6 Einleitung. 8 Danksagung. 9 Material und Methode. 9 Zu den Verbreitungskarten. 13 Landesnatur. 13 Landschaftliche Gliederung.

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1 Inhalt 5 Vorwort 3 6 Einleitung 8 Danksagung 9 Material und Methode 9 Zu den Verbreitungskarten 13 Landesnatur 13 Landschaftliche Gliederung 13 Klima 15 Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna 19 Verbreitung der Arten 19 Zwischen 1900 und 1984 ausgestorbene oder verschollene Arten 20 Liste der aktuell in Schleswig-Holstein lebenden Heuschreckenarten 22 Aktuelle Verbreitungskarten 59 Offene Fragen 61 Literatur

2 Vorwort 5 Mit dem Heuschreckenatlas legt das Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein nach dem Molluskenatlas und dem Säugetieratlas ein weiteres faunistisches Übersichtswerk vor. Neben dem faunistischen Wert sind diese Verbreitungsatlanten auch im Zusammenhang zu sehen mit der nach dem schleswig-holsteinischen Naturschutzgesetz bestehenden Verpflichtung, die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt in unserer Landschaft und ihrer Veränderung zu dokumentieren. Einige Heuschreckenarten sind wegen ihres Indikatorwertes und der relativ guten Erfaßbarkeit für ein sogenanntes Artenmonitoring" gut geeignet. Als ein erster Schritt hierfür ist nun mit der Zusammenfassung aller verfügbaren aktuellen Daten für viele Bereiche des Landes ein Ist-Zustand dokumentiert und damit die Grundlage für zukünftige Vergleiche geschaffen. In dem Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna" wird auch mit Blick auf die Geschichte versucht, die Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten bis zum heutigen Zustand nachzuvollziehen. Die bereitwillige Unterstützung und Mitarbeit bei der Datenbeschaffung durch Planungsbüros und freischaffende Biologen, die zu einer bei weitem nicht erwarteten Datenmenge führte, zeigt, daß der Indikatorwert dieser Tiergruppe nicht nur für ein Biomonitoring, sondern auch zur Beurteilung konkreter ökologischer Situationen und Planungen verschiedenster Art genutzt wird. Allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Personen, die Daten zur Verfügung gestellt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Mit der nun vorliegenden landesweiten Übersicht können die Ergebnisse bei zukünftigen Erfassungen objektiver gewertet und eingeordnet werden. Der Atlas hat somit auch eine planungsbezogene Bedeutung. Er mag aber auch dazu anregen, sich mit dieser und anderen Organismengruppen zu beschäftigen. Der unmittelbare Umgang mit und das Erleben von Natur mit ihren vielfältigen Lebensformen und ihrer Ästhetik im großen wie im kleinen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für ein besseres Naturverständnis sowie ein größeres Engagement für ihren Schutz. [7r. Edda Müller Ministerin für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein

3 3 Einleitung Heuschrecken haben in der schleswig-holsteinischen Faunistik stets eher eine Nebenrolle gespielt. So stammt dann auch die letzte zusammenfassende Arbeit von ihrer Verbreitung in Schleswig-Holstein bezeichnenderweise von einem Dänen. Knuth Th. HOLST verfaßte im Jahre 1969 seine Arbeit The distribution of Orthoptera in Denmark, Scania and Schleswig-Holstein", in der er die schleswig-holsteinischen Vorkommen aufgrund von bis zu 50 Jahre alten Literaturangaben und einiger spezieller Exkursionen beschrieb. Seine Arbeit war die bis dahin einzige, die Verbreitungskarten lieferte und die schleswig-holsteinische Vorkommen in eine Verbindung zu den angrenzenden südskandinavischen stellte, was in bezug auf einige Arten zweifellos interessanter ist, als sie im Rahmen einer gesamtdeutschen Schau zu betrachten. Vor HOLST sind in Schleswig-Holstein für die Heuschreckenkunde vor allem drei Namen von Bedeutung: ZACHER, WEIDNER und LUNAU. Während die beiden ersten sich in ihren Forschungen nicht nur auf Schleswig-Holstein beschränkten, sondern z.t. ganz Deutschland bearbeiteten (ZACHER 1917, WEIDNER 1938 u. 1939), trifft aus unserer Sicht vor allem LUNAU das Verdienst, vergleichsweise genaue und von guter Ortskenntnis geleitete Untersuchungen in unserem Lande durchgeführt zu haben. Leider hat aber auch LUNAU, der bis 1950 regelmäßig mit Veröffentlichungen beispielsweise zu dem sehr interessanten Vorkommen der Feldgrille bei Lübeck (LUNAU 1934 u. 1936) heuschreckenkundliche Beiträge lieferte, sich in der Folgezeit offenbar kaum noch mit Bestandsaufnahmen dieser Tiergruppe beschäftigt. Nach HOLSTs zusammenfassender Arbeit herrschte bezüglich der Heuschrecken in Schleswig-Holstein bis in die 80er Jahre eine fast völlige Bearbeitungspause. Spezialisten gab es nicht, oder sie traten zumindest nicht in Erscheinung. Aus heutiger Sicht ist das Fehlen heimischer Heuschreckenerfasser zwischen 1950 und 1985 sehr bedauerlich, da gerade während dieser Zeit erhebliche Veränderungen in der Landschaft und dadurch auch in der Heuschreckenfauna eintraten. Die bereits erwähnte Feldgrille, die offenbar zeitweilig in den östlichen Landesteilen zwischen Lübeck und der Elbe (siehe Verbreitungskarte Seite 36) recht zahlreich und verbreitet war, verschwand während dieser Zeit fast vollständig aus der schleswig-holsteinischen Fauna. Weitere Beispiele für die Bedeutung dieses Zeitraumes aus heuschreckenkundlicher Sicht sind im Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna" behandelt. Die vorliegende Arbeit soll nun die zeitliche Wissenslücke beenden helfen und die heutigen Kenntnisse der aktuellen Verbreitung der einzelnen schleswig-holsteinischen Heuschreckenarten dokumentieren. Ihre Erstellung wurde nur dadurch möglich, daß seit etwa Mitte der 80er Jahre in Schleswig-Holstein wie auch in anderen Bundesländern ein erneutes Interesse an Heuschrecken entstand. Es fand u.a. auch Ausdruck in Diplom-Arbeiten zur Verbreitung und Ökologie der Heuschreckenarten. Parallel dazu kamen Bestimmungsbücher und Schallplatten auf den Markt, die die Bekanntheit gerade auch dieser Tiergruppe erheblich erweiterten (BELLMANN 1985). Entscheidend für die Datenlage wurde aber die Erkenntnis, daß sich Heuschrecken im Rahmen von Landschaftsplanungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und ähnlichen Eingriffsplanungen als gute Indikatoren erwiesen. Heuschreckenerfassungen wurden bei Dutzenden derartiger Vorhaben zur Entscheidungsfindung hinzugezogen. Abgesehen von der Datenmenge hatten diese Untersuchungen noch einen weiteren Vorteil. Da sie häufig in den durchschnittlich genutzten Landschaften ohne seltene Lebensräume durchgeführt wurden, sind so auch Angaben zu weit verbreiteten Arten zu erhalten gewesen, die von Hobbyfaunisten erfahrungsgemäß seltener berücksichtigt werden. Gerade die Vorkommen solcher Arten können aber wie das Beispiel des Grünen Heupferdes Tettigonia viridissima zeigt aussagekräftig sein. Der vorliegende Heuschreckenatlas ist als reines Verbreitungswerk gedacht. Wie auch HOLST sich damals nicht scheute, seine Kenntnisse zur Verbreitung der Heuschrecken trotz lückiger Datenlage zu veröffentlichen wofür wir ihm heute sehr dankbar sind so ist auch diese Arbeit keinesfalls erschöpfend. Zahlreiche Fragen zum Vorkommen oder auch zu Verbreitungslücken, zu Häufigkeiten und zu möglichen Bestandsschwankungen sind offen (vgl. Kapitel Offene Fragen"). Wie auch bei vergleichbaren Atlanten wird also hier kein abgeschlossenes Werk vorgelegt, sondern nur ein Wiedereinstieg in die Bearbeitung dieser Tiergruppe gesucht. Neben der Dokumentation des derzeitigen Wissens soll die Arbeit vor allem auch Anreiz zu weiterer und vertiefender Forschung sein. Abgesehen vom Beitrag zur Faunistik und dem Schaffen einer Grundlage für ein nachvollziehbares Biomonitoring ist ein weiteres Ziel dieses Atlanten, den im Lande tätigen Planungsbüros Vergleichsunterlagen für ihre zukünftigen Erhebungen an die Hand zu geben. Die große Bereitschaft der Büros bei der Übersendung von Daten zeigt, daß hier ein tatsächlicher Bedarf besteht.

4 7 Abb. 1: Das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) kommt auf Fehmarn fast nur in den naturnahen Küstenbereichen, in reich strukturierten Ortschaften und entlang zweier Straßen bzw. Bahnlinien vor. Der die Verbindung zwischen den Dorfvorkommen herstellende Bahndamm mit einem sehr individuenstarken Bestand wurde inzwischen im Rahmen eines Radwegebaus stark verändert, was auf das Vorkommen des Heupferdes auf ganz Fehmarn entscheidenden Einfluß hatte.

5 Danksagung Bei der Datensammlung zu diesem Atlas haben zahlreiche Personen und Institutionen mitgeholfen, von Angaben zu Einzelfunden bis zur Nennung von mehreren hundert Fundpunkten. Allen Meldern sei herzlich gedankt. Zunächst danke ich folgenden Einzelpersonen für ihre Hilfe: Margrit Altrock, Schinkel; Thomas Becker, Fehmarn; Klaus Book, Marburg; Christine Denys, Hannover; Hans- Gerhard Dierks, Süderstapel; Dr. Christian Fischer, Brügge; Christian Kassebeer, Kiel; Dirk König, Rendsburg; Thomas Neumann, Breitenfelde; Friedhelm Plaisier, Oldenburg/O.; Frank Röbbelen, Hamburg; Holger Siemers, Gudow; Uwe Sörensen, Süderlügum; Hark Steinert, Föhr; Bernd Struwe- Juhl, Falkendorf; Barbara Thomas, NettetaI-Breyell. Aus Diplomarbeiten und ähnlichen Erarbeitungen erhielt ich Daten von: Joachim Kalusche, Berlin; Beatrice Roßbach, Hamburg; Caren Schwennesen, Kiel; Dr. Kurt Soeffing, Hamburg. Weitere Angaben stammen von der Forschungsstelle für Ökosystemforschung der Universität Kiel, wo mir Frau Ulrike Hanssen und Herr Rainer Hingst sehr behilflich waren, sowie dem Zoologischen Institut der Universität Hamburg. Ohne die Mitarbeit zahlreicher Planungsbüros, Institute und freischaffender Biologen wäre nicht einmal die Hälfte der verwendeten Daten zugänglich gewesen. Unterstützt wurde die Erarbeitung dieses Atlanten von: Arbeitsgemeinschaft böp und Planula, Hamburg; Planungsbüro Bielfeld, Hamburg; Planungsbüro Brien und Wessels, Ahrensburg/ Lübeck; daber Landschaftsplanung, Rosdorf; Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung, Kiel; Freie Biologen Grell, Grell, Voß (GGV), Kiel; Grosser und Partner, Quickborn; Institut für Naturschutz und Umweltschutzforschung (INUF) des Verein Jordsand, Ahrensburg; Planungsbüro Henning Klapper, Kiel; Dr. Elke Krabbe, Elmshorn; Dr. Holger Kurz, Hamburg; Grünplanung Dr. Florian Liedl, Selent; Dr. Wolfgang Liedtke, Eckernförde; Johanna Lietz, Kiel; Karsten Lutz, Hamburg; Dr. Kirsten Marquardt, Kiel; Planungsbüro Mordhorst, Nortorf; Ing.-Büro Müller, Hannover; Pro regione, Flensburg; Ragnar Schaefer, Schönhorst; Dr. Marion Schumann, Preetz; Umweltbüro Schwahn, Rodenbek; Planungsbüro Seebauer und Wefers, Rellingen; Planungsbüro Trüper/Gondesen TTG, Lübeck. Einigen Personen und Büros möchte ich besonders danken, da sie mir nicht nur umfangreiches Datenmaterial überließen, sondern durch weitergehende Unterstützung zum Entstehen dieses Atlanten beitrugen. Da ist zunächst Herr Klaus Voß von der GGV, dem zum einen viele Angaben, vor allem aus dem Westen des Landes, zu verdanken sind, der zum anderen in den vergangenen 10 Jahren in vielen fachlichen Diskussionen meinen Wissensstand zum Thema Heuschrecken erheblich vorangebracht hat. Ein etwa ebenso langer Austausch besteht mit der Familie van der Smissen, Bad Schwartau. Neben der Datenüberlassung und Diskussionen stellte Herr van der Smissen seine exzellenten Fotos für diese Veröffentlichung zur Verfügung. Von den Planungsbüros sind besonders zwei hervorzuheben, die maßgeblich zur Qualität dieses Atlanten beigetragen haben. Herr Dr. Vilmut Brock von der Biologisch Landschaftsökologischen Arbeitsgemeinschaft Biola und Rolf Peschel, Holger Reimers und Christian Schröter vom leguan Planungsbüro haben viel Zeit und Energie der Grundlagenarbeit für diesen Atlas gewidmet und durch interessante Diskussionen maßgeblich bei der richtigen Einordnung zahlreicher Arten mitgewirkt. Beide lagen darüber hinaus bei der Datenbeschaffung an erster Stelle. Herr Günter Grein vom Landesamt für Ökologie Niedersachsen in Hannover lieferte nicht nur Fundortangaben, sondern half auch bei schwierigen Fällen in der Artbestimmung. Herrn Thomas Gall danke ich für die Hilfen bei der Kartenherstellung. Schließlich ist noch den Kolleginnen und Kollegen im Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege des Landes Schleswig-Holstein für ihre Unterstützung zu danken. Hier wirkten mit: Rüdiger Albrecht, Hans-Joachim Augst, Josef Beller, Arne Drews, Dr. Walter Hemmerling, Ulrich Mehl, Wolfgang Petersen, Ulrich Pfau, Inke Rabe, Dr. Henning Thiessen, Dr. Fridtjof Ziesemer.

6 Material und Methode In Schleswig-Holstein wurde bisher keine landesweite Heuschreckenerfassung betrieben, wie es etwa in Niedersachsen durch die Landesanstalt für Ökologie seit Jahren geschieht (GREIN 1990). Ein gut organisiertes und betreutes Netz faunistischer Melder besteht nicht. Von Privatpersonen konnten daher nur Daten herangezogenen werden, die von den relativ wenigen Spezialisten stammen, die Kontakt zum Landesamt hatten. Die zahlenmäßig wichtigste Quelle sind die vielen Gutachten und Untersuchungen im Rahmen von Landschaftsplänen und Eingriffsvorhaben, bei denen die Heuschreckenfauna Berücksichtigung fand. Sie liegen dem Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege zum großen Teil vor und konnten daher in die Ausarbeitung eingearbeitet werden. Einige weitere Angaben ergaben sich aus Diplom-Arbeiten und ähnlichen Erarbeitungen. Hinzu kommen Hinweise aus den Betreuungsberichten zu den schleswig-holsteinischen Naturschutzgebieten. Ein nicht unwesentlicher Teil der Datengrundlage stammt aus eigenen Erhebungen des Landesamtes, die im Rahmen der laufenden Tätigkeiten anfielen. In wenigen Einzelfällen konnten auch gezielte Exkursionen zum Schließen von Wissenslücken durchgeführt werden. Für die Darstellung der aktuellen Verbreitung wurde ein Zeitraum von 10 Jahren herangezogen, was als ein Kompromiß zwischen Aktualität und benötigter Datenmenge anzusehen ist. Nur in wenigen Ausnahmefällen wie bei der Zweifarbigen Beißschrecke Metrioptera bicolor wurden auch bereits Daten von 1984 verwendet, da aus diesem Jahr besonders detaillierte Kartierungen vorlagen. Zur Vervollständigung der Übersicht über die heimischen Heuschreckenarten wird textlich auch kurz auf die in Schleswig-Holstein ausgestorbenen oder verschollenen Arten eingegangen. Ihre frühere Verbreitung wird anhand der Karten von HOLST oder in Karten, die nach den Angaben aus der Literatur speziell erstellt wurden, veranschaulicht. Hinweise zu diesem Thema finden sich auch im Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna". Verbreitung nach Angaben von LUNAU (1950) angefertigt worden. Genauere Angaben zur früheren Verbreitung müssen allerdings bei HOLST oder den anderen in der Literaturliste aufgeführten Bearbeitern nachgelesen werden. Die verfügbaren Daten wurden nicht nach der Rastermethode, sondern punktgenau in die Verbreitungskarten eingetragen. Diese Methode bot sich an, da die Hauptmasse der Daten aus Einzelfunden oder wenigen Funden aus einem kleinen Gebiet bestand, die durch eine punktgenaue Darstellung besser nachvollziehbar sind als durch die häufig bei vergleichbaren Atlanten verwendete Quadrantenraster-Methode. Für die Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor wurde zusätzlich zu den Verbreitungskarten noch eine Detailkarte des Vorkommens von 1984 erstellt, da für dieses in Norddeutschland sehr interessante Vorkommen ein späterer Vergleich besser möglich sein soll. Zur richtigen Interpretation der Verbreitungskarten sind noch einige Aspekte zu erläutern. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, daß es ein traditionelles Datengefälle von Südost nach Nordwest gibt. Im Südosten des Landes gibt es etwa ein Drittel mehr Heuschreckenarten als in den mittleren Landesteilen und sogar etwa die Hälfte mehr als an der Nordseeküste. Deshalb sind von je her die südöstlichen Landesteile und hier speziell der Ostteil des Herzogtumes Lauenburg mit seinen auch kleinklimatisch besonders begünstigten Sanderflächen von den Faunisten bevorzugt aufgesucht worden. Dieses Gefälle verwischte sich zwar in den letzten Jahren durch Untersuchungen zu Eingriffsvorhaben auch in den mittleren und westlichen Landesteilen ein wenig, ist aber immer noch deutlich spürbar. Die weit geringere Anzahl von Fundpunkten in den westlichen Landesteilen ist also nicht nur auf Verbreitungsunterschiede, sondern vor allem auch auf unterschiedliche Untersuchungsintensität zurückzuführen. Die speziellen Heuschreckenerfassungen durch Planungsbüros bewirken zwar einerseits eine gewisse Streuung der Erhebungen im Land, schaffen andererseits aber ein weiteres sehr erhebliches Ungleichgewicht in der Datenlage. Viele der folgenden Verbreitungskarten lassen beispielsweise Häufungen der Vorkommen in der Region südlich von Lübeck und im Kreis Pinneberg vermuten. Sie spiegeln tatsächlich aber nur die beiden größten Untersuchungsräume im Rahmen von Straßenbau- bzw. Mülldeponieplanungen wider. Abb. 2 gibt deshalb zur besseren Einordnung der Fundpunkte eine Ubersicht über flächenhafte Heuschreckenuntersuchungen in Schleswig-Holstein. Weiter ist zu berücksichtigen, daß die Häufigkeit und die tatsächliche Verteilung der Arten in den vorliegenden Punktkarten nicht genügend berücksichtigt werden kann. So gibt ein Punkt der Verbreitungskarte nur an, daß in dem betreffenden Gebiet ein Vorkommen liegt, sagt aber nichts dazu, wie groß das Vorkommen ist und ob es aus mehreren kleineren oder sogar größeren Einzelvorkommen besteht, wie Abb. 3 veranschaulicht. Die zahlreichen Einzelfunde im Bereich des Seedorfer Sees konnten nur mit maximal drei Fundpunkten in der Verbreitungskarte berücksichtigt werden. 9 Zu den Verbreitungskarten Für die Verbreitungskarten fanden nur Daten ab 1985 Verwendung. Nachweise über frühere Vorkommen blieben in der kartenmäßigen Darstellung der aktuellen Vorkommen unberücksichtigt. Zusätzlich sind allerdings die von HOLST 1969 herausgegebenen Verbreitungskarten abgedruckt, um einen Überblick über frühere Nachweise zu geben. Sofern HOLST keine Karten zum Vorkommen einzelner Arten anfertigte, sind auch hierfür spezielle Karten mit der früheren

