MDS (Myelodysplastische Syndrome)

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1 Ihr Leitfaden zu MDS (Myelodysplastische Syndrome) Antworten. Unterstützung. Hoffnung. Seit 1983 durch Unterstützung von Patienten und Forschung gegen Knochenmarkerkrankungen

2 Bei der Stiftung Aplastic Anemia & MDS International Foundation handelt es sich um eine unabhängige gemeinnützige Organisation. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten, Familienangehörigen und Betreuungspersonen beim Umgang mit: aplastischer Anämie myelodysplastischen Syndromen (MDS) paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) Ähnlichen Knochenmarkserkrankungen zu helfen Der vorliegende Patientenleitfaden bietet allgemeine Informationen zu MDS und deren Diagnose und Behandlung. Obgleich die in diesem Patientenleitfaden aufgeführten Informationen einer unabhängigen medizinischen Überprüfung unterzogen wurden, um deren Richtigkeit sicherzustellen, stellen diese Informationen keinen Ersatz für eine ärztliche Beratung dar. Wenn Sie medizinische Beratung brauchen, wenden Sie sich stets an einen kompetenten Arzt. Falls Sie weitere Informationen benötigen, besuchen Sie uns auf Unser besonderer Dank geht an unseren Berater bei diesem Patientenleitfaden: Mikkael A. Sekeres, MD, MS Assistenzprofessor für Medizin Leiter des Leukämie-Programms Cleveland Clinic Taussig Cancer Institute Zuvor beratend tätig: Maria Baer, MD Professor für Medizin University of Maryland School of Medicine Direktor für hämatologische Erkrankungen University of Maryland Greenebaum Cancer Center Beim vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Übersetzung des englischen Originals von AA&MDSIF ins Deutsche. Der Inhalt wurde teilweise dem Status und der medikamentösen Behandlung von MDS in anderen Ländern als den USA angepasst. Die hier aufgeführten Informationen sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung. Falls Sie weitere Informationen zu MDS benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. Seit 1983 durch Unterstützung von Patienten und Forschung gegen Knochenmarkerkrankungen Copyright 2014, Aplastic Anemia & MDS International Foundation

3 Inhaltsverzeichnis Über dieses Inhaltsverzeichnis gelangen Sie direkt zum Abschnitt, der Sie interessiert. Zur Verwendung dieses Patientenleitfadens... 2 Überblick über MDS... 3 Wie häufig kommen MDS vor?...3 Wie entstehen MDS?...4 Gibt es verschiedene Arten von MDS?...4 Fakten über das Blut und Blasten... 5 Woraus besteht das Blut?...5 Welche drei Arten von Blutzellen gibt es?...5 Wie werden Blutzellen gebildet?...5 Welchen Einfluss haben MDS auf die Blutzellen?...5 Was sind Blasten?...6 Was sind die Symptome von MDS?... 8 Verringerte Anzahl roter Blutkörperchen...9 Verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen...9 Verringerte Anzahl an Blutplättchen...9 Wie werden MDS diagnostiziert? Durchführen einer Anamnese Laboruntersuchungen Näheres zu Knochenmarkuntersuchungen Wie werden MDS klassifiziert?...16 WHO (Weltgesundheitsorganisation)- Klassifikation...17 FAB (Französisch-Amerikanisch-Britische)- Klassifikation...18 IPSS (Internationaler Prognosescore)...18 IPSS-R (Revidierter Internationaler Prognosescore)...19 Behandlungsmöglichkeiten bei MDS MDS-Therapietabelle...22 Die Behandlung von Niedrigrisiko-MDS...25 Üblicherweise verwendete medikamentöse Therapien bei MDS...27 Immunsuppressive Therapie...30 Die Behandlung von Hochrisiko-MDS...30 Informationen zu klinischen Studien Fünf Schritte zu einer aktiven Teilnahme an Ihrer Behandlung Finden Sie einen Experten für Bluterkrankungen, dem Sie vertrauen...35 Bringen Sie so viel wie möglich über MDS und die Behandlungsoptionen in Erfahrung Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und sonstigen Gesundheitsversorgern...35 Notieren Sie sich Ihre medizinischen Daten Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen Therapieplan aus...37 Erfolgreich mit MDS leben Kümmern Sie sich um Ihren Körper...37 Kümmern Sie sich um Ihren Geist Fragen, die Sie Ihrem Arzt stellen sollten (zum Heraustrennen) Tools zur Behandlungsüberwachung Informationen zu MDS 1

4 Zur Verwendung dieses Patientenleitfadens Wenn Sie die Diagnose MDS (myelodysplastische Syndrome) erhalten, ist das alles wahrscheinlich zunächst etwas viel für Sie. Dieser Patientenleitfaden soll Ihnen und Ihrer Familie die Antworten bieten, die Sie suchen. Manche werden ihn gleich ganz durchlesen. Andere wiederum lesen zunächst nur die Abschnitte, die sie gerade interessieren, und nehmen den Patientenleitfaden erst später wieder zur Hand, wenn sie zusätzliche Fragen haben. Dieser Patientenleitfaden war mir eine große Hilfe. Ich finde gerade erst heraus, was MDS sind und wie ich mit der Krankheit umgehen kann. Ich habe in meiner Schublade ein Exemplar neben meinem Telefon liegen, so dass ich den Patientenleitfaden immer zur Hand habe, wenn ich etwas wissen möchte. Und ich benutze den hinteren Teil, um mir Fragen an meinen Arzt zu notieren. Helene Beim vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Übersetzung des englischen Originals von AA&MDSIF ins Deutsche. Der Inhalt wurde teilweise dem Status und der medikamentösen Behandlung von MDS in anderen Ländern als den USA angepasst. Die hier aufgeführten Informationen sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung. Falls Sie weitere Informationen zu MDS benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. 2 Informationen zu MDS

5 Überblick über MDS MDS bezeichnet eine Reihe von Erkrankungen, bei denen Ihr Knochenmark nicht richtig funktioniert und keine gesunden Blutzellen mehr herstellen kann. Den Betroffenen fehlt die richtige Menge an roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen bzw. Blutplättchen (kleine Zellen, die dafür sorgen, dass das Blut gerinnt) oder eine Kombination derselben. Die Krankheit entsteht, weil sich die Knochenmarkszellen nicht zu reifen Blutzellen entwickeln. Stattdessen bleiben sie im Knochenmark oft im unreifen Zustand. Die Symptome und der Verlauf von MDS können sich von Person zu Person unterscheiden. Die Unterschiede ergeben sich daraus, welche Blutzellen betroffen sind. Die meisten Fachleute sind sich einig, dass MDS als Blut- und Knochenmarkkrebs zu betrachten sind, die entweder chronisch (Niedrigrisiko-MDS) oder aggressiv (Hochrisiko-MDS) verlaufen. Alle Menschen mit MDS haben zwei Dinge gemein: Sie haben eine verminderte Anzahl an Blutzellen mindestens eines Typs (dies wird als Zytopenie bezeichnet) Ihr Knochenmark und/oder ihr Blut enthält dysplastische Blutzellen. Dies bedeutet, dass die Blutzellen eine ungewöhnliche Form, Größe oder ein ungewöhnliches Aussehen haben und nicht normal wachsen. Wie häufig kommen MDS vor? Obgleich die genaue Anzahl an von MDS Betroffenen nicht bekannt ist, liegt die Anzahl der Neuerkrankungen bei der allgemeinen Bevölkerung bei ca. 5 Fällen pro Einwohnern und Jahr. Jedoch erhöht sich die Zahl bei Personen über 60 Jahre auf Neuerkrankungen pro Einwohnern und Jahr. Das heißt, dass in Europa jedes Jahr ungefähr Neuerkrankungen hinzukommen.* * Malcovati L, Hellström-Lindberg E, Bowen D, et al. Diagnose und Behandlung primärer myelodysplastischer Syndrome bei Erwachsenen: Empfehlungen des europäischen LeukemiaNet. Blood. 24. Okt. 2013; 122(17): Informationen zu MDS 3

6 Wie entstehen MDS? Die genaue Ursache von MDS ist häufig nicht bekannt. Wahrscheinlich altern mit zunehmendem Alter auch unsere Knochenmarkszellen und entwickeln so Anomalien, die zu MDS führen. Dies wird als de novo MDS bezeichnet. Es ist bekannt, dass bestimmte Umweltfaktoren mit MDS in Verbindung stehen. Sie haben ein erhöhtes Risiko, an MDS zu erkranken, wenn Sie: Bestimmten Chemikalien stark ausgesetzt waren, wie z. B. Benzol oder anderen organischen Lösungsmitteln Sie Raucher sind/waren Sich wegen anderen Krebsarten einer Chemotherapie oder Strahlenbehandlung unterziehen mussten; diese können zu behandlungsbedingten oder sekundären MDS führen. Behandlungsbedingte MDS sind unter Umständen schwieriger zu behandeln als de novo MDS. Bei den meisten Betroffenen jedoch haben MDS keine erkennbare Ursache die Krankheit entsteht einfach. MDS können genetisch nicht von den Eltern an ein Kind weitergegeben werden eine familiäre Häufung ist äußerst selten. Auch werden sie nicht über Keime von einer Person auf eine andere übertragen. Gibt es verschiedene Arten von MDS? Es gibt zwei Arten von MDS, die wie folgt eingeteilt werden: Nach einer vorangehenden Behandlung wiederkehrend In einem frühen Alter auftretend Wiederkehrende MDS Wenn die MDS bis zur Remission behandelt wurden oder kontrolliert und stabilisiert werden, dann jedoch mit Symptomen und sich verschlechternden Blutbild und Knochenmarkswerten erneut auftreten, wird dies als wiederkehrende MDS bezeichnet. In klinischen Studien werden derzeit Medikamente für Patienten untersucht, deren MDS nach einer vorangehenden Behandlung zurückgekehrt sind. Pädiatrische MDS Bei Kindern treten MDS wesentlich seltener auf als bei Erwachsenen oder älteren Menschen und gelten daher als sehr selten. Ähnlich wie die MDS bei Erwachsenen werden pädiatrische MDS zunächst an einer Zytopenie (verminderte Anzahl an Blutzellen) erkannt. Im Grunde genommen gibt es keinen Unterschied bei der Definition von MDS bei Kindern und Erwachsenen der einzige Unterschied liegt im Alter, in dem die Krankheit auftritt. Im Gegensatz zu anderen Formen von MDS können pädiatrische MDS in der Regel behandelt werden, sofern beim Patienten eine Stammzellentransplantation vorgenommen werden kann. Auch wenn die Heilung dadurch nicht gewährleistet wird, ist der Anteil der pädiatrischen Patienten, für die ein geeigneter Spender gefunden wird, so hoch, dass die Ärzte der Behandlung von pädiatrischen MDS-Patienten zuversichtlich gegenüberstehen. Zusammenfassung MDS bezeichnet eine Reihe von Erkrankungen, bei denen das Knochenmark nicht richtig funktioniert und daher keine gesunden Blutzellen mehr herstellen kann. Am wahrscheinlichsten erkranken Menschen über 60 an MDS. Bei Männern tritt die Krankheit etwas häufiger auf als bei Frauen. Die genaue Ursache von MDS ist häufig nicht bekannt. Bestimmte Umweltfaktoren stehen mit MDS in Verbindung. 4 Informationen zu MDS

