Gisingen - ein Bioenergiedorf in Entwicklung. Bernhard Wern Karsten Wilhelm
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- Heinrich Adenauer
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1 Gisingen - ein Bioenergiedorf in Entwicklung Bernhard Wern wern@izes.de Karsten Wilhelm k.wilhelm@umwelt-campus.de
2 Gliederung Projektidee und Machbarkeitsstudie Aufgabenstellung der Machbarkeitsstudie Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Datenerfassung (Befragung der Einwohner) Potenzialanalyse Auslegung des Nahwärmenetzes Vorstellung der Ergebnisse Heutiger Projektstand
3 Gisingen Ortsteil von Wallerfangen im Saarland (Saargau) 820 Einwohner 350 m NN Erstmalig erwähnt 1140 Geologie: Muschelkalk
4 Gisingen
5 Projektidee und Machbarkeitsstudie Einwohner aus Gisingen initiierten die Idee einer unabhängigen Energieversorgung Anfang 2007 Sammeln von Daten und das Bilden von Netzwerken im Zeitraum Vorstellung der Projektidee im Gemeinderat und dem Umweltministerium des Saarlandes Nach positiver Entscheidung des Gemeinderates und des Umweltministerium für das Saarland wurden Finanzmittel für das Erstellen einer Machbarkeitsstudie bereitgestellt.
6 Projektidee und Machbarkeitsstudie Die Auftragsvergabe einer Machbarkeitsstudie an IZES und IfaS erfolgte im Herbst 2008 Informationsveranstaltung Vorstellung der Institute IZES und IfaS Information Bioenergie Beispiele Bioenergie Dörfer Darstellung der Vorgehensweise der Projektarbeit Informationsreise zur Veranschaulichung der Bioenergieerzeugung (Biogasanlage und Hackschnitzelheizung)
7 Aufgabenstellung der Machbarkeitsstudie Akteursmanagement Ermitteln des Wärmebedarfs Ermitteln der Biomassepotentiale Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei 100% Anschlussdichte und 50% Anschlussdichte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unter Berücksichtigung verschiedener Wärmeerzeuger Anschlussquote Energieträger Untersuchungsvarianten a. 100% b. 50% EinzelAnschluss Anschluss versorgung 1. BGA + HHS 1a 1b 2. HHS + HHS 2a 2b 3. HHS + ÖL 3a 3b 4. BGA + HHS + ÖL 4a 4b 5. ÖL Sanierung 5
8 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Befragung der Einwohner Verteilung von Fragebögen im Ort Persönliche Befragung durch die Arbeitsgruppe Für die Gewährleistung der Anonymität wurden alle Angaben auf Straßen Abschnitte bezogen (z.b.:hausnummer 1-10) Interesse an "Bioenergiedorf Gisingen" 27% 29% 73% Rücklauf (!) der Fragebögen Mehrheit (67%) ist gegenüber dem Projekt aufgeschlossen! 6% Ja eventuell 38% Nein Keine Angaben
9 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Potenzialanalyse Landwirtschaftlicher Biomasse Auswertung von statistischen Daten Gespräche mit Ortsansässigen Landwirten und dem Bauernverband Flächenbedarf NaWaRo s etwa ha
10 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Potenzialanalyse Holzartiger Biomasse Holzbedarf in etwa Srm (ca Fm)
11 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Grundsätzlich sind sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Holzwirtschaft Potenziale vorhanden. In der späteren Projektierung Abschluss von Vorverträgen mit Akteuren vor Ort.
12 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Planung des Nahwärmenetzes Auswertung der Fragebögen Berechnen des Wärmeverbrauchs für die Straßenabschnitte Planung Heizzentrale Im Arbeitskreis (OV, Bürger, IZES, IfaS) Bestimmung möglicher Standorte Eine Bewertung der Standorte erfolgte durch eine Ortsbegehung und den vorliegenden Flächennutzungsplan. Eigentumsfragen sind sehr wichtig!
