Therapie des Vorhofflimmerns

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Therapie des Vorhofflimmerns"

Transkript

1 die PUNKTE kardiologie 2/ Lehrziel: Kenntniserwerb über eine leitliniengerechte orale Antikoagulation Einschätzung des Schlaganfallrisikos und des Blutungsrisikos bei Patienten mit Vorhofflimmern Kenntniserwerb über die Vorhofflimmertherapie vom konservativen, medikamentösen Ansatz bis zur Intervention Therapie des Vorhofflimmerns Foto: privat Einleitung und Definition: Die Prävalenz von Vorhofflimmern beträgt in der Gesamtbevölkerung etwa 1,5 2 %. 1 Das durchschnittliche Alter des Patienten mit Vorhofflimmern liegt derzeit bei Jahren. Mit dieser Rhythmusstörung sind ein fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko und ein dreifach erhöhtes Herzinsuffizienzrisiko vergesellschaftet; eine Steigerung der Morbidität und Gesamtmortalität ist die Folge. Mit zunehmendem Alter der Gesamtbevölkerung wird diese Erkrankung in der modernen Welt in den nächsten Dekaden eine größer werdende soziale und ökonomische Herausforderung darstellen. Definiert ist Vorhofflimmern als absolute Arrhythmie. Das Oberflächen-EKG zeigt absolut irreguläre RR-Intervalle. Eine P-Welle ist im EKG nicht eindeutig abgrenzbar. Die Vorhof- Zykluslänge ist variabel und kleiner als 200 ms (> 300/min). Schlaganfallrisiko und Blutungsrisiko In der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern muss frühzeitig das individuelle Schlaganfallrisiko des Patienten definiert werden, um bleibende Invalidität zu verhindern. Dabei hat sich der CHA 2 DS 2 -VASc-Score (Tab. 1) in der Identifikation der Patienten mit einem erhöhten Risiko bewährt. Tab. 1: CHA 2DS 2-VASc-Score CHA 2DS 2-VASc-Score Score C Kongestive Herzinsuffizienz/ 1 linksventrikuläre Dysfunktion H Hypertonie 1 A 2 Alter 75 Jahre 2 D Diabetes mellitus 1 S 2 Schlaganfall oder TIA 2 V KHK, PAVK, Aortensklerose 1 A Alter Jahre 1 Sc Sex Category weibliches Geschlecht 1 TIA: transitorische ischämische Attacke; KHK: koronare Herzerkrankung; PAVK: periphere arterielle Verschlusskrankheit OA Dr. Lukas Fiedler Abteilung für Innere Medizin, Landesklinikum Baden-Mödling, Standort Mödling T: +43/2236/ F: +43/2236/ E: Lukas.fiedler@moedling.lknoe.at Bei einem CHA 2 DS 2 -VASc-Score 2 ist eine orale Antikoagulation unverzichtbar, bei einem CHA 2 DS 2 VASc-Score von 1 ist sie empfohlen. Eine antithrombotische Therapie mit Acetylsalicylsäure kommt nur mehr dann zum Einsatz, wenn der Patient oder der behandelnde Arzt die indizierte orale Antikoagulation ablehnt. Das weibliche Geschlecht allein bei einem Alter < 65 Jahren und eindeutiger lone atrial fibrillation (Vorhofflimmern ohne weiteren Risikofaktor) stellt keine Indikation zur oralen Antikoagulation dar. In dieser Gruppe (CHA 2 DS 2 VASc = 0) ist die Rate der Schlaganfälle sowohl bei Männern als auch bei Frauen so gering, dass eine antithrombotische Therapie nicht gerechtfertigt ist. Zur Einschätzung des Blutungsrisikos eignet sich der einfache HAS-BLED-Score (Tab. 2) im klinischen Alltag am besten. Ist dieser 3, so ist Vorsicht geboten, um potenziell reversible Blutungsrisiken zu korrigieren. Ein HAS-BLED-Score 3 sollte aber keinesfalls ein Grund sein, einem Patienten eine orale Antikoagulation vorzuenthalten. Es konnte sogar gezeigt werden, dass der net clinical benefit einer oralen Antikoagulation mit Warfarin bei Patienten mit einem hohen HAS- BLED-Score größer ist, da die Reduktion von Schlaganfällen in dieser Gruppe noch ausgeprägter ist und dieser Vorteil das erhöhte Blutungsrisiko überwiegt. 2 Vitamin-K-Antagonisten Die Vitamin-K-Antagonisten Phenprocoumon (HWZ: 160 Stunden) und Acenocoumarol (HWZ: 8 Stunden) werden in Europa am häufigsten verwendet. Der INR-Zielwert bei Vorhofflimmern beträgt 2,0 3,0 und sollte bei stabiler Einstellung monatlich kontrolliert werden. Bis zum Erreichen dieses AUTOR

2 4 kardiologie 2/2016 die PUNKTE Zielwerts ist eine Bridging-Therapie mit niedermolekularem Heparin indiziert. Problematisch sind das enge therapeutische Fenster und die Tatsache, dass auch in Studien Patienten nur in % der Zeit im therapeutischen Bereich liegen. Auch diese Tatsache war Anlass zur Entwicklung neuer Präparate. Neue orale Antikoagulanzien Zu den neuen oralen Antikoagulanzien jetzt Nicht-Vitamin- K orale Antikoagulanzien (NOAK) zählen der direkte Thrombin-Inhibitor Dabigatranetexilat und die oralen Faktor- Xa-Inhibitoren Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban. Die Datenlage aus klinischen Studien hat für alle NOAK eine Nicht-Unterlegenheit gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (VKA) in der Verhinderung von Schlaganfällen und thromboembolischen Ereignissen gezeigt und dabei ein besseres Sicherheitsprofil insbesondere im Hinblick auf die Anzahl der intrazerebralen Blutungen ergeben. Daher wird den NOAK gegenüber den VKA in der Empfehlung der europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) bei Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern der Vorzug gegeben. 3 Unter Berücksichtigung von Nierenfunktion und Risikofaktoren wie höheres Alter und niedriges Körpergewicht sollte eine exakte Dosisfindung stattfinden. Eine Kontrolle mittels Gerinnungstests ist unter NOAK-Therapie nicht mehr notwendig. Die Adhärenz gegenüber der NOAK-Therapie ist aufgrund der kürzeren Halbwertszeit im Vergleich zu VKA besonders wichtig. Im Fall einer Blutung unter NOAK stellt diese Tatsache einen Vorteil dar. Auch das perioperative und periinterventionelle Management der Antikoagulation wird durch eine kürzere Halbwertszeit vereinfacht und macht ein Bridging mit subkutan verabreichten Antikoagulationen wie niedermolekularem Heparin unnötig (gleiche Halbwertszeit von 8 12 Stunden). NOAK sind ausschließlich für nicht-valvuläres Vorhofflimmern zugelassen und dürfen nicht mit neuen Plättchenhemmern wie Ticagrelor oder Prasugrel kombiniert werden. Valvuläres Vorhofflimmern (mechanische, prosthetische Klappen sowie die moderate und schwere Mitralstenose) ist weiterhin die Domäne der VKA. Aufgrund fehlender Erfahrung sollte auf eine NOAK-Therapie bei Hämodialysepatienten (Kreatinin- Clearance 15 ml/min) verzichtet werden. Eine jährliche Kontrolle der Nierenfunktion ist bei Patienten unter NOAK- Therapie obligat. Bei älteren ( Jahre) und gebrechlichen Patienten sollte die Nierenfunktion mindestens alle 6 Monate untersucht werden. Dosierung von Dabigatranetexilat: Dabigatranetexilat wird zu 80 % renal ausgeschieden, daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion mindesten einmal im Jahr empfohlen. Die Standarddosis beträgt 2x 150 mg pro Tag. Diese Dosis kann bis zu einer Kreatinin-Clearance von 50 ml/min eingesetzt werden. Bei einer Kreatinin-Clearance von ml/min ist bei erhöhtem Blutungsrisiko eine Reduktion der Dosis auf 2x 110 mg pro Tag indiziert. Eine Kreatinin-Clearance von < 30 ml/ min stellt eine Kontraindikation für Dabigatranetexilat dar. Bei erhöhtem Blutungsrisiko (Alter > 75 Jahre, Körpergewicht Tab. 2: HAS-BLED-Score HAS-BLED H Hypertonie 1 < 50 kg, gleichzeitige Therapie mit Acetylsalicylsäure, NSAR oder Clopidogrel, Medikamenteninteraktionen etc.) sollte die niedrigere Dosis verabreicht werden (2x 110 mg). Dosierung von Apixaban: Apixaban wird zu 27 % renal ausgeschieden. Die Standarddosis von 2x 5 mg pro Tag ist bis zu einer Kreatinin-Clearance von 30 ml/min zugelassen. Darunter ist die niedrigere Dosis von 2x 2,5 mg pro Tag bis zu einer Kreatinin-Clearance von 15ml/min zugelassen. Unabhängig davon bedingen zusätzliche Risikofaktoren eine Reduktion der Dosis auf 2x 2,5 mg pro Tag, und zwar dann, wenn zumindest 2 der folgenden 3 Kriterien erfüllt sind: Alter 80 Jahre, Körpergewicht 60 kg oder Serumkreatinin 1,5 mg/dl. Dosierung von Edoxaban und Rivaroxaban: Edoxaban wird zu 50 %, Rivaroxaban zu 35 % renal eliminiert. Eine Zulassung besteht für beide Präparate bis zu einer Kreatinin-Clearance von 15 ml/min. Bis zu einer Kreatinin-Clearance von 50 ml/ min kann die Standarddosis von 1x 60 mg Edoxaban und 1x 20 mg Rivaroxaban eingesetzt werden. Für eine Kreatinin- Clearance von ml/min steht eine reduzierte Dosis von 1x 30 mg Edoxaban und 1x 15 mg Rivaroxaban zur Verfügung. Blutungsmanagement unter OAK Score A Abnorme Nieren- oder Leberwerte je 1 S Schlaganfall 2 B Blutungsanamnese 1 L Labile INR-Werte 2 E Ältere Menschen (> 65 Jahre) 1 D Drogen* oder Alkohol je 1 * Acetylsalicylsäure, Clopidogrel, nicht-steroidale Antirheumatika etc. Wenn im Falle einer Blutung der hämodynamische Status des Patienten überprüft ist, sollten Blutparameter inklusive Gerinnungstests durchgeführt werden. In der Anamnese sind die Art des Antikoagulans VKA oder NOAK und der Zeitpunkt der letzten Einnahme entscheidend. Bei kleineren Blutungen kann die nächste Dosis postponiert oder die Therapie unterbrochen werden. Bei moderaten bis schweren Blutungen muss unverzüglich eine symptomatische Therapie mit Volumenersatz und eventuell Bluttransfusionen initiiert werden. Wenn möglich, ist eine mechanische Kompression der Blutungsquelle durchzuführen. Zu Dabigatranetexilat steht seit Kurzem ein Antidot zur Verfügung. Bei Vitamin-K-Antagonisten kann Vitamin K substituiert werden. Es ist zu beachten, dass die Synthese der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, X in der Leber Stunden dauert und bei mittelschweren bis schweren Blutungen meist weitere supportive Maßnahmen getroffen werden müssen. Bei sehr schweren Blutungen sind Gerinnungsfaktoren zu substituieren.

