Elektronische Praxiskommunikation
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- Rolf Bauer
- vor 8 Jahren
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1 Interaktive Fortbildung für Dialogpartnerinnen Elektronische Praxiskommunikation Lehrheft 3 Vernetzung und Internet Autor: Redaktionelle Mitarbeit und Layout: Werner M. Lamers Katja Backen Herausgeber: Ihre Ärztegenossenschaft mit freundlicher Genehmigung der 2009 Q-Pharm AG Nachdruck nicht erwünscht
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3 Vorwort EDV in der Arztpraxis Vernetzung und Internet Können Sie sich noch an die Zeiten erinnern, als der Computer in der Praxis nur eine einsame Rechenmaschine war? In den Anfangsjahren der Praxis-EDV stand dieses geheimnisvolle Ding nicht einmal in der Anmeldung, sondern im Büro des Chefs. Der erstellte damit irgendwelche Statistiken, manchmal die Privatabrechnung und irgendwann auch Briefe. Das alles hat sich massiv gewandelt. Einplatzsysteme gehören fast überall der Vergangenheit an. Heutzutage sind in der Regel mehrere Computer innerhalb der Praxis miteinander vernetzt. Die Vernetzung setzt sich bei immer mehr Praxen auch noch außerhalb der Praxis fort. Telefon und vor allem das Internet mit seinem World Wide Web und bieten die Plattform für die Verbindung und den Austausch der Daten zwischen den Praxen und anderen Playern im Gesundheitswesen. Um Ihnen den Umgang mit diesen neuen Erfordernissen zu erleichtern, beschäftigt sich das 3. Lehrheft unserer EDV-Reihe mit dieser Thematik. Sie finden hier wichtige Begriffe und Zusammenhänge erläutert und, wie gewohnt, auch wieder einige Tipps für den Praxisalltag. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Bearbeiten des Lehrheftes und viele neue, interessante Erkenntnisse. Katja Backen Werner M. Lamers
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5 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vernetzung intern Netzwerkkomponenten Peer-to-Peer Client-Server-Netzwerke Server Client Netzwerkverteiler Netzwerktopologien WLAN Gründe für WLAN-Verbindungsprobleme 8 2. Vernetzung extern Internet Was ist das Internet? Internet bietet Interaktion Voraussetzungen Geschichte des Internet Statistik zur Internetnutzung Struktur des Internet Internet-Adresse Angebote im Internet Internet-Recherche Nur für Fachkreise Online-Dienste im Internet Kommunikation im Internet Sicherheit im Internet Suche im Internet Suchmaschinen Viren im Internet Das eigene Angebot im Internet Die eigene Homepage bekannt machen Fernwartung Online-Update Online-Abrechnung D2D KV-SafeNet DALE-UV PAD dialog edmp 27 Anhang (Glossar, Linkliste, Checkliste etc.) Lernkontrolle (dreiseitig) 28 ff am Ende
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7 1. Vernetzung intern Standen in den Anfängen der Computerei in den Arztpraxen die Systeme noch allein da, ist es heute üblich, mehrere Computer zu benutzen und diese miteinander zu verbinden. In so einem Computer-Netzwerk können auf allen Computer- Arbeitsplätzen der Praxis alle Patientendaten eingesehen und bearbeitet werden. Diese Netzwerke nennt man auch LAN (local area network - zu Deutsch: lokales Netzwerk ). Immer häufiger wird dem LAN noch ein W vorgestellt. WLAN steht für wireless LAN (engl. = drahtloses lokales Netzwerk), also ein Funknetzwerk, bei dem einzelne Komponenten nicht mehr per Kabel verbunden sind. Dedicated Server Bei diesem EDV-Begriff handelt es sich um einen dedizierten Server bzw. Rechner in einem Netzwerk, auf dem ausschließlich das Netzwerkbetriebssystem installiert ist. Auf dem dedicated laufen im Gegensatz zu einem non-dedicated Server keine Anwendungsprogramme, sondern nur Systemprogramme, Hilfsprogramme, Server-basierte Anwendungsprogramme (Datenbanken) und Netzwerkbetriebssysteme, die der Verwaltung, Überwachung, Wartung und dem gemeinsamen Zugriff auf dem Netzwerk dienlich sind. Ein dedicated Server kann somit nicht wie ein non-dedicated als Arbeitsplatz-Rechner genutzt werden. Typische Beispiele für einen dedizierten Server sind Druck, LAN, File und Applikation-Server. Der netzinterne Datenverkehr muss gesteuert werden, damit nichts durcheinander gerät und unter anderem auch festgelegt werden kann, wer worauf zugreifen darf. Dazu wird eine spezielle Einrichtung eingesetzt: der Server (engl. = Diener). Die einzelnen Arbeitsplätze werden dann als Client (engl. = Kunde) bezeichnet. Die Server-Software kann auf einem der im Netz eingebundenen Arbeitsplätze laufen (non-dedicated Server). Es kann dazu aber auch ein spezieller Rechner eingerichtet sein, der dazu dient, den Datenverkehr zu managen (dedicated Server) und gegebenenfalls zusätzliche Dienste (Druckserver, Datensicherung) bereitzustellen. Dieser spezielle Rechner wird dann selbst meist als Server bezeichnet. 