Der Leistungsstand unserer 10-Jährigen

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1 im fokus Mag. Gerhard Riegler, Vorsitzender des Zentralausschusses und Mitglied der Bundesleitung Der Leistungsstand unserer 10-Jährigen Beobachtungen aus den PIRLS und 2011-Ergebnissen 1 (Teil 1) 1 Folgende drei Studien wurden von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) am 11. Dezember 2012 veröffentlicht: IEA, PIRLS 2011 International Results in Reading (2012); im Folgenden als IEA, PIRLS 2011 zitiert. IEA; 2011 International Results in Mathematics (2012), im Folgenden als IEA, -M 2011 zitiert. IEA, 2011 International Results in Science (2012); im Folgenden als IEA, -NaWi 2011 zitiert. Am selben Tag veröffentlichte das BIFIE den Bericht PIRLS & Schülerleistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft in der Grundschule - Erste Ergebnisse (2012), den ich im Folgenden als BIFIE, PIRLS & 2011 zitiere. Wie bei PISA sind bei den 10-Jährigen die AsiatInnen weltweit voran, und Finnlands SchülerInnen erzielen europaweit die besten Leistungen. Der Leistungsvorsprung der finnischen SchülerInnen ist auf der vierten Schulstufe enorm und schmilzt während der Sekundarstufe I. Deshalb ist es grotesk, wenn Finnland penetrant als Argument für die Gesamtschule strapaziert wird. PolitikerInnen und ExpertInnen, die es trotzdem tun, beweisen ihre Immunität gegenüber Daten und Fakten. Foto: lassedesignen - Fotolia.com 15

2 Foto: lassedesignen - Fotolia.com Aktuellste Finnland-Daten: Finnland hat bei 2011 sowohl auf der vierten als auch auf der achten Schulstufe teilgenommen. In Mathematik erzielten Finnlands SchülerInnen der vierten Schulstufe 545 Punkte, die der achten Schulstufe 514, also 31 Punkte weniger. 2 In den Naturwissenschaften erreichten Finnlands SchülerInnen der vierten Schulstufe 570 Punkte, die der achten Schulstufe 552, also immerhin 18 Punkte weniger. 3 Die finnischen SchülerInnen verlieren von dem enorm großen Vorsprung, den sie nach ihrem ersten Lebensjahrzehnt aufweisen, von der fünften bis zur achten Schulstufe etwa ein halbes Lernjahr. Dasselbe gilt für den traditionsreichen Gesamtschulstaat England sowie Italien, in dessen Gesamtschulsystem sich zuletzt der Tiroler Landeshauptmann und seine Bildungslandesrätin verliebt haben. 4 Der familiäre Background entscheidet mehr als alles andere: Für Österreichs 10-Jährige gilt: In Lesen und Mathematik liegt die Gruppe der Kinder mit Eltern, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben, etwa 80 Punkte zurück; in Naturwissenschaft sind es sogar rund 100 Punkte. 5 Die PIRLS und die beiden 2011-Studien belegen neuerlich nicht nur für Österreich, sondern für alle Staaten, dass die Leistungen der SchülerInnen sehr stark vom sozioökonomischen Status ihrer Familie abhängen, nämlich von 1. den Bildungsressourcen im Elternhaus 2. der Sprachförderung vor dem Schuleintritt 3. der Lesefreude der Eltern 4. der Sprache 1. Bildungsressourcen im Elternhaus 6 : Im internationalen Mittel erreichen 10-Jährige, denen im Elternhaus many resources zur Verfügung stehen, beim Lesen um 123 Punkte mehr als die 10-Jährigen, bei denen es nur few resources sind. Das ist eine Differenz, die den Einfluss aller anderen Faktoren in den Schatten stellt. Die vier skandinavischen Staaten, die an PIRLS teilgenommen haben (Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen), zeichnen sich durch besonders hohe Bildungsressourcen im Elternhaus aus: Unter den 45 PIRLS-Teilnehmern belegen sie die Plätze 1 (Norwegen), 3 (Schweden), 4 (Dänemark) und 7 (Finnland). In Skandinavien wird den Kindern von ihren Eltern ein bildungsförderndes