Handbuch. Markus Scholz Michael Wagner. Version 1.04
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1 Handbuch MarkusScholz MichaelWagner Version1.04
2 InstitutfürSonderpädagogik PädagogikbeigeistigenundkörperlichenBehinderungen UniversitätKoblenzLandau FakultätfürSonderpädagogik PsychologieundDiagnostikimFörderschwerpunktgeistige Entwicklung PädagogischeHochschuleLudwigsburg DOI: /RG
3 Inhaltsverzeichnis AUFBAU,INHALT,AUSFÜLLHINWEISE 5 ALLGEMEINES 6 AUFBAUUNDSTRUKTUR 6 SKALIERUNG 7 GRUNDDATEN 7 MODUL1:SITUATIONSSPEZIFISCHEKOMMUNIKATION 7 ALLGEMEINEAUSFÜLLHINWEISE 8 1.1VERHALTENSSTEUERUNGANDERER 9 1.2SOZIALEINTERAKTIONUNDKOMMUNIKATIONSPROZESS GEMEINSAMEAUFMERKSAMKEIT EMOTIONEN BEDÜRFNISSE ENTSCHEIDUNGEN 14 MODUL2:GRUNDLEGENDEKOMMUNIKATIVEFÄHIGKEITEN 15 ALLGEMEINEAUSFÜLLHINWEISE INFORMATIONSAUSDRUCK INFORMATIONSAUFNAHME 20 MöglichkeitenderInformationsaufnahme 20 Sprachverständnis INTERAKTION 23 Konversation 24 Situation 24 MODULE3:WAHRNEHMUNG 25 Wahrnehmungallgemein 25 SpezifischeWahrnehmungskompetenzen 26 MODULE4:ORIENTIERUNG 26 RäumlicheOrientierung 27 ZeitlicheOrientierung 27 MODULE5:MOTORIK 27 AUSWERTUNG 30 STRUKTURDERAUSWERTUNG 31 ERFASSUNGDERGRUNDDATEN 31 ÜBERTRAGENDERDATENAUSDENBÖGEN 32 ERGEBNISSE,AUSWERTUNG,INTERPRETATION 34 GESAMTAUSWERTUNG 34 Modul1:SituationsspezifischeKommunikation/Kommunikationsprozess 35 Modul2:GrundlegendekommunikativeFähigkeiten 36 Module35:Wahrnehmung,OrientierungundMotorik 37 NETZPROFILE 38
4 ANWENDUNG,INTERPRETATIONUNDFÖRDERUNG 41 DIEANWENDUNGDESBKFR GRUNDLEGENDETIPPSZURFÖRDERUNG INTERPRETATIONDERERGEBNISSEUNDFÖRDERUNG DERBEGRIFF EINIGKEIT SZENARIO1 EINIGKEITINDENBEREICHENMITHOHENWERTEN SZENARIO2 EINIGKEITINDENBEREICHENMITNIEDRIGENWERTEN SZENARIO3 UNEINIGKEITINEINZELNENBEREICHEN KONSTRUKTIONDESVERFAHRENS 46 GRUNDPRINZIPUNDTHEORETISCHERBEZUGSRAHMENDESBKFR GRUNDPRINZIP THEORETISCHERBEZUGSRAHMEN GESCHICHTEDESBKFR REVISION INHALTLICHEÜBERARBEITUNG STRUKTURELLEÜBERARBEITUNG ÜBERARBEITUNGDERAUSWERTUNG EVALUATION LITERATURVERWEISE 51
5 Aufbau,Inhalt, Ausfüllhinweise
6 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Allgemeines DerBKFRisteinBeobachtungsinstrumentariumzurEinschätzungkommunikativerbzw.kommunika tionsrelevanterkompetenzenfürkinder,jugendlicheunderwachsene.dasinstrumentistvonseiner Grundideemultiperspektivischangelegt.EsistnichtZieldesInstrumentseineinzelnesErgebniszu produzieren,welchesaufdereinschätzungvielerverschiedenerbezugspersonenberuht,stattdessen sollendiegemeinsamkeitenundunterschiedeindereinschätzungjedereinzelnenbezugspersonals GrundlagefüreinemöglicheFörderungdargestelltwerden.DieseIdeebasiertaufdenErgebnissen desprojektes UnterstützteKommunikation zwischenderludwigmaximiliansuniversitätmünchen undderbayerischenlandesschulefürkörperbehinderteinmünchen,ausdemdie Erstversiondes BKFhervorgegangenist(vgl.Wagner&Kannewischeretal.,2005).Dabeihatsichgezeigt,dassMen schen in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedliche Formen des kommunikativen Ausdrucks benutzen, ihre kommunikativen Kompetenzen in Abhängigkeit von der sozialen Umwelt variieren und einzelne Beobachter die Fähigkeiten einer Person sehr divergierend einschätzen. Von seiner KonzeptionheristderBKFRkeineadhocHilfe.EreignetsichnurbedingtzureinmaligenErfassung vonbeobachtungen.vielmehristerkonzipiert,eineeinschätzungaufbasisvonerfahrungeninvielen verschiedenensituationenzutreffen.wennsiedenbogenzurdiagnosevonkompetenzeneinsetzen möchten,solltensieeineeinordnungerstnachmehrerensituationentreffen. AufbauundStruktur DasInstrumentistmodularisiert.JedesTeilmodulistfürsichausfüllundauswertbar.Hierzugibtes eineexceldatei,diesiegratisüberdieinternetseitewww.bkfr.deherunterladenkönnen.bitteach tensiedaraufstetsdieaktuellstenversionen(bogen,handbuch,auswertungsdatei)zuverwenden. EineausführlicheBeschreibungdesVorgehensfindenSieimKapitelzurAuswertung.SeinvollesPo tenzialerreichtderbogen,wennallemodulevonmehrerenbezugspersonen(maximal4)bearbeitet wurden.nebendererhebungvongrunddaten(modul0)bestehtderbkfrausfünfmodulen:situa tionsspezifischekommunikation(1),grundlegendekommunikativefähigkeiten(2)undalsoptionale ZusatzmoduleWahrnehmung(3),Orientierung(4)undMotorik(5). KernbestandteildesBKFRistdieErfassungvonsituationsspezifischerKommunikation (Modul1), also individueller Ausdrucksformen in elementaren Interaktionssituationen und die Beurteilung kommunikativerfähigkeiten(modul2).diesemoduleweisenauchuntermoduleauf,dieinnerhalb dieses Handbuches noch ausführlicher besprochen werden. Zusammengefasst ergibt sich für das InstrumentfolgendeGrundstruktur: 1.SituationsspezifischeKommunikation 1.1VerhaltenssteuerungAnderer 1.2SozialeInteraktionundKommunikationsprozess 1.3GeteilteAufmerksamkeit 1.4Emotionen 1.5Bedürfnisse 1.6Entscheidungen 2.GrundlegendekommunikativeFähigkeiten 2.1Informationsausdruck Version
7 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 2.2Informationsaufnahme 2.3Interaktion 3.Wahrnehmung 4.Orientierung 5.Motorik AufgrunddesUmfangsdesBKFRwirdgrundsätzlichempfohlen,nichtalleModuleaufeinmaldurch zuarbeiten.eineaufteilungaufeinenlängerenzeitraumistsinnvoll. Skalierung DerBogenistvierstufigskaliert.BeachtenSiebeimAusfüllenbittefolgendeÜberlegungen: Immer (inteilfragenauch Ja )sollgewähltwerden,fallsessichumeinekompetenzoderein Verhaltenhandelt,welchessichergelingtunddamitinderentsprechendenSituationsogutwieim merbeobachtetwerdenkann. Häufig sollangekreuztwerden,wenndasverhaltenbeherrschtwirdundsomitgrundsätzlichbeo bachtetwerdenkann.eskannjedochsein,dassesinvereinzeltensituationennichtsichergelingt. Selten sollgewähltwerden,wenndasverhalteninausnahmesituationengezeigtwird,abermeist nichtbeobachtetwerdenkann.dementsprechendsinddiekompetenzennurineinzelsituationenzu sehen. Nie (inteilfragenauch Nein )sollangekreuztwerden,wenneinekompetenznichtbeobachtet werdenkann. Diese Ausfüllhinweise gelten mit Ausnahme von Modul 1 Situationsspezifische Kommunikation für dengesamtenbogen.indiesemmodulweistdasinstrumentariumnurdiemöglichkeitauf,sichzwi schen immer, häufig und selten zuentscheiden.imfolgendenwerdenallemoduleundunter modulenähererläutertsowiehinweisezumausfüllengegeben. Grunddaten InnerhalbderGrunddatenwerdenzunächstdiepersonenbezogenenDatendesKindes,desJugendli chenoderdeserwachsenenerfasst,fürdenderbkfrgenutztwerdensoll.fürdiespätereauswer tungistessehrwichtigunbedingtanzugeben,vonwemderbogenausgefülltwurde(namederper son)undwelcherollediesebezugspersoneinnimmt(z.b.lehrerin,elternteil). Modul1:SituationsspezifischeKommunikation Modul1SituationsspezifischeKommunikationistinsechsUnterbereichegegliedert.DieBezugsper sonensollenartundhäufigkeitbestimmteräußerungsformeninkonkretvorgegebenensituationen einschätzen.deraufbauorientiertsichangrundlegendenfunktionenvonkommunikation(verhal tenssteuerunganderer,sozialeinteraktionundgeteiltebzw.gemeinsameaufmerksamkeitinanleh nunganwetherbyundprizant(1989,2011)).erweitertwerdendiesedurchdiebereicheemotionen, BedürfnisseundEntscheidungen.GrundsätzlichgehtesumdieFrage,welcheIntentionenoderFunk Version
8 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise tionen (was?), mit welchen Kommunikationsformen (wodurch? z.b. Körperhaltung, Mimik, Bil der/symbole)konkret(wiegenau? z.b.hebendesarms)ausgedrücktwerden.zieldiesesteilsdes Bogens ist, neben einer grundlegenden Beurteilung der kommunikativen Kompetenzen, die Doku mentationderkommunikationsmöglichkeiteninvorgegebenensituationen.dieergebnissekönnen unmittelbargenutztwerden,umzumbeispieleinichbuchfürdiebetreffendepersonzuerstellen, welchesdieindividuellenäußerungsformeninwichtigenkommunikationssituationenbeschreibt. AllgemeineAusfüllhinweise DasAusfüllendesTeilmodulserfolgtindreiSchritten.ZunächstwirdindasFeldeingetragen,wiedie beobachtetepersondengefragtenaspektausdrückt(z.b.hebtdenarm).dannmusseineentspre chendekommunikationsformzugeordnetwerden(z.b.gestik/gebärde)undschließlichmusseinge schätztwerden,wieverlässlichdiepersondieseausdrucksformnutzenkann(z.b. häufig ). Umbesserbeurteilenzukönnen,welcheAusdrucksformzugeordnetwerdenmuss,istesnotwen dig,dieeinzelnenbegrifflichkeitennäherzubeleuchten.insgesamtstehen9äußerungsformenzur Verfügung. Diese beziehen sich auf die Wahrnehmungsperspektive der Bezugspersonen (was sieht bzw.hörtdiebezugspersoninderkonkretvorgegebenensituation). Verhalten DiePersonzeigtinderkonkretenSituationeinVerhalten,dasmiteinerräumlichenPositionsverän derungeinhergeht(z.b.stehtaufundläuftzurtür,umzusignalisieren,dasssieauftoilettemuss). Körperhaltung DiePersonverändertihreKörperhaltung,umsichauszudrücken(z.B.strecktsichalsZeichenfürZu stimmung). Laute DiePersonnutztinderSituationLaute,diekeinespezifischpersönlichfestgelegte(ideosynkratische) undauchinderjeweilsgesprochenensprachekeinekonventionellebedeutunghaben. Blick DiePersonblicktindervorgegebenenSituationgezieltineinebestimmteRichtung(z.B.schautzur Tür,umauszudrücken,dasssieaufToilettemöchte). Mimik DiePersonnutztihrenmimischenAusdruck,umsichindervorgegebenenSituationmitzuteilen(z.B. verziehtdasgesichtfür nein ). Gestik/Gebärde DiePersonnutztinderkonkretenSituationpersönliche(idiosynkratische),nichtkonventionelleGes tenoderkonventionellegebärden,umsichauszudrücken(z.b.hebtdenrechtenarmalszeichenfür Ja,gebärdetdasZeichenfürToilette). Bilder/Symbole DiePersonnutztFotos,BilderoderPiktogramme,umsichindervorgegebenenSituationauszudrü cken(z.b.zeigtaufdasfotoderschultoiletteoderaufeinpiktogrammauseinersymbolsammlung welches,repräsentativfürdieschultoilettesteht,umzusignalisieren,dasssieaufdietoilettegehen möchte). Version
9 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Lautsprache DiePersonnutztinderSituationLautsprache,alsoWörtermitkonventionelleroderauchidiosynkra tischerbedeutung(z.b. Papa konventionellfürvateroder Ta idiosynkratrischfürvater).unter LautsprachefallenauchelektronischeKommunikationshilfenmitSprachausgabe,soferndieseselbst ständigundeigeninitiativinnerhalbdervorgegebenensituationgenutztwerden. Schrift DiePersonnutztSchriftsprache,umsichinderSituationauszudrücken(z.B.indemsieetwasaufei nennotizblockschreibt). 1.1VerhaltenssteuerungAnderer InnerhalbdiesesTeilmodulsgehtesumdieFähigkeitderPersondasVerhaltenandererPersonenzu beeinflussen.dabeihandeltessichumeinesehrgrundlegendekommunikativekompetenz,beider esentwederdarumgehtetwaszubekommen,dasmanmöchte,oderetwaszubeendenoderabzu lehnen,dasmannichthabenwill(vgl.u.a.rowland2011;wehterby&prizant1989,2011) WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umGegenstände/ObjekteinnerhalbdesBlick feldeszufordern? BeobachtenSiediekommunikativenÄußerungsformen,welchediePersonnutzt,umObjekteoder Gegenständezufordern,dieer/sieselbstnichterreichen,aberunmittelbarsehenkann. Praxishinweis StellenSieeinenbeliebtenGegenstand(z.B.Spielzeug,Süßigkeit)insBlickfeldderPerson.DerGe genstandsolltesoplatziertsein,dasservonderpersonnichtselbstständigerreichtwerdenkann. BeobachtenSiedieReaktionderPerson WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umGegenstände/ObjekteaußerhalbdesBlick feldeszufordern? BeobachtenSiediekommunikativenÄußerungsformen,welchediePersonnutzt,umObjekteoder Gegenständezufordern,diesie/ernichtunmittelbarsehenkann,weilsiesichzumBeispielineinem anderenraumoderineinemgeschlossenenschrankbefinden. Praxishinweis PlatzierenSieeinenbeliebtenGegenstand(z.B.Spielzeug,Süßigkeit)gemeinsammitderPersonin einemschrankodereinemzimmer.schließensiedenschrankoderverlassensiemitderpersondas Zimmer.BeobachtenSiedieReaktionderPersonineinernachfolgendenKommunikationssituation WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umHandlungeninderkonkretenSituationzu fordern? Beobachten Sie die kommunikativen Äußerungsformen, welche die Person nutzt, um den Beginn oderdiefortführungeinerhandlungzufordern,dieindenjeweiligenkontextpasst(z.b.fortsetzung einesspielsineinerspielsituation,hilfebeimumzieheninderumkleidekabinedesschwimmbades). Version
