Kommentar zur Studie des Deutschen Krankenhausinstituts Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Kommentar zur Studie des Deutschen Krankenhausinstituts Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin"

Transkript

1 Kommentar zur Studie des Deutschen Krankenhausinstituts Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Simon Hannover, August 2017 Inhalt 1 Vorbemerkungen Empfehlung der DIVI und deren Widergabe in der DKI- Studie Zur Bedeutung einer bedarfsgerechten Personalausstattung im Pflegedienst von Intensivstationen Zur Methodik der Studie Grundgesamtheit, Stichprobe und die Frage der Repräsentativität Befragung mittels Fragebogen Zur Bewertung des Ergebnisses»Pflegekraft pro Patient und Schicht« Fazit Literatur Vorbemerkungen Am 25. Juli 2017 stellte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine in ihrem Auftrag erstellte Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zur Personalsituation in der Inten- sivpflege und Intensivmedizin vor (DKG 2017). Die Studie sollte primär dazu dienen, Daten über den Stand der Umsetzung und Einhaltung von Vorgaben zur Personalbesetzung auf Intensivstationen zu erhalten, die Bestandteil von drei Richtlinien des Gemeinsamen Bun- desausschusses (G- BA) sind. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Studie auch allgemeine Informationen zur Personalsituation auf Intensivstationen erhoben. Die Daten basieren auf einer Befragung mittels eines standardisierten Fragebogens, der an die Geschäftsführungen von insgesamt ca Krankenhäusern verschickt wurde. Ein Ergebnis der Studie ist die Berechnung einer durchschnittlichen Anzahl von Patienten auf Intensivstationen, die von einer Pflegekraft pro Schicht im Jahr 2015 zu versorgen war. Da- mit wird offenbar auf die neuere Diskussion um die vor kurzem vom Bundestag beschlosse- ne Einführung von Pflegepersonaluntergrenzen reagiert. In der Gesetzesbegründung wird ausdrücklich festgestellt, dass es sich dabei um Vorgaben nach Art so genannter»nurse- to- Patient Ratios«handeln soll. Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahlen sind vor allem in den 1

2 USA und Australien Teil staatlicher Regulierungen und zeigen Obergrenzen für die Zahl der von einer Pflegekraft pro Schicht maximal zu versorgenden Patienten an (Simon/Mehmecke 2017). Da die amtliche Krankenhausstatistik keine Angaben zur Anzahl des Pflegepersonals auf In- tensivstationen enthält, ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass der Versuch unternommen wurde, Daten über die tatsächliche Personalbesetzung auf Intensivstationen zu erheben. Das dafür gewählte methodische Vorgehen, eine Befragung mittels standardisiertem Fragebo- gen, erscheint durchaus angemessen, wenngleich es mit nicht unerheblichen Problemen verbunden ist, auf die an späterer Stelle näher eingegangen wird. Die Studie des DKI kommt zu dem Ergebnis, dass 2015 im Jahresdurchschnitt eine Besetzung von einer Pflegekraft für 2,2 Patienten pro Schicht erreicht wurde. Damit würde laut DKI- Studie die Empfehlung der wichtigsten medizinischen Fachgesellschaft für Intensivmedizin (DIVI) 1 weitgehend eingehalten, denn die DIVI empfehle, so die DKI- Studie, eine Mindestbe- setzung von einer Pflegekraft je zwei Patienten. Das Ergebnis der aktuellen DKI- Studie ist angesichts der seit Jahren geführten Fachdiskussion über personelle Engpässe und Unterbesetzungen im Pflegedienst von Intensivstationen al- lerdings überraschend und steht insbesondere im Gegensatz zu einer vor wenigen Jahren durchgeführten Befragung von leitenden Pflegekräften von Intensivstationen (DIP 2012). Die Befragung des DIP ergab unter anderem, dass in der Frühschicht der in der Regel bestbe- setzen Schicht die von Fachgesellschaften empfohlene 1:1 Besetzung für beatmete Patien- ten nur von 7,5% der befragten Intensivstationen erreicht wurde (ebd.: 6f.). Auf ca. 20% der befragten Intensivstationen musste eine Pflegekraft sogar drei oder mehr beatmete Patien- ten versorgen. Das oben zitierte Ergebnis der DKI- Studie ist insofern erstaunlich, als zwischen der DIP- Befragung (2012) und den durch die DKI- Studie erhobenen Daten (2015) nur wenige Jahre liegen, und auch die DKI- Studie sehr deutlich auf bestehende Stellenbesetzungsprobleme im Pflegedienst von Intensivstationen hinweist (Kap. 5.9). Laut DKI- Studie haben diese Proble- me in den letzten Jahren sogar zugenommen. So seien 2011 durchschnittlich ca. 5% der Stel- len für Pflegepersonal auf Intensivstation unbesetzt gewesen, die aktuelle Befragung ergab für den Herbst 2016 Vakanzen im Umfang von durchschnittlich ca. 8% für alle Krankenhäuser (ebd.: 55). In kleinen Kliniken mit weniger als 300 Betten seien sogar ca. 12% der Stellen un- besetzt. Auf Grundlage einer Hochrechnung der Befragungsergebnisse kommt das DKI zu der Schlussfolgerung, dass gegenwärtig ca Vollkraftstellen in der Intensivpflege unbesetzt sind (ebd.: 55) und stellt fest: Damit haben sich die Stellenbesetzungsprobleme seit 2011 deutlich verschärft (DKI 2017: 55). 1 DIVI: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. 2

3 Insofern erscheint es überraschend, dass die DKI- Studie dennoch zu dem Ergebnis kommt, die Besetzung im Pflegedienst der Intensivstationen entspreche näherungsweise der DIVI- Empfehlung (ebd.: 35). Wenn dem so sein sollte, bestünde eigentlich kein Handlungsbedarf. Es wäre auch irritierend, dass trotz einer doch fast optimalen Personalbesetzung Stellenva- kanzen bestehen und weitere Stellen besetzt werden sollen. Hier tut sich ein Widerspruch auf, der der Klärung bedarf. Da das Ergebnis der DKI- Studie nicht nur deutlich von den Ergebnissen der DIP- Befragung von 2012 abweicht, sondern auch im Gegensatz zur Fachdiskussion der letzten Jahre steht, wirft dies die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse der DKI- Studie auf. Wenn die echten Zahlen über einen zu untersuchenden Forschungsgegenstand unbekannt sind sonst bedürfte es keiner Forschung dazu und Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, rückt vor allem das jeweilige methodische Vorgehen in den Mittelpunkt des Inte- resses. Die Ergebnisse einer empirischen Studie können als umso vertrauenswürdiger gelten, je besser die angewendete Methodik war. Darum soll im Folgenden die Methodik der aktuel- len Studie des DKI einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Zuvor soll jedoch auf die Widergabe der DIVI- Empfehlung in der DKI- Studie eingegangen werden, da diese Empfehlung für die Fachdiskussion von besonderer Bedeutung ist und die darin enthaltenen Angaben zur Personalbesetzung zumindest in relevanten Teilen der Fach- diskussion als Maßstab für eine bedarfsgerechte Personalbesetzung auf Intensivstationen gelten. Daran anschließend soll kurz die Bedeutung einer bedarfsgerechten Personalbeset- zung im Pflegedienst von Intensivstationen für die Patientenversorgung angesprochen wer- den, um dann die Methodik der Studie zu betrachten und abschließend die in der Studie berechneten Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahlen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. 2 Empfehlung der DIVI und deren Widergabe in der DKI- Studie Wie bereits erwähnt, wird in der vorliegenden DKI- Studie festgestellt, die durch die Befra- gung ermittelte Personalbesetzung von einer Pflegekraft auf durchschnittlich 2,2 Patienten pro Schicht zeige, dass die DIVI- Empfehlung zum Personalschlüssel je Schicht zumindest im Mittel aller Krankenhäuser näherungsweise erreicht werde (ebd.: 35). Dem ist allerdings zu widersprechen. Die entsprechende DIVI- Empfehlung wird in der DKI- Studie dahingehend zitiert, dass sie eine Mindestbesetzung von einer Pflegekraft für zwei Patienten vorsehe (DKI 2017: 6, 17, 34). Diese Darstellung ist jedoch unvollständig, wie die nachfolgende Passage der DIVI- Empfehlung für die Pflege- Ausstattung zeigt: Für zwei Behandlungsplätze ist pro Schicht eine Pflegekraft erforderlich. (Empfehlungsgrad 1A). Zusätzlich soll eine Stelle für die pflegedienstliche Leitung (mit der Qualifikation der Fachweiterbil- dung Anästhesie und Intensivtherapie) pro Intensivtherapieeinheit vorgesehen werden (Empfehlungs- grad 1C). 3