Ambiente geboten, das nicht nur europaweit, sondern weltweit herausragt. In Skandinavien sind mehr als doppelt so viele Kinder in ihrem Elternhaus von vielen Bildungsressourcen umgeben, als dies für Österreich der Fall ist. Unsere 10-Jährigen landen bezüglich der Bildungsressourcen in ihrem Elternhaus zwischen Slowenien und Russland im weltweiten Mittelfeld. Im internationalen Mittel haben 36 % der 10-Jährigen zumindest einen Elternteil, der ein gehobenes berufliches Niveau 7 aufweist. In Finnland sind es 50 % (in Dänemark 57 %, in Schweden 59 % und in 16 gymnasium

3 Norwegen sogar 66 %), in Österreich dagegen nur 27 %. 8 Auch bei ALLEN anderen in den Studien abgefragten Bildungsressourcen finden Österreichs 10-Jährige schlechtere Bedingungen vor als die 10-Jährigen ALLER skandinavischen Staaten. Ein vergleichender Blick ins Elternhaus der 10-Jährigen Finnlands und Österreichs 9 : Höchstens 25 Kinderbücher im Haushalt haben nur 12 % der 10-Jährigen Finnlands; in Österreich sind es doppelt so viele (24 %). Mehr als 100 Bücher im Haushalt haben 38 % der 10-Jährigen in Finnland; in Österreich befinden sich dagegen nur bei 28 % der 10-Jährigen mehr als 100 Bücher im Haushalt. Auch was das eigene Zimmer und einen Internetzugang anlangt, sind die 10-Jährigen Österreichs den SchülerInnen aller skandinavischen Staaten unterlegen. 2. sprachförderung vor dem Schuleintritt: Im internationalen Mittel erreichen 10-Jährige, deren sprachliche Entwicklung oft durch Vorlesen, Geschichtenerzählen, Liedersingen etc. 10 gefördert wurde, beim Lesen um 99 Punkte mehr als die 10-Jährigen, die nie oder fast nie derart gefördert wurden. 3. Lesefreude der Eltern: Im internationalen Mittel erreichen 10-Jährige, deren Eltern gerne lesen, beim Lesen um 48 Punkte mehr als die 10-Jährigen, deren Eltern nicht gerne lesen Sprache: 10-Jährige, die die Unterrichtssprache 12 schon vor Beginn ihrer Schullaufbahn gesprochen haben, weisen im internationalen Mittel einen Vorsprung von 37 Punkten auf die SchülerInnen auf, die erst während der Schulzeit die Unterrichtsprache zu sprechen beginnen. In Österreich besucht jeder sechste 10-Jährige eine Schule, an der nicht einmal die Hälfte der SchülerInnen die Unterrichtssprache als Erstsprache gelernt hat. In Finnland trifft dies nur bei jedem hundertsten zu. In Österreich sprechen inzwischen 23 % der 10-Jährigen zu Hause nicht die Unterrichtssprache ein Prozentsatz, der kaum in einem anderen Land erreicht wird. Österreichs 10-Jährige, die zu Hause nicht die Unterrichtssprache sprechen, weisen beim Lesen im internationalen Vergleich einen der größten Leistungsrückstände auf. 13 Kindergartenbesuch: Zwischen Kindern, die den Kindergarten mindestens drei Jahre lang, und denen, die ihn höchstens ein Jahr lang besucht haben, liegt im internationalen Mittel eine Leistungsdifferenz von 26 Punkten zugunsten der Kinder, die den Kindergarten länger besucht haben. Mit 69 % besuchen in Österreich weit mehr Kinder den Kindergarten mindestens drei Jahre lang als in Finnland (46 %). Im internationalen Mittel sind es 42 %. 14 Enormer Rückstand am Start der Schullaufbahn ( early literacy skills 15 und early numeracy skills 16 ): Österreichs Kinder beginnen ihre Schullaufbahn mit der im internationalen Vergleich geringsten Lese- und Schreibkompetenz. 17 Kaum besser sieht es hinsichtlich grundlegender mathematischer Kenntnisse aus: Österreich landet unter allen 50 Teilnehmerstaaten an TIMMS auf dem drittletzten Platz 18. Disziplinäre Probleme 19 : Von disziplinären Problemen ist der Unterricht an Österreichs Volksschulen deutlich mehr betroffen, als dies international üblich ist. Unter allen Teilnehmerstaaten Europas ist der Unterricht an Österreichs Volksschulen den meisten disziplinären Problemen ausgesetzt. Am ehesten mithalten können diesbezüglich noch Deutschlands Schulen. 