Warenverkehr mit EU-Mitgliedsstaaten und Drittstaaten - Export -

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1 Warenverkehr mit EU-Mitgliedsstaaten und Drittstaaten - Export - 1 / Export, Außenwirtschaft und Dienstleitungen, IHK Region Stuttgart

2 Themenübersicht 1. Grundlagen des Außenhandels 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen 1.2 Incoterms Zahlungsbedingungen 2 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

3 Themenübersicht 2. Export in Drittländer 2.1 EU / Deutsche Bestimmungen 2.2 Exportvorgang 2.3 Ausländische Bestimmungen 2.4 Zollvorteile durch Ursprungspräferenzen 2.5 Beispiel 2.6 Fazit 3 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

4 Themenübersicht 3. Innergemeinschaftlicher Warenverkehr 3.1 Verbrauchsteuer 3.2 Umsatzsteuer 3.3 Statistische Meldepflicht (Intrastat) 3.4 Lieferantenerklärung 4 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

5 1. Grundlagen des Außenhandels 5 / Export, Außenwirtschaft und Dienstleitungen, IHK Region Stuttgart

6 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen Gewerbeanmeldung Eintragung ins Handelsregister Bürger aus Nicht-EU-Staaten benötigen - Aufenthaltsgenehmigung - Genehmigung zur Ausübung einer selbstständigen gewerblichen Tätigkeit Beantragung einer Zollnummer 6 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

7 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen Zollnummer: - siebenstelliges Identifikations- bzw. Ordnungskennzeichen - seit 1. Juli 2004 werden keine Zollanmeldungen mehr ohne Zollnummer angenommen Beantragung einer Zollnummer unter: - IHK Region Stuttgart: Dokumenten-Nr Informations- und Wissensmanagement (IWM) Zoll, Telefax , Telefon / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

8 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen Aus dieser Zollnummer wird seit 01. November 2009 die EORI-Nummer (Economic Operator`s Registration and Identification System) gebildet. Diese Nummer ist Vorraussetzung für die Zollabfertigung in der Europäischen Gemeinschaft. Dokument-Nr / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

9 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen Einigung über Menge und Preis Vom Importeur zu beachten: Überprüfung der technische Eigenschaften und der Qualität (Der Exporteur muss eine in seinem Land vertriebsfähige Ware von durchschnittlicher Güte liefern. Andere Eigenschaften müssen separat vereinbart werden) Sprache der Bedienungsanleitung? Ist die Ware im Ausland vertriebsfähig? Erfüllt sie die geltenden Normen? 9 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

10 1.1 Voraussetzungen und Vorüberlegungen EG (Deutschland) Transport Ausland Ausfuhr EG Einfuhr Drittland Grenze 1 Grenze 2 10 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

11 1.2 INCOTERMS 2000 (Dokument-Nr ) Gruppe E: Abholklausel (Kosten und Risiko gehen ab Bereitstellung der Ware am benannten Ort auf den Käufer über) - EXW (Ex Works - ab Werk) vor Ort 11 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

12 Gruppe F: Absendeklausel (Käufer trägt die Kosten des Haupttransports; Gefahr geht mit der Übergabe der Ware an den Frachtführer des Haupttransports auf ihn über) - FCA (Free Carrier - frei Frachtführer) vor Ort - FAS (Free Alongside Ship frei Längsseite Schiff) Verschiffungshafen - FOB (Free On Board - frei an Bord) Verschiffungshafen 12 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

13 1.2 INCOTERMS 2000 (Dokument-Nr ) Gruppe C: Absendeklausel (Verkäufer trägt die Kosten des Haupttransport; Gefahr geht mit der Übergabe der Ware an den Frachtführer des Haupttransports an den Käufer über) - CFR (Cost and Freight - Kosten und Seefracht Bestimmungshafen - CIF (Cost, Insurance and Freight Kosten, Versicherung und Seefracht)... Bestimmungshafen 13 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

14 1.2 INCOTERMS 2000 (Dokument-Nr ) Gruppe C: Absendeklausel - CPT (Carriage Paid To - Frachtfrei bis)... Bestimmungsort - CIP (Carriage, Insurance Paid to Frachtfrei versichert bis) Bestimmungsort 14 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

