Berufseinstieg und Einstiegsgehälter für Ingenieure/-innen
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- Anke Ursler
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1 Berufseinstieg und Einstiegsgehälter für Ingenieure/-innen Peter Schneider, Betriebsrat Tucker GmbH Mario Wolf, IG Metall Mittelhessen Constanze Krätsch, IG Metall Technische Hochschule Mittelhessen, 10. November 2016
2 Wege in den Beruf
3 Gute Chancen für einen erfolgreichen Berufseinstieg 3
4 Der Master ist kein Muss Master garantiert keinen Job Bachelor = Formbarkeit Berufs- und Lebenserfahrung zw. Bachelor und Master Berufsbegleitend Bildungsbiografie verliert an Bedeutung Pflicht Naturwissenschaftler Wissenschaft Schnittstellenkompetenzen, Selbstständigkeit (IT- Sicherheit) Chefetage Keine Pflicht Ingenieurwissenschaften Informatik 4
5 Berufseinstieg übers Praktikum? Fotolia / maho 5
6 Wertschöpfungskette, Beispiel Automobil Crowdsourcees Zulieferung von Teilen (Zulieferparks, jis, jit) Werksgelände Belegschaft OEM Leiharbeit Werkverträge Fertigung Vormontage, Teilschritte der Montage Entwicklung Entwicklungsdienstleister unbefristet Fertigungsnahe Dienstleistungen Facility, Kantine, Bewachung, Personal-DL befristet Fertigungsnahe Dienstleistungen Instandhaltung, Teilelogistik, Logistik, Endprodukt 6
7 Ingenieurdienstleister Chance Arbeit kann durch verschiedene Einsatzunternehmen sehr abwechslungsreich sein. Risiken Häufig gelten keine Tarifverträge. Alle Bedingungen müssen selbst im Arbeitsvertrag ausgehandelt und vereinbart werden. Häufig gibt es keinen Betriebsrat. Oft werden die Arbeitsverträge nur für kurze Zeit bzw. für begrenzte Projekte abgeschlossen. Unbefristete Anstellung bei einem der Kundenunternehmen nicht garantiert. 7
8 Einstiegsgehälter in M & E
9 Unterschiedliche Gehälter Studienfach und Abschluss Branche Bundesland Gültigkeit von Tarifverträgen Befristung Arbeitszeit Sonderzahlungen Überstunden Geschlecht 9
10 Wir reden über Entgelt Entgelt ist eine normalisierte Form von entgelten Was so viel heißt wie vergüten Historisch und umgangssprachlich gab/gibt es zwei Formen Das Gehalt eines Angestellten/einer Angestellten Der Lohn eines Arbeiters/einer Arbeiterin In der Gesetzgebung und in den Tarifverträgen wird in der Regel nur noch vom Entgelt gesprochen 10
11 und nicht über die Gesamtvergütung Monatliches Entgelt x12 oder x13 Jahresentgelt Gesamtvergütung beinhaltet aber Sonstige Engeltbestandteile Gratifikationen Anwesenheitsprämien Vermögenswirksame Leistungen Geldwerter Vorteil Dienstwagen Mitarbeiterbeteiligung Aktienoptionen Arbeitgeberdarlehen Betriebliche Altersversorgung 11
12 Lohnspiegel Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen in Euro auf Basis von 38 Wochenstunden Gesamt West Ost Männer Frauen Bauingenieurwesen Chemieingenieurwesen Elektroingenieur/in Elektronik-, Fernmeldeingenieur/in Informatiker/in Maschinenbauingenieur /in Softwareingenieur/in Wirtschaftsingenieur/in
13 Woher bekomme ich die Infos? 13
14 Sozialpartnerschaft Unternehmer Arbeitnehmer Vergleichbare Parameter Kollektives Ergebnis für alle Beschäftigten Planbarkeit und Transparenz Arbeitgeberverband Gewerkschaft Leistungen nur für Mitglieder Kein Lohndumping Planbarkeit und Transparenz schließen Tarifverträge für ihre Mitglieder und setzen die Standards für Einkommen und Arbeitsbedingungen. Der Staat muss sich aus der Tarifpolitik heraushalten (Tarifautonomie). Ergebnis: Lohnerhöhungen Regelungen zur Weiterbildung Urlaub Arbeitszeit
15 Sozialpartnerschaft im Betrieb Unternehmer Betriebsrat Pauschale Bezahlung der Werkstudierenden Gewerkschaft Bezahlung der Werkstudierenden nach Tarif Konstruktive Verhandlungen Ergebnis: Werkstudierende werden nach Tarif bezahlt Tarifliche Leistungen erhalten Mitglieder der IG Metall
16 Tucker GmbH
17 Kurze Vorstellung Automobilzulieferer Stanley Engineered Fastening, Stanley Black & Decker Lochlose Befestigungssysteme: Schweißbolzen, Stanznieten, Bolzenkleben Weltweit tätig: USA, Europa, Asien, Südamerika Marktführer im Bereich Bolzenschweißen Schweißgeräte, Stanznietanlagen, Bolzenklebeanlagen, Schweißbolzen, Kunststoffteile Entwicklung in Gießen, USA, und Japan, jeweils Anpassung für die jeweiligen Märkte 17