10 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Praxishinweis BeginnenSieineinerbekanntenSituationnichtmitdererwartetenHandlung(z.B.VerteilendesEs sens am Mittagtisch) oder unterbrechen Sie eine gemeinsame Handlung (z.b. ein gemeinsames Spiel). Beobachten Sie die Reaktion der Person. Gibt es eine Aufforderung der Person an Sie, die Handlungzubeginnenoderfortzusetzen? 1.1.4WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umHandlungenaußerhalbderkonkretenSi tuationzufordern? Beobachten Sie die kommunikativen Äußerungsformen, welche die Person nutzt, um den Beginn einerhandlungzufordern,dienichtunmittelbarindenjeweiligenkontextpasst(z.b.beginneines SpielsinderUmkleidekabinedesSchwimmbades) WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umGegenstände/Objekteabzulehnen? BeobachtenSiediekommunikativenÄußerungsformen,welchediePersonnutzt,umIhnenzuzei gen,dasssieetwasnichthabenmöchte(z.b.ungeliebtesessen,unbeliebtesspielzeug). Praxishinweis BietenSiederPersonoffensiveinenGegenstandan,vondemSiesichsichersind,dasssieihnnicht mag.beobachtensiedieperson.wiedrücktsieaus,dasssiedengegenstandwiederwegnehmen sollen? 1.1.6WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umHandlungenabzulehnen? BeobachtenSiediekommunikativenÄußerungsformen,welchediePersonnutzt,umIhnenzuzei gen,dasssieetwasnichtmachenoderetwasdasgeradepassiertbeendenmöchte(z.b.beendender Essensgabe,weildiePersonsattist;beendeneinesSpiels). Praxishinweis BeginnenSiemiteinerHandlung,vonderSiesichsichersind,dasssiediePersonnichtmag(z.B.un beliebtesspiel).beobachtensiediereaktionderperson.wiedrücktsieaus,dasssieeigentlichkeine Lustaufdashat,wasSiemachenmöchten? 1.2SozialeInteraktionundKommunikationsprozess KommunikationhateinewichtigesozialeFunktion.InnerhalbdesBereichesSozialeInteraktionwer densituationenbzw.handlungenderpersonbeschrieben,beidenenesprimärdarumgeht,aufsich aufmerksamzumachen.dieseaufmerksamkeitdientdanneinembestimmtensozialenzweckbzw. hateinesozialefunktion(z.b.einkindmachtaufsichaufmerksam,weilesgetröstetwerdenmöch te) WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umeinegemeinsameAktionzufordern(z.B. BeginneinesgemeinsamenSpiels)? Beobachten Sie die Äußerungsformen, die von der Person genutzt werden, um eine gemeinsame Handlung zu fordern, wobei die Gemeinsamkeit im Mittelpunkt steht. Wie drückt die Person aus, Version
11 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise dasssiemitihnenzusammenetwasmachenmöchte(z.b.gemeinsamesleseneinesbilderbuches, eingemeinsamesspiel) Welche Äußerungsformen werden verwendet, um soziale oder emotionale Unterstützung (z.b.trost)zufordern? BeobachtenSie,welcheÄußerungsformendiePersonnutzt,umvonIhnensozialeoderemotionale Unterstützungzufordern.WiedrücktdiePersonaus,dasssiedasBedürfnishatvonIhnenemotional unterstütztodergetröstetzuwerden? 1.2.3WelcheÄußerungsformenwerdenzurBegrüßungverwendet? BeobachtenSiedieAusdrucksformen,dievonderPersongenutztwerden,umbekannteoderauch unbekannte Personen zu grüßen. Dabei geht es nicht notwendigerweise darum, ein Gespräch mit den Personen zu beginnen, sondern auch um Höflichkeitsfloskeln (z.b. Begrüßen der Anwesenden beimbetreteneinesraumes) WelcheÄußerungsformenwerdenzurVerabschiedungverwendet? BeobachtenSiedieAusdrucksformen,dievonderPersongenutztwerden,umsichvonbekannten oderunbekanntenpersonenzuverabschieden.dabeigehtesnichtnotwendigerweisedarum,dass dieser Situation ein Gespräch vorausgegangen ist, sondern auch um Höflichkeitsfloskeln (z.b. Ab schiedsfloskel( Tschüß )beimverlasseneinesraumesmitverschiedenenpersonen) WelcheÄußerungsformenwerdenzumBedankenverwendet? BeobachtenSiedieAusdruckform,welchevonderPersonverwendetwird,umsichbeijemandfür eine Handlung oder für einen Gegenstand zu bedanken (z.b. gebärdet Danke, nachdem sie eine KugelEisbekommenhat) WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umnachErlaubniszufragen? BeobachtenSie,welcheÄußerungsformdiePersonverwendet,umihreErlaubnisfüretwaszube kommen.wiedrücktdiepersonaus,wennsieetwasmachenmöchte,vondemsiesichnichtsicher ist,obsiediesmachendarfodervondemesweiß,dasssievorhergefragtwerdenmüssen WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umKommunikationzubeginnen/zuinitiieren? BeobachtenSie,wiediePersonihreAufmerksamkeitgewinnt,umeinGesprächbzw.eineKonversa tionzubeginnen.wiemerkensie,dassdiepersonmitihnensprechenmöchte? Praxishinweis Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu beobachten, wie eine Person eine Konversation startet. Sie solltensituationenschaffen,dieesnotwendigmachen,dassdiepersonzunächstihreaufmerksam keit gewinnen muss. Verstecken Sie einen beliebten Gegenstand (z.b. Spielzeug), den die Person normalerweise in der Situation nutzt oder innerhalb der nachfolgenden Situation brauchen wird. OdervertauschenSienützlicheGegenständemitDingen,diefürdenZweckunbrauchbarsind(z.B. dentrinkbecherderpersonmiteinerspielfigur).gehensieanschließendgewohntenroutinennach. BeobachtenSie,wiediePersonversuchtihreAufmerksamkeitzugewinnen WelcheÄußerungsformenwerdenbenutzt,umMissverständnissezuklärenz.B. falschver standenwerden oder nichtverstandenwerden auszudrücken? Version
12 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Innerhalb der Kommunikation mit Personen, die auf Hilfsmittel oder alternative Ausdrucksformen angewiesensind,kommtesleichtzumissverständnissen.diekonversationbefindetsichdannunter UmständenineinerSackgasse.WelcheAusdrucksmöglichkeitennutztdiePersonumauszudrücken, dasssievonihnenfalschodernichtverstandenwurde? Welche Äußerungsformen werden verwendet, um Kommunikation abzuschließen/zu been den? BeobachtenSiedieAusdruckformen,dievonderPersongenutztwerdenumzusignalisieren,dassein gemeinsamesgesprächbeendetist.wiegibtihnendiepersonzuverstehen,dasssiedenkommuni kationsprozessabschließenmöchte? 1.3GemeinsameAufmerksamkeit FürdenAusdruckdieserAspektemussdiePersongelernthaben,ihreAufmerksamkeitaufmindes tenszweidinge(z.b.personundeinebestimmtesache)gleichzeitigzurichten.zielistes,dieauf merksamkeitandererpersonenaufeinbestimmtesereignisodereinenbestimmtengegenstandzu lenken,umetwaszukommentieren,informationenüberdengegenstandzuerhaltenodergrund sätzlichaufetwasaufmerksamzumachen Welche Äußerungsformen werden verwendet, um andere Personen auf Ereignis se/gegenständeaufmerksamzumachen? Beobachten Sie die Ausdrucksformen, die von der Person genutzt werden, um Sie auf etwas ganz bestimmtes(ereignisoderperson)aufmerksamzumachen.wieschafftesdieperson,ihreaufmerk samkeitaufeinebestimmtesachezurichten(z.b.aufeinvorbeifahrendesauto,aufdiekatzedes Nachbarn)? Praxishinweis Umzusehen,wieeinePersonSieaufetwasaufmerksammacht,müssenSiemitplötzlichenVerände rungen oder für den Kontext unerwarteten Gegenständen arbeiten. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Findet die Kommunikationsförderung etwa in einem bestimmten Raum statt, wäre einemöglichkeitetwassehrungewöhnlichesundleichtwahrnehmbaresimraumzuplatzieren(z.b. einelebensgroßepappaufstellerfigur)undselbstdiesengegenstandsehrbewusstnichtzubeach ten.dergegenstandkönnteauchvordemfensterplatziertwerden,damiterzwargesehenwerden kann,abernichtschonsofortbeimbetretendesraumesauffällt.einezweitemöglichkeitwäredie VeränderungeinesSpielgegenstands.Siekönntenz.B.miteinerdurchsichtigenKugelarbeiten(z.B. auseinemaltenkaugummiautomaten).spielensiemitderperson,indemsiez.b.diekugelhinund herrollenlassen.nacheinerweileversteckensievonderpersonunbemerktunterdemtischeinen kleinengegenstand(z.b.spielzeugfiguroderblinklicht)inderkugelundsetzendannohnesichetwas anmerkenzulassendasspielfort.beobachtensie,obundwiediepersonreagiert WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umEreignisse/Gegenständeinderaktuellen Situationzukommentieren? BeimKommentierengehtesumBemerkungenübereinEreignisodereinenGegenstand,deretwas überdieeigenschaftenausdersichtderpersonaussagt.welcheäußerungsformennutztdieperson, Version
13 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise umereignisseodergegenständezukommentieren(z.b. Achwiesüß inbezugaufdie Katzedes Nachbarn, CooleFarbe inbezugaufeinkleidungsstück)? 1.3.3WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umInformationenüberSituationen,Personen odergegenständezuerfragen? EinewichtigeMotivationfürKommunikationsprozesseistdasBedürfnismehrüberbestimmtePer sonen,dingeoderereignissezuerfahren.beobachtensie,welcheäußerungsformendiepersonbe nutzt, um Ihnen mitzuteilen, dass sie gerne mehr über einen Gegenstand oder eine Sache wissen möchte(z.b.zeigenaufeinengegenstand,ummehrüberihn(z.b. dasisteinelefant )oderseine Eigenschaften(z.B. dasautoistgrün)zuerfahren) WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umvonetwasaußerhalbderaktuellenSitua tionzuerzählen? DerAustauschvonInformationenistimsozialenMiteinandervonsehrgroßerBedeutung.Beobach tensiedieäußerungsformen,dievonderpersongenutztwerden,wennsieetwaserzählt,dasnichts mitderaktuellensituationzutunhatodersichnichtaufdieunmittelbareumgebungbezieht(z.b. wieesimletztenurlaubwaroderwassiegesterngemachthat). 1.4Emotionen DieserBereichbeleuchtetdenAusdruckinnererBefindlichkeitenundZuständederPerson.DieGlie derungdesabschnittsbeziehtsichaufdieeinteilungvonemotionennachulichundmayring(1992, 2003),die18GrundemotionengrobinvierGruppen(Zuneigungsgefühle,Abneigungsgefühle,Wohl befindensgefühle und Unbehangensgefühle) unterteilen (vgl. auch Bundschuh 2003). Ergänzt wird diesdurchdiefragenachderausdrucksmöglichkeitvonschmerz WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umWohlbefindenauszudrücken? EmotionenimBereichWohlbefindensindFreude,Zufriedenheit,Erleichterung,Entspanntheit,Glück, etc WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umUnbehagenauszudrücken? Emotionen im Bereich Unbehagen sind Niedergeschlagenheit, Trauer, Kummer, Schuldgefühle, Langweile,Müdigkeit,Anspannung,Stress,Einsamkeitsgefühl,etc WiewirdSchmerzausgedrückt? SchmerzenhabeneinenwesentlichenEinflussaufdieAufnahmefähigkeitunddasWohlbefindender Person.Daheristeswichtigzuwissen,wanndasGegenüberSchmerzenhatundwiedieseausge drücktwerden WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umZuneigungauszudrücken? WiedrücktdiePersonZuneigunggegenübersichselbstundgegenüberanderenaus?Emotionenin diesembereichsindu.a.liebe,sympathie,mitgefühl,stolz,überraschung WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umAbneigungauszudrücken? EmotionenindiesemBereichsindEkel,Abscheu,Ärger,Wut,Zorn,Angst,Neid,etc. Version
