Sequenzen zur Deutung des Unsichtbaren
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- Emil Baumann
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 / s e a n c e / Sequenzen zur Deutung des Unsichtbaren
2 /SEANCE/ Sequenzen zur Deutung des Unsichtbaren /SEANCE/ beschwört in motivischen Kleinstsequenzen, inspiriert von Guy de Maupassants fiktivem Tagebuch Le Horla das Unsichtbare. Im Licht eines Scheinwerfers frieren zu sinistren Tonbandaufnahmen Augenblicke aus einer vergangenen Zeit ein, die einer dem Wahnsinn verfallenen Psyche zu entspringen scheinen. Ein Spiel mit der Flüchtigkeit des Lichtes und der Unsicherheit unserer Wahrnehmung. Ein Versuch die umheimliche Präsenz des Abwesenden zwischen Licht und Schatten zu fassen. Idee, Ausstattung, Spiel: Jan Jedenak/ Regie: Florian Feisel Sound Design: Maximilian Leistikow, Jan Jedenak Dauer ca. 20 Min. Video unter: Die Produktion gewinnt 2015 den Fritz-Wortelmannpreis der Fidena und der Stadt Bochum in der Kategorie professioneller Nachwuchs:,, Jan Jedenak führt uns in Séance hinters Kerzenlicht. Ein subtiler Verführer, der uneitel mit unserer Wahrnehmung spielt: Und wie gerne lassen wir uns von ihm manipulieren. Das bestechende Timing der Inszenierung zieht uns unweigerlich in ein Universum von Licht und Schatten, Sichtbarem und Unsichtbarem, Gespinsten und Gegenständlichem. (bochum.de) Zu Gast: 19. Int. Figurentheater Festival Erlangen, Int. Figurentheaterfestival Imaginale, Westflügel Leipzig, Fidena Festival Bochum, Theaterfestival figura Basel, Int. Figurentheaterfestival Blickwechsel Magdeburg u.a.
3 Die Anwesenheit des Abwesenden, oft bricht sie so unmittelbar in unser Leben, dass wir uns selbst fremd erscheinen. Durch die Beschäftigung mit der Kurzgeschichte Le Horla entstanden Fragen, die für die Umsetzung mit den Mitteln des Figuren- und Objekttheaters ein großes Spannungsfeld eröffnen: Ob nicht zweitweise ein anderes Wesen in uns lebt, dem wir mehr gehorchen als uns selbst? Was liegt zwischen uns und den Dingen, die uns umgeben? Beherrschen wir die Dinge, oder sie uns? Unsere ganze Umgebung, alles was wir gedankenlos betrachten, was wir unwillkürlich streifen, alles was wir unvermutet berühren, alles was verschwommen an uns vorüberzieht, macht auf uns, unsere Sinne und durch sie auf unsere Gedanken den Eindruck des Plötzlichen, Überraschenden, Unerklärlichen... Guy de Maupassant Über die Fragestellung, wie ein derartig fragiles und ephemeres Phänomen darstellbar gemacht werden kann, entstand die Idee, die Funktionalität von Dunkelheit - also das Black als theatrales Instrument- zu untersuchen. Und es in seinen unterschiedlichen Nuancen als bewusstes Spiel mit der Wahrnehmung des Zuschauers einzusetzen. Über die bildliche Leerstelle soll der Zuschauer selbst die Möglichkeit haben, die Vorgänge zu verknüpfen und diese als Projektionsfläche für seine eigenen Gefühle und Gedanken zu nutzen. So wird eine Atmosphäre von Entfremdung und Bodenlosigkeit geschaffen, wie sie die Figur in Le Horla selbst erfährt. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik dieser poetischen Elegie aus motivischen Minisequenzen, Lichtblitzen und Nachtbildern von Jan Jedenak gleicht einer surrealen Beschwörung der Geburtsstunde des Films. Sie hinterlässt augenflimmernde Faszination. stimme.de
