Zahnradpumpen. ATEX-Zusatzanleitung

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1 Zahnradpumpen ATEX-Zusatzanleitung Ausgabe Ident.-Nr. VM-Nr. BA /V D ALLWEILER GmbH Postfach Radolfzell Deutschland Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Mobil +49 (0) service@allweiler.de Internet: Technische Änderungen vorbehalten. Vor Gebrauch aufmerksam lesen. Für künftige Verwendung aufbewahren.

2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Zu dieser Anleitung Symbole Geltungsbereich Sicherheit Bestimmungsgemäße Verwendung Pflichten des Betreibers Werkstoffe und Medien Explosionsschutz-Kennzeichnung Kennzeichnung Temperaturklasse Zündschutzart Ex-Atmosphäre Gerätegruppe / Einsatzbereich / Zone / Kategorie ATEX-Maßnahmen Aufstellung und Anschluss Grundlegende Maßnahmen durchführen Maßnahmen für Kategorie 2 durchführen Betrieb Grundlegende Maßnahmen durchführen Maximal zulässige Temperaturen einhalten Eigenerwärmung vermeiden Wartung und Instandhaltung Maßnahmen durchführen... 8 Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Explosionsschutz-Kennzeichnung an der Pumpe (Beispiel)... 5 Tabellenverzeichnis Tab. 1 Symbole und Bedeutung... 3 Tab. 2 Geltungsbereich... 3 Tab. 3 Temperaturklasse... 5 Tab. 4 Zündschutzart... 5 Tab. 5 Ex-Atmosphäre... 5 Tab. 6 Gerätegruppe / Einsatzbereich / Zone / Kategorie... 6 Tab. 7 Kontrolleinrichtungen zur Vermeidung erhöhter Eigenerwärmung... 7 Tab. 8 Maßnahmen gegen Eigenerwärmung BA /V D

3 Zu dieser Anleitung 1 Zu dieser Anleitung Diese ATEX-Zusatzanleitung gilt nur gemeinsam mit der Betriebsanleitung zur Pumpe und den dort aufgeführten mitgeltenden Dokumenten. 1.1 Symbole Symbol Bedeutung Handlungsanleitung 1., 2.,... Mehrschrittige Handlungsanleitung Voraussetzung Querverweis Hinweis Tab. 1 Symbole und Bedeutung 1.2 Geltungsbereich Pumpentyp Zahnradpumpen Tab. 2 Geltungsbereich Baureihe B H PEP-II B-9000 H-9000 C D BA /V1.2 3

4 Sicherheit 2 Sicherheit 2.1 Bestimmungsgemäße Verwendung Fördern von zulässigen Flüssigkeiten ( Auftragsdatenblatt). 2.2 Pflichten des Betreibers Betriebsbereiche der Anlage gemäß Richtlinie 2014/34/EU, Anhang I auf Explosionsgefahr bewerten und dokumentieren. Einhaltung der Richtlinie 99/92/EG zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit der Arbeitnehmer in explosionsfähigen Atmosphären sicherstellen. Pumpe ausschließlich gemäß Explosionsschutz-Kennzeichnung betreiben. Folgende Aspekte jederzeit sicherstellen: Pumpe geerdet keine Berührung zwischen Kupplung und Kupplungsschutz Innenraum von Pumpe, Dichtungsraum, Hilfssystemen und Saug- und Druckleitung immer vollständig mit Fördermedium gefüllt zulässige Oberflächentemperatur an der Pumpe eingehalten Armaturen auf Saug- und Druckseite korrekt eingestellt Pumpe regelmäßig gewartet und überwacht Trockenlauf der Pumpe ausgeschlossen, z. B. durch Niveauüberwachung, Durchflussmessung Sicherstellen, dass bauseitig beigestellte Motoren, Kupplungen, Getriebe und Überwachungseinrichtungen der Kategorie und Temperaturklasse in der jeweiligen Zone entsprechen. Mitgeliefertes Auftragsdatenblatt beachten. 2.3 Werkstoffe und Medien Sicherstellen, dass alle Anbauteile elektrisch leitfähig sind. elektrostatische Aufladung vermieden wird: Nur Fördermedien mit einer Leitfähigkeit > 10 8 S/m verwenden. bei Explosionsgruppe IIC: keine Farbauftragungen mit Schichtdicken > 200 μm vorgenommen werden. bei Mehrfachauftragungen bezieht sich der Wert auf die Gesamtschichtdicke 4 BA /V D