14 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 1.5Bedürfnisse DieÄußerungvonBedürfnissenistvongroßerBedeutungimHinblickaufdieMöglichkeit,Interakti onssituationen selbstbestimmt und im Kontext eigener Bedarfe aktiv zu beeinflussen. Körperliches WohlbefindenunddieMöglichkeitderEntwicklungderPersönlichkeiteinesMenschenistmitabhän gigvonderbefriedigungphysiologischergrundbedürfnisseinsinnevonmaslow(1978).dieserbe reich nimmt daher die Möglichkeit des Ausdrucks grundlegender körperlicher Bedürfnisse in den Blick:Ichmöchteetwasessen,ichmöchteetwastrinken,ichmöchtemichausruhen.Dieergänzen denaspektetoilettengang(diesefragebeinhaltetexplizitauchdieinkontinenzversorgung,alsoz.b. eine volle Windel) und Lageveränderung sind im Hinblick auf das Wohlbefinden eines Menschen ebenfalls zentral. Die Beobachtung und Einschätzung der entsprechenden Äußerungsformen einer PersonsolltesichaufSituationenbeziehen,indenendasentsprechendeBedürfniseindeutigimVor dergrundsteht WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umHungerzuäußern? 1.5.2WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umDurstzuäußern? 1.5.3WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umMüdigkeitzuäußern? Welche Äußerungsformen werden verwendet, um zu signalisieren, dass man zur Toilette mussbzw.eineinkontinenzversorgungnotwendigist? Welche Äußerungsformen werden verwendet, um das Bedürfnis nach Lageveränderung zu äußern? 1.6Entscheidungen DieserBereichkonkretisiertdiebereitsimModul1.1VerhaltenssteuerungAndererabgefragtenBe reiche.hierfürwurdendieausunserersichtfürdenalltagrelevantestenaspekteausgewählt(aus wahl,ablehnungundzustimmung) Welche Äußerungsformen werden verwendet, um zwischen vorgegebenen Alternativen zu entscheiden? Beobachten Sie, welche Ausdrucksformen von der Person genutzt werden, um sich zwischen zwei odermehrerenangeboten(z.b.unterschiedlichegetränkeoderunterschiedlicheaktivitäten)zuent scheiden.wiesignalisiertihnendieperson,dasssieeineganzbestimmtealternativewählt? Praxishinweis ImBereichEntscheidungenisteswichtigKlarheitdarüberzuhaben,inwieweitdiePersontatsächlich einebewussteentscheidungtrifftodereinandererfaktor(z.b.diepositiondesgegenstandes,die Verfügbarkeit eines ganz bestimmten Ausdrucksmittels) die Wahl beeinflusst. Wenn Sie Entschei dungssituationengestalten,solltensiemitgegenständenarbeiten,vondenensiesichsichersind, dasssievonderpersonsehroderüberhauptnichtgemochtwerden.vertauschensiediereihenfolge derwahlgegenstände,umsichsicherzusein,dasstatsächlicheinewahlimsinneeinerbewussten Entscheidungerfolgt. Version
15 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 1.6.2WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umZustimmung( Ja )zuäußern? BeobachtenSie,welcheAusdrucksformendiePersonverwendet,umetwaszubestätigen,also Ja zuäußern. Praxishinweis Zustimmung könnensiebeobachten,indemsiederpersonbeliebtegegenstände (z.b.essenoder Getränke, ein bestimmtes Spiel) anbieten. Sie sollten sich sicher sein, dass die Person diese auch wirklichhabenmöchte.zeigensiederpersondenbetreffendengegenstandundfragensie Möch testdudashaben? oder Möchtestdudamitspielen?.AchtenSieaufdieReaktiondesKindes.Ach tensiedarauf,dassdassignalfürzustimmungsichvonsignalenzumerreichendesgegenstandes (z.b.zeigenindieserichtungodergreifennachdemgegenstand)abgrenzenlässt WelcheÄußerungsformenwerdenverwendet,umAblehnung( Nein )zuäußern? BeobachtenSie,welcheAusdrucksformendiePersonverwendet,umetwasabzulehnen,also Nein zuäußern. Praxishinweis UmSituationenfürAblehnungenzuschaffen,benötigenSieGegenstände,dievonderPersonnicht gemocht werden. Präsentieren Sie etwas Unbeliebtes (z.b. Essen, Getränke) oder spielen Sie ein Spiel,welchesdasKindnichtmag.AchtenSieaufdieReaktiondesKindes,wennSieihmdenGegen standanbieten( Möchtestdudashaben? )oderdieaktionbeginnen. Modul2:GrundlegendekommunikativeFähigkeiten Im Modul Grundlegende kommunikative Fähigkeiten geht es in Anlehnung an die Einteilung von Bullowa(1980)umdieBereicheInformationsausdruck,InformationsaufnahmeundInteraktion.Ziel istdieallgemeineerfassungderkompetenzen,dieeinerpersonunabhängigvonspezifischenkom munikationssituationenzurverfügungstehen,umetwasauszudrücken,informationenvonanderen PersonenaufzunehmenoderInteraktionenzugestalten. AllgemeineAusfüllhinweise DiemeistenFrageninnerhalbdiesesModulserforderneineEinschätzungaufBasisdervorgestellten vierstufigen Skala. Zudem gibt es offene Fragen über den Umfang und die Art des Vokabulars der Person. 2.1Informationsausdruck Der Bereich Informationsausdruck soll Auskunft darüber geben, über welche grundlegenden Mög lichkeiten die Person hier verfügt. Dabei wird zwischen Laute/Lautsprache, Gesten/Gebärden, Bil der/symboleundschriftalsmöglicheinformationsträgerunterschieden. AndersalsinModul1gehteshiernichtdarum,wasvonIhnenodereinerBezugspersonineiner spezifischenkommunikationssituationwahrgenommen(alsogehörtodergesehen)wird,sondernin Version
16 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Modul2stehtdiePerspektivedesNutzersimMittelpunkt.WelchegrundsätzlichenMöglichkeitenhat er,informationenoderbotschaftenauszudrücken?einbeispielsolldiesenutzerperspektiveverdeut lichen.beieinemdigitalensprachausgabegerätgibtesverschiedenemöglichkeiten,wiedieinforma tionenausdersichtdesnutzersorganisiertseinkönnen.dernutzerkannz.b.aufdemgeräteine bestimmte Symbolsammlung verwenden (z.b. Makaton, Metacom oder PCS), um etwas auszudrü ckendannistdieausdrucksformbilder/symbole.odererkannschriftspracheverwenden,dannist dieausdrucksformschrift.esisthieralsonichtvonbedeutung,wassieinihrerbeobachterposition wahrnehmen(z.b.diekünstlichesprachausgabeeinessprachausgabegeräts),sondernwelcheform diepersonnutzt.dasheißt,auchwenndassprachausgabegerät Toilette spricht,wenndieperson aufeinbildvoneinertoilettedrückt,istdiehiergenutzteausdrucksformnichtlaute/lautsprache, sondernbilder/symbole. DerBereichderAusdrucksmöglichkeitenimBKFRbietetnureinesehrgrobeEinschätzungdertat sächlichenkompetenzendeskindes.füreinedifferenzierterediagnostikindembereichistdienut zungvonverfahrenzurbestimmungdesaktivenwortschatzesnotwendig. Laute/Lautsprache UnterLaute/LautsprachefallenalleBereiche,dievondenStimmund/oderSprechwerkzeugender Personhervorgebrachtwerden.DieSpannbreitederFragenumfasstdasArtikuliereneinzelnerkon kreterlautebishinzuzurerläuterungenvonkomplexenzusammenhängenmittelslautsprache KanneinzelneLauteartikulieren DiePersonkanneinzelneLautefürAnderewahrnehmbarausdrücken NutztkonventionelleBegriffe Konventionell bedeutet in dem Zusammenhang, dass die Begriffe Teil einer spezifischen Sprache sind,essichalsonichtumwörterhandelt,dienurvondieserpersongenutztwerden.dieverwende tenbegriffesindalsofürdritteverständlich KanneinzelneWörterverständlichsprechen DieAussprachederWörteristso,dasssievondrittenPersonenverstandenwerdenkönnen KannGegenständeoderPersonenbenennen DiePersonkannmitHilfederLautspracheverschiedeneGegenstände(z.B.einbestimmtesGetränk) oderauchpersonen(z.b.dielehrerininderklasse)inihrerunmittelbarenumgebungbenennen KannEigenschafteneinesGegenstandesbenennen DiePersonkannmitHilfederLautsprachedieEigenschaftenvonGegenständeninihrerUmgebung benennen(z.b.farbeodergrößevongegenständen) KannTätigkeitenbenennen DiePersonkannmitHilfederLautspracheihreigenesHandelnoderdasHandelnAndererbeschrei ben(z.b. malen, trinken etc.) KanneinfacheSätzeverständlichsprechen DiePersonkannnichtnureinzelneBegriffe,sondernBegriffskombinationenausmindestenszweibis dreiwörternfürandereverständlichartikulieren. Version
17 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 2.1.8KannvonEreignissenerzählen Die Person kann mit Hilfe der Lautsprache von beobachteten oder erlebten Ereignissen berichten (z.b. PeteristzuToilettegegangen oder GesternhabeichFußballgeschaut ).Diegrammatikali scherichtigkeitdersätzespieltdabeikeinerolle(z.b. GesternichFußballschauen ) NutztPronomen(ich,er,sie,mein,dein,sein) DiePersonnutztinderlautsprachlichenKommunikationPronomen(z.B. DasistmeinBall, derstift gehörtihm ) KannZusammenhängeausdrücken(z.B.UrsacheWirkung) DerPersongelingtes,mitHilfederLautspracheverschiedeneZusammenhängeauszudrücken(z.B. Lisaistnichtda,weilsiekrankist oder derbaumistumgefallen,weilderwindsostarkwar ). 2.L1WievieleWörternutztdiePersonaktiv GebenSiean,wieSiedenUmfangdesaktivenWortschatzesderPersoneinschätzen.TragenSieei nennumerischenwertein. 2.L2WassindnachIhrerEinschätzungdievonderPersonamhäufigstengenutztenWörter? NehmenSieeineWertungvor,welcheWörteramhäufigstenvonderPersongenutztwerdenund daherwahrscheinlichaucheinebesonderebedeutungfürsiehaben.listensiediesewörterauf. Gestik/Gebärde GestenundGebärdensindinderKategoriezusammengefasst,weildieÜbergängeundUnterschiede zwischen konventionellen, also von allen verständlichen Gesten (z.b. Zeigegeste) zu Gebärden als Zeichendiefüretwasstehen,relativfließendsind.IndiesenBereichfallenalleZeichen,diemittels feinodergrobmotorischerbewegungenderhändeausgedrücktwerden.diefragenhierzuumfas sendiespannbreitevondernutzungderzeigegestebiszumausdruckvonzusammenhängenmittels Gebärden KannaufGegenständezielgerichtetzeigen DerPersongelingtes,mitHilfevonHändenoderauchFüßeneindeutigaufeinenbestimmtenGe genstandzuzeigen NutztkonventionelleGesten/Gebärden Konventionell bedeutet in dem Zusammenhang, dass die Zeichen bestimmten Regeln oder Festle gungenunterliegen.essichalsonichtumgestenodergebärdenhandelt,dienurvondieserperson genutztwerden.diezeichenkönnensoauchvonanderenverstandenwerden.diepersonnutztges ten,dieimjeweiligenkulturkreiseinefestgelegtebedeutunghaben(z.b.zeigen,winken,etc.)oder einzelnegebärdeneinesbestimmtengebärdensystems(z.b.gukoderdgs) KannmitGesten/GebärdendenNamenvonGegenständenoderPersonenausdrücken DiePersonkannmitHilfevonGestenoderGebärdenverschiedeneGegenstände(z.B.einbestimmtes Getränk)oderauchPersonen(z.B.dieLehrerininderKlasse)inihrerunmittelbarenUmgebungbe nennen. Version