18 Was macht ein Betriebsrat?
19 Betriebsrat I Für vier Jahre gewählt Interessenvertretung der Belegschaft mit z.t. weitreichenden Mitbestimmungsrechten, die im BetrVG verankert sind. Arbeitssicherheit Arbeitszeit, Urlaubsgrundsätze Einstellungen Betriebliche Lohngestaltung, Eingruppierung, Leistungsbeurteilung Soziale Angelegenheiten Vertretung von ArbeitnehmerInnenrechten gegenüber der Geschäftsleitung Unterstützung der KollegInnen bei Problemen mit Vorgesetzen uns untereinander 19
20 Betriebsrat II Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben kann der Betriebsrat auf externe Hilfe zurück greifen. Schulungen Sachverständige Gewerkschaften Rechtsbeistand Berufsgenossenschaft Betriebsarzt 20
21 Tarifvertrag und Gesetz im Vergleich Tarifverträge der IG Metall (M+E-Industrie) Gesetz Arbeitszeit Jahresurlaub Urlaubsgeld 35-Stunden-Woche (Fünf-Tage-Woche) 30 Arbeitstage = Sechs Wochen 50 % des Tagesentgelts pro Urlaubstag 48-Stunden-Woche (Sechs-Tage-Woche) 24 Werktage = Vier Wochen Kein Anspruch Sonderzahlung Nach Dauer der Betriebszugehörigkeit: - 6 Monate: 25 % - 12 Monate: 35 % - 24 Monate: 45 % - 36 Monate: 55 % Kein Anspruch 21
22 Auf das Jahresentgelt kommt es an Zusammensetzung: d. h. auf ein Jahr bezogen: 12 Monatsentgelte 12 Monatsgehälter 13 Monatsentgelte 13 Monatsgehälter Tarifentgelt Metallindustrie Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland: 12 Monatsentgelte 12,00 Monatsgehälter + Urlaubsgeld + 0,69 Monatsgehälter + Sonderzahlung + 0,55 Monatsgehälter* 13,24 Monatsgehälter. * Nach 36 Monaten Betriebszugehörigkeit 22
23 Mehr mit Tarif Fächergruppen Jahresentgelt mit Tarifvertrag Jahresentgelt ohne Tarifvertrag Ingenieurwissenschaft, Mathematik, Physik ,00 Euro ,00 Euro +8% Wirtschaftswissenschaft ,00 Euro ,00 Euro +17% Durchschnittliche Entgelte für Akademiker/-innen mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung in der Metall- und Elektroindustrie auf Basis einer 35-Stunden-Woche ohne Urlaubsgeld und Sonderzahlung. Datenbasis Zeitraum 2011/ /12. Quelle: (WSI-Lohnspiegeldatenbank) 23
24 Monatsentgelt ist nicht gleich Monatsentgelt Einstiegseinkommen nach Entgelt-Rahmentarifvertrag als Ingenieur/-in ab 1. Juli 2016, Basis: 35 Std./Woche für Hessen nach sechs Monaten Betriebszugehörigkeit Entgeltgruppe 7 Entgeltgruppe 8 Entgeltgruppe 9 Entgeltgruppe 10 Monatsgrundentgelt 3.298, , , ,00 Einkommen für 12 Monate + Urlaubsvergütung (50 % für 30 Tage) + Sonderzahlung (25 % vom Monatsgrundentgelt) = Jahreseinkommen * , , , , , , , ,00 825,00 926, , , , , , ,00 * zzgl. 10 % Leistungszulage. +14,3 % bei 40 Std./Woche 24
25 ITK-Entgeltanalyse für 2016
26 ITK-Entgeltanalyse für 2016 Fundierter Überblick über Gehälter und deren Entwicklung Daten aus 147 Betrieben der ITK-Branche Betriebe mit über Beschäftigten Mehr als Nennungen von effektiven Jahresbruttoentgelten 16 Jobfamilien mit insgesamt 74 Jobs/Tätigkeiten Schwerpunktthemen Arbeitszeit und Studium Auswertung von Arbeitszeiten in der ITK- Branche Vorteile von Tarifverträgen in der ITK- Branche
27 Verdienstmöglichkeiten in der ITK-Branche Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen in Euro auf Basis von 35 Wochenstunden, 1,5 Jahren Berufserfahrung Software Spezialist/in (SW1) ,00 Junior Entwickler/in (HW1) ,00 Projektmanager/in (PM1) ,00 Junior Marketing Spezialist/in (M1) ,00 Vertriebsassistent/in (VK1) ,00 Junior Berater/in (B1) ,00