5 Explosionsschutz-Kennzeichnung 3 Explosionsschutz-Kennzeichnung 3.1 Kennzeichnung Temperaturklasse und Zündschutzart sind auf dem Explosionsschutz-Kennzeichen an der Pumpe dokumentiert. II 3 G c Tx Abb. 1 Explosionsschutz-Kennzeichnung an der Pumpe (Beispiel) 1 CE-Kennzeichnung 2 Symbol für explosionsgeschütztes Betriebsmittel 3 Gerätegruppe 4 Kategorie 5 Ex-Atmosphäre 6 Zündschutzart 7 Temperaturklasse (x = 1 4) 3.2 Temperaturklasse Die brennbaren Gase und Dämpfe sind bezüglich der Entzündbarkeit durch heiße OberflächeninTemperaturklassen aufgeteilt. Die Oberflächentemperatur der Pumpe muss stets kleiner sein als die niedrigste Zündtemperatur der Temperaturklasse. Temperaturklasse Zündtemperturbereich der Gemische [ C] T1 > T2 > T3 > T4 > T5 > T6 > Tab. 3 Temperaturklasse Maximale Oberflächentemperatur [ C] Die Pumpe darf ausschließlich in den Temperaturklassen T1 T4 eingesetzt werden. 3.3 Zündschutzart Die Zündschutzart beschreibt die Art der getroffenen Maßnahmen, die die Zündung einer umgebenden explosionsfähigen Atmosphäre verhindern. b c d e fr Bedeutung Konstruktive Sicherheit druckfeste Kapselung erhöhte Sicherheit Zündschutzart für Bereich nicht-elektrische Geräte X X X X X X g Eigensicherheit X k X o Ölkapselung X p q Sandkapselung X m elektrische Betriebsmittel Zündquellenüberwachung Schwadensicherheit Flüssigkeitskapselung Überdruckkapselung Vergusskapselung X X X i Eigensicherheit X Tab. 4 Zündschutzart 3.4 Ex-Atmosphäre Die Ex-Atmosphäre beschreibt die Art der explosionsfähigen Atmosphäre in einer Zone. Ex-Atmosphäre G D Tab. 5 Ex-Atmosphäre Bedeutung Brennbare Gase und Dämpfe Brennbare Stäube D BA /V1.2 5

6 Explosionsschutz-Kennzeichnung 3.5 Gerätegruppe / Einsatzbereich / Zone / Kategorie Pumpen werden nach Einsatzbereich in Gerätegruppen und Kategorien unterteilt. Die Zone richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens explosionsfähiger Atmosphäre und unterscheidet zwischen Gasen und Stäuben. Die Kategorie beschreibt die konstruktive Sicherheit der Pumpe und ist von der Zone abhängig. Gerätegruppe / Einsatzbereich Zone Kategorie Häufigkeit des Auftretens gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre Konstruktive Sicherheit I / Untertage vergleichbar 0 (G) und 1(G) M1 sehr hoch I / Untertage vergleichbar 2 (G) M2 hoch II/übrige 0(G) 20 (D) 1 ständig oder über lange Zeiträume oder häufig sehr hoch II/übrige 1(G) 21 (D) 2 gelegentlich (auftretende Störung darf nicht zur Zündquelle werden) hoch II/übrige 2(G) 22 (D) 3 unwahrscheinlich; falls doch, nur selten und kurzfristig (Oberflächentemperatur darf im Normalbetrieb nicht zur Zündquelle werden) normal Tab. 6 Gerätegruppe / Einsatzbereich / Zone / Kategorie 6 BA /V D