18 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise KannmitGesten/GebärdenTätigkeitenausdrücken DiePersonkannmitHilfevonGesten/GebärdenihreigenesHandelnoderdasHandelnAndererbe schreiben(z.b. malen, trinken etc.) KannmitGesten/GebärdenEigenschafteneinesGegenstandesausdrücken DiePersonkannmitHilfevonGesten/GebärdendieEigenschaftenvonGegenständeninihrerUmge bungbenennen(z.b.farbeodergrößevongegenständen) KannmitGesten/GebärdenvonEreignissenberichten DiePersonkannmitHilfevonGesten/GebärdenvonbeobachtetenodererlebtenEreignissenberich ten(z.b.gebärdenfür Peter gehen Toilette oder Gestern ich schauen Fuß ball ).DiegrammatikalischeRichtigkeitanhandeinesRegelsystems(z.B.DeutscheGebärdensprache) spieltdabeikeinerolle KannmitGesten/GebärdenPronomen(ich,er,sie,mein,deinsein)ausdrücken DiePersonnutztPronomeninderKommunikationmitGebärden(z.B. dein Name was?) KannmitGesten/GebärdenZusammenhängeausdrücken(z.B.UrsacheWirkung) DerPersongelingtes,mitHilfevonGesten/GebärdenZusammenhängeauszudrücken. 2.G1WievieleGesten/GebärdennutztdiePersonaktiv? GebenSiean,wieSiedenUmfangdervonderPersonaktivgenutztenGesten/Gebärdeneinschätzen. TragenSieeinennumerischenWertein. 2.G2 Was sind nach Ihrer Einschätzung die von der Person am häufigsten genutzten Ges ten/gebärden? NehmenSieeineWertungvor,welcheGesten/GebärdenamhäufigstenvonderPersongenutztwer denunddaherwahrscheinlichaucheinebesonderebedeutungfürsiehaben.listensiedieseges ten/gebärdenauf. Bilder/Symbole ÄhnlichwieimBereichGesten/GebärdenwirdauchhiernichtzwischenverschiedenenFormenvon Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Symbolsammlungen) unterschieden. Der Bereich beinhaltet die KompetenzenderPersonbeiderNutzungvonzweidimensionalenSymbolen,alsoFotos,Abbildun gen,zeichnungenodersymbolenaussymbolsammlungen.hierunterfälltauchdienutzungdigitaler Sprachausgabegeräte,wenndieseeineOberflächeunterderVerwendungvonBildzeichen(Makaton, Metacom, PCS, etc.) nutzen. Inhaltlich wird hier die Spanne zwischen der Benennung von Gegen ständen (z.b. durch eine 1zu1Zuordnung) bis zum Ausdruck von UrsacheWirkungs Zusammenhängenumfasst KannmitBildern/SymbolendenNamenvonGegenständenoderPersonenausdrücken Die Person kann mit Hilfe von Bildern/Symbolen reale Gegenstände (z.b. ein bestimmtes Getränk) oderauchpersonen(z.b.dielehrerininderklasse)inihrerunmittelbarenumgebungbenennen.ihr gelingt also eine 1zu1Zuordnung zwischen Bild/Symbol und dem Objekt oder der Person in der Umgebung. Version
19 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise KannmitBildern/SymbolenTätigkeitenausdrücken DiePersonkannmitHilfevonBildern/SymbolenihreigenesHandelnoderdasHandelnAndererbe schreiben(z.b. malen, trinken etc.) KannmitBildern/SymbolendieEigenschafteinesGegenstandesbeschreiben DiePersonkannmitHilfevonBildernoderSymbolendieEigenschaftenvonGegenständeninihrer Umgebungbeschreiben(z.B.FarbeoderGrößevonGegenständen) KannmitBildern/SymbolenvonEreignissenberichten DiePersonkannmitHilfevonBildern/SymbolenvonbeobachtetenodererlebtenEreignissenberich ten(z.b.zeigenaufdiesymbolefür Peter gehen Toilette oder Gestern ich schau en Fußball ). Die grammatikalische Richtigkeit anhand eines Regelsystems (z.b. BLISS System) spieltdabeikeinerolle NutztBilder/SymbolefürPronomen(ich,er,sie,mein,dein,sein) DiePersonnutztPronomeninderKommunikationmitBildern/Symbolen(z.B.ZeigenaufdieSymbo lefür mein Stift oder dein Auto ) KannmitBildern/SymbolenZusammenhängeausdrücken(z.B.UrsacheWirkung) DerPersongelingtes,mitHilfevonGesten/GebärdenZusammenhängeauszudrücken. 2.B1WievieleBilder/SymbolenutztdiePersonaktiv? GebenSiean,wieSiedenUmfangdervonderPersonaktivgenutztenBilder/Symboleeinschätzen. TragenSieeinennumerischenWertein. 2.B2 Was sind nach Ihrer Einschätzung die von der Person am häufigsten genutzten Bil der/symbole? NehmenSieeineWertungvor,welcheBilder/SymboleamhäufigstenvonderPersongenutztwerden und daher wahrscheinlich auch eine besondere Bedeutung für sie haben. Listen Sie diese Bil der/symboleauf. Schrift DerBereichSchriftumfasstdieregelgebundeneNutzungvonSchriftsprachealsAusdrucksmöglich keit.hierunterfälltsowohldieverwendungvonpapierundstiftalsauchvonbuchstabenoberflächen beidigitalensprachausgabegeräten.diespanneindembereichbeinhaltetdieschriftlichebezeich nungvonpersonenundgegenständenbishinzumschriftlichenausdruckvonzusammenhängen KanndenNamenvonGegenständenoderPersonenaufschreiben Die Person kann die Bezeichnung von Gegenständen (z.b. ein bestimmtes Getränk) oder auch die NamenvonPersonen(z.B.dieLehrerininderKlasse)inihrerunmittelbarenUmgebungaufschreiben KannschriftlichüberTätigkeitenberichten Die Person kann mit Hilfe von Schriftsprache ihr eigenes Handeln oder das Handeln Anderer be schreiben(z.b. malen, trinken etc.). Version
20 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise KannschriftlichEigenschafteneinesGegenstandesbeschreiben Die Person kann die Eigenschaften von Gegenständen in ihrer Umgebung aufschreiben (z.b. Farbe odergrößevongegenständen) KannschriftlichvonEreignissenberichten DiePersonkannschriftlichvonbeobachtetenodererlebtenEreignissenberichten(z.B. Peteristzur Toilettegegangen oder GesternhabeichFußballgeschaut ).DiegrammatikalischeRichtigkeitder SätzespieltdabeikeineRolle(z.B. GesternichFußballschauen ) NutztPronomenbeiderschriftlichenBeschreibung(ich,er,sie,mein,dein,sein) DiePersonnutztinderschriftsprachlichenKommunikationPronomen(z.B. DasistmeinBall, der Stiftgehörtihm ) KannschriftlichZusammenhängeausdrücken DiePersonkannschriftsprachlichverschiedeneZusammenhängeausdrücken(z.B. Lisaistnichtda, weilsiekrankist oder derbaumistumgefallen,weilderwindsostarkwar ). 2.S1WievielegeschriebeneWörternutztdiePersonaktiv? Geben Sie an, wie Sie den Umfang der Wörter einschätzen, die von der Person aktiv geschrieben werdenkönnen.tragensieeinennumerischenwertein. 2.S2WassindnachIhrerEinschätzungdieamhäufigstengenutztenschriftsprachlichenWorte? NehmenSieeineWertungvor,welcheWortevonderPersonamhäufigstengeschriebenwerdenund daherwahrscheinlichaucheinebesonderebedeutungfürsiehaben.listensiedieseworteauf. 2.2Informationsaufnahme DerBereichInformationsaufnahmeistzweigeteilt.Zunächstwirdabgefragt,überwelcheMöglichkei tenzuraufnahmevoninformationendiepersongrundsätzlichverfügt.diespannereichtdabeivon Situationen bis hin zu Schrift. Im zweiten Block wird explizit das Sprachverständnis abgefragt. Die SpannederKomplexitätreichthiervomVerstehendeseigenenNamensbishinzurErschließungvon Zusammenhängen.WieauchimBereich2.1InformationsausdruckliefertderBKFRhiernureinesehr grobeeinschätzungderindividuellenkompetenzenderperson.füreinedifferenzierterediagnostik in diesem Bereich ist die Verwendung von Verfahren zur Überprüfung des passiven Wortschatzes notwendig. MöglichkeitenderInformationsaufnahme 2.2.1KannausSituationenInformationenentnehmen BeobachtenSie,obdiePersonausSituationen,indenensiesichbefindet,Informationenentnehmen kann. Version
21 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Praxishinweis GestaltenSieSituationen,indeneneineklareInformationenthaltenist.DeckenSiebspw.denTisch. ZeigtdiePersonentsprechendeReaktionen,indemsiesichaufdasEssenvorbereitetodergegebe nenfallshilfezumerreichendesesstischeserwartet? 2.2.2KannausGesten/GebärdenInformationenentnehmen SchätzenSieein,inwieweitdiePersonüberdieKompetenzverfügt,konventionelleGestenoderGe bärdenzuverstehen KannausFotosInformationenentnehmen SchätzenSieein,inwieweitdiePersonausFotosInformationenentnehmenkann.Inwieweiterkennt diepersonodergegenständeauffotografien? Praxishinweis Zeigen Sie der Person ein Foto von einen bestimmten Gegenstand (z.b. beliebtes Spielzeug) oder einervertrautensituation(z.b.familieammittagstisch).zeigtdiepersonentsprechendereaktionen, indemsiez.b.dasspielzeugholtodersichaufdasessenvorbereitet? 2.2.4KannausBildern/SymbolenInformationenentnehmen SchätzenSieein,obdiePersonausPiktogrammenoderSymbolenInformationenentnehmenkann. ErkenntdiePersonGegenstände,diemitHilfevonSymbolenausSymbolsammlungen(z.B.Makaton, PCS,Metacom,usw.)dargebotenwerden. Praxishinweis ZeigenSiederPersoneinPiktogrammodereinSymbolfüreinenbestimmtenGegenstand(z.B.be liebtes Spielzeug) oder eine vertraute Situation (z.b. Symbol für Essen). Zeigt die Person entspre chendereaktionen,indemsiez.b.dasspielzeugholtodersichaufdasessenvorbereitet? 2.2.5KannausSpracheInformationenentnehmen SchätzenSieein,inwieweitdiePersongrundsätzlichüberdieKompetenzverfügt,sprachlicheÄuße rungenzuverstehen KannausSchriftInformationenentnehmen SchätzenSieein,obdiePersonsinnentnehmendlesenkann. Sprachverständnis DieEinschätzungdesSprachverständnisseserfolgtdurchBeobachtungausderAußenperspektive. VoralleminsehrgrundlegendenBereichenistesschwierigzuunterscheiden,obeineReaktionauf diespracheoderaufanderedingeausderumgebungerfolgt VerstehtdeneignenNamen SchätzenSieein,obdiePersonihreneigenenNamenversteht,alsoinirgendeinerFormaufihnrea giert. Version
22 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Praxishinweis WennSiesichnichtsichersind,variierenSiedieAnsprachederPerson(z.B.vonvorne,vonderSeite). BeobachtenSie,obdurchdiePersonirgendeineFormderReaktionerfolgt.Diesekannsehrkleinsein (z.b.veränderungdergesichtsmimik) VerstehtWorte,diePersonenbenennen SchätzenSieein,inwieweitdiePersonNamenversteht,dieanderePersonenbenennen. Praxishinweis Um zu sehen, inwieweit die Person Namen als Bezeichnung für andere Personen versteht, sollten natürlichesituationengenutztwerden.wichtigist,dassdiebeteiligtenpersonengutbekanntsind.in einergruppemitmehrerenpersonenkönntensiedurchdasnennendesnamenseinerperson Die Lisa odereineraufforderung Schaumal,wasdieLisamacht versucheneinereaktionauszulösen. BlicktdiePersoninRichtungdergenanntenPerson,sprichtdiesdafür,dasssiedengesprochenen NamenalsBezeichnungfürdiePersonversteht.AchtenSieauchaufkleinsteReaktionen,z.B.Bewe gungderpupilleinrichtungdergenanntenperson,fallseinblickindierichtungaufgrundmotori schereinschränkungennichtmöglichist VerstehtWorte,dieGegenständebenennen SchätzenSieein,inwieweitdiePersonWorteversteht,dieGegenständebenennen. Praxishinweis ArbeitenSiemiteinfachenBegriffen.Siekönntenz.B.diePersonmitzweiGegenständenkonfrontie ren,dieimalltagderpersoneinebedeutsamerollespielen,z.b.ballundteller.legensiediegegen ständemitdeutlichemabstandvordieperson.nennensieeinengegenstandoderfordernsiedie Personauf,indieRichtungdesGegenstandszublicken.SchautdiePersoninRichtungdesgenannten Gegenstands, ist davon auszugehen, dass sie die Bezeichnung als Namen für den Gegenstand ver steht.achtensieauchaufkleinstereaktionen,z.b.bewegungderpupilleinrichtungdesgenannten Gegenstands,fallseinBlickindieRichtungaufgrundmotorischerEinschränkungennichtmöglichist VerstehtWorte,dieHandlungenbenennen Schätzen Sie ein, inwieweit die Person grundsätzlich Worte versteht, die einfache Handlungen be zeichnen(z.b.gehen,sitzen,einkaufen,usw.) VerstehtWorte,dieEigenschaftenvonPersonenoderGegenständenbenennen SchätzenSieein,inwieweitdiePersongrundsätzlichWorteversteht,dieEigenschaftenvonGegen ständenoderpersonenbezeichnen(z.b.groß,klein,jung,alt,blau,gelb,rot,etc.). Praxishinweis ArbeitenSiemiteinfachenEigenschaftsbegriffen.Siekönntenz.B.diePersonmitzweiGegenständen konfrontieren,dieimalltagderpersoneinebedeutsamerollespielenunddiesichineinerbestimm teneigenschaft(z.b.größeoderfarbe)unterscheiden(z.b.zweibälle).legensiediegegenstände mitdeutlichemabstandvordieperson.nennensiedieeigenschaftunddengegenstandundfordern SiediePersonauf,indieentsprechendeRichtungzublickenoderIhnendenGegenstandzugeben ( GibmirdengelbenBall ).AchtenSieauchaufkleinsteReaktionen,z.B.BewegungderPupillein Version