4 Bei speziellen Situationen (z.b. schwere Verbrennungen, extrakorporale Lungenersatzverfahren), einem hohen Anteil (>60%) an Patienten mit Organersatzverfahren (z.b. Beatmung, Nierenersatzverfahren) oder zusätzlichen Aufgaben (z.b. Stellung des Reanimationsteam für das Krankenhaus, Begleitung der Transporte der Intensivpatienten) soll eine erhöhte Präsenz von Pflegepersonal bis zu einer Pflegekraft pro Bettenplatz pro Schicht eingesetzt werden (Empfehlungsgrad 1C). Der Anteil an qualifizierten Intensiv- Fachpflegekräften soll mindestens 30% des Pflegeteams der Inten- sivtherapieeinheit betragen. (Empfehlungsgrad 1C) (DIVI 2010a: 14; 2010b: 5). Wie an dieser Passage zu erkennen, geht die DIVI- Empfehlung deutlich über das hinaus, was in der DKI- Studie zitiert wird. Folgende für die Personalbesetzung relevante Bestandteile der DIVI- Empfehlung lässt die DKI- Studie unterwähnt: Für bestimmte Patientengruppen wird ausdrücklich eine höhere Personalbesetzung pro Schicht verlangt, bis hin zu einer 1:1 Besetzung, insbesondere für beamtete Patienten, zu denen ein erheblicher Teil der Intensivpatienten gehört. 2 Darüber hinaus sieht die DIVI- Empfehlung eine höhere Personalbesetzung vor, sofern das Intensivpersonal zusätzliche Aufgaben zu übernehmen hat, wie bspw. die Stellung des Reanimationsteams für das Krankenhaus oder die Begleitung der Transporte von In- tensivpatienten. Zudem empfiehlt die DIVI die zusätzliche Vorhaltung einer Stelle für die pflegedienstliche Leitung der Station vor, die nicht in dem Pflegepersonal/Patienten- Schlüssel enthalten ist. Und schließlich beinhaltet die DIVI- Empfehlung auch eine Aussage zur Qualifikations- struktur der Pflegeteams von Intensivtherapieeinheiten. Betrachtet man die DIVI- Empfehlung insgesamt, wird bereits deutlich, dass sie in der Ge- samtheit ihrer Anforderungen über eine einfache 1:2 Besetzung deutlich hinausgeht. Insbe- sondere aus der geforderten höheren Personalbesetzung für beatmete Patienten ergibt sich ein höherer durchschnittlicher Personalschlüssel als eine 1:2 Besetzung, da ein erheblicher Teil der Intensivpatienten, vor allem der Frischoperierten und der schwerstkranken Lang- zeitpatienten von maschineller Beatmung abhängig ist. Wollte man die DIVI- Empfehlung auf einen Durchschnittswert umrechnen, der nicht nur die 1:2 Regelversorgung, sondern auch 1:1 Besetzungen für Patienten in speziellen Situationen (Beatmung, schwere Verbrennungen, Organtransplantation, Dialyse etc.) einschließt, so würde dieser Durchschnittswert mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich unter einer 1:2 Be- setzung liegen. An späterer Stelle dieses Papiers wird näher auf die Bedeutung dieses Aspek- tes eingegangen. 2 Auch die Empfehlung der für die Intensivpflege zuständigen Fachgesellschaft sieht als Regelbesetzung eine 1:2 Besetzung und für Patienten mit aufwendigen organunterstützenden Interventionen wie Beatmung, Dialyse, Organtransplantationen eine 1:1 Besetzung vor (DGF 2015). 4

5 3 Zur Bedeutung einer bedarfsgerechten Personalausstattung im Pflege- dienst von Intensivstationen Die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Personalbesetzung im Pflegedienst der Intensiv- stationen ist eine zentrale Voraussetzung für die angemessene und ausreichende Versor- gung der Intensivpatienten. Pflegekräfte auf Intensivstationen führen nicht nur Maßnahmen der so genannten Grundpflege aus, sondern überwachen die Vitalzeichen der Patienten, um entstehende Verschlechterungen des Zustandes von Patienten möglichst frühzeitig erken- nen und erforderliche Maßnahmen entweder selbst vornehmen oder den ärztlichen Dienst informieren zu können, damit dieser geeignete Schritte einleitet. Intensivpflegekräfte führen hochaufwendige und komplexe Maßnahmen der Patientenversorgung selbst durch, wie bspw. das Management der Beatmung, und nehmen in der Regel zentrale Aufgaben in der Organisation der individuellen Patientenversorgung wahr. Die unzureichende Ausstattung einer Intensivstation mit Pflegepersonal kann darum hoch- gradig gefährlich für die dort versorgten Patienten werden. Die Empfehlung der DIVI baut dementsprechend auch ausdrücklich auf dieser für die Patientenversorgung zentralen Be- deutung des Pflegepersonals auf und verweist als Begründung für die Empfehlung auf die Ergebnisse hochwertiger internationaler Studien. Diese werden dahingehend zusammenge- fasst, dass eine unzureichende Besetzung in der Pflege das Risiko schwerwiegender Kompli- kationen erhöht, insbesondere für (DIVI 2010a: 14-18): Medikationsfehler beatmungs- assoziierte nosokomiale Pneumonie respiratorische Komplikationen ungeplante Extubation kathederassoziierte Sepsis kardiale Komplikationen sowie weitere schwere Komplikationen und gefährdende Situationen für Patienten. 4 Zur Methodik der Studie Da die amtliche Krankenhausstatistik leider keine oder keine ausreichend differenzierten Daten zur Personalbesetzung im Pflegedienst von Intensivstationen bietet, kommt jeder Form eigenständiger Datenerhebungen bspw. im Rahmen einer Krankenhausbefragung eine besondere Bedeutung aber auch Verantwortung zu. Für die Einschätzung der durch empirische Studien direkt erhobenen Daten ist die jeweils angewendete Methodik von zentraler Bedeutung. Im Folgenden soll darum die Methodik der aktuellen DKI- Studie näher betrachtet werden. 5

6 4.1 Grundgesamtheit, Stichprobe und die Frage der Repräsentativität Die Ergebnisse der DKI- Studie basieren auf einer Befragung aller so genannten»entnahme- krankenhäuser«nach 9a Transplantationsgesetz. Die Befragung wurde mittels eines stan- dardisierten Fragebogens durchgeführt. Die Grundgesamtheit umfasste laut Bericht Krankenhäuser. Damit wurden nach Einschätzung des DKI ca. 97% aller Intensivbetten er- fasst (DKI 2017: 19). Von diesen Krankenhäusern antworteten jedoch nur 314, so dass die Rücklaufquote bei lediglich ca. 25% lag. Niedrige Rücklaufquoten sind ein grundsätzliches Problem jeder Befragung, die auf freiwillige Teilnahme angewiesen ist, und insofern nicht dem DKI anzulas- ten, zumal sowohl die DKG als auch die Landeskrankenhausgesellschaften ihren Mitgliedskli- niken die Teilnahme ausdrücklich empfohlen hatten. Vor diesem Hintergrund ist es jedoch nicht angemessen, die Befragung als repräsentative Studie zu bezeichnen, wie dies in der Pressemitteilung der DKG vom der Fall ist.(dkg 2017). In der Studie selbst wird dieser Anspruch auch gar nicht erhoben. In der Einlei- tung ist nur die Rede davon, dass es beabsichtigt gewesen sei, die Forschungsziele mittels einer repräsentativen Krankenhausbefragung zu erreichen (DKI 2017: 8). Im Methodenkapi- tel wird lediglich festgestellt, der Rücklauf sei repräsentativ für die Verteilung der Entnah- mekrankenhäuser nach DSO- interner Kategorisierung in A-, B- und C- Krankenhäuser (ebd.: 19). Dies ist etwas deutlich anderes als die Behauptung, die Studie und ihre Ergebnisse seien insgesamt repräsentativ. Der Autor der Studie, Karl Blum, war sich der Bedeutung der nied- rigen Rücklaufquote offenbar sehr wohl bewusst und entsprechend zurückhaltend in der Bewertung der Ergebnisse. Eines der zentralen Probleme einer niedrigen Rücklaufquote ist, dass sie Zweifel an der Re- präsentativität der Ergebnisse gerechtfertigt erscheinen lässt. Je niedriger die Rücklaufquote ist, desto größer das Risiko systematischer Verzerrungen. Im Fall der aktuellen DKI- Studie könnten bspw. vor allem Klinikleitungen, deren Intensivstationen die Anforderungen der G- BA Richtlinien nicht erfüllen oder eine deutlich unterdurchschnittliche Personalbesetzung im Pflegedienst aufweisen, eine Beantwortung der Fragebögen unterlassen haben, da sie diese Mängel nicht öffentlich machen wollten. Auch wenn die Aufbereitung der Befragungsergeb- nisse keine Rückschlüsse auf einzelne Kliniken ermöglicht, so können durch entsprechende Gesamtergebnisse dennoch Mängel sichtbar machen, bspw. dass ein bestimmter Prozent- satz der Kliniken die Vorgaben erheblich unterschreitet. Dies kann im politische Raum die Frage aufwerfen, um welche Kliniken es sich dabei handelt, und weitere Nachforschungen nach sich ziehen, um die Problemfälle im Einzelnen zu identifizieren. Insofern kann die Nicht- teilnahme von Krankenhausleitungen auch Ergebnis strategischer Überlegungen sein und dadurch zu einer systematischen Verzerrung der Studienergebnisse führen. Im Fall der DKI- Studie dürfte dieses Risiko insofern erhöht sein, als insbesondere auch die Einhaltung von G- 6

7 BA Richtlinien abgefragt wurde, die Voraussetzung für die Abrechnung der betreffenden Leistungen ist. Der Verweis auf die Übereinstimmung der Verteilung der Krankenhausgrößen in der Stich- probe mit der Verteilung in der Grundgesamtheit kann diese Bedenken nicht zerstreuen. Eine systematische Verzerrung, wie sie oben skizziert wurde, verläuft mit hoher Wahrschein- lichkeit nicht entlang von Bettenzahlen, sondern ist ein eigenständiges Merkmal, dessen Verteilung unbekannt ist. In diesem Zusammenhang ist auch kritisch anzumerken, dass die Ergebnisse zur Personalbe- setzung nur als Durchschnittswerte für drei relativ grobe Größengruppen von Krankenhäu- sern ausgewiesen werden. Weitere für die politische und fachliche Diskussion durchaus inte- ressante differenzierende Berechnungen wie bspw. nach Trägerschaft oder Region wur- den nicht vorgenommen, obwohl dies auf Grundlage der erhobenen Daten möglich gewesen wäre. 4.2 Befragung mittels Fragebogen Die Befragung erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens, der per Post an die jewei- lige Geschäftsführung des Krankenhauses gesendet wurde. Die Geschäftsführungen konnten ihn selbst ausfüllen oder an nachgeordnete Mitarbeiter zum Ausfüllen weiterleiten. Da das Wissen um die Personalbesetzung auf Intensivstationen bei Leitungskräften der Intensivsta- tionen besser und verlässlicher sein dürfte als bei Mitgliedern der Geschäftsführung oder des Vorstandes, wäre es wichtig gewesen, zu erfahren, wie viele Fragebögen von Leitungs- kräften der Intensivstationen beantwortet wurden. Entsprechende Angaben fehlen leider in der DKI- Studie. Da offenbar nur ein Fragebogen je Krankenhaus versendet wurde, wäre es vor allem wichtig gewesen, zu erfahren, ob mit diesem einen Fragebogen auch die Personalbesetzung mehre- rer Intensivstationen eines Krankenhauses erfasst werden konnte. Da der Fragebogen leider nicht im Anhang des Abschlussberichts abgedruckt wurde und zu dieser Frage auch keine Angaben im Bericht enthalten sind, ist nicht erkennbar, ob und wie Unterschiede zwischen mehreren Intensivstationen eines Krankenhauses erfasst wurden. Die Darstellung der Er- gebnisse legt jedenfalls die Annahme nahe, dass nur jeweils ein Wert für alle Intensiveinhei- ten eines Krankenhauses abgefragt wurde. Sollte nur jeweils ein Wert für das gesamte Krankenhaus abgefragt worden sein, würde dies die Aussagekraft der Ergebnisse einschränken, da vor allem größere Kliniken, insbesondere Universitätskliniken, über mehrere, in der Regel fachabteilungsgebundene Intensivstationen verfügen, die sich nicht nur hinsichtlich der Patientenstruktur, sondern auch anderer rele- vanter Merkmale unterscheiden können. Die Befragung erbrachte, dass ca. 28% der insge- 7