20 In Österreich und Deutschland hat die Schulpolitik offensichtlich mit Ordnung und Disziplin noch immer ein (wohl auch historisch erklärbares) Problem und nimmt dafür ausgebrannte LehrerInnen in Kauf. Wer Lehrkräften das Unterrichten vorsätzlich erschwert, sollte sich weder scheinheilig über vermehrte Burnout- Fälle wundern noch über im internationalen Vergleich schwache Lernerfolge beklagen oder gar die LehrerInnen oder das Schulsystem dafür anprangern. (Fortsetzung folgt.) n 2 IEA, -M 2011, S IEA, TIMMS-NaWi 2011, S IEA, -M 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S Bildungsniveau und berufliches Niveau der Eltern, Bücher im Elternhaus, eigenes Kinderzimmer (exakte Definition: IEA, PIRLS 2011, S. 113) 7 Includes corporate manager or senior official, professional, and technician or associate professional. (IEA, PIRLS 2011, S. 114) 8 IEA, PIRLS 2011, S IEA, PIRLS 2011, S Vollständige Liste der Kriterien: IEA, PIRLS 2011, S IEA, PIRLS 2011, S exakt: die Testsprache 13 BIFIE, PIRLS & 2011, S IEA, PIRLS 2011, S Buchstaben erkennen, Buchstaben schreiben können, einige Wörter lesen können, einige Wörter schreiben können, Sätze lesen können 16 Bis 100 zählen können, die Ziffern erkennen, die Ziffern schreiben können 17 IEA, PIRLS 2011, S IEA, -M 2011, S Unpünktlichkeit, unentschuldigtes Fernbleiben, Stören des Unterrichts, Schwindeln, Diebstahl, Vandalismus, verbale, physische und psychische Gewalt gegenüber MitschülerInnen und Lehrkräften (siehe IEA, PIRLS 2011, S. 179) 20 IEA, PIRLS 2011, S. 178; IEA, -M 2011, S. 270; IEA, -NaWi 2011, S. 272 im fokus 17

4 im fokus Mag. Gerhard Riegler, Mitglied der Bundesleitung Der Leistungsstand unserer 10-Jährigen Beobachtungen aus den PIRLS und 2011-Ergebnissen (Teil 2) Besondere Begabungen mit 10: Im Alter von 10 Jahren sind in Österreich besondere Begabungen nur mehr sehr spärlich gesät. Im internationalen Vergleich erwies sich die Leistungsspitze Österreichs am Ende der Volksschule schon wiederholt als extrem dünn. Diesbezügliche Ergebnisse früherer Durchgänge von PIRLS und hätten schon alle Alarmglocken läuten lassen müssen. Politik und Medien ergingen sich aber lieber in sinnlosen und zum Glück gescheiterten Gesamtschuloffensiven im Bereich der 10- bis 14-Jährigen. Eine Schulpolitik, der Gleichheit wichtiger ist als die optimale Entfaltung eines jeden Individuums, bekam mit den Ergebnissen von PIRLS 2011 und 2011 eine saftige Rechnung unter den Weihnachtsbaum gelegt: Die Leistungsspitze wird von der IEA als die Gruppe der 10-Jährigen ausgewiesen, die den Advanced International Benchmark von 625 Punkten erreicht oder übertroffen haben. Beim Lesen erreichen in Singapur 24 % der 10-Jährigen den Advanced International Benchmark, in Finnland (ebenso wie in England) 18 %, in Österreich nur 5 %. 1 In der Mathematik erreichen in Singapur unglaubliche 43 % den Advanced International Benchmark. Auf Singapur folgen die anderen Teilnehmer Ostasiens (Korea 39 %, Hongkong 37 %, Taiwan 34 % ). Im Vergleich zu den Ergebnissen der Ostas iatinnen nimmt sich Finnlands Leistungsspitze mit 12 % bescheiden aus, ist aber noch immer sechs Mal so breit wie die Mathematik-Leistungsspitze Österreichs, zu der nur mehr beklemmende 2 % der 10-Jährigen gehören. 2 In den Naturwissenschaften umfasst die Leistungsspitze Singapurs 33 %, gefolgt von Korea mit 29 % und Finnland mit 20 %. In Österreich schaffen 8 % der 10-Jährigen den Advanced International Benchmark. 