1.1 Netzwerkkomponenten Peer-to-Peer Diese Netzwerkvariante war früher die häufigste in Arztpraxen, wird inzwischen aber immer seltener eingesetzt. Ihre Stärke liegt in der einfachen Vernetzung weniger Rechner. Sie eignet sich daher nur für maximal fünf bis sechsteilnehmer. Die Installation von Peer-to- Peer-Netzwerken ist relativ einfach. Alle so verbundenen Rechner sind gleichberechtigt und können als Server und als Client genutzt werden.
8 1.1.2 Client-Server-Netzwerke Für Ihre Praxis ist aber der gemeinsame Zugriff auf sämtliche Daten und Programme des Netzes von Bedeutung. Das ermöglicht die Client-Server-Architektur. Auch die gemeinsame Nutzung der Computer-Peripherie (Drucker etc.) ist in einer Client-Server-Architektur einfacher zu verwalten. Für Arztpraxen mit kleineren bis mittleren LANs hat sich der Aufbau von Client-Server-Netzwerken unter Nutzung einer sternförmigen Verkabelung bewährt: Server Ein Server stellt im Netzwerk Dienste bereit (Daten, Verbindungen). Er kann aber auch Standardprogramme zur Verfügung stellen (PVS, Textverarbeitung etc.). Das hätte den Vorteil, dass nicht alle Arbeitsplatzrechner voll ausgestattet sein müssen und sich die Verwaltung und Pflege der Software auf einen einzigen Rechner beschränken. Beispielsweise stellt ein Dateiserver Dienste zur Verfügung, die für den Zugriff, das Speichern und wieder Aufrufen von Dateien benötigt werden. Andere Beispiele für Server sind Druckserver (Zugriff und Steuerung von Druckern) oder Webserver (Zugriff auf Webseiten). Ein Server ist grundsätzlich eine Software. Umgangssprachlich wird aber auch der Computer als Server bezeichnet, auf dem diese Software läuft Client Ein Client ist z. B. Ihr Computerarbeitsplatz in der Praxis, so auch der Ihres Chefs und alle weiteren PC-Plätze. Er greift auf die vom Server bereitgestellten Dienste zu. Je nach Anwendungsbereich kann so ein Client ein ganz einfach ausgestatteter Computer sein (Textverarbeitung) oder einer mit viel Leistung (Sonografie, digitales Röntgen, Spracherkennungssysteme etc.).
9 1.1.5 Netzwerkverteiler Immer dann, wenn mehr als zwei Computer miteinander vernetzt werden, ist ein zentraler Verteiler erforderlich. Diese Funktion übernehmen bestimme Geräte: entweder ein einfacher Hub (Knotenpunkt) oder ein leistungsfähiger Switch (Schalter). Hubs sind in der Anschaffung prinzipiell etwas günstiger. Sie haben aber den Nachteil, dass alle Datenpakete an alle angeschlossenen Geräte gesendet werden. Dadurch entsteht unnötig viel Verkehr im Netz. Und bei Störungen einer Netzwerkkomponente werden alle Übertragungen gestört. Ein Switch kann seine einzelnen Anschlüsse ggf. abschalten bzw. dafür sorgen, dass die Störungen nicht auf andere Netzwerkteile übergreifen. Beim Switch wird eine direkte Verbindung zwischen Sender und Empfänger der Daten hergestellt. Ein Switch ist immer dann zu bevorzugen, wenn in einem Netzwerk öfter große Datenmengen übertragen werden. 1.2 Netzwerktopologien Ein Netzwerk kann auf verschiedene Weisen verkabelt sein. Zwischen folgenden Verkabelungsvarianten, sogenannten Topologien, kann unterschieden werden: Bus-Topologie Der Bus wird durch ein gemeinsames Netzwerkkabel gebildet, welches die einzelnen Netzwerkkomponenten miteinander verbindet. Stern-Topologie Bei dieser Variante bildet ein zentraler Verteiler (Switch, Hub) das Zentrum des Netzwerks, an das die einzelnen Rechner sternförmig angeschlossen werden. Ring-Topologie Der Kabelstrang, der die Rechner des Netzwerks verbindet, bildet einen in sich geschlossenen Ring. Die bekannteste Ring- Topologie ist das Token- Ring-Verfahren.