8 samt erfassten Krankenhäuser mehr als eine Intensivstation haben, bei den Krankenhäusern mit einer Größe von 600 und mehr Betten waren es fast 80% (ebd.: 24). Wurde nur ein Wert für alle Intensivstationen abgefragt, ist damit zugleich auch vorent- schieden, dass die Studie keine differenzierten Analysen zu fachabteilungsbezogenen oder interdisziplinären Intensivstationen ermöglicht. 5 Zur Bewertung des Ergebnisses»Pflegekraft pro Patient und Schicht«Ein zentraler Bestandteil der vorliegenden Studie ist die Berechnung der durchschnittlichen Personalbesetzung im Pflegedienst der Intensivstationen, ausgedrückt als Verhältniszahl»Pflegekraft je Patient und Schicht«. Diese Kennzahl wurde jedoch nicht direkt von den Krankenhäusern abgefragt, sondern vom DKI auf Grundlage der erhobenen Daten berech- net: Ein weiterer Indikator für das Betreuungsverhältnis in der Intensivpflege ist das Verhältnis von Patien- ten zu Pflegekräften je Schicht und Intensivstation. Dieses Verhältnis wurde nicht direkt erfragt, sondern auf Basis der erhobenen Daten wie folgt taxiert: Die durchschnittliche Fallzahl im Intensivbereich je Tag und damit (vereinfacht) auch je Schicht entspricht der Anzahl der Intensivbelegungstage pro Kranken- haus und Jahr dividiert durch die Anzahl der 365 Jahrestage. Die durchschnittliche Netto- Jahresarbeitszeit je Pflegekraft in der Intensivpflege entspricht ihrer Soll- Arbeitszeit (= 250 Tage x 7,8 h pro Tag und Vollkraft) abzüglich der Ausfallzeiten für Urlaub, Krankheit, Fortbildung etc. (die pauschal auf 20 % taxiert wurden). Die Netto- Jahresarbeitszeit einer Vollkraft in der Intensivpflege liegt danach bei 200 Arbeitstagen pro Jahr. Multipliziert man diesen Wert mit der Anzahl der Vollkräfte je Kranken- haus und dividiert das Produkt durch 365 Tage und 3 Schichten pro Tag, resultiert die durchschnittliche Schichtbesetzung im Intensivbereich je Krankenhaus (DKI 2017: 33). Demnach wurde bei der Schätzung der durchschnittlichen Zahl der Patienten je Pflegekraft pro Schicht wie folgt vorgegangen: Die Zahl der Belegungstage auf Intensivstationen pro Krankenhaus und Jahr wurde ge- teilt durch 365 Jahrestage. Die Netto- Arbeitszeit je Pflegekraft (Vollkraft) pro Jahr wurde berechnet, indem von ei- ner Soll- Arbeitszeit von 250 Arbeitstagen/Jahr und 7,8 Arbeitsstunden pro Tag ausgegan- gen wurde und von diesem Wert eine Ausfallzeit (Urlaub, Krankheit etc.) von 20% abge- zogen wurde. Dies ergab eine durchschnittliche Netto- Arbeitszeit von 200 Arbeitstagen pro Vollkraft und Jahr. Die durchschnittliche Personalbesetzung pro Schicht wurde berechnet, indem die Zahl der Netto- Arbeitstage (200) mit der Zahl der Vollkräfte pro Jahr multipliziert und der sich daraus ergebende Wert durch 365 Jahrestage und 3 Schichten geteilt wurde. Dieser Rechenweg erscheint plausibel, entspricht dem Stand der Fachdiskussion und ist ver- gleichsweise gut durchdacht (besser als bei manch anderer Studie der neueren Zeit). 8

9 Die Berechnung führt zu dem Ergebnis, dass 2015 im Durchschnitt aller Krankenhäuser, die geantwortet haben, eine dreijährig ausgebildete Pflegekraft pro Schicht 2,2 Patienten zu versorgen hatte (ebd.: 34). Zusätzlich zu diesem Mittelwert für alle erfassten Krankenhäuser werden die Mittelwerte für drei Krankenhausgrößenklassen (unter 300 Betten, Bet- ten, ab 600 Betten) ausgewiesen sowie die Mittelwerte für das jeweils höchste Viertel (obe- rer Quartilswert) und unterste Viertel (unterer Quartilswert). Die verschiedenen Mittelwerte weisen nur geringe Unterschiede auf. Bei den errechneten Werten sind jedoch eine Reihe Einschränkungen zu beachten: Es sind Durchschnittswerte nicht nur für alle Krankenhäuser und Arten von Intensivstati- onen, sondern vor allem auch für alle Arten von Intensivpatienten. Wie eingangs mit ei- nem Zitat belegt, unterscheidet die DIVI- Empfehlung zwischen einer Regelbesetzung von 1:2 und der Notwendigkeit einer höheren Personalbesetzung für eine Reihe von Patien- tengruppen, die einen überdurchschnittlichen Pflegebedarf aufweisen, bspw. Beat- mungspatienten. Darüber hinaus weist die DIVI ausdrücklich darauf hin, dass eine höhere Personalbesetzung erforderlich ist, wenn das Intensivpersonal zusätzliche besondere Aufgaben wahrzunehmen hat, wie bspw. die Vorhaltung eines Reanimationsteams für das gesamte Krankenhaus. Eine so differenzierte Datenerhebung und - darstellung wäre auch in der DKI- Studie notwendig gewesen. Der Durchschnittswert der DKI- Studie bezieht offenbar alle auf dem Stellenplan der be- treffenden Intensiveinheiten enthaltenen Pflegekräfte ein und nicht nur das in der direk- ten Pflege tätigen Pflegepersonal. Damit aber werden auch Leitungskräfte mitgezählt, die laut DIVI- Empfehlung (und auch international üblich) ausdrücklich nicht auf die Erfül- lung der Personalquote angerechnet werden dürfen, da sie zumindest auf größeren In- tensivstationen häufig nicht mehr oder nur noch in Ausnahmefällen in der direkten Pfle- ge tätig sind. Für die Berechnung der Zahl der Patienten pro Schicht wurden die Angaben zur Zahl der Belegungstage verwendet. Die Zahl der Belegungstage wird auf Grundlage der so ge- nannten»mitternachtsstatistik«um 24 Uhr erfasst und enthält folglich keine Patienten, die nach Mitternacht aufgenommen und vor 24 Uhr des betreffenden Tages wieder ver- legt wurden oder verstorben sind (so genannte»stundenfälle«). Zudem erfasst die Mit- ternachtsstatistik auch keine vorübergehenden Mehrbelegungen, die bspw. dadurch entstehen, dass Patienten noch nicht verlegt sind, aber bereits Neuzugänge eintreffen, seien es Notfälle oder Zugänge aus dem OP. Diese Patienten können erheblichen Mehr- aufwand in der Pflege verursachen, insbesondere wenn es sich um Notfälle in einem äu- ßerst kritischen Zustand handelt, wie bspw. Schwerstunfallverletzte, die trotz maxima- lem Therapieaufwand nach wenigen Stunden versterben. 9

10 Angesichts dieser Einschränkungen erscheint es gerechtfertigt anzunehmen, dass der tat- sächliche Wert in der Krankenhauswirklichkeit über dem in der DKI- Studie errechneten von 1:2,2 liegt, vermutlich näher an 2,5 und in einem relevanten Teil der Krankenhäuser womög- lich in einem Bereich zwischen 1:2,5 und 1:3. Von zentraler Bedeutung für die Bewertung dieser Kennzahlen der Personalbesetzung ist der Abgleich mit einer als bedarfsgerecht geltenden Soll- Besetzung. Hier hat die DKI- Studie selbst die DIVI- Empfehlung zur Personalbesetzung auf Intensivstationen verwendet und so- mit als Maßstab anerkannt. Zur Bewertung des errechneten Wertes wird in der Studie fest- gestellt, er zeige, dass die DIVI- Empfehlung zum Personalschlüssel je Schicht zumindest im Mittel aller Krankenhäuser näherungsweise erreicht werde (ebd.: 35). Wie bereits oben dargelegt, enthält die DIVI- Empfehlung allerdings mehr als nur die Verhältniszahl von einer Pflegekraft pro zwei Patienten für die Regelversorgung. Für Patienten in speziellen Situatio- nen, insbesondere mit Organersatzverfahren wie bspw. der maschinellen Beatmung, hält die DIVI eine höhere Personalausstattung bis hin zu einer 1:1 Betreuung für erforderlich. Insofern ergibt sich aus der DIVI- Empfehlung keine generelle Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl von 1:2. Bezieht man Patienten, die einen höheren Versorgungsbedarf haben, mit ein, ergibt dies einen deutlich höheren durchschnittlichen Personalbedarf und eine Ver- hältniszahl, die unter dem Wert von 1:2 liegt. Dies sollen die beiden folgenden exemplari- schen Rechnungen verdeutlichen: Ist von 20 Intensivpatienten bei 6 Patienten eine 1:1 Betreuung erforderlich und bei den restlichen 14 eine 1:2 Besetzung, so ergibt dies zusammen eine Soll- Besetzung von 13 Pflegekräften (6+7) für 20 Patienten, was einer Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl von ca. 1:1,5 entspricht. Liegt der Anteil der Patienten, für die eine 1:1 Betreuung erforderlich ist, bei 50%, so sind bei 20 Patienten 15 Pflegekräfte erforderlich (10 Patienten 1:2 Betreuung = 5 Pflegekräf- te, 10 Patienten 1:1 Betreuung = 10 Pflegekräfte). Das erforderliche Pflegekraft- Patienten- Verhältnis würde damit bei ca. 1:1,33 liegen. Zusätzlich wäre noch eine Stationsleitung vorzuhalten, die nicht auf den Stellenschlüssel an- gerechnet wird. Die oben erwähnten Stundenfälle sollen hier der Einfachheit wegen ver- nachlässigt werden. Für die genaue Höhe einer aus der DIVI- Empfehlung abzuleitenden Soll- Besetzung wäre so- mit insbesondere der Anteil der Patienten ausschlaggebend, die eine 1:1 Betreuung benöti- gen. Wie hoch dieser Anteil im Durchschnitt aller Intensivstationen ist, wurde in der DKI- Studie leider nicht erfragt. Allerdings findet sich ein gewisser, wenn auch unsicherer Anhalt in der Studie, denn es wurde auch der Anteil der Beatmungsplätze an der Gesamtzahl der Intensivplätze erhoben. Er lag im Bundesdurchschnitt bei 76% (DKI 2017: 27). Sicherlich kann man davon nicht ableiten, dass auch drei Viertel der Belegungstage auf beatmete Patienten 10