3 die PUNKTE kardiologie 2/ NOAK und Antidot Seit Kurzem ist für Dabigatranetexilat ein Antidot (Idarucizumab) zugelassen. Dieses Präparat hebt die antikoagulatorische Wirkung von Dabigatranetexilat binnen weniger Minuten komplett auf, ohne einen prokoagulatorischen Effekt zu bewirken. Ein Antidot gegen Rivaroxaban, Edoxaban und Apixaban (Andexanet) ist derzeit in klinischer Erprobung, ebenso wie ein Antidot, das sowohl gegen orale Anti-Xa- Inhibitoren als auch gegen Dabigatranetexilat (Ciraparantag) Wirkung zeigt. Der Einsatz eines Antidots sollte strikt auf die Akutsituation (lebensbedrohliche Blutung oder Notfalloperation) beschränkt sein. Vorhofohrverschluss Für Patienten mit Vorhofflimmern, die aufgrund eines erhöhten CHA 2 DS 2 -VASc-Scores eine Indikation für eine orale Antikoagulation haben, diese aber aufgrund von Blutungen kontraindiziert ist, stellt der interventionelle oder chirurgische Vorhofohrverschluss eine mögliche Alternative dar (Überlegenheit gegenüber VKA in einer rezenten randomisierten Studie). Zu beachten ist, dass in den ersten 45 Tagen nach Implantation eine OAK weitergeführt wird, um thromboembolische Ereignisse zu verhindern. Eine chirurgische Exzision des linken Vorhofohres sollte bei Vorhofflimmerpatienten nur dann erwogen werden, wenn eine offene Herzoperation aus einem anderen Grund durchgeführt wird (z. B. aortokoronare Bypassoperation oder elektiver Klappenersatz). Einteilung des Vorhofflimmerns und Symptomatik Klinisch werden 5 verschiedene Typen von Vorhofflimmern unterschieden: a) Die Erstdiagnose von Vorhofflimmern ist unabhängig von der Dauer, dem Schweregrad und der Symptome der Episode. b) Paroxysmales Vorhofflimmern Dauer 48 h bis 7 Tage. Ab 48 Stunden ist eine Spontankonversion selten und eine orale Antikoagulation je nach Risikoprofil indiziert. c) Persistierendes Vorhofflimmern dauert länger als 7 Tage und/oder benötigt eine Kardioversion. d) Lange persistierendes Vorhofflimmern dauert länger als ein Jahr. e) Von permanentem Vorhofflimmern spricht man, wenn die Rhythmusstörung akzeptiert und eine reine Frequenzkontrolle angestrebt wird. Die Symptomatik bei Vorhofflimmern kann sehr unterschiedlich sein. Sie kann von asymptomatisch (ERHA I) über milde Symptome ohne Beeinträchtigung der täglichen Aktivität (ERHA II) und starke Symptome mit Beeinträchtigung der täglichen Aktivität (ERHA III) bis zu so starken Symptomen gehen, dass eine tägliche Aktivität unterbrochen werden muss (ERHA IV). Die Qualität der Symptome reicht von Palpitationen über innere Unruhe bis zu Belastungsdyspnoe. Die Behandlungsstrategie orientiert sich wesentlich an der Symptomatik des Patienten. Frequenzkontrolle Eine hohe ventrikuläre Frequenz und die absolute Arrhythmie können Symptome, aber auch eine hämodynamische Beeinträchtigung zur Folge haben. Daher ist eine Frequenzkontrolle mit Betablockern oder Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z. B. Diltiazem) indiziert. Die Zielherzfrequenz sollte zwischen /min liegen. Patienten mit stark reduzierter Linksventrikelfunktion können auch mit Sedacoron, Digoxin oder Digitoxin frequenzkontrolliert werden. Frequenzkontrolle wird in erster Linie bei oligo-asymptomatischen Patienten angestrebt, bei denen zukünftig das Vorhofflimmern akzeptiert wird. Im Gegensatz dazu steht die Rhythmuskontrolle mit dem Ziel, einen stabilen Sinusrhythmus wiederherzustellen und möglichst zu erhalten. Sollte in seltenen Fällen eine medikamentöse Frequenzkontrolle nicht gelingen, so besteht die Möglichkeit einer Ablate and Pace -Therapie. Hier wird nach Implantation eines Herzschrittmachers (meist VVI-Modus) eine Ablation des AV-Knotens durchgeführt und somit ein iatrogener AV-Block Grad III zur Frequenzkontrolle erzielt. Rhythmuskontrolle Um bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern einen stabilen Sinusrhythmus zu erzielen, ist oft eine Kardioversion nötig. Diese ist unabhängig davon, ob es sich um eine elektrische oder eine medikamentöse Kardioversion handelt trotz oraler Antikoagulation mit einem erhöhten thromboembolischem Risiko assoziiert. Daher ist der Antikoagulation im Umfeld einer Kardioversion besonderes Augenmerk zu schenken. Eine aggressive Rhythmuskontrolle bei älteren Menschen kann die Vorteile des Sinusrhythmus aufheben. Daher ist bei Patienten mit niedrigem Leidensdruck (ERHA I) 4 eine Frequenzkontrolle vorteilhafter. Einmalig sollte aber bei jedem Patienten mit symptomatischem, persistierendem Vorhofflimmern eine Kardioversion erwogen werden, um auch die Symptomatik besser einschätzen zu können. Medikamentöse Kardioversion Für eine medikamentöse Kardioversion ist die medizinische Überwachung besonders im Hinblick auf etwaige proarrhythmische Effekte mancher Medikamente wichtig. Generell wird eine intravenöse Verabreichung bevorzugt, da die therapeutischen Spiegel rascher erreicht werden. Flecainid und Propafenon sind für Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung geeignet, insbesondere wenn das Vorhofflimmern erst vor Kurzem begonnen hat und eine orale Therapie im Anschluss geplant ist. Bei anschließender Dauertherapie ist eine Betablockade ratsam, da Klasse-IC-Antiarrhythmika eine nur schwache AV-blockierende Wirkung haben und ein 1:1-übergeleitetes Vorhofflattern (sog. IC- Flattern) begünstigen können, welches gewöhnlich hämodynamisch schlecht toleriert wird. Für Patienten mit

