Matthias Birnstiel. Diabetes. Modul. Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA. Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung
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1 Matthias Birnstiel Modul Diabetes Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung
2 Inhaltsverzeichnis des Moduls Diabetes Anatomie des Knochengewebes Bau des Bewegungsapparates Der passive Bewegungsapparat Bausteine des Knochengewebes Interzellularsubstanz Knochenzellen Physiologie des Knochengewebes Knochenentwicklung Knochenumbauprozesse Regeneration des Knochengewebes Knochenmetabolismus Osteoporose Einteilung der Osteoporose Einteilung nach der Ausdehnung Einteilung nach Alter und Geschlecht Einteilung nach der Ätiologie Primäre Osteoporose vom Typ I Primäre Osteoporose vom Typ II Sekundäre Osteoporose Einteilung der Osteoporose nach dem Schweregrad Pathophysiologie der Osteoporose Pathophysiologie der PMO Pathophysiologie des Knochenverlustes bei CIO Paget- Krankheit Risikofaktoren Symptome Diagnose Prophylaxe Prognose Therapeutische Möglichkeiten
3 Auszug aus dem Modul Diabetes Hauptfunktionen der Pankreashormone Das endokrine Pankreas (Langerhans-Inseln 1 ) bildet (siehe auch Anmerkungen): (B-Zellen), Glukagon (A-Zellen), Somatostatin (D-Zellen): Die Hauptfunktionen dieser Pankreas-Hormone sind: für die Speicherung der aufgenommenen Nahrung in Form von Glykogen, Protein und Fett zu sorgen (), die Energiereserven während der Hungerphase oder bei Arbeit, Stresssituationen etc. wieder zu mobilisieren (Glukagon), dabei den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten, das Wachstum zu fördern (Somatostatin). Anmerkungen Es gibt auch sog. Langerhans-Zellen. Dies sind dendritische Zellen im Stratum spinosum der Epidermis, die der Antigenpräsentation dienen. Als Gewebsmakrophagen sind sie in der Lage, bei Verletzungen der Haut, eingedrungene Antigene zu phagozytieren und zu nahe gelegenen Lymphknoten zu wandern, wo sie mit Lymphozyten interagieren und auf diese Weise eine Immunreaktion initiieren können. Vergessen Sie nicht, dass es auch einen exokrinen Pankreas gibt. Dieses ist eine rein seröse Drüse und die wichtigste Verdauungsdrüse des Menschen. Die Zusammensetzung des Pankreassekrets hängt von der Art der aufgenommenen Nahrung ab. Die exokrine Drüse wird durch die Hormone Sekretin und Pankreozymin (Cholezystokinin) zur Abgabe des Verdauungssaftes angeregt. Viele Enzyme (vor alölem die Proteasen) liegen bei der Produktion in der Drüse in einer inaktiven Form (mit Endung -ogen) vor. Um eine Selbstverdauung des Organes zu vermeiden, werden sie erst am Wirkort (dem Dünndarm) wirksam. Der gehalt des Pankreas beträgt ca mg, wovon pro Tag ca. 2 mg ausgeschüttet werden. Injizieren wir 4 mg pro kg Körpergewicht, sinkt der Blutzuckerspiegel auf etwa die Hälfte. Die Halbwertszeit des s beträgt lediglich ca Min; es wird hauptsächlich in Leber und Niere abgebaut. Die Abbauprodukte, die Aminosäuren, werden entweder wiederverwertet oder über die Niere ausgeschieden. bildung: ist ein Peptid mit 51 Aminosäuren (Abb. 6), das durch Heraustrennung der sog. C-Kette aus Proinsulin (84 Aminosäuren; grosse Bedeutung zur Unterscheidung von Typ-2- und Typ-1 Diabetikern 1 Als Langerhans-Inseln bezeichnet man die endokrinen Zellansammlungen im Pankreas, die unter anderem den Kohlenhydratstoffwechsel regulieren.