11 entfielen. Die Zahl von 76% darf aber wohl als starker Hinweis darauf gedeutet werden, dass 2015 ein erheblicher Teil der Belegungstage auf beatmete Patienten entfiel. Es erscheint insofern gerechtfertigt, davon auszugehen, dass sich aus der DIVI- Empfehlung bei einem dem allgemeinen Durchschnitt entsprechenden Patientenmix auf Intensivstatio- nen eine Soll- Besetzung in Höhe einer Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl ergibt, die näher bei 1:1,5 liegt als bei 1:2. Daraus wiederum ergäbe sich eine erhebliche Lücke zwischen einer solchen Soll- Besetzung nach DIVI- Empfehlung und dem in der DKI- Studie errechneten Pfle- gekraft- Patienten- Verhältnis von 1:2,2. Geht man von einer durchschnittlichen Soll- Besetzung nach DIVI- Empfehlung in Höhe von 1:1,5 aus, dann ergäbe dies eine Differenz von 0,7 Patienten je Pflegekraft und Schicht, was einer Unterbesetzung gegenüber der DIVI- Empfehlung in Höhe von ca. 50% entspräche. Hinzu kommen noch Zweifel daran, ob die in der DKI- Studie errechnete Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl von 1:2,2 die Wirklichkeit auf Intensivstationen hinreichend valide abbildet. Wie oben dargelegt, werden mit der Zahl der Belegungstage keine Patienten er- fasst, die nach Mitternacht aufgenommen und vor 24 Uhr wieder verlegt wurden oder ver- storben sind. Zudem besteht bei dem sehr geringen Rücklauf in Höhe von lediglich 25% bei einem so sensiblen Befragungsthema ein hohes Risiko systematischer Verzerrungen, vor allem durch Nichtteilnahme von Krankenhäusern mit unzureichend besetzten Intensivstatio- nen. Angesichts dieser Probleme erscheint es gerechtfertigt davon auszugehen, dass der wahre Wert der Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahlen über dem in der DKI- Studie errechneten Wert von 1:2,2 liegt. Sollte er bei 1:2,5 oder sogar im Bereich von 1:2,5 bis 1:3 liegen, so würde dies die Lücke zwischen der oben hergeleiteten Soll- Besetzung und der tatsächlichen Besetzung noch einmal deutlich vergrößern. Auch wenn diese Zahlen und Differenzen auf den ersten Blick recht klein erscheinen, es darf nicht vergessen werden, dass es sich um die Versorgung von Patienten in einem hochgradig vulnerablen Zustand handelt. Ist eigentlich ein Pflegekraft- Patienten- Verhältnis von 1:1 not- wendig, kann ein Pflegekraft- Patientenverhältnis von 1:2 oder 1:3 je nach Fallschwere und aktuellem Zustand der betreffenden Patienten eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Arbeitsbelastung bedeuten und das Risiko schwerwiegender Komplikationen für die be- troffenen Patienten deutlich erhöhen. 6 Fazit Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass der Versuch unternommen wurde, Daten über die tatsächliche Personalbesetzung auf Intensivstationen zu gewinnen, denn die amtliche Kran- kenhausstatistik bietet weder Daten zur Gesamtzahl des Pflegepersonals auf Intensivstatio- 11

12 nen noch Informationen dazu, wie viele Patienten eine Pflegekraft auf einer Intensivstation pro Schicht zu versorgen hat. Die vom DKI durchgeführte Befragung weist jedoch erhebliche Limitationen auf und die durch die Befragung gewonnenen Daten wurden leider auch nicht in der Differenziertheit aufbereitet und veröffentlicht, wie dies für die gegenwärtige Diskussion wünschenswert ge- wesen wäre. Da nur 25% der befragten Krankenhäuser geantwortet haben, können die Er- gebnisse nicht als repräsentativ für die Grundgesamtheit gelten. Da insbesondere auch nach dem Grad der Erfüllung von G- BA Richtlinien gefragt wurde, und die Erfüllung von Vorgaben des G- BA zur Personalbesetzung Voraussetzung für die Abrechnungsfähigkeit der von den Vorgaben erfassten Leistungen ist, muss davon ausgegangen werden, dass die Befragungs- ergebnisse durch strategisch motivierte Nichtbeteiligung systematisch verzerrt sind. Zudem wurden bei der Berechnung so genannte»stundenfälle«, die nur kurze Zeit auf einer Intensivstation lagen und nicht in der Mitternachtsstatistik erscheinen, nicht berücksichtigt. Auf der Seite der Personalbesetzung wurden hingegen offenbar auch Leitungskräfte, die nicht oder nur gelegentlich in der direkten Pflege tätig sind, mitgezählt. Angesichts dieser Limitationen erscheint es gerechtfertigt davon auszugehen, dass die tat- sächliche Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl über dem in der Befragung errechneten Wert von 1:2,2 liegt und eher im Bereich von 1:2,5 oder höher zu vermuten ist. Aber auch ein Wert von 1:2,2 weicht bereits deutlich von der Empfehlung der DIVI ab. An- ders als in der DKI- Studie dargestellt, beschränkt sich die DIVI- Empfehlung nicht auf die An- gabe einer Soll- Besetzung für die Regelversorgung von Intensivpatienten, sondern enthält auch eindeutige Aussagen zur Versorgung von Patienten in speziellen Situationen, insbeson- dere mit so genannten»organersatzverfahren«wie bspw. maschinelle Beatmung, Dialyse, Zustand nach Herz- oder Lebertransplantation etc. Für diese Patienten wird eine deutlich höhere Personalbesetzung für notwendig gehalten, bis hin zu einer 1:1 Betreuung. Da ein erheblicher Teil der Intensivpatienten zu einer Patientengruppe gehört, für die eine 1:1 Betreuung erforderlich ist, ergibt sich aus der DIVI- Empfehlung bereits bei einem Anteil von ca. 1/3 beatmeter Patienten eine erforderliche durchschnittliche Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl von ca. 1:1,5. Stellt man dem die Ergebnisse der DKI- Befragung gegenüber, so ergibt dies bereits bei einem Besetzungsschlüssel von 1:2,2 eine erheblich Lücke. Eine Lücke im Umfang von 0,7 Patienten pro Pflegekraft und Schicht bedeutet bei einer Soll- Besetzung von 1:1,5 eine Überschreitung der aus der DIVI- Empfehlung abzuleitenden maximalen Ar- beitsbelastung um ca. 50%. Sollte der tatsächliche Wert der durchschnittlichen Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl sogar noch über dem in der DKI- Studie gemessenen Wert liegen, bspw. bei 2,5 oder höher, wäre dies ein Hinweis darauf, dass die DIVI- Empfehlung im Durch- schnitt der Krankenhäuser in noch stärkerem Maße nicht eingehalten wird. 12

13 Es ist abschließend noch darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse der DKI- Studie keineswegs als Beleg dafür gewertet werden können, dass verbindlich einzuhaltende Vorgaben zur Per- sonalbesetzung im Pflegedienst von Intensivstationen unnötig sind. Statistische Mittelwerte können hierzu keinerlei hilfreiche Orientierung bieten. Selbst wenn im Jahresdurchschnitt eine Pflegekraft- Patienten- Verhältniszahl von 1:2 eingehalten wird, so können sich hinter einem solchen Durchschnittswert erhebliche Varianzen verbergen. Um dies an einem fikti- ven Beispiel zu veranschaulichen: Wenn eine noch relativ unerfahrene Pflegekraft auf einer Intensivstation nur einen Beatmungspatienten versorgt und neben ihr eine erfahrenere und fachweitergebildete Intensivpflegekraft drei Patienten versorgen muss und von diesen Pati- enten zwei beatmet sind, dann wird in diesem Fall zwar der Durchschnittswert eingehalten, aber dennoch können Patienten durch die Überlastung des Pflegepersonals einer unmittel- baren Gefahr ausgesetzt sein. Ein Jahresdurchschnittswert kann auch nicht verhindern, dass nicht nur einzelne Pflegekräfte, sondern zeitweilig sogar alle Pflegekräfte einer Station über- lastet sind, weil sie im Schnitt 3-4 Patienten zu versorgen haben. Sollen Patienten auf Intensivstationen vor den Gefahren einer unzureichenden Personalbe- setzung im Pflegedienst geschützt werden, sind verbindliche Mindestbesetzungen, die jeden Tag und jede Schicht eingehalten werden müssen, unerlässlich, so wie dies bspw. in US- Bundesstaat Kalifornien seit 2004 der Fall ist (Simon/Mehmecke 2017). Und diese Vorgaben müssen auch Vorgaben zur Qualifikation bzw. einem mindestens einzuhaltenden Qualifikati- onsmix beinhalten. 7 Literatur DGF, Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.v. (2015): Empfehlungen zur qualitativen und quantitativen Pflegepersonalbesetzung von Intensivstationen. Online verfügbar unter: online.de/empfehlung- zur- qualitativen- und- quantitativen- pflegepersonalbesetzung- von- intensivstationen/ ( ). DIP, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (2012): Pflege- Thermometer Eine bundesweite Befragung von Leitungskräften zur Situation der Pflege und Patientenversorgung auf Intensivstationen im Krankenhaus. Köln: DIP. DIVI, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (2010a): Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Intensivstationen - Hintergrundtext. Online verfügbar unter: glangversion.pdf ( ). DIVI, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (2010b): Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Intensivstationen - Kurzversion. Online verfügbar unter: gkurzversion.pdf ( ). DKG, Deutsche Krankenhausgesellschaft (2017): DKG stellt DKI- Gutachten Personalsituation auf Intensivstationen vor. Fachkräftemangel eine Herausforderung für alle. Pressemitteilung vom Online verfügbar unter: 25_PM- DKI- Gutachten_Personalsituation- auf- Intensivstationen.pdf ( ). DKI, Deutsches Krankenhausinstitut (2017): Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin. Gutachten des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft. 13