4 6 kardiologie 2/2016 die PUNKTE eingeschränkter Linksventrikelfunktion, Linksventrikelhypertrophie oder Ischämie sind diese Medikamente aufgrund des hohen proarrhythmischen Potenzials kontraindiziert. In dieser klinischen Situation stellt Amiodaron das Mittel der Wahl dar, das zusätzlich auch eine gute bradykardisierende Wirkung besitzt. Die intravenöse, ausschließlich im Vorhof wirksame Substanz Vernakalant verfügt über eine sehr rasche Konversionsrate (8 14 Minuten) und kann auch bei moderater Herzinsuffizienz (NYHA I II) eingesetzt werden. Hypotension (< 100 mmhg), NYHA-Klasse III IV, schwere Aortenstenose, rezenter Myokardinfarkt (< 3 Tage) und eine QTc-Zeit > 440 ms stellen eine Kontraindikation für Vernakalant dar. Amiodaron, Flecainid und Propafenon eignen sich gut als antiarrhythmische Prophylaxe. Bei seltenen Episoden von Vorhofflimmern ist eine Pill in the Pocket -Therapie zu favorisieren. Die Einnahme des oralen Antiarrhythmikums erfolgt hierbei nur im Anfall bis zur Konversion in den Sinusrhythmus. Besonders geeignet dafür sind Flecainid und Propafenon. Amiodaron ist wegen der nötigen Aufsättigung für eine Pill in the Pocket -Therapie nicht geeignet. Dronedaron ist geeignet, um den Sinusrhythmus bei Patienten mit paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern zu begünstigen, und sollte bei Patienten mit Herzinsuffizienz vermieden werden. Elektrische Kardioversion Für eine elektrische Kardioversion ist eine kurze, tiefe Sedoanalgesie notwendig. Eine hohe Konversionsrate erzielt man mittels Biphase durch sanfte Thoraxkompression in die Exspiration mithilfe der Defi-Paddels. Eine vorherige Therapie mit Amiodaron, Flecainid, Propafenon oder intravenös Ibutilid erhöht die Konversionsrate zusätzlich. OAK und Kardioversion Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern, das länger als 48 Stunden besteht, oder wenn der Beginn der Rhythmusstörung nicht klar definierbar ist, sollten mindestens 3 Wochen vor einer geplanten Kardioversion antikoaguliert werden (INR 2,0 3,0 bei VKA oder anamnestisch verlässliche Einnahme bei NOAK-Therapie). Wenn mittels transösophagealer Echokardiografie intraatriale Thromben ausgeschlossen werden, kann eine Kardioversion unmittelbar durchgeführt werden. Nach Kardioversion muss die orale Antikoagulation mindestens 4 Wochen eingenommen werden, und dies unabhängig vom vorliegenden CHA 2 DS 2 -VASc-Score. Bei einem CHA 2 DS 2 - VASc-Score 2 ist eine lebenslange orale Antikoagulation unabhängig vom vorliegenden Rhythmus indiziert. Katheterablation von Vorhofflimmern Aus den muskulären Ausläufern des linken Atriums in die Pulmonalvenen sorgen triggernde Ektopien ( supraventrikuläre Extrasystolen, supraventrikuläre Runs) für die Initiation von Vorhofflimmern. Fibrotische Veränderungen des Vorhofmyokards sind für die Unterhaltung von Vorhofflimmern verantwortlich. Daher hat sich in der interventionellen Therapie Abb.: Linker Vorhof in posterior-anteriorer (PA) Ansicht im Zustand nach erfolgreicher Pulmonalvenenisolation LSPV: linke superiore Pulmonalvene; RSPV: rechte superiore Pulmonalvene; LIPV: linke inferiore Pulmonalvene; RIPV: rechte inferiore Pulmonalvene; CS: Koronarsinuskatheter; PA: posterior-anterior; schwarzes Dreieck: Isolationslinie um die linken Pulmonalvenen; weißes Dreieck: Isolationslinie um die rechten Pulmonalvenen von Vorhofflimmern die Pulmonalvenenisolation als Goldstandard etabliert. Diese kann durch Ablation mittels Radiofrequenzkatheter (Ziehen zirkulärer Läsionen mittels Wärmebehandlung) oder durch Kältetherapie mittels Kryokatheter (kontrollierte Erfrierung der Pulmonalvenenostien) erzielt werden (Abb.). In Studien konnte die Wirksamkeit dieser Methode bewiesen und auch die Überlegenheit gegenüber der medikamentösen Therapie gezeigt werden. 5 Daher ist es auch gerechtfertigt, dass in den aktuell geltenden ESC- Guidelines für Vorhofflimmern beim strukturell herzgesunden Patienten die Katheterablation als First-Line-Therapie zur Verfügung steht. Die Wartezeit auf eine interventionelle Therapie gibt in der klinischen Praxis in der Regel Raum für den Versuch einer antiarrhythmischen Therapie. Besonders gute Daten hat die Katheterablation bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern mit einer Erfolgsrate von % im ersten Jahr. 6 Bei persistierendem Vorhofflimmern ist die Erfolgsrate etwas niedriger bei %. 7 Durch Mehrfachablationen und antiarrhythmische Therapie kann die Erfolgsrate gesteigert werden. Im Rahmen von Herzoperationen (Mitralklappenoperationen) kann bei Patienten mit Vorhofflimmern ebenfalls eine Pulmonalvenenisolation durchgeführt werden. Die Komplikationsrate einer Vorhofflimmerablation (3 5 %) muss mit dem Patienten diskutiert werden. Periprozedurale Schlaganfälle ereignen sich in 0,6 % der Fälle, Perikardtamponaden und periphere vaskuläre Komplikationen schlagen mit 1,3 % zu Buche. In 2 % der Ablationen tritt postinterventionell eine Perikarditis auf. Zur Ausbildung einer atrioösophagealen Fistel kommt es in weniger als 0,1 % der Fälle, diese ist aber aufgrund der hohen Mortalität besonders gefährlich. Daher wurden und werden laufend Technologien entwickelt, um die Erfolgsrate zu steigern und die Komplikationsrate weiter zu minimieren. Durch 3-D-Navigationssysteme kann die Strahlenexposition für Patienten und Untersucher minimiert werden. Das Erzielen transmuraler Läsionen wird durch die Verwendung von Anpressdruckkathetern begünstigt und dadurch die Erfolgsrate erhöht. Zur Vermeidung vaskulärer Läsionen sind eine akkurate Leistenpunktion und eine Kompression der Einstichstellen nach

