EDV EDV. Energieverbrauch EDV-Anlagen. Verbrauchsverhältnis in modernen Dienstleistungsunternehmen
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- Helge Baumgartner
- vor 8 Jahren
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1 EDV EDV Energieverbrauch EDV-Anlagen Für die Nutzung von EDV wird Energie benötigt. Da wir in unserem Arbeitsalltag (und auch zu Hause) die EDV immer intensiver einsetzen, steigt auch der Energieverbrauch in diesem Segment stetig an. Entsprechend den Anforderungen werden immer leistungsfähigere Prozessoren, stärkere Netzteile und größere Monitore eingesetzt. Der individuelle Verbrauch je Arbeitsplatz steigt ebenfalls immer stärker an. In modernen Bürogebäuden verschlingt die EDV mittlerweile mehr Energie als die Beleuchtung. Da die Rechneranlagen nicht nur wichtige Informationen und bunte Bilder ins Haus bringen, sondern auch erhebliche Wärmelasten, werden besonders bei großen EDV-Anlagen vorwiegend strombetriebene Kühlgeräte und Ventilatoren notwendig. Auch diese Geräte führen dazu, dass der Stromverbrauch weiter steigt. wohl meistens schwarz bleiben. Wir würden uns überlegen, wie wir die Energie beim EDV-Einsatz rationeller nutzen könnten. Wir würden dann selbstverständlich das Powermanagement an unserem PC einstellen und auf bunte flimmernde Bildschirmschoner verzichten, die oft mehr verbrauchen als das Textverarbeitungsprogramm. Wir würden in den Arbeitspausen wenigstens den Monitor ausschalten und abends den Netzstecker vom Drucker und sonstigen Peripheriegeräten ziehen. Wir würden uns überlegen, ob die Server auch am Wochenende durchlaufen und ganze Netzwerke immer in Betrieb sein müssen. Auch ob die zentralen Rechneranlagen wirklich in 20 Grad Celsius kühlen Technikräumen stehen müssen, wäre eine Frage, müssten wir selbst in die Pedale treten. Energiesparpotenziale im EDV-Bereich und in Netzwerken nutzen ist ein Reizthema im Spannungsfeld von Anlagensicherheit und Energieeffizienz. Darauf angesprochen, sehen viele Administratoren rot. Das Thema Energie ist in diesem Bereich ohne Relevanz. Dabei sind der kontinuierliche Anstieg der Stromverbräuche und die damit verbundenen ökologischen Folgen durch den EDV-Bereich erheblich. Um seinen Strom für die EDV zu produzieren, müsste der moderne Büroangestellte ganz schön strampeln. Müssten wir die Energie für unsere EDV- Nutzung so wie der arme Mitarbeiter in der Karikatur selbst erzeugen, würde der Monitor Verbrauchsverhältnis in modernen Dienstleistungsunternehmen Wärmeenergie und elektrische Energie bestimmen grundsätzlich den Energieverbrauch eines Gebäudes. Der größere Teil der Energie (ca. 75 Prozent) wird dabei glaubt man der einschlägigen Literatur zum Heizen verwendet. 25 Prozent verbleiben demnach für die elektrische Energie. 36
2 Dieses Verhältnis kann sich in modernen Dienstleistungsgebäuden deutlich verschieben. Die Auswirkungen eines einerseits erheblich verbesserten Wärmeschutzes und andererseits eines intensiven EDV-Betriebes mit entsprechender Kühlung führen dazu, dass entsprechende Gebäude etwa 55 Prozent ihres Energieverbrauchs für das Heizen benötigen. 45 Prozent der verbrauchten Energie ist elektrische Energie. Deshalb muss dem Thema Energieeffizienz in der EDV besonders im Dienstleistungssektor mehr Beachtung geschenkt werden. Eine Minimierung des Stromverbrauchs für EDV reduziert gleichzeitig den Aufwand für Kühlung und Lüftung. EDV-Nutzung im Bereich Dienstleistung Hauptsächlich wird heute Standardsoftware für Text- und Datenverarbeitung in den Betrieben eingesetzt. Hinzugekommen ist der umfangreiche Austausch von elektronischer Post ( ) sowie die Nutzung von Informationen aus und für verschiedene Netze (Intranet, Internet o. ä.). Technikräume werden oft zu stark gekühlt die Geräte fühlen sich aber auch bei 24 Grad Celsius wohl. Die Nutzung elektrischer Geräte bedingt meistens auch die Entstehung von Wärme. Jeder PC heizt beispielsweise einen Raum mit einer Leistung von ca. 100 Watt. Durch die besser gedämmten Gebäude kann diese Abwärme häufig nicht mehr natürlich aus dem Gebäude entweichen. Unter anderem aus diesem Grund werden immer mehr Gebäude (oder Gebäudeteile) mit elektrisch betriebenen Kühlsystemen ausgestattet. Auf diese Weise verbraucht ein PC (und auch andere Elektrogeräte) doppelt Energie. Um diese elektronischen Hilfsmittel nutzen