14 Online verfügbar unter: 15_PM_Anlage_Langfassung_DKI- Gutachten_Personalsituation_Intensivpflege_und_Intensivmedizin.pdf ( ). Simon, Michael; Mehmecke, Sandra (2017): Nurse- to- Patient Ratios. Ein internationaler Überblick über staatliche Vorgaben zu einer Mindestbesetzung im Pflegedienst der Krankenhäuser. Working Paper der Forschungsförderung der Hans- Böckler- Stiftung, Nr. 27, Februar Online verfügbar unter: ( ). 14

Prof. Dr. Stefan Greß. Mehr und besser qualifiziertes Personal im Krankenhaus

Prof. Dr. Stefan Greß. Mehr und besser qualifiziertes Personal im Krankenhaus Mehr und besser qualifiziertes Personal im Krankenhaus Vortrag bei der Fachtagung Neue Wege im Krankenhaus von ver.di b+b am 5. November 2015 in Leipzig Thesen Die Kliniken haben in den letzten Jahren

Mehr

Prof. Dr. Stefan Greß Prof. Dr. Klaus Stegmüller. Personalbemessung in der Pflege

Prof. Dr. Stefan Greß Prof. Dr. Klaus Stegmüller. Personalbemessung in der Pflege Prof. Dr. Stefan Greß Prof. Dr. Klaus Stegmüller Personalbemessung in der Pflege Vortrag bei der Fachtagung Das Krankenhaus in Wissenschaft, Rechtsprechung und Praxis des Forschungsverbunds Sozialrecht

Mehr

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/2740 18. Wahlperiode 02.03.2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfgang Dudda (Piraten) und Antwort der Landesregierung - Ministerium für Soziales, Gesundheit,

Mehr

Der Pflegedienst der neonatologischen Intensivstation der Einrichtung muss aus Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen oder Gesundheits- und

Der Pflegedienst der neonatologischen Intensivstation der Einrichtung muss aus Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen oder Gesundheits- und Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh- und Reifgeborene/QFR-RL: ( 7 Nachweisverfahren und Anlage 2 Anforderung zum Pflegepersonal) Vom 15.

Mehr

Methodenbeschreibung zur Auswahl der Gefragten Berufe Inhalt

Methodenbeschreibung zur Auswahl der Gefragten Berufe Inhalt Methodenbeschreibung zur Auswahl der Gefragten Berufe Inhalt 1. Ausgangslage... 2 2. Statistiken und Kennzahlen... 2 3. Identifikation der Gefragten Berufe... 3 4. Interpretation der Gefragten Berufe...

Mehr

Patientensicherheitsrelevante Indikatoren - Kosten-Nutzen-Aspekte eines optimierten Pflegepersonalschlüssels. Das Beispiel Intensiv-Pflege

Patientensicherheitsrelevante Indikatoren - Kosten-Nutzen-Aspekte eines optimierten Pflegepersonalschlüssels. Das Beispiel Intensiv-Pflege Patientensicherheitsrelevante Indikatoren - Kosten-Nutzen-Aspekte eines optimierten Pflegepersonalschlüssels. Das Beispiel Intensiv-Pflege Hardy Müller WINEG, Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen

Mehr

In Betrieben mit Betriebs-/Personalrat/MAV sollte eine Kopie jeder Überlastungsanzeige unbedingt auch an die Interessenvertretung gehen!

In Betrieben mit Betriebs-/Personalrat/MAV sollte eine Kopie jeder Überlastungsanzeige unbedingt auch an die Interessenvertretung gehen! Einleitung Was ist eine Überlastungsanzeige bzw. eine Entlastungsanzeige? Sie ist eine schriftliche Information an den/die Vorgesetzten und den Arbeitgeber über unhaltbare Arbeitsbedingungen. Nach 15 und

Mehr

Ökonomische Aspekte der Etablierung einer hochschulischen Erstausbildung in der Pflege

Ökonomische Aspekte der Etablierung einer hochschulischen Erstausbildung in der Pflege Ökonomische Aspekte der Etablierung einer hochschulischen Erstausbildung in der Pflege Prof. Dr. Michael Simon Hochschule Hannover Kurzvortrag für den Workshop 4 der Fachtagung Die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Mehr

Arbeiten trotz Krankheit

Arbeiten trotz Krankheit Arbeiten trotz Krankheit Wie verbreitet ist Präsentismus in Deutschland? Wer krank zur Arbeit geht, nimmt eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in Kauf, hat ein größeres Fehler- und Unfallrisiko

Mehr

Praxisforschungsprojekt Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) des Jugendamtes Duisburg

Praxisforschungsprojekt Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) des Jugendamtes Duisburg Prof. Dr. Peter Bünder Fachgebiet Erziehungswissenschaft Forschungsschwerpunkt Beruf & Burnout-Prävention Prof. Dr. Thomas Münch Fachgebiet Verwaltung und Organisation Forschungsschwerpunkt Wohlfahrtsverbände

Mehr

PFLEGE VOR DEM KOLLAPS NOTSTAND DER PFLEGE NOTSTAND DER PFLEGENDEN. Tatjana Fuchs * Soziologin * Gesellschaft für Gute Arbeit mbh * München

PFLEGE VOR DEM KOLLAPS NOTSTAND DER PFLEGE NOTSTAND DER PFLEGENDEN. Tatjana Fuchs * Soziologin * Gesellschaft für Gute Arbeit mbh * München PFLEGE VOR DEM KOLLAPS NOTSTAND DER PFLEGE NOTSTAND DER PFLEGENDEN Tatjana Fuchs * Soziologin * Gesellschaft für Gute Arbeit mbh * München Worum geht es? Gesunde Arbeit in der Pflege? Arbeitsbedingungen

Mehr

Stellungnahme. des Medizinischen Dienstes. des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.v. (MDS) zur Erörterung des

Stellungnahme. des Medizinischen Dienstes. des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.v. (MDS) zur Erörterung des Stellungnahme des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.v. (MDS) zur Erörterung des Änderungsantrages der Fraktionen CDU/CSU und SPD - Ausschussdrucksache 18(14)0172.2 PSG-II

Mehr

Kosten der Krankenhäuser in Niedersachsen

Kosten der Krankenhäuser in Niedersachsen Daniel Hinz* (Tel. 0511 9898 2127) Kosten der in Niedersachsen Das Gesundheitswesen ist in Deutschland ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Laut dem Statistischen Bundesamt machten im Jahr 2009 die gesamten

Mehr

Auswahlverfahren. Zufallsauswahl Bewusste Auswahl Willkürliche Auswahl. Dipl.-Päd. Ivonne Bemerburg

Auswahlverfahren. Zufallsauswahl Bewusste Auswahl Willkürliche Auswahl. Dipl.-Päd. Ivonne Bemerburg Auswahlverfahren Zufallsauswahl Bewusste Auswahl Willkürliche Auswahl Blockseminar: Methoden quantitativer Grundgesamtheit und Stichprobe Die Festlegung einer Menge von Objekten, für die die Aussagen der

Mehr

Malteser - Kinderkrankenpflege Ambulant - Intensiv

Malteser - Kinderkrankenpflege Ambulant - Intensiv Malteser - Kinderkrankenpflege Ambulant - Intensiv Kinderkrankenpflege I Ambulant - Intensiv Tag und Nacht 24 Stunden, 365 Tage im Jahr ein krankes Kind pflegen und versorgen, Zuneigung und Geborgenheit

Mehr

Fall des Monats Juli 2016

Fall des Monats Juli 2016 Fall des Monats Juli 2016 CIRSmedical Anästhesiologie - Berichten und Lernen Der Fall: 1 Personalmangel auf der Intensivstation Zuständiges Fachgebiet: Anästhesiologie Wo ist das Ereignis eingetreten?

Mehr

Krankenhäuser nachts zum Teil gefährlich unterbesetzt

Krankenhäuser nachts zum Teil gefährlich unterbesetzt Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin, 6. März 2015 Sylvia Bühler, ver.di-bundesvorstandsmitglied für den Fachbereich Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt - Es gilt das gesprochene Wort - Auswertung

Mehr

Personalbesetzungsstandards für den Pflegedienst der Krankenhäuser

Personalbesetzungsstandards für den Pflegedienst der Krankenhäuser Personalbesetzungsstandards für den Pflegedienst der Krankenhäuser zu mehr Patientensicherheit 28. September 2016 8. Qualitätssicherungskonferenz GBA Berlin Hedi François-Kettner Vorsitzende 1 Agenda Position

Mehr

Vorläufige Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

Vorläufige Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Berlin, 03.02.2014 Vorläufige Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zum Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch

Mehr

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband. des Personalschlüssels in Kindertageseinrichtungen:

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband. des Personalschlüssels in Kindertageseinrichtungen: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Sachsen e. V. fordert eine Verbesserung des Personalschlüssels in tageseinrichtungen: Die tageseinrichtungen im Freistaat Sachsen benötigen deutlich mehr

Mehr

Indikatoren und Kennzahlen im Qualitätsmanagement (sanacert suisse - Grundstandard)

Indikatoren und Kennzahlen im Qualitätsmanagement (sanacert suisse - Grundstandard) Indikatoren und Kennzahlen im Qualitätsmanagement (sanacert suisse - Grundstandard) Ersetzt Dokument: Kennzahlen im Qualitätsmanagement vom 16. Februar 2013 Version: v 1.0 Datum: 15. Oktober 2015 Autor:

Mehr

Der neue Krankenhausplan: Vorstellung und gesundheitspolitische Einordnung

Der neue Krankenhausplan: Vorstellung und gesundheitspolitische Einordnung Der neue Krankenhausplan: Vorstellung und gesundheitspolitische Einordnung Dr. rer. pol. W. Klitzsch Geschäftsführer der Ärztekammer Nordrhein 1 Einflussgrößen auf die Krankenhausversorgung Markt Budgetverhandlungen

Mehr

Qualitätsprüfungen der Indikationsstellung in der vertragsärztlichen Versorgung

Qualitätsprüfungen der Indikationsstellung in der vertragsärztlichen Versorgung Qualitätsprüfungen der Indikationsstellung in der vertragsärztlichen Versorgung Per Zufall oder nach Auffälligkeiten? 8. Qualitätssicherungskonferenz des G-BA 28. September 2016 Dr. Horst Schuster, GKV-SV

Mehr

Richtlinie. des Gemeinsamen Bundesausschusses

Richtlinie. des Gemeinsamen Bundesausschusses Anlage Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Maßnahmen zur Qualitätssicherung für die stationäre Versorgung bei der Indikation Bauchaortenaneurysma (Qualitätssicherungs-Richtlinie zum Bauchaortenaneurysma,

Mehr

Exakte kontinuierliche Personalbedarfsberechnung, differenziert nach Qualifikationen. Kurzanleitung

Exakte kontinuierliche Personalbedarfsberechnung, differenziert nach Qualifikationen. Kurzanleitung START Tour 1 Tour 2 Tour 3 Tour 4 Tour 5 Tour 6 Tour 7 Tour 8 Tour 9 Tour 10 Tour 11 Tour 12 Tour 13 Tour 14 Tour 15 Tour 17 Tour 16 Tour 18 Grunddaten Zeit alle Touren zusammen 2005 Thomas Sießegger,

Mehr

Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern

Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern Grundlegende Eigenschaften von Punktschätzern Worum geht es in diesem Modul? Schätzer als Zufallsvariablen Vorbereitung einer Simulation Verteilung von P-Dach Empirische Lage- und Streuungsparameter zur

Mehr

Intensivpflege Wer sind wir und wenn ja wie viele?

Intensivpflege Wer sind wir und wenn ja wie viele? Intensivpflege Wer sind wir und wenn ja wie viele? Zentrale Ergebnisse und Hinweise aus dem Pflege-Thermometer 2012 (Intensivpflege/ 535 Leitungen) Prof. Dr. Michael Isfort Folie 1 Prof. Dr. Michael Isfort

Mehr

Strukturelle Rahmenbedingungen der Pflege im Krankenhaus

Strukturelle Rahmenbedingungen der Pflege im Krankenhaus Strukturelle Rahmenbedingungen g der Pflege im Krankenhaus Prof. Dr. Michael Simon Vortrag auf dem Workshop Die Lage der akutstationären Pflege in Deutschland Bremen, 1. Juli 2010 1 Aufbau des Vortrags

Mehr

Pflegeberufe im Wandel: Neue Bedarfe, neue Qualifikationen

Pflegeberufe im Wandel: Neue Bedarfe, neue Qualifikationen 14. Süddeutscher Pflegetag Pflegeberufe im Wandel: Neue Bedarfe, neue Qualifikationen Ralf Heyder Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.v. München, 8. Oktober 2012 1. Entwicklungstrends in der

Mehr

Entschließung des Bundesrates - Verbesserung der Situation der Pflege in den Krankenhäusern

Entschließung des Bundesrates - Verbesserung der Situation der Pflege in den Krankenhäusern Bundesrat Drucksache 190/17 02.03.17 Antrag des Saarlandes Entschließung des Bundesrates - Verbesserung der Situation der Pflege in den Krankenhäusern Die Ministerpräsidentin Saarbrücken, 2. März 2017

Mehr

1 ländermonitor frühkindliche bildungssysteme indikatoren

1 ländermonitor frühkindliche bildungssysteme indikatoren in KiTas 01.03.2009 Der für jedes Bundesland ausgewiesene und der von der Bertelsmann Stiftung empfohlene sind rechnerische Größen. Sie geben Auskunft über den Personalressourceneinsatz, und zwar indem

Mehr

Ausgewählte Aspekte der Konjunkturumfragen im Handwerk. Reiner Strunk-Lissowski Volkswirte-Forum , Hildesheim

Ausgewählte Aspekte der Konjunkturumfragen im Handwerk. Reiner Strunk-Lissowski Volkswirte-Forum , Hildesheim Ausgewählte Aspekte der Konjunkturumfragen im Handwerk Reiner Strunk-Lissowski Volkswirte-Forum 30.09. 01.10.2013, Hildesheim Aufgaben der Konjunkturumfrage Im Wesentlichen hat die Konjunkturberichterstattung

Mehr

Die Pflegereform 2017 Fragen und Antworten

Die Pflegereform 2017 Fragen und Antworten Die Pflegereform 2017 Fragen und Antworten 1. Warum ist eine Pflegereform notwendig? Die Beurteilung der Pflegebedürftigkeit orientiert sich heute vor allem an den körperlichen Einschränkungen des Betroffenen

Mehr

Qualitätssicherung Akkreditierung von Pflegeunternehmen

Qualitätssicherung Akkreditierung von Pflegeunternehmen Qualitätssicherung Akkreditierung von Pflegeunternehmen Stephan Patke Dipl. Pflegewirt (FH) Fachkrankenpfleger Anästhesie/ Intensivpflege ZBI Gruppe Ausgangslage WAS IST AUßERKLINISCHE INTENSIVPFLEGE?

Mehr

STAR: Kostenstrukturen in Anwaltskanzleien 1994 und 1998

STAR: Kostenstrukturen in Anwaltskanzleien 1994 und 1998 Quelle: BRAK-Mitteilungen 2/2001 (S. 62-65) Seite 1 STAR: Kostenstrukturen in Anwaltskanzleien 1994 und 1998 Alexandra Schmucker, Institut für Freie Berufe, Nürnberg Im Rahmen der STAR-Befragung wurden

Mehr

Zukunft der professionellen Pflege im Krankenhaus

Zukunft der professionellen Pflege im Krankenhaus Tagung der ALK Baden-Württemberg Pflegemanagement hat Zukunft am 28./29.4.2005 Zukunft der professionellen Pflege im Krankenhaus Prof. Dr. phil. Frank Weidner Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen,

Mehr

8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests

8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests 8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests Dr. Antje Kiesel Institut für Angewandte Mathematik WS 2011/2012 Beispiel. Sie wollen den durchschnittlichen Fruchtsaftgehalt eines bestimmten Orangennektars

Mehr

Qualitätssicherung medizinische Rehabilitation 2012/ 2013

Qualitätssicherung medizinische Rehabilitation 2012/ 2013 Qualitätssicherung medizinische Rehabilitation 2012/ 2013 Fachklinik für interdisziplinäre Ganzheitsmedizin Ergebnisse des QS-Reha -Verfahrens der Gesetzlichen Krankenkassen Institutionskennzeichen: 512

Mehr

Krankenhaus Barometer Frühjahrsumfrage 2000

Krankenhaus Barometer Frühjahrsumfrage 2000 Krankenhaus Barometer Frühjahrsumfrage 2000 - Zusammenfassung - Vorbemerkung Der Deutsches Krankenhausinstitut e.v. stellt mit dem vorliegenden Bericht wesentliche Ergebnisse der ersten Krankenhauserhebung

Mehr

Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung

Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung Transplantationszentrum Deutsches Herzzentrum Berlin nach 11 Abs. 5 TPG - veröffentlicht

Mehr

STUDIE PRAXISKOSTEN DES SCHWEIZERISCHEN ANWALTSVERBANDES AUSZUG VON ERGEBNISSEN UND BERECH MITGLIEDERN IM KANTON AARGAU. Urs Frey Heiko Bergmann

STUDIE PRAXISKOSTEN DES SCHWEIZERISCHEN ANWALTSVERBANDES AUSZUG VON ERGEBNISSEN UND BERECH MITGLIEDERN IM KANTON AARGAU. Urs Frey Heiko Bergmann STUDIE PRAXISKOSTEN DES SCHWEIZERISCHEN ANWALTSVERBANDES AUSZUG VON ERGEBNISSEN UND BERECH NUNG DER STUNDENKOSTEN VON SAV MITGLIEDERN IM KANTON AARGAU Urs Frey Heiko Bergmann St. Gallen, 15. April 2005

Mehr

Überblick über Privatisierungen im deutschen Krankenhaussektor

Überblick über Privatisierungen im deutschen Krankenhaussektor Überblick über Privatisierungen im deutschen Krankenhaussektor Privatisierung und Ökonomisierung von Krankenhäusern in Deutschland. Eine Analyse der Ursachen, Dynamiken und Auswirkungen anhand von Fallbeispielen

Mehr

Kapitel 10. Stichproben

Kapitel 10. Stichproben Kapitel 10 n In der deskriptiven Statistik werden die Charakteristika eines Datensatzes durch Grafiken verdeutlicht und durch Maßzahlen zusammengefasst. In der Regel ist man aber nicht nur an der Verteilung

Mehr

Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen

Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen über die Einführung neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und die Überprüfung erbrachter vertragszahnärztlicher Leistungen (NUB-Richtlinien)

Mehr

Gutachten zu einer Diplomarbeit 1

Gutachten zu einer Diplomarbeit 1 Gutachten zu einer Diplomarbeit 1 Verfasser(in): Erst-/Zweitgutachter(in): Titel der Diplomarbeit: Kurs: Fach: Gesamtbewertung Erläuterung der Gesamtbewertung und verbindliche Festlegung der Note. Basis

Mehr

Beschreibende Statistik Deskriptive Statistik. Schließende Statistik Inferenzstatistik. Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit

Beschreibende Statistik Deskriptive Statistik. Schließende Statistik Inferenzstatistik. Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit Beschreibende Statistik Deskriptive Statistik Schließende Statistik Inferenzstatistik Beschreibung der Stichprobe Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit Keine Voraussetzungen Voraussetzung:

Mehr

position Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft

position Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft position Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Entwurf zur Änderung Niedersächsischen Krankenhausgesetzes (NKHG) DGB Bezirk Niedersachsen

Mehr

auf der Grundlage von 17 Abs. 1b SGB XI

auf der Grundlage von 17 Abs. 1b SGB XI Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur Kostenabgrenzung zwischen Kranken- und Pflegeversicherung bei Pflegebedürftigen, die einen besonders hohen Bedarf an behandlungspflegerischen Leistungen haben (Kostenabgrenzungs-Richtlinien)

Mehr

Lösungsperspektiven der Deutschen Krankenhausgesellschaft

Lösungsperspektiven der Deutschen Krankenhausgesellschaft Symposium Patientinnen und Patienten mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Krankenhaus Lösungsperspektiven der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. med. Bernd Metzinger M.P.H. 1 Qualitätsanspruch

Mehr

3. Methodik der Datenerhebung

3. Methodik der Datenerhebung 3. Methodik der Datenerhebung 3.1. Fragebogen Das verwendete Untersuchungsinstrument gliedert sich in vier Abschnitte. Im ersten Abschnitt geht es um die Meinung und allgemeine Spendebereitschaft des Fachpersonals.