3 Die Entwicklung der Leistungsspitze unserer 10-Jährigen im Lauf der letzten eineinhalb Jahrzehnte: Den Advanced International Benchmark erreichten von Österreichs 10-Jährigen im Lesen in der Mathematik in den Naturwissenschaften PIRLS PIRLS % 5 % % 3 % 2 % % 9 % 8 % War die Leistungsspitze unter Österreichs 10-Jährigen im Jahr 2006 noch fast halb so groß wie in Singapur, das an der Weltspitze liegt, so ist sie inzwischen auf ein Fünftel (!) geschrumpft. Immer mehr Spitzenbegabungen verkümmern in Österreich. Der Rückstand unserer 10-Jährigen auf die Weltspitze wird kontinuierlich größer. Unsere PolitikerInnen scheinen zu glauben, dass eine Gesellschaft sie nicht benötigt. Wenn wir uns zur Werkbank Ost - as iens entwickeln, wird die Rechnung aber nicht von ihnen beglichen, sondern in erster Linie von den jungen Menschen, mit denen dieses verantwortungslose Spiel getrieben wird. 16 gymnasium

5 Den Advanced International Benchmark erreichten von den 10-Jährigen beim Lesen: Großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben von den 10-Jährigen in 7 24 Lesen 8 Mathematik Naturwissenschaften Österreich: 48 % 43 % 59 % Finnland: 48 % 35 % 38 % Taiwan: 21 % 20 % 44 % Singapur: 26 % 21 % 26 % Hongkong: 20 % 24 % 25 % Japan: % 17 % Korea: % 15 % Gute Mathematikleistungen: Was bei den ostasiatischen Teilnehmerländern drei Viertel der 10-Jährigen in Mathematik schaffen, schafft in Österreich nur mehr ein Viertel von ihnen: Den High Benchmark (550 Punkte) erreichen in Mathematik in 5 Hongkong: 80 % Korea: 80 % Singapur: 78 % Taiwan: 74 % Japan: 70 % Finnland: 49 % Österreich: 26 % Risikoschüler/Innen: Woran in Ostasien nur etwa 5 % in Mathematik scheitern ( Intermediate Benchmark ), überfordert bei unseren 10-Jährigen dreißig Prozent. In Finnland ist diese Risikogruppe nur halb so groß wie in Österreich. Nicht einmal den Intermediate Benchmark (475 Punkte) erreichen in Mathematik in 6 Korea: 3 % Hongkong: 4 % Singapur: 6 % Japan: 7 % Taiwan: 7 % Finnland: 15 % Österreich: 30 % Selbstvertrauen: Über eine Gruppe von Kontextfragen wurde in allen drei Bereichen abgefragt, wie sehr die 10-Jährigen in ihr Können vertrauen. Im Selbstvertrauen belegen Österreichs SchülerInnen unter allen europäischen Teilnehmerstaaten den Platz 1, während diejenigen der erfolgreichsten PIRLS- und -Staaten ihrem Wissen und Können am wenigsten vertrauen: Ein gesundes Selbstvertrauen ist für die Persönlichkeitsentwicklung zweifelsohne wertvoll. Wenn in Staaten, in denen mehr als drei Viertel der 10-Jährigen gute Leistungen erbringen, nicht einmal jede/r vierte SchülerIn auf das eigene Können vertraut, stimmt das nachdenklich. SchülerInnen aber, die ihr Können so wenig realistisch einschätzen können wie viele von Österreichs 10-Jährigen, fehlt eine sehr wichtige Kompetenz. Auch der BIFIE-Bericht 9 merkt folgende Auffälligkeiten an: Obwohl Österreich in der Lese-Gesamtleistung den letzten Rang unter den 14 Vergleichsländern 10 einnimmt, ist fast jedes zweite Volksschulkind von seiner guten Leseleistung überzeugt (48 %). In Österreich fällt auf, dass 10 % der österreichischen Kinder, die von ihrer guten Leseleistung überzeugt sind, zu den Leistungsschwächsten zählen in Finnland und Dänemark ist dieser Anteil mit jeweils 3 % deutlich geringer. In Österreich fällt wiederum auf, dass wenig Kinder mit einem hohen Selbstkonzept tatsächlich leistungsstark in Mathematik sind (4 %) und 15 % von ihnen zu den Leistungsschwächsten zählen. In Österreich ist der Anteil an Volksschulkindern mit hohem Vertrauen in ihre naturwissenschaftlichen Fähigkeiten mit Abstand am größten (59 %). In Österreich gibt es in allen drei Kompetenzbereichen sehr viele Schüler/innen mit hohem Selbstkonzept. Der Umstand, dass in allen drei Bereichen nur wenige dieser Schüler/innen aber tatsächlich zu den Leistungsstärksten zählen und viele zu den Leistungsschwächsten, ist ein österreichspezifisches Phänomen. (Fortsetzung folgt.) n 1 IEA, PIRLS 2011, S IEA, -M 2011, S IEA, -NaWi 2011, S erstmaliges Antreten Österreichs 5 IEA, -M 2011, S IEA, -M 2011, S IEA, PIRLS 2011, S. 208; IEA, -M 2011, S. 336; IEA, -NaWi 2011, S Japan und Korea haben an PIRLS 2011 nicht teilgenommen. 9 BIFIE, PIRLS & 2011, Seite Österreichs PIRLS- und -Ergebnisse werden im BIFIE-Bericht immer wieder mit 13 EU-Staaten verglichen, die Österreich aufgrund ihrer ökonomischen oder geografischen Lage besonders nahe stehen, da sie zu den zehn reichsten EU-Ländern zählen und/oder ein Nachbarland sind. Darüber hinaus haben sie 2011 sowohl an PIRLS als auch an teilgenommen. (BIFIE, PIRLS & 2011, Seite 9). Es sind Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Irland, Italien, Niederlande, Nordirland, Schweden, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. 17

6 im fokus Mag. Gerhard Riegler, Mitglied der Bundesleitung Der Leistungsstand unserer 10-Jährigen Beobachtungen aus den PIRLS und 2011-Ergebnissen 1 (Teil 3) Die Liebe zur Mathematik Ostasiatische Staaten, deren SchülerInnen in Mathematik besonders gut abschneiden, zeichnen sich nicht gerade dadurch aus, dass sie Mathematik lieben. Aus den aktuellen -Ergebnissen und auch früheren derartigen Studien kann keinesfalls ein positiver Zusammenhang zwischen der Liebe zur Mathematik und der mathematischen Kompetenz geschlossen werden: betrifft nicht nur die Mathematik: Nur 36 % der 10-Jährigen Finnlands mögen den Unterricht in Naturwissenschaften, womit Finnland Europas Schlusslicht ist. In Österreich sind es immerhin 53 %, was exakt dem internationalen Mittel entspricht. 3 Mit 14 erreicht die Begeisterung der SchülerInnen Finnlands für Mathematik und naturwissenschaftliche Gegenstände endgültig spektakuläre Werte: 4 Anteil der 10-Jährigen, die gerne Mathematik lernen Ergebnis Korea: 23 % 605 Punkte Japan: 29 % 585 Punkte Taiwan: 34 % 591 Punkte Österreich: 44 % 508 Punkte Finnland Internationaler Mittelwert 5 Like learning Physik: 9 % 26 % Mathematik: 10 % 26 % Chemie: 13 % 25 % Biologie: 15 % 36 % Geographie: 18 % 33 % Der Umkehrschluss gilt allerdings nicht! Es ließen sich Staaten aufzählen, deren SchülerInnen Mathematik gar nicht mögen und sehr schwache Ergebnisse erzielen. Auffallend ist aber, dass sich Europas PISA- Wunderland Finnland in der ostasiatischen Bandbreite befindet: Nur 34 % der 10-Jährigen Finnlands lernen gerne Mathematik. Diese ausgeprägte Ablehnung Finnland fällt unter Europas 2011-Teilnehmerstaaten nicht nur durch die geringe Begeisterung der SchülerInnen für den Unterricht auf, sondern auch dadurch, dass Finnlands 14-Jährige den Unterricht für derart wertlos halten, wie dies in keinem anderen Staat Europas der Fall ist: 6 18 gymnasium

7 Foto: Woodapple Fotolia.com Finnland Internationaler Mittelwert Students value Biologie: 6 % 29 % Geographie: 6 % 25 % Physik: 7 % 28 % Chemie: 7 % 26 % Mathematik: 15 % 46 % Umgekehrtes Stadt-Land-Gefälle Es ist international üblich, dass die Ergebnisse der SchülerInnen immer besser werden, je größer die Anzahl der EinwohnerInnen des Schulstandortes ist. SchülerInnen, die im städtischen Ballungsraum leben, erbringen bei derartigen Leistungsüberprüfungen im Durchschnitt bessere Leistungen. Dies ist auf die im Mittel bessere Ausstattung des Elternhauses mit Bildungsressourcen und