7 Fakten über das Blut und Blasten Woraus besteht das Blut? Das Blut besteht aus Blutzellen, die im Blutplasma schwimmen. Das Blutplasma wiederum besteht hauptsächlich aus Wasser, in dem sich Chemikalien befinden. Zu diesen Chemikalien gehören Proteine, Hormone, Mineralstoffe und Vitamine. Welche drei Arten von Blutzellen gibt es? 1. Rote Blutkörperchen werden auch als Erythrozyten bezeichnet. Sie machen fast die Hälfte des Blutes aus. Rote Blutkörperchen sind mit Hämoglobin gefüllt. Dabei handelt es sich um ein Protein, das in der Lunge Sauerstoff aufnimmt und zum Gewebe sowie zu den Organen im gesamten Körper befördert. 2. Weiße Blutkörperchen werden auch als Leukozyten bezeichnet. Sie sind für die Bekämpfung von Krankheiten und Infektionen zuständig, indem sie die in den Körper gelangten Keime angreifen und töten. Es gibt verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen, die jeweils auf eine andere Art von Keimen gerichtet sind. 3. Blutplättchen werden auch als Thrombozyten bezeichnet. Bei ihnen handelt es sich um kleine Zellstücke, die das Blut zum Gerinnen bringen und Blutungen stoppen. Wie werden Blutzellen gebildet? Der Prozess zur Bildung von Blutzellen wird als Hämatopoese bezeichnet. Blutzellen werden im Knochenmark gebildet, einem schwammartigen Gewebe im Inneren einiger Knochen. Es enthält Mutterzellen, die auch Stammzellen genannt werden. Vom Knochenmark gebildete Stammzellen können sich zu allen drei Arten von Blutzellen entwickeln. Sie fertigen fortwährend Kopien (Klone) von sich selbst an. Die geklonten Stammzellen wachsen schließlich zu reifen Blutzellen heran. Wenn die Blutzellen voll ausgereift und funktionsfähig sind, verlassen sie das Knochenmark und gehen ins Blut über. Gesunde Menschen haben genügend Stammzellen, um ihr ganzes Leben lang alle Blutzellen herzustellen, die tagtäglich benötigt werden. Welchen Einfluss haben MDS auf die Blutzellen? Menschen mit MDS haben eine abnorme Stammzelle im Knochenmark. Alle geklonten Tochterzellen, die aus dieser Mutterzelle entstehen, haben denselben Defekt. Daher werden MDS manchmal auch als klonale Erkrankung der Blutstammzellen bezeichnet. Defekte der Stammzellen im Knochenmark können zu verschiedenen Problemen führen: Die Blutzellen können eine abnorme Form, Größe oder ein abnormes Aussehen (Dysplasie) haben. Die Blutzellen reifen möglicherweise nicht ganz heran oder leben nicht so lange, wie sie eigentlich sollten. Das Ergebnis können zu viele junge Zellen im Knochenmark und Blut sein. Außerdem kann eine unzureichende Anzahl reifer Zellen im Blut die Folge sein. Informationen zu MDS 5

8 Was sind Blasten? Wenn man von MDS spricht, sind Blasten junge oder unreife Blutzellen. Menschen mit MDS haben zu viele Blasten im Knochenmark. Die Schwere Ihrer MDS kann unter anderem anhand der Anzahl der Blasten im Blut und Knochenmark bestimmt werden: Wenn weniger als fünf von 100 Zellen in Ihrem Knochenmark Blasten sind, was normal ist, haben Sie wahrscheinlich Niedrigrisiko-MDS. Wenn zwischen fünf von 100 und 19 von 100 Zellen in Ihrem Knochenmark Blasten sind, haben Sie wahrscheinlich Hochrisiko-MDS. Wenn 20 oder mehr von 100 Zellen in Ihrem Knochenmark Blasten sind, ist die Krankheit bereits zu einem Stadium fortgeschritten, das als akute myeloische Leukämie (AML) bezeichnet wird. Etwa von 100 Patienten, bei denen MDS diagnostiziert wurde, entwickeln irgendwann AML. Gesunde Blutzellen sind für Ihr Wohlbefinden äußerst wichtig: Rote Blutkörperchen befördern Sauerstoff zu Geweben und Organen; weiße Blutkörperchen bekämpfen Infektionen; Blutplättchen formen Blutgerinnsel und stoppen so Blutungen. Gesundes Knochenmark enthält Stammzellen. Stammzellen im Knochenmark reifen zu roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen heran. Rote Stammzelle Blutkörperchen (RBK) Knochenmark Weiße Blutkörperchen (WBK) Blutplättchen Bei Menschen mit MDS produziert das Knochenmark abnorme Stammzellen, die nicht zu gesunden Blutzellen heranreifen. 6 Informationen zu MDS

9 Gesunde, reife rote Blutkörperchen Abnorme oder dysplastische rote Blutkörperchen Zusammenfassung Das Blut besteht aus roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen im Blutplasma. Stammzellen im Knochenmark können zu allen drei Blutzellentypen heranwachsen. Menschen mit MDS haben abnorme Stammzellen. Menschen mit MDS haben unter Umständen zu viele Blasten im Knochenmark. Informationen zu MDS 7

10 Was sind die Symptome von MDS? Ich bin vor kurzem Mitglied einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit MDS geworden. Zu meiner Überraschung haben viele von uns ganz unterschiedliche Symptome. Die meisten in meiner Gruppe haben zu wenige rote Blutkörperchen, so wie ich. Manche haben dagegen zu wenige weiße Blutkörperchen oder zu wenige Blutplättchen. Aber eines weiß ich sicher: Wir gehen gemeinsam damit um! Nikolas Die Symptome von MDS können sich von Person zu Person unterscheiden. Welche Symptome auftreten, hängt davon ab, welche Blutzellen betroffen sind und wie sehr sich deren Anzahl reduziert hat. Bei einer Person mit MDS kann einer der folgenden Zustände auftreten: Eine Verminderung der roten Blutkörperchen wird als Anämie bezeichnet. Die roten Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff aus der Lunge in den Rest des Körpers zuständig. Eine Verminderung der weißen Blutkörperchen wird als Leukopenie bezeichnet. Die weißen Blutkörperchen bekämpfen Infektionen im Körper. Die weißen Blutkörperchen, die für den Angriff und die Beseitigung von Bakterien am wichtigsten sind, werden als Neutrophile bezeichnet. Eine zu niedrige Konzentration an Neutrophilen wird Neutropenie genannt. Eine zu geringe Anzahl an Blutplättchen wird als Thrombozytopenie bezeichnet. Blutplättchen helfen bei der Blutgerinnung und stoppen Blutungen. Wenn sich Ihre MDS erst in einem Frühstadium befindet und die Anzahl Ihrer Blutzellen noch nicht verringert ist, haben Sie möglicherweise nur leichte oder gar keine Symptome. Wenn sich Ihr Blutbild bereits sehr verschlechtert hat, haben Sie mehrere Symptome. Welche Symptome Sie basierend auf der Art der betroffenen Blutzellen zu erwarten haben, sehen Sie im nächsten Abschnitt. Kreuzen Sie die Anzeichen an, die Sie haben, und zeigen Sie die Liste Ihrem Arzt. 8 Informationen zu MDS

11 Wenn Sie zu wenige rote Blutkörperchen haben, können die folgenden Symptome auftreten: Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit oder schnelles Ermüden bei körperlicher Betätigung Müdigkeitsgefühl oder Konzentrationsschwäche Appetit- oder Gewichtsverlust Blasse Haut Atembeschwerden Schneller Herzschlag und Schmerzen in der Brust (dies kommt nur bei schwerwiegenden Fällen vor) Kopfschmerzen Wenn Sie zu wenige weiße Blutkörperchen haben, können die folgenden Symptome auftreten: Höhere Infektanfälligkeit und Schwierigkeiten bei der Bekämpfung von Infekten Müdigkeit oder Energiemangel Blasenentzündungen mit häufigerem Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen Lungenentzündungen, die das Atmen erschweren Geschwüre im Mund Nasennebenhöhlenentzündungen und Schnupfen Hautinfektionen Längere Genesungsdauer bei Erkrankungen Wenn Sie zu wenige Blutplättchen haben, können die folgenden Symptome auftreten: Leichteres Entstehen von blauen Flecken oder Blutungen, selbst bei nur leichten Kratzern oder Stößen Nasenbluten Sehr kleine, flache Flecken unter der Haut, die durch Einblutung entstehen. Diese Flecken werden als Petechien bezeichnet und kommen am häufigsten am Unterschenkel vor. Zahnfleischbluten, insbesondere nach Zahnbehandlungen oder nach dem Zähneputzen. Befragen Sie vor Zahn- oder medizinischen Behandlungen Ihren Arzt. Bei Ihnen treten keine der oben beschriebenen Anzeichen auf? Wenn Sie MDS im Frühstadium haben, zeigen sich bei Ihnen möglicherweise keine Symptome. Das liegt daran, dass die Anzahl Ihrer Blutzellen ungefähr im Normalbereich liegt. Zusammenfassung Eine Person mit MDS kann Folgendes haben: Verringerte Anzahl roter Blutkörperchen Verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen Verringerte Anzahl an Blutplättchen Informationen zu MDS 9

12 Wie werden MDS diagnostiziert? Ich fühlte mich völlig abgeschlagen. Zuerst ging mein Arzt von einer Grippe aus. Nach einem Monat, in dem ich zu müde war, um vom Sofa aufzustehen, und nach vielen weiteren Tests stelle mein Arzt die Diagnose MDS. Anton MDS sind komplexe Krankheiten. Ebenso komplex ist dementsprechend die Diagnosefindung. Ärzte ziehen eine Reihe von Verfahren heran, um zu bestimmen, welche Art von MDS Sie haben. Durchführen einer Anamnese Um herauszufinden, wodurch Ihre Symptome und Ihr schlechtes Blutbild entstehen, führt Ihr Arzt eine ausführliche Anamnese durch. Dabei stellt er Ihnen Fragen wie z. B.: Welche Symptome haben Sie? Fühlen Sie sich müde? Hatten Sie in letzter Zeit Blutungen? Hatten Sie in letzter Zeit Fieber oder Infektionen? Haben Sie eine Chemotherapie oder Strahlenbehandlung durchlaufen, bzw. wurden Sie schon einmal wegen Krebs behandelt? Waren Sie gesundheitsschädlichen Chemikalien (wie bspw. Benzol) ausgesetzt, die mit MDS in Verbindung gebracht werden? Rauchen Sie oder haben Sie früher einmal geraucht? Wenn Sie Ihrem Arzt genau Auskunft über Ihre Krankengeschichte geben, helfen Sie ihm, die richtige Diagnose zu stellen. Laboruntersuchungen Um der Ursache Ihrer Symptome auf den Grund zu gehen, wird Ihr Arzt Sie um eine Blut- und Knochenmarkprobe bitten. An diesen Proben werden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt. Näheres zu Blutuntersuchungen Anhand der Blutuntersuchungen kann Ihr Arzt bestimmen, welche Art von MDS Sie haben. Manche Ergebnisse können Verwirrung stiften. Auf dieser Seite werden die Ergebnisse Ihrer Blutuntersuchungen erläutert. Vergleichen Sie die Tabelle auf der nächsten Seite mit den Ergebnissen Ihrer Blutuntersuchung. So können Sie Ihre Laborergebnisse besser auswerten. Eine wichtige Untersuchung ist ein großes Blutbild. Im Blutbild wird die Anzahl eines jeden Blutzellentyps in Ihrer Probe gemessen. Wenn das Blutbild eine verminderte Anzahl roter Blutkörperchen, weißer Blutkörperchen oder Blutplättchen ergibt, kann sich Ihr Arzt die Zellen unter einem Mikroskop ansehen. Dies wird als Blutausstrich bezeichnet und zeigt alle abnormalen Zellen. Ihr Arzt wird Sie regelmäßig bitten, ein Blutbild und möglicherweise auch andere Tests durchführen zu lassen. So weiß Ihr Arzt, ob die Anzahl Ihrer Blutzellen hoch oder niedrig ist bzw. sich die Anzahl seit dem letzten Blutbild geändert hat. Wenn die Anzahl Ihrer Blutzellen nicht im Normbereich liegt oder sich geändert hat, kann Ihr Arzt versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen. 10 Informationen zu MDS