5 die PUNKTE kardiologie 2/ Wirkstoffliste Acenocoumarol Sintrom Acetylsalicylsäure Thrombo ASS, Aspirin Amiodaron Sedacoron Apixaban Eliquis Clopidogrel Plavix Dabigatranetexilat Pradaxa Diltiazem Dronedaron Multaq Edoxaban Lixiana Flecainid Aristocor Idarucizumab Praxbind Phenprocoumon Marcoumar Prasugrel Efient Propafenon Rytmonorm Rivaroxaban Xarelto Ticagrelor Brilique Vernakalant Brinavess Ablation unverzichtbar. Zur Vermeidung atrioösophagealer Fisteln werden Temperatursensoren während der Ablation im Ösophagus platziert. Die Schlaganfallrate kann durch eine ununterbrochene Antikoagulation (VKA oder NOAK) und die periprozedurale Blutverdünnung mithilfe von Heparin drastisch reduziert werden. In High-Volume-Zentren treten die geringsten Komplikationsraten auf. Dies ist auf die höhere Expertise des Katheterpersonals zurückzuführen. OAK und Ablation Dilzem, Diltiazem ratiopharm Eine orale Antikoagulation mit VKA kann im Rahmen der Ablation bei einem INR von 2,0 weitergeführt werden. Diese Strategie reduziert periprozedurale Schlaganfälle. Für NOAK gibt es in den derzeit gültigen Guidelines noch keine Empfehlungen. Die aktuelle Datenlage empfiehlt bei gesunder Nierenfunktion das Pausieren der abendlichen Dosis am ÄRZTLICHER FORTBILDUNGSANBIETER: 4. Medizinische Abteilung mit Kardiologie, Krankenhaus Hietzing, Wien Vortag und der morgendlichen Dosis am Tag des Eingriffs. Für Rivaroxaban (1x tägliche Einnahme) ist vor der Ablation eine abendliche Einnahme zu bevorzugen. 8 Nach erfolgreicher Ablation kann, wenn Komplikationen ausgeschossen wurden (Blutung, Perikarderguss), bei den NOAK die abendliche Dosis (6 Stunden nach dem Eingriff) wieder eingenommen werden. Die orale Antikoagulation muss postinterventionell auch bei Patienten mit einem CHA 2 DS 2 -VASc-Score < 2 für 3 Monate fortgeführt werden. Für Patienten mit einem CHA 2 DS 2 - VASc-Score von 2 besteht auch nach erfolgreicher Ablation eine lebenslange Indikation zur oralen Antikoagulation (asymptomatische Vorhofflimmerepisoden). Lifestyle und Vorhofflimmern Einige Erkrankungen und Noxen erhöhen das Risiko für Vorhofflimmern: Ein Blutdruck > 140/90 mmhg, Adipositas, eine eingeschränkte systolische, aber auch diastolische Linksventrikelfunktion oder ein täglicher Alkoholkonsum > 36 g pro Tag erhöhen das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken. Auch exzessives körperliches Training > Lebenszeit- Übungsstunden erhöht das Erkrankungsrisiko. Gegenstand rezenter Forschung ist die obstruktive Schlafapnoe, die ein 2,8- bis 5,6-fach erhöhtes Risiko birgt, an Vorhofflimmern zu erkranken. Es konnte gezeigt werden, dass die CPAP-Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe die Erfolgsrate nach Vorhofflimmerablation erhöht bzw. das Bestehen eines Sinusrhythmus nach elektrischer Kardioversion von 43 % auf 82 % erhöhen kann. 9, 10 Eine konsequente Therapie der prädisponierenden Erkrankungen und das Ausschalten schädlicher Noxen können eine deutliche Reduktion von Vorhofflimmern bewirken. Diesem Umstand muss im Gesamtkonzept der Therapie unbedingt Rechnung getragen werden. 1 Camm AJ et al., Europace 2012; 14(10): Olesen JB et al., J Thromb Haemost 2011; 9(8): Camm AJ et al., Eur Heart J 2012; 33(21): Singh BNJ. Cardiovasc Pharmacol Ther 2002; 7(3): Jons C et al., Europace 2009; 11(7): Riahi S et al., Europace 2016; 18: Dagres N et al., Europace 2015; 17(10): Cappato R et al., Eur Heart J 2015; 36(28): Patel D et al., Circ Arrhythm Electrophysiol 2010; 3(5): Kanagala R et al., Circulation 2003; 107(20): LECTURE BOARD: Prim. Univ.-Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger OA Dr. Robert Schönbauer Impressum Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien. Verlagsleitung: Mag. Gabriele Jerlich. Projektleitung: Mag. Manuela Moya. Produktion: Julia Reisenauer. Redaktion: Mag. Sandra Standhartinger. Lektorat: Mag. Andrea Crevato. Layout/Art Director: Oliver Miller-Aichholz. Junior Grafik: Katharina Blieberger. Coverfoto: abhijith3747 fotolia.com. Print: Donau Forum Druck Ges.m.b.H., 1230 Wien. Druckauflage: Allgemeine Hinweise: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des jeweiligen Autors wieder und fallen somit in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers. Entgeltliche Einschaltungen gemäß 26 Mediengesetz fallen in den Verantwortungsbereich des jeweiligen Auftraggebers; sie müssen nicht die Meinung von Heraus geber, Reviewer oder Redaktion wiedergeben. Angaben über Dosierungen, Applikationsformen und Indikationen von pharmazeutischen Spezialitäten müssen vom jeweiligen Anwender auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Trotz sorgfältiger Prüfung übernehmen Medieninhaber und Herausgeber keinerlei Haftung für drucktechnische und inhaltliche Fehler. Der besseren Lesbarkeit halber werden Personen- und Berufsbezeichnungen nur in einer Form verwendet. Sie sind selbstverständlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. Die Fotocredits sind jeweils am Anfang eines Artikels in der Reihenfolge ihrer Abbildung angeführt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt, verwertet oder verbreitet werden. Die gesetzliche Offenlegung gemäß 25 Mediengesetz finden Sie unter Druck mit finanzieller Unterstützung von Bristol-Myers Squibb GesmbH/Pfizer Corporation Austria, 432AT15PR (04/2016).

Vorhofflimmern. Michael Kühne. Kardiologie USB. medart basel `14

Vorhofflimmern. Michael Kühne. Kardiologie USB. medart basel `14 Vorhofflimmern Michael Kühne Kardiologie USB Das verknüpfte Bild kann nicht angezeigt werden. Möglicherweise wurde die Datei verschoben, umbenannt oder gelöscht. Stellen Sie sicher, dass der Link auf die

Mehr

G.Zenker LKH-Bruck Kardiologie/Angiologie/Nephrologie 2013

G.Zenker LKH-Bruck Kardiologie/Angiologie/Nephrologie 2013 G.Zenker LKH-Bruck Kardiologie/Angiologie/Nephrologie 2013 Prävalenz: 1 2 % der Allgemeinbevölkerung; mehr als 6 Millionen Menschen in Europa 1 Vermutlich näher an 2 %, da VHF lange Zeit unentdeckt bleiben

Mehr

Vorhofflimmern Möglichkeiten und Grenzen der Therapie Prof. Christian Sticherling, Kardiologie Arlesheim, 27.08.2015

Vorhofflimmern Möglichkeiten und Grenzen der Therapie Prof. Christian Sticherling, Kardiologie Arlesheim, 27.08.2015 Kardiologie Vorhofflimmern Möglichkeiten und Grenzen der Therapie Prof. Christian Sticherling, Kardiologie Arlesheim, 27.08.2015 Vorhofflimmern- Epidemiologie U.S. population x 1000 Population with AF

Mehr

Koronare Herzkrankheit: optimales Management

Koronare Herzkrankheit: optimales Management ZÜRICH REVIEW-KURS KLINISCHE KARDIOLOGIE 9.April 2015 Koronare Herzkrankheit: optimales Management Orale Antikoagulation und Thrombozytenaggregationshemmer: was ist zu viel? Klinik für Kardiologie Hans

Mehr

Vorhofflimmern ist eine bedeutsame Herzrhythmusstörung. Manche Patienten bemerken den unregelmäßigen Herzschlag, der mit unangenehmen Sensationen,

Vorhofflimmern ist eine bedeutsame Herzrhythmusstörung. Manche Patienten bemerken den unregelmäßigen Herzschlag, der mit unangenehmen Sensationen, D A S T H E M A Vorhofflimmern ist eine bedeutsame Herzrhythmusstörung. Manche Patienten bemerken den unregelmäßigen Herzschlag, der mit unangenehmen Sensationen, Herzrasen und Luftnot verbunden sein kann.