den sozioökonomisch stärkeren Background im Elternhaus zurückzuführen. Dieser Konnex ist, wie ich im ersten Teil meines Artikels dargelegt habe, enorm stark und zwar in allen Staaten und nicht nur, wie uns ExpertInnen weismachen wollen, in Österreich. Die Leistungen der SchülerInnen in Städten mit einer Bevölkerungsanzahl von über waren bei den PIRLS- und -Testungen des Jahres 2011 im internationalen Mittel denen der SchülerInnen in Orten mit maximal EinwohnerInnen beim Lesen um 25 Punkte, in der Mathematik um 24 Punkte und in den Naturwissenschaften um 22 Punkte überlegen. Diesem Vorsprung steht bei Österreichs 10-Jährigen ein Rückstand von 8 (Lesen), 9 (Mathematik) und 17 Punkten (Naturwissenschaften) gegenüber. 7 Das bedeutet für Österreich einen Leistungsrückstand der SchülerInnen in Städten mit mehr als EinwohnerInnen auf das von ihnen zu erwartende Niveau um Punkte, was einem knappen Lernjahr entspricht. PIRLS und unterscheiden anders als PISA bei dieser Aufschlüsselung nicht zwischen Millionenstädten und Städten mit über , aber unter einer Million EinwohnerInnen, womit Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck gemeinsam ausgewertet werden. Bei PISA 2009 hatten die vier Landeshauptstädte Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck um 31 (Lesen), 25 (Mathematik) und 38 (Naturwissenschaften) Punkte mehr als die Bundeshauptstadt Wien erzielt. 8 1 Folgende drei Studien wurden von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) am 11. Dezember 2012 veröffentlicht: IEA, PIRLS 2011 International Results in Reading (2012); im Folgenden als IEA, PIRLS 2011 zitiert. IEA; 2011 International Results in Mathematics (2012), im Folgenden als IEA, -M 2011 zitiert. IEA, 2011 International Results in Science (2012); im Folgenden als IEA, - NaWi 2011 zitiert. Am selben Tag veröffentlichte das BIFIE den Bericht PIRLS & Schülerleistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft in der Grundschule - Erste Ergebnisse (2012), den ich im Folgenden als BIFIE, PIRLS & 2011 zitiere. 2 IEA, -M 2011, S IEA, -NaWi 2011, S IEA, -M 2011, S. 332 bzw. IEA, -NaWi 2011, S. 336f 5 Ein Vergleich mit Österreich ist nicht möglich, weil Österreich an 2011 nur mit den 10-Jährigen teilgenommen hat. 6 IEA, -M 2011, S. 334 bzw. IEA, -NaWi 2011, S. 340f 7 IEA, PIRLS 2011, S. 138; IEA, -M 2011, S. 208; IEA, -NaWi 2011, S PISA-Datenbank ( 19

8 Die 14 ausgewählten Vergleichsländer Österreichs PIRLS- und -Ergebnisse werden im BIFIE- Bericht immer wieder mit 13 EU-Staaten verglichen, die Österreich aufgrund ihrer ökonomischen oder geografischen Lage besonders nahe stehen, da sie zu den zehn reichsten EU-Ländern zählen und/oder ein Nachbarland sind. Darüber hinaus haben sie 2011 sowohl an PIRLS als auch an teilgenommen. 9 Es handelt sich bei diesen 14 ausgewählten Vergleichsländern neben Österreich um Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Irland, Italien, Niederlande, Nordirland, Schweden, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. Dieser interessante Vergleich dokumentiert, wie die Leistungen von Österreichs 10-Jährigen im internationalen Vergleich einzuordnen sind, und bringt damit die beim Lesen und in der Mathematik extreme Situation, zu der viele Faktoren beitragen, auf den Punkt: Lesen: Bei der Lesekompetenz der 10-Jährigen nimmt Österreich unter den 14 Vergleichsländern den letzten Platz ein. 10 Wenig überraschend: Unter den 14 ausgewählten Vergleichsländern hat Finnland den höchsten Mittelwert. 11 In die Gruppe der sehr guten LeserInnen schaffen es die meisten SchülerInnen in Nordirland (19 %), England (18 %) und Finnland (18 %). In Österreich beträgt der Anteil Leistungsstarker nur 5 %, womit es die Schlussposition unter den 14 Vergleichsländern einnimmt. 