7 10 Abb. 2: Übersicht über flächenhafte Untersuchungen zu Heuschreckenvorkommen

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9 D eiee = Naturräumliche Gliederung Schleswig-Holsteins = 700 OSTSEE 681A es=v a NORDSEE - e- 702 b Luteck Marsch Hohe Geest Vorgeest Hügelland Ah, 696 Schlesvig-Holsteinische Marsch Schleswig-Holsteinische Geest Schleswig-Holsteinisches Hügelland 681 Nordfriesische Marschinseln 680 Nordfriesische Geestinseln und Halligen 690 Lecker Geest 7721; ''ncte ra'nsen, Dänischer Wohld 682 Nordfriesische Marsch 691 Bredstedt-Husumer Geest 702a Ostholsteinisches Hugel- und Seenland (NW, 683 Eiderstedter Marsch 692 Eider-Treene-Niederung 702b Ostholsteinisches Hügel- und Seenland (SO) 684 Dithmarscher Marsch 693 Heide-Itzehoer Geest 703 Nordoldenburg und Fehmam 694 Barmstedt-Kisdorfer Geest 695 Hamburger Ring Mecidenburgisdie Seenplatte Unterelbe-Niederung M ` acuh7zgrgeerrgrets, 671 Holsteinische Elbmarschen 698 Holsteinische Voregeest 750 Westmecklenburgisches Seen-Hügelland Süchvestliches Vorland der Mecidenburgischen Seenplatte 760 Südmecklenburgische Niederungen (mit Sandflächen und Lehmplatten) Abb. 4: Naturräumliche Gliederung Schleswig-Holsteins (Statistisches Landesam,

10 Landesnatur entstehen. Landgewinnungs- und Eindeichungsmaßnahmen 13 bis in unsere Tage gaben dem Küstenraum seine derzeitige Gestalt. Klima Das Klima Schleswig-Holsteins ist ozeanisch geprägt. Es zeichnet sich durch milde Winter, mäßig warme Sommer und relativ hohe Windgeschwindigkeiten aus. Besonders ausgesprägt ist dieser Klimatyp im Bereich des Atlantischen Klimakeils", der sich von der Nordsee her in das Land schiebt (Abb. 2). Die Januar-Durchschnittstemperatur liegt bei 0 C, die des Juli bei 16 C. Neben wenigen Wärmeinseln auf der Geest hat der Südosten des Landes die höchsten Sommertemperaturen. Die Abschnitte Landschaftliche Gliederung" und Klima" sind mit geringfügigen Ergänzungen aus dem von P. BOR- KENHAGEN (1993) veröffentlichten Säugetieratlas mit seiner freundlichen Genehmigung übernommen worden. Landschaftliche Gliederung Schleswig-Holstein verdankt seine heutige Oberflächengestalt im wesentlichen den beiden letzten Eiszeiten. Sie schufen die Grundlage für die drei Landschaftszonen: Östliches Hügelland, Geest und Marsch. Auf das Östliche Hügelland entfallen 43 % ( ha) der Landesfläche. Es ist ein Teil der Jungmoränenlandschaft, die sich von Dänemark bis zum Baltikum erstreckt und die die Randlagen des Eises während der letzten Kaltzeit (Weichseleiszeit) markiert. Die Ostseeküste ist durch ehemalige Eiszungen in Förden und Buchten gegliedert. Das Hinterland zeigt ein lebhaftes Relief, das im Landesteil Schleswig in den Hüttener Bergen (106 m) und in Ostholstein mit dem Bungsberg (168 m) seine höchsten Erhebungen hat. Im östlichen und südöstlichen Landesteil sind zahlreiche Seen eingestreut. Ausgangsmaterial für die Bodenbildung ist der Geschiebemergel, aus dem sich Parabraunerden entwickelten. Ursprünglich waren diese Gebiete mit Buchenmischwäldern bestanden. Die Geest geht auf zwei eiszeitliche Elemente zurück: Die Vorgeest (16 % = ha) ist das Sandergebiet im Vorfeld der Jungmoränen. Aus ihr erheben sich im Westen inselartig die Hügel der Hohen Geest (28 % = ha). Sie stellen die Endmoränen der vorletzten Vereisung (Saaleeiszeit) dar. Das subarktische Klima der Weichseleiszeit hat sie überformt: Bodenfließen führte zu einem ausgeglichenen Relief. Die feinen, nährstoffhaltigen und quellfähigen Bestandteile wurden ausgewaschen oder ausgeblasen. Auf den leichten, zur Podsolierung neigenden Sandböden der Geest stockte ursprünglich ein Eichen-Buchen-Mischwald, der schon früh durch Übernutzung zu Heideflächen degenerierte. Heute finden sich hier größere Nadelholzaufforstungen (Fichte, Kiefer). Charakteristisch für den Mittelrücken sind die eingestreuten Hoch- und Niedermoore. Eingebettet in diese Landschaft sind die ausgedehnten Niederungsgebiete von Eider/Treene und anderen. Die Marsch ist die jüngste und mit 13 % Anteil ( ha) die kleinste der drei Landschaftszonen. Mit Abtauen der eiszeitlichen Gletscher stieg der Meeresspiegel wieder an und erreichte schließlich den Geestrand. Durch Sedimentablagerung im Rhythmus der Gezeiten entwickelte sich ein breiter, von Mooren durchsetzter Marschengürtel. Sturmfluten im 14. und 17. Jahrhundert zerschlugen diese Anlandungen wieder und ließen das Wattenmeer mit seinen Inseln Das atlantische Klimagebiet als Hemmnis Für die Ausbreitung östlicher Anen Grenze des atlantischen Klimagebietes Ausbreitungsrichtung östlicher bzw. atlantischer Arten Abb. 5: Atlantischer Klimakeil" (n. EME. 1950) Die Niederschlagsverteilung zeigt deutliche Beziehungen zur Oberflächengestalt. Die Niederschlagsmenge ist auf den Nordseeinseln und in der unmittelbaren Küstenregion relativ niedrig ( mm), um dann im Bereich der Hohen Geest und nochmals in der Region Flensburg-Schleswig- Hüttener Berge stark anzusteigen (750 - > 850 mm). Im Windschatten" dieser Höhenzüge" sinkt die Regenmenge kontinuierlich bis auf 600 mm ab. Am niederschlagärmsten ist die Ostseeinsel Fehmarn. Die Zonierung von atlantisch-feuchtem Klima im Westen und subkontinental-trockenem Klima im Osten findet ihre Entsprechung in der Verbreitung vieler Pflanzen- und wirbelloser Tierarten. Ein Einfluß auf die Heuschreckenverbreitung ist unverkennbar, wenn auch das atlantische Klimagebiet nach EMEIS sich bei nur wenigen Arten konkret widerspiegelt und eher eine generelle Abnahme der Artenzahlen von Südost nach Nordwest erkennbar ist. Wie intensiv der Einfluß ist, mag ein Zitat aus LUNAUs Beschreibung seiner heuschreckenkundlichen Exkursion von 1939 in die nordwestlichen Landesteile belegen: Die Wirkung des Klimas übertraf noch meine Erwartungen. Das

11 14 Gebiet ist gekennzeichnet durch auffallende Artenarmut" (LUNAU 1950). Ausführliche Darstellungen zu Landesnatur und Klima geben EMEIS (1950), DEGN & MUUSS (1966), SCHLEN- GER et al. (1969), HEYDEMANN & MÜLLER-KARCH (1980) und SCHMIDTKE (1992). Abb. 6: Verteilung der Jahresniederschlagsmengen (aus: SOHLEN- GER et a )

12 Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna Die Heuschreckenfauna in Schleswig-Holstein muß sich in den letzten 100 Jahren in einem kaum groß genug einzuschätzenden Ausmaß verändert haben. Leider gibt es weder aus der Zeit der Jahrhundertwende noch aus späteren Jahrzehnten quantitative Erfassungen, die zu einem direkten Vergleich mit heutigen Beständen herangezogen werden könnten. Es liegt aber eine Reihe von Hinweisen vor, die das tatsächliche Ausmaß der Veränderungen erahnen und abschätzen lassen. Der Wandel betraf sowohl das Verschwinden, die Arealverkleinerung als auch das Neuauftreten und die Arealerweiterung von Arten. Entscheidender als der spektakuläre Zu- und Abgang ist aber vermutlich die Veränderung der Häufigkeiten vieler Arten. Hinsichtlich der Artenvorkommen und auch der Bestandsgrößen überwiegen die negativen Veränderungen eindeutig. Sie sollen deshalb im folgenden zuerst behandelt werden. Etwa seit Anfang dieses Jahrhunderts sind in Schleswig- Holstein vier Arten ausgestorben oder verschollen. Sie alle waren Bewohner extremer Sandtrockenrasen und Heiden, die vielfach großflächig Rohböden aufgewiesen haben. Abgesehen von möglichen klimatischen Einflüssen sind sie vor allem durch das Verschwinden oder Schrumpfen dieser Lebensräume bis auf z.t. winzige Reste zurückgegangen. Die Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulescens lebt nur auf schütter bewachsenen Sandflächen. Sie war in Schleswig-Holstein schon immer selten und wurde zuletzt 1947 nachgewiesen; sie ist inzwischen ausgestorben. Auch die Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata war auf das Vorhandensein von Heideblößen" angewiesen (LUNAU 1950). Der Kleine Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus verschwand offenbar mit der Aufgabe der Wanderschafhaltung, da er bei uns stark an den Lebensraum der Schaftriften angepaßt war. Der für den Verlust dieser Arten mitverantwortliche Rückgang der Heide- und Trockenrasengebiete ist mehrfach beschrieben worden (z.b. bei RAABE 1978) und läßt sich leicht durch einen Vergleich der Kartenwerke von 1880 (erste preußische Landesaufnahme) mit den bis heute folgenden Kartensätzen nachvollziehen. Nach neuesten Ermittlungen des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege beträgt der Anteil der Heide- und Trockenrasenflächen in ganz Schleswig-Holstein heute knapp ha oder 0,13 % der Landesfläche. Nach RAABE (1978) sollen es etwa zur Zeit der Verkoppelung vor gut 200 Jahren % der Landesfläche gewesen sein, was dem 125-fachen des heutigen Wertes entspricht. Vermutlich ähnlich gravierend war aber vor allem eine Veränderung in den Lebensräumen Heide und Trockenrasen. Die ganz armen, schütter bewachsenen und von unbewachsenen Sandflächen durchsetzten Bereiche, ohne die ein Vorkommen der beiden Ödlandschrecken und auch der Westlichen Beißschrecke Platycleis albopunctata nicht möglich ist, sind so gut wie völlig verschwunden. 15 Männchen der Blauflügeligen Odlandschrecke (Oedipoda caerulescenst an einem der beiden letzten Vorkommen in Schleswig- Holstein bei Güster

13 16 Leider kaum noch nachzuvollziehen ist das Aussterben der Gefleckten Schnarrschrecke Bryodema tuberculata in den nordwestlichen Heidegebieten. Verhältnismäßig viele Funde in den jütischen Heiden Dänemarks (HOLST 1969) lassen vermuten, daß diese Art auch in den angrenzenden Gebieten Nordfrieslands und Schleswigs weiter verbreitet war, als es durch den einzigen nachgewiesenen Fund auf der Schleswiger Geest belegt ist. Aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang einige Landschaftsbeschreibungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende wie z.b. von Moorheiden um Norstedt durch ROHWEDER (1897) oder die Süderlügumer Binnendünen durch EMEIS (1919), die die unvorstellbare Biotopausstattung und Ausdehnung der nordwestlichen Heidelandschaften erahnen lassen. Aus diesen Beschreibungen läßt sich auch erkennen, warum die früheren Daten z.t. nur so spärlich sind. Bei aller Energie und allem Engagement früherer Forscher muß man feststellen, daß ihre Bemühungen im Vergleich zu heute durch eine weit geringere Mobilität und die fehlende Infrastruktur sehr viel weniger effektiv sein konnten, als es Heuschreckenkupdler heute sein können. Wenn es heute selbstverständlich und relativ mühelos für die Faunisten ist, gerade die Sonderhabitate aufzusuchen, so war es früher aufwendig und aufgrund der Abgelegenheit solcher Flächen eher die Ausnahme. Außer LUNAUs Exkursion in die Schleswiger Geest haben wir keinen Hinweis auf eine spezielle, heuschreckenkundliche Reise in diese Region überhaupt. Nur vor diesem Hintergrund ist es auch zu verstehen, daß das faunistisch so interessante Vorkommen der Schnarrschrecke in der Schleswiger Geest kaum belegt ist. Das Beispiel mag verdeutlichen, daß die Nachweise früherer Fundorte in weit höherem Maße als heute nur Zufallsfunde waren und das tatsächliche Verbreitungsbild der einzelnen Arten kaum widerspiegeln können. Die Gefleckte Schnarrschrecke hat heute ihre nächsten und zugleich einzigen Vorkommen im nordeuropäischen Raum auf Oland (HOLST 1986). Neben dem völligen Verschwinden einiger Arten der extrem trockenen und warmen Sandhabitate und dem Rückgang weiterer an den Lebensraum Heide und Trockenrasen angepaßten Arten wie dem Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus gab es einen ähnlichen Verlauf auch bei den Feuchtgrünlandbewohnern, wenn auch nicht in demselben Umfang. HOLST beschreibt 1969 das Vorkommen der Sumpfschrecke Mecostethus grossus mit sie wird an feuchten Plätzen im ganzen Gebiet gefunden. Gebietsweise ist sie häufig entlang größerer Wasserläufe in Jütland" (übersetzt). Die Sumpfschrecke ist zwar immer noch in Schleswig-Holstein relativ weit verbreitet, ihre Bestandesgrößen sind aber an den meisten Vorkommen minimal, so daß sie vielfach als akut gefährdet anzusehen ist. Ihre Vorkommen wie auch die des Sumpfgrashüpfers Chorthippus montanus sind vom Vorhandensein artenreichen Feuchtgrünlandes abhängig. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, daß analog zum Rückgang dieses Lebensraumes (TSCHACH 1990) auch die entsprechenden Heuschreckenbestände zusammengeschmolzen sind. Die Kurzflügelige Schwertschrecke Conocephalus dorsalis allerdings, die häufig im Zusammenhang mit der Sumpfschrecke und dem Sumpfgrashüpfer als Art der Feuchtwiesen genannt wird, hat offenbar eine weitere ökologische Amplitude und ist nach neueren Ergebnissen von den Lebensraumverlusten noch nicht so sehr betroffen. Eine ebenfalls zurückgehende Art aus einem völlig anderen Lebensraum ist das Heimchen Acheta domestica, das eng an die menschliche Besiedlung angegliedert ist. Die immer spärlicher werdenden Funde in den letzten Jahren lassen auf veränderte Lebensbedingungen im häuslichen Bereich schließen. Individuenreiche Vorkommen gibt es aber seit einigen Jahren auf Mülldeponien. Für die erheblich reduzierte Häufigkeit heute seltener wie auch noch verbreiteter Arten gibt es abgesehen von dem Rückgang der beschriebenen Lebensräume einen weiteren, vermutlich noch gravierenderen Grund. Betrachtet man Ein ungewöhnlich gelärbtes Weibchen des Gemeinen Grashupfers (Chorthippus paralleles)

