Fußballschule Fair Play Kompetent kreativ und kinderfreundlich
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- Kirsten Maurer
- vor 8 Jahren
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1 Fußballschule Fair Play Kompetent kreativ und kinderfreundlich Die VfL-Fußballschule Fair Play ist eine im Oktober 1997 gegründete, selbständige Zusatzeinrichtung im VfL Sindelfingen, Abteilung Fußball, die es jedem Kind ermöglichen soll, optimal nach seinen fußballerischen + sportlichen Neigungen und Eignungen gefördert zu werden. Kindgerechtheit > Alters- und Entwicklungsgemäßheit, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und jedes Alter hat seine Besonderheiten Vielfältigkeit, Abwechslungsreichtum, zur Förderung der ganzheitlichen motorischen Entwicklung mit polysportiver Ausbildung Spiel und Spaß zur Entwicklung von Phantasie und Kreativität als zentrale Eckpfeiler. Viel (Fußball-)Spielen Lernen vom und beim Spiel Leidenschaft und Begeisterung an der Bewegung Teamgeist & Motivation > Jeder ist wichtig
2 Das Fair Play Konzept Ganzheitlicher Ansatz: Mensch (Alter, Entwicklung, persönliche Situation) Spieler Der Trainer ist Vorbild und Helfer, Sportfachmann, Pädagoge und Psychologe und im Fußballkindergarten auch Vormacher und Mitspieler. Er lacht mit den Kindern, jubelt, tröstet, hilft beim Hemdchen-Anziehen und Schnürsenkel-Binden. Bausteine in der sportlichen und fußballerischen Ausbildung: A Ballschule - Technikausbildung: Allgemeiner Ansatz ähnlich wie in der Heidelberger Ballschule Ballorientierte Koordination Fußball Dribbelschule mit Fintenkönig Erlernen aller Stoßarten spielerisch und spielnah > spielgemäßes Konzept (Kleine Spiele) B Athletikausbildung: Laufkoordination, Spielausdauer (mit Ball), Schnelligkeitstraining mit Fangspielen, Gehirntraining ähnlich wie in der Life Kinetik, Im Aufbau- und Leistungsbereich Ganzkörperkräftigung (Core Training), Spezielles Schnelligkeitstraining, Positionsspezifisches Technik- und Taktiktraining C Taktische Ausbildung: Individualtaktik- (Laufwege, Passwege ), Gruppentaktik (Bsp. Verhalten in der Viererkette, Anfgrifffspiel) - & Mannschaftstaktik (Spielsysteme, Spielphilosophie, Abwehr- MF-, Angriffspressing, Kurzpassspiel, Standartsituationen) Spielintelligenztraining ähnlich wie Minifußball nach Wein Um die Spielintelligenz zu fördern eignen sich Fußballspiele auf kleinem Raum und in kleinen Mannschaften. Die Spielsituation bleibt so für die Kinder erfassbar, jeder Spieler hat viele Ballkontakte und ist ständig in Offensiv- und Defensivsituationen involviert. Die Spieler erlernen beim 2:2 4:4 Räume zu erkennen und auszunutzen. Wichtig: Der Trainer verhält sich bei den Spielen passiv und lässt frei Spielen. So verbessern sich das Spielverständnis (ohne Ball) und die Spielübersicht (mit Ball) am besten. D Mentales Training: Der Spaß an der Bewegung wird bei uns verstärkt durch Erfolgserlebnisse. Alle Spieler (innen) können dribbeln, passen, Tore schießen und Bälle halten. Jeder Spieler übt mit seinem Ball. Der Sieg steht nicht über allem, sondern der Spaß in der Gruppe, der Wille, der Mut, die Entschlossenheit und die Begeisterung Erstrebenswerte, erreichbare Ziele stecken (für das Training und jeden Spieler) E Soziales Lernen/Teamfähigkeit: Vermittlung von Werten wie Teamgeist, Respekt, Toleranz Fairer Umgang zwischen Trainer, Mitspieler, Gegenspieler Offensives Angehen von Konflikten - Erziehung zu Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Rücksicht, Toleranz & Respekt.
