Was ist das Persönliche Budget?
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- Birgit Otto
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1 Fachhochschule Osnabrück Tagung zum Persönlichen Budget 14. Februar 2008 Was ist das Persönliche Budget? v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 1
2 Beim persönlichen Budget geht es um eine Menge Geld Aber das ist kein neues Geld oder mehr Geld als es bisher für Menschen mit Behinderung gab v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 2
3 Es geht um Geld, das behinderten Menschen zusteht! Es geht um Geld, das nur dafür da ist, das behinderte Menschen Unterstützung, Pflege, Beratung und Hilfe bekommen! Es geht um Geld, das dafür da ist, das behinderte Menschen selbst bestimmen können, was sie machen wollen und wer ihnen dabei helfen soll! v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 3
4 Es geht um Geld, das für die Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe von behinderten Menschen da ist! Was ist eigentlich gesellschaftliche Teilhabe? v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 4
5 Gesellschaftliche Teilhabe heißt: Dabei sein, wo Menschen sich treffen und begegnen Mitmischen, wo andere Menschen auch mitreden Einmischen, wo Menschen Entscheidungen treffen Mitmachen, wo andere arbeiten, lernen, sich unterhalten, Sport treiben, ins Kino oder Konzert gehen, an Veranstaltungen der Kirchengemeinde oder der Politik teilnehmen. v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 5
6 Wie ist das bisher gelaufen mit den Hilfen für behinderte Menschen? Menschen mit Behinderung haben Anspruch auf Hilfeleistungen. Das nennt der Gesetzgeber Eingliederungshilfe und dient der Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe. Zuständig ist dafür das Sozialamt. Die Hilfe kann zum Beispiel in einem Wohnheim, in einer Werkstatt oder von einem ambulanten Betreuungsdienst erbracht werden. Das kostet meistens eine Menge Geld. Das Geld bekommen aber nicht die behinderten Menschen sondern die Einrichtungen und Dienste, die die Hilfe erbringen. Sozialamt v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 6
7 Für wen ist das Geld denn eigentlich? Für den Menschen mit Behinderung! Also für die Person, die Hilfe braucht und eine Zusage vom Sozialamt hat. Und wer bekommt das Geld? Bisher immer das Wohnheim! Merkwürdig, oder!? v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 7
8 Ein neues Gesetz Seit dem 1. Juli 2004 gibt es ein neues Gesetz. Das Gesetz heißt: Persönliches Budget v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 8
9 Rechtsanspruch Ab 1. Januar 2008 haben alle Menschen mit Behinderung einen Rechtsanspruch auf das Persönliche Budget Rechtsanspruch heißt: jede/r kann einen Antrag auf Persönliches Budget stellen (aber niemand muss) ein Antrag auf Persönliches Budget kann nur aus sehr wichtigen Gründen abgelehnt werden v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 9
10 Was heißt Persönliches Budget? Persönlich heißt: das Geld gehört dem behinderten Menschen. Nur er darf bestimmen, was damit passiert. Das Geld aus dem Persönlichen Budget ist sein Geld! Budget ist ein französisches Wort und bedeutet Geldbetrag. Man könnte auch Konto sagen. Das Persönliche Budget ist ein fester Geldbetrag, der jeden Monat zur Verfügung steht. Persönliches Budget heißt Persönliches Geld v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 10
11 Persönliches Budget Menschen mit Behinderung erhalten selbst das Geld um sich die Unterstützung zu kaufen, die sie brauchen. Zum Beispiel für die notwendige Pflege und Unterstützung in der Wohnung oder im Wohnheim für einen Arbeitsplatz in der Werkstatt oder anderswo für andere Aktivitäten in der Freizeit v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 11
12 Warum das Ganze? Menschen mit Behinderung sollen zu Auftraggebern werden, die bezahlen. Menschen mit Behinderung sollen selbst entscheiden, von wem Sie unterstützt werden wollen. Menschen mit Behinderung sollen selbst entscheiden, wie sie ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestalten wollen. Denn: Wer zahlt bestimmt!! v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 12
13 Wofür kann ich das Persönliche Budget einsetzen? (Beispiele) Persönliches Budget im Wohnheim Frau Müller lebt in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Sie erhält ein Persönliches Budget. Den aller größten Teil des Geldes erhält das Wohnheim. 200,-- pro Monat behält Frau Müller selbst. Sie kauft sich damit bei einem ambulanten Anbieter eine Unterstützung zum Aufräumen und Reinigen des Zimmers ein. Dann kauft sie sich einen eigenen Kochlehrer, der einmal in der Woche mit Ihr das Kochen einfacher Gerichte übt. Schließlich spart sie immer etwas Geld, um Konzerte ihrer Lieblingsstars besuchen zu können. Das ist sehr teuer, weil sie dabei nicht nur das Konzert sondern auch für mehrere Stunden eine Assistenzperson bezahlen muss, die sie begleitet. v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 13
14 Arbeit und Beschäftigung Herr Meier stand vor der Aufnahme in den Berufsbildungsbereich der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Da wollte er aber nicht hin. Bei der Agentur für Arbeit beantragte er ein Persönliche Budget. Damit kauft er sich einen Arbeitsplatz in einem Tierpark. Eine Werkstatt hat er mit der ambulanten Begleitung bei seiner Arbeit beauftragt. Dort nimmt er auch an Maßnahmen zur beruflichen Bildung teil. Ambulante Betreuung und Teilhabe Herr Wagner lebt schon seit zwei Jahren in der eigenen Wohnung und wird 3 Stunden pro Woche ambulant betreut. Jetzt hat er ein Persönliches Budget beantragt. Der ambulante Dienst kommt nun nur noch zwei Stunden in der Woche. Mit dem restlichen Geld nimmt Herr Wagner nun an Kursen der Volkshochschule teil, geht regelmäßig schwimmen und nimmt Gitarrenunterricht bei einem privaten Musiklehrer. v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 14
15 Persönliches Budget, das heißt wer zahlt bestimmt! wer zahlt darf auch aussuchen! wer zahlt kauft nur das ein, was passt! Persönliches Budget, das heißt aber auch sorgfältig planen (was will ich machen, welche Hilfe brauche ich?) das Geld verwalten können, oder jemanden haben, der sich damit auskennt nachweisen, dass das Persönliche Budget für die richtigen Dinge ausgegeben wird v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 15
16 Die 4 Schritte zum Persönlichen Budget 1. Was will ich machen (gesellschaftliche Teilhabe)? 2. Wobei brauche ich Hilfe / Unterstützung? 3. Wer soll mir helfen / assistieren? 4. Was kostet das (und kann ich mir das leisten)? v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 16
17 Vielen Dank fürs Zuhören! Gute Gespräche in den Gruppen! v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel/Bielefeld Stabsstelle Projekte Wolfgang Roos-Pfeiffer 2008 Seite 17
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