13 Ein Blutbild umfasst: Rote Blutkörperchen: Im roten Blutbild wird die tatsächlich vorhandene Anzahl an roten Blutkörperchen in einer bestimmten Menge Blut bestimmt. Ist die Anzahl zu gering, wird dies als Anämie bezeichnet. Dies wird als Hämoglobin bzw. Hämatokrit angegeben. Mit Hämoglobin wird die Menge des sauerstofftransportierenden Proteins in den roten Blutkörperchen gemessen. Dieser Wert ist bei Menschen mit Anämie zu niedrig. Mit Hämatokrit wird gemessen, wie viel einer bestimmten Menge an Vollblut aus roten Blutkörperchen besteht. Bei gesunden Männern bestehen 41 bis 50 Prozent des Blutes aus roten Blutkörperchen. Bei gesunden Frauen bestehen 35 bis 46 Prozent des Blutes aus roten Blutkörperchen. Dieser Wert ist etwa dreimal so hoch wie der Hämoglobinwert. Mit MCV (mittleres Volumen des einzelnen roten Blutkörperchens) wird die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen angegeben. Der Wert ist erhöht, wenn die roten Blutkörperchen größer sind als normal. Der Wert ist zu niedrig, wenn die roten Blutkörperchen kleiner sind als normal. Weiße Blutkörperchen: Im weißen Blutbild wird die tatsächlich vorhandene Anzahl an weißen Blutkörperchen in einer bestimmten Menge Blut bestimmt. Ist der Wert zu niedrig, bedeutet dies, dass Sie eine erhöhte Infektanfälligkeit haben. Beim weißen Differentialblutbild wird untersucht, welche Arten von weißen Blutkörperchen in Ihrem Blut vorhanden sind. Es gibt viele verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen. Dadurch sind Sie vor verschiedenen Arten von Infektionen geschützt. Neutrophile sind eine Art weißer Blutkörperchen, die im Differentialblutbild ebenfalls unter die Lupe genommen werden. Blutplättchen Mit der Blutplättchenzahl wird die Anzahl der in einer bestimmten Menge Blut vorhandenen Blutplättchen angegeben. Ist die Zahl zu niedrig, haben Sie ein erhöhtes Risiko für Blutungen, wenn Sie sich schneiden oder verletzen. Normbereich bei Erwachsenen* Test Rotes Blutbild (hängt davon ab, wie hoch über dem Meeresspiegel Sie leben) Hämoglobin Hämatokrit Normbereich bei Erwachsenen* (die Werte können sich je nach Klinik oder Krankenhaus oder in den verschiedenen geografischen Bereichen unterscheiden) Männer: 4,4 bis 5,8 Millionen Zellen/mcl Frauen: 3,9 bis 5,2 Millionen Zellen/mcl Männer: 13,8 bis 17,2 Gramm/dl Frauen: 12,0 bis 15,6 Gramm/dl Männer: 41 Prozent bis 50 Prozent Frauen: 35 Prozent bis 46 Prozent MCV (mittleres Erythrozyteneinzelvolumen) 76 bis 100 cu µm Weißes Blutbild Blutplättchen 4,5 bis 10 Tausend Zellen/mcl 150 bis 450 Tausend Zellen/mcl *Normale Blutwerte beziehen sich auf einen Bereich, nicht auf einen Einzelwert. Informationen zu MDS 11

14 Sonstige Blutuntersuchungen Ihr Arzt fordert unter Umständen weitere Blutuntersuchungen an, nachdem er Ihr Blutbild erhalten hat. EPO-Spiegel EPO oder Erythropoetin ist ein Protein, das in den Nieren hergestellt wird. Es wird infolge einer zu niedrigen Sauerstoffkonzentration im Blut gebildet in anderen Worten: als Reaktion auf eine Anämie. EPO fordert das Knochenmark auf, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren. Ein Mangel an EPO kann ebenfalls zu Anämie führen. Ein zu niedriger EPO-Spiegel kann auf ein anderes Problem als MDS hinweisen oder eine vorhandene Anämie bei Menschen mit MDS verschlimmern. Eisenspiegel Wenn Sie anämisch sind, überprüft Ihr Arzt möglicherweise auch den Eisenspiegel in Ihrem Blut. Auch durch einen Eisenmangel kann eine Anämie entstehen. Vitamin B12- und Folsäurespiegel Wenn Ihre roten Blutkörperchen eine abnorme Form, Größe oder ein abnormes Aussehen besitzen, überprüft Ihr Arzt Ihren Vitamin B12- und Folsäurespiegel. Ein starker Mangel dieser Vitamine kann eine Dysplasie bzw. anormale Zellen verursachen, und dies wiederum kann eine Anämie auslösen. Näheres zu Knochenmarkuntersuchungen Knochenmarkuntersuchungen werden aus verschiedenen Gründen durchgeführt. Höchstwahrscheinlich hat Ihr Arzt Ihr Knochenmark untersucht, um die Diagnose MDS zu bestätigen. Ihr Arzt kann Ihr Knochenmark auch wiederholt untersuchen, um festzustellen, ob Ihre MDS seit der letzten Untersuchung gleich geblieben ist oder sich verbessert oder verschlechtert hat. 12 Informationen zu MDS

15 Anhand der Knochenmarkuntersuchung lässt sich Folgendes bestimmen: Welche Art von Zellen Ihr Knochenmark bildet, und in welcher Menge. Die Anzahl der Knochenmarkblasten (unreife Blutzellen); wenn mehr als vier von 100 weißen Blutkörperchen in Ihrem Knochenmark Blasten sind, ist dies nicht normal. Beschädigte Chromosomen (DNA) in den Zellen Ihres Knochenmarks; diese werden als zytogenetische Anomalien bezeichnet. Einige Chromosomenanomalien stehen mit bestimmten MDS-Subtypen in Verbindung. Um die Diagnose MDS zu erhalten, müssen in Ihrem Knochenmark bezüglich Struktur oder Form klare Abweichungen von der Norm vorliegen. Dies wird als Dysplasie bezeichnet. Risiken bei der Entnahme einer Knochenmarkprobe Die Entnahme einer Knochenmarkprobe ist mit geringen Risiken verbunden. Es besteht die Gefahr, dass die Stelle, an der die Knochenmarkprobe entnommen wird: blutet Schmerzen bereitet einen blauen Fleck bildet sich infiziert Wenn Sie danach Schmerzen haben, fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Acetaminophen (Paracetamol) nehmen dürfen. Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich raten, Aspirin und andere nichtsteriodale Antirheumatika (NSAR) zu vermeiden, da diese weitere Blutungen verursachen können. Wenn eine Nadel in Ihre Haut eingeführt wird, besteht immer das Risiko einer Infektion. Wenn Ihr Arzt jedoch die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen einhält, um das Eindringen von Keimen zu vermeiden, ist eine Infektion äußerst unwahrscheinlich. Die Untersuchung des Knochenmarks Entnahme einer flüssigen Probe durch Absaugung (Aspiration) Ihr Arzt oder ein anderer Facharzt (ein Pathologe) wird die flüssige Probe (das Aspirat) des Knochenmarks auf Anomalien der Knochenmarkszellen untersuchen, wie sie bei MDS auftreten. Der Arzt wird mit speziellen Werkzeugen und Tests überprüfen, ob Folgendes vorhanden ist: Knochenmarkszellen mit abnormer Form, Größe oder Aussehen. Dies wird als Dysplasie bezeichnet. Chromosomen (DNA)-Anomalien Knochenmarkszellen mit ringförmigen Eisenablagerungen (als Ringsideroblasten bezeichnet) Zu viele unreife Blutzellen (Blasten) in Ihrem Knochenmark [Chromosomen sind der Teil der Zelle, der unsere DNA bzw. unseren genetischen Code enthält.] Informationen zu MDS 13

16 Entnahme einer festen Probe (Stanzbiopsie) Ihr Arzt schickt die feste Probe (Stanzbiopsie) an ein Labor. Basierend auf dem Laborbefund wird Ihr Arzt: Die Menge des Knochenmarks analysieren, das von Zellen durchsetzt ist(zellularität). Dieser Wert wird in Prozent angegeben und sollte ungefähr bei (Ihr Alter) liegen. Nach Narben im Knochenmark (Fibrosen) suchen, die die Bildung normaler roter Blutkörperchen beeinträchtigen können. Nach abnormen Zellen suchen. Sonstige Knochenmarkuntersuchungen Möglicherweise spricht Ihr Arzt über die spezifischen Arten von Tests, mit denen Ihr Knochenmark analysiert wird. Dazu gehören Zytogenetik, der FISH- Test und die Durchflusszytometrie. Bei der Zytogenetik und Karyotypisierung wird die Anzahl und Struktur der Chromosomen der sich teilenden Zellen im Knochenmark näher betrachtet und auf Chromosomenanomalien untersucht. Beim FISH-Test (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) wird farbiges Licht auf bestimmte Bereiche der Chromosomen oder Gene gerichtet. Dabei kann Ihr Arzt erkennen, ob Ihre Knochenmarkszellen eine genetische Anomalie aufweisen. Ihr Arzt kann feststellen, ob Sie falsch angeordnete oder fehlende Chromosomen oder etwa zusätzliche Chromosomen haben. Mit dem FISH-Test können nur die gängigsten genetischen Anomalien der MDS festgestellt werden. 14 Informationen zu MDS

17 Bei der Durchflusszytometrie werden Blutzellen aus Ihrem Knochenmark entnommen und durch eine Reihe spezieller Messgeräte geführt. Dabei entsteht ein genaues Bild der Arten und Mengen der Zellen in Ihrem Knochenmark insbesondere unreifer Blutzellen (Blasten). Zusammenfassung Um zu bestimmen, welche Art von MDS Sie haben, wird Ihr Arzt wahrscheinlich: Eine Anamnese durchführen Proben Ihres Blutes und Knochenmarks nehmen Die Proben untersuchen Informationen zu MDS 15

18 Wie werden MDS klassifiziert? Gestern habe ich endlich herausgefunden, welchen Typ MDS ich habe. Die Warterei und Ungewissheit waren wirklich schwer. Jetzt weiß ich zumindest, was ich zu erwarten habe. Und mein Arzt und ich arbeiten gemeinsam an einem auf mich zugeschnittenen Behandlungsplan. Elisabeth Klassifikationszeitachse Vor 1976: Der Begriff MDS wird nicht häufig gebraucht. 1976: Das erste System zur Unterscheidung zwischen MDS und akuter myeloischer Leukämie (AML), genannt FAB (Französisch-Amerikanisch-Britisch), wird eingeführt. 1997: Der Internationale Prognosescore (IPSS) wird eingeführt. 1999: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht ein neues Klassifikationssystem zur Beschreibung zusätzlicher MDS-Subtypen. Dieses wird 2008 aktualisiert. 2011: Basierend auf Studien vieler Tausend MDS- Patienten seit der Einführung des IPSS wird der IPSS überarbeitet (IPSS-R). Klassifikationssysteme für MDS MDS werden basierend auf Untersuchungen von Blut und Knochenmark in Subtypen klassifiziert. 16 Informationen zu MDS