13 Vorgehensweise der Machbarkeitsstudie Kriterien für die Standortwahl waren Einspeisung ins Stromnetz Erschließungsmöglichkeiten Transportlogistik Nähe zum größten Verbraucher Lärm- und Geruchsbelästigung Flächeneigenschaften Heizzentrale Golfplatz HHS Schule Heizzentrale Gärtnerei HHS Ortskern Heizzentrale Gisingen / St. Barbara Heizzentrale Kläranlage Heizzentrale Gisingen / Scheidberg
14 Vorstellung der Ergebnisse Energieträger in Gisingen Eingesetzte Energieträger in Gisingen 7,4% 1,5% 13,4% 0,6% Unbekannt Heizöl Flüssiggas 77,0% Holz (Kaminofen) Strom Deutliche Mehrheit Heizölfeuerung (77%) Großes Potenzial, CO2-Ausstoß zu reduzieren
15
16 Vorstellung der Ergebnisse Ergebnisse Nahwärmenetz Gebäudeanzahl: Trassenlänge: Nenndurchmesser: Rohrnetzkennzahl: Anteil EE [kwh/a] Lastverteilung [kw th] Variante BGA ,5 km DN mm 945 kwh/m*a 3,4 MW 100% 2 100% 4,0 MW 100% 3 50% 2,0 MW 50% 2,0 MW 90% 35% 1,4 MW 50% 2,0 MW 90% 15% 600 kw HHS/BGA ÖL 85% 4 15% HHS 600 kw
17 Ergebnis Szenario - Ölpreis: 54 ct/l brutto (100%) spez. Wärmeerzeugungskosten (brutto) [ct/kwh] 100% Anschlussdichte 16,0 14,0 2a: HHS + HHS 12,0 10,0 1a: BGA + HHS Fernw ärmenetz Saarbrücken 3a: HHS + Öl 5I: ÖLHEIZUNG Sanierung 4a: BGA + HHS 5II: ÖLHEIZUNG + Öl Bestand 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Variante 1a und 4a günstiger als Sanierung Ölheizung Varianten ohne BGA teuersten
18 Ergebnis Szenario Ölpreis: 95 ct/l (100%) [ct/kwh] spez. Wärmeerzeugungskosten (brutto) bei einem Ölpreis von 0,95 /l Fernw ärmenetz 5I: ÖLHEIZUNG Sanierung 16,0 14,0 2a: HHS + HHS 12,0 10,0 1a: BGA + HHS 3a: HHS + Öl Saarbrücken 5II: ÖLHEIZUNG Bestand 4a: BGA + HHS + Öl 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Ölpreis auf Vorjahresniveau (Juli 2008) Alle Nahwärmevarianten sind deutlich günstiger als die Sanierung der Ölheizung!
19 Ergebnis Szenario - Ölpreis: 54ct/l (50%) spez. Wärmeerzeugungskosten (brutto) [ct/kwh] 18,0 50% Anschlussdichte 2b: HHS + HHS 3b: HHS + Öl Fernw ärmenetz SB 16,0 14,0 12,0 10,0 1b: BGA + HHS 4b: BGA + 5I: ÖLHEIZUNG Sanierung HHS + Öl 5II: ÖLHEIZUNG Bestand 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Durch geringen Wärmeabsatz ist keine Wirtschaftlichkeit gegeben Aber Netzdimension und Heizzentrale für Variante a berücksichtigt
20 Vorstellung der Ergebnisse Ökologischer Variantenvergleich CO2-Ausstoß nach Varianten Basis: derzeitiger Ausstoß Gisingen [t CO2/a] a: BGA + HHS 2a: HHS + HHS 4a: BGA + HHS + Öl Gisingen heute 3a: HHS + Öl Negativwerte bei BGA ( zusätzliche Stromerzeugung) Berechnung nach BMU (2008)
21 Vorstellung der Ergebnisse Große Bereitschaft der Bürger vorhanden Bioenergiedorf Gisingen technisch machbar Anschlussquote >> 50% notwendig Variante mit BGA ökonomisch und ökologisch vorteilhaft Wirtschaftlichkeit stark von Ölpreisentwicklung abhängig Bioenergiedorf schafft Unabhängigkeit von Energieimporten
22 Heutiger Projektstand Bildung einer Arbeitsgruppe aus dem Ort heraus Spezielle Workshops z.b. mit einem Planungsbüro Diskussion der Organisationsform Festlegung von Aufgabenbereichen (to do s der nächsten Monate) Öffentlichkeitsarbeit Betreibergesellschaft, Finanzierung und Fördermöglichkeiten Anlagentechnik und Biomassen Regelmäßige Projektreffen
23 Heutiger Projektstand to do s Öffentlichkeitsarbeit Namensfindung Projekt (Verbindung von Techniken) und erstellen eines Logos Regelmäßige Veröffentlichungen im Gemeindeblatt Erstellen eines Internetauftritts Erarbeiten von Möglichkeiten für einen Kummerkasten Betreibergesellschaft, Finanzierung und Fördermöglichkeiten Eruieren der möglichen Gesellschaftsformen Fördermöglichkeiten Finanzierungsmöglichkeiten
24 Heutiger Projektstand to do s Anlagentechnik und Biomasse Festlegung des Standortes Eruieren von weiteren Möglichkeiten der Netzführung (Beginn kleines Netz Ziel Großes Netz) Eruieren von möglichen Synergieeffekten mit den geplanten Vorhaben der Gemeinde (Sanierung der Heizanlage in der Schule, Sanierung des Wasserund Abwassersystems) Anlagentechnik angepasst an die Trassenführung
25 Fazit Die Entwicklung eines Bioenergiedorfes funktioniert v.a. durch den lokalen Kümmerer! Eine Machbarkeitsstudie schließt no goes aus und dient ersten Vorplanungen! Geduld ist gefragt! Öffentlichkeitsarbeit = Sensibilisierung!!! In der Anfangsphase kann durch zu frühe unvollständige Informationen der Bürger ein Projekt scheitern!
26 Fragen & Diskussion Ansprechpartner: Karsten Wilhelm (06782)
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