14 Weibchen der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) 17 frühere Landschaftsgemälde etwa vom Ende des letzten Jahrhunderts, so fällt auf, daß die Grünlandflächen früherer Zeiten mit den heutigen in keiner Weise vergleichbar sind. Sie gleichen eher den heute gesetzlich geschützten Magerrasen und erinnern vielfach an dem Grünland zuzuordnende Bereiche auf militärischen Übungsplätzen. Ein Beispiel für die Richtigkeit dieses Vergleichs mit den Übungsplätzen bieten die heutigen Vorkommen des Warzenbeißers Decticus verrucivorus. Etwa die Hälfte der heutigen Vorkommen und so gut wie alle individuenreichen gibt es heute auf militärischen Übungsplätzen, von denen etliche erst nach 1930 auf vorher landwirtschaftlich genutzter Fläche eingerichtet worden sind. Da alle Vorkommen gemäß der Verteilung der Übungsplätze völlig isoliert liegen, liegt der Verdacht sehr nahe, daß der Warzenbeißer früher weit verbreitet gewesen ist und heute nur auf militärischen Übungsplätzen die Bedingungen früher üblicher Lebensräume der Agrarlandschaften vorfindet. Noch LUNAU beschreibt bei seiner heuschreckenkundlichen Reise in die nordwestlichen Landesteile, daß er Warzenbeißer im Hafer und in Luzernefeldern fand ein heute geradezu unvorstellbarer Gedanke. Aufschlußreich bezüglich der Nutzbarkeit früherer Agrarlandschaften für Heuschrecken sind auch Beobachtungen, die man seit einigen Jahren in der modernen Agrarlandschaft machen kann. Als Ende der 80er Jahre im Rahmen von EU- Flächenstillegungsprogrammen relativ großflächig Sukzessionsflächen entstanden, konnte man sich ein Bild machen, wie heuschreckenfreundlich auch der frühere Ackerbau war. Etliche Brachen ähnelten aufgrund von wieder durchwachsendem Getreide und der darunter wachsenden, typischen Ackerbegleitflora strukturell und vegetationsmäßig Ackerflächen früherer Zeiten. Sofern die Arten benachbart auf Wegrändern u.ä. vorkamen, wurden diese Brachen von dem Feldgrashüpfer Chorthippus apricarius, dem Braunen Grashüpfer Chorthippus brunneus, dem Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus, dem Weißrandigen Grashüpfer Chorthippus albomarginatus und dem Gemeinen Grashüpfer Chorthippus parallelus besiedelt. Auch wenn solche Ackerflächen in früheren Zeiten sicherlich keine Dauerbesiedlung von Heuschrecken zuließen, so standen sie einer Ausbreitung der Arten keinesfalls im Wege. Heutige Ackerflächen dagegen und auch der größte Teil unseres Grünlandes sind völlig heuschreckenfeindlich und stellen in der Regel nicht überwindbare Barrieren dar. Dies bestätigt sich in den reinen Ackerbaugebieten Schleswig-Holsteins, wie z.b. in der Probstei, wo Feldheuschrecken nur noch sehr vereinzelt auf breiten Straßenböschungen geeignete Lebensbedingungen finden. Zusammenfassend läßt sich aus dieser Reihe von Hinweisen recht gut ein Bild der früheren Heuschreckenverbreitung erahnen. Kaum zu vergleichen müssen die früheren Heuschreckenhäufigkeiten gewesen sein. Die auch heute noch verbreiteten Grashüpferarten der Gattung Chorthippus müssen aufgrund der flächenhaften Besiedlungsmöglichkeiten ganzer Landstriche sehr häufig gewesen sein. Neben den Abnahmen sind in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna aber auch positive Bestandstrends festzustellen. So scheint die Große Goldschrecke Chrysochraon dispar seit einigen Jahren ihr Verbreitungsgebiet nach Westen auszudehnen. Heute gibt es bereits eine Reihe von Meldungen aus dem östlichsten Zipfel des Kreises Herzogtum Lauenburg, der auch von LUNAU früher ohne Nachweise der Art mehrfach aufgesucht wurde. Auch westlich Lübecks gibt es inzwischen mehrere Funde ohne daß die Bodenständigkeit der Art hier bereits belegt wäre, die auf eine Ausdehnung schließen lassen. Auch für Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli ist zu vermuten, daß die nordwestlich an das früher bekannte Verbreitungsgebiet angrenzenden Funde nicht nur auf eine verbesserte Datenlage, sondern auch auf eine echte Arealausweitung zurückzuführen sind. Zu berücksichtigen ist bei dieser Art aber, daß sie offenbar leicht durch menschliche Aktivität verschleppt wird. Es gibt mehrere Hinweise, daß sie bei Gehölzbepflanzungen mit Pflanzgut auch in weit außerhalb des bisherigen Verbreitungsgebietes gelegene Landesteile eingeschleppt wurde.

15 18 Die Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima wird in Schleswig-Holstein offenbar auch häufiger und dehnt ihr Areal möglicherweise auch aus. Sie hat vermutlich inzwischen alle Landesteile besiedelt. Trotz aller Nachweisschwierigkeiten hätte sie bei einer heute vergleichbaren Häufigkeit auch früheren Beobachtern mehr auffallen müssen. Auch bundesweit wird dieser Trend für wahrscheinlich gehalten (SCHMIDT 1990). Wie bei Roesels Beißschrecke ist eine Ausbreitung durch Verschleppung anzunehmen. Die wohl spektakulärste Arealerweiterung bis nach Schleswig-Holstein hat die Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata vollzogen. Während ZACHER (1917) sie nur aus Sachsen, Thüringen und Bayern kannte und in Schlesien vermutete, hat sie sich inzwischen entlang des Elbetals bis Hamburg ausgebreitet (MARTENS u. GLITZ 1985, ROSSBACH 1990). Dabei ist eine Ausbreitung entlang großer Ströme offenbar typisch für diese Art (SCHMIDT 1990). Abgesehen von den seit 1985 bekannten Vorkommen in den Besenholster Sandbergen konnte die Gestreifte Zartschrecke 1994 auch bei Schnakenbek als offenbar bodenständig nachgewiesen werden.

16 Verbreitung der Arten 19 Zwischen 1900 und 1984 ausgestorbene oder verschollene Arten Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulans Die Art wurde 1946 und 1947 auf den Hängen der Stecknitz-Delvenau-Niederung gegenüber von Grambek gefunden (LUNAU 1950). Sie lebte dort vergesellschaftet mit 0edipoda caerulescens. Belegexemplare sind im Naturhistorischen Museum in Lübeck und im Zoologischen Museum in Kiel vorhanden (SAAGER 1972). Gefleckte Schnarrschrecke Bryodema tuberculata WEIDNER (1938) erwähnt zwei Tiere von Schleswig, die dort von WUSTNEI gefunden wurden. Die örtliche Zuordnung durch HOLST (1969) dürfte nicht zutreffen, da der Originaltext bei den im Altonaer Museum verwahrten Tieren lautet: Zwei Stücke aus dem nördlichen Schleswig ohne nähere Angabe des Fundortes" (WEIDNER 1951). Der Fundort dürfte also weiter nördlich in den Sanderflächen der Schleswiger Vorgeest anzusiedeln sein. Die Tiere dürften um 1890 gesammelt worden sein. Die Angaben sind hier dennoch mit aufgenommen worden, da es nicht unwahrscheinlich ist, daß die Art bis in dieses Jahrhundert im nordwestlichen Schleswig-Holstein vorgekommen ist. Kleiner Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus Der Kleine Heidegrashüpfer wurde erst 1938 in Schleswig- Holstein entdeckt (WEIDNER 1939). Zwischen 1941 und 1949 fand LUNAU (1950) die Art relativ verbreitet auf Borstgrasrasen in der Umgebung von Mölln. Mit dem Verschwinden von Borstgrasrasen ist offenbar auch der Kleine Heidegrashüpfer ausgestorben. ei Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata Bis 1937 wurde die Art noch in den Besenhorster Sandbergen nachgewiesen (WEIDNER 1938). LUNAU (1950) nennt als Fundpunkte den Nordrand des Dorfes Göttin, die Salemer Heide (1949) und mehrere Stellen in der Langenlehstener Heide. Alle Vorkommen sind heute erloschen.

17 20 Liste der aktuell in Schleswig-Holstein lebenden Heuschreckenarten ENSIFERA LANGFÜHLER- CAELIFERA SCHRECKEN KURZFÜHLER- SCHRECKEN Tettigoniidae Phaneropterinae Leptophyes albovittata Leptophyes punctatissima Laubheuschrecken Sichelschrecken Gestreifte Zartschrecke Punktierte Zartschrecke Meconeminae Eichenschrecken Meconema thalassinum Gemeine Eichenschrecke Conocephalinae Schwertschrecken Conocephalus dorsalis Kurzflüglige Schwertschrecke Tettigoniinae Tettigonia viridissima Tettigonia cantans Decticinae Decticus verrucivorus Metrioptera roeseli Metrioptera brachyptera Metrioptera bicolor Pholidoptera griseoaptera Heupferde Grünes Heupferd Zwitscherheuschrecke Beißschrecken Warzenbeißer Roesels Beißschrecke Kurzflüglige Beißschrecke Zweifarbige Beißschrecke Gewöhnliche Strauchschrecke Rhaphidophoridae Höhlenschrecken Tachycines asynamorus Gewächshausschrecke Tetrigidae Tetrix subulata Tetrix undulata Tetrix tenuicornis Dornschrecken Säbeldornschrecke Gemeine Dornschrecke Langfühler-Dornschrecke Acrididae Feldheuschrecken Locustinae Ödlandschrecken Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke Mecostethus grosses Sumpfschrecke Gomphocerinae Grashüpfer Chrysochraon dispar Große Goldschrecke Stenobothrus lineatus Heidegrashüpfer Omocestus viridulus Bunter Grashüpfer Omocestus ventralis Buntbäuchiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis Rotleibiger Grashüpfer Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke Chorthippus apricarius Feld-Grashüpfer Chorthippus biguttulus Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus brunneus Brauner Grashüpfer Chorthippus mollis Verkannter Grashüpfer Chorthippus dorsatus Wiesengrashüpfer Chorthippus albomarginatus Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus paralleles Gemeiner Grashüpfer Chorthippus montanus Sumpfgrashüpfer Gryllidae Gryllus campestris Acheta domestica Gryllotalpidae Gryllotalpa gryllotalpa Grillen Feldgrille Heimchen Maulwurfgrillen Maulwurfsgrille In der Schleswig-Holstein betreffenden Heuschreckenliteratur werden ferner noch vier weitere Arten geführt, für die es im Laufe der letzten hundert Jahre Nachweise gegeben haben soll. Für alle vier Arten kann es heute als gesichert gelten, daß sie tatsächlich in diesem Jahrhundert nicht in Schleswig-Holstein gefunden wurden, sondern daß es sich entweder um überlieferungsfehler oder um Verwechslungen mit ähnlichen Arten handelte. Die erste Rote Liste der Heuschrecken Schleswig-Holsteins von 1982 (HEYDEMANN 1982) führt die Gewöhnliche Gebirgsschrecke Podisma pedestris und die Rotflügelige Schnarrschrecke Psophus stridulus als schleswig-holsteinische Arten auf. Während für die Gewöhnliche Gebirgsschrecke aus diesem Jahrhundert auch in der Literatur keine Hinweise auf Vorkommen in Schleswig-Holstein zu finden sind, gibt es für die Rotflügelige Schnarrschrecke nur bei HARZ (1960) die allgemeine Bemerkung: in Schleswig- Holstein schon spärlich", ohne daß diese Vorkommen weiter

18 belegt sind. Da von lokalen Beobachtern beide Arten nie er- 21 wähnt wurden (z.b. LUNAU 1950) und für die Gebirgsschrecke auch aus den benachbarten Gebieten in Mecklenburg keine Vorkommen bekannt sind (KÖHLER 1988), können sie zumindest für dieses Jahrhundert nicht mehr zur schleswig-holsteinischen Fauna gerechnet werden. SAAGER führt für die Sammlung des naturhistorischen Museums in Lübeck zwei Exemplare vom Steppengrashüpfer Chorthippus vagans auf, die in Lübeck-Wesloe gesammelt wurden (SAAGER 1972). Obwohl vom Lebensraum her dort durchaus mit der Art zu rechnen wäre und das nächste Vorkommen in nur fünf Kilometern Entfernung unmittelbar hinter der mecklenburgischen Grenze liegt (PESCHEL mdl.), wurden die vorliegenden Tiere von Herrn van der Smissen, Bad Schwartau, erneut untersucht und eindeutig als Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus bestimmt. MESSLINGER berichtet 1988 von einem Fund, der Laubholz-Säbelschrecke Barbitistes serricauda am Großen Plöner See bei Ascheberg. Bei einer Nachbestimmung hat sich das betreffende Tier als Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima erwiesen. Diese Art- Diagnose wurde von Herrn G. Grein (mdl.) bestätigt. Die Laubholz-Säbelschrecke ist damit auch aus der derzeit gültigen Roten Liste der gefährdeten Heuschrecken Schleswig- Holsteins zu streichen. Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolo0 und ihr Habitat bei Hornbek. Kreis Hzgt. Lauenburg

19 22 Aktuelle Verbreitungskarten Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata KOL. Seit Mitte der 80er Jahre bekannt aus den Besenhorster Sandbergen auch bei Schnakenbek gefunden.

20 Punktierte Zartschrecke 23 Leptophyes punctatissima BOSC. Möglicherweise weit verbreitet in Ortschaften und anderen gehölzbestandenen Geländen, aber aufgrund der schwierigen Nachweisbarkeit bisher relativ wenige Funde.

21 24 Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum DEG. Vermutlich weit verbreitet.

22 Kurzflügelige Schwertschrecke 25 Conocephalus dorsalis LATR. In allen Naturräumen verbreitet und nach neueren Erhebungen gebietsweise sogar relativ häufig. Die Art ist nicht in so hohem Maße an Feuchtgebiete gebunden wie beispielsweise die Sumpfschrecke Mecostethus grossus.

23 26 Grünes Heupferd Tettigonia viridissima L. Während die Art im Östlichen Hügelland überwiegend im Bereich mit sandigem Boden vorkommt, ist sie auf der Geest weit verbreitet. Eine flächenhafte Besiedlung besteht jedoch auch hier nicht. Vielmehr überwiegen die Verbreitungslücken. Besonders in den südöstlichen Landesteilen häufig vergesellschaftet mit der Zwitscherheuschrecke Tettigonia cantans. Die auffallende bandartige Anordnung von Fundpunkten ergibt sich aus akustischen Kartierungen entlang von Verkehrsstraßen.

24 Zwitscherheuschrecke 27 Tettigonia cantans FUESSLY Im östlichen Hügelland und wenigen Geestbereichen weit verbeitet und häufig. In der westlichen Geest und auf Fehmarn fehlend. Die auffallende bandartige Anordnung von, Fundpunkten er gibt sich aus akustischen Kartierungen entlang von Verkehrsstraßen.

25 28 Warzenbeißer Decticus verrucivorus L. Der Warzenbeißer dürfte zu den Heuschreckenarten Schleswig-Holsteins gehören, dessen Vorkommen und Verbreitung am besten bekannt sind. Es ist als relativ gesichert anzusehen, daß in Schleswig-Holstein höchstens 30 voneinander getrennte Vorkommen bestehen.

26 Warzenbeißer (Deeheus verrucivorus, und sein Habitat auf dem Sandtrockenrasen Lübeck-Eichholz 29

27 30 Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli HGB. Innerhalb des weitgehend geschlossenen Verbreitungsgebietes in den südöstlichen Landesteilen oftmals häufig. Die inzwischen recht zahlreichen Funde im nordwestlichen Hamburger Randbereich sind alle jüngeren Datums und gehen möglicherweise auf eine Arealausweitung zurück.

28 Kurzflügelige Beißschrecke 31 Metrioptera brachyptera L. Verbreitet in fast allen Hochmooren der Geest und des Hügellandes sowie in vielen Sandheiden.

29 32 Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor PHIL. Vorkommen und Verbreitung der Zweifarbigen Beißschrecke im lauenburgischen Verbreitungsgebiet wurden in den Jahren 1983 bis 1985 vergleichsweise genau untersucht. Die Bestände schwankten von Jahr zu Jahr erheblich waren die Individuenzahlen etwa fünfmal höher als Das bei LUNAU (1950) beschriebene Verbreitungsgebiet ist inzwischen geschrumpft. Die Vorkommen östlich von Mölln und südlich von Lehmrade sind erloschen wurde die Art auf dem Wodansberg bei Windbergen in mehreren Exemplaren gefunden.

30 33 t bis 5 Männchen 6 bis 25 Männchen mehr als 25 Männchen Abb. 7: Vorkommen der Zweifarbigen Beißschrecke (Metrioptera bicolo, im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Zweifarbige Beißschrecke kam 1984 im Bereich des Möllner Sandeis in sechs weitgehend voneinander getrennten Beständen vor Der Gesamtbestand umtat. etwa 250 Männchen, die sich auf die einzelnen Bereiche wie folgt verteilten: Grambek ca. 25, Hornbek ca. 10, Göttin ca. 65, Segrahn ca. 90, Langenlehsten ca. 10, Blichen ca. 50 Männchen. Zusätzlich sang ein Männchen südlich Bergholz. Ausschnittsvergrößerung aus: Topographische Übersichtskarte 1 : CC Mit Genehmigung des Insf. 1. angew. Geodäsie, Frankfurt/M., Nr. 29/91 vom

31 34 Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera DEG. Besonders im östlichen Hügelland, aber auch in Teilen der Geest verbreitet und sehr zahlreich. In den westlichen Landesteilen vermutlich größere Verbreitungslücken, so z.b. offenbar in fast ganz Dithmarschen.