7 ATEX-Maßnahmen 4 ATEX-Maßnahmen 4.1 Aufstellung und Anschluss Die Maßnahmen für Aufstellung und Anschluss sind abhängig von der Kategorie ( 3 Explosionsschutz-Kennzeichnung, Seite 5 ) Grundlegende Maßnahmen durchführen 1. Betriebsanleitungen Motor, Kupplung, Getriebe und Überwachungseinrichtungen beachten. 2. Maximal zulässige Temperatur des Fördermediums einhalten ( Auftragsdatenblatt). 3. Eigenerwärmung durch Betrieb im Kreislauf verhindern: Rücklaufleitung vom Sicherheitsventil in den Tank führen (nicht in die Saugleitung). 4. Bei Kupplung mit Berührungsschutz: Nur Berührungsschutz mit elektrisch leitfähigen Bauteilen verwenden und zusätzlich: Bei Berührungsschutz aus Aluminium: Metallspäne und Schmutzrückstände vom Kupplungsschutz entfernen Maßnahmen für Kategorie 2 durchführen Kontrolleinrichtungen zur Vermeidung erhöhter Eigenerwärmung anhand folgender Tabelle sicherstellen. Kenngrößen 1) Konstant Mindestens eine nicht konstant Maßnahme Wenn Anlagensteuerung für Überwachung nicht geeignet: Leistungsüberwachung installieren Überwachung einstellen entsprechend Kenngrößen der Pumpe Pumpenkennlinie Angaben des Motorherstellers Wenn Anlagensteuerung für Überwachung nicht geeignet: Durchflussmessung und/oder Tankniveaumessung installieren Durchflussmessung und/oder Tankniveaumessung einstellen entsprechend Kenngrößen der Pumpe Pumpenkennlinie notwendigem Tankniveau 4.2 Betrieb Grundlegende Maßnahmen durchführen Besondere Maßnahmen für den Betrieb im Ex-Bereich durchführen 1. Betriebsanleitungen Motor, Kupplung, Getriebe und Überwachungseinrichtungen beachten. 2. Jeden Betrieb der Pumpe (auch Probelauf) mit dem Betreiber abstimmen. 3. Nach einem Not-Stopp Wiederinbetriebnahme durch autorisiertes Personal ausführen lassen Maximal zulässige Temperaturen einhalten Fördermedium Maximal zulässige Temperatur des Fördermediums einhalten ( Auftragsdatenblatt) Eigenerwärmung vermeiden Nur relevant bei Betrieb in Kategorie 2. Eigenerwärmung entsteht durch unzulässige Betriebszustände: Trockenlauf Betrieb gegen geschlossene druckseitige Armatur Betrieb ausserhalb der Pumpenkennlinie ( Auftragsdatenblatt). 1. Anlage nach Verhalten der Kenngrößen überwachen: Kenngrößen 1) Konstant Mindestens eine nicht konstant Maßnahme Motorleistung überwachen Durchfluss und/oder Tankniveau überwachen Tab. 8 Maßnahmen gegen Eigenerwärmung 1) Durchfluss, Förderhöhe, Dichte, Viskosität, Drehzahl, Fördermenge 2. Bei Dichtung mit Packungsring: Einstellung und Überwachung des Packungsringes gemäß Betriebsanleitung zur Pumpe. Tab. 7 Kontrolleinrichtungen zur Vermeidung erhöhter Eigenerwärmung 1) Durchfluss, Förderhöhe, Dichte, Viskosität, Drehzahl, Fördermenge D BA /V1.2 7

8 ATEX-Maßnahmen 4.3 Wartung und Instandhaltung Wartungsintervalle verkürzen sich unter erschwerten Betriebsbedingungen Maßnahmen durchführen 1. Betriebsanleitungen Motor, Kupplung, Getriebe und Überwachungseinrichtungen beachten. 2. Motoren-Wälzlager entsprechend den Herstellerangaben wechseln. 3. In angemessenen Zeitabständen prüfen: Verformung des Kupplungsschutzes und Abstand zu drehenden Teilen Funktion der Überwachungseinrichtungen 8 BA /V D