Neue Informationskampagne: Lust auf schwul sein, Lust auf Leben
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- Peter Böhme
- vor 6 Jahren
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1 Neue Informationskampagne: Lust auf schwul sein, Lust auf Leben Die Kommunikation der Kampagne setzt nach Jörg Eberhard von der Agentur die fliegenden fische stark auf eine fröhliche, positive und inspirierende Stilistik. Abseits der Zeigefingermoral lehnt sie sich strikt gegen eine stigmatisierende Sprache auf. Der Kernansatz ist es, die schwulen Zielgruppen möglichst authentisch und direkt in ihrem täglichen Umfeld zu erreichen. Ein breiter Werbedruck ist bei den verfügbaren Budgets nicht möglich, umso mehr Bedeutung erhalten unkonventionelle und besonders treffsichere Mittel für die Szenearbeit. In der ersten Phase, welche Anfang Oktober begonnen hat, lief die Kampagne im Internet. Ab sofort aber geht sie mit unterschiedlichsten Info-Materialien und Give-Aways in die schwule Szene und wird dort von den Vor-Ort-Mitarbeitern aller AIDS-Hilfen verteilt werden. In den nächsten Wochen werden die Mitarbeiter für schwule Prävention zielgruppenadäquate Tools in teilweise sehr hohen Auflagen wie z.b Stück Gratis-Kondome in konsequentem Kampagne-Design verteilen. Mit der größten jemals in Österreich umgesetzten Informationskampagne für schwule Männer wollen die AIDS-Hilfen Österreichs vermeiden, dass es in Österreich wie in Deutschland oder der Schweiz zu dramatischen Zuwächsen bei HIV- Neudiagnosen bei schwulen Männern kommt. Die Kampagne wird aus laufenden Förderungen für die Informationsarbeit der AIDS-Hilfen in Österreich durch das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend und durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren ermöglicht. Ein Danke gilt hier den Firmen Gilead, Bristol-Myers Squibb, dem Internetportal Gaynet.at, dem ÖGB, Taxi 40100, Stadt und Land Salzburg. DSA Maritta Teufl-Bruckbauer Geschäftsführerin Aidshilfe Salzburg Jörg Eberhard Kreativ Direktor die fliegenden fische werbeagentur
2 AIDS-Hilfe Arbeit in Österreich Es ist beinahe 25 Jahre her, dass in Österreich der erste Fall der erworbenen Immunschwäche AIDS dokumentiert wurde. Zwei Jahre später, 1985, wurde in Wien die erste AIDS-Hilfe gegründet, 1986 entstanden die ersten AIDS-Hilfen in den Bundesländern. Seit 1991 bestehen sieben eigenständige Vereine in sieben Bundesländern. Jedes Bundesland - abgesehen von Niederösterreich und dem Burgenland hat seither seine eigene lokale AIDS-Hilfe. Trotz der regionalen Eigenständigkeit sind die sieben AIDS-Hilfen ÖSTERREICHS einem gemeinsamen Ziel verpflichtet. Gemeinsame Projekte, wie z.b. die Kampagne Lust auf schwul sein, Lust auf Leben sind notwendig und sinnvoll, um mit den vorhandenen Ressourcen ein möglichst großes Publikum erreichen zu können, betont Elke Schlitz (Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien). Die neue Kampagne der AIDS-Hilfen Österreichs für Männer, die Sex mit Männern haben, wird aus laufenden Förderungen für die Informationsarbeit der AIDS-Hilfen in Österreich durch das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend sowie die Landesregierung Salzburg, Abteilung Gesundheit und die Wohlfahrtsabteilung der Stadtgemeinde Salzburg ermöglicht. Ein großes Dankeschön gilt darüber hinaus den Firmen Gilead und Bristol-Myers Squibb, dem Internetportal Gaynet.at, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, der Taxifunkzentrale Taxi und natürlich der Agentur "die fliegenden fische". Elke Schlitz Geschäftsführerin Aids Hilfe Wien
3 Hintergrundinformation MSM und HIV/AIDS Die AIDS-Hilfen Österreichs präsentieren eine neue Informationskampagne für schwule Männer. Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), gehören seit dem Auftreten der ersten Fälle von HIV/AIDS zu den besonders vulnerablen Gesellschaftsgruppen. Pro Jahr infizieren sich in Österreich fast 150 schwule Männer mit HIV also drei pro Woche. Das ist ein Drittel der jährlichen HIV-Diagnosen in Österreich. Österreich gehört zwar nicht zu den Ländern, wo schwule Männer den größten Teil der Epidemie stellen, doch wir dürfen hier keine falsche Sicherheit aufkommen lassen. Studien zeigen, dass schwule Männer sehr gut informiert sind und auch in einem sehr hohen Ausmaß über ihren HIV-Status Bescheid wissen, meint Mag. Frank M. Amort (Leiter der Präventionsabteilung der Aids Hilfe Wien) und ergänzt: Bei der Umsetzung von Safer Sex gibt es aber Schwächen. Es gibt eine gewisse Müdigkeit bei der konsequenten Kondomanwendung. Eine aktuelle Untersuchung, die die Aids Hilfe Wien in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin im Frühjahr 2007 mit Unterstützung