Sauberer Systemwechsel
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- Paul Richter
- vor 8 Jahren
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1 Sauberer Systemwechsel Seit die inge GmbH ihre Insellösungen durch ein integriertes ERP-System ersetzt hat, sparen sich die Mitarbeiter jede Menge Arbeit. Denn beim Spezialisten für Ultrafiltrationstechnologie zur Wasseraufbereitung sind mangelnde Vernetzung und doppelte Datenerfassung Vergangenheit. Wenn man wie wir kontinuierlich wächst, bekommt man ohne eine integrierte Unternehmenssoftware irgendwann Probleme, sagt Dr. Peter Berg, Mitbegründer und heute Technischer Geschäftsführer der inge GmbH. Vom Start 2002 weg ist es uns fast jedes Jahr gelungen, unseren Umsatz deutlich zu steigern. Im bayerischen Greifenberg am Ammersee stellt das High-Tech-Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern selbst entwickelte Ultrafiltrationsmembranen her. Diese werden vor allem in Anlagen zur Aufbereitung von Trink-, Prozess-, Ab- und Meerwasser eingesetzt. Neben eigenen Vertriebsniederlassungen in China, der Türkei und in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE/UAE) ist inge über Agenten und Distributoren auf der ganzen Welt vertreten. Der Erfolg des Unternehmens blieb auch den Großen der Branche nicht lange verborgen: Seit 2011 gehört die inge GmbH zum BASF-Konzern. Wie bei Start-ups die klein anfangen häufig üblich, bestand auch die EDV-Landschaft von inge zunächst vor allem aus eigenentwickelten, voneinander losgelösten Programmen und Tools. Auftragserfassungen und Lieferscheine beispielsweise wurden in den Standard Office Programmen erstellt. Dreh- und Angelpunkt war lange Zeit eine Excel-Datei, mit der wir unsere Produktion planten, erläutert Daniel Haage, IT-Manager von inge. Daraus hat auch der Vertrieb ermittelt, wann welche Produkte fertiggestellt sind. Und der Einkauf, bis wann er welches Material beschafft haben muss. Das habe im Prinzip auch gut funktioniert, so Haage, aber eben nur solange, bis das Unternehmen eine kritische Größe überschritten hatte: Je mehr Mitarbeiter mit einem so heterogenen System arbeiten, desto mehr Daten werden teilweise mühsam doppelt erfasst. Auch ein gleichzeitiger Zugriff auf die Daten ist in solch einer Umgebung nicht möglich. Umfangreicher Auswahlprozess Gemeinsam mit einem externen Berater machte sich inge deshalb auf die Suche nach einem integrierten ERP-Sytem. Unser Fokus lag dabei ganz klar auf der Produktionssteuerung und -planung sowie der Materialwirtschaft, sagt der IT-Manager. Am Ende eines umfangreichen Auswahlprozesses entschied sich inge schließlich für das ERP-System oxaion des gleichnamigen Herstellers, weil sich diese Software als die geeignetste erwies, denn sie ließ sich recht schnell auf unsere Bedürfnis- 1
2 se anpassen, so Haage. Bei der Implementierung zeigte sich dann, dass die Einführung eines ERP-Systens in einem kleinen Unternehmen schon etwas Besonderes ist, erinnert sich Geschäftsführer Dr. Berg. Wir haben einfach nicht die Ressourcen, um von jeder Abteilung einen oder zwei Mitarbeiter für ein ERP-Projekt abzustellen. Entscheidend sei deshalb die Flexibilität des Anbieters gewesen und seine Bereitschaft, sich auf die Gegebenheiten bei inge einzustellen: Man hat sich unserem Tempo angepasst und uns die Zeit gegeben, die wir gebraucht haben. Anders hätte das bei uns nicht funktioniert. Heute nutzen rund 30 Mitarbeiter oxaion und profitieren unter anderem bei der Fertigungsplanung vom integrierten Gesamtsystem. Ihre Produktion organisiert inge in einer Mischung aus Mindestbestand und bedarfsgesteuerter Fertigung. Wir haben viele Standardprodukte, und je kleiner das Projekt ist, zu dem unser Auftrag gehört, desto schneller müssen wir sein, weil eine kurze Lieferzeit erwartet wird, erläutert Dr. Berg. Deshalb produzieren wir immer so, dass wir die Kunden aus unserem Lagerbestand bedienen können. Große Projekte und Sonderprodukte dagegen werden extra eingeplant. System erzeugt Fertigungs- und Beschaffungsvorschläge Dieser Ansatz wird vom ERP-System durchgängig unterstützt. In der Materialwirtschaft von oxaion hat inge auf Erfahrung beruhende Mindestbestände für ihre Produkte hinterlegt. Werden