28 Kurzbeschreibung Job/Tätigkeitsbeschreibung Alias Beschreibung Anforderung Andere gebräuchliche Bezeichnung Tätigkeitsbeschreibung/Arbeitsaufgabe Qualifikation/Kenntnisse/Erfahrungen SW1 Software Ingenieur/in I Alias Beschreibung Anforderungen Alias Beschreibung Anforderung System-, Anwendungsentwickler/in; System-, Anwendungs-, Organisationsprogrammierer/in (S/A/O), Programmierer/in I, Junior SW-Spezialist, (Berater/in), Qualitätsingenieur/in Mitwirkung bei Planung, Gestaltung, Präsentation von einfachen DV-Anwendungen und Systemen, Eingangsstufe bei Vertriebsunterstützung und Systemberatung 6-semestrige Hochschulausbildung oder abgeschlossene Berufsausbildung bzw. anderweitig erworbener gleichwertiger Kenntnisstand; Einstiegsgruppe nach Fachhochschul-/ Hochschulausbildung SW2 Software Ingenieur/in II SW-Spezialist/in; Systemanalytiker/in I; qualifizierte Programmierer/in, Entwickler/in (S/A/O); Spezialist/in Datenbanken, Netzwerklösungen Planung, Gestaltung, Präsentation von einfachen DV-Anwendungen und Systemen, arbeitet im Rahmen von Richtlinien weitgehend selbstständig Wie SW1 und zusätzlich mehrjährige Erfahrung SW3 Software Ingenieur/in III 28
29 Jobfamilie Software Engineering Auswertung aus jobspezifischen Entgeltdaten Basis 35-Stundenwoche* Einzeldaten Nach Firmen strukturiert Typische Tätigkeiten Unteres Quartil Median Oberes Quartil Minimaler Durchschnitt Maximaler Durchschnitt Gewichteter Mittelwert aller Daten Besetzung (N) SW1 SW2 SW3 SW Ingenieur/in I Gesamt Fix variabel SW Ingenieur/in II Gesamt Fix variabel SW Ingenieur/in III Gesamt Fix variabel * Zur Umrechnung auf eine 40-Stunden-Woche müssen die Werte um 14,3 % erhöht werden
30 Jobfamilie Software Engineering Auswertung aus jobspezifischen Entgeltdaten Basis 35-Stundenwoche Einzeldaten Nach Firmen strukturiert Typische Tätigkeiten Unteres Quartil Median Oberes Quartil Minimaler Durchschnitt Maximaler Durchschnitt Gewichteter Mittelwert aller Daten SW1 Besetzung (N) SW Ingenieur/in I Gesamt Fix variabel
31 Jobfamilie Software Engineering Auswertung aus jobspezifischen Entgeltdaten Basis 35-Stundenwoche Einzeldaten Nach Firmen strukturiert Typische Tätigkeiten Unteres Quartil Median Oberes Quartil Minimaler Durchschnitt Maximaler Durchschnitt Gewichteter Mittelwert aller Daten SW1 Besetzung (N) SW Ingenieur/in I Gesamt Fix variabel
32 32 Typische Tätigkeiten Unteres Quartil Median Oberes Quartil Minimaler Durchschnitt Maximaler Durchschnitt Gewichteter Mittelwert aller Daten Besetzung (N) SW1 SW2 SW3 SW4 SW5 Einzeldaten Nach Firmen strukturiert SW Ingenieur/in I Gesamt Fix variabel SW Ingenieur/in II Gesamt Fix variabel SW Ingenieur/in III Gesamt Fix variabel SW Ingenieur/in IV Gesamt Fix Variabel Leiter/in SW Engineering Gesamt Fix variabel
33 33
34 Arbeiten im Ausland 34
35 Informationen und Beratung Check von Arbeitsverträgen und Zeugnissen Überprüfung von Bezahlung und Eingruppierung Informationen/Kontakt zum tarifgebundenen Betrieben Tariferhöhungen Gerichtliche Vertretung Seminare und Weiterbildung ISIC-Karte IG Metall Mittelhessen Cranachstraße Gießen Mario.Wolf@igmetall.de 35
36 Die IG Metall steht für Solidarität in Betrieb, Hochschule und Gesellschaft Demokratie in Betrieb und Gesellschaft Gleiche Bildungschancen Tarifverträge unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Glaube Entgeltgerechtigkeit Gleicher Lohn für gleiche Arbeit Existenzsichernde Beschäftigung Paritätische Finanzierung der Sozialversicherung 36
37 Das wichtigste zum Schluss Nächstes Treffen Studierendengruppe der IG Metall Mittelhessen: 15. November 2016, 17:30 Uhr C 21, Kinosaal Vortragsfolien unter /mitte 37
38 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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