4 entsteht und seinerseits von Prä-Pro- abgespalten wird; siehe ). Das aktive enthält zwei Peptidketten (A und B), die durch zwei Disulfidbrücken (-S-S-) miteinander verbunden sind. Proinsulin wird im endoplasmatischen Retikulum der β-zellen gebildet. Unter Beteiligung des Golgi-Apparates entstehen insulinhaltige Granula 2, die ihren Inhalt per Exozytose 3 in den Extrazellulärraum abgeben. Gly -Ile -Val- Glu-Glu-Cys-S-S-Cys-Ser-Leu-Tyr-Glu-Leu-Glu-Asp-Tyr-Cys-Asp Cys A10 S S A8- Ser S Phe-Val-Asp-Glu-His-Leu S Val-Glu-Ala-Leu-Tyr-Leu-Val-Cys-Gly Cys Leu Glu Gly-Ser-His Bemerkungen zur Abbildung 6: Die Abbildung zeigt die Aminosäuresequenz von Human-, Schweine- und Rinderinsulin. Mensch A8 = Thr; A10 = Ile; B30 = Thr. Schwein: A8 = Thr; A10 = Ile; B30 = Ala. Rind: A8 = Ala; A10 = Ala; B30 = Ala. ausschüttung: wird unter basalen Bedingungen (kein Hunger, keine Nahrungsaufnahme) in Episoden von Minuten ausgeschüttet. Dies wird als pulsatile Sekretion bezeichnet. Der Hauptreiz für die ausschüttung ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie). Auch Glukagon (lokal im Pankreas, s.o.) und bestimmte Verdauungstrakt-Hormone fördern die freisetzung. Evtl. existiert zusätzlich ein eigenes «insulin releasing polypeptide» (IRP). Ausserdem führen manche Aminosäuren (Lysin, Arginin, Leucin) und eine Reihe von hypophysären Hormonen sowie einige Steroidhormone zu einer erhöhten ausschüttung. Adrenalin und Noradrenalin (α-rezeptoren) bremsen die ausschüttung. Ein z.b. stark erniedrigter Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) wird im ZNS registriert (Chemorezeptoren für Glukose), worauf sich reflektorisch die Ausschüttung von Adrenalin erhöht. Die normale bzw. physiologische Ausschüttung von erfolgt in zwei Phasen (biphasische Sekretion; Abb. 7). In der ersten Phase kommt es innerhalb von wenigen Minuten zu einer maximalen ausschüttung, die sich dann wieder abschwächt. Nach 10 Minuten folgt die 2. Phase mit anhaltender ausschüttung. Diese Phase hält so lange an, wie der Blutzuckerspiegel über der Norm liegt (Normwerte siehe Abb. 20) Es wird angenommen, dass in der ersten Phase gespeichertes und in der zweiten Phase neu gebildetes abgegeben wird. Die erste Phase hat den Sinn, schnell die Glukoseproduktion der Leber zu hemmen. Die zweite, anhaltende Phase dient der Glukoseaufnahme in den Zielorganen, in erster Linie in die Muskulatur. Arg B30-Lys-Pro-Thr-Tyr-Phe-Phe-Gly Abb. 6: Menschliches wird in den β-zellen der Langerhans-Inseln, die sich über die gesamte Bauchspeicheldrüse verteilen, zunächst als Proinsulin synthetisiert. Anschliessend wird das Proinsulin in überführt. Das selbst besteht aus zwei Ketten von Aminosäuren, die über Disulfidbrücken verbunden sind. Rot: A-Kette; Grün: B-Kette; Blau: Dissulfidbrücken. 2 Granula sind im Licht- oder Elektronenmikroskop sichtbare, rundliche, in der Regel unregelmässig begrenzte Einschlüsse im Zytoplasma. Häufig wird der Begriff «Granulum» als Synonym für Vesikel verwendet. Andere Autoren trennen beide Begriffe dahingehend auf, dass Granula im Gegensatz zu Vesikeln nicht von einer einfachen Membran umschlossen sind. 3 Unter Exozytose versteht man das Ausschleusen von Stoffen (z.b. Neurotransmittern) aus der Zelle. Die Exozytose ist ein komplexer Prozess, der in mehreren Schritten verläuft und durch eine Sequenz von Protein-Protein-Wechselwirkungen gesteuert wird.
5 0 Prozent der basalen Ausschüttung 1. Phase (Leberphase) Abb. 7: Biphasische Insu-linsekretion Phase (Muskelphase) gespeichertes neugebildetes Min ausschüttung nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit (Abb. 8): Nach einer kohlenhydratreicher Mahlzeit werden grosse Mengen an Monosacchariden (Einfachzuckern) resorbiert, die in der Leber zu Glukose metabolisiert werden. Der Blutzuckerspiegel beginnt sofort zu steigen. Gleichzeitig mit dem Blutzuckeranstieg steigt auch der spiegel. In der Folge wird die neue aufgenommene Glukose als Glykogen gespeichert und der Blutzuckerspiegel beginnt zu sinken Glukose (mg/dl) Kohlenhydratreiche Mahlzeit (mu/ml) Glukagon (pg/ml) Abb. 8: Hormonausschüttung nach einer kohlenhydratreicher Mahlzeit Stunden Während ansteigt, sinkt der Spiegel des Glukagons. Alle Vorgänge, die zur Glukoseproduktion führen, werden gestoppt. ausschüttung nach einer kohlenhydratarmen, eiweissreichen Mahlzeit (Abb. 9): Nach einer kohlenhydratarmen, aber eiweissreicher Mahlzeit werden grosse Mengen von Aminosäuren resorbiert. Der Blutzuckerspiegel steigt dabei kaum. Vielmehr ist die Stoffwechselsituation so, dass die hohe Aminosäurekonzentration im Blut die ausschüttung stimuliert. Die Folge davon wäre ein sinkender Blutzuckerspiegel und damit würde es zu einer Hypoglykämie kommen. Damit es nicht dazu kommt, schüttet das Pankreas zusätzlich zu auch Glukagon zur Gegenregulation aus (siehe auch unter ).
Foliensatz; Arbeitsblatt; Internet. Je nach chemischem Wissen können die Proteine noch detaillierter besprochen werden.
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