10 1.3 WLAN Bei den kabellosen Netzwerkverbindungen über Funk wird meist ein zusätzliches Gerät im Netzwerk integriert, das als Koordinator für die Funkverbindungen dient. Dieses Gerät wird als Access Point bezeichnet. Wichtig bei WLAN-Netzwerken ist, auf ausreichende Sicherheitsaspekte zu achten, denn die Reichweite des WLAN ist physikalisch nur durch die Sendeleistung begrenzt. So kann prinzipiell auch noch außerhalb Ihrer Praxisräume auf das Netzwerk zugegriffen werden! Um dies zu verhindern ist es wichtig, den Netzwerkverkehr zu verschlüsseln. Der alte, leider oft noch verwendete Sicherheitsstandard nennt sich WEP (Wired Equivalent Privacy). Der ist jedoch nicht besonders sicher. Mit frei zugänglicher Software aus dem Internet kann fast jeder mit einem aktuellen Computer diesen Standard knacken. Sinnvoll ist deshalb die Verwendung des erweiterten Sicherheitsstandards WPA (Wi-Fi Protected Access) oder WPA2, die sich durch die verwendete Verschlüsselung unterscheiden. Eine noch so gute Absicherung bringt aber nichts, wenn man unsichere Schlüsselwörter verwendet. Ein sicheres Schlüsselwort sollte nicht aus Wörtern sondern aus Kombinationen von groß und klein geschriebenen Buchstaben und Zahlen bestehen (vgl. EDV-Lehrheft 1 Kapitel Zugriffschutz ) Gründe für WLAN-Verbindungsprobleme WLAN-Verbindungen funktionieren mittlerweile recht gut, jedoch haben Sie noch nicht die Stabilität von Kabelverbindungen erreicht. Selbst wenn Ihr WLAN bisher ohne Probleme funktionierte, kann sich das plötzlich ändern. Vielleicht hat eine Nachbarpraxis oder der Steuerberater nebenan ein neues Funknetzwerk aufgebaut, das auf demselben Kanal wie das Ihrer Praxis funkt. Dann stören sich die Netzwerke gegenseitig und eine Verbindung wird zum Geduldspiel. So etwas kann Ihr Softwarepartner überprüfen und bei Bedarf einen anderen Kanal in Ihrem Netzwerk einstellen. Die mangelnde Stabilität einer WLAN-Verbindung kann auch mit der falschen Standortwahl des Anschlussgerätes zusammenhängen. Der Access-Point sollte möglichst nicht unter einem Tisch, im Schrank oder in Nähe anderer Elektrogeräte wie DECT-Telefonen aufgestellt werden. Optimal wäre der kleine Kasten eigentlich direkt unter der Zimmerdecke platziert. Ein großer WLAN-Killer ist Wasser. WLAN funkt auf der Frequenz 2,4 GHz das ist auch die Resonanzfrequenz von Wasser. Somit wird das WLAN überall dort gestört, wo Wasser im Weg ist z. B. bei feuchten Wänden. Eine einzelne Wand ist meist kein Problem. Doch soll sich das WLAN über mehrere Räume hinweg erstrecken, kann die Signalstärke durch Feuchtigkeit in den Wänden deutlich reduziert werden.