23 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise RichtungdesgenanntenGegenstands,fallseinBlickindieRichtungodereinÜbergebendesGegen standsaufgrundmotorischereinschränkungennichtmöglichist VerstehteinfacheAufforderungen Eine einfache Aufforderung besteht aus einer Handlung unter Beteiligung einer Person oder eines Gegenstandes. Schätzen Sie ein, inwieweit die Person eine Aufforderung versteht und dann auch umsetzenmöchte.dabeiistesnichtentscheidend,obdiepersondiestatsächlichselbstkann,son dernlediglich,dasssiedieaufforderungverstandenhat. Praxishinweis ZurÜberprüfungderKompetenzbrauchteseinfacheAufforderungen(z.B. GibmirdenStift oder GibAischedenStift ).BeobachtenSie,obdiePersonderartigeAussagenversteht.Dabeigiltesver schiedenedingezubeachten.esgehtumdasverständnis,nichtumdieumsetzungderhandlung.es kannsein,dassdiepersonverstehtwassiemöchten,esabernichtmachenwill.deshalbsolltensie unterschiedlicheaufforderungeninverschiedenensituationennutzen.diezweitemöglichkeitwäre, dassdiepersondieaufforderungaufgrundvonmotorischenkompetenzennichtumsetzenkann.sie solltenindemfallgenaubeobachten,obdiepersonzumindestversucht,deraufforderungnachzu kommen,z.b.durchzeigenaufdenstiftunddannaufaische VerstehtPronomen(ich,er,sie,mein,dein, ) SchätzenSieein,inwieweitdiePersondieBedeutungvonPronomenalsStellvertreterfürPersonen oderobjekteverstehtundzumbeispieldenunterschiedzwischen dein und mein kennt VerstehtKausalzusammenhänge(Wenndann) SchätzenSieein,inwieweitdiePersonKausalzusammenhängeverstehenkann,alsoihrzumBeispiel dieerläutertenkonsequenzenbewusstsind,indemsiezumbeispieletwastut,dasdiebasisfüreine Belohnungist. Praxishinweis MöglicheSätzezurÜberprüfungdesVerständnissesvonKausalzusammenhängenkönnteneinpositi vesereignisandiedurchführungeinerbestimmtenhandlungknüpfen(z.b. WenndumirbeimAb räumenhilfst,gehenwirheuteabendinskino oder Wennesnichtregnet,gehenwirheutenoch insfreibad ).AusderReaktionderPersonlässtsichimIdealfallerkennen,obderZusammenhang verstandenwurde. 2.3Interaktion DieFragenzuInteraktionsindinzweiBereichegeteilt.UnterderÜberschriftKonversationfindensich Fragen zu den Kompetenzen im Rahmen von Interaktionssituationen mit anderen Personen. Der zweiteteilnimmtdenbereichdersituationenindenblick.essolleingeschätztwerden,wiesituatio nenaussehen,indenenkommunikationfunktioniert.solässtsicheindifferenziertesbildderkom munikativenfähigkeiteninabhängigkeitvondensozialenrahmenbedingungenerstellen. Version
24 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise Konversation 2.3.1KannAufmerksamkeitaufeinePersonodereinenGegenstandlenken GelingtesderPersondieAufmerksamkeitgezieltaufeinebestimmtePerson,einEreignisodereinen Gegenstandzurichten? Praxishinweis BeobachtenSiediePerson,wennz.B.dieTürgeöffnetwirdundjemanddenRaumbetrittoderetwas inderunmittelbarenumgebungpassiert.blicktdiepersonindieentsprechenderichtung? 2.3.2KannAufmerksamkeitzwischenPersonen/Gegenständenteilen GelingtesderPerson,dieAufmerksamkeitaufmehrereDingezurichten,indemsiez.B.aufeinen GegenstandzeigtundgleichzeitiginRichtungderBezugspersonblickt? 2.3.3KanneigenaktiveinGesprächmiteinerPersonstarten GelingtesderPersonaufsichaufmerksamzumachen,umeinGesprächmitIhnenoderAnderenzu beginnen? 2.3.4KanneinGesprächaufrechterhalten(WechselzwischenSprecherrolleundZuhörer) KanndiePersoneinlängeresGesprächführen,indemsieaktivweitereFragenfürdasGesprächauf wirftodereingegenüberz.b.durchdieverwendungvonfloskeln(z.b. dasistjainteressant )zum FortführeneinerErzählungermuntert KannaufMissverständnisseundStörungenimGesprächhinweisen KommtesinnerhalbeinesGesprächszuMissverständnissen,isteswichtigdiesefürdenGegenüber deutlichzumachen.gelingtesderpersonmitderartigenmissverständnissenumzugehen?kanndie Personausdrücken,dassetwasvonIhnenoderanderenPersonennichtrichtigverstandenwurde? 2.3.6KanneinGesprächbeenden GelingtesderPerson,dasEndeeinesGesprächsdeutlichzumachen,indemsiesichmiteinerent sprechendengeste,gebärdeoderfloskelverabschiedet. Situation DerBereichnimmtdieCharakteristikavonSituationenindenBlick,diegegebenseinmüssen,damit die Person erfolgreich kommunizieren kann. Erfolgreiche Kommunikation bedeutet in dem Zusam menhang,dassesderpersongelingt,ihrepersönlichenabsichteninnerhalbdersituationzuverwirk lichenunddamitihrezielezuerreichen KannsichgegenüberbekanntenPersonenverständlichmachen GelingtesderPerson,ihreIntentionenbzw.kommunikativenZieleinSituationenmitPersonen,die ihrvertrautsind,verständlichzumachen? 2.3.8KannsichgegenüberunbekanntenPersonenverständlichmachen GelingtesderPerson,ihreIntentionenbzw.kommunikativenZieleinSituationenmitPersonen,die ihrunbekanntsind,verständlichzumachen? Version
25 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 2.3.9Kannineiner11Situationkommunizieren VerfügtdiePersonin1zu1SituationenüberMöglichkeiten,ihrekommunikativenIntentionenoder ZieledemGegenübermitzuteilen? KannineinerGruppenSituationkommunizieren VerfügtdiePersoninKommunikationssituationenmitmehrerenbeteiligtenPersonenineinerGrup peüberdiefähigkeiten,ihreintentionenoderzieledurchzusetzen? KanninbekanntenSituationenkommunizieren KanndiePersoninKommunikationssituationen,derenAblaufihrbekanntundvertrautist(z.B.Es senssituation),ihreintentionenundzielefürdengegenüberverständlichmitteilen? KanninunbekanntenSituationenkommunizieren GelingtesderPerson,inunbekanntennichtvertrautenSituationen,alsoSituationen,indersichdie Person noch nie oder bisher nur wenig befunden hat, ihre Intentionen und Ziele dem Gegenüber verständlichmitzuteilen? KanninnerhalbstrukturierterSituationenkommunizieren GelingtesderPerson,ihreIntentionenbzw.kommunikativenZieleinSituationenzuverwirklichen, dieklarstrukturiertsindundsichaneininderregeldurchgesellschaftlichekonventionenfestgeleg tesablaufschemahalten?insolchensituationenistinderregeldasablaufschemaderinteraktion unddaszielderkommunikationfürdengegenüberklar(z.b.kaufeinesbrötchensineinerbäckerei) KanninnerhalboffenerSituationenkommunizieren GelingtesderPerson,ihreIntentionenbzw.kommunikativenZieleinSituationenzuverwirklichen, dierelativoffensind,alsokeinanbestimmtenkonventionenorientiertesablaufschemahaben?in derregelweichtinsolchensituationendaskommunikationszielvongewohntenstrukturenab(z.b. ineinemgeschäftnachdemwegfragen,anstattetwaseinzukaufen)unddementsprechendistdas ZielderKommunikationfürdenGegenüberwenigerklar. Module3:Wahrnehmung ImModulWahrnehmungstehendiefürdieKommunikationundInteraktionwichtigenWahrneh mungsbereichehörenundsehenimmittelpunkt.dieidentifikationmöglichereinschränkungenin diesenbereichenistsowohlfürdieinterpretationderkommunikativenkompetenzeneinerperson alsauchfürdieentwicklungmöglicherförderideenvongrundlegenderbedeutung. Wahrnehmungallgemein MitHilfeeinerJa/NeinFragewerdenProblemeoderEinschränkungenindenBereichenHörenund Sehenzunächstallgemeinidentifiziert.WirdeineoderwerdenbeideFragenmitJabeantwortet,soll tendiejeweiligeneinschränkungendanngenauerbenanntwerden. 3.1Kannuneingeschränkthören 3.2Kannuneingeschränktsehen Version
26 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise SpezifischeWahrnehmungskompetenzen DerBereichbeleuchteteinigespezifischeWahrnehmungskompetenzen,diefürdieGestaltungvon Kommunikationssituationenwichtigsind.DieEinschätzungerfolgtaufBasisdervorgestelltenvierstu figenskala. 3.3KannObjekteoderPersonenfixieren GelingtesderPerson,unbeweglicheObjektemitdenAugenzufixieren? 3.4KannPersonenodersichbewegendeObjektemitdenAugenverfolgen Gelingt es der Person,sich bewegende Objekte (z.b. ein fahrendes Auto oder eine vorbeilaufende Katze)mitdenAugenzuverfolgen? 3.5KannrealePersonenundGegenständeerkennen ErkenntdiePersonMenschenoderGegenständeinihrernäherenUmgebung? 3.6KannrealeGegenständeauseinergrößerenMengeherausfinden GelingtesderPerson,einenbestimmtenGegenstand(z.B.Stift)auseinergrößerenMengevonGe genständenherauszufinden? 3.7KannPersonenundGegenständeaufFotoserkennen ErkenntdiePersondiefotografischenAbbildungenvonMenschenoderObjektenaufFotos? 3.8KanneinenGegenstandaufeinemFotoausmehrerenherausfinden GelingtesderPerson,diefotografischeAbbildungeinesGegenstandesausmehrerenAbbildungen herauszufinden? 3.9KannFormenerkennen ErkenntdiePersongrundlegendeFormen(z.B.Kreis,Dreieck,Quadrat)ineiner1zu1Zuordnung? 3.10KanneineFormausmehrerenherausfinden/Formenunterscheiden Kann die Person eine bestimmte Form (z.b. Kreis) aus einer Menge von unterschiedlicher Formen herausfinden? 3.11KannpiktografischeSymboleerkennen Erkennt die Person piktografische Abbildungen von Objekten aus einer spezifischen Symbolsamm lung? 3.12KanneinpiktografischesSymbolausmehrerenherausfinden GelingtesderPerson,einbestimmtes vorgegebenespiktografischessymbolauseinermengever schiedenersymboleherauszufinden? Module4:Orientierung NebenderWahrnehmung(Modul3)istauchdieräumlicheundzeitlicheOrientierungineinerKom munikationssituationvonbedeutung.beidesollenindiesemmodulmitdervorgestelltenvierstufigen Skalaeingeschätztwerden. Version
27 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise RäumlicheOrientierung Die räumliche Orientierung ist wichtig um beispielsweise einen Kommunikationspartner auf einen Gegenstandaufmerksamzumachen,oderumeinnichtimBlickfeldbefindlichesObjektzufordern (vgl.u.a.modul1.1oder1.3).auchfüraufforderungenaneinepersonisteswichtigzuwissen,in wieweit sie entsprechende räumliche Beziehungen herstellen und auch begrifflich verstehen kann (vgl.u.a.modul2.2). 4.1Kannrechtsundlinksunterscheiden 4.2Kannvorneundhintenunterscheiden 4.3Kannobenunduntenunterscheiden 4.4KannräumlicheBeziehungenverstehen(auf unter,vor hinter,zwischen) BeidenräumlichenBeziehungengehtesnichtnurumdiegrundsätzlicheUnterscheidungvonver schiedenen Richtungen,sondernauch darum,obdiepersondaskonzeptversteht,dassetwasauf oderunteretwasliegtoderauchdazwischenseinkann. ZeitlicheOrientierung EinezeitlicheOrientierungistu.a.beimErzählenvonVergangenemoderZukünftigemvonBedeutung (vgl.u.a.modul1.3).auchbeiderstrukturierungundplanungvonhandlungsabläufenundbeider KommunikationüberHandlungspläneistsienotwendig. 4.5KannsehrkurzezeitlicheBeziehungenverstehen(später,gleich,etc.) 4.6KannlängerezeitlicheBeziehungenverstehen(gestern,morgen,etc.) 4.7KannlangezeitlicheBeziehungenverstehen(damals,nächstesJahr,etc.) Module5:Motorik DerBereichMotorikversuchtallemotorischenKompetenzenzuerfassen,dieimKontextUnterstütz tekommunikationvonbedeutungseinkönnten.einschwerpunktliegtdabeivorallemaufkompe tenzenzuransteuerungundbedienungexterner(elektronischer)kommunikationshilfen. 5.1KannsichselbstständigimRaumbewegen FürdieFörderungimBereichUKisteswichtigzuwissen,obdiePersoneigenständigbestimmteOrte erreichen kann, um z.b. Gegenstände oder Kommunikationshilfen zu holen. Die Frage zielt daher daraufab,obsichdiepersonselbstständig,alsoohnediehilfevonanderenpersonen,imraumbe wegenkann.hierzuzähltauchdiefortbewegungmithilfsmitteln(z.b.elektrorollstuhl).entscheiden deskriteriumistdieeigenständigkeit. 5.2Kannzielgerichtetzeigen FürEntscheidungeninAuswahlsituationenoderauchdieKommunikationmitHilfevonTafelnoder einemsprachausgabegerätisteswichtig,zielgenauaufetwaszeigenzukönnen.gelingtesderper Version