32 Gewächshausschrecke 35 Tachycines asynamorus ADEL. Aktuell liegen nur zwei mündliche Berichte von Funden aus Gewächshäusern in Neumünster und Ahrensburg vor.

33 36 Feldgrille Gryllus campestris L. Nachdem die Feldgrille trotz intensiver Suche in ihrem alten Verbreitungsgebiet südöstlich der Linie Lübeck-Geesthacht in den 80er Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte, wurde 1992 ein Exemplar am Deich auf dem Lauenburger Werder gefunden. 4 Ire

34 Heimchen 37 Acheta domestica L. Vermutlich zumindest in den meisten Städten Schleswig- Holsteins vorhanden. Ebenso vermutlich auf fast allen Mülldeponien, wo die Art z.t. sehr zahlreich ist.

35 38 Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa L. In den letzten 10 Jahren sind nur drei Fundorte bekannt geworden.

36 Säbeldornschrecke 39 Tetrix subulata L. Vorkommen in allen Großnaturräumen. Die tatsächliche Verbreitung und Häufigkeit der Art ist noch nicht ausreichend bekannt.

37 40 Gemeine Dornschrecke Tetrix undulata SOW Weit verbreitet. Bisher keine Funde auf Marschböden.

38 Langfühler-Dornschrecke 41 Tetrix tenuicornis SAHLB. Bisher nur drei gesicherte Vorkommen im Nordosten Lübecks. Zwei weitere Nachweise bei Eckernförde und Itzehoe bedürfen noch der Bestätigung.

39 42 Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda caerulescens L. Nur noch je ein Vorkommen in einer Kiesgrube und auf einem militärischen Übungsplatz im Kreis Herzogtum Lauenburg.

40 Sumpfschrecke 43 Mecostethus grossus L. Durch die Bindung an arten- und strukturreiches Feuchtgrünland im ganzen Land nur sporadisch in Fließgewässertälern, Grünlandsenken und beweideten Quellbereichen. In einigen westlichen Landesteilen offenbar nicht nur aufgrund von Lebensraummangel fehlend, so in der Eider-Treene-Sorge-Niederung.

41 44 Große Goldschrecke Chrysochraon dispar GERMAR In den südöstlichen Landesteilen fast nur im unmittelbaren Grenzbereich zu Mecklenburg gefunden, von wo aus sich eine geschlossene Verbreitung nach Osten anzuschließen scheint. Auffallend sind die sehr vereinzelten Vorkommen aus überwiegend weitläufigen Moorniederungen bis an den Rand der Nordseemarsch.

42 Heidegrashüpfer 45 Stenobothrus lineatus PANZ. Fast ausschließlich auf dem Möllner Sander und südlich von Lübeck. Auf dem Möllner Sander in den letzten Jahrzehnten größere Arealverluste. Im Bereich des Segeberger Forstes vermutlich noch weitere Vorkommen. Gezielte Nachsuchen bei Bad Bramstedt blieben allerdings erfolglos. In Wedel etwa 1985 offenbar ausgestorben, 1994 aber im benachbarten Rissen (Hamburg) erneut gefunden. Ebenfalls 1994 ein Fund im Bargstedter Moor, der möglicherweise zu den früheren Vorkommen im Reher Kratt überleitet.

43 46 Bunter Grashüpfer Omocestus viridulus L. Weit verbreitet in allen Naturräumen mit der größten Häufigkeit in einigen Geestbereichen. Im Östlichen Hügelland überwiegend in individuenarmen Beständen in Feuchtgebieten und regelmäßig in Strandlebensräumen der Ostsee. In der Marsch nur sehr vereinzelt, aber bereits im Beltringharder Koog nachgewiesen. 11

44 Buntbäuchiger Grashüpfer Omocestus ventralis ZEIT. 47 Aktuell nur im Bereich des Breitenburger Moores nachgewiesen.

45 48 Rotleibiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis CHAR. Beschränkt auf die Heiden und Trockenrasen der östlichen und mittleren Landesteile. Während die Art auf dem Möllner Sander und um Lübeck örtlich nicht selten ist, liegen die Vorkommen in den mittleren Landesteilen sehr verstreut. Der nordwestlichste Fundpunkt betrifft den militärischen Übungsplatz südlich Langwedel. Auffallenderweise gibt es offenbar keine Vorkommen im Gebiet östlich von Hamburg, z.b. in den Besenhorster Sandbergen. O^N

46 Gefleckte Keulenschrecke Myrmeleotettix maculatus THUNB. 4f In allen Naturräumen vorkommend, nicht allerdings auf Marschböden. Bedingt durch die starke Bindung an Heideund Dünenbiotope im Östlichen Hügelland nur vereinzelt. In Sandheiden oftmals häufigste Art. Regelmäßig in den Küstendünen und Küstenheiden. Auffallend sind Vorkommen am Elbestrand.

47 50 Feld-Grashüpfer Chorthippus apricarius L. In vielen Teilen des Östlichen Hügellandes häufigste oder eine der häufigsten Heuschreckenarten. Auch auf der Geest weit verbreitet, allerdings offenbar nur bis zu einer Linie Kropp-Glückstadt. In Dithmarschen bisher keine Funde, obwohl in Teilen des Kreises gezielt gesucht wurde. Die westlichsten Vorkommen liegen auf dem Süderstapeler Holm und auf der Bredstedter Geest. Fast nicht besiedelt ist offenbar das Gebiet südöstlich der Linie Berkenthin-Geesthacht.

48 Nachtigall-Grashüpfer 51 Chorthippus biguttulus L. Verbreitet in den meisten Landesteilen auf überwiegend sandigen Böden. Während auf der Geest gebietsweise geschlossene Verbreitungsgebiete bestehen, ist die Besiedlung des Östlichen Hügellandes eher lückig und beschränkt sich auf die sandigen Bereiche. In den westlichen Landesteilen besteht offenbar eine Verbreitungsgrenze, auch wenn es ein Vorkommen auf Sylt gibt. Die Einstufung in die Kategorie 3 der Roten Liste der Heuschrecken in Schleswig-Holstein (DIERKING-WESTPHAL 1990) ist nach dem heutigen Wissensstand nicht mehr gerechtfertigt. o- Helg ind Nordsee Niedersachsen Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus k.

49 52 Brauner Grashüpfer Chorthippus brunneus THUNB. Im ganzen Land in allen Naturräumen verbreitet, jedoch nicht in so geschlossener Verbreitung wie Chorthippus albomarginatus.

50 Verkannter Grashüpfer 53 Chorthippus mollis CHARP. In allen Naturräumen nachgewiesen und sogar auf den Geestinseln der Nordsee. Verbreitung offenbar nur inselartig, da recht stark an Heide- und Binnendünengebiete gebunden. Im Östlichen Hügelland daher nur selten.

51 54 Männchen des Verkannten Grashupters (Chorthipljus monis) Weibchen des WiesengrashuPfers ) (Chorthippus dorsatus

52 Wiesengrashüpfer Chorthippus dorsatus ZEIT. W Die Art wurde bisher kaum gefunden und ist offenbar selten. Eine gewisse Häufung der Funde besteht um Lübeck. Es gibt Hinweise auf starke Bestandsschwankungen.

53 6 Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus albomarginatus DEG. Verbreitetste Heuschreckenart Schleswig-Holsteins. Bisher sind keine Verbreitungslücken bekannt geworden.

54 Gemeiner Grashüpfer 57 Chorthippus parallelus ZEIT. Weit verbreitet, aber offenbar auch mit zahlreichen Verbreitungslücken z.b. im Bereich Neumünster. Eine der wenigen Arten, die auch in der Nordseemarsch vorkommt.

55 58 Sumpfgrashüpfer Chorthippus montanus CHARP. Nur zerstreut in Feuchtwiesen. Im Gebiet südöstlich von Kiel und z.t. auch auf der Geest oftmals auch in nur relativ kleinflächigen Grünlandsenken gefunden. Ansonsten überwiegend in Fließgewässertälern. Möglicherweise in quelligen Gebieten auf der Geest und in den Endmoränengebieten des Östlichen Hügellandes weiter verbreitet, als es die Verbreitungskarte erwarten läßt.

56 Offene Fragen Da wie bereits beschrieben die Heuschreckenfauna einer Region oftmals am vollständigsten auf Standortübungsplätzen erhalten ist, wären hier Untersuchungen wünschenswert. Sie sind selbstverständlich nur durchzuführen, sofern es aus Sicherheitserwägungen möglich ist und die Standortverwaltungen zustimmen. Folgende Übungsplätze sind besonders interessant: Lütjenholm und Schauendahl, Nordfriesland; Langsee, Schleswig-Flensburg; Krummenorter Heide, Christianshöhe und Hohn, Rendsburg-Eckernförde; Schrum, Dithmarschen und vor allem Nordoe im Kreis Steinburg. 5ff Zu allen Gebieten können als Kartierungsgrundlagen im Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege entspre chende Karten bezogen werden. Wie eingangs erwähnt, soll dieser Atlas auch Anregung geben zu weiterer und vertiefender Arbeit über Heuschrecken in Schleswig-Holstein. Faunistisch ist es dabei sicherlich besonders interessant, die weißen Flecken" zu überprüfen, in denen offenbar noch niemand nach Heuschrecken suchte, die andererseits aber von der Landschaftsausstattung her interessante Vorkommen erwarten lassen. Diese Bereiche sollen im folgenden kurz beschrieben werden. Neben den Kenntnislücken in ganzen Regionen gibt es auch offene Fragen bezüglich des Vorkommens einzelner Arten, denen einmal speziell nachgegangen werden sollte. Auch diese werden in einer Auswahl dargestellt. Regional gesehen gibt es besonders viele Untersuchungslücken in den nördlichen und westlichen Landesteilen, aus denen Angaben gebietsweise völlig fehlen. Im Kreis Nordfriesland fehlen Daten weitgehend von den Inseln Sylt und Amrum. Ähnliches gilt auch für die Küstendünen bei Sankt Peter. Auf der nordfriesischen Geest ist die Datenlage aus den Heide- und Moorheidegebieten noch sehr dürftig. Ferner fehlen hier Angaben zu Feuchtwiesen. Wünschenswert wären daher Erhebungen in folgenden Gebieten: Naturschutzgebiet Süderlügumer Binnendünen mit den südlich und östlich angrenzenden Binnendünenbereichen (Naturschutzgebiet Süderberge, Naturschutzgebiet Schwarzberger Moor usw.); Brachfläche bei Leckfeld; Naturschutzgebiet Löwenstedter Sandberge; das Gebiet zwischen Leck-Bargum-Stadum mit zahlreichen Resten ehemaliger Heide- und Dünenlandschaften; die Binnendünen südwestlich Joldelund und die Binnendünenreste südwestlich Goldelund. Artenreiches Feuchtgrünland ist in Nordfriesland nur spärlich vertreten. Repräsentativ zu untersuchen wären einige Wiesen um Leck und in der Niederung zwischen Ahrenshöft und Hoxtrup. Im Kreis Schleswig-Flensburg gibt es aus ganz Angeln so gut wie keine Angaben. Hier sind deshalb Daten zu Vorkommen sämtlicher Arten interessant. Dasselbe gilt für die Schleswiger Geest. Interessant wäre hier beispielsweise das Böxlunder Kraft. Für Arten feuchter Lebensräume sind das Gebiet um Glücksburg, einige Autäler in Angeln sowie die Täler von Treene und Bollingstedter Au vorrangig zu untersuchen. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde wären Erhebungen aus dem Gebiet nordwestlich von Rendsburg, in der Umgebung von Lohe-Föhrden-Sorgwohld sowie aus der Katzheide südöstlich von Rendsburg wichtig. Ähnlich wie in Angeln fehlen aus großen Teilen des Kreises Ostholstein Angaben zu sämtlichen Arten. Bei der Bearbeitung des Datenmaterials ergaben sich für einige Arten folgende Fragen: Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata Zur weiteren Verfolgung der Ausbreitung dieser Art im Elbetal wären gelegentliche Erhebungen zwischen Lauenburg und Besenhorst interessant. Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima Vorkommen auch in den Ortschaften der Marsch und auf den Inseln? Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum Vorkommen auch in den Ortschaften der Marsch und auf den Inseln? Grünes Heupferd Tettigonia viridissima Wo liegen auf der Geest größere Verbreitungslücken? Vorkommen auf den Nordseeinseln? Zwitscherheuschrecke Tettigonia cantans Gibt es weitere Geestvorkommen außerhalb der Kreise Pinneberg und Steinburg? Warzenbeißer Decticus verrucivorus Vorkommen im Gebiet des Langen Berges südlich Leck und auf den erwähnten militärischen Übungsplätzen? Interessant wären ferner Angaben zur Ausdehnung und zu Individuenzahlen der Vorkommen im Bereich Trappenkamp-Negernbötel, Kreis Segeberg, der Bredstedter Geest in Nordfriesland und um Lohe im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli Wie weit kommt die Art im Raum nordöstlich und östlich von Hamburg vor? Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera Die Verbreitung auf der Geest ist nur lückenhaft bekannt. Feldgrille Gryllus campestris Inwieweit ist das Vorkommen auf dem Lauenburger Werder bodenständig'?

57 i0 Große Goldschrecke Chrysochraon dispar Weitere Vorkommen in den großen Moorniederungen im Westen des Landes (Lundener Niederung, Ostroher Moor, Kanalniederung südwestlich von Rendsburg)? Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus Weitere Vorkommen im Bereich Segeberger Forst (Wegränder im Forst Trappenkamp, Kiebitzholmer Moor, Umgebung Neidmühlen und Eekholt)? Buntbäuchiger Grashüpfer Omocestus ventralis Besteht das 1967 gefundene Vorkommen im Kaltenhofer Moor noch'? Welche Ausdehnung hat das Vorkommen im Bereich des Breitenburger Moores? Gibt es noch weitere Vorkommen in anderen Moorgebieten'? Rotleibiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis Kommt die Art noch über den Bereich Langwedel hinaus nach Westen vor (Katzheide, Lohe, Owschlag, Standortübungsplatz Krummenorter Heide)? Interessant ist ferner die Ausdehnung des Vorkommens im Bereich des Segeberger Forstes und des Forstes Halloh. Feld-Grashüpfer Chorthippus apricarius Wo verläuft die westliche Verbreitungsgrenze auf der Geest? Gibt es neben dem fast völligen Fehlen der Art in den südöstlichen Landesteilen noch weitere Verbreitungslücken, z.b. in den westlichen und mittleren Teilen des Kreises Segeberg? Ist das Gebiet Mustin-Seedorf-Hollenbek im Kreis Herzogtum Lauenburg besiedelt'? Vorkommen auf Fehmarn? Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus Wo verläuft die westliche Verbreitungsgrenze? Vorkommen auf Fehmarn? Westliche Dornschrecke Tetrix ceperoi Vorkommen in den Dünentälern der Inseln Amrum und Sylt oder bei Sankt Peter? Gemeiner Grashüpfer Chorthippus parallelus Gibt es größere Verbreitungslücken? Vorkommen auf Fehmarn? Kleiner Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus Die Wegränder und Säume in den ehemaligen Vorkommensbereichen sollten noch einmal einer gezielten Kontrolle unterzogen werden. Männchen des Bunten Grashüpfers (Omocestus viridulus)

58 Literatur: LUNAU, C. (1934): Die Feldgrille in Nordelbingen. Die Hei- 61 mat (Kiel) 44: 204 LUNAU, C. (1936): Feldgrillen nördlich der Trave. Die Heimat (Kiel) 46: 312 LUNAU, C. (1950): Zur Heuschreckenfauna Schleswig-Holsteins. Schr. Naturwiss. Verein Schleswig-Holstein 24 (2): MARTENS, J.M & D. GLITZ (1985): Nachtrag zum Schutzprogramm für Heuschrecken in Hamburg. In: Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Schriftenreihe der Umweltbehörde, Heft 10: MESSLINGER, U. (1988): Ein Fund von Barbitistes serricauda F in der holsteinischen Schweiz. Articulata 3/4 : 145 BELLMANN, H. (1985): Heuschrecken: beobachten-bestimmen. Neumann-Neudamm, Melsungen, Berlin, Basel, Wien BORKENHAGEN, P. (1993): Atlas der Säugetiere Schleswig-Holsteins. Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein, Kiel (Hrsg.) DEGN, C.& U. MUUß (1966): Topographischer Atlas Schleswig-Holstein. K. Wachholtz, Neumünster DIERKING-WESTPHAL, U. (1990): Rote Liste der in Schleswig-Holstein gefährdeten Heuschreckenarten. Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig- Holstein, Kiel EMEIS, W. (1919): Das Naturschutzgebiet Süderlügum. Die Heimat (Kiel) 29: EMEIS, W. (1950): Einführung in das Pflanzen- und Tierleben Schleswig-Holsteins. H. Möller Söhne, Rendsburg GREIN, G. (1990): Zur Verbreitung der Heuschrecken (Saltatoria) in Niedersachsen und Bremen. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 6/90 HARZ, K. (1960): Geradflügler oder Orthoptera. - In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands 46: HEYDEMANN, B. (1982): Rote Liste der gefährdeten Wirbellosen-Arten in Schleswig-Holstein. - In: Schriftenreihe des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein, Heft 5: , Kiel HEYDEMANN, B. & J. MÜLLER-KARCH (1980): Biologischer Atlas Schleswig-Holstein. K. Wachholtz, Neumünster HOLST, K. T. (1969): The distribution of Orthoptera in Denmark, Scania and Schleswig-Holstein. - Entomologiske Medd. 37: RAABE, E.W. (1978): Die Geschichte der Heiden. Die Heimat (Kiel) 85: ROHWEDER, J. (1897): Am Balzplatz der großen Bekassine (Gallinago maior). Die Heimat (Kiel) 7: SAAGER, H. (1972): Orthoptera des Lübecker Naturhistorischen Museums. Ber. Ver. Natur und Heimat" Naturhist. Mus. Lübeck 12: SCHLENGER, H., K. H. PAFFEN & R. STEWIG (Eds.) (1969): Schleswig-Holstein - Ein geographisch-landeskundlicher Exkursionsführer. Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel; 30 SCHMIDT, G.H. (1990): Verbreitung von Leptophyes-Arten (Saltatoptera: Tettigoniidae) in Mittel- und Nordwesteuropa. Braunschw. naturkdl. Schr. 3: SCHMIDTKE, K.-D. (1992): Die Entstehung Schleswig-Holsteins. K. Wachholtz, Neumünster TSCHACH, E. (1990): Das Feuchtgrünland - ein wenig beachteter, bedrohter Lebensraum. - Bauernblatt/Landpost 44/140 (2):12-14 WEIDNER, H. (1938): Die Geradflügler (Orthopteroidea und Blattoidea) der Nordmark und Nordwestdeutschlands. Verh. Ver. naturw. Heimatforschung Hamburg 26: WEIDNER, H. (1939): Stenobothrus stigmaticus Ramb. neu für Schleswig-Holstein. Bombus: WEIDNER, H. (1939): Nachträge zur Orthopterenfauna der Nordmark und Nordwestdeutschlands. Verh. Ver. naturw. Heimatforschung Hamburg 27: WEIDNER, H. (1950 u. 1951): Beitrag zur Geradflüglerfauna Schleswig-Holsteins. Mitt. faun. Arb. Gemeinsch. Schleswig-Holstein, Hamburg u. Lübeck 3 : 15-17, 4 : ZACHER, F. (1917): Die Geradflügler Deutschlands und ihre Verbreitung, G. Fischer, Jena. HOLST, K.T. (1986): The Saltatoria of Northern Europe. Fauna Entomologica Skandinavica 16: KÖHLER, G. (1988): Zur Heuschreckenfauna der DDR - Artenspektrum, Arealgrenzen, Faunenveränderung (Insecta, Orthoptera: Saltatoria). Faunistische Abhandlungen, Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 16 (1):1-21