Mehr

Personalmanagement in der Pflege

Personalmanagement in der Pflege Wege zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung Personalmanagement in der Pflege Pflegedirektorin Universitätsklinikum Essen, Stv. Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren

Mehr

Deutsches Krankenhausinstitut e.v./ medirandum GmbH

Deutsches Krankenhausinstitut e.v./ medirandum GmbH Deutsches Krankenhausinstitut e.v./ medirandum GmbH Ärztestellen Barometer Herbst 2012 Deutsches Krankenhausinstitut e.v. medirandum GmbH Hansaallee 201 Hermannstraße 18 40549 Düsseldorf 20095 Hamburg

Mehr

Bewertung der Krankenhäuser die neuen

Bewertung der Krankenhäuser die neuen Bewertung der Krankenhäuser die neuen Qualitätsberichte 11. Europäischer Gesundheitskongress München, 11. Oktober 2012 Karen Pottkämper Diplom Pflegewirtin, M.A. Organisation Studies AQUA Institut für

Mehr

Berücksichtigung von Stellungnahmen der Wissenschaft in der

Berücksichtigung von Stellungnahmen der Wissenschaft in der Gesundheit Mobilität Bildung Berücksichtigung von Stellungnahmen der Wissenschaft in der Hans-Holger Bleß, IGES Institut Berlin, 12. April 2016 IGES Institut. Ein Unternehmen der IGES Gruppe. Seite 1 Fragestellungen

Mehr

Welche Bedeutung hat das Patientenrechtegesetz für die Pflege?

Welche Bedeutung hat das Patientenrechtegesetz für die Pflege? Welche Bedeutung hat das Patientenrechtegesetz für die Pflege? Dr. Alexandra Jorzig Rechtsanwältin Fachanwältin für Medizinrecht Mediatorin im Gesundheitswesen I. Anwendbarkeit der 630 a ff. BGB auf die

Mehr

Regionale Pflegekonferenz Rhein-Lahn-Kreis am 13. Juni 2013

Regionale Pflegekonferenz Rhein-Lahn-Kreis am 13. Juni 2013 Regionale Pflegekonferenz Rhein-Lahn-Kreis am 13. Juni 2013 Pflegefachkräfte für morgen! Was können wir heute tun? Fachkräftesituation und zukünftige -bedarfe an Pflegekräften Regionale Pflegekonferenz

Mehr

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 18/4411)

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 18/4411) Deutscher Bundestag Drucksache 18/4588 18. Wahlperiode 10.04.2015 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter

Mehr

Ohne Qualität keine Nachhaltigkeit: Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

Ohne Qualität keine Nachhaltigkeit: Initiative Qualitätsmedizin (IQM) Ohne Qualität keine Nachhaltigkeit: Initiative Qualitätsmedizin (IQM) Gesundheitstag 14. April 2011 Dr. Jörg Blattmann Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter GmbH, Berlin 1 I. Die Johanniter

Mehr

Ambulanter Pflegedienst Peter Tauber Station: Atzbacher Str.10-35633 Lahnau - Tel.: 06441/66198 Fax: 963500 - Mobiltel.

Ambulanter Pflegedienst Peter Tauber Station: Atzbacher Str.10-35633 Lahnau - Tel.: 06441/66198 Fax: 963500 - Mobiltel. Das auf Basis des Pflegeleitbildes entwickelte Konzept definiert das pflegerische Angebot und ist Handlungsorientierung für alle Mitarbeiter, es präzisiert unsere Zielsetzungen und regelt Organisation

Mehr

Bettensperrungen im Intensivbereich.

Bettensperrungen im Intensivbereich. Wegen Personalmangel Bettensperrungen im Intensivbereich. Bettensperrungen aufgrund von Pflegepersonalmangel scheinen im Intensivbereich keine Ausnahme zu sein. Dies bestätigt eine deutschlandweite Umfrage,

Mehr

Befragung von Krankenhauspatienten. Handreichung von Hartmut Vöhringer

Befragung von Krankenhauspatienten. Handreichung von Hartmut Vöhringer Befragung von Krankenhauspatienten Handreichung von Hartmut Vöhringer Breites Spektrum Verschiedene Anlässe: Internes Qualitätsmanagement Externe Vorgaben Messung der Versorgungsqualität Teil der Öffentlichkeitsarbeit

Mehr

Wie geht es weiter mit den Pflege-Qualitätsprüfungen? Alternative Bewertungskriterien: Ergebnisqualität

Wie geht es weiter mit den Pflege-Qualitätsprüfungen? Alternative Bewertungskriterien: Ergebnisqualität Fachtagung der BIVA Was kommt nach den Pflegenoten? Frankfurt, 1. Juli 2015 Wie geht es weiter mit den Pflege-Qualitätsprüfungen? Alternative Bewertungskriterien: Ergebnisqualität Klaus Wingenfeld Institut

Mehr

Dienstliche Beurteilung: Berücksichtigung behinderungsbedingter Minderleistungen

Dienstliche Beurteilung: Berücksichtigung behinderungsbedingter Minderleistungen RECHT AKTUELL GKS-Rechtsanwalt Florian Hupperts informiert Beamte über aktuelle Probleme aus dem Beamten- und Disziplinarrecht Rechtsanwalt Florian Hupperts Dienstliche Beurteilung: Berücksichtigung behinderungsbedingter

Mehr

Statistische Tests (Signifikanztests)

Statistische Tests (Signifikanztests) Statistische Tests (Signifikanztests) [testing statistical hypothesis] Prüfen und Bewerten von Hypothesen (Annahmen, Vermutungen) über die Verteilungen von Merkmalen in einer Grundgesamtheit (Population)

Mehr

Zu einigen Therapieaspekten gibt es zusätzliche Empfehlungen

Zu einigen Therapieaspekten gibt es zusätzliche Empfehlungen DMP-Modul Herzinsuffizienz: Aktuelle Leitlinien zeigen Ergänzungsbedarf auf - IQWiG publiziert Abschlussbericht zu Update-Recherche - Zu einigen Therapieaspekten gibt es zusätzliche Empfehlungen Berlin

Mehr

Gesundheitsbarometer. Ergebnisse der vierten Welle

Gesundheitsbarometer. Ergebnisse der vierten Welle Gesundheitsbarometer Ergebnisse der vierten Welle Forschungsdesign telefonische Befragung, durchgeführt von der Gesellschaft für Marketing (OGM) Stichprobe n=1.007 ÖsterreicherInnen ab 16 Jahren Feldzeit:

Mehr

STATISTISCHES LANDESAMT 2012/14. Statistik nutzen. A II - j/14 : A :

STATISTISCHES LANDESAMT 2012/14. Statistik nutzen. A II - j/14 : A : STATISTISCHES LANDESAMT 2016 Statistik nutzen 2012/14 A II - j/14 : A2033 201400 : 1430-5054 Zeichenerklärungen x Alter q x Sterbewahrscheinlichkeit vom Alter x bis x+1 p x Überlebenswahrscheinlichkeit

Mehr

Fachtagung Antiprivatisierung, 11. Oktober 2008, Bochum WSI. Krankenhäuser. Nils Böhlke. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)

Fachtagung Antiprivatisierung, 11. Oktober 2008, Bochum WSI. Krankenhäuser. Nils Böhlke. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) Fachtagung Antiprivatisierung, 11. Oktober 2008, Bochum Krankenhäuser Nils Böhlke Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut () Strukturdaten: Krankenhäuser in Deutschland 1991-2006 Krankenhäuser

Mehr

Im Pflege-Thermometer 2012. Riskante Personalsituation auf Intensivstationen. Pflege-Thermometer 2012

Im Pflege-Thermometer 2012. Riskante Personalsituation auf Intensivstationen. Pflege-Thermometer 2012 001 GESUNDHEITSPOLITIK Autoren: Prof. Dr. M. Isfort, Prof. Dr. F. Weidner, D. Gehlen Pflege-Thermometer 2012 Riskante Personalsituation auf Intensivstationen Steigende Fallzahlen, eine kritische personelle

Mehr

Status quo und Optionen einer stationären Weiterbildung: Erste Ergebnisse der Expertise

Status quo und Optionen einer stationären Weiterbildung: Erste Ergebnisse der Expertise Status quo und Optionen einer stationären Weiterbildung: Erste Ergebnisse der Expertise Dr. Petra Steffen, Dr. Karl Blum 08.07.2016 BPtK-Symposium Die Reform der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung

Mehr

Miriam Schmuhl. Leitfaden zur Erstellung von Hausarbeiten

Miriam Schmuhl. Leitfaden zur Erstellung von Hausarbeiten Miriam Schmuhl Leitfaden zur Erstellung von Hausarbeiten 1 Was ist eine Hausarbeit und welches Ziel verfolgt sie? Bei einer Hausarbeit handelt es sich um eine wissenschaftliche Ausarbeitung, die die Beantwortung

Mehr

BEURTEILUNG DER ABSCHLUSSARBEIT

BEURTEILUNG DER ABSCHLUSSARBEIT Prof. Dr. Marco C. Meier Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Professur für Wirtschaftsinformatik und Management Support Universitätsstraße 16 86159 Augsburg Telefon +49 (0) 821 598-4850 marco.meier@wiwi.uni-augsburg.de