11 Aber auch Stahlbetondecken erschweren die Ausweitung von WLAN-Signalen, vor allem über mehrere Stockwerke hinweg. Überhaupt vertragen sich Metall und elektromagnetische Wellen gar nicht gut. Stahlträger und Wasserrohre in Decken und Wänden verringern daher die Reichweite des Funknetzes ebenso wie Fußbodenheizungen. Fenster, Glastüren etc. reflektieren Funkwellen, wodurch deren Reichweite ebenfalls beschränkt wird. Therapiegeräte (z. B. Mikrowelle) vertragen sich eventuell auch nicht mit einem WLAN. Probleme gibt es manchmal auch mit Sprechanlagen oder Bluetooth-Verbindungen, dessen Funksystem sich gleichfalls im Bereich von 2,4 GHz bewegt. Selbst viele Pflanzen im Raum können die Sendeleistung des WLAN beeinträchtigen, weil Pflanzen einen hohen Wassergehalt aufweisen. 2. Vernetzung extern Mit externer Vernetzung ist meist eine Verbindung mit anderen Computern über die Telefonleitung gemeint. Die häufigste Form kennen Sie: die Verbindung über das Internet. Die dort verwendete Technik unterscheidet sich nicht von den vorab beschriebenen. Eigentlich stellt das Internet lediglich ein großes Netz von Millionen zusammengeschlossenen Computern dar. Sobald Sie ins Internet gehen, machen Sie nichts anderes, als Ihren Computer in dieses Netz einzubinden. 2.1 Internet Das Internet ist ein Medium, das Zugang zu einem schier unendlichen, weltweiten Fundus an Informationen bietet. Doch nicht nur der Zugang zu diesen Informationen, auch die Kommunikation mit anderen in Form von Diskussionsrunden (Foren) oder elektronischen Briefen ( ) sind interessante Möglichkeiten, die das Netz den Arztpraxen zur Verfügung stellt. Man kann sich dem Internet eigentlich kaum noch entziehen, ohne spürbare Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Schon heute wird Ihnen hier eine Vielzahl wichtiger Informationen von Universitäten, Pharmafirmen, KVen und anderen Partnern der Praxis bereitgestellt; manches schon ausschließlich im Netz. Es wird also dringend Zeit, sich zumindest in ersten Schritten dieses Mediums zu nähern!
12 2.1.1 Was ist das Internet? Beim Internet handelt es sich um den gelungenen Versuch, ein weltweites Kommunikationssystem für einen großen Anwenderkreis aufzubauen. Allerdings mit einer stark gesteigerten Kommunikationsfähigkeit im Vergleich zu den anderen Systemen (Briefpost, Telefon und Fax). Technisch gesehen ist das Internet ein weltumspannender Verbund von Computernetzen verschiedenster Institutionen und Unternehmen. Da es keine zentrale Kontrollinstanz im Internet gibt, wirkt die Struktur auf den ersten Blick sehr frei und eher chaotisch. Dadurch ist allerdings auch ein weltweiter Datenaustausch von einem angeschlossenen Computer auf den anderen fast ohne Einschränkung möglich. Das schönste am Internet ist jedoch: Es gehört niemandem. Es ist weder ein privates Unternehmen noch eine staatliche Organisation, die es betreibt. Das Internet besteht aufgrund des Engagements von tausenden Anbietern - privaten sowie kommerziellen -, die Netzwerk-Rechner bereitstellen und Informationen ins Netz stellen. Selbst wenn ein großer Anbieter seine Computer vom Netz nehmen sollte, so ist das für das Internet insgesamt kein Problem, da die Informationen einfach nur einen anderen Weg nehmen würden Internet bietet Interaktion Das Internet ist schnell und preiswert wesentlich schneller und billiger jedenfalls als die Briefpost. Vor allem im Bereich des World Wide Web (WWW) bietet das Internet die Möglichkeit der Interaktion im entscheidenden Gegensatz zu den Medien Post und Fax. Eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Benutzern kann sich zu gleicher Zeit miteinander austauschen. Das geht