Mehr

Orale Antikoagulation

Orale Antikoagulation A. Plehn? Orale Antikoagulation NOAC Rivaroxaban (Xarelto) // Faktor-Xa-Hemmung Dabigatran (Pradaxa) // Faktor-IIa-Hemmung (Thrombin) Apixaban (Eliquis) // Faktor-Xa-Hemmung (Edoxaban // Faktor-Xa-Hemmung)

Mehr

Patienteninformation Blutverdünnung bei Vorhofflimmern

Patienteninformation Blutverdünnung bei Vorhofflimmern Patienteninformation Blutverdünnung bei Vorhofflimmern Über diese Patienteninformation Vorhofflimmern ist die häufigste Herz-Rhythmusstörung, sie tritt bei 1 2 % der Bevölkerung auf. Die Häufigkeit des

Mehr

Neue Entwicklungen bei Vorhofflimmern

Neue Entwicklungen bei Vorhofflimmern Neue Entwicklungen bei Vorhofflimmern Michael Kühne Kardiologie/Elektrophysiologie Solothurn, 6.9.2012 www.flimmerstopp.ch Epidemiologie Die Epidemie Vorhofflimmern Miyasaka et al., Circulation 2006 ESC

Mehr

NOAC s und NOPAI s. Manfred Gütl Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

NOAC s und NOPAI s. Manfred Gütl Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin NOAC s und NOPAI s Manfred Gütl Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Medizinische Universität Graz, Auenbruggerplatz 2, A-8036 Graz, www.medunigraz.at NOAC s New Oral Anticoagulants DOAC s Direct

Mehr

Arbeitskreis Pharmakotherapie der Ärztekammer Krefeld -

Arbeitskreis Pharmakotherapie der Ärztekammer Krefeld - Arbeitskreis Pharmakotherapie der Ärztekammer Krefeld - zur Prophylaxe von Thrombosen und Schlaganfällen und Therapie bei thromboembolischen Erkrankungen Ersatz für Marcumar oder Heparin? Seit 2011 werden

Mehr

Auf einen Blick: Daten und Fakten zur Schlaganfallvorsorge bei Vorhofflimmern

Auf einen Blick: Daten und Fakten zur Schlaganfallvorsorge bei Vorhofflimmern Hintergrundinformation (Stand: September 2014) Initiative Auf einen Blick: Daten und Fakten zur bei Vorhofflimmern Wie viele Menschen erleiden in Deutschland einen Schlaganfall? Welche Risikofaktoren für

Mehr

Management der Antikoagulation bei Patienten mit kardiologischen invasiven/operativen Eingriffen

Management der Antikoagulation bei Patienten mit kardiologischen invasiven/operativen Eingriffen Klinik für Kardiologie Management der Antikoagulation bei Patienten mit kardiologischen invasiven/operativen Eingriffen Bezug nehmend auf 2 Artikel im NEJM (BRUISE CONTROL-Studie und Management der oralen

Mehr

Die neuen direkten oralen Antikoagulanzien (NOAC/DOAC)

Die neuen direkten oralen Antikoagulanzien (NOAC/DOAC) 10 Therapeutische Prinzipien Dieser Test dient zur quantitativen Bestimmung von Thrombininhibitoren. Er beruht auf der Aktivierung von Prothrombin durch Ecarin zum Meizothrombin, einem nicht gerinnungsaktivierenden

Mehr

Vorhofflimmern. Aktuelle Entwicklung

Vorhofflimmern. Aktuelle Entwicklung Vorhofflimmern Mauritius Ab dem 40. Lebensjahr beträgt das Lebenszeitrisiko für Vorhofflimmern rund 25 Prozent; rund 15 Prozent aller Schlaganfälle treten bei Patienten, die an Vor- hofflimmern leiden,

Mehr

Neue Antikoagulantien. Innere Medizin Aus der Klinik für die Praxis

Neue Antikoagulantien. Innere Medizin Aus der Klinik für die Praxis Neue Antikoagulantien Innere Medizin Aus der Klinik für die Praxis Klinikum Traunstein Samstag, 17.11.2012 Pharmakologische Eigenschaften der Neuen Antikoagulantien ESC Working Group JACC 2012, 59 : 1413

Mehr

Erfolge und Limitationen in der Neurologie: praktische Erfahrungen in der Sekundärprophylaxe

Erfolge und Limitationen in der Neurologie: praktische Erfahrungen in der Sekundärprophylaxe Erfolge und Limitationen in der Neurologie: praktische Erfahrungen in der Sekundärprophylaxe Christian Opherk Neurologische Klinik und Poliklinik & Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung LMU München

Mehr

Vorhofflimmern der praktische Fall

Vorhofflimmern der praktische Fall 31 Vorhofflimmern der praktische Fall Dr. Karsten Filzmaier Leiter des CoC Medical Underwriting & Claims Consulting Munich RE, München Fallbeispiel Ein 53-jähriger kaufmännischer Angestellter be antragt

Mehr

Patient, 75 Jahre, cm, kg

Patient, 75 Jahre, cm, kg Neue orale Antikoagulantien: perioperatives Management Patient, 75 Jahre, cm, kg Anamnese: hristian von Heymann, MD DEAA Universitätsklinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin

Mehr

Dr. Thomas Wolff, Gefässchirurgie Universitätsspital Basel

Dr. Thomas Wolff, Gefässchirurgie Universitätsspital Basel Dr. Thomas Wolff, Gefässchirurgie Universitätsspital Basel Thromboseprophylaxe OAK perioperativ Tc-Aggregationshemmer perioperativ Neue antithrombotische Substanzen NMW Heparin s.c. Dalteparin (Fragmin

Mehr

Antikoagulantien bei Niereninsuffizienz und Dialyse - Neue orale Therapiemöglichkeiten

Antikoagulantien bei Niereninsuffizienz und Dialyse - Neue orale Therapiemöglichkeiten Antikoagulantien bei Niereninsuffizienz und Dialyse - Neue orale Therapiemöglichkeiten Robert Klamroth Klinik für Innere Medizin Angiologie, Hämostaseologie und Pneumologie / Hämophiliezentrum Berlin Vivantes-Klinikum

Mehr

Antikoagulation bei Niereninsuffizienz. J. Jacobi Medizinische Klinik 4, Universität Erlangen-Nürnberg

Antikoagulation bei Niereninsuffizienz. J. Jacobi Medizinische Klinik 4, Universität Erlangen-Nürnberg Antikoagulation bei Niereninsuffizienz J. Jacobi Medizinische Klinik 4, Universität Erlangen-Nürnberg das Dilemma der Nephrologen das Dilemma der Nephrologen Nierenfunktionseinschränkung regelhaft Ausschlußkriterium

Mehr

Wundermittel? Möglichkeiten und Grenzen der neuen Gerinnungshemmer. Christoph Schmidt Kardiale Rehabilitation und Prävention Klinik Barmelweid

Wundermittel? Möglichkeiten und Grenzen der neuen Gerinnungshemmer. Christoph Schmidt Kardiale Rehabilitation und Prävention Klinik Barmelweid Wundermittel? Möglichkeiten und Grenzen der neuen Gerinnungshemmer Christoph Schmidt Kardiale Rehabilitation und Prävention Klinik Barmelweid Wie ideal sind Vitamin-K-Antagonisten (VKA) und LMWH (low molec.

Mehr

Berliner Dialyseseminar 2011 03.12.2011

Berliner Dialyseseminar 2011 03.12.2011 Berliner Dialyseseminar 2011 03.12.2011 Neue Therapieansätze in der Kardiologie: Was ist geeignet für Dialysepatienten?! Lutz Renders Abteilung für Nephrologie Klinikum rechts der Isar Technische Universität

Mehr

Arzneimittel im Blickpunkt 38

Arzneimittel im Blickpunkt 38 Foto: istockphoto.com Arzneimittel im Blickpunkt 38 Eine Information der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns Verordnungsberatung@kvb.de www.kvb.de/praxis/verordnungen Stand: Apixaban (Eliquis ) - Indikationserweiterung:

Mehr

Perioperative Risikoabschätzung

Perioperative Risikoabschätzung Perioperative Risikoabschätzung Wichtige Aspekte bei antikoagulierten Patienten, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen thromboembolisches Risiko* Indikation der AK? Eingriff bedingtes

Mehr

Neue (direkte) orale Antikoagulantien. (DOAKS): Wie damit umgehen? - Copyright nur zum direkten persönlichen Nachlesen bestimmt-

Neue (direkte) orale Antikoagulantien. (DOAKS): Wie damit umgehen? - Copyright nur zum direkten persönlichen Nachlesen bestimmt- Neue (direkte) orale Antikoagulantien (DOAKS): Wie damit umgehen? - Copyright nur zum direkten persönlichen Nachlesen bestimmt- vor drei Wochen im Op 67 j. Patient, Jurist, 183 cm, 79 kg latente Bluthochdruckerkrankung

Mehr

Klinisch Pharmakologie Antithrombotische Therapie

Klinisch Pharmakologie Antithrombotische Therapie Klinisch Pharmakologie Antithrombotische Therapie Inhalt Pharmakologische Beeinflussung der Blutgerinnung Thrombose und Lungenembolie (Prävention + akut) Vorhofflimmern Kardiovaskuläre Implantate Switch

Mehr

Periinterventionelle Antikoagulation Fokus: Neue Substanzen

Periinterventionelle Antikoagulation Fokus: Neue Substanzen SAINT am 5.-6. Oktober 2012 Schloss Johannisberg im Rheingau Periinterventionelle Antikoagulation Fokus: Neue Substanzen Viola Hach-Wunderle Gefäßzentrum Sektion Angiologie / Hämostaseologie am KH Nordwest

Mehr

noak Indikation, Interaktion, Dosierung, Applikation Ulrike Georgi, Zentralapotheke, 01.06.2013 www.klinikumchemnitz.de

noak Indikation, Interaktion, Dosierung, Applikation Ulrike Georgi, Zentralapotheke, 01.06.2013 www.klinikumchemnitz.de noak Indikation, Interaktion, Dosierung, Applikation Ulrike Georgi, Zentralapotheke, 01.06.2013 Agenda zelluläre Hämostase (primär) plasmatische Hämostase (sekundär) Heparin Phenprocoumon Rivaroxaban Apixaban

Mehr

Antikoagulation 2012: alles anders?