15 1.2 INCOTERMS 2000 (Dokument-Nr ) Gruppe D: Ankunftsklausel (Verkäufer trägt Haupttransportkosten und Risiko) - DAF (Delivered At Frontier - Geliefert frei Grenze)... Grenzübergangsort - DES (Delivered Ex Ship - geliefert ab Schiff) Bestimmungshafen - DEQ (Delivered Ex Quay - geliefert ab Kai)... Bestimmungshafen - DDU (Delivered Duty Unpaid - geliefert unverzollt)... Bestimmungsort - DDP (Delivered Duty Paid - geliefert verzollt)... Bestimmungsort 15 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

16 1.3 Zahlungsbedingungen a) Nichtdokumentäre Zahlungsbedingungen - Vorauszahlung (cash before delivery / advance payment) - Anzahlung (down payment) / Abschlagszahlung (pro-rata-zahlung) - Zahlung bei Lieferung (cash on delivery, c.o.d.) - Zahlung gegen offene Rechnung (clean payment) - Zahlung mittels Kreditkarte: Vertrag mit Kartengesellschaft 16 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

17 1.3 Zahlungsbedingungen b) Dokumentäre Zahlungsbedingungen Dokumenten-Akkreditiv: Das Akkreditiv stellt ein selbständiges Zahlungsversprechen der Importbank dar. Dieses ist vom zugrundeliegenden Kaufvertrag losgelöst ( abstrakt ). Die Kreditinstitute sind also unabhängig von privatrechtlichen Auseinandersetzungen zur Zahlung verpflichtet, sobald völlig akkreditiv-konforme Dokumente vorgelegt werden. 17 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

18 1.3 Zahlungsbedingungen ACHTUNG: Vor einer Akkreditiveröffnung sollte sichergestellt werden, dass die zu importierende Ware keinen Importbeschränkungen unterliegt, weil seitens des Exporteurs ordnungsgemäß präsentierte Dokumente die Zahlung auslösen, auch wenn sich Importprobleme ergeben. 18 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

19 1.3 Zahlungsbedingungen b) Dokumentäre Zahlungsbedingungen Dokumenteninkasso Der Importeur erhält die Ware nur gegen Vorlage bestimmter Dokumente. Diese Dokumente erhält der Importeur wiederum nur unter folgenden Bedingungen bei der Inkassobank: - Dokumente gegen Zahlung (c/d = cash against documents oder d/p = documents against payment) - Dokumente gegen Akzept (d/a = documents against acceptance) Unterschied zum Dokumentenakkreditiv: es wird kein Gewähr für Qualität und/oder Quantität der gelieferten Ware übernommen 19 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

20 2. Export 20 / Export, Außenwirtschaft und Dienstleitungen, IHK Region Stuttgart

21 2.1 EU / Deutsche Bestimmungen a) Zollrechtliche Grenzabfertigung Elektronische Ausfuhranmeldung im Internet (ATLAS) erstellt durch Ausführer oder Dienstleister (wie z. B. Speditionen) (Dokument-Nr , 4780) - ab einem Warenwert von 1000 oder einem Gewicht von 1000 kg ist die Internet-Ausfuhranmeldung nötig. - Informationen zur Internetausfuhranmeldung unter Dokumenten-Nr Übersicht über alle Themen aus dem Bereich ATLAS unter Dokumenten-Nr / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

22 2.1 EU / Deutsche Bestimmungen b) Klassifikation der Ware (Dokument-Nr. 4783) Um bei der Warenausfuhr eine reibungslose und einheitliche Abfertigung zu gewährleisten, werden alle erdenklichen Waren und Güter von einem systematisch aufgebauten Warenverzeichnis (sog. Kombinierte Nomenklatur) erfasst. Diese Klassifikation erfolgt in Form der Verschlüsselung der Warenbeschreibung in eine 8-stellige Warennummer, basierend auf dem international gütige Harmonisierten System, Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik. 22 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

23 2.1 EU / Deutsche Bestimmungen c) Exportkontrolle (Dokument-Nr. 4778) Embargos verschiedener Art Ausfuhrgenehmigungspflicht zuständig: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) d) Umsatzsteuer (Dokument-Nr ) Unternehmen, die Waren von Deutschland ins Drittland exportieren können diese als so genannte Ausfuhrlieferungen unter gewissen Voraussetzungen steuerfrei abrechnen. Überblick über alle Themen aus dem Bereich Umsatzsteuer International (Dokument-Nr. 8087) 23 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

