Basler Krippenweg Advent 2017
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- Victoria Schumacher
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1 Basler Krippenweg Advent 2017 Krippenfiguren in ausgewählten Läden der Basler Innenstadt
2 Der Ursprung der Krippen zwei Berichte An Weihnachten feiern die christlichen Kirchen die Geburt von Jesus Christus als Wunder und als Geschenk Gottes an die Menschen. Weihnachtskrippen haben ihren Ursprung in den zwei biblischen Erzählungen, die von dieser Geburt von Jesus berichten. Diese beiden Erzählungen sind in der Bibel am Anfang des Matthäusund des Lukasevangeliums zu finden. Matthäus berichtet von der Schwangerschaft Marias, von der Geburt von Jesus, vom Besuch der Weisen aus dem Morgenland (der «drei Könige») und der anschliessenden Flucht nach Ägypten. Lukas erzählt davon, wie Maria durch einen Engel von ihrer Schwangerschaft erfuhr, wie das junge Paar aufgrund administrativer Schikanen durch das römische Imperium nach Betlehem reisen musste und nur in einem Stall unterkam, wo Maria das Kind Jesus zur Welt brachte. Dort wurde sie von Hirten besucht, die ihrerseits von der wunderbaren Geburt durch Engel erfahren hatten. Maria, Josef und das Kind, die Hirten, die drei Könige, ein paar Tiere und die Engel bilden den Grundbestand einer Weihnachtskrippe; sie stellen wir Ihnen hier vor.
3 Maria, Josef und das Kind Jesus die Heilige Familie Maria war ein einfaches Mädchen aus Nazaret, einem Ort im Norden Israels. Sie war verlobt mit Josef, einem Zimmermann. Maria wurde auf eine Weise schwanger, die für Stirnrunzeln oder Spott sorgte; man fand: «Entweder Jungfrau oder Mutter!» Ihr Verlobter, dann Ehemann Josef steht meist im Hintergrund. Im Verlauf der Zeit wurde er neben seiner jungen Frau immer noch älter, schweigsamer, passiver; sie wurde dafür immer schöner, königlicher, himmlischer. Im Zentrum liegt das neugeborene Kind. Weil die Familie keine anständige Unterkunft fand, musste Maria ihren ersten Sohn unter prekären Umständen zur Welt bringen und in einen Futtertrog legen: in die Krippe. Der Engel hatte sie angewiesen, das Kind «Jesus» zu nennen, das bedeutet: «Retter», «Befreier». Was davon bei der Geburt schon sichtbar war, wissen wir nicht wir wissen und feiern, dass aus diesem Kindlein, derjenige wurde, der Menschen aufrichtete, gesundmachte, zurechtbrachte, der schliesslich von den Machthabern seiner Zeit gekreuzigt wurde, aber dann den Seinen wieder erschien. Und seither bekennt die christliche Kirche Jesus Christus als den Lebendigen.
4 Engel «Engel» heisst ursprünglich einfach «Bote». Über Engel nimmt das Gott Kontakt auf mit Menschen. Engel werden als menschliche Gestalten mit Flügeln wie ein Adler, ein Schwan oder ein Pfau dargestellt. Das soll deutlich machen: Sie richten uns etwas aus, was nicht von dieser Welt ist, worauf wir von alleine nicht gekommen wären. Engel überwinden Distanzen, die uns voneinander trennen. Wenn Engel erscheinen, wird etwas klar, wird das Leben leichter. Wenn du jemandem mit den Worten dankst: «Du bist ein Engel!», heisst das in der Regel, dass du zumindest das Rauschen von Engelsflügeln gehört hast.