zwar auch mit dem Telefon; das Internet ist dabei aber nicht auf die verbale Kommunikation beschränkt. Hier kann jede Form von Information übertragen werden. Diese Vorteile ließen das Internet zu dem Informationsmedium werden. Vor allem das WWW, der multimediafähige Teil des Internet, ist der für die meisten Nutzer interessanteste Bestandteil dieses Netzes. Im WWW sind die Offerten sämtlicher Anbieter über sogenannte Hyperlinks weltweit miteinander verbunden. Das sind besonders hervorgehobene Textpassagen, hinter denen sich die Adressen weiterer Internet-Seiten verbergen. Ein Mausklick auf einen solchen Hyperlink und das Netz verbindet einen mehr oder weniger schnell mit einem anderen Computer, irgendwo auf der Welt Voraussetzungen Die Angebote des WWW kann jeder nutzen, der die Voraussetzungen dazu hat; und die sind denkbar gering. Sie brauchen zunächst nur vier Komponenten:
13 I. einen Computer Für das Internet sind besondere Voraussetzungen des Computers erforderlich, doch was immer Sie heute an Standard-PCs neu kaufen, reicht in der Regel für den Interneteinsatz aus. II. einen Router (DSL / ISDN) bzw. Netzwerk-/ISDN-Karte oder zumindest ein Modem Das sind die Zugangsgeräte, um die Daten aus dem Computer ins Netz und aus dem Netz in den Computer zu bekommen. Früher war zunächst das Modem das üblicherweise eingesetzte Gerät. Inzwischen haben sich die DSL-Verbindungen durchgesetzt. III. einen Internet-Zugang Den Internet-Zugang verschafft Ihnen ein sogenannter Provider (Anbieter, Dienstleister). Das sind Firmen, die einen permanenten Anschluss an das Internet bereithalten, über den Sie sich bei Bedarf ins Netz begeben. Dafür berechnet Ihnen der Provider eine Gebühr, meist in Form einer Monatspauschale oder eines Nutzungsbetrages. Die Höhe des Betrages hängt meist von der zeitlichen Nutzung oder der Datenmenge ab. IV. die passende Software Zurzeit benutzte Verbindungstypen: xdsl / LAN 80,2 % ISDN / Modem 19,8 % Um sich einigermaßen komfortabel im Netz zu bewegen, benötigen Sie nun noch passende Software. Dieses Programm, der sogenannte Browser, ermöglicht es, im WWW zu navigieren und Informationen daraus am Bildschirm darzustellen. Die bekanntesten Browser sind Mozilla Firefox, Safari, der Netscape-Navigator, der Opera-Browser und vor allem der Microsoft-Internet- Explorer (MSIE). Marktanteile Browser: MSIE 65,8 % Mozilla 28,0 % Netscape 1,3 % Safari 1,3 % Opera 1,2 % Geschichte des Internet Wie kam es eigentlich zu diesen enormen Entwicklungen? In den 60er Jahren entstanden die ersten Konzepte für die Vorläufer des heutigen Internet. Das US-Verteidigungsministerium startete das Projekt ARPA. Ziel war die bessere Verteilung der damals noch knappen Computerressourcen für Forschungszwecke. Momentan nicht ausgelastete Rechner konnten somit Aufgaben von anderen Rechnernetzwerken unterstützen. Deshalb waren die ersten angeschlossenen Einheiten vor allem Universitäten und Forschungszentren. Das Ganze wurde so konzipiert, dass der Ausfall von Teilen der physikalischen Netzverbindungen keinen Zusammenbruch des gesamten Systems hervorrief. Die Informationen sollten also über sämtliche noch intakten Verbindungen an sämtliche noch ans Netz angeschlossenen Einheiten weitergeleitet werden können. Dazu war erforderlich, dass es keine zentrale Leitstelle in diesem Netz gab, sondern jeder den gleichen Status beim Senden, Weiterleiten und Empfangen von Daten hat. Und genau dieser Grundgedanke der flexiblen Vernetzung findet sich auch heute noch im Internet. Bei jeder Übertragung gehen die einzelnen Datenpakete oftmals über unterschiedliche Wege je nach aktueller Auslastung des jeweiligen Knotenpunkts.