3 Das goldene Lernalter Oder: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nur noch schwer! Warum ist ein (ballorientiertes) Koordinationstraining heute so wichtig für unsere Kinder? Grund 1 aus gesellschaftlicher, pädagogischer und psychologischer Sicht: Viele Kinder in unserer heutigen Gesellschaft sind motorisch schlecht geschult (kein Bäumeklettern, Seilhüpfen und Straßenkick), häufig übergewichtig und antriebslos (unselbstständig), haben wenig Erfahrung mit Regeln, Ordnung und Teamgeist. Gründe: Mediatisierung der Kindheit (Spielekonsolen, PCs, Handys), Verinselung der Kindheit mit Hubschrauber Eltern, die ihren Kindern alles abnehmen. Viele Kinder wollen nur noch bespaßt werden. Wille, Entschlossenheit, Durchhaltevermögen, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung müssen erst (wieder) erlernt werden. Grund 2 aus physiologischer Sicht (Reife und Entwicklung durch Neu-Lernen und Üben) In den kritischen (sensitiven) Reifungsphasen des Gehirns müssen bestimmte Erfahrungen zum Erlernen von Fertigkeiten und Fähigkeiten gemacht werden, da sie später gar nicht oder nur unzulänglich nachgeholt werden können! Es gilt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nur noch schwer! Häufiges Üben von Neuem/Unbekannten führt zu (stärkerem) Aussprießen von Synapsen und zu schnellerer und stabilerer Informationsübertragung. Entsprechend entstehen verbesserte oder eben auch schlechtere Voraussetzungen für nachfolgende Bewegungs- und Lernprozesse. Auf Fußball übertragen: Wenn ein Trainer seine Spieler immer Gleiches üben lässt (Bahnenlaufen, Torschuss, Spiel immer auf der gleichen Position), dann erfolgt eine Automatisierung im Gehirn. Der Spieler kennt und beherrscht zwar seine Rolle, aber er bleibt auf dem gleichen Entwicklungsstand. Die Vernetzung im Gehirn durch Aussprießen von Synapsen bleibt stehen. Abb.: Entwicklung der Vernetzung von Neuronen im Gehirn
4 Übrigens: Ein breiteres Fundament führt zu a) leichterem Neulernen von Bewegungen, b) bessere Bewegungskoordination und c) ökonomischerem Bewegen mit weniger Kraftaufwand Unsere Trainingsinhalte sind darauf abgestimmt! Was ist im Training zu beachten, damit ein Spieler später teamfähig, fair, technisch, taktisch, spielintelligent, lernbereit, konzentriert, motiviert am Ball ist? - Spaß und Abwechslung im Training (neue Reize = neue Vernetzungen im Gehirn) - Phantasie und Kreativität anregen, Neugier nutzen! - Viele Spiele + Wettbewerbe (Fangspiele, Ballspiele, Dribbelspiele, Torschussspiele ) - Möglichst immer viele Laufarten und Ballfertigkeiten in Spiele integrieren - Neue Aufbauten (unterschiedliche Spielfelder), neue Aufgaben, neue Übungen, - Hohe Wiederholungszahl beim Üben, jedoch: Gleiches tun ohne Gleiches zu tun! - Erfolgserlebnisse am und mit dem Ball auch für die Schwächeren - Beidfüßig und -händigkeit - Alle Positionen ausprobieren lassen (Torwart, Abwehr, Stürmer ) - Fairness vorleben, Ruhige Lernatmosphäre beim Üben und Spielen!
5 Inhalte im Training: A Kleine Spiele = Fangspiele und Bewegungsspiele ohne Ball (siehe Spiele-Katalog) B Ballorientierte Koordination = Fangspiele und Bewegungsspiele mit Ball in der Hand und mit Ball am Fuß C Dribbelwettbewerbe, Torschussspiele, Defensivspiele D Fußballspiele oder Turniere mit wenig Spielern 4-5 und kleinen Feldern Aufteilung/Gewichtung der Trainingsinhalte Der Mix macht s! (Methodischer Aufbau von leicht nach schwer) 1. Sucht Euch ein Fangspiel oder Platzsuchspiel aus und erklärt die Spielregeln (Spielfeld, Fänger, Ziel) Bsp. Chinesische Mauer 2. Ändert im zweiten Durchgang die Laufarten und Laufrichtungen (einbeinig, rückwärts ) 3. Jetzt kommen Bälle und Ziele mit ins Spiel (zunächst in der Hand > Prellen, werfen, fangen, rollen ) 4. Das Ganze wird dann mit dem Fuß gespielt (Dribbeln, Passen, Schießen ) mit Abwehrspieler und Torspieler Der Trainer als Drehregler (kann auch von Spieler zu Spieler variieren): + Schwerer - leichter + kleineres Feld, mit Gegner, mehrere Aufgaben, mit Zeitdruck, mit Wettbewerb - größeres Feld, ohne Gegner, eine Aufgabe, ohne Zeitdruck, ohne Wettbewerb
6 Fangspiele Platzsuchspiele Kommandospiele Ballspiele: Fangspiele: Brückenfange, Kettenfange, Chinesische Mauer oder Brückenwächter, Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?, Wie spät ist es Herr Fuchs?, Schlafender Riese, Doktorfange, Schwänzchenfange, Der Zauberer, König + Räuber bzw. Burgwächter, Der Bär ist los, Tag und Nacht, Fischer, welche Fahne weht heute?, Platzsuchspiele: Feuer, Wasser, Sturm, Wer hat kein Haus, Reise nach Jerusalem, Das Schiff geht unter, Verkehrsspiel, Raumschiffe + Außerirdische, Bälle rauben, Der Kaiser schickt Soldaten aus, Bäumchen wechsel Dich, Felder wechseln, Ballspiele: Rollball, Football, Handball, Turmwächter Ball, Affeninsel, Haltet das Feld frei, Wanderball, Jägerball, Hasenjagd, Ball über die Schnur, Brennball, Burgwächterball, Völkerball, Handball Kopfball, Fußballtennis Literatur: - Kleine Spiele (Erika und Hugo Döbler, Volk und Wissen, Volkseigener Verlag Berlin,1980) - Kindertraining Fußballspielen 4 12 J. (Prof Dr. Wener Schmidt, WFV Schriftenreihe) - Fußball von morgen DFB Kinderfußball (Ralf Peter u. Gerd Bode, Philippka Verlag, 2005) - Ballorientierte Koordination (WFV e.v., 2004)
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