zu können, ist ein erheblicher technischer und personeller Aufwand erforderlich, damit das System sicher und stabil läuft. Dabei scheint der Ausbau der zentralen Rechnereinheiten nie abgeschlossen zu sein. Die Leistungseinheiten werden immer größer, sie werden zentralisiert und auch wieder dezentralisiert. Immer neue Dienste und Geräte führen zu einer vermehrten Nutzung. EDV-Anlagen im Büro Eine moderne EDV-Anlage unterteilt sich in die drei Bereiche PC-Endgeräte/-Peripherie, EDV-Netzwerke sowie Kälte- und Lüftungstechnik für das Netzwerk (häufig erforderlich). Zu den PC-Endgeräten zählen der PC, der Monitor sowie Drucker, Scanner, Modem, Lautsprecher, Beamer und weitere Geräte. 37
3 EDV Kältetechnik Die Elektronik der Netzwerkeinheiten muss vielfach gekühlt werden. Dazu benötigt man eine Kälteanlage, die meistens elektrisch betrieben wird. Umluftkühlgeräte und Lüfter befördern die warme Luft aus den Geräten und Schaltanlagen (siehe auch das Kapitel über Kälte). Bei Nichtgebrauch die einzelnen Stromverbraucher einfach abschalten das spart Energie. Ein Netzwerk besteht aus den zentralen Rechnern (Server) sowie einer Vielzahl von Komponenten (unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Router, Switches, Hubs u. a.), die zur Aufrechterhaltung des Netzwerks erforderlich sind und die alle elektrisch betrieben werden. Ergänzt wird das Netzwerk durch die Kältetechnik. Etwa die Hälfte der elektrischen Energie im EDV-Bereich wird für die Erhaltung des Netzwerks benötigt. Die Server arbeiten häufig auch nachts, führen Datensicherungen und Virenchecks durch. Diese Arbeitsvorgänge nehmen einige Stunden Zeit in Anspruch. Die ständige Abruf- und Empfangsbereitschaft für Informationen bedingt den Betrieb von Rechnern. Auch das Netzwerk selbst wird durchgängig betrieben. Es wird eine hohe (aber nicht immer plausible) Verfügbarkeit gefordert. Die hohen damit verbundenen Energiekosten spielen derzeit keine Rolle. Im Gegensatz dazu wird der Arbeitsplatz PC am Abend, am Wochenende oder während des Urlaubs abgeschaltet (oder?). Beispielhafte Leistungswerte für Komponenten einer EDV-Anlage Rechner/Monitor 100 W Tintenstrahl-Drucker (Standby) 4 7 W Laser-Drucker (Standby) W Server USV Router Hub Switches Kälteanlage Umluftkühler (Kälte) Lüfter Axiallüfter W 10 W W 180 W 0 W W 55 W > 15 W Stromsparen bei PC-Endgeräten und Peripherie Die einfachste Möglichkeit, Strom an den PC- Endgeräten zu sparen, ist das Ausschalten nicht genutzter Geräte. Dies gilt besonders für Monitore, die stark am Verbrauch beteiligt sind und sich auch bei kürzeren Arbeitsunterbrechungen leicht ausschalten lassen. Es schadet dem Monitor nicht, wenn beispielsweise in der Mittagspause oder bei längeren Arbeitsunterbrechungen der Ausschalter am Gerät bedient wird. 38
4 Das Ausschalten kann durch ein Powermanagementsystem im PC unterstützt werden, das den Monitor nach wählbaren Zeiten herunterschaltet. Dabei bleibt der Monitor immer in Bereitschaft und kann durch Betätigen der Maus oder einer Taste der Tastatur in kürzester Zeit wieder aktiviert werden. Gegenüber einem herkömmlichen Monitor verbraucht ein moderner Flachbildschirm rund 50 Prozent weniger Strom. dem Thema bewährt. Hier kann die Funktion des Powermanagements erläutert werden, und es können einfache Gebrauchsregeln aufgestellt werden. Schon mit der Beschaffung von EDV-Geräten legt man den Stromverbrauch eines Gebäudes über Jahre fest. Energielabel sollen bei der Kaufentscheidung helfen. Im EDV-Bereich sind im Wesentlichen zwei konkurrierende Label bekannt, der Energy-Star und das Label der Gemeinschaft Energielabel Deutschland (GED) als Teil der europäischen Group for Efficient Appliances, der acht europäische Länder angehören. Im Vergleich erfüllen Geräte mit dem GED-Label schärfere Grenzwerte als die mit dem Energy-Star ausgezeichneten. Sie verbrauchen somit weniger Energie. Die gleiche Funktion erfüllt der ECOman, ein Gerät, welches man zwischen Monitor und PC schaltet. Durch die Verbindung mit Tastatur und Maus erkennt das Gerät, ob an dem Gerät gearbeitet wird. Wenn nicht, schaltet es den Monitor über ein Relais nach einer wählbaren Zeit komplett aus. Der ECOman ist auch ein Gerät, welches Leerlaufverluste minimiert. Ihn gibt es ebenso für Drucker und andere Geräte. Zur Vermeidung von Leerlaufverlusten sollte man den PC bei Nichtgebrauch über eine schaltbare Steckdose komplett vom Netz nehmen. 