19 WHO (Weltgesundheitsorganisation)-Klassifikation Im WHO-System werden MDS in acht Subtypen eingeteilt: MDS-Subtyp Blutbefunde Knochenmarkbefunde RCUD (Refraktäre Zytopenie mit unilineärer Dysplasie) Drei Kategorien Hinweis: Wird als die harmloseste Kategorie betrachtet. MDS ist auf eine Zelllinie beschränkt. Es findet sich nur eine geringfügige Dysplasie. RARS (Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten) RCMD (Refraktäre Zytopenie mit multilineärer Dysplasie) RAEB-1 (Refraktäre Anämie mit Blastenüberschuss 1) RAEB-2 (Refraktäre Anämie mit Blastenüberschuss 2) Isolierte Del(5q)-Anomalie (Deletion 5q) RCC (Refraktäre Zytopenie im Kindesalters) MDS-U (Unklassifizierte MDS) RA (Refraktäre Anämie) Verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen, die sich nicht mit Eisen oder Vitaminen behandeln lässt RN (Refraktäre Neutropenie) verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen RT (Refraktäre Thrombozytopenie) verminderte Anzahl an Blutplättchen Verringerte Anzahl an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) oder Blutplättchen (Thrombozytopenie) Gleich der refraktären Anämie Gleich der refraktären Anämie Gleich der refraktären Anämie, zusätzlich mit normaler oder erhöhter Anzahl an Blutplättchen Oft mehr als ein Blutwert zu niedrig Geringe Anzahl von Blutplättchen oder weißen Blutkörperchen Weniger als fünf Prozent junge Blutzellen (Blasten) bei RA, RN und RT Dysplasie der roten Blutkörperchen (Zellen mit abnormer Größe, Form oder Aussehen) Dysplasie der weißen Blutkörperchen Megakaryozytendysplasie Bei RARS enthalten mehr als 15 Prozent der roten Blutkörperchen ringförmige Eisenablagerungen (Ringsideroblasten) Dysplasie bei mehr als einem Zelltyp Weniger als fünf Prozent Blasten oder weniger als 15 Prozent Ringsideroblasten Hinweis: Bei Patienten mit mehr als 15 Prozent Ringsideroblasten wird der Subtyp als RCMD-RS bezeichnet Fünf bis neun Prozent Blasten im Knochenmark Normale Anzahl an Blasten im Blut Zehn bis 19 Prozent Blasten im Knochenmark Es können Blasten im Blut vorhanden sein Deletion des Chromosoms 5q; keine weiteren Chromosomenanomalien Hinweis: Tritt häufiger bei Frauen ab einem Alter von 65 Jahren mit leichter bis moderater Anämie, einer verringerten Anzahl an weißen Blutkörperchen und einer normalen bis erhöhten Anzahl an Blutplättchen auf; Lebenserwartung über fünf Jahre nach der Diagnose Im Knochenmark sind oft keine Zellen vorhanden (hypozellulär) Kommt selten vor Ungewöhnliche Merkmale, wie beispielsweise Vernarbungen im Knochenmark (Fibrosen) Hinweis: Nur ein oder zwei Prozent der MDS- Patienten haben diesen Subtyp Informationen zu MDS 17

20 FAB (Französisch-Amerikanisch-Britische)-Klassifikation Das FAB-System unterteilt MDS basierend auf dem Prozentanteil der Blasten im Knochenmark und dem peripheren Blut in fünf Subtypen. Dieses Klassifikationssystem wird heute nicht mehr so oft verwendet wie die WHO-Klassifikation, jedoch wird es hier zur Bezugnahme erläutert. FAB-Typ % Blasten im Blut % Blasten im Knochenmark RA (Refraktäre Anämie) < 1 < 5 RARS (Refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten) RAEB (Refraktäre Anämie mit Blastenüberschuss) < 1 < 5 < RAEB-t (RAEB in Transformation) CMML (Chronische myelomonozytäre Leukämie) < Scoringsysteme für MDS Scoringsysteme wurden entwickelt, um die Schwere der MDS, die voraussichtliche Überlebenszeit und das Risiko zu bestimmen, dass sich MDS in eine akute myeloische Leukämie (AML) entwickelt. Anhand Ihres Scores kann Ihr Arzt die folgenden Fragen beantworten: Wie schwer ist Ihre MDS? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich daraus eine AML (akute myeloische Leukämie) entwickelt? Wie lange haben Sie voraussichtlich noch zu leben? Sowohl der IPSS als auch der IPSS-R wurden anhand von Patientendaten entwickelt, die vor der Behandlung erfasst wurden. Die voraussichtliche Überlebenszeit lässt sich bei Patienten, die sich in Behandlung befinden, wahrscheinlich verlängern. Internationaler Prognosescore (IPSS) Der IPSS weist den Patienten auf der Grundlage dreier Faktoren einen Score zu: Zytogenetik (Änderungen in der DNA der Zelle), Zytopenien (verringerte Anzahl an Blutzellen) und Prozentanteil an Blasten (unreife Zellen im Blut und Knochenmark). Jedem Faktor wird ein Score zugewiesen. Anhand der Scores insgesamt kann beurteilt werden, welcher Risikogruppe Sie angehören. Wenn Ihr IPSS-Score 0 ist, gehören Sie in die Niedrigrisikogruppe. Wenn Ihr IPSS-Score 0,5 bis 1 ist, gehören Sie in die Intermediär-1-Risikogruppe. Die Niedrig- und Intermediär-1-Risikokategorien werden gemeinsam als Niedrigrisiko-MDS eingestuft. Wenn Ihr IPSS-Score 1,5 bis 2 ist, gehören Sie in die Intermediär-2-Risikogruppe. Wenn Ihr IPSS-Score über 2,5 ist, gehören Sie in die Hochrisikogruppe. Die Intermediär-2- und Hochrisikokategorien werden gemeinsam als Hochrisiko-MDS eingestuft. 18 Informationen zu MDS

21 Werte des IPSS Prognostische Variable 0 0,5 1 1,5 2 % Knochenmarkblasten < Karyotyp Günstig: Normal Y, del(5q), del(20q) Intermediär: Sonstige Anomalien Schlecht: Komplex (> 3 Anomalien) oder Anomalien auf Chromosom 7 Zytopenien Prognostische Risikokategorien, Scores und geschätztes Überleben gemäß IPSS Subtyp Score Mediane Überlebenszeit (in Monaten) Niedrig 0 68 Intermediäres Risiko I 0,5-1,0 42 Intermediäres Risiko II 1,5-2,0 14 Hochrisiko < 2,5 5 Revidierter Internationaler Prognosescore (IPSS-R) Der Hauptunterschied zwischen dem IPSS und dem IPSS-R ist der Umgang mit den drei primären Variablen zur Beurteilung von MDS: Der Anteil an Blasten und Zytopenien und der Grad der Chromosomenanomalien (Karyotyp). Im Vergleich zum IPSS ist der IPSS-R in Bezug auf zytogenetische Anomalien und die Schwere der Zytopenien aktualisiert und misst ihnen eine größere Bedeutung bei, während die Blasten-Prozentanteile neu gewichtet werden. Obgleich der IPSS häufiger verwendet wird, so wird er voraussichtlich irgendwann vom IPSS-R abgelöst, je mehr Ärzte und Patienten mit ihm vertraut werden. Informationen zu MDS 19

22 Zytogenetischer Score des IPSS-R Prognostische Teilgruppen Zytogenetische Anomalien Mediane Überlebenszeit (in Jahren) Sehr günstig -Y, del(11q) 5,4 Günstig Intermediär Normal, del(5q), del(12p), del(20q), doppelt einschl. del(5q) del(7q), +8, +19, i(17q), sonstige einzelne oder doppelte unabhängige Klone 4,8 2,7 Schlecht Prognostische Variable 0 0,5 1 1, Zytogenetik Sehr günstig -7, inv(3)/t(3q), del3q, doppelt einschl. -7/del(7q), Komplex: 3 Anomalien Sehr schlecht Komplex: > 3 Anomalien 0,7 Werte auf dem IPSS-R Günstig Intermediär Schlecht Sehr schlecht Knochenmarkblasten (%) 2 > 2 - < > 10 Hämoglobin < 10 < 8 1,5 Blutplättchen < 100 < 50 ANC 0,8 < 0,8 Prognostische Risikokategorien, Scores und geschätztes Überleben gemäß IPSS-R Risikokategorie Risikoscore Sehr niedrig 1,5 8,8 Niedrig > 1,5-3 5,3 Intermediär > 3-4,5 3,0 Hoch > 4,5-6 1,6 Sehr hoch > 6 0,8 Überlebenszeit (in Jahren) Zusammenfassung Bei den MDS-Klassifizierungs- und -Scoringsystemen handelt es sich um wichtige Instrumente, die Ihnen und Ihrem Arzt wesentliche Informationen zu Ihrem MDS liefern. Sie zeigen: Wie schwer ist Ihr MDS ist Welche Arten von Medikamenten oder Therapien für Sie am besten geeignet sind Wie Ihre Krankheit mit der Zeit wahrscheinlich fortschreiten wird Wie lange Sie voraussichtlich noch zu leben haben 20 Informationen zu MDS

23 Behandlungsmöglichkeiten bei MDS Bis vor kurzem gab es bei MDS nur wenige Behandlungsmöglichkeiten. Jetzt gibt es mehr Optionen als zuvor. Es ist gut zu wissen, dass ich Optionen habe. Peter Das Hauptziel bei der Behandlung von MDS ist, die Lebenserwartung der Patienten zu verlängern. Ein wesentlicher Punkt beim Erreichen dieses Ziels ist es, die Anzahl der gesunden Zellen in Ihrem Blut zu erhöhen (Blutbild). Wenn die Anzahl Ihrer Blutzellen steigt: benötigen Sie weniger Transfusionen mit roten Blutkörperchen oder Blutplättchen bessern sich Ihre Symptome erhöht sich Ihre Lebensqualität Erstellen eines Behandlungsplans Ihr Arzt muss mehrere Faktoren berücksichtigen, um den für Sie bestmöglichen Behandlungsplan auszuarbeiten. Dazu gehören: Ihre Symptome Ihr Alter Ihr MDS-Subtyp (siehe Seite 19) Ihr Score gemäß IPSS oder IPSS-R (siehe Seite 20) Sonstige schwere Erkrankungen oder Störungen Ob jemand willens und in der Lage ist, Ihnen Knochenmark-Stammzellen zu spenden (vorzugsweise ein Familienangehöriger) Die Behandlung von MDS hat mehrere Ziele. Dazu gehören: Die Anzahl gesunder Zellen in Ihrem Blut zu erhöhen Gesunden Zellen beim Heranreifen zu helfen Abnorme Knochenmarkszellen zu abzutöten Die Anzahl junger, unreifer Blutzellen (Blasten) in Ihren Knochen zu reduzieren Die für MDS verwendeten Behandlungsansätze können in die folgenden Typen unterteilt werden: Die aktive Beobachtung ist ein Ansatz, den Ihr Arzt möglicherweise vorschlägt, wenn Ihr Blutbild nicht allzu schlecht ist und Sie keine Symptome oder nur geringfügige Symptome haben. Bei der unterstützenden Behandlung wird Ihnen geholfen, mit den Symptomen der MDS umzugehen. Das Ziel der unterstützenden Behandlung kann aber auch sein, das Blutbild zu verbessern und gegen Infektionen anzugehen. Eine immunsuppressive Therapie (Medikamente, mit denen die Immunantwort des Körpers unterdrückt wird) kann das Blutbild bei manchen Patienten verbessern. Von der US-Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassung FDA zur Behandlung von MDS zugelassene Arzneimittel verhindern das Wachstum abnormer Zellen und stimulieren das Wachstum gesunder Knochenmarkszellen. Bei der intensiven Chemotherapie werden die MDS mit Arzneimitteln behandelt, die abnorme Zellen abtöten. Sie töten jedoch auch normale Zellen, so dass das Blutbild nach der Chemotherapie schlechter sein kann als vorher sowie Blutzellenund Blutplättchentransfusionen notwendig werden, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht. Informationen zu MDS 21

