Vom Inventar zur Bilanz
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- Karsten Vogel
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1 Vom Inventar zur Bilanz Quelle: 1 Vom Inventar zur Bilanz Eine Bilanz ist im handels- und steuerrechtlichen Sinne eine stichtagsbezogene Gegenüberstellung des Vermögens (= Mittelverwendung) und des Kapitals (= Mittelherkunft) eines Unternehmens in Kontenform. Die Vermögenspositionen werden auf der linken Seite der Bilanz ausgewiesen. Sie bilden die Aktiva bzw. die Aktiven des Unternehmens und werden nach Anlagevermögen und nach Umlaufvermögen zusammengefasst. Die Positionen der Mittelherkunft, d. h. des Kapitals werden auf der rechten Seite der Bilanz ausgewiesen, sie werden als die Passiva bzw. die Passiven bezeichnet und differenziert nach Eigenkapital und nach Fremdkapital dargestellt. Grundlage der Aufstellung der Bilanz ist das Inventar. 2
2 Vom Inventar zur Bilanz Inventar: - Aufgestellt in Staffelform - Enthält Mengen- und Wertangaben - Vermögensgegenstand und Schuld werden einzeln aufgezählt - Kaum Analyse der Positionen möglich - Muss nicht veröffentlich werden Bilanz: - In Kontenform - Nur Wertangaben - Zusammenfassen gleichartiger Positionen zu Gruppen - Vergleichende Analysen der Positionen möglich - Muss ggf. veröffentlicht werden Aufbewahrungsfrist: 10 Jahre ( 257,4 HGB) 3 Vom Inventar zur Bilanz INVENTAR A. Vermögen I. Anlagevermögen II. Umlaufvermögen Steigende Liquidität B. Schulden I. Langfristige Schulden II. II. Kurzfristige Schulden Steigende Fälligkeit C. Reinvermögen (Eigenkapital) A. Vermögen./. B. Schulden Allg.: Gliederung in Staffelform 4
3 Vom Inventar zur Bilanz 5 Vom Inventar zur Bilanz Rechtliche Grundlage 242 HGB: (Bilanz = kurz gefasste Übersicht von Vermögen und Schulden) Äußere Gestaltung: Kontenform (ital. conto = Rechnung): Mittelverwendung = Mittelherkunft Investition = Finanzierung Wie ist das Kapital angelegt? Woher stammt das Kapital? 6
4 Vom Inventar zur Bilanz Zusammenfassung Quelle: 7 Vom Inventar zur Bilanz 8
5 Bilanzkennzahlen Einstieg 9 Bilanzkennzahlen -Zweck und Ziel der Bilanzierung 18 Kreditunterlagen (KWG) Ein Kreditinstitut darf einen Kredit, der insgesamt Euro oder 10 vom Hundert des haftenden Eigenkapitals des Instituts überschreitet, nur gewähren, wenn es sich von dem Kreditnehmer die wirtschaftlichen Verhältnisse, insbesondere durch Vorlage der Jahresabschlüsse, offen legen lässt. Quelle: Basel II Hinter dem Kurztitel "Basel II" verbirgt sich die europaweite Neuordnung der Kreditvergabe, die ab 2007 verbindlich ist. Banken, die Kredite an Unternehmen vergeben, beurteilen deren Kreditwürdigkeit anhand eines obligatorischen Verfahrens, das "Rating" genannt wird. Ein Unternehmen bekommt nur noch dann einen Kredit, wenn es das Rating durchlaufen hat. Das Ergebnis beeinflusst auch die Kreditkonditionen. Je besser das Unternehmen beurteilt wird, desto günstigere Konditionen können verhandelt werden. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen spielen eine große Rolle. Aber auch andere Faktoren wie z. B. die persönliche Eignung und das Branchenumfeld gehen in das Rating ein. Quelle: 10
6 Bilanzkennzahlen Einstieg Kennziffern der Aktivseite: Anlageintensität = Anlagevermögen / Gesamtvermögen Umlaufintensität = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen Kennziffern der Passivseite: Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital (auch: Grad der finanziellen Unabhängigkeit) Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital (auch: Verschuldungsgrad) 11 Bilanzkennzahlen Einstieg Eigenkapital : Fremdkapital = 1:1 das Fremdkapital soll das Eigenkapital nicht übersteigen. Eigenkapital : Fremdkapital = 1:2 in erweiterter Fassung gilt ein solches Verhältnis als noch tolerabel Eigenkapital : Anlagevermögen = 1:1 (Deckungsgrad I) so genannte Goldene Bilanzregel : Anlagevermögen soll durch Eigenkapital abgesichert sein 12
7 Bilanzkennzahlen Beispiel Σ AV = Σ UV = Σ EK = Σ FK = Bilanzkennzahlen Beispiel Kennziffern der Aktivseite: Anlageintensität (A I ) = ,00 / ,00 60% Umlaufintensität (U I ) = ,00 / ,00 40% Kennziffern der Passivseite: Eigenkapitalquote (EK Q ) = ,00 / ,00 70% Fremdkapitalquote (FK Q )= ,00 / ,00 30% Eigenk. : Fremdk. (EK/FK)= ,00 / ,00 2,33 Deckungsgrad I (DG I )= ,00 / ,00 1,167 14
8 Bilanzkennzahlen Einstieg Die begrenzte Aussagefähigkeit einer solchen Betrachtungsweise ist offenkundig: Es wird eine Aussage über die Situation an einem Tag des Jahres getroffen Die Bilanz liefert dem externen Leser nur ein stark eingeschränktes Bild zu Liquiditätsfragen. Nicht ersichtlich ist z.b. Wann sind kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten konkret fällig? Über welche der bilanzierten Teile des Umlaufvermögens kann das Unternehmen aufgrund Sicherungsübereignung, Verpfändung oder Abtretung nur beschränkt oder gar nicht verfügen? In welchem Umfang sind nicht ausgenutzte Kreditlinien vorhanden, wann laufen Kreditlinien aus, welche Möglichkeiten zur Verlängerung kurzfristiger Kredite sind vorhanden?. 15 Bilanzkennzahlen Einstieg 1. Stellen Sie mit den Zahlen der Aufgabe 15 und Aufgabe 16 (Seite 17) die Bilanzen auf! 2. Stellen Sie für die Bilanzen der Aufgabe 15 und der Aufgabe 16 die Bilanzkennziffern auf und beurteilen Sie Ihre Ergebnisse! 16
Vom Inventar zur Bilanz
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