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62 Inhalt 5 Vorwort 3 6 Einleitung 8 Danksagung 9 Material und Methode 9 Zu den Verbreitungskarten 13 Landesnatur 13 Landschaftliche Gliederung 13 Klima 15 Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna 19 Verbreitung der Arten 19 Zwischen 1900 und 1984 ausgestorbene oder verschollene Arten 20 Liste der aktuell in Schleswig-Holstein lebenden Heuschreckenarten 22 Aktuelle Verbreitungskarten 59 Offene Fragen 61 Literatur

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64 Vorwort 5 Mit dem Heuschreckenatlas legt das Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein nach dem Molluskenatlas und dem Säugetieratlas ein weiteres faunistisches Übersichtswerk vor. Neben dem faunistischen Wert sind diese Verbreitungsatlanten auch im Zusammenhang zu sehen mit der nach dem schleswig-holsteinischen Naturschutzgesetz bestehenden Verpflichtung, die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt in unserer Landschaft und ihrer Veränderung zu dokumentieren. Einige Heuschreckenarten sind wegen ihres Indikatorwertes und der relativ guten Erfaßbarkeit für ein sogenanntes Artenmonitoring" gut geeignet. Als ein erster Schritt hierfür ist nun mit der Zusammenfassung aller verfügbaren aktuellen Daten für viele Bereiche des Landes ein Ist-Zustand dokumentiert und damit die Grundlage für zukünftige Vergleiche geschaffen. In dem Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna" wird auch mit Blick auf die Geschichte versucht, die Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten bis zum heutigen Zustand nachzuvollziehen. Die bereitwillige Unterstützung und Mitarbeit bei der Datenbeschaffung durch Planungsbüros und freischaffende Biologen, die zu einer bei weitem nicht erwarteten Datenmenge führte, zeigt, daß der Indikatorwert dieser Tiergruppe nicht nur für ein Biomonitoring, sondern auch zur Beurteilung konkreter ökologischer Situationen und Planungen verschiedenster Art genutzt wird. Allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Personen, die Daten zur Verfügung gestellt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Mit der nun vorliegenden landesweiten Übersicht können die Ergebnisse bei zukünftigen Erfassungen objektiver gewertet und eingeordnet werden. Der Atlas hat somit auch eine planungsbezogene Bedeutung. Er mag aber auch dazu anregen, sich mit dieser und anderen Organismengruppen zu beschäftigen. Der unmittelbare Umgang mit und das Erleben von Natur mit ihren vielfältigen Lebensformen und ihrer Ästhetik im großen wie im kleinen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für ein besseres Naturverständnis sowie ein größeres Engagement für ihren Schutz. 1 ^^ CJr. Edda Müller Ministerin für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein

65 6Einleitung Heuschrecken haben in der schleswig-holsteinischen Faunistik stets eher eine Nebenrolle gespielt. So stammt dann auch die letzte zusammenfassende Arbeit von ihrer Verbreitung in Schleswig-Holstein bezeichnenderweise von einem Dänen. Knuth Th. HOLST verfaßte im Jahre 1969 seine Arbeit The distribution of Orthoptera in Denmark, Scania and Schleswig-Holstein", in der er die schleswig-holsteinischen Vorkommen aufgrund von bis zu 50 Jahre alten Literaturangaben und einiger spezieller Exkursionen beschrieb. Seine Arbeit war die bis dahin einzige, die Verbreitungskarten lieferte und die schleswig-holsteinische Vorkommen in eine Verbindung zu den angrenzenden südskandinavischen stellte, was in bezug auf einige Arten zweifellos interessanter ist, als sie im Rahmen einer gesamtdeutschen Schau zu betrachten. Vor HOLST sind in Schleswig-Holstein für die Heuschreckenkunde vor allem drei Namen von Bedeutung: ZACHER, WEIDNER und LUNAU. Während die beiden ersten sich in ihren Forschungen nicht nur auf Schleswig-Holstein beschränkten, sondern z.t. ganz Deutschland bearbeiteten (ZACHER 1917, WEIDNER 1938 u. 1939), trifft aus unserer Sicht vor allem LUNAU das Verdienst, vergleichsweise genaue und von guter Ortskenntnis geleitete Untersuchungen in unserem Lande durchgeführt zu haben. Leider hat aber auch LUNAU, der bis 1950 regelmäßig mit Veröffentlichungen beispielsweise zu dem sehr interessanten Vorkommen der Feldgrille bei Lübeck (LUNAU 1934 u. 1936) heuschreckenkundliche Beiträge lieferte, sich in der Folgezeit offenbar kaum noch mit Bestandsaufnahmen dieser Tiergruppe beschäftigt. Nach HOLSTs zusammenfassender Arbeit herrschte bezüglich der Heuschrecken in Schleswig-Holstein bis in die 80er Jahre eine fast völlige Bearbeitungspause. Spezialisten gab es nicht, oder sie traten zumindest nicht in Erscheinung. Aus heutiger Sicht ist das Fehlen heimischer Heuschreckenerfasser zwischen 1950 und 1985 sehr bedauerlich, da gerade während dieser Zeit erhebliche Veränderungen in der Landschaft und dadurch auch in der Heuschreckenfauna eintraten. Die bereits erwähnte Feldgrille, die offenbar zeitweilig in den östlichen Landesteilen zwischen Lübeck und der Elbe (siehe Verbreitungskarte Seite 36) recht zahlreich und verbreitet war, verschwand während dieser Zeit fast vollständig aus der schleswig-holsteinischen Fauna. Weitere Beispiele für die Bedeutung dieses Zeitraumes aus heuschreckenkundlicher Sicht sind im Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna" behandelt. Die vorliegende Arbeit soll nun die zeitliche Wissenslücke beenden helfen und die heutigen Kenntnisse der aktuellen Verbreitung der einzelnen schleswig-holsteinischen Heuschreckenarten dokumentieren. Ihre Erstellung wurde nur dadurch möglich, daß seit etwa Mitte der 80er Jahre in Schleswig-Holstein wie auch in anderen Bundesländern ein erneutes Interesse an Heuschrecken entstand. Es fand u.a. auch Ausdruck in Diplom-Arbeiten zur Verbreitung und Ökologie der Heuschreckenarten. Parallel dazu kamen Bestimmungsbücher und Schallplatten auf den Markt, die die Bekanntheit gerade auch dieser Tiergruppe erheblich erweiterten (BELLMANN 1985). Entscheidend für die Datenlage wurde aber die Erkenntnis, daß sich Heuschrecken im Rahmen von Landschaftsplanungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und ähnlichen Eingriffsplanungen als gute Indikatoren erwiesen. Heuschreckenerfassungen wurden bei Dutzenden derartiger Vorhaben zur Entscheidungsfindung hinzugezogen. Abgesehen von der Datenmenge hatten diese Untersuchungen noch einen weiteren Vorteil. Da sie häufig in den durchschnittlich genutzten Landschaften ohne seltene Lebensräume durchgeführt wurden, sind so auch Angaben zu weit verbreiteten Arten zu erhalten gewesen, die von Hobbyfaunisten erfahrungsgemäß seltener berücksichtigt werden. Gerade die Vorkommen solcher Arten können aber wie das Beispiel des Grünen Heupferdes Tettigonia viridissima zeigt aussagekräftig sein. Der vorliegende Heuschreckenatlas ist als reines Verbreitungswerk gedacht. Wie auch HOLST sich damals nicht scheute, seine Kenntnisse zur Verbreitung der Heuschrecken trotz lückiger Datenlage zu veröffentlichen wofür wir ihm heute sehr dankbar sind so ist auch diese Arbeit keinesfalls erschöpfend. Zahlreiche Fragen zum Vorkommen oder auch zu Verbreitungslücken, zu Häufigkeiten und zu möglichen Bestandsschwankungen sind offen (vgl. Kapitel Offene Fragen"). Wie auch bei vergleichbaren Atlanten wird also hier kein abgeschlossenes Werk vorgelegt, sondern nur ein Wiedereinstieg in die Bearbeitung dieser Tiergruppe gesucht. Neben der Dokumentation des derzeitigen Wissens soll die Arbeit vor allem auch Anreiz zu weiterer und vertiefender Forschung sein. Abgesehen vom Beitrag zur Faunistik und dem Schaffen einer Grundlage für ein nachvollziehbares Biomonitoring ist ein weiteres Ziel dieses Atlanten, den im Lande tätigen Planungsbüros Vergleichsunterlagen für ihre zukünftigen Erhebungen an die Hand zu geben. Die große Bereitschaft der Büros bei der Übersendung von Daten zeigt, daß hier ein tatsächlicher Bedarf besteht.

66 7 Abb. 1: Das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) kommt auf Fehmarn fast nur in den naturnahen Küstenbereichen, in reich strukturierten Ortschaften und entlang zweier Straßen bzw. Bahnlinien vor. Der die Verbindung zwischen den Dorfvorkommen herstellende Bahndamm mit einem sehr individuenstarken Bestand wurde inzwischen im Rahmen eines Radwegebaus stark verändert, was auf das Vorkommen des Heupferdes auf ganz Fehmarn entscheidenden Einfluß hatte.

67 8Danksagung Bei der Datensammlung zu diesem Atlas haben zahlreiche Personen und Institutionen mitgeholfen, von Angaben zu Einzelfunden bis zur Nennung von mehreren hundert Fundpunkten. Allen Meldern sei herzlich gedankt. Zunächst danke ich folgenden Einzelpersonen für ihre Hilfe: Margrit Altrock, Schinkel; Thomas Becker, Fehmarn; Klaus Book, Marburg; Christine Denys, Hannover; Hans- Gerhard Dierks, Süderstapel; Dr. Christian Fischer, Brügge; Christian Kassebeer, Kiel; Dirk König, Rendsburg; Thomas Neumann, Breitenfelde; Friedhelm Plaisier, Oldenburg/O.; Frank Röbbelen, Hamburg; Holger Siemers, Gudow; Uwe Sörensen, Süderlügum; Hark Steinert, Föhr; Bernd Struwe- Juhl, Falkendorf; Barbara Thomas, Nettetal-Breyell. Aus Diplomarbeiten und ähnlichen Erarbeitungen erhielt ich Daten von: Joachim Kalusche, Berlin; Beatrice Roßbach, Hamburg; Caren Schwennesen, Kiel; Dr. Kurt Soeffing, Hamburg. Weitere Angaben stammen von der Forschungsstelle für Ökosystemforschung der Universität Kiel, wo mir Frau Ulrike Hanssen und Herr Rainer Hingst sehr behilflich waren, sowie dem Zoologischen Institut der Universität Hamburg. Ohne die Mitarbeit zahlreicher Planungsbüros, Institute und freischaffender Biologen wäre nicht einmal die Hälfte der verwendeten Daten zugänglich gewesen. Unterstützt wurde die Erarbeitung dieses Atlanten von: Arbeitsgemeinschaft böp und Planula, Hamburg; Planungsbüro Bielfeld, Hamburg; Planungsbüro Brien und Wessels, Ahrensburg/ Lübeck; daber Landschaftsplanung, Rosdorf; Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung, Kiel; Freie Biologen Grell, Grell, Voß (GGV), Kiel; Grosser und Partner, Quickborn; Institut für Naturschutz und Umweltschutzforschung (INUF) des Verein Jordsand, Ahrensburg; Planungsbüro Henning Klapper, Kiel; Dr. Elke Krabbe, Elmshorn; Dr. Holger Kurz, Hamburg; Grünplanung Dr. Florian Liedl, Selent; Dr. Wolfgang Liedtke, Eckernförde; Johanna Lietz, Kiel; Karsten Lutz, Hamburg; Dr. Kirsten Marquardt, Kiel; Planungsbüro Mordhorst, Nortorf; Ing.-Büro Müller, Hannover; Pro regione, Flensburg; Ragnar Schaefer, Schönhorst; Dr. Marion Schumann, Preetz; Umweltbüro Schwahn, Rodenbek; Planungsbüro Seebauer und Wefers, Rellingen; Planungsbüro Trüper/Gondesen TTG, Lübeck. Einigen Personen und Büros möchte ich besonders danken, da sie mir nicht nur umfangreiches Datenmaterial überließen, sondern durch weitergehende Unterstützung zum Entstehen dieses Atlanten beitrugen. Da ist zunächst Herr Klaus Voß von der GGV, dem zum einen viele Angaben, vor allem aus dem Westen des Landes, zu verdanken sind, der zum anderen in den vergangenen 10 Jahren in vielen fachlichen Diskussionen meinen Wissensstand zum Thema Heuschrecken erheblich vorangebracht hat. Ein etwa ebenso langer Austausch besteht mit der Familie van der Smissen, Bad Schwartau. Neben der Datenüberlassung und Diskussionen stellte Herr van der Smissen seine exzellenten Fotos für diese Veröffentlichung zur Verfügung. Von den Planungsbüros sind besonders zwei hervorzuheben, die maßgeblich zur Qualität dieses Atlanten beigetragen haben. Herr Dr. Vilmut Brock von der Biologisch Landschaftsökologischen Arbeitsgemeinschaft Biola und Rolf Peschel, Holger Reimers und Christian Schröter vom leguan Planungsbüro haben viel Zeit und Energie der Grundlagenarbeit für diesen Atlas gewidmet und durch interessante Diskussionen maßgeblich bei der richtigen Einordnung zahlreicher Arten mitgewirkt. Beide lagen darüber hinaus bei der Datenbeschaffung an erster Stelle. Herr Günter Grein vom Landesamt für Ökologie Niedersachsen in Hannover lieferte nicht nur Fundortangaben, sondern half auch bei schwierigen Fällen in der Artbestimmung. Herrn Thomas Gall danke ich für die Hilfen bei der Kartenherstellung. Schließlich ist noch den Kolleginnen und Kollegen im Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege des Landes Schleswig-Holstein für ihre Unterstützung zu danken. Hier wirkten mit: Rüdiger Albrecht, Hans-Joachim Augst, Josef Beller, Arne Drews, Dr. Walter Hemmerling, Ulrich Mehl, Wolfgang Petersen, Ulrich Pfau, Inke Rabe, Dr. Henning Thiessen, Dr. Fridtjof Ziesemer.