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15 2.1.6 Struktur des Internet Die Struktur des Internets erscheint auf den ersten Blick äußerst chaotisch. Doch tatsächlich unterliegt sie einigen einfachen, aber festen Regeln, die eine erstaunlich sichere Funktionsfähigkeit garantieren. In dem Computer, von dem aus Informationen aus dem Internet angefordert oder in das Netz versendet werden, teilt ein Programm die Daten in einzelne kleine Päckchen auf ganz gleich ob Anfrage oder Informationen. Diese Aufteilung erfolgt nach einem festgelegten Muster, das exakt in einem Protokoll festgelegt ist, dem Transmission Control Protocol (TCP). Aus dem PC werden diese Bit- und Byte-Pakete über den Router (das Modem bzw. die ISDN-Karte) zum Internet-Provider gesendet, der sie in die weite Welt hinaus schickt. In jedem dieser Daten-Päckchen sind die Internet-Adressen von Sender und Empfänger enthalten. Jedes an das Internet angeschlossene Gerät erhält eine solche eindeutige Adresse (IP-Adresse). Spezielle Netzcomputer überprüfen diese Adresse und leiten die Pakete zum nächsten Netzcomputer, der dem Bestimmungsort näher liegt. Verstärkt durch wiederum spezielle Computer (Repeater) und geleitet über weitere Netzcomputer passieren die Pakete viele andere PCs und Netzwerke. Das ganze läuft innerhalb weniger Sekunden ab, egal ob es zum PC des Nachbarn geht oder zur anderen Seite der Erde. Sobald im Ziel-PC z. B. eine Anfrage angekommen ist, macht sich in Bruchteilen von Sekunden später die gewünschte Information auf den Weg. Erneut erfolgt die Verbindung über Netzcomputer, die versuchen, den schnellsten Weg zum Empfänger zu finden. Die Information, die sich nach der Anfrage auf den Weg macht, kommt nicht unbedingt auf der gleichen Strecke zurück, die die Anfrage-Daten genommen haben. Selbst die einzelnen Komponenten der Information werden je nach Netz-Verstopfung, Verkehrsaufkommen und zwischenzeitlichen Störungen wahrscheinlich über völlig verschiedene Routen zurück kommen. Der Weg, den die Daten nehmen, ist letztendlich auch völlig unwichtig, selbst wenn eine Information von Köln über Rom nach Düsseldorf geleitet wird. Wichtig ist nur, dass sie schnell und komplett ankommt.
16 2.1.7 Internet-Adresse Damit das alles funktioniert, müssen die Adressen im Internet weltweit eindeutig sein und überall verstanden werden. Diese 32 Bit langen Internet-Adressen haben immer die gleiche Form: Sie bestehen aus vier, durch Punkte getrennte, maximal dreistelligen Nummern (z. B ). Weil man sich diese Nummern aber schwer merken kann, wird jeder Internet-Adresse in der Regel zusätzlich noch ein richtiger Name (Domain) zugeordnet (z. B. ). Verwaltet werden diese Namen über das Domain-Name-System (DNS). Das ist ein Datenbank-System, das die typischen Internet-Namen in die numerische IP-Adresse umwandelt. Die Adresse, bei der Sie Informationen abfragen wollen, wird von Ihrem Browser ins Netz weitergeleitet. Dort landet die Anfrage bei einem sogenannten Name-Server. Hat er die numerische IP-Adresse, steuert er die richtige Leitung an. Hat er sie nicht, wird er die Anfrage an einen weiteren Name-Server weiterleiten. Sollte der nächste und auch die weiteren Name-Server den Namen auch nicht kennen, so erhalten Sie bald schon eine Fehlermeldung auf Ihrem Bildschirm z. B.: Server has no DNS entry. Die Verwaltung der Domains, also der Internet-Namen, erfolgt durch die InterNIC. Sie wiederum delegiert die Vergabe der Namen. Für Deutschland ist DE-NIC in Karlsruhe zuständig ( Dort kann man übrigens nachfragen, ob eine bestimmte Adresse (z. B. noch frei ist und für die Bezeichnung der eigenen Homepage benutzt werden kann Angebote im Internet Das Internet und vor allem das World Wide Web ist eine Technologie, die unser Leben in einem Maße verändert hat, wie einst Telefon oder Fernseher. Es bietet eine Vielzahl beruflicher und auch privater Anwendungsmöglichkeiten. Dabei dürfte im privaten Bereich das Online-Shopping künftig noch stärker zur bestimmenden Marktgröße werden. Bereits heute werden weltweit Milliardenumsätze im Netz getätigt, mit rasant steigender Tendenz. Schließlich ist es nicht nur einfach für den Verbraucher. Er sucht die Ware am Bildschirm aus und bekommt diese ins Haus geliefert. Auch für die Anbieter ist diese Verkaufsform äußerst interessant: Mit einem relativ geringen Kostenaufwand ist man über das Internet mit seinem gesamten Sortiment weltweit vertreten. Man muss es nur im Netz präsentieren und die Bestellmöglichkeit über entsprechende Programme eröffnen. Außerdem hat das Internet ständig geöffnet, 24 Stunden, jeden Tag des Jahres.