Antikoagulation 2012: alles anders? Antikoagulation 2012: alles anders? Ärztekongress Arosa 24. März 2012 (Etzel Gysling) Neue Antikoagulantien Wo und wofür sind sie aktuell zugelassen? Seit 2011 sind neue Studienresultate und eine neue

Mehr

Neue Antikoagulanzien

Neue Antikoagulanzien 1. Unabhängiger Fortbildungskongress der Ärztekammer Berlin, Berlin 1.12.2012 Workshop 2: Neue Antikoagulanzien Hans Wille Institut für Klinische Pharmakologie Klinikum Bremen Mitte ggmbh www.pharmakologie

Mehr

Die perioperative Thromboseprophylaxe an einer Abteilung für Unfallchirurgie Die tägliche Praxis

Die perioperative Thromboseprophylaxe an einer Abteilung für Unfallchirurgie Die tägliche Praxis Prim. Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil Abteilung Unfallchirurgie Die perioperative Thromboseprophylaxe an einer Abteilung für Unfallchirurgie Die tägliche Praxis Inhalt 2 1 Einführung: Zahlen & Fakten 2

Mehr

Neue orale Antikoagulantien Was muß jeder Arzt wissen? Chiemgauer Kardiologie - Tage 2013

Neue orale Antikoagulantien Was muß jeder Arzt wissen? Chiemgauer Kardiologie - Tage 2013 Neue orale Antikoagulantien Was muß jeder Arzt wissen? Chiemgauer Kardiologie - Tage 2013 Dr. Olaf Bosse NOAC - Pharmakokinetik EHRA Practical Guide Europace 2013 ; 15(5) : 625-651 Neue orale Antikoagulantien

Mehr

Vorhofflimmern und Blutverdünnung: Wann Marcumar und wann eine der neuen Substanzen? (Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban)

Vorhofflimmern und Blutverdünnung: Wann Marcumar und wann eine der neuen Substanzen? (Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban) Die Kontroverse: Schlaganfall Verhinderung (10% 2%) Blutungs Risiko (> 1%) Keine Antikoagulation Vitamin K Antagonisten 64,6% Medicare Kohorte, USA (n = 23657) Birman Deych E et al. Stroke 2006; 37:

Mehr

TRIPLE THERAPIE (ANTIKOAGULATION UND DUALE PLÄTTCHENHEMMUNG) -WELCHE STRATEGIE WÄHLEN WIR?

TRIPLE THERAPIE (ANTIKOAGULATION UND DUALE PLÄTTCHENHEMMUNG) -WELCHE STRATEGIE WÄHLEN WIR? CAMPUS GROSSHADERN CAMPUS INNENSTADT MEDIZINISCHE KLINIK UND POLIKLINIK I TRIPLE THERAPIE (ANTIKOAGULATION UND DUALE PLÄTTCHENHEMMUNG) -WELCHE STRATEGIE WÄHLEN WIR? UPDATE KARDIOLOGIE 12.11.2014 PD Dr.

Mehr

Update Antikoagulation

Update Antikoagulation Update Antikoagulation Clara Update 20.11.2014 Dr. Monika Ebnöther Leitende Ärztin Hämatologie 21.11.2014 Übersicht Die Antikoagulantien und ihre Eigenschaften Die Anwendung bei - Vorhofflimmern - Thrombosen

Mehr

Update Rhythmologie 2013. Peter Ammann

Update Rhythmologie 2013. Peter Ammann Update Rhythmologie 2013 Peter Ammann Vorhofflimmern Entwicklung, Neuigkeiten Devicetherapie CRT für alle? Zukunftsperspektive One of the growing cardiovascular epidemics of the 21st century Miyasaka et

Mehr

>> NEWS Juli 2015. >> Antikoagulation bei Vorhofflimmern. Fallvignette

>> NEWS Juli 2015. >> Antikoagulation bei Vorhofflimmern. Fallvignette iroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin >> Antikoagulation bei Vorhofflimmern Fallvignette Bei einem 78-jährigen Mann, der seit mehr als 20 Jahren an Hypertonie und Diabetes erkrankt ist, fiel vor etwa

Mehr

What`s new in arrhythmias? Highlights vom ESC 2006 in Barcelona

What`s new in arrhythmias? Highlights vom ESC 2006 in Barcelona What`s new in arrhythmias? Highlights vom ESC 2006 in Barcelona Bielefeld, 13.09.2006 ACC/AHA/ESC Guidelines 2006 for the Management of Patients With Atrial Fibrillation ACC/AHA/ESC Guidelines 2006 for

Mehr

INRswiss Tag INR. Neue orale Antikoagulanzien. Wasser Fluch oder Segen? Fluch oder Segen? Es kommt darauf an! 54.j. Mann. 54.j. Mann. 54.j.

INRswiss Tag INR. Neue orale Antikoagulanzien. Wasser Fluch oder Segen? Fluch oder Segen? Es kommt darauf an! 54.j. Mann. 54.j. Mann. 54.j. IRswiss Tag IRswiss Tag eue orale Antikoagulanzien Wasser Fluch oder Segen? Fluch oder Segen? Es kommt darauf an! Beschwerden, Schmerzen im Brustbereich Abklärungen ergeben anfallartiges Vorhofflimmern

Mehr

Sekundärprävention von TVT/LE

Sekundärprävention von TVT/LE Sekundärprävention von TVT/LE Sekundärprävention TVT/ LE Studienlage Rivaroxaban (Xarelto ) Dabigatranetexilat (Pradaxa ) Apixaban (Eliquis ) Edoxaban (Lixiana ) Vergleich der 4 Substanzen bezogen auf

Mehr

Neue Therapieoptionen der oralen Antikoagulation. Inselspital Bern

Neue Therapieoptionen der oralen Antikoagulation. Inselspital Bern Neue Therapieoptionen der oralen Antikoagulation Ilk Rü W lt Ilka Rüsges-Wolter Inselspital Bern Neue Therapieoptionen p der oralen Antikoagulation Exkurs Hämostase Wirkungsweise bisheriger Antikoagulantien

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der Katheterablation. Richard Kobza

Möglichkeiten und Grenzen der Katheterablation. Richard Kobza Möglichkeiten und Grenzen der Katheterablation Richard Kobza Einleitung Entwicklung der invasiven Elektrophysiologie Einsatzgebiet Ablation bei einzelnen Rhythmusstörungen TACHYKARDE HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN

Mehr

Wenn ich eine Blutverdünnung brauche - Herkömmliche oder neue Blutverdünner

Wenn ich eine Blutverdünnung brauche - Herkömmliche oder neue Blutverdünner Akademie für Ältere, Heidelberg 10.4.2014 Wenn ich eine Blutverdünnung brauche - Herkömmliche oder neue Blutverdünner Job Harenberg, Prof. Dr. med. Shabnam Zolfaghari, M.Sc. Klinische Pharmakologie Medizinische

Mehr

Antikoagulation bei erhöhtem gastro-intestinalem Blutungsrisiko

Antikoagulation bei erhöhtem gastro-intestinalem Blutungsrisiko Antikoagulation bei erhöhtem Antikoagulation bei Blutungsanamnese im GI-Trakt: Balanceakt zwischen Blutung, Ischämie und Embolie Prof. Frank M. Baer Interdisziplinäre Fortbildung, St. Antonius KH, 9.5.2012

Mehr

Verlauf über Lebenszeit. Fokaler Trigger. Vorhofflimmern - Epidemiologie. Paroxysmal AF = Isolation of PV focus (trigger) AF burden

Verlauf über Lebenszeit. Fokaler Trigger. Vorhofflimmern - Epidemiologie. Paroxysmal AF = Isolation of PV focus (trigger) AF burden 76e Assemblée Anuelle de la SSMI, Lausanne Workshop Vorhofflimmern Bedeutung für die Praxis Antikoagulation Rhythmuskontrolle? Frequenzkontrolle PD Dr. Christian Sticherling Kardiologie Antiarrhythmika

Mehr

Bridging in Zeiten der NOAKs/DOAKs - wenn ja, wie?