24 Bei der Stammzellentransplantation werden beschädigte Stammzellen im Knochenmark durch gesunde Stammzellen eines Spenders ersetzt. Eine Stammzellentransplantation ist derzeit das einzige potenzielle Heilmittel bei MDS. MDS-Therapietabelle Mehr über die verschiedenen Therapietypen erfahren Sie in der nachstehenden Tabelle. Dort steht, welche Auswirkungen jede Therapie für den Körper hat und wie die MDS damit bekämpft werden. Behandlungsoptionen bei MDS (Fortsetzung auf S. 23 und 24) Behandlungskategorie Spezifischer Therapietyp Name des Medikaments Werfen Sie zunächst einen Blick auf die Behandlungskategorie und lesen Sie dann Näheres über den jeweiligen Therapietyp. In der Spalte Name des Medikaments werden der generische und der Markenname der eingesetzten Medikamente aufgeführt. In der Spalte Mögliche Wirkung erfahren Sie, wie durch die Therapie Ihre Symptome gelindert und das Blutbild bzw. MDS-Krankheitsbild gebessert werden kann. In der fünften und letzten Spalte, Wem es helfen kann, wird angegeben, welchen Patienten mit welcher Art von MDS durch die Therapie geholfen werden kann. Mögliche Wirkung Wem es helfen kann Aktive Beobachtung Sie selbst und Ihr Arzt beobachten Ihr MDS anhand regelmäßiger Blutuntersuchungen Es wird sichergestellt, dass Sie die nötige Behandlung erhalten, falls sich Ihr MDS verschlechtert Patienten mit Niedrigrisiko-MDS, die gegenwärtig keine Bluttransfusionen benötigen Unterstützende Behandlung Transfusionen von roten Blutkörperchen und Blutplättchen Verbessert das Blutbild Es kann Patienten mit allen MDS-Subtypen geholfen werden kann neben aktiven Therapien angewendet werden Unterstützende Behandlung Antibiotika Hängt von der zu behandelnden Infektion ab Senkt das Risiko, sich eine Infektion einzufangen bzw. wird zur Behandlung einer Infektion eingesetzt Es kann Patienten mit allen MDS-Subtypen geholfen werden, je nach Bedarf kann neben aktiven Therapien angewendet werden Unterstützende Behandlung Wachstumsfaktoren für rote Blutkörperchen Erythropoietin oder EPO (Procrit, Epogen ) Darbepoetin (Aranesp ) Regt das Wachstum und die Reifung roter Blutkörperchen an und verbessert das rote Blutbild Am besten geeignet für Patienten mit Niedrigrisiko-MDS, je nach EPO-Spiegel 22 Informationen zu MDS

25 Behandlungsoptionen bei MDS (Fortsetzung auf S. 24) Behandlungskategorie Spezifischer Therapietyp Name des Medikaments Mögliche Wirkung Wem es helfen kann Unterstützende Behandlung Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor oder G-CSF (Filgrastim, Neupogen ) Granulozyten-Makrophagen-Koloniestimulierende Faktoren oder GM-CSF (Leukine ) Regt das Wachstum und die Reifung weißer Blutkörperchen an Am nützlichsten für Patienten mit Niedrigrisiko-MDS, Vorsicht bei Hochrisiko- MDS bei schlechtem weißem Blutbild Unterstützende Behandlung Eisenchelationstherapie Deferasirox (Exjade ) Deferoxamin (Desferal ) Nach vielen Bluttransfusionen kann sich zu viel Eisen im Blut ansammeln Mittels Eisenchelation wird die Eisenüberladung behandelt und das überschüssige Eisen aus dem Blut entfernt Am nützlichsten für Patienten mit Niedrigrisiko-MDS nach einer großen Anzahl bisheriger Bluttransfusionen Von der FDA zur Behandlung von MDS zugelassene Medikamente Immunmodulierende und anti-angiogene Wirkstoffe Lenalidomid (Revlimid ) Beseitigt vermutlich die Wirkung von im Knochenmark produzierten schlechten Chemikalien und verlangsamt das Wachstum von Blutgefäßen, die die MDS-Zellen transportieren Von der FDA zur Behandlung aller MDS- Subtypen zugelassen. Am wirksamsten bei Hochrisiko-MDS Von der FDA zur Behandlung von MDS zugelassene Medikamente Hypomethylierende Wirkstoffe 5-Azacitidin (Vidaza ) Decitabin (Dacogen ) Verhindert das Wachstum abnormer Knochenmarkszellen Von der FDA für transfusionsabhängige MDS-Patienten mit niedrigem Risiko und einer Chromosom 5-Anomalie (Del(5q)) zugelassen Informationen zu MDS 23

26 Behandlungsoptionen bei MDS Behandlungskategorie Spezifischer Therapietyp Name des Medikaments Mögliche Wirkung Wem es helfen kann Immunsuppressive Therapie Immunsuppressive Wirkstoffe Anti-Thymozyten- Globulin oder ATG (Thymoglobulin, Lymoglobulin, Atgam ) Hält das Immunsystem davon ab, Knochenmarkszellen anzugreifen Bei Niedrigrisiko-MDS Ciclosporin Chemotherapie Niedrigdosierte Chemotherapie Cytarabin (Ara-C ) Hydroxyurea (Hydrea ) Tötet myelodysplastische Zellen ab Zur Behandlung von Patienten mit Hochrisiko-MDS Chemotherapie Hochdosierte Chemotherapie Daunorubicin (Cerubidine ) Idarubicin (Idamycin ), Mitoxantron (Novantrone ) Tötet myelodysplastische Zellen ab Kann zur Behandlung von Patienten mit Hochrisiko-MDS eingesetzt werden Cytarabin (Ara-C ) Stammzelltransplantation Stammzelltransplantation Verschiedene Chemotherapie-Medikamente Bei der Chemotherapie werden alle Knochenmarkszellen zerstört und durch Spenderzellen ersetzt Die einzige Heilungsmöglichkeit für MDS; kann zur Behandlung von Patienten mit Hochrisiko-MDS und passendem Spender eingesetzt werden Klinische Studien Forschungsstudien zur Erforschung neuer Behandlungsmöglichkeiten Therapien, die funktionieren könnten, werden geprüft, ehe sie in die Standardtherapien aufgenommen werden MDS-Patienten, die die Kriterien erfüllen und von der Teilnahme an einer Forschungsstudie profitieren könnten Weitere Informationen finden Sie auf 24 Informationen zu MDS

27 Die Behandlung von Niedrigrisiko-MDS Ich habe Niedrigrisiko-MDS. Ich lasse mir beim Arzt regelmäßig Blut abnehmen. So können wir erkennen, ob sich meine MDS verschlimmert. Berta Aktive Beobachtung Wenn Sie MDS im Frühstadium oder mit sehr niedrigem Risiko haben und derzeit keine Bluttransfusionen benötigen, schlägt Ihr Arzt möglicherweise vor, Ihren Zustand zunächst am besten anhand der sogenannten aktiven Beobachtung zu überwachen. Dabei wird regelmäßig ein Blutbild gemacht, und Ihre Symptome werden im Auge behalten. Unterstützende Behandlung Bei der unterstützenden Behandlung werden die mit MDS assoziierten Symptome aktiv behandelt. Dies wird in der Regel bei Patienten mit Niedrigrisiko-MDS gemacht. Ein Patient mit Niedrigrisiko-MDS: braucht unter Umständen keine Bluttransfusionen hat einen niedrigen oder Intermediär-1-Risikoscore gemäß Internationalem Prognosescore (IPSS) zwischen 0 und 1,0 (weitere Informationen zum IPSS finden Sie auf Seite XX) hat normalerweise keinen Blastenüberschuss im Knochenmark Durch unterstützende Behandlung lässt sich das Blutbild verbessern. So können Probleme wie Anämie, Infektionen und zu starke Blutungen unter Umständen gelindert werden. Diese Art der Behandlung umfasst: Transfusionen von roten Blutkörperchen Transfusionen von Blutplättchen Eisenchelatoren zur Behandlung einer Eisenüberladung Antibiotika Wachstumsfaktoren für rote Blutkörperchen Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen Näheres zu Bluttransfusionen Bluttransfusionen können Patienten mit schlechtem Blutbild helfen. Das Spenderblut durchläuft ein Verfahren, bei dem die roten Blutkörperchen und Blutplättchen vom Plasma getrennt werden. Wenn Sie eine Bluttransfusion erhalten, werden Ihnen vom Spender lediglich die roten Blutkörperchen bzw. Blutplättchen übertragen. Transfusion von roten Blutkörperchen Wenn Sie nicht genug gesunde rote Blutkörperchen haben (d. h. wenn Sie anämisch sind), schlägt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise eine Transfusion von roten Blutkörperchen vor. Bei manchen Patienten ist eine Transfusion nur hin und wieder nötig andere wiederum benötigen sie einmal pro Woche oder alle zwei Wochen. Dies hängt davon ab, über wie viele rote Blutkörperchen Sie verfügen (d. h. von Ihrem Hämoglobin- oder Hämatokritwert). Eine Transfusion kann so oft wie nötig durchgeführt werden. Was ist eine Eisenüberladung? Wenn Sie häufig eine Transfusion roter Blutkörperchen erhalten, sollten Sie Ihren Eisenspiegel überprüfen lassen. Ein Nebeneffekt der Transfusionen ist, dass sich zu viel Eisen in Ihrem Körper ansammelt. Dies kann zu einer sogenannten Eisenüberladung führen. Bei einer Eisenüberladung sammelt sich in Ihrem Herz und anderen lebenswichtigen Organen Eisen an und schädigt diese. Dieser Prozess zieht sich jedoch über Jahre hin. Eine Eisenüberladung kann bereits nach 20 oder 30 Einheiten (Beuteln) mit roten Blutkörperchen zu einem Problem werden. Wenn Ihr Bluteisenwert auch Ferritin genannt zwischen und liegt, ist dieser zu hoch, und Sie müssen behandelt werden. Informationen zu MDS 25

28 Wenn Sie an einer Eisenüberladung leiden, kann Ihr Arzt einen Eisenchelator verschreiben. Dieses Medikament sorgt dafür, dass das überschüssige Eisen aus Ihrem Körper ausgeschieden wird. Zur Behandlung einer Eisenüberladung sind in den USA drei Eisenchelatoren von der FDA zugelassen: Deferasirox (Exjade ) ist ein Medikament in Tablettenform, das mit Saft oder Wasser gemischt und geschluckt wird. Es wird einmal am Tag eingenommen. Deferoxamin (Desferal ) ist ein flüssiger Arzneistoff, der entweder unter die Haut oder in den Muskel gespritzt wird. Sie können ihn auch langsam in eine Vene geben. In der Regel wird das Medikament dreibis siebenmal pro Woche verabreicht. Deferipron (Ferriprox ) ist ein Medikament in Tablettenform, das in der Regel dreimal pro Tag (morgens, mittags und abends) eingenommen wird. Die Anzahl der pro Tag eingenommenen Tabletten hängt von Ihrem Gewicht und der Menge an Eisen in Ihrem Körper ab. Obgleich dieses Medikament zur Behandlung einer Eisenüberladung in den USA und Europa zugelassen ist, wurde es bei Menschen mit MDS noch nicht untersucht und wird daher in der Regel auch nicht empfohlen. Transfusion von Blutplättchen Wenn Sie nicht genügend gesunde Blutplättchen in Ihrem Blut haben, brauchen Sie möglicherweise eine Transfusion von Blutplättchen. Patienten mit zu wenigen Blutplättchen neigen zu blauen Flecken und Blutungen. Dies wird als Thrombozytopenie bezeichnet. Liegt die Anzahl der Blutplättchen unter pro Mikroliter Blut oder kommt es zu Blutungen, ist eine Transfusion von Blutplättchen erforderlich. Dies sollten Sie über Blutplättchen wissen: Blutplättchen überleben nur acht bis zehn Tage. Daher hilft eine Transfusion auch nur für einen kurzen Zeitraum. Im Verlauf der Zeit können die Blutplättchentransfusionen an Wirkung verlieren. Aus diesem Grund schlägt Ihr Arzt vielleicht andere Strategien vor, um Blutplättchentransfusionen möglichst zu vermeiden. Jeder reagiert auf eine zu geringe Anzahl an Blutplättchen anders. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie oft eine Transfusion nötig ist. Weiße Blutkörperchen sind nur sehr kurze Zeit lebensfähig. Daher können Patienten mit einer zu geringen Anzahl an weißen Blutkörperchen nicht mit einer Transfusion behandelt werden. Antibiotika Neutrophile sind eine Art weißer Blutkörperchen, die Infektionen abwehren. Patienten mit zu wenigen gesunden Neutrophilen leider unter Neutropenie. Aufgrund ihrer zu niedrigen Anzahl an weißen Blutkörperchen sind sie recht infektionsanfällig und können Infektionen nur schwer wieder loswerden. Wenn Sie an Neutropenie leiden, verschreibt Ihr Arzt Ihnen unter Umständen Antibiotika Medikamente, die Infektionen vorbeugen und diese bekämpfen. So lassen sich auch Situationen vermeiden, durch die Sie einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt wären. 26 Informationen zu MDS