28 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise son zielgerichtet bei einer Auswahl von mindestens zwei Gegenständen oder Symbolen auf einen odereineszuzeigen? 5.3KannzielgerichteteinenGegenstandgreifen KanndiePersonzielgerichteteinenGegenstand(z.B.TasseoderBall)greifen? 5.4KannmitPinzettengriffgreifen GelingtesderPerson,kleinereGegenständemitdemPinzettengriffzugreifen? 5.5KannmindestenseinenArmüberdieKörpermittehinausbewegen 5.6KannmindestenseinBeinüberdieKörpermittehinausbewegen FürdiePlatzierungvonKommunikationshilfenisteswichtigzuwissen,inwieweitz.B.alleSymbole einerkommunikationstafelfürdiepersontatsächlicherreichbarsind. Praxishinweis GestaltenSieeineAuswahlsituation mitzweigegenständen(eingegenstand,den diepersonsehr gerne hat (z.b. bestimmte Spielzeug oder Süßigkeit), und ein Gegenstand, bei dem Sie sich sicher sind,dassihndiepersonnichthabenmöchte).platzierensiedenbeliebtengegenstandso,dassdie Personumihnzubekommen,denArmoderdasBeinüberdieKörpermittehinausbewegenmuss. 5.7KanneinenGegenstandfesthalten WennesderPersonmöglichisteinenGegenstandzugreifen,gelingtesihrdannauchdiesensicher eineweilefestzuhalten? 5.8KanneinenStiftbenutzen KanndiePersoneinenregulärenStiftzumSchreibenoderMalenbenutzen? 5.9KanneineeinfacheTastebetätigen GelingtesderPersoneineeinfacheTastezubetätigen(z.B.BigMack)? 5.10KannmitHilfevonMotorikeinenTaster/Sensorauslösen(Lidschlag,Muskelkontraktion,Drü cken, ) KanndiePersoneinenTaster/Sensorgezieltauslösen?Fallsja,welcheArtvonSensorwirdwieausge löst? 5.11KannmehrereSensoren/Tastenkoordiniertbetätigen Für die Ansteuerung komplexer Kommunikationshilfen kann es notwendig sein, mehrere Sensoren bzw.tasterkoordiniertzubetätigen,umz.b.einbestimmtessymboloderbuchstabenauszuwählen. Koordiniertbedeutet,dassdiePersonzweiTaster/Sensorenbedienenkann,wenndieseunterschied lichefunktionenerfüllen(z.b.einsensorlässtdieauswahleinfeld/einezeileweiterspringen,der zweitesensorlösteineaktionaus). 5.12KanndenKopfkontrolliertbewegen KanndiePersonihrenKopfsokontrolliertbewegen,dassz.B.dasAuslöseneinesbefestigtenTasters odersensorsmöglichist? Version
29 Aufbau,Inhalt,Ausfüllhinweise 5.13KanngezieltineineRichtungblicken FürdieAnsteuerungdigitalerSprachausgabegerätemitAugensteuerungistesnotwendig,gezieltin einerichtungzublicken.gelingtdiesderperson? 5.14KanndenBlickfixieren Für die Ansteuerung digitaler Sprachausgabegeräte mit Augensteuerung ist es notwendig, für eine gewissezeitdenblickaufeinenpunktzufixieren.gelingtdiesderperson? Version
30 Auswertung
31 Auswertung StrukturderAuswertung DieAuswertungderErgebnisseundsomitderVergleichderEinschätzungenverschiedenerPersonen erfolgtmittelseinerexceltabelle,diekostenlosunterwww.bkfr.deheruntergeladenwerdenkann. DieDateiistindreiBereicheuntergliedert,dieinnerhalbdesDokumentsamunterenBildschirmrand zufindensind: (1) ErfassungderGrunddaten (2) ÜbertragungderDatenausdenausgefülltenBögen(MODUL1 MODUL5) (3) Auswertungen Zur Erleichterung der Orientierung entsprechen die Farben der ExcelArbeitsblätter den jeweiligen FarbenderModuleausdemBogen. ErfassungderGrunddaten Mit Hilfe der ExcelDatei können maximal vier verschiedene Perspektiven miteinander verglichen werden.grundsätzlichkannjedeseinzelnemodulgetrenntvonallenanderenausgefülltundausge wertetwerden. ZurAuswertungtragenSiealserstesimTabellenblattGrunddatenName,Vorname,Alterundbe suchteeinrichtungderpersonein,dieeingeschätztwerdensoll.alszweitesgebensienamenund RollenderjenigenPersonenan,diedenBogenausgefüllthaben.TragenSiedieseindieSpaltenB12 bisb15ein.maximalkönnenviereinschätzungengleichzeitigmiteinanderverglichenundausgewer tetwerden(vgl.abbildung1). Abbildung1TabellenblattzurErfassungderGrunddaten(FallbeispielLisa) Version
32 Auswertung AlleeingetragenenInformationenwerdenautomatischinsämtlicheTabellenblätterundAuswertun genübernommen(vgl.abbildung2). Abbildung2TabellenblattdesModuls1mitautomatischübernommenenNamen MitdiesenSchrittenistdieErfassungderGrunddatenabgeschlossen.Siekönnennundazuüberge hen,dieantwortenausdenbögenindietabellenzuübertragen. ÜbertragenderDatenausdenBögen ZurÜbertragungderDatenausdenausgefülltenBögenistesnotwendig,dieAnkreuzungeninZahlen zuübersetzenunddieseindietabelleneinzutragen. FürdieModulegeltenfolgendeRegeln: nie oder Nein entsprechen1 selten entspricht2 häufig entspricht3 immer oder Ja entsprechen4 DieNummernüberdenSpalteninderExcelTabellegebendiejeweiligeFragennummerimBogenan. KlickenSiedieleereSpalteunterderbetreffendenNummerinderZeilederPersonan,diedenBogen ausgefüllthatundgebensiediepassendezahl(14)ein.abbildung3zeigtexemplarischammodul 2.2einevollständigausgefüllteTabelle. Abbildung3BeispielfüreinkomplettausgefülltesModul Version
33 Auswertung InModul1desBogenswirdnachÄußerungsformeninunterschiedlichenSituationengefragt.Hierzu wirdimbogeneinekommunikationsformangegebenundeineeinschätzungbezüglichderverläss lichkeitgetroffen.auchdiesedatenmüssenindieexceltabelleübertragenwerden.zunächstwird dieverwendetekommunikationsformperdropdownlisteausgewählt.klickensiedazuineinleeres Feld(imBeispielC6),eserscheinteinPfeil.SobaldSiedenPfeilanklicken,stehenneunverschiedene MöglichkeitenzurAuswahl.ÜbernehmenSiediebeiderFrageimBogenangegebeneKommunikati onsform durch einen Mausklick auf den entsprechenden Begriff (in unserem Beispiel Lautsprache (vgl.abbildung4)). Abbildung4ÜbertragderDatenausdemFragebogenindieExcelTabelleamBeispieldesModuls1 Nachdem Sie die Kommunikationsform eingegeben haben, müssen Sie jetzt noch angegeben, wie zuverlässigdiepersondieseausdrucksformnutzt.alsauswahloptionenstehen selten (entspricht 2), häufig (entspricht3)und immer (entspricht4)zurverfügung.umdenwerteinzutragen,kli ckensieeinfachindasfeldrechtsnebenderausdrucksform(inunserembeispield6)undtippendie entsprechendezahlein(vgl.abbildung5). Abbildung5ÜbertragderDatenausdemFragebogenindieExcelTabelleamBeispieldasModuls2 Version
34 Auswertung DienachfolgendeAbbildungzeigtbeispielhaftdasausgefüllteExcelArbeitsblattfürdasModul1nach ÜbertragderDatenausdemBogen(vgl.Abbildung6).Esistdurchausmöglich,dassinnerhalbeinzel nerbereichekeineeintragungenvoneinzelnenpersonenvorgenommenwurden. Abbildung6BeispielhaftausgefülltesModul1.3 SiekönnennuneinfachalleanderenWertederModule2 5indieExcelTabelleübertragen.Bei einigenfrageninmodul2(z.b.2.l1oder2.l2)werdenzahlenoderwörterangegeben.diesekönnen 1zu1indieAuswertung(SpaltenMundNinModul2.1)übernommenwerden(vgl.Abbildung7). Abbildung7ÜbertragderAnzahlderWörterundderamhäufigstengenutztenWörter(Modul2.1) Ergebnisse,Auswertung,Interpretation DieAuswertungdesBogenserfolgtnachEingabederDatenautomatisch.ImZentrumstehtdabeidie ZusammenfassungdereinzelnenErgebnissejederPerson,diedenBogenausgefüllthat.AlleDaten werdenhierzuimbereich Gesamtauswertung zusammengefasst.zusätzlicherfolgteinegrafische VeranschaulichungderZahlenwertemitHilfevonNetzdiagrammen0F1 sowiedieberechnungderüber einstimmungzwischendenbeobachtern. Gesamtauswertung DieGesamtauswertungdesBKFRgibteinenÜberblicküberdieEinschätzungenjedeseinzelnenBe obachtersinbezugaufdieperson(vgl.abbildung8).dieseergebnislistekannwieauchalleanderen Auswertungen mit Hilfe der Druckfunktion von Excel ausgegeben werden. In diesem Fall wird für jedenbeobachtereineinzelnesergebnisblattausgegeben. 1 AlsKennwertewerdenderMittelwert(arithmetischesMittel)unddieprozentualeÜbereinstimmungberechnet. Version
35 Auswertung Abbildung8ÜberblicküberdieErgebnisseausderPerspektivederKlassenlehrerinFrauElmas NachfolgendwerdendieeinzelnenAbschnittederGesamtauswertungbeschriebenunddieBedeu tungderwerteerläutert. Modul1:SituationsspezifischeKommunikation/Kommunikationsprozess Der oberste Abschnitt der Gesamtauswertung (1. Kommunikative Kompetenzen) bezieht sich auf Modul1SituationsspezifischeKommunikation.DieTabellegibtfürjedesUntermodul(1.1bis1.6) zweiinformationenaus:(1)wasistindiesembereichfürdiepersonnacheinschätzungdesjeweili genbeobachtersdiebedeutsamsteausdrucksform und (2)wiezuverlässigkannsich diepersonin demjeweiligenbereichinsgesamtausdrücken(vgl.abbildung9). Abbildung9ÜberblicküberdieErgebnissefürModul1ausderPerspektivederKlassenlehrerinFrauElmas InunseremBeispielschätztdieKlassenlehrerinFrauElmas Bilder/Symbole alsdieausdrucksform ein,diefürdenbereich1.1verhaltenssteuerungandererfürlisaambedeutsamstenist(b8rote Umrandung).DerGesamtmittelwertistmit2,5(C8orangeUmrandung)imunterenBereich.Nach EinschätzungvonFrauElmasstehenderPersonfürdieVerhaltenssteuerungAndererwenigezuver lässigeausdrucksformenzurverfügung. Version
36 Auswertung Abbildung10IndieExcelTabelleübertrageneDateninModul1.1vonFrauElmas DiebedeutsamsteAusdrucksformwirddurchdenhöchstenGesamtwertbestimmt.Invorliegendem Beispielerreichen Bilder/Symbole einengesamtwertvon10( ).zwargibtesfüreinzelne Aspekte zuverlässigere Formen (Lautsprache für 1.1.3, Mimik für 1.1.5) dennoch sind Bil der/symbole insgesamtambedeutungsvollsten.siestellenineinzelnenbereichen(1.1.2)sogardie einzigeausdrucksformdar.dergesamtmittelwertinderauswertungergibtsichausdersummeder jeweilshöchstenwertenfürdieeinzelnenbereiche(imbeispiel4bei1.1.1(lautspracheundbil der/symbole),2bei1.1.2(bilder/symbole),3bei1.1.3(lautsprache),1 2 bei1.1.4(keinebeobachtete Ausdrucksform),4bei1.1.5(Mimik),1bei1.1.6(keinebeobachteteAusdrucksform);Gesamtsumme 15),geteiltdurchdieGesamtzahlderFragenindemjeweiligenTeilmodul(hier6)(vgl.Abbildung10). Ein hoher Mittelwert würde bedeuten, dass für den gesamten Bereich, in diesem Fall Verhaltens steuerung Anderer, zuverlässige Ausdrucksformen zur Verfügung stehen. Dementsprechend würde einniedrigermittelwertzeigen,dassnichtalleaspektedesbereicheszuverlässigausgedrücktwer denkönnen. Modul2:GrundlegendekommunikativeFähigkeiten Modul2unterteiltsichin2.1Informationsausdruck,2.2Informationsaufnahmeund2.3Interaktion. DieGesamtauswertungindiesemBereichistentsprechendgegliedert(vgl.Abbildung11). Abbildung11ÜberblicküberdieErgebnissefürdasModul2ausderPerspektivederKlassenlehrerinFrauElmas ImBereich2.1wirddiekompetentesteAusdrucksformausgegeben,alsodiejenigediebeidenent sprechenden Fragen im BKFR den höchsten Mittelwert erzielt hat. Der Mittelwert (in diesem Fall 2,83) wird daneben ausgegeben. Ein hoher Wert in diesem Bereich bedeutet, dass die Person mit dieserartvonkommunikationsformsehrkompetentumgehenkann.zudemwirdindiesemergeb nisteilauchangegeben,wieumfangreichderwortschatzbestimmterausdrucksformenist.inunse rembeispielgibtdieklassenlehrerinfrauelmasan,dassderaktivewortschatzimbereichlautspra cheungefähr11wörterumfasstunddiewichtigstenwörterfürlisanachihrerbeobachtung Ma ma, Bus, einkaufen, Ja, Nein und mehr sind.analogeinformationenwerdenauchfüran dereausdrucksmöglichkeitenangegeben(vgl.abbildung12). 2 WirdineinemBereichwiehierin1.1.4und1.1.6nichtsangegeben,wirdfürdieBerechnungdesGesamtmittelwertsautomatisch1 (entspricht nie )genutzt. Version