17 Vor allem für die Hersteller und Anbieter von Software ist das Internet ein wichtiges Medium. Viele verkaufen ihre Programme schon ausschließlich im Netz. Die Käufer können sie sich dort auch einfach gleich herunterladen. Das gleiche betrifft neue Programmversionen (Updates), die sich die Anwender direkt aus dem Netz holen können (Download). Auch wenn es sonst im Leben nichts geschenkt gibt - im Internet ist das anders: Dort können Sie Programme nicht nur kaufen, sondern auch testen. Eine Vielzahl von Software-Angeboten, die sogenannte Shareware/Freeware, steht dort zum kostenlosen Download bereit. Manche dieser Programme lassen sich nur eine bestimmte Zeit testen, viele aber auch uneingeschränkt nutzen Internet-Recherche Aus medizinischer Sicht dürfte für Sie und die Arztpraxis eine andere Möglichkeit des Internets immer interessanter werden: die Recherche von Informationen, nicht nur von Fachinformationen. Schließlich sind die meisten bekannten Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehmagazine mit einem Informationsangebot im Netz vertreten. Die Meldungen, die dort abgefragt werden können, sind häufig taufrisch, kommen teilweise direkt aus dem Ticker der Nachrichtenagenturen. Man kann sie bei vielen Browsern als automatisch aktualisierte Anzeigen einstellen (. Vor allem aber bei der Recherche von fachbezogenem Know-how ist das Internet unschlagbar. In wenigen Minuten steht Ihnen das gesammelte medizinische Wissen der Welt zur Verfügung, wenn man nur weiß, wo im WWW es abgerufen werden kann. Wenn Sie erst einmal herausgefunden haben, wie Sie sich in die Datenbanken von Nachrichtenagenturen, Bibliotheken, Universitäten, Pharmafirmen usw. einwählen, steht Ihnen ein schier unerschöpflicher Fundus an aktuellstem Wissen zur Verfügung. Einige speziell für Ihren Bereich interessante Internetadressen finden Sie in der Linkliste im Anhang. Die meisten Angebote im Internet sind kostenlos, jedoch nicht alle. Es gibt spezielle Informationsdienste, die Fachinformationen aufbereiten und im Netz gegen eine Abonnementgebühr bereitstellen. In der Regel stecken Verlage hinter diesem Engagement, die auf diese Weise einen elektronischen Zugriff auf ihre Printmedien wie Zeitschriften und Bücher ermöglichen. Ein typischer Dienst dieser Art ist Interessant auch für Sie: Selbst die Fortbildung wird mehr und mehr über das Netz laufen. Das ermöglicht Ihnen, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu lernen, ohne lange Wege zu Kongressen und Seminaren in Kauf nehmen zu müssen Nur für Fachkreise Ein Teil der Informationen im Netz steht nur dem Fachpublikum offen, insbesondere einige Fachinformationen der Pharmaunternehmen. Damit sich also nicht Laien in den Informationen über Medikamente verirren und die Pharmafirmen sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen, verbotene Werbung für Medikamente zu betreiben, wird an einigen Stellen ein Passwort verlangt, das nur Ärzten bekannt gegeben wird. In einigen Fällen ist es direkt zu erhalten,
18 andere senden es per Post zu. Manchmal wird die Zusendung einer schriftlichen Unterlage des Arztes verlangt, ein anderes Mal wurden Passwörter in der Fachpresse veröffentlicht. Einen besonderen Service in Sachen Zugangsdaten bietet DocCheck. Hier kann sich jeder Arzt ein eigenes Passwort vergeben, mit dem er dann Zugang zu einer Vielzahl von Seiten bekommt, die für das Fachpublikum reserviert sind. Die Anmeldung in DocCheck ist ganz einfach unter der Internet-Adresse Online-Dienste im Internet Eine Besonderheit im Internet stellen die Portale der Provider dar, die nicht nur den Zugang zu den Internet-Informationen bereitstellen, sondern darüber hinaus über ein eigenes Informations-Angebot verfügen. Die bekanntesten Dienste dieser Art sind T-Online, AOL, web.de usw. Für Arztpraxen kommen aber noch einige spezielle Anbieter hinzu. Unternehmen wie Telemed und nicht zuletzt das Deutsche Gesundheitsnetz (DGN). Sie bieten einerseits einen allgemeinen Internet-Zugang an, zum anderen aber auch eine ganze Reihe besonderer Zusatzdienste. Neben fachspezifischen Informationen und Links wird vor allem auf die Datensicherheit im Netz sehr viel Wert gelegt. Zum Teil als Intranet gestaltet, sollen die Dienste für einen absolut sicheren Informationsaustausch von Ärzten untereinander sorgen. In diese Netze soll kein unberechtigter eindringen und hoch sensible Patientendaten einsehen können. Teilweise wird dazu mit komplizierten Verschlüsselungsmechanismen gearbeitet oder mit speziellen Ausweisen in Form von Chipkarten Kommunikation im Internet Mit dem Internet können Sie eine ganz neue Dimension in der Kommunikation erreichen. Hier lassen sich Nachrichten versenden und empfangen, es kann in Chatrooms diskutiert werden, Sie können an Newsgroups teilnehmen und Ihr Wissen, Ihre Meinung oder Ihre Fragen einbringen und natürlich beantwortet bekommen. Mit einem Zusatzprogramm (z. B. Skype) und entsprechender Hardware (Headset) kann man über das Internet sogar telefonieren. Selbst die Videotelefonie ist mit diesem Medium machbar, weltweit, oft sogar fast kostenlos.