Bridging in Zeiten der NOAKs/DOAKs - wenn ja, wie? Bridging in Zeiten der NOAKs/DOAKs - wenn ja, wie? H. Schinzel Mainz 10. Juni 2015 Antikoagulantien direkte Rivaroxaban Apixaban Edoxaban FXa indirekte Fondaparinux (AT) Danaparoid (AT) NMH (AT) UFH (AT)

Mehr

Der antikoagulierte Patient auf der Notfallstation

Der antikoagulierte Patient auf der Notfallstation Inhalt Der antikoagulierte Patient auf der Notfallstation Management von / bei Blutungen oder invasiven Eingriffen Dieter von Ow, Zentrale Notfallaufnahme Kantonsspital St.Gallen 1. Problem - Antikoagulation

Mehr

Dr. Ulrich Kröll. Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (M-RSA) ab 2009. Risikostrukturausgleich (RSA) bis Ende 2008

Dr. Ulrich Kröll. Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (M-RSA) ab 2009. Risikostrukturausgleich (RSA) bis Ende 2008 Dr. Ulrich Kröll Internist/Kardiologe seit September 1995 niedergelassen, seit Januar 1999 in Gem.-Prax. mit Dr. Tilmann Kornadt Düppelstr. 45, 46045 Oberhausen Risikostrukturausgleich (RSA) bis Ende 2008

Mehr

(ESC) zum Management des Vorhofflimmerns

(ESC) zum Management des Vorhofflimmerns Leitlinien Kardiologe 2013 7:171 180 DOI 10.1007/s12181-013-0499-y Online publiziert: 22. Mai 2013 Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.v. Published by Springer-Verlag

Mehr

Neue orale Antikoagulantien Stellenwert in Klinik und Praxis

Neue orale Antikoagulantien Stellenwert in Klinik und Praxis Neue orale Antikoagulantien Stellenwert in Klinik und Praxis Klinikum Traunstein, 10.07.2013 Neue orale Antikoagulantien Einführung in die Substanzen Perioperatives Vorgehen Gerinnungstests Blutungskompl.

Mehr

NeueoraleAntikoagulantien

NeueoraleAntikoagulantien GUIDELINE NeueoraleAntikoagulantien Ersteltvon:A. Rosemann, O. Senn, F. Huber, U. Beise am:11/2012 Inhaltsverzeichnis KURZVERSION.2 Inhaltsverzeichnis 1. Wirkstofe,Vor-undNachteile.2 2. medixempfehlungen.2

Mehr

Neue orale Antikoagulantien Ersatz für Marcumar?

Neue orale Antikoagulantien Ersatz für Marcumar? Neue orale Antikoagulantien Ersatz für Marcumar? Univ. Prof. Dr. Ulrich Hoffmann Angiologie - Gefäßzentrum Med. Poliklinik Innenstadt Klinikum der LMU München 50. Bayerischer Internistenkongress Behandlungsablauf

Mehr

Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern: Perspektiven aus Europa und Kanada

Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern: Perspektiven aus Europa und Kanada Vorstellung des Profils der neuartigen oralen Gerinnungshemmer zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern: Wer, was, warum und wann? Ende 2012 haben drei neuartige orale Gerinnungshemmer (novel oral

Mehr

Überblick zu Blutverdünnern

Überblick zu Blutverdünnern Überblick zu Blutverdünnern Job Harenberg und Jeelka Fischer Prof. Dr. med. Job Harenberg Internist, Hämostaseologe Klinische Pharmakologie Mannheim Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Maybachstrasse

Mehr

ESC POCKET GUIDELINES

ESC POCKET GUIDELINES ES POKET GUDELNES Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung e.v. German ardiac Society Leitlinien für das Management von Vorhofflimmern Mehr nfos unter: www.escardio.org www.dgk.org

Mehr

Hämatologie KSL. Klinik und Labor. Literatur / Evidenz. Literatur / Evidenz. Neue Antikoagulantien. Alte Antikoagulantien. Antikoagulation: womit?

Hämatologie KSL. Klinik und Labor. Literatur / Evidenz. Literatur / Evidenz. Neue Antikoagulantien. Alte Antikoagulantien. Antikoagulation: womit? 7. Frühlingszyklus Departement Medizin Antikoagulation: womit? Hämatologie LUKS Klinik und Labor Immunhämatologie Prof. Dr. Dr. Walter A. Wuillemin Chefarzt Abteilung Hämatologie, Hämatologisches Zentrallabor

Mehr

Blutverdünnung und Vorhofflimmern: was gilt?

Blutverdünnung und Vorhofflimmern: was gilt? Berner Kardiologie Update 2011 Blutverdünnung und Vorhofflimmern: was gilt? C. Noti 10.9.2011 (nicht valvuläres) VHF: 1. einige Bemerkungen zur Epidemiologie VHF: Inzidenz VHF: Prävalenz VHF: Komplikationen

Mehr

Marcumar und ASS sind Schnee von gestern - NOAKs und neue Thrombozytenaggregationshemmer in der Gerinnungstherapie gefäßchirurgischer Patienten

Marcumar und ASS sind Schnee von gestern - NOAKs und neue Thrombozytenaggregationshemmer in der Gerinnungstherapie gefäßchirurgischer Patienten Marcumar und ASS sind Schnee von gestern - NOAKs und neue Thrombozytenaggregationshemmer in der Gerinnungstherapie gefäßchirurgischer Patienten Lisa Tilemann 21. Heidelberger Eisen, 18. Juni 2015 Apixaban

Mehr

Herz aus dem Takt: Schlaganfallprävention. bei vorhofflimmern. Informationen zu Erkrankung, Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Herz aus dem Takt: Schlaganfallprävention. bei vorhofflimmern. Informationen zu Erkrankung, Diagnose und Therapiemöglichkeiten Herz aus dem Takt: Schlaganfallprävention bei vorhofflimmern Informationen zu Erkrankung, Diagnose und Therapiemöglichkeiten Vorwort Wer denkt bei vorhofflimmern schon an Schlaganfall? Hätten Sie es gewusst?

Mehr

Klappenerkrankungen und Herzinsuffizienz. Hans Rickli St.Gallen

Klappenerkrankungen und Herzinsuffizienz. Hans Rickli St.Gallen Klappenerkrankungen und Herzinsuffizienz Hans Rickli St.Gallen Klappenerkrankungen und Herzinsuffienz = in der Regel Hochrisiko - Patienten Decision making beim Hochrisikopatienten Natürlicher Verlauf

Mehr

Komplikationsmanagement neuer Antikoagulantien. Richard Strauß, Erlangen. Universitätsklinikum. Erlangen. R. Strauß

Komplikationsmanagement neuer Antikoagulantien. Richard Strauß, Erlangen. Universitätsklinikum. Erlangen. R. Strauß Komplikationsmanagement neuer Antikoagulantien Richard Strauß, Gerinnung Neue Antikoagulantien Angriffspunkte neuer Antikoagulantien Welches neue Antikoagulanz greift am Faktor II (Thrombin) an? A Apixaban

Mehr

Neu orale Antikoagulantien NOACs/DOAKs. Dr. Peter Santer Labor für klinische Pathologie Krankenhaus Bruneck

Neu orale Antikoagulantien NOACs/DOAKs. Dr. Peter Santer Labor für klinische Pathologie Krankenhaus Bruneck Neu orale Antikoagulantien NOACs/DOAKs Dr. Peter Santer Labor für klinische Pathologie Krankenhaus Bruneck Thromb Haemost 2013; 109:569 Neue orale Antikoagutantien Was spricht für sie? Orale Verabreichung

Mehr

Moderne Antikoagulation bei chronischer Niereninsuffizienz und Dialysepflichtigkeit

Moderne Antikoagulation bei chronischer Niereninsuffizienz und Dialysepflichtigkeit Moderne Antikoagulation bei chronischer Niereninsuffizienz und Dialysepflichtigkeit Saskia Gottstein Abteilung für Innere Medizin- Angiologie, Hämostaseologie, Pneumonologie Vivantes-Klinikum im Friedrichshain,