68 Material und Methode In Schleswig-Holstein wurde bisher keine landesweite Heuschreckenerfassung betrieben, wie es etwa in Niedersachsen durch die Landesanstalt für Ökologie seit Jahren geschieht (GREIN 1990). Ein gut organisiertes und betreutes Netz fauvistischer Melder besteht nicht. Von Privatpersonen konnten daher nur Daten herangezogenen werden, die von den relativ wenigen Spezialisten stammen, die Kontakt zum Landesamt hatten. Die zahlenmäßig wichtigste Quelle sind die vielen Gutachten und Untersuchungen im Rahmen von Landschaftsplänen und Eingriffsvorhaben, bei denen die Heuschreckenfauna Berücksichtigung fand. Sie liegen dem Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege zum großen Teil vor und konnten daher in die Ausarbeitung eingearbeitet werden. Einige weitere Angaben ergaben sich aus Diplom-Arbeiten und ähnlichen Erarbeitungen. Hinzu kommen Hinweise aus den Betreuungsberichten zu den schleswig-holsteinischen Naturschutzgebieten. Ein nicht unwesentlicher Teil der Datengrundlage stammt aus eigenen Erhebungen des Landesamtes, die im Rahmen der laufenden Tätigkeiten anfielen. In wenigen Einzelfällen konnten auch gezielte Exkursionen zum Schließen von Wissenslücken durchgeführt werden. Für die Darstellung der aktuellen Verbreitung wurde ein Zeitraum von 10 Jahren herangezogen, was als ein Kompromiß zwischen Aktualität und benötigter Datenmenge anzusehen ist. Nur in wenigen Ausnahmefällen wie bei der Zweifarbigen Beißschrecke Metrioptera bicolor wurden auch bereits Daten von 1984 verwendet, da aus diesem Jahr besonders detaillierte Kartierungen vorlagen. Zur Vervollständigung der Übersicht über die heimischen Heuschreckenarten wird textlich auch kurz auf die in Schleswig-Holstein ausgestorbenen oder verschollenen Arten eingegangen. Ihre frühere Verbreitung wird anhand der Karten von HOLST oder in Karten, die nach den Angaben aus der Literatur speziell erstellt wurden, veranschaulicht. Hinweise zu diesem Thema finden sich auch im Kapitel Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna". Verbreitung nach Angaben von LUNAU (1950) angefertigt worden. Genauere Angaben zur früheren Verbreitung müssen allerdings bei HOLST oder den anderen in der Literaturliste aufgeführten Bearbeitern nachgelesen werden. Die verfügbaren Daten wurden nicht nach der Rastermethode, sondern punktgenau in die Verbreitungskarten eingetragen. Diese Methode bot sich an, da die Hauptmasse der Daten aus Einzelfunden oder wenigen Funden aus einem kleinen Gebiet bestand, die durch eine punktgenaue Darstellung besser nachvollziehbar sind als durch die häufig bei vergleichbaren Atlanten verwendete Quadrantenraster-Methode. Für die Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor wurde zusätzlich zu den Verbreitungskarten noch eine Detailkarte des Vorkommens von 1984 erstellt, da für dieses in Norddeutschland sehr interessante Vorkommen ein späterer Vergleich besser möglich sein soll. Zur richtigen Interpretation der Verbreitungskarten sind noch einige Aspekte zu erläutern. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, daß es ein traditionelles Datengefälle von Südost nach Nordwest gibt. Im Südosten des Landes gibt es etwa ein Drittel mehr Heuschreckenarten als in den mittleren Landesteilen und sogar etwa die Hälfte mehr als an der Nordseeküste. Deshalb sind von je her die südöstlichen Landesteile und hier speziell der Ostteil des Herzogtumes Lauenburg mit seinen auch kleinklimatisch besonders begünstigten Sanderflächen von den Faunisten bevorzugt aufgesucht worden. Dieses Gefälle verwischte sich zwar in den letzten Jahren durch Untersuchungen zu Eingriffsvorhaben auch in den mittleren und westlichen Landesteilen ein wenig, ist aber immer noch deutlich spürbar. Die weit geringere Anzahl von Fundpunkten in den westlichen Landesteilen ist also nicht nur auf Verbreitungsunterschiede, sondern vor allem auch auf unterschiedliche Untersuchungsintensität zurückzuführen. Die speziellen Heuschreckenerfassungen durch Planungsbüros bewirken zwar einerseits eine gewisse Streuung der Erhebungen im Land, schaffen andererseits aber ein weiteres sehr erhebliches Ungleichgewicht in der Datenlage. Viele der folgenden Verbreitungskarten lassen beispielsweise Häufungen der Vorkommen in der Region südlich von Lübeck und im Kreis Pinneberg vermuten. Sie spiegeln tatsächlich aber nur die beiden größten Untersuchungsräume im Rahmen von Straßenbau- bzw. Mülldeponieplanungen wider. Abb. 2 gibt deshalb zur besseren Einordnung der Fundpunkte eine Übersicht über flächenhafte Heuschreckenuntersuchungen in Schleswig-Holstein. Weiter ist zu berücksichtigen, daß die Häufigkeit und die tatsächliche Verteilung der Arten in den vorliegenden Punktkarten nicht genügend berücksichtigt werden kann. So gibt ein Punkt der Verbreitungskarte nur an, daß in dem betreffenden Gebiet ein Vorkommen liegt, sagt aber nichts dazu, wie groß das Vorkommen ist und ob es aus mehreren kleineren oder sogar größeren Einzelvorkommen besteht, wie Abb. 3 veranschaulicht. Die zahlreichen Einzelfunde im Bereich des Seedorfer Sees konnten nur mit maximal drei Fundpunkten in der Verbreitungskarte berücksichtigt werden. 9 Zu den Verbreitungskarten Für die Verbreitungskarten fanden nur Daten ab 1985 Verwendung. Nachweise über frühere Vorkommen blieben in der kartenmäßigen Darstellung der aktuellen Vorkommen unberücksichtigt. Zusätzlich sind allerdings die von HOLST 1969 herausgegebenen Verbreitungskarten abgedruckt, um einen Überblick über frühere Nachweise zu geben. Sofern HOLST keine Karten zum Vorkommen einzelner Arten anfertigte, sind auch hierfür spezielle Karten mit der früheren

69 10 Abb. 2: Ubersicht über flächenhafte Untersuchungen zu Heuschreckenvorkommen

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71 D Naturräumliche Gliederung Schleswig-Holsteins OSTSEE Marsch Hohe Geest See Schieswig-Hoisteinische Marsch 681 Nordfriesische Marschinseln und Halligen 682 Nordfriesische Marsch 683 Eiderstedter Marsch 684 Drthmarscher Marsch Unterelbe-Niederung 671 Holsteinische Elbmarschen Schleswig-Holsteinische Geest [Nzr,i, fjiresische Geestinseln 691 Bredstege-iturner Geest 692 Eider-Treene-Niederung 234 Zirti t tezdet '2fiesrderstGeest 695 Hamburger Ring 696 Lauenburger Geest ,corilr:,,v2cerriev1;,rogrzeesetst Schleswig-Holsteinisches Hügelland 700 Angeln 701 Schwansen, Danscher Wohld 727 Ostholsteinisches Hugel- und Seenland (NW) stholstenisches Hügel- und Seenland (SO) 703 Nordoldenburg und Fehmarn Mecidenburgische Seenplatte 750 Westmecklenburgisches Seen-Hügelland Südwestliches Vorland der Mecldenburgischen Seenplatte 760 Südmecklenburgische Niederungen (rnit Sandflächen und Lehmplatten) Abb. 4: Naturräumliche Gliederung Schleswig-Holsteins (Statistisches Landesam,

72 Landesnatur entstehen. Landgewinnungs- und Eindeichungsmaßnahmen 13 bis in unsere Tage gaben dem Küstenraum seine derzeitige Gestalt. Klima Das Klima Schleswig-Holsteins ist ozeanisch geprägt. Es zeichnet sich durch milde Winter, mäßig warme Sommer und relativ hohe Windgeschwindigkeiten aus. Besonders ausgesprägt ist dieser Klimatyp im Bereich des Atlantischen Klimakeils", der sich von der Nordsee her in das Land schiebt (Abb. 2). Die Januar-Durchschnittstemperatur liegt bei 0 C, die des Juli bei 16 C. Neben wenigen Wärmeinseln auf der Geest hat der Südosten des Landes die höchsten Sommertemperaturen. Die Abschnitte Landschaftliche Gliederung" und Klima" sind mit geringfügigen Ergänzungen aus dem von P. BOR- KENHAGEN (1993) veröffentlichten Säugetieratlas mit seiner freundlichen Genehmigung übernommen worden. Landschaftliche Gliederung Schleswig-Holstein verdankt seine heutige Oberflächengestalt im wesentlichen den beiden letzten Eiszeiten. Sie schufen die Grundlage für die drei Landschaftszonen: Östliches Hügelland, Geest und Marsch. Auf das Östliche Hügelland entfallen 43 % ( ha) der Landesfläche. Es ist ein Teil der Jungmoränenlandschaft, die sich von Dänemark bis zum Baltikum erstreckt und die die Randlagen des Eises während der letzten Kaltzeit (Weichseleiszeit) markiert. Die Ostseeküste ist durch ehemalige Eiszungen in Förden und Buchten gegliedert. Das Hinterland zeigt ein lebhaftes Relief, das im Landesteil Schleswig in den Hüttener Bergen (106 m) und in Ostholstein mit dem Bungsberg (168 m) seine höchsten Erhebungen hat. Im östlichen und südöstlichen Landesteil sind zahlreiche Seen eingestreut. Ausgangsmaterial für die Bodenbildung ist der Geschiebemergel, aus dem sich Parabraunerden entwickelten. Ursprünglich waren diese Gebiete mit Buchenmischwäldern bestanden. Die Geest geht auf zwei eiszeitliche Elemente zurück: Die Vorgeest (16 % = ha) ist das Sandergebiet im Vorfeld der Jungmoränen. Aus ihr erheben sich im Westen inselartig die Hügel der Hohen Geest (28 % = ha). Sie stellen die Endmoränen der vorletzten Vereisung (Saaleeiszeit) dar. Das subarktische Klima der Weichseleiszeit hat sie überformt: Bodenfließen führte zu einem ausgeglichenen Relief. Die feinen, nährstoffhaltigen und quellfähigen Bestandteile wurden ausgewaschen oder ausgeblasen. Auf den leichten, zur Podsolierung neigenden Sandböden der Geest stockte ursprünglich ein Eichen-Buchen-Mischwald, der schon früh durch Übernutzung zu Heideflächen degenerierte. Heute finden sich hier größere Nadelholzaufforstungen (Fichte, Kiefer). Charakteristisch für den Mittelrücken sind die eingestreuten Hoch- und Niedermoore. Eingebettet in diese Landschaft sind die ausgedehnten Niederungsgebiete von Eider/Treene und anderen. Die Marsch ist die jüngste und mit 13 % Anteil ( ha) die kleinste der drei Landschaftszonen. Mit Abtauen der eiszeitlichen Gletscher stieg der Meeresspiegel wieder an und erreichte schließlich den Geestrand. Durch Sedimentablagerung im Rhythmus der Gezeiten entwickelte sich ein breiter, von Mooren durchsetzter Marschengürtel. Sturmfluten im 14. und 17. Jahrhundert zerschlugen diese Anlandungen wieder und ließen das Wattenmeer mit seinen Inseln Das atlantische Klimagebiet als Hemmnis für die Ausbreitung östlicher Anen a 4Grenze des atlantischen Klimagebietes Abb. 5: Atlantischer Klimakeil" (n. EMEIS 1950) Ausbreitungsrichtung östlicher bzw. atlantischer Arten Die Niederschlagsverteilung zeigt deutliche Beziehungen zur Oberflächengestalt. Die Niederschlagsmenge ist auf den Nordseeinseln und in der unmittelbaren Küstenregion relativ niedrig ( mm), um dann im Bereich der Hohen Geest und nochmals in der Region Flensburg-Schleswig- Hüttener Berge stark anzusteigen (750 - > 850 mm). Im Windschatten" dieser Höhenzüge" sinkt die Regenmenge kontinuierlich bis auf 600 mm ab. Am niederschlagärmsten ist die Ostseeinsel Fehmarn. Die Zonierung von atlantisch-feuchtem Klima im Westen und subkontinental-trockenem Klima im Osten findet ihre Entsprechung in der Verbreitung vieler Pflanzen- und wirbelloser Tierarten. Ein Einfluß auf die Heuschreckenverbreitung ist unverkennbar, wenn auch das atlantische Klimagebiet nach EMEIS sich bei nur wenigen Arten konkret widerspiegelt und eher eine generelle Abnahme der Artenzahlen von Südost nach Nordwest erkennbar ist. Wie intensiv der Einfluß ist, mag ein Zitat aus LUNAUs Beschreibung seiner heuschreckenkundlichen Exkursion von 1939 in die nordwestlichen Landesteile belegen: Die Wirkung des Klimas übertraf noch meine Erwartungen. Das

73 14 Gebiet ist gekennzeichnet durch auffallende Artenarmut` (LUNAU 1950). Ausführliche Darstellungen zu Landesnatur und Klima geben EMEIS (1950), DEGN & MUUSS (1966), SCHLEN- GER et al. (1969), HEYDEMANN & MÜLLER-KARCH (1980) und SCHMIDTKE (1992). Abb.6: Verteilung der Jahresniederschlagsmengen (aus: SOHLEN- GER et al. 1969)

74 Wandel in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna Die Heuschreckenfauna in Schleswig-Holstein muß sich in den letzten 100 Jahren in einem kaum groß genug einzuschätzenden Ausmaß verändert haben. Leider gibt es weder aus der Zeit der Jahrhundertwende noch aus späteren Jahrzehnten quantitative Erfassungen, die zu einem direkten Vergleich mit heutigen Beständen herangezogen werden könnten. Es liegt aber eine Reihe von Hinweisen vor, die das tatsächliche Ausmaß der Veränderungen erahnen und abschätzen lassen. Der Wandel betraf sowohl das Verschwinden, die Arealverkleinerung als auch das Neuauftreten und die Arealerweiterung von Arten. Entscheidender als der spektakuläre Zu- und Abgang ist aber vermutlich die Veränderung der Häufigkeiten vieler Arten. Hinsichtlich der Artenvorkommen und auch der Bestandsgrößen überwiegen die negativen Veränderungen eindeutig. Sie sollen deshalb im folgenden zuerst behandelt werden. Etwa seit Anfang dieses Jahrhunderts sind in Schleswig- Holstein vier Arten ausgestorben oder verschollen. Sie alle waren Bewohner extremer Sandtrockenrasen und Heiden, die vielfach großflächig Rohböden aufgewiesen haben. Abgesehen von möglichen klimatischen Einflüssen sind sie vor allem durch das Verschwinden oder Schrumpfen dieser Lebensräume bis auf z.t. winzige Reste zurückgegangen. Die Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulescens lebt nur auf schütter bewachsenen Sandflächen. Sie war in Schleswig-Holstein schon immer selten und wurde zuletzt 1947 nachgewiesen; sie ist inzwischen ausgestorben. Auch die Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata war auf das Vorhandensein von Heideblößen" angewiesen (LUNAU 1950). Der Kleine Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus verschwand offenbar mit der Aufgabe der Wanderschafhaltung, da er bei uns stark an den Lebensraum der Schaftriften angepaßt war. Der für den Verlust dieser Arten mitverantwortliche Rückgang der Heide- und Trockenrasengebiete ist mehrfach beschrieben worden (z.b. bei RAABE 1978) und läßt sich leicht durch einen Vergleich der Kartenwerke von 1880 (erste preußische Landesaufnahme) mit den bis heute folgenden Kartensätzen nachvollziehen. Nach neuesten Ermittlungen des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege beträgt der Anteil der Heide- und Trockenrasenflächen in ganz Schleswig-Holstein heute knapp ha oder 0,13 der Landesfläche. Nach RAABE (1978) sollen es etwa zur Zeit der Verkoppelung vor gut 200 Jahren % der Landesfläche gewesen sein, was dem 125-fachen des heutigen Wertes entspricht. Vermutlich ähnlich gravierend war aber vor allem eine Veränderung in den Lebensräumen Heide und Trockenrasen. Die ganz armen, schütter bewachsenen und von unbewachsenen Sandflächen durchsetzten Bereiche, ohne die ein Vorkommen der beiden Ödlandschrecken und auch der Westlichen Beißschrecke Platycleis albopunctata nicht möglich ist, sind so gut wie völlig verschwunden. 15 Männchen der Blauflügeligen Ödlandschrecke (0edipoda eruns) lesce n einem der ca beiden letztean Vorkommen in Schleswig Holstein bei Güster

75 16 Leider kaum noch nachzuvollziehen ist das Aussterben der Gefleckten Schnarrschrecke Bryodema tuberculata in den nordwestlichen Heidegebieten. Verhältnismäßig viele Funde in den jütischen Heiden Dänemarks (HOLST 1969) lassen vermuten, daß diese Art auch in den angrenzenden Gebieten Nordfrieslands und Schleswigs weiter verbreitet war, als es durch den einzigen nachgewiesenen Fund auf der Schleswiger Geest belegt ist. Aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang einige Landschaftsbeschreibungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende wie z.b. von Moorheiden um Norstedt durch ROHWEDER (1897) oder die Süderlügumer Binnendünen durch EMEIS (1919), die die unvorstellbare Biotopausstattung und Ausdehnung der nordwestlichen Heidelandschaften erahnen lassen. Aus diesen Beschreibungen läßt sich auch erkennen, warum die früheren Daten z.t. nur so spärlich sind. Bei aller Energie und allem Engagement früherer Forscher muß man feststellen, daß ihre Bemühungen im Vergleich zu heute durch eine weit geringere Mobilität und die fehlende Infrastruktur sehr viel weniger effektiv sein konnten, als es Heuschreckenkundler heute sein können. Wenn es heute selbstverständlich und relativ mühelos für die Faunisten ist, gerade die Sonderhabitate aufzusuchen, so war es früher aufwendig und aufgrund der Abgelegenheit solcher Flächen eher die Ausnahme. Außer LUNAUs Exkursion in die Schleswiger Geest haben wir keinen Hinweis auf eine spezielle, heuschreckenkundliche Reise in diese Region überhaupt. Nur vor diesem Hintergrund ist es auch zu verstehen, daß das faunistisch so interessante Vorkommen der Schnarrschrecke in der Schleswiger Geest kaum belegt ist. Das Beispiel mag verdeutlichen, daß die Nachweise früherer Fundorte in weit höherem Maße als heute nur Zufallsfunde waren und das tatsächliche Verbreitungsbild der einzelnen Arten kaum widerspiegeln können. Die Gefleckte Schnarrschrecke hat heute ihre nächsten und zugleich einzigen Vorkommen im nordeuropäischen Raum auf Öland (HOLST 1986). Neben dem völligen Verschwinden einiger Arten der extrem trockenen und warmen Sandhabitate und dem Rückgang weiterer an den Lebensraum Heide und Trockenrasen angepaßten Arten wie dem Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus gab es einen ähnlichen Verlauf auch bei den Feuchtgrünlandbewohnern, wenn auch nicht in demselben Umfang. HOLST beschreibt 1969 das Vorkommen der Sumpfschrecke Mecostethus grossus mit sie wird an feuchten Plätzen im ganzen Gebiet gefunden. Gebietsweise ist sie häufig entlang größerer Wasserläufe in Jütland" (übersetzt). Die Sumpfschrecke ist zwar immer noch in Schleswig-Holstein relativ weit verbreitet, ihre Bestandesgrößen sind aber an den meisten Vorkommen minimal, so daß sie vielfach als akut gefährdet anzusehen ist. Ihre Vorkommen wie auch die des Sumpfgrashüpfers Chorthippus montanus sind vom Vorhandensein artenreichen Feuchtgrünlandes abhängig. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, daß analog zum Rückgang dieses Lebensraumes (TSCHACH 1990) auch die entsprechenden Heuschreckenbestände zusammengeschmolzen sind. Die Kurzflügelige Schwertschrecke Conocephalus dorsalis allerdings, die häufig im Zusammenhang mit der Sumpfschrecke und dem Sumpfgrashüpfer als Art der Feuchtwiesen genannt wird, hat offenbar eine weitere ökologische Amplitude und ist nach neueren Ergebnissen von den Lebensraumverlusten noch nicht so sehr betroffen. Eine ebenfalls zurückgehende Art aus einem völlig anderen Lebensraum ist das Heimchen Acheta domestica, das eng an die menschliche Besiedlung angegliedert ist. Die immer spärlicher werdenden Funde in den letzten Jahren lassen auf veränderte Lebensbedingungen im häuslichen Bereich schließen. Individuenreiche Vorkommen gibt es aber seit einigen Jahren auf Mülldeponien. Für die erheblich reduzierte Häufigkeit heute seltener wie auch noch verbreiteter Arten gibt es abgesehen von dem Rückgang der beschriebenen Lebensräume einen weiteren, vermutlich noch gravierenderen Grund. Betrachtet man Ein ungewöhnlich gefärbtes Weibchen des Gemeinen Grashüpfers (Chorthippus paralleles)