19 Vor allem das Chatten, das schriftliche Klönen mit anderen Internet-Teilnehmern in der ganzen Welt wird immer beliebter. Chatten heißt soviel wie mithilfe der Tastatur reden. In den Chatrooms, den virtuellen Räumen, in denen sich die Teilnehmer der Diskussionsrunden treffen, kann annähernd in Echtzeit mit anderen Teilnehmern kommuniziert werden. In einigen Chatrooms gibt es allerdings besondere Regeln, die man sich zunächst einmal aneignen sollte. Es muss auch nicht alles völlig offen sein, was man im Netz mitteilen möchte. Man kann bestimmte Informationen nur für bestimmte Teilnehmer öffnen (bei Nutzergruppen), quasi flüstern (query), oder ein Separeé (eigenen Chatraum) eröffnen, in das nur bestimmte, ausgewählte Chatter eingelassen werden Sicher gehören Sie zu den MFA, die tagsüber keine Zeit zum Chatten haben. Diese Internetnutzung dürfte sich eher auf die Zeit nach der Sprechstunde beschränken. Anders die elektronische Post des Internets. Befundberichte, die per versendet werden, erreichen ihren Bestimmungsort innerhalb weniger Sekunden gleich ob es sich um Hongkong oder Bielefeld handelt. Und das ganze auch noch konkurrenzlos günstig, denn so ein Brief kostet in der Regel nichts. Aufgrund dieser Vorteile wird sich diese Form der Kommunikation sicher in wenigen Jahren auch bei den Ärzten endgültig durchsetzen. Zumal nicht nur Zeit und Kosten gespart werden. Mit dem elektronischen Brief ist noch mehr möglich. So kann man eine Anlage anhängen. Jedem e-brief können ein oder mehrere Dateien angebunden werden, die ebenfalls innerhalb weniger Sekunden beim Adressaten ankommen. Röntgenbilder, Zeichnungen, Fotografien, Sonografien, ja ganze Datenpakete lassen sich auf diese Weise versenden. Auch die Übermittlung von Abrechnungsdaten an KVen und Privatärztliche Verrechnungsstellen wird mehr und mehr über das Internet abgewickelt. Wie viel wertvolle Zeit erspart Ihnen das alles?! Die eigene -Adresse ist teilweise frei wählbar, sofern sie nicht schon besetzt ist. Sie ist eindeutig und immer nach dem gleichen Muster gestrickt. So setzt sich eine -Adresse wie zusammen aus dem frei wählbaren Namen vor dem Mail- Server, hier der von Medmarketing und dem Adresstyp, in diesem Fall.de für Deutschland. Wenn Sie die -Möglichkeiten bereits nutzen, wissen Sie, dass das Schreiben und Empfangen einer Mail mit den meisten Programmen recht einfach vonstatten geht. In der Regel wird eine Art Formular am Bildschirm angezeigt, in das zunächst die -Adresse des Empfängers eingetragen wird. Wurden ihm bereits vorher Nachrichten geschickt, so kann die Adresse in der Regel aus früheren Mails übernommen werden. Möglich ist es bei den meisten Programmen auch, ein Adressbuch anzulegen, aus dem die -Adressen übernommen werden können. Nach der Empfänger-Adresse können weitere Adressen eingetragen werden, die eine Kopie dieser Mail erhalten sollen. Anschließend sollte noch ein Betreff eingetragen werden. Danach kann der eigentliche Brieftext eingegeben werden.
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