37 Auswertung Abbildung12ÜberblicküberdieErgebnissedesModuls2.1 ImAbschnitt2.2werdendieErgebnisseausdemModul2.2Informationsaufnahmezusammenge fasst.dermittelwertgibthierdiekompetenzimbereichsprachverständnis(fragen2.2.7bis2.2.13) aus.jehöherderwert(indiesemfall2,77),umsohöheristdassprachverständnisderpersonnach EinschätzungdesjeweiligenBeobachters(vgl.Abbildung13). Abbildung13ÜberblicküberdieErgebnissedesModuls2.2 Darunter werden die Möglichkeiten der Informationsaufnahme angegeben, die nach Einschätzung desjeweiligenbeobachtersamhäufigstenundzuverlässigstengenutztwerden 3. DerBereich2.3fasstdieDatenderFragenausModul2.3Interaktionzusammen.DerMittelwert gibtan,wiekompetentdiepersonimbereichvoninteraktionssituationeninbezugaufkonversation und unterschiedliche Situationen ist. Je höher der Wert, umso besser kann die Person mit ver schiedenstenartenkommunikativersettingsundkonversationsabläufenumgehen.inunserembei spielschätztfrauelmasdieschülerinlisamiteinemmittelwertvon3,0alskompetentein(vgl.ab bildung14). Abbildung14ÜberblicküberdieErgebnissedesModuls2.3 DerAbschnittunterdemMittelwertbeziehtsichaufdieEigenschaften,dieInteraktionsbzw.Kom munikationssituationenhabenmüssen,damitsiediepersonhäufigbzw.sichermeisternkann.abbil dung14zeigt,dasseslisanacheinschätzungderklassenlehrerinfrauelmasgelingt,kommunikation unterverschiedenenrahmenbedingungenzumeistern.lediglichbeiunbekanntenpersonenundin unbekanntensituationentutsiesichschwer. Module35:Wahrnehmung,OrientierungundMotorik DieAuswertungderZusatzmodule3bis5istdenvorherigenBereichenähnlich.Dieausgegebenen MittelwerteentsprechendemarithmetischenMittelausallenFragenimjeweiligenBereich 4.Hohe MittelwertebedeuteneinezuverlässigeKompetenz. Abbildung15ÜberblicküberdieErgebnissederModule3bis5 3 DieProgrammierungberücksichtigthierbeiWertegrößerbzw.gleich3beidenFragen2.2.1bis EineAusnahmebestehtbeidenFragen3.1und3.2,beidenenentweder Ja oder Nein angegebenwird. Version
38 Auswertung InunseremBeispielliegtnachEinschätzungderKlassenlehrerinkeineEinschränkungdesHörbzw. Sehvermögens vor. Zudem verfügt Lisa nach ihren Beobachtungen im Bereich Wahrnehmung und MotorikübereinigezuverlässigeKompetenzen.DerWertimModul4Orientierungistdeutlichgerin ger.lisascheinthiernacheinschätzungderklassenlehrerinwenigerzuverlässigefähigkeitenzuha ben(vgl.abbildung15). Netzprofile DieAuswertungderDatenbeinhaltetzweiverschiedeneNetzprofile.Diesefassenjeweilsdieinder GesamtauswertungangegebenenMittelwertezusammen.DieGrafikenvisualisierenaufeinenBlick dieeinschätzungenjedeseinzelnenbeobachters.diefarbenderprofillinienentsprechendenfarben derbeobachterindergesamtauswertung(frauelmasblau,fraumaierrot,etc.). Abbildung16NetzprofilfürdasBeispielLisaMaieralsZusammenfassungderErgebnisseimModul1.BasisfürdasNetzdia grammbildendiegesamtmittelwerteindenjeweiligenteilbereichen(1.1bis1.6).diesewerdenindergesamtauswertung angegeben(vgl.abbildung9). DasersteNetzprofil(Netzprofil Modul1)zeigtdieVerlässlichkeitdesAusdrucksinnerhalbderabge fragteninteraktionssituationenausderperspektivederverschiedenenbeobachter.sokönnenrelativ leichtunterschiedeinderbeurteilungfestgestelltwerden.dasbeispieldiagrammzeigtweitgehende ÜbereinstimmungderBeobachterinderEinschätzungSituationsspezifischerKommunikation.Ledig lich in den Bereichen Gemeinsame Aufmerksamkeit und Emotionen sind größere Unterschiede in derbewertungderkompetenzenvonlisamaiererkennbar(vgl.abbildung16).diemutterschätzt hierdievorhandenenausdrucksmöglichkeitenetwaszuverlässigerein. DaszweiteNetzprofilfasstdieMittelwerteausdenModulen2bis5ausderGesamtauswertungzu sammen. Im Bereich 2.1 bezieht sich der Mittelwert auf die insgesamt kompetenteste Ausdrucks form.dieseistfürjedenbeobachterindergesamtauswertungangegeben(vgl.auchabbildung12). Version
39 Auswertung Abbildung17NetzprofilfürdasBeispielLisaMaieralsZusammenfassungderErgebnisseindenModulen25.Basisfürdas NetzdiagrammbildendieMittelwerteindenjeweiligenTeilbereichen,dieauchinderGesamtauswertungfürjedebeobach tendepersonangegebenwerden(vgl.abbildung8). UnserBeispielzeigteinerelativeEinigkeitinBezugaufdiedurchschnittlichenKompetenzeninden jeweiligenbereichen(vgl.abbildung17). ErgebnisblattÜbereinstimmung DasletzteTabellenblattderDatenauswertunginExceldientderAnalysederexaktenÜbereinstim mungindereinschätzungzwischendenbeobachternfürdiemodule2bis5.indertabellewirdder prozentualeanteilanantwortendargestellt,diegenauübereinstimmen.übereinstimmungenüber 75%sindgrün,zwischen75%und50%gelbundunter50%rot.EinrothinterlegterProzentsatzwür debedeuten,dassdiebeidenbeobachterwenigeralsdiehälftederfragenindiesembereichgleich beantwortethaben. UmVerzerrungenaufgrundvonvielenAntwortenineinzelnenModuleninBezugaufdiegesamte Übereinstimmung zu vermeiden, basiert der Wert der Gesamtübereinstimmung (Zeile 32) auf den WertenfürdieTeilübereinstimmungenindenModulen.EswerdenalsodieProzentwerteallerTeil moduleaufsummiertunddanndurchdieanzahldergesamtenmodulegeteilt(vgl.abbildung18). Version
40 Auswertung Abbildung18BerechnungderprozentualenÜbereinstimmungzwischenverschiedenenBeobachternfürdieModule2bis5 InunseremBeispiellässtsicherkennen,dassdieBeobachterinvielenBereichengleicheEinschätzun gengetroffenhaben.diestärkstenabweichungenfindensichzwischenbeobachter2(fraumaier) und Beobachter 3 (Herr Lauth). Die im BKFR von diesen Personen festgehaltenen Informationen weichenindenbereichen2.2,3und4etwasweitervoneinanderab. Version
41 Anwendung, Interpretationund Förderung
42 DieAnwendungdesBKFR Anwendung,InterpretationundFörderung Grundsätzlich empfehlen wir die Anwendung des BKFR immer durch mehrere Personen aus ver schiedenenkontexten.dieserfordert,dasseinepersondiekoordinationdesdiagnostischenprozes sesübernimmt,alsodieindenbögenangekreuztendateneingibtundzusammenstellt.imoptimal fallfindetvorderdurchführungderbeobachtungendurchdiebeteiligtenpersoneneingemeinsames Treffenstatt,indemdiekoordinierendeStelledengrundsätzlichenAufbauunddieAnwendungdes BKFRerläutert.GleichzeitigbietetdiesesersteTreffendieMöglichkeit,zunächstSchwerpunkteauf einzelne Module zu legen. Diese Schwerpunktsetzung hat den Vorteil, dass nicht sofort der kom plette Bogen ausgefüllt werden muss. Eine Bearbeitung aller Module in einem Durchgang ist auf grunddesumfangsnichtzuempfehlenundwirktsichvermutlichauchaufdiegenauigkeitderge troffeneneinschätzungenaus. GrundlegendeTippszurFörderung DieErgebnisseundAuswertungendesBKFRkönnenfürvieleBereichewichtigeHinweisezurFörde rungvonkindern,jugendlichenunderwachsenengeben.vielederpraxishinweiseimerstenteildie seshandbuchskönnennebenderbestimmungderfähigkeitenderpersonauchdafürgenutztwer den,bestimmtekommunikativekompetenzenzuverbessern.dabeispielenbeliebteundunbeliebte GegenständeeinewichtigeRolle.Esistdahersehrwichtigzuwissen,welcheGegenstände(z.B.Spiel sachen)derpersongefallen,wassiegernemachtundwensiemag.dieseinformationenkönnenin FördersituationenalsUnterstützungundMotivationgenutztwerden.Dabeisollteunbedingtdarauf geachtetwerden,dassderartigeverstärkersituationsundaltersangemessensind.aberauchunbe liebtegegenständeoderhandlungenspieleneinerolle.umz.b.zulernen,sichbewusstzwischen verschiedenenalternativenzuentscheiden,istesnotwendig,dassdieentscheidungssituationauch Gegenstände enthält, die von der Person nicht gemocht werden. Eine alleinige Entscheidung zwi schengleichbeliebtenalternativenführtnichtdazu,daskonzepteinerentscheidungzuverstehen. InterpretationderErgebnisseundFörderung AlsErgebnisdesBKFRsindfürjedenderBereichedreiSzenariendenkbar. 1. AllebeteiligtenPersonensindsichinBezugaufdieVerhaltensweisenundKompetenzender Personeinig.DieWerteinnerhalbdesBereichssindhoch. 2. AllebeteiligtenPersonensindsichinBezugaufdieVerhaltensweisenundKompetenzender Personeinig.DieWerteinnerhalbdesBereichssindniedrig. 3. DiebeteiligtenPersonensindsichinBezugaufdieVerhaltensweisenundKompetenzender Personuneinig.DieWerteinnerhalbeinzelnerBereichesindbeimanchenBeobachternhoch, beianderenbeobachternniedrig. Esistdurchausrealistisch,dassinnerhalbderAuswertungbeieinerPersonalledreiSzenarieninver schiedenenbereichenauftreten.nachfolgendsollenmöglichekonsequenzen hierausaufbasisder im BKFR vorhandenen Ergebnisdarstellungen aufgezeigt werden, wobei der Schwerpunkt in den Hauptmodulen(1und2)liegt. Version
43 DerBegriff Einigkeit Anwendung,InterpretationundFörderung In der Auswertung lässt sich die Einigkeit zwischen Personen anhand der Darstellung im Reiter Übereinstimmung erkennen (vgl. Kapitel zu Ergebnisblatt Übereinstimmung). Grün hinterlegte WerteindeneinzelnenModulenzeigen,dassmindestens75%derFragendurchdiebeidenBeobach terabsolutgleichangekreuztwurden.wenndieübereinstimmungzwischen50%und74%liegt,sind diewertegelbhinterlegt.rotbedeutet,dasswenigerals50%derfragenindiesembereichgleich beantwortetwurden. GleichzeitiggebenauchdieMittelwerteindenNetzdiagrammenAufschlussdarüber,inwieweitsich zweibeobachterinbezugaufdiekompetenzenderpersoneinigsind.unterscheidensichdiemittel wertekaum,haben diebeobachterinbezugaufalleindiesem BereichabgefragtenKompetenzen undbedingungeneineähnlicheeinschätzung.diesheißtnichtnotwendigerweise,dassalleaspekte genaugleicheingeschätztwurden.eszeigtabereinenähnlichhochvermutetenkompetenzgradder beobachtetenperson.innerhalbdesdargestelltennetzdiagramms(vgl.abbildung19)sindsichdie beobachtenden Personen in den Bereichen Entscheidungen, Verhaltenssteuerung Anderer, Soziale InteraktionundBedürfnisserelativeinig.HinsichtlichGemeinsamerAufmerksamkeitundEmotionen bestehenunterschiedeimvergleichzwischenfraumaierunddenanderenbeobachtern. Abbildung19BeispielNetzdiagramm EinigkeitundAbweichungen Szenario1 EinigkeitindenBereichenmithohenWerten EinmöglichesErgebnisderAuswertungdesBKFRkönntesein,dassalleBeobachterweitestgehend in ihrer Einschätzung übereinstimmen und die Mittelwerte in allen Bereichen hoch sind, also zwi schen3und4liegen.zunächstbedeutetdies,dassdiewahrgenommenenkompetenzenderperson inunterschiedlichenkontextensehrähnlicheingeschätztwerden,ihrinverschiedenstenkommuni kativensituationenzuverlässigemöglichkeitenzumausdruckeigenerkommunikativerabsichtenzur Verfügungstehen(Modul1)undsieinBezugaufKommunikationkompetentist.DiePersonverfügt somitnacheinschätzungderbeobachter,diedenbkfrausgefüllthaben,übereinbreitesspektrum Version