Mehr

Die neuen Oralen Antikoagulanzien (NOAKs) bei Vorhofflimmern

Die neuen Oralen Antikoagulanzien (NOAKs) bei Vorhofflimmern 15. Bremer Hausärztetag, Bremen 20. November 2013 Update Kardiologie / Neurologie Die neuen Oralen Antikoagulanzien (NOAKs) bei Vorhofflimmern Hans Wille Institut für Klinische Pharmakologie Klinikum Bremen

Mehr

SONR DAS STETHOSKOP IM HERZEN WERTE LESERINNEN UND LESER! NEUE TECHNISCHE ENTWICKLUNGEN

SONR DAS STETHOSKOP IM HERZEN WERTE LESERINNEN UND LESER! NEUE TECHNISCHE ENTWICKLUNGEN HAND AUFS HERZ. 01-2013 NEWSLETTER PERIPARTALE KARDIOMYOPATHIE und weitere Themen Initiative für partnerschaftliches Patientenmanagement Ass. Dr. Lorenz Pilgerstorfer Kardiologie EIN UNTERNEHMEN DER Medizin

Mehr

Rivaroxaban. Indikation. Empfehlungen zur wirtschaftlichen Verordnungsweise (1 5)

Rivaroxaban. Indikation. Empfehlungen zur wirtschaftlichen Verordnungsweise (1 5) Ausgabe 2/2013 Wirkstoff AKTUELL Gemäß internationalen Leitlinien zählen VitaminKAntagonisten wie Phenprocoumon zum Standard in Indikation Alter 75 Jahre Schlaganfall Empfehlungen zur wirtschaftlichen

Mehr

Neue$An'koagulan'en$und$ Thrombozytenfunk'onshemmer

Neue$An'koagulan'en$und$ Thrombozytenfunk'onshemmer Neue$An'koagulan'en$und$ Thrombozytenfunk'onshemmer Andreas$Greinacher$ Ins'tut$für$Immunologie$und$Transfusionsmedizin$ Ernst>Moritz>Arndt>Universität$Greifswald$ Vorhofflimmern$ $ $$$Thrombose Blutung

Mehr

Herzrhythmusstörungen und Sport. Markus Stühlinger Univ. Klinik für Innere Medizin III / Kardiologie

Herzrhythmusstörungen und Sport. Markus Stühlinger Univ. Klinik für Innere Medizin III / Kardiologie Herzrhythmusstörungen und Sport Markus Stühlinger Univ. Klinik für Innere Medizin III / Kardiologie Sport als Medikament 2h pro Woche! 6-10 METS! Sharma S et al. Eur Heart J 2015;eurheartj.ehv090 Freizeitsport

Mehr

23/04/2013. "Moderne" Antikoagulantienzur Thromboseprophylaxe und bei Vorhofflimmern. Was muss der Intensivist wissen, was kommt?

23/04/2013. Moderne Antikoagulantienzur Thromboseprophylaxe und bei Vorhofflimmern. Was muss der Intensivist wissen, was kommt? "Moderne" Antikoagulantienzur Thromboseprophylaxe und bei Vorhofflimmern. Was muss der Intensivist wissen, was kommt? Alexander Niessner Medizinische Universität Wien Übersicht Eigenschaften der neuen

Mehr

Neue Arzneimittel. Xarelto (Rivaroxaban) 1 neu zugelassene Indikation. Zugelassene Indikation. Bewertung. Pharmakologie und klinische Studien

Neue Arzneimittel. Xarelto (Rivaroxaban) 1 neu zugelassene Indikation. Zugelassene Indikation. Bewertung. Pharmakologie und klinische Studien Neue Arzneimittel Information der (AkdÄ) Xarelto (Rivaroxaban) 1 neu zugelassene Indikation Zugelassene Indikation Zusätzlich eingenommen zu Acetylsalicylsäure (ASS) allein oder zu ASS plus Clopidogrel

Mehr

Mitralklappeninsuffizienz

Mitralklappeninsuffizienz Mitralklappeninsuffizienz Definition: Mitralklappeninsuffizienz Schlussunfähigkeit der Mitralklappe mit systolischem Blutreflux in den linken Vorhof Zweithäufigstes operiertes Klappenvitium Jährliche Inzidenz:

Mehr

INRswiss Tag. Antikoagulation Medikamente und Nebenwirkungen Welches Medikament für Wen?

INRswiss Tag. Antikoagulation Medikamente und Nebenwirkungen Welches Medikament für Wen? INRswiss Tag Antikoagulation Medikamente und Nebenwirkungen Welches Medikament für Wen? Prof. Dr. Dr. med. Walter A. Wuillemin Chefarzt Abteilung für Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor Luzerner

Mehr

Akutbehandlung und Sekundärprophylaxe der Lungenembolie zugelassen

Akutbehandlung und Sekundärprophylaxe der Lungenembolie zugelassen Als einziges der neuen oralen Antikoagulanzien: Rivaroxaban (Xarelto ) jetzt auch zur Akutbehandlung u Als einziges der neuen oralen Antikoagulanzien Rivaroxaban (Xarelto ) jetzt auch zur Akutbehandlung

Mehr

Rate Control vs Rhythm Control. Welche Strategie für welchen Patienten?

Rate Control vs Rhythm Control. Welche Strategie für welchen Patienten? Rate Control vs Rhythm Control Welche Strategie für welchen Patienten? Modekrankheit VHF? Stop Afib? Manage Afib? Control Afib? Live with Afib? VHF: Welche Strategie für welchen Patienten? KEEP THE RHYTHM

Mehr

Orale Antikoagulation Dosierung, Pausierung, Bridging. Doz. Dr. Thomas Gary Angiologie Graz. Begriffserklärung

Orale Antikoagulation Dosierung, Pausierung, Bridging. Doz. Dr. Thomas Gary Angiologie Graz. Begriffserklärung Orale Antikoagulation Dosierung, Pausierung, Bridging Doz. Dr. Thomas Gary Angiologie Graz Begriffserklärung è Antikoagulation: Hemmung des plasmatischen Gerinnungssystems (zb Marcoumar, Sintrom; Heparin;

Mehr

Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues. Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues Zusammenfassung.

Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues. Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues Zusammenfassung. Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues Dres. med. Franziska und Manfred Schneider Ärztezentrum Eigerpark Schönbühl Marcoumar-Einsatz in der Praxis Bewährtes und Neues Zusammenfassung 26.04.2012

Mehr

Nutzenbewertung der DOAKS aus der Sicht des Hämostaseologen

Nutzenbewertung der DOAKS aus der Sicht des Hämostaseologen Nutzenbewertung der DOAKS aus der Sicht des Hämostaseologen karl.jaschonek@med.uni-tuebingen.de Universitätsklinikum Tübingen Abteilung Hämatologie, Onkologie, Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie

Mehr

Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen unversum InnereMedizin www.oegim.at 7/2006 Facharztprüfung Innere Medizin Prim. Univ.-Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger Vorstand der Internen Abteilung, Landesklinikum Thermenregion Mödling Herzrhythmusstörungen

Mehr

Neue orale Antikoagulantien zur Thromboembolieprophylaxe

Neue orale Antikoagulantien zur Thromboembolieprophylaxe Neue orale Antikoagulantien zur Thromboembolieprophylaxe bei nicht - valvulärem Vorhofflimmern sowie zur Prophylaxe und Behandlung von venösen Thrombosen und Lungenembolien Dr. med. Erwin Wyss Innere Medizin

Mehr

Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Orale Antikoagulation bei nicht valvulärem Vorhofflimmern Empfehlungen zum Einsatz der neuen Antikoagulantien Dabigatran (Pradaxa )

Mehr

V I N VerordnungsInfo Nordrhein

V I N VerordnungsInfo Nordrhein V I N VerordnungsInfo Nordrhein Vitamin-K-Antagonisten (VKA*) oder neue orale Antikoagulantien (NOAK**) bei nicht valvulärem Vorhofflimmern? Seit der Einführung der neuen oralen Antikoagulantien (NOAKs)

Mehr

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt 09/4 Sachsen Teilnehmende Krankenhäuser (Sachsen): 45 Anzahl Datensätze : 1.801 Datensatzversion: 09/4 2012 15.0 Datenbankstand: 28. Februar 2013 2012 - D12527-L82643-P39267 Eine Auswertung des BQS-Instituts

Mehr

SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie

SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie SGMO - Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie Seminar: Neue Medikamente neue Nebenwirkungen Kardiovaskuläre Nebenwirkungen Prof. Thomas M. Suter, Leitender Arzt, Universitätsklink für Kardiologie,

Mehr