12 Am wenigsten leseschwache 10-Jährige zählt Finnland mit 8 %. Mit 20 % der Schüler/innen auf Stufe 1 oder darunter hat Österreich gemeinsam mit Ungarn (19 %) und Slowenien (21 %) die meisten schwachen Leser/innen unter den Vergleichsländern. 13 Der BIFIE-Bericht fasst die Lesekompetenz der 10-Jährigen ungeschminkt zusammen: Unter den 14 Vergleichsländern hat Österreich den niedrigsten Lese- Mittelwert, es weist den geringsten Anteil an Spitzenschülerinnen und -schülern auf (5 %) und es hat nach Slowenien den zweithöchsten Anteil leistungsschwacher Leser/innen (20 %). 14 Mathematik: Nur drei der 14 Vergleichsstaaten schneiden schlechter als Österreich ab. Der Mittelwert dieser Länder mit ähnlichen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen beträgt 525 Punkte. Der Österreich-Schnitt liegt mit 17 Punkten Differenz deutlich darunter. [ ] Vom führenden Vergleichsland Nordirland trennen uns 54 Punkte. 15 In Nordirland dem Vergleichsland mit dem höchsten Mittelwert in Mathematik befindet sich etwa jedes vierte Kind (24 %) auf der vierten und höchsten Kompetenzstufe. [ ] In Österreich schaffen es nur 2 % der Kinder aufgrund ihrer Mathematikleistung bei in die höchste Kompetenzstufe. Österreich rangiert damit an 14. und somit letzter Stelle der ausgewählten Vergleichsländer. 16 Unter den Vergleichsländern hat Österreich gemeinsam mit Ungarn (30 %), der Slowakischen Republik, Italien und Schweden (je 31 %) den höchsten Anteil leistungsschwacher Schüler/innen. 17 Österreich fällt bei den 10-Jährigen immer weiter zurück: Österreich und die Tschechische Republik sind die Länder mit dem stärksten Rückgang in Mathematik bezogen auf das Niveau Mitte der 1990er Jahre. 18 Das BIFIE resümiert: Fast jede/r dritte österreichische Schüler/in hat gegen Ende der Grundschule große Probleme, einfachste mathematische Fragestellungen zu lösen. Im Vergleich zu Korea mit 3 % hat Österreich daher rund zehnmal so viele leistungsschwache Schüler/innen 19 Der BIFIE-Bericht erspart der österreichischen Politik auch nicht den Vergleich der Leistungen unserer 10-Jährigen mit denen Finnlands: Während in Österreich insgesamt 13 % der Kinder in mindestens einem Fach zu den Leistungsstarken gehören, gelingt dies in Finnland fast einem Drittel der Kinder. 20 In Österreich erreicht 1 % der Kinder die höchste Kompetenzstufe in allen drei getesteten Kompetenzbereichen. In Finnland gelingt es 5 % sowohl in Lesen als auch in Mathematik als auch in Naturwissenschaft zu den Leistungsstarken zu zählen. 21 In Österreich haben 10 % der Kinder sehr geringe Kompetenzen in allen drei Kompetenzbereichen. In Finnland ist dieser Anteil mit 3 % deutlich geringer. 22 Die Resonanz auf diese (endlich!) nun auch vom BIFIE erstellte Analyse ist auf politischer Ebene bisher, euphemistisch ausgedrückt, noch etwas verhalten. Es ist eben in mehrfacher Weise billiger, auf das Schulsystem und die böse Sekundarstufe I hinzudreschen, als ein Gesamtkonzept für das erste Lebensjahrzehnt zu erstellen und umzusetzen. Wer den PIRLS- und die beiden -Berichte gelesen hat und nicht erkennt, dass es in Österreich massiven familien-, sozial- und bildungspolitischen Handlungsbedarf im ersten Lebensjahrzehnt gibt, an dessen basaler Kompetenz darf wohl zu Recht gezweifelt werden. Österreichs Jugend verdient und Österreichs Zukunft braucht endlich eine kompetente Politik. n 9 BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S BIFIE, PIRLS & 2011, S gymnasium

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