Mehr

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf:

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf: 18 3 Ergebnisse In diesem Kapitel werden nun zunächst die Ergebnisse der Korrelationen dargelegt und anschließend die Bedingungen der Gruppenbildung sowie die Ergebnisse der weiteren Analysen. 3.1 Ergebnisse

Mehr

Gewichtung in der Umfragepraxis. Von Tobias Hentze

Gewichtung in der Umfragepraxis. Von Tobias Hentze Gewichtung in der Umfragepraxis Von Tobias Hentze Gliederung 1. Einführung 2. Gewichtungsarten 1. Designgewichtung 2. Non-Response-Gewichtung 3. Zellgewichtung 3. Fazit Gewichtung Definition: Ein Gewicht

Mehr

Interpellation Herbert H. Scholl, Zofingen, vom 17. Juni 2008 betreffend Studierende an der Fachhochschule Nordwestschweiz; Beantwortung

Interpellation Herbert H. Scholl, Zofingen, vom 17. Juni 2008 betreffend Studierende an der Fachhochschule Nordwestschweiz; Beantwortung Regierungsrat Interpellation Herbert H. Scholl, Zofingen, vom 17. Juni 2008 betreffend Studierende an der Fachhochschule Nordwestschweiz; Beantwortung Aarau, 3. September 2008 08.169 I. Text und Begründung

Mehr

Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW. Pflegepersonalmonitoring NRW. Multifaktorielles Angebots- und Nachfragemodell der prof.

Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW. Pflegepersonalmonitoring NRW. Multifaktorielles Angebots- und Nachfragemodell der prof. Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW Pflegepersonalmonitoring NRW Prof. Dr. Michael Isfort Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des dip e.v. Prof. für Pflegewissenschaft an der Katholischen

Mehr

Konkretes Durchführen einer Inferenzstatistik

Konkretes Durchführen einer Inferenzstatistik Konkretes Durchführen einer Inferenzstatistik Die Frage ist, welche inferenzstatistischen Schlüsse bei einer kontinuierlichen Variablen - Beispiel: Reaktionszeit gemessen in ms - von der Stichprobe auf

Mehr

Qualität des ambulanten Pflegedienstes

Qualität des ambulanten Pflegedienstes Qualität des ambulanten Pflegedienstes Häusliche Alten- und Krankenpflege Volker Krause KG Tel.: 0214-26004500 Fax: 0214-260045130 info@volker-krause-kg.de www.volker-krause-kg.de Gesamtergebnis Pflegerische

Mehr

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Ergebnisbericht: Einrichtung mit umfassendem Leistungsangebot/Hospiz/Kurzzeitbetreuung Nach 23, 41 WTG werden Einrichtungen mit umfassendem Leistungsangebot

Mehr

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Ergebnisbericht: Anbieterverantwortete Wohngemeinschaft Nach 30 WTG werden anbieterverantwortete Wohngemeinschaften regelmäßig überprüft. Werden in

Mehr

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz Ergebnisbericht: Einrichtung mit umfassendem Leistungsangebot/Hospiz/Kurzzeitbetreuung Nach 23, 41 WTG werden Einrichtungen mit umfassendem Leistungsangebot

Mehr

13. Wahlperiode

13. Wahlperiode 13. Wahlperiode 03. 12. 2002 Kleine Anfrage der Abg. Heike Dederer GRÜNE und Antwort des Sozialministeriums Ambulante Rehabilitation in Baden-Württemberg nach Einführung des SGB IX Kleine Anfrage Ich frage

Mehr

8.2 Nicht parametrische Tests Vergleich CT/2D/3D. Abb. 28 Mann-Whitney-U-Test

8.2 Nicht parametrische Tests Vergleich CT/2D/3D. Abb. 28 Mann-Whitney-U-Test 41 8. Interpretationen der Studienergebnisse Im vorliegenden Kapitel werden die Studienergebnisse mit Hilfe des Mann-Whitney-U-Tests auf signifikante Unterschiede untersucht. Hierfür wurden die vorliegenden

Mehr

Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers

Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers von Michaela Weigelt und Oliver Wittig, Pflegedienstleitung Köln, 06. November 2009 Was ist ein Peer Review? Ein Peer Review ist eine kontinuierliche,

Mehr

12A.1 Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation in Kindertageseinrichtungen (2008)

12A.1 Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation in Kindertageseinrichtungen (2008) 12A.1 Personalschlüssel und in Kindertageseinrichtungen (2008) Gruppentyp 1 Krippe: Kinder unter 3 Jahren -Anhalt 1 : 3 Für Kinder < 3 J. empfohlener Personalschlüssel Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme

Mehr

Verordnung vom 27. Juni 1995 über die Krankenversicherung (KVV)

Verordnung vom 27. Juni 1995 über die Krankenversicherung (KVV) Verordnung vom 27. Juni 1995 über die Krankenversicherung (KVV) Inkrafttreten vorgesehen am 1. Januar 2017 Inhalt der Änderungen und Kommentar Bern, August 2015 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 3 2 Bestimmungen

Mehr

Probleme bei kleinen Stichprobenumfängen und t-verteilung

Probleme bei kleinen Stichprobenumfängen und t-verteilung Probleme bei kleinen Stichprobenumfängen und t-verteilung Fassen wir zusammen: Wir sind bisher von der Frage ausgegangen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Mittelwert einer empirischen Stichprobe vom

Mehr

Imagepflege Wann hören wir auf zu jammern? Das Image deutscher Kliniken aus Sicht der Industrie. Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, MBA Aesculap AG

Imagepflege Wann hören wir auf zu jammern? Das Image deutscher Kliniken aus Sicht der Industrie. Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, MBA Aesculap AG Imagepflege Wann hören wir auf zu jammern? Das Image deutscher Kliniken aus Sicht der Industrie Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, MBA Aesculap AG Berlin, 11. März 2011 Definition Image Unter Image versteht

Mehr

Regionale Pflegekonferenz Kreis Cochem-Zell am 25. September 2013

Regionale Pflegekonferenz Kreis Cochem-Zell am 25. September 2013 Regionale Pflegekonferenz Kreis Cochem-Zell am 25. September 2013 Pflegefachkräfte für morgen! Was können wir heute tun? Fachkräftesituation und zukünftige -bedarfe an Pflegekräften Regionale Pflegekonferenz

Mehr

Gruppe 17: Veronika Wabnegg Alexandra Wackerbarth Cornelia Wandt Lorenz Weber Ann Weber Anna Weiß Ellen-Gesine Weller Martina Werner

Gruppe 17: Veronika Wabnegg Alexandra Wackerbarth Cornelia Wandt Lorenz Weber Ann Weber Anna Weiß Ellen-Gesine Weller Martina Werner Statistik Projekt WS 04/05 Projektbericht Gruppe 17 Titel: Ganztagsschulen was meinen die Eltern? Gruppe 17: Veronika Wabnegg Alexandra Wackerbarth Cornelia Wandt Lorenz Weber Ann Weber Anna Weiß Ellen-Gesine

Mehr

Bundestagsdrucksache 18/9528. Prof. Dr. Michael Simon Hochschule Hannover Fakultät V Diakonie, Gesundheit und Soziales

Bundestagsdrucksache 18/9528. Prof. Dr. Michael Simon Hochschule Hannover Fakultät V Diakonie, Gesundheit und Soziales Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) Bundestagsdrucksache 18/9528 Prof. Dr. Michael

Mehr

Berücksichtigung von Unterbrechungen bei der Berechnung der Langzeitarbeitslosigkeit

Berücksichtigung von Unterbrechungen bei der Berechnung der Langzeitarbeitslosigkeit Aktuelle Daten und Indikatoren Berücksichtigung von Unterbrechungen bei der Berechnung der Langzeitarbeitslosigkeit Juli 2015 Inhalt 1. Vorwort...2 2. Berechnung der Dauer der Arbeitslosigkeit...2 3. Berücksichtigung

Mehr

Smaller and better regulation Chance für die staatliche Aufsicht?

Smaller and better regulation Chance für die staatliche Aufsicht? Chance für die staatliche Aufsicht? Dipl.-Phys. Ernst-Friedrich Pernack Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) URL: http://lasi.osha.de E-Mail: lasi.bb@masgf.brandenburg.de Gliederung:

Mehr

Deutschland-Check Nr. 37

Deutschland-Check Nr. 37 Wirtschaftsfreundlichkeit des regionalen Umfelds Ergebnisse des IW-Unternehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 11. April 2013 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer

Mehr

Kurzbeschreibung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)

Kurzbeschreibung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) Kurzbeschreibung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) Was ist SAPV? Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) will die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker

Mehr

Anleitung zur Notenberechnung im Studiengang BA / CS

Anleitung zur Notenberechnung im Studiengang BA / CS Anleitung zur Notenberechnung im Studiengang BA / CS Allgemeines Notenberechnung im BA CS erfolgt in drei Ebenen (Modul-, Fach- und Gesamtebene). In einem kurzen Leitfaden werden hier alle nötigen Schritte

Mehr

Evaluationsprojekt der Klasse 3a zur vollständigen und sorgfältigen Erledigung der Hausaufgaben (2012/2013)

Evaluationsprojekt der Klasse 3a zur vollständigen und sorgfältigen Erledigung der Hausaufgaben (2012/2013) Evaluationsprojekt der Klasse a zur vollständigen und sorgfältigen Erledigung der Hausaufgaben (/) Gründe für die Wahl dieses Themas Die Klasse a besteht zurzeit aus Schülern. Vier dieser Schüler nehmen

Mehr

Risikomanagement aus. Landessicht

Risikomanagement aus. Landessicht Frauen, Familie, Gesundheit und Integration Risikomanagement aus Landessicht Dr. Boris Robbers Referatsleiter Krankenhäuser Niedersächsisches Sozialministerium Seite 2 Zukünftige Herausforderungen Seite

Mehr

Stationäre Hospize für Erwachsene, stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Palliativstationen in Deutschland

Stationäre Hospize für Erwachsene, stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Palliativstationen in Deutschland Geschäftsstelle Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.v. Aachener Str. 5 10713 Berlin Stationäre Hospize für Erwachsene, stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Palliativstationen

Mehr