29 Wachstumsfaktoren für rote Blutkörperchen Wenn Sie nicht ausreichend gesunde rote Blutkörperchen haben, schlägt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise vor, einen Wachstumsfaktor für rote Blutkörperchen zu nehmen. Dieser fordert das Knochenmark auf, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren. Ihre Nieren stellen einen Wachstumsfaktor für rote Blutkörperchen namens EPO bzw. Erythropoietin her. Wenn Sie anämisch sind und nicht genug natürliches EPO bilden, können Sie künstlich synthetisierte Erythropoese-stimulierende Substanzen (ESA) einnehmen. Diese werden als Erythropoietin (Procrit und Epogen ) und Darbepoetin (Aranesp ) verkauft. Möglicherweise verschreibt Ihnen Ihr Arzt neben ESA zusätzlich einen Wachstumsfaktor für weiße Blutkörperchen. Durch diese Kombination lässt sich das rote Blutbild bei bestimmten Patienten verbessern. MDS-Patienten müssen ESA in einer höheren Dosierung einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt, wie viel Sie brauchen. Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen sorgen dafür, dass Ihr Knochenmark weiße Blutkörperchen herstellt. Obgleich Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen hin und wieder verwendet werden, um immungeschwächte oder -supprimierte Menschen mit einer Infektion zu behandeln, werden sie auch in Kombination mit ESA eingesetzt, um die Anzahl der roten Blutkörperchen zu erhöhen. Die folgenden Wachstumsfaktoren werden am häufigsten eingesetzt: G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktoren) werden unter den Markennamen Filgrastim und Neupogen vermarktet. GM-CSF (Granulozyten-Makrophagen-stimulierende Faktoren) werden unter den Markennamen Leukine und Sargramostim vermarktet. Ärzte verschreiben MDS-Patienten nur ungern Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen. Wie sicher die Einnahme von Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen langfristig ist, ist unklar. Aus diesem Grund wird der Einsatz dieser Wachstumsfaktoren bei MDS-Patienten häufig auf die Behandlung von Infektionen (bei gleichzeitigem Einsatz von Antibiotika) beschränkt. Sie werden nicht für MDS-Patienten mit Blastenüberschuss (5 % oder darüber) empfohlen, da sie die Anzahl der Blasten noch weiter erhöhen können. Üblicherweise verwendete medikamentöse Therapien bei MDS In den USA sind drei Medikamente von der FDA zur Behandlung von MDS zugelassen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, welche medikamentöse Therapieoptionen für Sie in Frage kommen. Azacitidin (Vidaza ) für Niedrig- und Hochrisikopatienten bei allen MDS-Subtypen Decitabin (Dacogen ) für Niedrig- und Hochrisikopatienten bei allen MDS-Subtypen Lenalidomid (Revlimid ) für transfusionsabhängige MDS-Patienten mit isolierter Deletion (5q) und niedrigem bis Intermediär-1-Risikoscore gemäß IPSS Informationen zu MDS 27

30 Azacitidin (Vidaza ) Azacitidin war das erste Medikament, das speziell zur Behandlung von MDS eingesetzt wurde und sowohl von Niedrig- als auch Hochrisikopatienten mit allen MDS-Subtypen eingenommen werden kann. Bei Hochrisikopatienten wird es häufiger eingesetzt, jedoch ist auch die Anwendung bei Niedrigrisikopatienten möglich, bei denen andere Therapien nicht oder nicht mehr anschlagen oder die eine zu geringe Anzahl an Blutplättchen und/oder Neutrophilen aufweisen. Dieses Medikament gehört zu einer Reihe von Arzneistoffen, die auf hypomethylierenden Substanzen, auch demethylierende Substanzen genannt, basieren. Diese Arzneistoffe können bei manchen Patienten das Wachstum abnormer Knochenmark-Stammzellen verhindern. In einer Studie mit Patienten einer höheren Risikostufe wurden Patienten, die Azacitidin einnahmen, mit Patienten verglichen, die eine herkömmliche Behandlung erhielten, wie unterstützende Behandlung und Chemotherapie. Dabei wurde festgestellt, dass Patienten, die Azacitidin nahmen: generell eine bessere Lebensqualität hatten länger lebten weniger Transfusionen brauchten mit größerer Wahrscheinlichkeit ein besseres rotes Blutbild hatten wenn sich die Krankheit zu einer akuten Leukämie weiterentwickelte, dies bei Patienten später geschah, die Azacitidin einnahmen Wie wird das Medikament eingenommen? Sie können Azacitidin subkutan nehmen, d. h. unter die Haut spritzen. Es kann aber auch über eine intravenöse Infusion verabreicht werden, wobei das Medikament in eine Vene geführt wird. Azacitidin wird normalerweise fünf bis sieben Tage lang einmal täglich genommen, gefolgt von 21 Tagen ohne Behandlung. Anschließend wird der 28-tägige Behandlungszyklus wiederholt. Patienten sollten Azacitidin mindestens sechs Zyklen lang (ca. sechs Monate lang) einnehmen, ehe bestimmt werden kann, ob das Medikament wirkt. Wenn es zu einer Besserung des Krankheitsbildes kommt, wird es dann so lange weiter angewendet, wie es wirkt. Wenn Sie Azacitidin einnehmen, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören u. a.: Übelkeit und Erbrechen Lockerer Stuhl (Durchfall) Schmerzen auf der Seite, auf der Sie die Spritze erhalten haben Azacitidin kann kurzfristig zu einer Verschlechterung Ihres Blutbildes führen, ehe eine Besserung eintritt. Ihr Blutbild kann vor Beginn des nächsten Behandlungszyklus wieder normal oder besser als normal sein. Decitabin (Dacogen ) Wie auch Azacitidin ist Decitabin ein hypomethylierender Arzneistoff, der bei Niedrigund Hochrisikopatienten mit allen MDS-Subtypen angewendet werden kann. Er wird jedoch hauptsächlich bei Patienten mit Hochrisiko-MSD eingesetzt. In einer Studie wurden Hochrisikopatienten, die Decitabin einnahmen, mit Patienten verglichen, die lediglich eine unterstützende Behandlung erhielten. Dabei stellte sich Decitabin als wirksamer heraus. Bei etwa 30 von 100 Patienten, die mit Decitabin behandelt wurden, zeigten sich: weniger Blasten im Knochenmark ein verbessertes Blutbild Wie wird das Medikament eingenommen? Die Gabe von Decitabin erfolgt als intravenöse Infusion in einer Klinik oder einem Krankenhaus. Die Infusion kann drei Tage lang alle acht Stunden verabreicht werden. Dieses dreitägige Behandlungsschema wird dann in der Regel alle sechs Wochen wiederholt. Die meisten Ärzte geben jedoch über einen Zeitraum von fünf Tagen einmal täglich eine Spritze und wiederholen dies aller vier Wochen (28 Tage). Die Patienten sollten mindestens sechs Behandlungszyklen durchlaufen (ca. sechs Monate), 28 Informationen zu MDS

31 um zu sehen, ob das Medikament anspricht. Bei manchen Patienten zeigt sich die Wirkung bereits nach dem zweiten Behandlungszyklus. Andere wiederum brauchen mehr als sechs Zyklen. Die Behandlung kann so lange fortgesetzt werden, wie es dem Patienten nützt. Wenn Sie Decitabin einnehmen, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören u. a.: Übelkeit Starke Müdigkeit Fieber Decitabin kann kurzfristig zu einer Verschlechterung Ihres Blutbildes führen, ehe eine Besserung eintritt. Manche Ärzte sind der Meinung, dass Decitabin das Blutbild genauso gut verbessert wird Azacitidin und beide Medikamente bei Patienten mit Hochrisiko-MDS die beste Wirkung zeigen. In Studien hat sich jedoch gezeigt, dass dieses Medikament den gleichen Nutzen für das Langzeitüberleben zeigt wie Azacitidin bei Hochrisikopatienten. Lenalidomid (Revlimid ) Lenalidomid ist zur Behandlung von transfusionsabhängigen Niedrigrisiko-MDS- Patienten (niedriger oder Intermediär-1-Risikoscore gemäß IPSS) mit einer Deletionsanomalie (5q) zugelassen entweder isoliert oder gemeinsam mit weiteren Anomalien. Der Begriff isolierte Deletion bezieht sich auf den Verlust des langen Arms von Chromosom 5 als einzige Chromosomenanomalie. (Weitere Informationen zum MDS-Subtyp mit Deletionsanomalie (5q) finden Sie unter Wie werden MDS klassifiziert? auf Seite 16.) Lenalidomid wird als immunmodulierender Wirkstoff eingestuft, da es die Wirkung schlechter Chemikalien im Knochenmark stoppt. Darüber hinaus verlangsamt es das Wachstum neuer Blutgefäße, die die MDS-Zellen versorgen. Somit ist es ein anti-angiogener Wirkstoff. Lenalidomid tötet zudem abnorme Zellen im Knochenmark, die daraufhin durch normale Zellen ersetzt werden. Bei manchen MDS-Patienten kann das Medikament zu einer Besserung der Anämie führen, so dass Bluttransfusionen nicht mehr nötig sind. Wie wird das Medikament eingenommen? Lenalidomid wird oral in Kapselform verabreicht. Es wird in der Regel einmal täglich für Tage eingenommen. Das Medikament sollte vier Zyklen lang (etwa vier Monate) genommen werden, ehe eine Besserung des MDS festgestellt werden kann. Zeigt das Medikament Wirkung, sollte es unbegrenzt weiter eingenommen werden. Die zugelassene Dosis Lenalidomid zur Behandlung von MDS beträgt 10 mg täglich. In einer Studie waren bei 67 von 100 Patienten mit isolierter Del(5q)-Anomalie, die Lenalidomid einnahmen, keine Transfusionen mit roten Blutkörperchen mehr nötig. Viele dieser Patienten zeigten keine MDS-Symptome mehr. Der Nutzen hielt durchschnittlich zwei Jahre lang an. Wenn Sie Lenalidomid einnehmen, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören u. a.: Juckreiz Starke Müdigkeit Knochenschmerzen Lockerer Stuhl (Durchfall) Lenalidomid kann kurzfristig zu einer Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen führen, ehe eine Besserung eintritt. Sie sollten Ihr Blutbild in den ersten acht Behandlungsmonaten einmal pro Woche überprüfen lassen, und anschließend mindestens einmal pro Monat. ACHTUNG: Lenalidomid kann schwere Geburtsfehler verursachen. MDS-Patienten, die dieses Medikament einnehmen, dürfen nicht schwanger werden oder jemanden schwängern. Informationen zu MDS 29