3 6 Watt nimmt das Gerät sonst noch auf. Häufig wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht, wie viel und wo ihr PC Energie verbraucht. Deshalb haben sich einfache und regelmäßige Unterrichtungen zu Achten Sie auf Geräte mit Auszeichnung : Mit ihren geringen Verbrauchswerten z.b. beim Betrieb oder im Standby, helfen sie beim Energiesparen. Stromsparen beim Netzwerk Netzwerkkomponenten auszuschalten wird von EDV-Abteilungen grundsätzlich als undurchführbar angesehen. Dabei muss man zunächst feststellen, dass Energie im EDV- Bereich kein Thema ist. Es ist aber weiter festzustellen, dass viele Anlagen häufig ungenutzt laufen: Tag und Nacht, am Wochenende und an Feiertagen. Die Energiedienstleistung der Netzwerke wird so nur etwa zur Hälfte der Laufzeit in Anspruch genommen. Auch die Netzwerkdrucker werden häufig nicht abgeschaltet. 39
5 Leider gibt es bisher kaum handelsübliche Geräte, die ein Powermanagement für Netzwerke realisieren. Einige Versuchsgeräte existieren in der Schweiz. Diese Technik steht aber noch am Anfang. Die bestehenden Geräte basieren auf der Basis eines simulierten Stromausfalls. Denn bei einem Stromausfall kann ein Netzwerk definiert abgeschaltet und auch wieder hochgefahren werden warum also nicht im Betrieb? Der Stromverbrauch des Netzwerks ist praktisch unabhängig von der zu verarbeitenden Datenmenge und den Sendestrecken im Netz. Stromsparen mit Kälte und Klimatisierung Die Vermeidung von Wärmelasten durch eine bedarfsorientierte Dimensionierung der Anlagen senkt den Kältebedarf und den dadurch bedingten Stromverbrauch. Die an EDV-Anlagen gemessenen Leistungen liegen etwa um ein Viertel bis ein Drittel niedriger als die auf den Typenschildern angegebenen Leistungswerte. Dieses sollte schon bei der Dimensionierung der Kälte-Anlagen berücksichtigt werden. Schaltanlagen und Schaltschränke müssen ausreichend durchlüftet werden. Darauf ist besonders beim Aufbau der Anlagen (z.b. Kabelführungen) zu achten. Eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius führt zu einem hohen Kältebedarf. Technisch ist dieser Wert kaum zu begründen. Einer Schweizer Studie gemäß reicht eine Temperatur von 26 Grad Celsius in Technikräumen vollkommen aus und schadet den Anlagen in keiner Weise. Dies würde den Energiebedarf erheblich reduzieren. Einsparpotenziale für PC-Endgeräte und Peripherie Ausschalten der Geräte bei Nichtgebrauch Monitor in der Mittagspause oder bei längeren Arbeitsunterbrechungen ausschalten Verwendung des Powermanagementsystems im PC Verwendung von Schaltuhren, ECOman und schaltbaren Steckdosenleisten Motivation und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Beschaffung Energie sparender Geräte Für das Netzwerk Netzwerkdrucker über Zeitschaltuhr oder ECOman abschalten Netzwerke in Nichtbetriebszeiten (z.b. nachts und am Wochenende) ausschalten Energetische Fragestellungen bei den Administratoren ansprechen Für den Bereich Kälte und Klimatisierung Vermeidung von Wärmelasten durch bedarfsorientierte Dimensionierung der EDV- und Kälte-Anlagen Schaltanlagen und Schaltschränke ausreichend durchlüften Temperatur in den Technikräumen optimieren 40
6 Empfohlene Vorgehensweise Die nächsten Schritte, um bei EDV-Anlagen Energie zu sparen, sind: Eigene Analyse der EDV-Anlage PCs und Peripherie zeitgemäß? Nutzungsverhalten der Mitarbeiter beobachten PC-Endgeräte und Peripherie nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub ausgeschaltet? Durchgängiger Netzwerkbetrieb nötig? Kälte und Klimatisierung der Anlage mehr als nötig? Inanspruchnahme von Fachleuten Kostenloser Erst-Check und individuelle Einzelberatung vor Ort durch das Unternehmen für Ressourcenschutz (Kontakt: 040/ oder -4378) Systematische Ermittlung von Einsparpotenzialen durch spezialisierte Ingenieurbüros (Bezuschussung durch das Unternehmen für Ressourcenschutz möglich) Umsetzung durch Administratoren, Haustechniker oder Fremdfirmen Interne Erst-Maßnahmen Mitarbeiter-Sensibilisierung Änderung des Nutzungsverhaltens (z. B. in Pausen Monitor aus) Peripherie nachts und am Wochenende aus der Steckdose Power-Management jedes PCs individuell einstellen Beim Geräte-Neukauf auf Energiespar- Labels achten (GED, Energy-Star) EDV 41
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