44 Anwendung,InterpretationundFörderung kommunikativer Kompetenzen. Förderung könnte in dem Fall zwei Ziele verfolgen. Zum einen die Erweiterung der kommunikativen Ausdrucksformen. Es könnte zum Beispiel sein, dass die einge schätztepersonsehrkompetentindernutzungvongestenundgebärdenistunddementsprechend inallenbeschriebenensituationensehrzuverlässigkommunizierenkann.indemfallkönnteessinn vollsein,dieindividuellenkommunikativenmöglichkeitenderpersonumzusätzlichekommunikati onsformenzuerweitern,damitsieauchmitfremdenpersonenzuverlässigkommunizierenkann.ein zweiteszielkönntediearbeitandeneinzelbereichensein,beidenendiepersonaussichtderbe obachter über keine verlässlichen Ausdrucksformen oder Kompetenzen verfügt, also dementspre chend selten oder nie angekreuztwurde.einekonsequenzkanndannsein,genaudieseaspekte gezieltzufördernoderimalltagexplizitdaraufzuachten,obdiekompetenztatsächlichnichtbe obachtbarist.unterumständenliegteingeringerwertindembereichnichtandenfähigkeitender Person,sonderninderWahrnehmungdesBeobachtersoderauchimFehlenvonSituationen,inde neneinderartigesverhaltenüberhauptgezeigtwerdenkann. Szenario2 EinigkeitindenBereichenmitniedrigenWerten In diesem Szenario schätzen die Beobachter die Kompetenzen der Person weitgehend gleich ein, wobeidiewerteimunterenbereich,alsozwischen1und2liegen.dasheißtderpersonstehenfür vielederimjeweiligenbereichabgefragtenkompetenzenwenigezuverlässigeausdrucksformenzur Verfügung.FürdiesesErgebnisgibtesverschiedeneUrsachen.Zumeinenkannessein,dassdieBe obachternichtsensibelgenuginbezugaufdiekommunikativensignalederpersonsind,diesealso nichtalssolchewahrnehmen.desweiternistesauchdenkbar,dassdiepersonfürdieinnerhalbder BereicheabgefragtenSituationentatsächlichkeinezuverlässigeMöglichkeithat,umeigenekommu nikative Absichten auszudrücken oder es nicht zu Situationen kommt, in denen sich die Person in BezugaufihreIntentionenäußernmuss. Hieristeszunächstwichtig,regelmäßigvielfältigeSituationenzuschaffen,dieüberhauptdenAus druck kommunikativer Absichten notwendig machen. Hierzu bieten die Praxishinweise in Modul 1 SituationsspezifischeKommunikation AnregungeninBezugaufunterschiedlicheBereiche.Gleich zeitig schaffen diese wiederkehrenden Situationen für die Bezugspersonen auch die Möglichkeit, bewussteraufvielleichtvorhernichtwahrgenommenesignalezuachtenundsosensiblerinbezug aufdieausdrucksmöglichkeitenderpersonzuwerden. Szenario3 UneinigkeitineinzelnenBereichen UneinigkeitzwischeneinzelnenBeobachternzeigtsichdurch gelb bzw. rot hinterlegtebereiche imreiter Übereinstimmung inderexcelauswertungoderdurchstarkunterschiedlichemittelwerte indennetzdiagrammen(vgl.emotionenbeiabbildung20).denkbaregründehierfürsindvielfältig. Eswäremöglich,dasseinzelneBeobachterdiegestelltenFragenandersinterpretierenalsandere.Ein weiterer Grund könnte die unterschiedliche Sensibilität der Beobachter in Bezug auf das gezeigte Verhaltensein.Signale derpersonwerdendann unterumständenvonden Beobachtern garnicht wahrgenommen.innerhalbdesbeobachtetensettingskönnteesauchsein,dassbestimmteverhal tensweisen zum Ausdruck von verschiedenen Absichten überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Schließlichistesauchdenkbar,dassdiegezeigtenKompetenzenderPersonsichinnerhalbderSet tings,indenenbeobachtungendurchgeführtwurden,tatsächlichunterscheiden.eskönntesein,dass KinderundJugendlichezumBeispielinderFreizeitoderimElternhausdeutlichmotiviertersindund daher kommunikative Fähigkeiten beobachtet werden können, die im Schulalltag oder auch in Wohnheimkontextennichtwahrnehmbarauftreten. Version
45 Anwendung,InterpretationundFörderung Zunächstisteswichtig,dieBereicheineinemgemeinsamenAustauschindenBlickzunehmen,bei denen die Beobachter abweichende Einschätzungen vorgenommen haben. Dabei soll geklärt wer den,wieeszudenunterschiedenkommt.dieseraustauschkanndannjenachursachedazugenutzt werden,settingsinbestimmtenkontexten,wiezumbeispielderschule,soanzupassen,dassesder Personermöglichtwird,ähnlichhoheKompetenzenzuzeigen,wieindervertrautenUmgebungzu Hause.DerAustauschkannauchgenutztwerden,umsichgegenseitiginBezugaufdiekommunikati vensignalederpersoninbestimmtensituationenzusensibilisieren.dadurchlässtsichvermeiden, dass etablierte Kommunikationssignale nur von wenigen Personen verstanden werden. Schließlich solltenauchideengesammeltwerden,wiesituationeninumgebungengeschaffenwerdenkönnen, die es überhaupt notwendig machen, bestimmte kommunikative Absichten auszudrücken. Wenn etwa in der Freizeit überhaupt nie die Notwendigkeit besteht, dass Handlungen oder Dinge abge lehntwerdenkönnen,dannkannsichdasverhaltenzumausdruckdieserabsichtenauchnichtzei gen. Version
46 Konstruktiondes Verfahrens
47 KonstruktiondesVerfahrens GrundprinzipundtheoretischerBezugsrahmendesBKFR Grundprinzip DerBKFRisteindiagnostischesInstrumentariumzurEinschätzungkommunikativerKompetenzen vonkindern,jugendlichenunderwachsenenaufeinerallgemeinenebeneundinnerhalbspezifischer Situationen.DieEinschätzungderKompetenzenerfolgtaufBasisvonLangzeitbeobachtungen.Die AuswertungundderProzesssolltedurcheinezentraleFachkraftkoordiniertwerden(Beratungsstel le,lehrer/in).einabschlussgesprächaller Beobachter zuridentifikationvonbarrieren,zurplanung vonfördermaßnahmenundzurveränderungbestehenderprozesseistnotwendig. TheoretischerBezugsrahmen DasVerfahrenbeziehtsichinseinenGrundannahmenaufdiekonstruktivistischeErkenntnistheorie nachglasersfeld.erkenntnisbeziehtsichhiernichtmehraufeine objektive ontologischewirklich keit,sondernausschließlichaufdieordnungundorganisationvonsubjektivenerfahrungen(glasers feld1998).diewahrnehmungeinesmenschenistalsonichtdaserfasseneinervonihmunabhängi genrealität.stattdessenistsieausdruckeinersubjektivenkonstruktion.siebeziehtsichnichtauf dieobjektivewelt,sondernistdasergebniseinesprozessesderbedeutungszuschreibungimgehirn (Singer2003,Roth2010).SieerfülltdasKriteriumderViabilität(Glasersfeld1987)undermöglichtes, demsubjektinunterschiedlichensituationenerfolgreichimsinneseinerintentionenzuhandeln.auf derbasisdiesertheoretischengrundannahmenhatderbkfralsonichtdasziel,diekommunikati venkompetenzeneinerpersonmöglichstobjektivzuerfassen.esgehtvielmehrdarum,diesubjekti veundviablesichtunterschiedlicherpersonengleichberechtigtnebeneinanderzustellen.derbkfr unterscheidetsichinseinergrundkonzeptiondahervonanderenverfahrenimbereichderunter stützten Kommunikation. Er versucht nicht ein einzelnes Ergebnis auf der Basis unterschiedlicher Informationsquellenanzugeben (wiez.b.beiderkommunikationsmatrix (Rowland2015)),sondern solldifferenzeninverschiedenenkommunikativenkontextenunddamitauchinderwahrnehmung dermitderpersoninkontaktstehendenmenschenaufzeigen.zieldesbogensistnichteineeinheit licheeinschätzungderkommunikativenkompetenzen,sonderndiedarstellungundauswertungder UnterschiedezwischenverschiedenenPerspektiven,umdarausimgegenseitigenGesprächderBe zugsoderbetreuungspersonenansätzezurförderungzuentwickeln. GeschichtedesBKFR ImRahmeneinesKooperationsprojekteszwischenderLudwigMaximiliansUniversitätMünchenund derbayerischenlandesschulefürkörperbehinderteentstandimjahr2005derbeobachtungsbogen zukommunikativenfähigkeitenkurzbkf(kannewischer& Wagneretal.,2005).Basisfür dieent wicklungdesinstrumentswarendieerfahrungenvonpraktikernundstudierendenimrahmeneiner mehrsemestrigenbegleitungundförderungkommunikativerkompetenzenvonkindernundjugend lichenimrahmenderschule(vgl.wagner&kannewischeratal.2005). Zielperspektive des BKF war die Erfassung von individuellen Kompetenzen und persönlichen Vo raussetzungen mit kommunikativer Relevanz (Wagner & Kannewischer, 2007, S. 249). Der Bogen gliedertesichinhaltlichinsiebenbereiche:motorischefunktionen,wahrnehmung,sprache,lesen Version
48 KonstruktiondesVerfahrens und Schreiben, Kommunikationsformen, Ausdrucksmodalitäten sowie Interaktives Verhalten. Ein zentraleselementderstrukturdesbeobachtungsbogenswardieideeundmöglichkeit,diekommu nikativenkompetenzenausverschiedenenbeobachterperspektiveneinschätzenzukönnen,ummög licheunterschiedeinderwahrnehmungdereinzelnenpersonen,aberauchabweichungenimkom munikationsverhaltenderunterstütztkommunizierendenpersoninabhängigkeitvonunterschiedli chen Situationen zu dokumentieren und so für eine weitere Förderplanung nutzbar zu machen (Wagner&Kannewischer,2007,S.251f.).ErfahrungeninderArbeitmitdemBKFinsbesondereim Rahmen diagnostischer Prozesse führten 2013 zu dem Entschluss, das Instrumentarium einer um fangreichenrevisionzuunterziehen. Revision InderpraktischenArbeitmitdemBKFwurdendienachfolgendenAspekteidentifiziert,diegleichzei tigalswesentlicherevisionsgrundlagedienten. 1. Inhalt,UmfangundGestaltungderFragen DerBKFwarsehrumfänglichunddurchdieArtderGestaltungdesAusfüllenserforderteneinzelne FragenimBereichAusdrucksmodalitätenüber20AnkreuzungendurchdieNutzer.DiesließdasAus fülleninderpraxisoftsehrzeitintensivwerden,selbstwennnurderbereichausdrucksmodalitäten näherbetrachtetwurde.gleichzeitiggabesvereinzeltinhaltlichewiederholungen. 2. ManualundAuswertungshilfen FürdenBKFgabeskeinManualmitAusfüllhinweisen,wasbeieinzelnenFragenfürdieAnwender schwierigwar.dieauswertungerfolgteinderdigitalenversionmithilfeeinerprofillinie(vgl.wagner &Kannewischer2007).Sokonntenzwarverschiedene SichtweisenfürjedeFrage gutmiteinander verglichenwerden,dieartdergestaltungderlinieführteaberdazu,dasssienursehrschwerfüralle Fragenzuüberblickenwar. AusdiesenÜberlegungen herauserfolgtezunächst eineinhaltlicheundstrukturelleüberarbeitung desbeobachtungsbogensansichsowiederauswertungsmöglichkeit. InhaltlicheÜberarbeitung DieinhaltlicheÜberarbeitungdesBKFsolltedessengrundsätzlicheIdeebeibehalten,dieseabernoch bessertheoretischverankern.bereitsderbkfstellteverschiedenesichtweisenvonpersoneninden Fokus.BeimBKFRsolltediesnochstärkerzumTragenkommen,indemeinedeutlichereVeranke runginnerhalbderkonstruktivistischenerkenntnistheorieerfolgtunddieauswertungunterschiede undgemeinsamkeiteneinzelnerperspektivenderumgebungnochprägnanteraufzeigt.zudemsollte versuchtwerden,inhaltlichewiederholungzuidentifizierenunddiepassungdereinzelnenfragenzu denjeweiligenbereichenzuüberprüfen.hierzuwurdenallefragenineinerübersichtslistegesam melt,umpassungundredundanzzuprüfen. StrukturelleÜberarbeitung UmfangundStrukturwareneinRevisionsaspektdesursprünglichenVerfahrens.DierevidierteVersi on sollte deshalb eine modularisierte Struktur aufweisen, um die Bearbeitung einzelner Bereiche durch die Anwender zu erleichtern. Gleichzeitig wurde versucht, einzelne zusammengehörige Fra genkomplexezuidentifizierenundsomitaucheineuntergliederunginnerhalbdermodulezuermög lichen.einweitereraspektwardieveränderungderskalierung.mithilfeeiner4erskalierungsollte Version
49 KonstruktiondesVerfahrens diebestehendetendenzzurmittebeimausfüllendesbogensvermiedenwerden.zudemwurdedie GestaltungderFragenverändert.WährendimBKFnochzahlreicheAnkreuzungenfürdieFragenim Bereich Ausdrucksmodalitäten notwendig waren, erfasst das neue Design die gleiche Anzahl an InformationenmitdeutlichwenigerAusfüllarbeit(vgl.Abbildung20). Abbildung20AnkreuzungenzuObjektefordernimVergleich.ObenBKF(2005)untenaktuelleVersiondesBKFR. ÜberarbeitungderAuswertung DieursprünglicheAuswertungdesFragebogenserfolgtemitHilfeeinesaufHTMLbasierendenPro gramms.vorteildersoftwarewar,dasssieaufgrunddeshtmlformatsaufjedembeliebigencom putersystemlauffähigwar.größternachteildieserlösungwar,dasseineanpassungdesinstrumen tariums,z.b. dieergänzungeinzelnerfragen,immereineveränderung derprogrammierungdurch externeexpertennotwendiggemachthätte,wassichalsaufwändigundzudemkostenintensivher ausgestellt hat. Aus diesem Grund wurde die Auswertung des BKFR vollständig in Excel program miert.dadurchisteinekontinuierlicheerweiterungundanpassungdurchdasteamselbstmöglich. NebenderVeränderungderProgrammgrundlagewurdedieneueAuswertungauchdurchwesentli che Aspekte erweitert. Das neue Netzdiagramm liefert eine Zusammenfassung der ursprünglichen ProfillinieunderlaubtsoaufeinenBlickdieErfassungderbeobachtbarenKompetenzenundgleich zeitigdenvergleichzuanderenbeobachtern.nebendemnetzdiagrammwurdeeineergebnisausga beergänzt,welchesdieeinschätzungjedeseinzelnenbeobachtersaufeinemeigenenblattzusam menfasst. Zudem wurde zur Identifikation der tatsächlichen Übereinstimmung zwischen den Be obachterndieberechnungderprozentualenübereinstimmungfürdiemodule25ergänzt.alleer gebnisdarstellungenlassensichzurdokumentationdeskommunikationsentwicklungsundkommu Version
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