diese Bestände im Lager unterschritten, erzeugt die Software automatisch Fertigungsvorschläge in ihrer Produktionsplanung und -steuerung. Sollte für die Fertigung nötiges Material fehlen, generiert das System wiederum selbstständig die entsprechenden Beschaffungsvorschläge im Einkauf. Erhält inge einen umfangreicheren Auftrag für ein großes Projekt, und lässt sich dieser nicht aus dem Lagerbestand bedienen, wird dieser Fall vom ERP-System ähnlich unterstützt. Hat oxaion die entsprechenden Fertigungsvorschläge erzeugt, kann der Produktionsleiter von inge in einem grafischen PPS-Leitstand nachschauen, wo sich die Fertigungsaufträge einplanen lassen und gegebenenfalls direkt dort die Ressourcen so umplanen, dass der Auftrag zum gewünschten Liefertermin fertiggestellt werden kann. Die Vernetzung innerhalb des Unternehmens ist ein Riesenvorteil im Vergleich zu früher, sagt Haage. Ein weiterer großer Vorteil sei außerdem der einheitliche Datenbestand. Denn dadurch könnten heute alle Mitarbeiter auf dieselben, immer aktuellen Daten zugreifen, zum Beispiel Adressen oder Rechnungen. Entsprechend positiv fällt auch das Resümee des IT-Managers aus: Durch das Abschaffen der unterschiedlichen, größtenteils manuellen Schnittstellen, haben wir heute schlicht und einfach weniger Arbeit. 2
3 ((Infokasten 1)) Der Anwender Die inge GmbH mit Sitz in Greifenberg am Ammersee (Bayern) ist ein weltweit führender Anbieter für Ultrafiltrationstechnologie, einem Membranverfahren zur Aufbereitung von Trink-, Prozess-, Ab- und Meerwasser. Das Unternehmen beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und ist weltweit direkt oder über Partner aktiv. Zahlreiche Referenzprojekte rund um den Globus wurden von der inge GmbH mit ihrer Technologie ausgestattet. Seit August 2011 ist das Unternehmen Teil der BASF. Das Produktspektrum von inge umfasst leistungsfähige Ultrafiltrationsmodule und platzsparende Rack-Konstruktionen, die als Kernkomponenten von Wasseraufbereitungsanlagen eingesetzt werden. Sämtliche Produkte des Unternehmens basieren auf der selbstentwickelten patentgeschützten Multibore Membran-Technologie. Deren extrem kleinporigen Filter halten neben Partikeln selbst Mikroorganismen wie Bakterien und Viren zuverlässig zurück. ((Infokasten 1 Ende)) ((Infokasten 2)) Der ERP-Anbieter Die aus Ettlingen bei Karlsruhe zählt zu den führenden deutschen Anbietern betriebswirtschaftlicher Komplettsoftware für den Mittelstand. Jahrzehntelange Branchenerfahrung zeichnet das Unternehmen darüber hinaus als kompetenten Beratungspartner aus. In den Programmen der stecken mehr als 30 Jahre Entwicklungserfahrung. Mit ihrer Software richten sich die Ettlinger an mittelständische Unternehmen in Industrie und Großhandel. Neben den klassischen ERP-Modulen wie Warenwirtschaft, Vertrieb und Produktion decken die Lösungen der eine Vielzahl weiterer Themen ab, wie beispielsweise ein voll integriertes Projekt- und Servicemanagement bis hin zu einem integrierten CRM-System (IRM). Die Software ist international ausgerichtet und steht in zahlreichen Sprach- und Länderversionen zur Verfügung. ((Infokasten 2 Ende)) ((Bilder)) 3
4 Bild: Dr. Peter Berg BU: War Mitbegründer der inge GmbH und ist heute Technischer Geschäftsführer des Unternehmens: Dr. Peter Berg. Bild: Daniel Haage BU: Durch das Abschaffen der unterschiedlichen, größtenteils manuellen Schnittstellen, haben wir heute schlicht und einfach weniger Arbeit. Daniel Haage, IT-Manager der inge GmbH Bild: Ultrafiltrationsmembranen 4
5 BU: Ultrafiltrationstechnologie zur Aufbereitung von Trink-, Prozess-, Ab- und Meerwasser: Die inge Multibore Membran. Bild: Dr. Peter Berg mit Membranen BU: Erläutert die Funktionsweise der Ultrafiltrationstechnologie: Dr. Peter Berg, Mitbegründer und Technischer Geschäftsführer der inge GmbH. Bild: Daniel Haage mit Membranen BU: Zeigt die Ultrafiltrationsmembranen der inge GmbH: IT-Manager Daniel Haage. Bilder: Module 5
6 BU: Das Produktspektrum des Unternehmens umfasst auch leistungsfähige Ultrafiltrationsmodule und platzsparende Rack-Konstruktionen. Hier das inge T-Rack vario (links) und das inge dizzer Modul. Autor:,, 6
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