4 Dekoltas Handwerk Dekoltas Handwerk Theater figuraler Formen wurde 2008 von Jan Jedenak gegründet. Er wurde in Goslar geboren und studiert seit 2012 Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Dabei kollaboriert er als freier Figurenspieler in wechselnden Konstellationen mit anderen Künstlern aus den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel und Figurentheater. Während seines Studiums der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien von , arbeitete er als Hospitant und Regieassistent unter anderem für die Festspiele Schloss Neersen, das Max Reinhardt Seminar, den Admiralspalast Berlin, Salon5, das Landestheater Coburg und die Schlossfestspiele Ettlingen sowie verschiedene freie Theaterprojekte. Seitdem Regiearbeiten für eigene Projekte und freie Theatergruppen: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre (2009), Under Milk Wood nach Dylan Thomas (2011), Trauma! -Projekt über Posttraumatische Belastungsstörungen (2011), Creation of uncanny matter - Visuelles Theater mit Objekten (2012). Arbeitsansatz Dekoltas Handwerks Arbeitsweise bewegt sich mit einem Schwerpunkt auf bildliche Sprache an der Grenze zwischen Theater und figuralen Darstellungsformen. Eine besondere Form von Theater, bei welchem die Spielenden und ihre Körper durch die Bewegung im Raum in wechselseitiger Durchdringung mit Materialien, Objekten, Klang und Stimme ins Zentrum der theatralen Situation gesetzt werden. Ein Theater, das es versteht sich in Kürze auf das Wesentlich zu fokussieren, das mit Metaphern und Symbolik arbeitet, um eine Projektionsfläche zu kreieren, welche Empfindungen und Phantasien des Betrachters aufzunehmen vermag. Unser besonderes Interesse gilt dem spezifischen und spielerischen Kosmos, der entstehen kann, wenn der menschliche bewegliche Körper auf ein lebloses Objekt/Material trifft - stets mit dem Wunsch die Freiheit der Imagination zu erproben und zu bewahren. Die Inhalte und Geschichten, die wir erzählen, sollen unsere Zuschauer inhaltlich und visuell verblüffen indem gewohnte Wahrnehmungsmuster und Perspektiven durch spielerisches Hinterfragen gebrochen werden.
5 Wichtige Informationen/Technik Dieses Stück kann im kleinen intimen Rahmen vor ca. 10 Personen gespielt werden, aber auch eine Bühnensituation für bis zu 50 Personen ist möglich. Es wird kein Techniker benötigt und wird ausschließlich von einer Person aufgebaut und gespielt. Aufbauzeit: 3 h Abbauzeit: 30 Min. Es wird offenes Feuer in Form einer brennen Kerze und eines Streichholz eingesetzt. Achtung dieses Stück lebt von absoluter Dunkelheit. Streulicht von Notausgangsbeleuchtung etc., das auf die Spielfläche fällt und diese unkontrolliert erhellt, zerstört die Illusion des Stückes, da der Umgang mit den Objekten in den Dunkelphasen offengelegt wird. Spielfläche: Breite: 3m / Tiefe: 3m/ Höhe 4m (in niedrigen Räumen bis zu 2,5 m ist auch eine Lösung zur Beleuchtung über einen unter Decke befestigten Spiegel möglich) Mindestabstand zum Publikum: 3m Technik: 1 Profiler Source Four 650W auf Stativ (Höhe ca. 350cm) 1 Profiler Source Four 650W unter Decke als Spitzlicht Tonband auf Flight case (50cm/30cm/150cm) Tisch (150cm/85cm/80cm) Vom Veranstalter benötigte Technik: 1x Stativ ausfahrbar auf bis zu 350cm 2x Schukoanschluss 220V mit jeweils eigenem Stromkreis, wenn möglich 2 x Mehrfachstecker und Verlängerungskabel Bei Räumen mit 2,5m Deckenhöhe oder weniger, technische Hilfe einen Spiegel unter Decke zu montieren.
6 Jan Jedenak Dekoltas Handwerk 0049 / Theater figuraler Formen
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