76 Weibchen der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) 17 frühere Landschaftsgemälde etwa vom Ende des letzten Jahrhunderts, so fällt auf, daß die Grünlandflächen früherer Zeiten mit den heutigen in keiner Weise vergleichbar sind. Sie gleichen eher den heute gesetzlich geschützten Magerrasen und erinnern vielfach an dem Grünland zuzuordnende Bereiche auf militärischen Übungsplätzen. Ein Beispiel für die Richtigkeit dieses Vergleichs mit den Übungsplätzen bieten die heutigen Vorkommen des Warzenbeißers Decticus verrucivorus. Etwa die Hälfte der heutigen Vorkommen und so gut wie alle individuenreichen gibt es heute auf militärischen Übungsplätzen, von denen etliche erst nach 1930 auf vorher landwirtschaftlich genutzter Fläche eingerichtet worden sind. Da alle Vorkommen gemäß der Verteilung der Übungsplätze völlig isoliert liegen, liegt der Verdacht sehr nahe, daß der Warzenbeißer früher weit verbreitet gewesen ist und heute nur auf militärischen Übungsplätzen die Bedingungen früher üblicher Lebensräume der Agrarlandschaften vorfindet. Noch LUNAU beschreibt bei seiner heuschreckenkundlichen Reise in die nordwestlichen Landesteile, daß er Warzenbeißer im Hafer und in Luzernefeldern fand ein heute geradezu unvorstellbarer Gedanke. Aufschlußreich bezüglich der Nutzbarkeit früherer Agrarlandschaften für Heuschrecken sind auch Beobachtungen, die man seit einigen Jahren in der modernen Agrarlandschaft machen kann. Als Ende der 80er Jahre im Rahmen von EU- Flächenstillegungsprogrammen relativ großflächig Sukzessionsflächen entstanden, konnte man sich ein Bild machen, wie heuschreckenfreundlich auch der frühere Ackerbau war. Etliche Brachen ähnelten aufgrund von wieder durchwachsendem Getreide und der darunter wachsenden, typischen Ackerbegleitflora strukturell und vegetationsmäßig Ackerflächen früherer Zeiten. Sofern die Arten benachbart auf Wegrändern u.ä. vorkamen, wurden diese Brachen von dem Feldgrashüpfer Chorthippus apricarius, dem Braunen Grashüpfer Chorthippus brunneus, dem Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus, dem Weißrandigen Grashüpfer Chorthippus albomarginatus und dem Gemeinen Grashüpfer Chorthippus parallelus besiedelt. Auch wenn solche Ackerflächen in früheren Zeiten sicherlich keine Dauerbesiedlung von Heuschrecken zuließen, so standen sie einer Ausbreitung der Arten keinesfalls im Wege. Heutige Ackerflächen dagegen und auch der größte Teil unseres Grünlandes sind völlig heuschreckenfeindlich und stellen in der Regel nicht überwindbare Barrieren dar. Dies bestätigt sich in den reinen Ackerbaugebieten Schleswig-Holsteins, wie z.b. in der Probstei, wo Feldheuschrecken nur noch sehr vereinzelt auf breiten Straßenböschungen geeignete Lebensbedingungen finden. Zusammenfassend läßt sich aus dieser Reihe von Hinweisen recht gut ein Bild der früheren Heuschreckenverbreitung erahnen. Kaum zu vergleichen müssen die früheren Heuschreckenhäufigkeiten gewesen sein. Die auch heute noch verbreiteten Grashüpferarten der Gattung Chorthippus müssen aufgrund der flächenhaften Besiedlungsmöglichkeiten ganzer Landstriche sehr häufig gewesen sein. Neben den Abnahmen sind in der schleswig-holsteinischen Heuschreckenfauna aber auch positive Bestandstrends festzustellen. So scheint die Große Goldschrecke Chrysochraon dispar seit einigen Jahren ihr Verbreitungsgebiet nach Westen auszudehnen. Heute gibt es bereits eine Reihe von Meldungen aus dem östlichsten Zipfel des Kreises Herzogtum Lauenburg, der auch von LUNAU früher ohne Nachweise der Art mehrfach aufgesucht wurde. Auch westlich Lübecks gibt es inzwischen mehrere Funde ohne daß die Bodenständigkeit der Art hier bereits belegt wäre, die auf eine Ausdehnung schließen lassen. Auch für Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli ist zu vermuten, daß die nordwestlich an das früher bekannte Verbreitungsgebiet angrenzenden Funde nicht nur auf eine verbesserte Datenlage, sondern auch auf eine echte Arealausweitung zurückzuführen sind. Zu berücksichtigen ist bei dieser Art aber, daß sie offenbar leicht durch menschliche Aktivität verschleppt wird. Es gibt mehrere Hinweise, daß sie bei Gehölzbepflanzungen mit Pflanzgut auch in weit außerhalb des bisherigen Verbreitungsgebietes gelegene Landesteile eingeschleppt wurde.

77 18 Die Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima wird in Schleswig-Holstein offenbar auch häufiger und dehnt ihr Areal möglicherweise auch aus. Sie hat vermutlich inzwischen alle Landesteile besiedelt. Trotz aller Nachweisschwierigkeiten hätte sie bei einer heute vergleichbaren Häufigkeit auch früheren Beobachtern mehr auffallen müssen. Auch bundesweit wird dieser Trend für wahrscheinlich gehalten (SCHMIDT 1990). Wie bei Roesels Beißschrecke ist eine Ausbreitung durch Verschleppung anzunehmen. Die wohl spektakulärste Arealerweiterung bis nach Schleswig-Holstein hat die Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata vollzogen. Während ZACHER (1917) sie nur aus Sachsen, Thüringen und Bayern kannte und in Schlesien vermutete, hat sie sich inzwischen entlang des Elbetals bis Hamburg ausgebreitet (MARTENS u. GLITZ 1985, ROSSBACH 1990). Dabei ist eine Ausbreitung entlang großer Ströme offenbar typisch für diese Art (SCHMIDT 1990). Abgesehen von den seit 1985 bekannten Vorkommen in den Besenholster Sandbergen konnte die Gestreifte Zartschrecke 1994 auch bei Schnakenbek als offenbar bodenständig nachgewiesen werden.

78 Verbreitung der Arten 19 Zwischen 1900 und 1984 ausgestorbene oder verschollene Arten Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulans Die Art wurde 1946 und 1947 auf den Hängen der Stecknitz-Delvenau-Niederung gegenüber von Grambek gefunden (LUNAU 1950). Sie lebte dort vergesellschaftet mit Oedipoda caerulescens. Belegexemplare sind im Naturhistorischen Museum in Lübeck und im Zoologischen Museum in Kiel vorhanden (SAAGER 1972). Gefleckte Schnarrschrecke Bryodema tuberculata WEIDNER (1938) erwähnt zwei Tiere von Schleswig, die dort von WÜSTNEI gefunden wurden. Die örtliche Zuordnung durch HOLST (1969) dürfte nicht zutreffen, da der Originaltext bei den im Altonaer Museum verwahrten Tieren lautet: Zwei Stücke aus dem nördlichen Schleswig ohne nähere Angabe des Fundortes" (WEIDNER 1951). Der Fundort dürfte also weiter nördlich in den Sanderflächen der Schleswiger Vorgeest anzusiedeln sein. Die Tiere dürften um 1890 gesammelt worden sein. Die Angaben sind hier dennoch mit aufgenommen worden, da es nicht unwahrscheinlich ist, daß die Art bis in dieses Jahrhundert im nordwestlichen Schleswig-Holstein vorgekommen ist. Kleiner Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus Der Kleine Heidegrashüpfer wurde erst 1938 in Schleswig- Holstein entdeckt (WEIDNER 1939). Zwischen 1941 und 1949 fand LUNAU (1950) die Art relativ verbreitet auf Borstgrasrasen in der Umgebung von Mölln. Mit dem Verschwinden von Borstgrasrasen ist offenbar auch der Kleine Heidegrashüpfer ausgestorben. Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata Bis 1937 wurde die Art noch in den Besenhorster Sandbergen nachgewiesen (WEIDNER 1938). LUNAU (1950) nennt als Fundpunkte den Nordrand des Dorfes Göttin, die Salemer Heide (1949) und mehrere Stellen in der Langenlehstener Heide. Alle Vorkommen sind heute erloschen.

79 20 Liste der aktuell in Schleswig-Holstein lebenden Heuschreckenarten ENSIFERA LANGFÜHLER- CAELIFERA SCHRECKEN KURZFÜHLER- SCHRECKEN Tettigoniidae Laubheuschrecken Tetrigidae Dornschrecken Tetrix subulata Säbeldornschrecke Phaneropterinae Sichelschrecken Tetrix undulata Gemeine Dornschrecke Leptophyes albovittata Gestreifte Zartschrecke Tetrix tenuicornis Langfühler-Dornschrecke Leptophyes punctatissima Punktierte Zartschrecke Acrididae Feldheuschrecken Meconeminae Eichenschrecken Meconema thalassinum Gemeine Eichenschrecke Locustinae Ödlandschrecken Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödland- Conocephalinae Schwertschrecken schrecke Conocephalus dorsalis Kurzflüglige Schwertschrecke Mecostethus grossus Sumpfschrecke Tettigoniinae Tettigonia viridissima Tettigonia cantans Heupferde Grünes Heupferd Zwitscherheuschrecke Decticinae Beißschrecken Decticus verrucivorus Warzenbeißer Metrioptera roeseli Roesels Beißschrecke Metrioptera brachyptera Kurzflüglige Beißschrecke Metrioptera bicolor Zweifarbige Beißschrecke Pholidoptera griseoaptera Gewöhnliche Strauchschrecke Rhaphidophoridae Höhlenschrecken Tachycines asynamorus Gewächshausschrecke Gomphocerinae Chrysochraon dispar Stenobothrus Iineatus Omocestus viridulus Omocestus ventralis Omocestus haemorrhoidalis Myrmeleotettix maculatus Chorthippus apricarius Chorthippus biguttulus Chorthippus brunneus Chorthippus mollis Chorthippus dorsatus Chorthippus albomarginatus Chorthippus parallelus Chorthippus montanus Grashüpfer Große Goldschrecke Heidegrashüpfer Bunter Grashüpfer Buntbäuchiger Grashüpfer Rotleibiger Grashüpfer Gefleckte Keulenschrecke Feld-Grashüpfer Nachtigall-Grashüpfer Brauner Grashüpfer Verkannter Grashüpfer Wiesengrashüpfer Weißrandiger Grashüpfer Gemeiner Grashüpfer Sumpfgrashüpfer Gryllidae Gryllus campestris Acheta domestica Grillen Feldgrille Heimchen Gryllotalpidae Maulwurfgrillen Gryllotalpa gryllotalpa Maulwurfsgrille In der Schleswig-Holstein betreffenden Heuschreckenliteratur werden ferner noch vier weitere Arten geführt, für die es im Laufe der letzten hundert Jahre Nachweise gegeben haben soll. Für alle vier Arten kann es heute als gesichert gelten, daß sie tatsächlich in diesem Jahrhundert nicht in Schleswig-Holstein gefunden wurden, sondern daß es sich entweder um Überlieferungsfehler oder um Verwechslungen mit ähnlichen Arten handelte. Die erste Rote Liste der Heuschrecken Schleswig-Holsteins von 1982 (HEYDEMANN 1982) führt die Gewöhnliche Gebirgsschrecke Podisma pedestris und die Rotflügelige Schnarrschrecke Psophus stridulus als schleswig-holsteinische Arten auf. Während für die Gewöhnliche Gebirgsschrecke aus diesem Jahrhundert auch in der Literatur keine Hinweise auf Vorkommen in Schleswig-Holstein zu finden sind, gibt es für die Rotflügelige Schnarrschrecke nur bei HARZ (1960) die allgemeine Bemerkung: in Schleswig- Holstein schon spärlich", ohne daß diese Vorkommen weiter

80 belegt sind. Da von lokalen Beobachtern beide Arten nie er- 21 wähnt wurden (z.b. LUNAU 1950) und für die Gebirgsschrecke auch aus den benachbarten Gebieten in Mecklenburg keine Vorkommen bekannt sind (KÖHLER 1988), können sie zumindest für dieses Jahrhundert nicht mehr zur schleswig-holsteinischen Fauna gerechnet werden. SAAGER führt für die Sammlung des naturhistorischen Museums in Lübeck zwei Exemplare vom Steppengrashüpfer Chorthippus vagans auf, die in Lübeck-Wesloe gesammelt wurden (SAAGER 1972). Obwohl vom Lebensraum her dort durchaus mit der Art zu rechnen wäre und das nächste Vorkommen in nur fünf Kilometern Entfernung unmittelbar hinter der mecklenburgischen Grenze liegt (PESCHEL mdl.), wurden die vorliegenden Tiere von Herrn van der Smissen, Bad Schwartau, erneut untersucht und eindeutig als Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus bestimmt. MESSLINGER berichtet 1988 von einem Fund, der Laubholz-Säbelschrecke Barbitistes serricauda am Großen Plöner See bei Ascheberg. Bei einer Nachbestimmung hat sich das betreffende Tier als Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima erwiesen. Diese Art- Diagnose wurde von Herrn G. Grein (mdl.) bestätigt. Die Laubholz-Säbelschrecke ist damit auch aus der derzeit gültigen Roten Liste der gefährdeten Heuschrecken Schleswig- Holsteins zu streichen. Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolo, und ihr Habitat bei Hornbek, Kreis Hzgl. Lauenburg

81 22 Aktuelle Verbreitungskarten Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata KOL. Seit Mitte der 80er Jahre bekannt aus den Besenhorster Sandbergen auch bei Schnakenbek gefunden. Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata

82 Punktierte Zartschrecke 23 Leptophyes punctatissima BOSC. Möglicherweise weit verbreitet in Ortschaften und anderen gehölzbestandenen Geländen, aber aufgrund der schwierigen Nachweisbarkeit bisher relativ wenige Funde.

83 24 Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum DEG. Vermutlich weit verbreitet.

84 Kurzflügelige Schwertschrecke 25 Conocephalus dorsalis LATR. In allen Naturräumen verbreitet und nach neueren Erhebungen gebietsweise sogar relativ häufig. Die Art ist nicht in so hohem Maße an Feuchtgebiete gebunden wie beispielsweise die Sumpfschrecke Mecostethus grossus.

85 26 Grünes Heupferd Tettigonia viridissima L. Während die Art im Östlichen Hügelland überwiegend im Bereich mit sandigem Boden vorkommt, ist sie auf der Geest weit verbreitet. Eine flächenhafte Besiedlung besteht jedoch auch hier nicht. Vielmehr überwiegen die Verbreitungslücken. Besonders in den südöstlichen Landesteilen häufig vergesellschaftet mit der Zwitscherheuschrecke Tettigonia cantans. Die auffallende bandartige Anordnung von Fundpunkten ergibt sich aus akustischen Kartierungen entlang von Verkehrsstraßen.

86 Zwitscherheuschrecke 27 Tettigonia cantans FUESSLY Im östlichen Hügelland und wenigen Geestbereichen weit verbeitet und häufig. In der westlichen Geest und auf Fehmarn fehlend. Die auffallende bandartige Anordnung von. Fundpunkten ergibt sich aus akustischen Kartierungen entlang von Verkehrsstraßen. Zwitscherheuschrecke Tettigonia cantans

87 28 Warzenbeißer Decticus verrucivorus L. Der Warzenbeißer dürfte zu den Heuschreckenarten Schleswig-Holsteins gehören, dessen Vorkommen und Verbreitung am besten bekannt sind. Es ist als relativ gesichert anzusehen, daß in Schleswig-Holstein höchstens 30 voneinander getrennte Vorkommen bestehen.

88 Warzenbeißer foecticus verrucivorus) und sein Habitat auf dem Sandtrockenrasen Lübeck-Eichholz 29

89 30 Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli HGB. Innerhalb des weitgehend geschlossenen Verbreitungsgebietes in den südöstlichen Landesteilen oftmals häufig. Die inzwischen recht zahlreichen Funde im nordwestlichen Hamburger Randbereich sind alle jüngeren Datums und gehen möglicherweise auf eine Arealausweitung zurück.

90 Kurzflügelige Beißschrecke 31 Metrioptera brachyptera L. Verbreitet in fast allen Hochmooren der Geest und des Hügellandes sowie in vielen Sandheiden.

