Paludikultur. Nasse Bewirtschaftung von Mooren. Christian Schröder, Wendelin Wichtmann und Sabine Wichmann
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- Gert Zimmermann
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1 Paludikultur Nasse Bewirtschaftung von Mooren Christian Schröder, Wendelin Wichtmann und Sabine Wichmann Universität Greifswald Michael Succow Stiftung DUENE e.v. Foto: W. C. Schöder Thiel Foto: C. Schöder Foto: S. Wichmann Foto: C. Schröder
2 Moore in MV
3 Foto: M. Succow
4 THG Emissionen in MV Moorschutzkonzept MV 2009
5 Foto: C. Schöder
6 Was ist Paludikultur? palus lat.: Sumpf, Morast nasse Bewirtschaftung = Torferhalt umweltentlastende Nutzung degradierter Moorstandorte Reduzierung von CO 2 -Emissionen Nachwachsende Alternativen zu fossilen Rohstoffe Landnutzung: Einkommensalternativen Paludikultur bietet Perspektiven für Mensch & Moor
7 Möglichkeiten der Bestandesentwicklung: natürliche Sukzession
8 Aktive Etablierung: Pflanzung nach 2 Jahren
9 Rohrkolben: Demonstrationsanbau im Donaumoos (Bayern) Foto: W. Wichtmann
10 Erle: Pilotfläche im Trebeltal (M-V) Erlen-Wertholzproduktion Optimaler Wasserstand geringe Emissionen rentable Holzerträge Aufforstung einer Demonstrationsfläche (Trebeltal) Ökonomische Analyse Foto: M. Succow
11 Paludikultur Ertragspotenziale Arten Produktivität [t / ha * a] Gemeines Schilf (Phragmites australis) 3,6 43,5 Breitbl. Rohrkolben (Typha latifolia) 4,8 22,1 Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) 3,5 22,5 Wasserschwaden (Glyceria maxima) 4,0 14,9 Ufer-Segge (Carex riparia) 3,3-12,0 Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) 2,0 10,0 Zum Vergleich: Aufgelassenes nasses GL 6,4, - 7,4 Hoch intensives Grünland 8,8 10,4 Silomais 15,0 25,0 (Timmermann 2003)
12 Verwertung von Niedermoorbiomasse Stoffliche Verwertung Hohe Qualitätsanforderungen Energetische Verwertung unspezifische Biomasse im Winter Schilf Rohrkolben im Sommer Schilf Seggen Rohrglanzgras im Winter Schilf Seggen Rohrglanzgras z.b. Baustoffe z.b. Biogas z.b. Verfeuerung
13 Sommermahd Biogas Bioenergie Neu Kosenow GmbH & Co KG Nassfermenter 50% Landschaftspflegematerial 30 % Gülle 20% Silage, Futterreste Wärmenutzung: Wohnraum auf dem Betriebsgelände, Betriebsräume Bandtrocknung Nahwärme für Wohnblocks Foto: W. Wichtmann EEG Grundvergütung + Boni: Gülle, Nawaro, TA Luft, KWK, Landschaftspflege
14 Wintermahd Direkte Verfeuerung Heizkraftwerk (> 1MW) - i.d.r. Co-Brennstoff - Strom + Wärme Foto: W. Wichtmann Foto: L. Lachmann Heizwerk (z.b. 500 kw) - Wärme für Schweinezucht, Aquakultur - Nahwärme für Wohngebiet Hausanlage (z.b. 100 kw) - öffentliche Verwaltung, Schule - Mehrfamilienhaus Einzelfeuerung (z.b. 10 kw) - Öfen im Privatgebrauch Foto: C. Schröder
15 Brennstoffkosten Natürliche Bestände Anbaukultur RGG Schilf Schilf Ertrag (incl.15 % H2O) t /ha 6 9,5 9,5 Pflanzkosten /ha Ernte /ha Transport /ha Lagerung /ha Produktionskosten /ha Biomassekosten /t TM /GJ 4,69 3,38 4,83 Stroh (55 /t,15t/ha) /GJ 3,76 Miscanthus (19t/ha) /GJ 4,28
16 Verwertung von Niedermoorbiomasse Stoffliche Verwertung Hohe Qualitätsanforderungen im Winter Rohrkolben z.b. Baustoffe Platten Dämmstoffe
17 Verwertung von Niedermoorbiomasse Stoffliche Verwertung Hohe Qualitätsanforderungen im Winter Schilf z.b. Baustoffe Dämmplatten Putzträger Dachbedeckung
18 Fotos: S. Wichmann Drahtgebundene Dämmplatten Erzeugung und Verwendung Fotos: S. Wichmann
19 Standortangepasste Beweidung: Wasserbüffel Foto: S. Wichmann
20 Foto: K. Vegelin
21 Traditionelle Rohmahd
22 Einstufige Verfahren: Kombination von Mahd und Abtransport in einem Arbeitsgang Basismaschine: Kässbohrer PB 240 Umrüstung auf Sommerbetrieb Spezialketten aus Gummi 7+5 t, Bodendruck: max. 100g/cm 2
23 Ernte
24
25
26 Flächenverfügbarkeit Potentialanalyse Greifswald 30 km Radius ha (16%) Moor ha Eignungsfläche t Biomasse (5 t/ha) T. Dahms 2010
27 E. Stahlkopf 2011
28 Fazit Herkömmliche Nutzung von Mooren ist umweltbelastend Wiedervernässung und Nutzung möglich Vielfältige Konzepte energetisch + stoffliche Verwertung Erprobung in Pilotvorhaben Regionale Wertschöpfung ist mit Paludikultur möglich + stofflich und energetisch verwertbare Rohstoffe + Vielzahl wichtiger Leistungen Paludikultur nimmt die Menschen mit
29 Vielen Dank!
Heizen mit Schilf Bereitstellung von Biomasse aus Niedermooren
Sabine Wichmann 1,2, Tobias Dahms 1, Anke Nordt 1, Wendelin Wichtmann 1,2,3 1 Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald; 2 DUENE e.v.; 3 Michael-Succow-Stiftung Heizen mit Schilf Bereitstellung von Biomasse
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