32 Immunsuppressive Therapie Meine Frau und ich haben uns über diese Therapie informiert, mit der eine zu starke Reaktion meines Immunsystems verhindert werden soll. Ich habe dies mit meinen Kindern und meinem Arzt besprochen, und wir sind uns einig, dass diese Behandlung für mich eine gute Option ist. Wir haben mit einer niedrigen Dosierung begonnen, um sicherzugehen, dass ich nicht allergisch reagiere. So weit, so gut. Daniel Bei einigen MDS-Typen hindert das Immunsystem das Knochenmark an der Bildung normaler Blutzellen. Bei der immunsuppressiven Therapie wird das Immunsystem mit Medikamenten daran gehindert, das Knochenmark anzugreifen. Zu diesen Medikamenten gehören ATG (Antithymozytenglobulin) und Ciclosporin. Diese Therapie schlägt bei manchen MDS-Patienten an, insbesondere bei Niedrigrisiko-Patienten. Wie bei jedem anderen Medikament zur Behandlung von MDS auch ist die günstige Wirkung von ATG nur vorübergehend. ATG wird intravenös verabreicht, in der Regel acht bis 12 Stunden pro Tag über einen Zeitraum von vier Tagen. Die Therapie muss im Krankenhaus oder einer sonstigen Einrichtung zur stationären Behandlung durchgeführt werden. Ciclosporin gibt es in flüssiger und in Tablettenform und wird zu Hause eingenommen. Der Nutzen von ATG kann zwei Jahre oder länger anhalten. Bis zu von 100 MDS- Patienten können von einer Behandlung mit ATG profitieren, die Ärzte sind sich jedoch noch immer nicht sicher, wie die Patienten für diese Therapie am besten auszuwählen sind. Nebenwirkungen Wenn Sie ATG nehmen, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören: Schüttelfrost Fieber Nesselsucht Blutdruckabfall Diese Nebenwirkungen lassen nach Behandlungsende nach. Weniger häufige Nebenwirkungen Selten reagiert ein Patient allergisch auf ATG. Diese allergische Reaktion führt zu einem Blutdruckabfall und Atembeschwerden und kann sogar tödlich enden. Wenn Sie überlegen, ATG zu nehmen, sollten Sie zunächst einen Hauttest durchführen, um herauszufinden, ob Sie allergisch auf das Medikament reagieren könnten. Wenn Sie allergisch sind, können Sie ATG dennoch nehmen, aber in diesem Fall müssen Sie mit einer kleinen Menge anfangen, um Ihren Körper an das Medikament zu gewöhnen. Eine weitere Nebenwirkung von ATG ist die Serumkrankheit. Zu dieser kommt es, wenn Ihr Immunsystem auf Fremdproteine im Medikament reagiert. Die Folge sind Fieber, Hausausschlag, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen. Wenn Sie die Serumkrankheit bekommen, merken Sie dies wahrscheinlich ein bis zwei Wochen nach der ersten ATG-Dosis. Ihr Arzt wird der Serumkrankheit mit Steroiden, wie z. B. Prednison, vorbeugen oder diese behandeln. Die Behandlung von Hochrisiko- MDS Hochrisiko-MDS kann jeder Patient jederzeit im Verlauf der Krankheit entwickeln. In der Regel ist Hochrisiko-MDS jedoch das Resultat einer Entwicklung von Krankheitsstadien mit geringerem Risiko. Man spricht von Hochrisiko-MDS, wenn ein Patient einen IPSS-Score (Internationaler Prognosescore) von 1,5 oder darüber hat. (Weitere Informationen zum IPSS finden Sie auf Seite XX.) 30 Informationen zu MDS

33 Bei Patienten mit Hochrisiko-MDS ist das Knochenmark häufig von Blasten überfüllt, so dass die anderen Zellen nicht wachsen können. Hochrisiko-MDS ist stark mit akuter myeloischer Leukämie (AML), einer Art Blutkrebs, assoziiert. Das Risiko, AML zu entwickeln AML ist Krebs der weißen Blutkörperchen. Die Diagnose AML wird dann gestellt, wenn bei einem Patienten mehr als 20 von 100 Zellen junge Blutzellen (Blasten) im Blut oder Knochenmark sind. Bei AML stellen die Blasten sehr schnell Kopien von sich selbst her. Dadurch wird die Herstellung roter Blutkörperchen verlangsamt und deren Anzahl infolgedessen verringert (Anämie). Außerdem wird die Herstellung von Blutplättchen verlangsamt mit der Folge eines erhöhten Blutungsrisikos. Im Verlauf der Zeit entwickelt sich aus manchen MDS-Erkrankungen eine AML. Ihr Risiko, AML zu entwickeln, hängt größtenteils davon ab, an welchem MDS-Subtyp Sie leiden: Wenn Sie an refraktärer Anämie (RA) oder refraktärer Anämie mit Ringsideroblasten (RARS) leiden, liegt Ihr Risiko, AML zu entwickeln, bei 1:10 bis 2:10. Wenn Sie an refraktärer Anämie mit Blastenüberschuss (RAEB-1 oder RAEB-2) leiden, ist Ihr Risiko, AML zu entwickeln, größer als 4:10. Therapieformen Zur Behandlung von Hochrisiko-MDS stehen mehrere Medikamente zur Verfügung: Dazu gehören: Hypomethylierende Medikamente (siehe Seite 28) Hochdosierte Chemotherapie-Medikamente, ähnlich denen, die zur Behandlung von AML eingesetzt werden Niedrigdosierte Chemotherapie Derzeit in klinischen Studien untersuchte experimentelle Medikamente oder Kombinationstherapien Chemotherapie Um die Gefahr, abnorme Knochenmarkszellen zu bilden, zu verringern, hat mein Arzt eine hochdosierte Chemotherapie vorgeschlagen. Obgleich sich mein MDS dadurch nicht heilen lässt, lässt sich dadurch zumindest meine Lebensqualität für einige Zeit verbessern. Angela Wenn Ihr Risikoscore gemäß IPPS auf Hochrisiko oder Intermediär-2 lautet, haben Sie ein erhöhtes Risiko, an AML zu erkranken. Um dies zu vermeiden, schlägt Ihr Arzt möglicherweise eine Chemotherapie vor, um Knochenmarkblasten abzutöten. Bei der Chemotherapie bei MDS-Patienten kommen Medikamente zum Einsatz, die Zellen töten. Diese werden als zytotoxische Wirkstoffe bezeichnet. Dabei wird zwischen niedrigdosierten und hochdosierten Therapien unterschieden. Zu den bei der niedrigdosierten Chemotherapie eingesetzten Medikamenten gehören: Cytarabin (Ara-C ) und Hydroxyurea (Hydrea ) Zu den bei der hochdosierten Chemotherapie eingesetzten Medikamenten gehören: Cytarabin (Ara-C ) in Kombination mit entweder Daunorubicin (Cerubidine ), Idarubicin (Idamycin ) oder Mitoxantron (Novantrone ) Informationen zu MDS 31

34 Eine Chemotherapie bringt Nebenwirkungen mit sich. Dazu gehören u. a.: Übelkeit und Erbrechen Geschwüre im Mund Lockerer Stuhl (Durchfall) Haarausfall So funktioniert Chemotherapie Bei der Chemotherapie werden sowohl gesunde als auch abnorme Zellen angegriffen. Ihr Blutbild wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach verschlechtern und Sie für Infektionen oder Blutungen anfällig machen. Daher müssen Sie nach der Behandlung einige Wochen im Krankenhaus bleiben. Während dieser Zeit erhalten Sie Transfusionen mit roten Blutkörperchen und Blutplättchen. Außerdem werden Sie Medikamente einnehmen müssen, um Infektionen abzuwehren. Wenn die Chemotherapie die abnormen Zellen erfolgreich kontrollieren kann, werden die normalen Blutzellen innerhalb einiger Wochen wieder zu wachsen beginnen. Wenn die normalen Zellen wachsen, brauchen Sie immer weniger Transfusionen und Antibiotika vielleicht kommen Sie sogar ganz ohne aus. Nach einer hochdosierten Chemotherapie haben 40 bis 50 von 100 Patienten keine MDS-Symptome mehr. Bei fast 90 von 100 Patienten kehrt die Krankheit jedoch nach fünf, bei den meisten sogar nach zwei Jahren wieder zurück. Mit hochdosierter Chemotherapie allein wird nur selten eine langfristige Remission erzielt. Stammzellentransplantation Ich bin guter Kandidat für eine Stammzellentransplantation. Ich bin diesen Mai gerade erst 52 geworden. Zum Glück ist mein Bruder ein passender Spender und ist mehr als gewillt, mir Knochenmark zu spenden. Wir haben dies gemeinsam als Familie besprochen und uns nach eingehender Überlegung für eine Transplantation entschieden. Der Termin ist kommenden Monat. Joachim Eine Heilungschance für MDS-Patienten bietet die hämatopoetische Stammzellentransplantation. Diese Behandlung ist nicht für alle MDS-Patienten geeignet. Eine Stammzellentransplantation zeigt den größten Erfolg bei Patienten, die: sich allgemein einer guten Gesundheit erfreuen jünger als 60 Jahre sind einen Spender mit passenden humanen Leukozytenantigenen kurz HLA haben. Bei HLA- Antigenen handelt es sich um die Proteine an der Oberfläche Ihrer Blutzellen. keine sonstigen Erkrankungen haben Wie hoch ist die Erfolgsquote? Transplantate von passenden Spendern, die mit dem Patienten verwandt sind, führen in etwa 40 von 100 Fällen zum Erfolg. Transplantate von passenden Spendern, die nicht mit dem Patienten verwandt sind, führen in etwa 20 von 100 Fällen zum Erfolg, die Erfolgsquote nimmt jedoch immer weiter zu. Wenn Sie keinen passenden Spender haben, der eng mit Ihnen verwandt ist (Bruder oder Schwester), sucht Ihr Arzt nach einem passenden, nicht mit Ihnen verwandten Spender. 32 Informationen zu MDS

35 Die Behandlung läuft folgendermaßen ab: Ihr gesamtes oder ein großer Teil Ihres Knochenmarks wird mithilfe hochdosierter Chemotherapie und unter Umständen Strahlentherapie zerstört. Ihr Arzt verabreicht Ihnen intravenös Stammzellen aus dem Knochenmark oder Blut eines gesunden Spenders. Ihr Arzt überwacht Ihr Blutbild genau, um sicherzugehen, dass Ihr Körper die neuen Knochenmark-Stammzellen angenommen hat und Blutzellen herstellt. Dieser Vorgang wird als Transplantateinwachsen bezeichnet und kann bis zu einem Monat dauern. Welche Risiken gibt es? Stammzellen (Transplantate) von Spendern, die nicht mit Ihnen verwandt sind, können Ihren Körper angreifen und ihn als fremd betrachten. Dies wird Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GVHR) genannt. Die GVHR kann von leicht bis schwer reichen. Es sind noch weitere Transplantationen möglich: Bei der Stammzelltransplantation mit perihpheren Blut werden Stammzellen aus den Blutgefäßen des Spenders statt aus dem Knochenmark verwendet. Bei der Transplantation von Nabelschnurblut werden unmittelbar nach der Geburt eines Kindes Stammzellen aus der Nabelschnur und Plazenta entnommen. Diese werden eingefroren, bis sie gebraucht werden. Bei der Stammzelltransplantation mit reduzierter Konditionierungsintensität wird eine leichtere Form der Chemotherapie verwendet als bei Standard- Knochenmarktransplantationen. Dadurch werden die Nebenwirkungen der Chemotherapie gemildert, so dass sie von älteren Personen besser toleriert wird. Durch diese Art der Behandlung wird das GVHR-Risiko jedoch nicht reduziert. Derzeit wird untersucht, ob diese Methode auch für jüngere Patienten in Frage kommt, bei denen die Standardtherapien bislang keinen Erfolg gezeigt haben. Zusammenfassung Zu den Behandlungsoptionen bei MDS gehören: Unterstützende Behandlung, wie Transfusionen von roten Blutkörperchen und Blutplättchen, Antibiotika und Wachstumsfaktoren Von der FDA (US-Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneitmittelzulassung) zur Behandlung von MDS zugelassene Medikamente Immunsuppressive Therapie Chemotherapie Stammzelltransplantationen Informationen zu MDS 33