91 nd 32 Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor PHIL. Vorkommen und Verbreitung der Zweifarbigen Beißschrecke im lauenburgischen Verbreitungsgebiet wurden in den Jahren 1983 bis 1985 vergleichsweise genau untersucht. Die Bestände schwankten von Jahr zu Jahr erheblich waren die Individuenzahlen etwa fünfmal höher als Das bei LUNAU (1950) beschriebene Verbreitungsgebiet ist inzwischen geschrumpft. Die Vorkommen östlich von Mölln und südlich von Lehmrade sind erloschen wurde die Art auf dem Wodansberg bei Windbergen in mehreren Exemplaren gefunden. Zweifarbige Beißschrecke Metrioptera bicolor

92 33 40, MÖLLN Jr Soph h^ I^ esentlta]i15 = ^,t _ I Langenrasten,. j Gá?lin /4see,.. 'L nrr..,. 1 N -th n _.`` `r es.,e0.4,'.-"t' G,o^ C^ -.i^ ^/ 1Leist erde `^ ' `e: reve ---, (} \^-- '-_ ll: // l'il CU ZUL /, Lihtenniare;, V!^ `^ E- Heulexug.,^,.t egresse 1 bis 5 Männchen 6 bis 25 Männchen mehr als 25 Männchen Abb. 7: Vorkommen der Zweifarbigen Beißschrecke (Metrioptera bicolo, im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Zweifarbige Beißschrecke kam 1984 im Bereich des Möllner Sandeis in sechs weitgehend voneinander getrennten Beständen vor. Der Gesamtbestand umfaßte etwa 250 Männchen, die sich auf die einzelnen Bereiche wie folgt verteilten: Grambek ca. 25, Hornbek ca. 10, Göttin ca. 65, Segrahn ca. 90, Langenlehsten ca. 10, Blichen ca. 50 Männchen. Zusätzlich sang ein Männchen südlich Bergholz. Ausschnittsvergrößerung aus: Topographische Übersichtskarte 1: CC Mit Genehmigung des Inst. f angew. Geodäsie, Frankfurt/M., Nr. 29/91 vom

93 34 Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera DEG. Besonders im östlichen Hügelland, aber auch in Teilen der Geest verbreitet und sehr zahlreich. In den westlichen Landesteilen vermutlich größere Verbreitungslücken, so z.b. offenbar in fast ganz Dithmarschen.

94 Gewächshausschrecke 35 Tachycines asynamorus ADEL. Aktuell liegen nur zwei mündliche Berichte von Funden aus Gewächshäusern in Neumünster und Ahrensburg vor.

95 36 Feldgrille Gryllus campestris L. Nachdem die Feldgrille trotz intensiver Suche in ihrem alten Verbreitungsgebiet südöstlich der Linie Lübeck-Geesthacht in den 80er Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte, wurde 1992 ein Exemplar am Deich auf dem Lauenburger Werder gefunden.

96 Heimchen 37 Acheta domestica L. Vermutlich zumindest in den meisten Städten Schleswig- Holsteins vorhanden. Ebenso vermutlich auf fast allen Mülldeponien, wo die Art z.t. sehr zahlreich ist.

97 38 Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa L. In den letzten 10 Jahren sind nur drei Fundorte bekannt geworden.

98 Säbeldornschrecke 39 Tetrix subulata L. Vorkommen in allen Großnaturräumen. Die tatsächliche Verbreitung und Häufigkeit der Art ist noch nicht ausreichend bekannt.

99 40 Gemeine Dornschrecke Tetrix undulata SOW. Weit verbreitet. Bisher keine Funde auf Marschböden.

100 Langfühler-Dornschrecke 41 Tetrix tenuicornis SAHLB. Bisher nur drei gesicherte Vorkommen im Nordosten Lübecks. Zwei weitere Nachweise bei Eckernförde und Itzehoe bedürfen noch der Bestätigung.

101 42 Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda caerulescens L. Nur noch je ein Vorkommen in einer Kiesgrube und auf einem militärischen Übungsplatz im Kreis Herzogtum Lauenburg.

102 Sumpfschrecke 43 Mecostethus grossus L. Durch die Bindung an arten- und strukturreiches Feuchtgrünland im ganzen Land nur sporadisch in Fließgewässertälern, Grünlandsenken und beweideten Quellbereichen. In einigen westlichen Landesteilen offenbar nicht nur aufgrund von Lebensraummangel fehlend, so in der Eider-Treene-Sorge-Niederung.

103 44 Große Goldschrecke Chrysochraon dispar GERMAR In den südöstlichen Landesteilen fast nur im unmittelbaren Grenzbereich zu Mecklenburg gefunden, von wo aus sich eine geschlossene Verbreitung nach Osten anzuschließen scheint. Auffallend sind die sehr vereinzelten Vorkommen aus überwiegend weitläufigen Moorniederungen bis an den Rand der Nordseemarsch.

104 Heidegrashüpfer 45 Stenobothrus lineatus PANZ. Fast ausschließlich auf dem Möllner Sander und südlich von Lübeck. Auf dem Möllner Sander in den letzten Jahrzehnten größere Arealverluste. Im Bereich des Segeberger Forstes vermutlich noch weitere Vorkommen. Gezielte Nachsuchen bei Bad Bramstedt blieben allerdings erfolglos. In Wedel etwa 1985 offenbar ausgestorben, 1994 aber im benachbarten Rissen (Hamburg) erneut gefunden. Ebenfalls 1994 ein Fund im Bargstedter Moor, der möglicherweise zu den früheren Vorkommen im Reher Kratt überleitet. Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus

105 46 Bunter Grashüpfer Omocestus viridulus L. Weit verbreitet in allen Naturräumen mit der größten Häufigkeit in einigen Geestbereichen. Im Östlichen Hügelland überwiegend in individuenarmen Beständen in Feuchtgebieten und regelmäßig in Strandlebensräumen der Ostsee. In der Marsch nur sehr vereinzelt, aber bereits im Beltringharder Koog nachgewiesen.

106 Buntbäuchiger Grashüpfer 47 Omocestus ventralis ZETT. Aktuell nur im Bereich des Breitenburger Moores nachgewiesen.

107 48 Rotleibiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis CHAR. Beschränkt auf die Heiden und Trockenrasen der östlichen und mittleren Landesteile. Während die Art auf dem Möllner Sander und um Lübeck örtlich nicht selten ist, liegen die Vorkommen in den mittleren Landesteilen sehr verstreut. Der nordwestlichste Fundpunkt betrifft den militärischen Übungsplatz südlich Langwedel. Auffallenderweise gibt es offenbar keine Vorkommen im Gebiet östlich von Hamburg, z.b. in den Besenhorster Sandbergen.

108 Gefleckte Keulenschrecke 49 Myrmeleotettix maculatus THUNB. In allen Naturräumen vorkommend, nicht allerdings auf Marschböden. Bedingt durch die starke Bindung an Heideund Dünenbiotope im Östlichen Hügelland nur vereinzelt. In Sandheiden oftmals häufigste Art. Regelmäßig in den Küstendünen und Küstenheiden. Auffallend sind Vorkommen am Elbestrand.

109 50 Feld-Grashüpfer Chorthippus apricarius L. In vielen Teilen des Östlichen Hügellandes häufigste oder eine der häufigsten Heuschreckenarten. Auch auf der Geest weit verbreitet, allerdings offenbar nur bis zu einer Linie Kropp-Glückstadt. In Dithmarschen bisher keine Funde, obwohl in Teilen des Kreises gezielt gesucht wurde. Die westlichsten Vorkommen liegen auf dem Süderstapeler Holm und auf der Bredstedter Geest. Fast nicht besiedelt ist offenbar das Gebiet südöstlich der Linie Berkenthin-Geesthacht.

110 Nachtigall-Grashüpfer 51 Chorthippus biguttulus L. Verbreitet in den meisten Landesteilen auf überwiegend sandigen Böden. Während auf der Geest gebietsweise geschlossene Verbreitungsgebiete bestehen, ist die Besiedlung des Östlichen Hügellandes eher lückig und beschränkt sich auf die sandigen Bereiche. In den westlichen Landesteilen besteht offenbar eine Verbreitungsgrenze, auch wenn es ein Vorkommen auf Sylt gibt. Die Einstufung in die Kategorie 3 der Roten Liste der Heuschrecken in Schleswig-Holstein (DIERKING-WESTPHAL 1990) ist nach dem heutigen Wissensstand nicht mehr gerechtfertigt. ind Nordsee Mecklenburgvorpommern Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus

111 52 Brauner Grashüpfer Chorthippus brunneus THUNB. Im ganzen Land in allen Naturräumen verbreitet, jedoch nicht in so geschlossener Verbreitung wie Chorthippus albomarginatus.

112 Verkannter Grashüpfer 53 Chorthippus mollis CHARP. In allen Naturräumen nachgewiesen und sogar auf den Geestinseln der Nordsee. Verbreitung offenbar nur inselartig, da recht stark an Heide- und Binnendünengebiete gebunden. Im Östlichen Hügelland daher nur selten.

113 54 rn a'cnh n" Grashüpfers (Chorthippus Weibchen des Wiesengrashüpfers (Chorthippus dorsatus)

114 Wiesengrashüpfer 55 Chorthippus dorsatus ZETT. Die Art wurde bisher kaum gefunden und ist offenbar selten. Eine gewisse Häufung der Funde besteht um Lübeck. Es gibt Hinweise auf starke Bestandsschwankungen.

115 56 Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus albomarginatus DEG. Verbreitetste Heuschreckenart Schleswig-Holsteins. Bisher sind keine Verbreitungslücken bekannt geworden. Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus albomarginatus

116 Gemeiner Grashüpfer 57 Chorthippus parallelus ZEIT. Weit verbreitet, aber offenbar auch mit zahlreichen Verbreitungslücken z.b. im Bereich Neumünster. Eine der wenigen Arten, die auch in der Nordseemarsch vorkommt.

117 58 Sumpfgrashüpfer Chorthippus montanus CHARP. Nur zerstreut in Feuchtwiesen. Im Gebiet südöstlich von Kiel und z.t. auch auf der Geest oftmals auch in nur relativ kleinflächigen Grünlandsenken gefunden. Ansonsten überwiegend in Fließgewässertälern. Möglicherweise in quelligen Gebieten auf der Geest und in den Endmoränengebieten des Östlichen Hügellandes weiter verbreitet, als es die Verbreitungskarte erwarten läßt.

118 Offene Fragen Da wie bereits beschrieben die Heuschreckenfauna einer Region oftmals am vollständigsten auf Standortübungsplätzen erhalten ist, wären hier Untersuchungen wünschenswert. Sie sind selbstverständlich nur durchzuführen, sofern es aus Sicherheitserwägungen möglich ist und die Standortverwaltungen zustimmen. Folgende Übungsplätze sind besonders interessant Lütjenholm und Schauendahl, Nordfriesland; Langsee, Schleswig-Flensburg; Krummenorter Heide, Christianshöhe und Hohn, Rendsburg-Eckernförde; Schrum, Dithmarschen und vor allem Nordoe im Kreis Steinburg. 59 Zu allen Gebieten können als Kartierungsgrundlagen im Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege entspre chende Karten bezogen werden. Wie eingangs erwähnt, soll dieser Atlas auch Anregung geben zu weiterer und vertiefender Arbeit über Heuschrecken in Schleswig-Holstein. Faunistisch ist es dabei sicherlich besonders interessant, die weißen Flecken" zu überprüfen, in denen offenbar noch niemand nach Heuschrecken suchte, die andererseits aber von der Landschaftsausstattung her interessante Vorkommen erwarten lassen. Diese Bereiche sollen im folgenden kurz beschrieben werden. Neben den Kenntnislücken in ganzen Regionen gibt es auch offene Fragen bezüglich des Vorkommens einzelner Arten, denen einmal speziell nachgegangen werden sollte. Auch diese werden in einer Auswahl dargestellt. Regional gesehen gibt es besonders viele Untersuchungslücken in den nördlichen und westlichen Landesteilen, aus denen Angaben gebietsweise völlig fehlen. Im Kreis Nordfriesland fehlen Daten weitgehend von den Inseln Sylt und Amrum. Ähnliches gilt auch für die Küstendünen bei Sankt Peter. Auf der nordfriesischen Geest ist die Datenlage aus den Heide- und Moorheidegebieten noch sehr dürftig. Ferner fehlen hier Angaben zu Feuchtwiesen. Wünschenswert wären daher Erhebungen in folgenden Gebieten: Naturschutzgebiet Süderlügumer Binnendünen mit den südlich und östlich angrenzenden Binnendünenbereichen (Naturschutzgebiet Süderberge, Naturschutzgebiet Schwarzberger Moor usw.); Brachfläche bei Leckfeld; Naturschutzgebiet Löwenstedter Sandberge; das Gebiet zwischen Leck-Bargum-Stadum mit zahlreichen Resten ehemaliger Heide- und Dünenlandschaften; die Binnendünen südwestlich Joldelund und die Binnendünenreste südwestlich Goldelund. Artenreiches Feuchtgrünland ist in Nordfriesland nur spärlich vertreten. Repräsentativ zu untersuchen wären einige Wiesen um Leck und in der Niederung zwischen Ahrenshöft und Hoxtrup. Im Kreis Schleswig-Flensburg gibt es aus ganz Angeln so gut wie keine Angaben. Hier sind deshalb Daten zu Vorkommen sämtlicher Arten interessant. Dasselbe gilt für die Schleswiger Geest. Interessant wäre hier beispielsweise das Böxlunder Kraft. Für Arten feuchter Lebensräume sind das Gebiet um Glücksburg, einige Autäler in Angeln sowie die Täler von Treene und Bollingstedter Au vorrangig zu untersuchen. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde wären Erhebungen aus dem Gebiet nordwestlich von Rendsburg, in der Umgebung von Lohe-Föhrden-Sorgwohld sowie aus der Katzheide südöstlich von Rendsburg wichtig. Ähnlich wie in Angeln fehlen aus großen Teilen des Kreises Ostholstein Angaben zu sämtlichen Arten. Bei der Bearbeitung des Datenmaterials ergaben sich für einige Arten folgende Fragen: Gestreifte Zartschrecke Leptophyes albovittata Zur weiteren Verfolgung der Ausbreitung dieser Art im Elbetal wären gelegentliche Erhebungen zwischen Lauenburg und Besenhorst interessant. Punktierte Zartschrecke Leptophyes punctatissima Vorkommen auch in den Ortschaften der Marsch und auf den Inseln? Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum Vorkommen auch in den Ortschaften der Marsch und auf den Inseln? Grünes Heupferd Tettigonia viridissima Wo liegen auf der Geest größere Verbreitungslücken? Vorkommen auf den Nordseeinseln? Zwitscherheuschrecke Tettigonia cantans Gibt es weitere Geestvorkommen außerhalb der Kreise Pinneberg und Steinburg? Warzenbeißer Decticus verrucivorus Vorkommen im Gebiet des Langen Berges südlich Leck und auf den erwähnten militärischen Übungsplätzen? Interessant wären ferner Angaben zur Ausdehnung und zu Individuenzahlen der Vorkommen im Bereich Trappenkamp-Negernbötel, Kreis Segeberg, der Bredstedter Geest in Nordfriesland und um Lohe im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Roesels Beißschrecke Metrioptera roeseli Wie weit kommt die Art im Raum nordöstlich und östlich von Hamburg vor? Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera Die Verbreitung auf der Geest ist nur lückenhaft bekannt. Feldgrille Gryllus campestris Inwieweit ist das Vorkommen auf dem Lauenburger Werder bodenständig'?

119 60 Große Goldschrecke Chrysochraon dispar Weitere Vorkommen in den großen Moorniederungen im Westen des Landes (Lundener Niederung, Ostroher Moor, Kanalniederung südwestlich von Rendsburg)? Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus Weitere Vorkommen im Bereich Segeberger Forst (Wegränder im Forst Trappenkamp, Kiebitzholmer Moor, Umgebung Heidmühlen und Eekholt)? Buntbäuchiger Grashüpfer Omocestus ventralis Besteht das 1967 gefundene Vorkommen im Kaltenhofer Moor noch? Welche Ausdehnung hat das Vorkommen im Bereich des Breitenburger Moores? Gibt es noch weitere Vorkommen in anderen Moorgebieten? Rotleibiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis Kommt die Art noch über den Bereich Langwedel hinaus nach Westen vor (Katzheide, Lohe, Owschlag, Standortübungsplatz Krummenorter Heide)? Interessant ist ferner die Ausdehnung des Vorkommens im Bereich des Segeberger Forstes und des Forstes Halloh. Feld-Grashüpfer Chorthippus apricarius Wo verläuft die westliche Verbreitungsgrenze auf der Geest? Gibt es neben dem fast völligen Fehlen der Art in den südöstlichen Landesteilen noch weitere Verbreitungslücken, z.b. in den westlichen und mittleren Teilen des Kreises Segeberg? Ist das Gebiet Mustin-Seedorf-Hollenbek im Kreis Herzogtum Lauenburg besiedelt? Vorkommen auf Fehmarn? Nachtigall-Grashüpfer Chorthippus biguttulus Wo verläuft die westliche Verbreitungsgrenze? Vorkommen auf Fehmarn? Westliche Dornschrecke Tetrix ceperoi Vorkommen in den Dünentälern der Inseln Amrum und Sylt oder bei Sankt Peter? Gemeiner Grashüpfer Chorthippus parallelus Gibt es größere Verbreitungslücken? Vorkommen auf Fehmarn'? Kleiner Heidegrashüpfer Stenobothrus stigmaticus Die Wegränder und Säume in den ehemaligen Vorkommensbereichen sollten noch einmal einer gezielten Kontrolle unterzogen werden. Männchen des Bunten Grashüpfers (Omocestus vindulus)

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