont. Was den Bestandsaufbau für die originär universitären Belange angeht, so richtet sich dieser vor allem an den Erkenntnisinteressen ihrer maßgeblichen Nutzer aus. Der Bestandsaufbau der ULB erfolgt üblicherweise in Abstimmung zwischen den Fakultäten, Fächervertretern und entsprechenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in der ULB (Fachreferentinnen und Fach referenten). Der laufende Veränderungsprozess sieht im Grundsatz keine Veränderungen der bisherigen Vorgehensweise vor, berücksichtigt bislang für zwei Fakultäten jedoch eine Modifikation des bisherigen Erwerbungsprozesses. Auch in anderen Hochschulbibliotheken ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Fakultäten durch ihre Studierenden und ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Verausgabung der ihnen vom Rektorat zugewiesenen Mittel für Literatur und Medien, die von der ULB nur treuhänderisch bewirtschaftet werden, in jedem Fall über den maßgeblichen Einfluss verfügen müssen. Die notwendige Breite und Repräsentativität des Gesamtbestandes als Kontext der Pflichtexemplarsammlung wird im Übrigen nicht durch eine Landesbibliothek allein, sondern durch die Gesamtheit der drei Universitäts- und Landesbibliotheken hergestellt.
5 3 Sammlungen und Nachlässe In Bezug auf Sammlungen,ohne landeskundliehen Bezug soll die Aufnahme neuer Sammlungen k~nftig im Einvernehmen mit dem Rektorat erfolgen. Hintergrund ist, dass die Aufnahme und Einarbeitung neuer Sammlungen mit erheblichen Ressourcen (vor allem Personal und Magazinkapazitäten) verbunden sein kann, die der ULB dann für die Erfüllung ihrer universitären Aufgaben, der Unterstützung der Wissenschaft, möglicherweise nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. In Bezug auf Sammlungen ete. mit landeskundliehem Bezug kann die Bibliotheksleitung über die Annahme all jener Sammlungen selbständig entscheiden, die unzweifelhaft mit landesbibliothekarischen Aufgaben im Zusammenhang stehen. Sie hat diese Annahme dem Rektorat aber anzuzeigen, damit das Rektorat einen vollständigen Überblick über die Situation gewinnt.. Repräsentative Dokumentation des Publikationsgeschehens Eine Dokumentation des Publikationsgeschehens war zu keinem Zeitpunkt Grundla-, ge und Zielsetzung des Bestandsaufbaus der ULB Düsseldorf. Eine derart umfassende Aufgabe lässt sich (wenn überhaüpt) allein durch Universalbibliotheken wie die Staatsbibliotheken zu Berlin und München und die Deutsche Nationalbibliothek b;zw. durch das Zusammenwirken vieler Bibliotheken, an dem sich die ULB Düsseldorf selbstverständlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegenwärtig und zukünftig beteiligt, bewältigen. Die landesbibliothekarischen Aufgaben der ULB stehen an keiner Stelle des Veränderungsprozesses zur Disposition. Es ist ausdrücklicher Wunsch des Rektorats, dass die ULB ihrem Auftrag, die gedruckten Pflichtexemplare aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf zu sammeln (Regionalliteratur) und in einer Lan-,desbibliographie zu verzeichnen, auch weiterhin gewissenhaft und sorgfältig nachkommen kann; gleiches gilt für das Sammeln elektronischer Pflichtdokumente, insofern es sich um amtliche Veröffentlichungen der Landesbehörden und Kommunen sowie um graue Literatur von Firmen, Vereinen und Verbänden handelt. Zudem werden die bedeutenden Historischen Sammlungen der Landesbibliothek nach und nach weiter erschlossen, nach Möglichkeit ergänzt und für die Forschung und Öffentlichkeit analog und digital zur Verfügung gestellt. Die Rolle der ULB als Gedächtnisinstitution ist damit, wie bereit~ vorstehen'd ausgeführt, in keiner Weise gefährdet. Über die weiterhin bestehenden Synergieeffekte, die sich durch die Verbindung von Landes- und Universitätsbibliothek ergeben, wird auch eine nach wie vor hohe Qualität der bibliothekarischen Versorgung erreicht: Schon zu Beginn des V~ränderungsprozesses ist vom Rektorat explizit festgehalten worden, dass ke'ine Kürzung der Mittel für Literatur und Medien beabsichtigt ist. Deshalb wird auch vor dem Hintergrund der geplanten Reduktion von Magazinflächen die wissenschaftliche Literatur, die für die Forschung und Lehre der Universität erworben wird, ebenso den Nutzern der Landesbibliothek nachhaltig zur Verfügung stehen.
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