36 Informationen zu klinischen Studien Die Forschung sucht stets nach neuen und besseren Möglichkeiten zur Behandlung von MDS. Es werden kontrollierte klinische Studien, auch Forschungsstudien genannt, durchgeführt. Diese Studien werden oft an Universitätskliniken weltweit durchgeführt. Der Zweck dieser Studien: Vergleich neuer Therapien oder Therapiekombinationen mit Standardtherapien oder Erforschung dieser Therapien ohne Vergleichsgruppe Die Forschung gewinnt weitere Informationen zu Standardtherapien Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit neuer Therapien Sie sollten herausfinden, ob Sie für eine klinische Studie in Frage kommen, wenn: Sich Ihr MDS durch Standardtherapien nicht gebessert hat Ihr MDS nach erfolgreichen Standardtherapien zurückgekehrt ist Sie nicht mit der Wirkung der Standardtherapien zufrieden sind Ehe Sie sich zur Teilnahme an einer klinischen Studie entschließen, sollten Sie die potenziellen Risiken und Vorteile mit Ihrem Arzt besprechen. Klinische Studien zu Bluterkrankungen Auf der Website des EU Clinical Trials Register (EU- Studienregister) können Sie nach Prüfplänen und Ergebnissen zu klinischen Interventionsstudien suchen, die in der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) durchgeführt werden sowie außerhalb von EU/EWR, wenn sie Teil eines pädiatrischen Prüfkonzepts (PIP) sind. Um eine klinische Studie in der Europäischen Union zu suchen, richten Sie Ihren Webbrowser auf und geben Sie myelodysplastische Syndrome in das Suchfeld ein. Sie sollten alle Ihre Behandlungsoptionen mit Ihrem Arzt und Ihren Familienangehörigen besprechen. Bringen Sie möglichst viel über die für Sie besten Behandlungsoptionen in Erfahrung. Das Gute ist, dass Ärzte und Forschung bei der Behandlung von MDS und deren Symptomen große Fortschritte machen. Wir wünschen Ihnen mit dem Behandlungsplan, für den Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt entscheiden, viel Erfolg. 34 Informationen zu MDS

37 Fünf Schritte zu einer aktiven Teilnahme an Ihrer Behandlung Ich habe eine Ärztin gefunden, der ich vertraue und die auf Bluterkrankungen spezialisiert ist. Sie ist über die neuesten Forschungsergebnisse informiert und nimmt sich Zeit, alle meine Fragen zu beantworten. Letzten Endes muss ich mit dem Ergebnis leben, also bin ich auch derjenige, der die Entscheidungen treffen muss. Meine Ärztin hilft mir dabei, die bestmögliche Wahl zu treffen. Carsten Was Sie höchstwahrscheinlich mit anderen von MDS Betroffenen gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass Sie möglichst selbst entscheiden möchten. Nachfolgend finden Sie fünf Schritte zu einer aktiven Teilnahme an Ihrer Behandlung. 1. Finden Sie einen Experten für Bluterkrankungen, dem Sie vertrauen Bitten Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Krankenkasse um eine Empfehlung für einen Facharzt (einen Hämatologen oder Onkologen). Sie können sich auch an eine Universitätsklinik in Ihrer Nähe wenden. Wählen Sie einen Arzt, der sich gut mit MDS und ähnlichen Knochenmarkerkrankungen auskennt. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Arzt Ihre Fragen ausführlich beantwortet, alle Ihre Behandlungsoptionen erläutert und Sie in Entscheidungen zu Ihrer Behandlung einbezieht. 2. Bringen Sie so viel wie möglich über MDS und die Behandlungsoptionen in Erfahrung Wir beglückwünschen Sie, dass Sie den vorliegenden Patientenleitfaden lesen und möchten Sie ermutigen, ihn an Ihre Freunde und Familienmitglieder weiterzugeben. Wenn Sie weitere Informationen dazu benötigen, wie Ihnen die AA&MDSIF helfen kann und wie Sie kostenloses Informationsmaterial zu MDS und zum Leben mit einer Knochenmarkerkrankung anfordern können, besuchen Sie uns bitte auf 3. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und sonstigen Gesundheitsversorgern Notieren Sie sich Ihre Fragen vor Ihrem Termin. Stellen Sie so viele Fragen, wie Sie möchten. Wenn Sie die Antwort Ihres Arztes nicht ganz verstanden haben, fragen Sie erneut nach. Denken Sie daran: Ihr Arzt ist dazu da, Ihnen zu helfen! Nachfolgend finden Sie 15 Beispielfragen. Zu meiner Krankheit 1. Welchen MDS-Subtyp habe ich? (Notieren Sie Ihren MDS-Subtyp hier: ) 2. Wie ernst ist meine Krankheit? (Notieren Sie hier Ihren Score gemäß Internationalem Prognosescore (IPSS) bzw. Revidiertem Internationalem Prognosescore (IPSS-R): (Näheres zum IPSS und IPSS-R erfahren Sie auf Seite 18, 19.) Informationen zu MDS 35

38 3. Welche Erfahrungen haben andere Patienten mit einer ähnlichen Krankheit und Therapie gemacht? Zu meiner Behandlung 4. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? 5. Welche Behandlung empfehlen Sie für mich? Warum? 6. Wie wahrscheinlich ist es, dass sich die Krankheit unter der Behandlung bessert? 7. Handelt es sich dabei um eine Standardtherapie oder eine neue oder experimentelle Therapie? 8. Wie lange dauert es, bis die Behandlung anschlägt? Wann werde ich wissen, ob sie funktioniert? 9. Kann meine Krankheit auch nach erfolgreicher Behandlung wiederkehren? Zu meinen Medikamenten 10. Wurde das Medikament von der US- Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassung (FDA) zugelassen? Für welche Subtypen ist es zugelassen? 11. Wie muss ich das Medikament einnehmen? Wie oft muss ich es nehmen? 10. Wie lange werde ich das Medikament nehmen müssen? 12. Welche Nebenwirkungen hat das Medikament? Wie werden diese kontrolliert? 13. Welche Langzeitwirkungen hat das Medikament? 14. Wie viel kostet es? Übernimmt die Krankenkasse/ Krankenversicherung die Kosten? 4. Notieren Sie sich Ihre medizinischen Daten Führen Sie ein Notizbuch mit Fragen und nehmen Sie es zu Ihren Arztterminen mit. Bitte Sie einen Familienangehörigen, zu den Terminen mitzukommen, um Ihnen mit den Notizen zu helfen. Zeichnen Sie die Informationen zu Ihrer Krankheit auf einem Computer oder in einem Ordner auf. Sie können Details zu Ihren Symptomen und Ihrer Behandlung auch im hinteren Teil dieses Patientenleitfadens notieren. Richten Sie Ihren Webbrowser auf treatment-tracking-tools. Dort finden Sie nützliche Tipps zur Aufzeichnung Ihrer Behandlung. 5. Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen Therapieplan aus Arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, um den bestmöglichen Behandlungsplan für Ihren MDS- Subtyp zu finden. Gehen Sie die Risiken und Vorteile gemeinsam durch. Auf diese Weise können Sie eine informierte Entscheidung bezüglich Ihrer Behandlung treffen. Zusammenfassung Spielen Sie eine aktive Rolle bei Ihrer Behandlung: Finden Sie einen Experten für Bluterkrankungen, dem Sie vertrauen (einen Hämatologen oder Onkologen). Bringen Sie so viel wie möglich über MDS und die Behandlungsoptionen in Erfahrung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und sonstigen Gesundheitsversorgern. Notieren Sie sich Ihre medizinischen Daten. Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen Therapieplan aus. 36 Informationen zu MDS

39 Erfolgreich mit MDS leben Medikamente sind eine große Hilfe. Aber es gibt noch weitere Faktoren. Was ich zum Frühstück esse ist genauso wichtig. Ebenso, dass ich möglichst aktiv bleibe. Indem ich auf mich acht gebe, fühle ich mich ganz einfach besser. Carola Ihr Lebensstil spielt beim Umgang mit MDS eine wichtige Rolle. Indem Sie auf sich Acht geben und sich um Körper und Geist kümmern, bleiben Sie so gesund wie möglich. Kümmern Sie sich um Ihren Körper Ernähren Sie sich gesund. Es gibt keine bestimmte Ernährungsweise, durch die sich MDS bessern oder verschlechtern. Die Empfehlung von Fachleuten ist, sich so ausgewogen wie möglich zu ernähren und viel Obst und Gemüse zu essen. Ein Ernährungsberater kann Ihnen dabei helfen, einen für Sie geeigneten Ernährungsplan zu finden. Befragen Sie Ihren Arzt, ehe Sie Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine oder pflanzliche Präparate zu sich nehmen, um sicherzugehen, dass hierdurch keine Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten entstehen. Die richtige Menge körperlicher Betätigung Sie tun Ihrem Körper etwas Gutes, wenn Sie sich regelmäßig bewegen, selbst dann, wenn Sie nicht allzu viel Energie haben. Sie müssen jedoch unter Umständen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen. Ihr Arzt kann Ihnen dabei helfen, einen für Sie geeigneten Fitnessplan zu finden. Wenn Sie zu wenige rote Blutkörperchen haben, sollten Sie: Aktivitäten vermeiden, bei denen Sie Schmerzen in der Brust, Atembeschwerden oder einen schnellen Herzschlag bekommen. Fragen Sie Ihren Arzt, wie viel und welche Art von Bewegung für Sie am besten ist. Sie Aktivitäten in großer Höhe vermeiden. Ab einer bestimmten Höhenlage kann sich die Krankheit verschlimmern. Sie Ihren Arzt befragen, ehe Sie Flugreisen unternehmen, da die Sauerstoffkonzentration im Flugzeug geringer sein kann. Wenn Sie zu wenige weiße Blutkörperchen haben, treffen Sie die folgenden zusätzlichen Vorkehrungen, um sich vor Infektionen zu schützen: Waschen Sie oft die Hände. Haben Sie immer eine antibakterielle Desinfektionslösung dabei. Verwenden Sie diese, wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind. Vermeiden Sie große Menschenmengen und kranke Personen. Schützen Sie sich vor Keimen (Infektionsgefahr). Putzen Sie sich regelmäßig die Zähne, um der Notwendigkeit von Zahnbehandlungen vorzubeugen. Durch Zahnbehandlungen können Infektionen entstehen. Wenn Sie zu wenige weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen haben, befragen Sie Ihren Arzt, ehe Sie sich die Zähne putzen oder Zahnseide benutzen. Achten Sie darauf, dass sich geringfügige Infektionen nicht verschlimmern. Wenn Sie Fieber haben oder sich sehr abgeschlagen fühlen, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit. Es könnte sich dabei um frühe Anzeichen einer Infektion handeln. Achten Sie darauf, keine zu heißen Speisen zu verzehren. Durch Verbrennungen im Mund begünstigen Sie Infektionen. Informationen zu MDS 37

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