der Stadt Wien in Szene-Medien durchführte und an der 854 schwule Männer in ganz Österreich teilnahmen, brachte folgende Ergebnisse: 33,6 % der befragten Männer gaben an, beim letzten Analverkehr kein Kondom verwendet zu haben. Je jünger die befragten Personen sind, desto eher wird auf das Kondom verzichtet. Je niedriger die Ausbildung, desto eher wird auf das Kondom verzichtet. In offen geführten Beziehungen verzichten 34,4% auf ein Kondom, obwohl keineswegs alle Sexualkontakte, die außerhalb der Beziehung stattfinden, geschützt stattfinden. HIV/AIDS hat für schwule Männer jedoch nur scheinbar seine Gefahr verloren: 45% fürchten sich (laut einer bereits 2006 durchgeführten Erhebung im Rahmen des EU-Projektes Bordernet) vor eine HIV-Infektion und bei 30% ist diese Angst sogar sehr groß. HIV-Prävention darf aber nicht auf Angst aufbauen. Das Ziel ist daher, die konsequente Kondombenutzung zu stabilisieren und auszubauen. Dies wollen die AIDS-Hilfen in optimistischer, lustvoller und lebensbejahender Weise umsetzen. Mag. Frank M. Amort Abteilungsleiter Prävention Aids Hilfe Wien
4 Statistik der AIDS-Hilfen Österreichs AIDS in Österreich 1. AIDS-Erkrankungen von 1983 bis 08. Oktober , davon verstorben derzeit AIDS-PatientInnen 34,8% Homo/bisexuell (892) 24,2% IV-Drogen (622) 19,4% Heterosexuell (499) 1,0% Mutter-Kind (26) 20,9% Frauen (35,4% Drogen, 46,2% Hetero) 79,1% Männer (21,3% Drogen, 12,4% Hetero, 43,9% Homo) Bundesländer Wien ,91% Burgenland 30 1,17% Kärnten 67 2,61% Oberösterreich ,56% Niederösterreich 154 6,00 % Salzburg 108 4,21% Steiermark 181 7,05% Tirol ,01% Vorarlberg 115 4,48% 2. HIV-Infektionen ca (etwa die Hälfte davon in Wien) 2/3 davon Männer 1/3 davon Frauen 3. Neuinfektionen Täglich 1 bis 2 Neuinfektionen in Österreich. Im Jahr 2006 wurden 442 Neuinfektionen festgestellt (Vergleichszeitraum 2005: 453). Fast 42 Prozent der Neuinfektionen haben sich über heterosexuelle Kontakte infiziert (1998 waren es 27%!), 28,6 Prozent über homosexuelle Kontakte und 20,5 Prozent über intravenösen Drogenkonsum. Pro Jahr werden in Österreich rund 1 Mio. HIV-Antikörper-Tests durchgeführt ( davon im Spendenwesen). Ein Problem ist, dass die Tests oft in der falschen Zielgruppe durchgeführt werden (PensionistInnen u.s.w.). Einerseits wird sehr viel getestet, andererseits wird bei vielen der Betroffenen die HIV-Infektion erst im Zuge der tatsächlichen Erkrankung bekannt. AIDS weltweit Bis Dezember 2006 haben sich laut UNAIDS weltweit zwischen 34,1 und 47,1 Millionen Menschen mit dem Immunschwächevirus infiziert. Allein im vergangenen Jahr kam es zu etwa 4,3 Millionen Neuinfektionen, davon rund bei Kindern unter 15 Jahren. Täglich stecken sich Kinder mit dem HI-Virus an. Besonders alarmierende Zahlen werden nach wie vor aus dem südlichen Afrika, aber z.b. auch aus China gemeldet, wo die Infektionsrate alleine im Jahr 2005 um 30% gestiegen ist. Trotz der verbesserten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten und den Bestrebungen, die Medikamente auch den Betroffenen in der dritten Welt zugänglich zu machen, sind ,9 Millionen Menschen an AIDS gestorben. Eine detaillierte Länderstatistik finden Sie unter
5 Sponsoren GILEAD Sciences GmbH Herr Dr. Manfred Forstenlehner Geschäftsführer Wagramerstraße Wien T +431/ manfred.forstenlehner@gilead.com. Gay-net PINK Marketing GmbH Günther Moser, Prokurist A-1150 Wien, Hütteldorfer Straße 81b/I/12 T +431/ , F DW -25, M / Firmenbuch: FN a, HG Wien Bristol-Myers-Squibb GmbH Columbusgasse Wien T +431/ pharma.austria@bms.com Landesregierung Salzburg Abteilung Gesundheit Chiemseehof 5010 Salzburg T / Taxi Geschäftsführer: Gerhard Pfister Stadt Salzburg Wohlfahrtsabteilung Schloss Mirabell 5020 Salzburg T / ÖGB Wien Laurenzerberg Wien T +431/ wien@oegb.or.at Art-Hotel Blaue Gans Mag. Andreas Gfrerer Getreidegasse Salzburg T / office@blauegans.at
6 Aids Hilfe Wien Elke Schlitz Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien T 01/ E wien@aids.at W Aidshilfe Salzburg DSA Maritta Teufl Bruckbauer Linzer Bundesstraße 10, 5020 Salzburg T 0662/ E salzburg@aidshilfen.at W AIDSHILFE OBERÖSTERREICH DDr. Elisabeth Müllner Langgasse 12, 4020 Linz T 0732/2170 E office@aidshilfe-ooe.at W AIDS-Hilfe Tirol Dr. Lydia Domoradzki Kaiser-Josef-Straße 13, 6020 Innsbruck T 0512/ E tirol@aidshilfen.at W aidshilfe Kärnten Dr. Günther Nagele Bahnhofstraße 22/1, 9020 Klagenfurt T 0463/ E kaernten@hiv.at W Steirische Aids-Hilfe Dr. Lola Fleck Schmiedgasse 38, 8010 Graz T 0316/ E steirische@aids-hilfe.at W AIDS-Hilfe Vorarlberg Dr. Renate Fleisch Kaspar-Hagen-Straße 5, 6900 Bregenz T 05574/ E vorarlberg@aidshilfen.at W
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