5 Die Weisen aus dem Morgenland die «drei Könige» Bei Matthäus sind es bloss «Sterndeuter». Die konnten sagen, welche Folgen es auf der Erde hatte, wenn sich am nächtlichen Himmel etwas Aussergewöhnliches bewegte. Aufgrund einer auffälligen Sternenkonstellation vermuten sie, dass in Israel ein neuer König geboren sei. Sie suchen das Kind im Palast, finden es aber in der Krippe. Der jungen Familie bringen sie Geschenke von hoher symbolischer Bedeutung: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese Geschenke werden symbolisch gedeutet: Das Kind werde ein König (Gold), ein Heiler (Myrrhe) und ein Priester (Weihrauch) sein. Wegen der drei Geschenke wurden aus der unbestimmten Anzahl von Weisen die drei Könige. Legenden kennen sogar ihre Namen: Caspar, Melchior und Balthasar; einer von ihnen wird meist dunkelhäutig dargestellt. Nach einem schönen Brauch werden jeweils am Dreikönigstag, am 6. Januar, Häuser mit «C*M*B» und der Jahreszahl markiert. Das steht nicht für die drei Namen, sondern für den Segen, der über dem Haus gesprochen wurde: «Christus mansionem benedicat Christus segne das Haus!».
6 Ochse und Esel, Schafe und Kamele die Tiere Schafe und Ziegen kommen mit den Hirten, Kamele als Lasttiere mit den Sterndeutern. Auch Ochs und Esel gehören seit sehr früh zu den Tieren bei der Krippe. Das verdanken sie einem Ausspruch des Propheten Jesaja (Jes 1,3). Der wirft seinem Volk vor, Gott zu vergessen und sich damit als uneinsichtiger zu zeigen als das Vieh: «Noch immer hat ein Ochse seinen Besitzer gekannt und ein Esel die Krippe seines Herrn.» Bis heute betrachten wir es nicht als Kompliment, als Ochse, Esel, Schaf, Ziege oder Kamel bezeichnet zu werden. Die wir für Esel oder Kamele halten, laden wir eher nicht zum Fest ein; an der Krippe haben sie indessen ebenfalls ihren Platz.
7 Die Hirten Hirten wurden gebraucht, aber gleichzeitig verachtet; ihre Arbeit galt als Drecksarbeit, sie selbst und was sie taten, hielt man für unsauber. Gleichzeitig ist das Bild vom «Guten Hirten» nicht eine späte romantische Erfindung, sondern ein uraltes Motiv für Geborgenheit, Fürsorge, Treue. Hirten stehen für eine Welt, die noch in einer einfachen Ordnung ist. Himmlische Boten werden mobilisiert, um ausgerechnet einer Gruppe von Hirten als erster mitzuteilen, dass das Kind geboren sei, auf das sie und überhaupt alle schon lange gewartet hätten. Das ist eines der Indizien aus der Weihnachtsgeschichte dafür: Gott sucht den Zugang zu uns Menschen von unten. Die ursprünglichen Berichte über die Geburt von Jesus finden Sie in jeder Bibel im Neuen Testament. Bibeln sind leicht erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Übersetzungen lassen Sie sich in Buchhandlungen oder in den Kirchen am Weg beraten. Die Texte sind aber auch im Internet zugänglich, beispielsweise über www. die-bibel.de für deutsche Bibeln oder über für Bibeln in vielen Sprachen.
8 Der Stern Noch das GPS richtet sich nach einem zwar künstlichen Stern. Orientieren können wir uns, wenn wir Orientierungspunkte über uns haben, aber nicht mitten in unserem Durcheinander. Über Jahrhunderte haben Reisende sich dank der Sterne zurechtgefunden und über Meere und durch Wüsten hindurch ihr Ziel erreicht. Schon Kinder lernen, dass sie sich nach Leitsternen richten können und sollen. Sie singen vom besonderen Leitstern, der zu dem Kind und an den Ort führt, wo unsere Sehnsucht gestillt wird, unsere Hoffnung sich erfüllt: «Das isch dr Stärn vo Bethlehem...» Idee: Der Krippenweg ist eine Initiative der Evangelisch-reformierten Kirche-Basel Stadt, der Römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt sowie der Christkatholischen Kirche Basel Text: Benedict Schubert, reformierter Pfarrer an der Peterskirche, Basel Fotos: Huggler Holzbildhauerei AG, 3855 Brienz
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