24 2.2 Exportvorgang Einfuhr ins Ausland Einfuhrabfertigung durch Spediteure oder durch den Unternehmer selbst häufig Vertretungszwang Ausland Einfuhr Ausland Grenze 2 24 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

25 2.3 Ausländische Bestimmungen a) Dokumente Handelsrechnungen: Allgemeine Informationen (Dokument-Nr. 8112) Bescheinigung von Handelsrechnungen (Dokument-Nr. 8694, 10507) Ursprungszeugnisse: Von unabhängiger Stelle (i.d.r. IHK) erstellter Nachweis des handelspolitischen Ursprungs von Waren. Dieser Nachweis ist im internationalen Warenverkehr häufig erforderlich (Dokument-Nr. 8694) 25 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

26 2.3 Ausländische Bestimmungen a) Dokumente Warenverkehrsbescheinigungen / Präferenznachweis (präferentieller Ursprung) Vorzugsbehandlungen für Waren aus bestimmten Ländern. Diese Waren können zollfrei oder mit ermäßigten Zolltarifen exportiert werden (Dokumenten-Nr ) 26 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

27 2.3 Ausländische Bestimmungen a) Dokumente (Dokument-Nr. 4106) Technische Dokumentationen Technische Normen / Konformitätserklärungen Zertifikatpflicht (z.b.: CCC, GOST, FDA) Gesundheitszeugnisse Umweltstandards 27 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

28 2.3 Ausländische Bestimmungen b) Verpackungsvorschriften (Dokument-Nr. 6413) Um den Import von Schädlingen zu vermeiden, schreiben viele Länder einen gewissen Standard bei der Behandlung von Holzverpackungen vor. Mittlerweile gilt in den meisten Ländern der internationale Standard ISPM Nr. 15 c) Verbote des Empfangslandes 28 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

29 2.4. Warenverkehrsbescheinigung / Präferenznachweis Mit zahlreichen Staaten hat die EG Zollpräferenzabkommen geschlossen. Ursprungsware aus diesen Ländern kann zollbegünstigt oder zollfrei in diese Länder eingeführt werden, wenn der Ursprung nachgewiesen wird bis zu einem Warenwert von 6.000,00 Euro durch eine unterschriebene Ursprungserklärung des Exporteurs auf einem Handelsdokument über 6.000,00 Euro durch einen von der Zollverwaltung des Exportlandes ausgestellten Präferenznachweis. Entwicklungsländer: Ursprungszeugnis Form A sonstige Präferenzländer: Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 (teilweise EUR-med) 29 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

30 2.4. Warenverkehrsbescheinigung / Präferenznachweis mögliche Länder: EFTA + paneuropäische Kumulation: Island (IS), Liechtenstein (LI), Norwegen (NO), Schweiz (CH), Türkei (TR) Ägypten (EG), Albanien (AL), Algerien (DZ), Bosnien-Herzegowina (BA), Ceuta (XC), Chile (CL), Färöer (FO), Israel (IL), Jordanien (JO), Kosovo (XK), Kroatien (HR), Libanon (LB), Marokko (MA),Mazedonien (MK), Melilla (XL), Mexiko (MX), Montenegro (ME), Palästinensische Gebiete (PS), Serbien (XS), Südafrika (ZA), Syrien (SY), Tunesien (TN) AKP-Staaten, ÜLG, Entwicklungsländer (Dokument-Nummer: 10411) 30 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

31 2.5 Beispielfall: Export einer elektrischen Kettensäge nach Ägypten (Zolltarifnummer ) Ermittlung der Zolltarifnummer Dokument-Nr (und 18132) Externer Link: Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik 31 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

32 32 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

33 2.5.2 Ermittlung des Einfuhrzollsatzes im Drittland Dokument-Nr / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

34 2.5.2 Ermittlung des Einfuhrzollsatzes im Drittland 34 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

35 2.5.3 Technische Normen / Konformitätserklärungen Dokument-Nr / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

36 2.5.3 Technische Normen / Konformitätserklärungen 36 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart

37 2.6 Fazit Ausfuhranmeldung nötig Prüfung der Dokumente Abstimmung mit Kunden erforderlich (wer regelt was)? 37 / Export, Marc Bauer, Außenwirtschaft und Dienstleistungen, IHK Region Stuttgart