Studieren in Österreich 2012

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1 Studieren in Österreich 2012 Repräsentativerhebung unter Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Im Auftrag der Österreichischen HochschülerInnenschaft Wien, 2012 Institut für Jugendkulturforschung Alserbachstraße 18/7. OG 1090 Wien Tel. +43 / (01) / jugendforschung@jugendkultur.at

2 Studierenden-Befragung 2012 Titel: Studieren in Österreich Studierenden-Befragung 2012 Standardisierte Befragung: online Umfrage Quotenstichprobe: n=1015 repräsentativ für Studierende an öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich, die spätestens mit dem Sommersemester 2012 zum ersten Mal ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium begonnen haben (quotiert nach Universitäts-, bzw. Fachhochschulstandort und Geschlecht) Fragebögen: Die Themen: 15 geschlossene Fragen Wahrnehmung von Leistungsdruck, Faktoren für Studienentscheidung, wichtigste Faktor für Studienentscheidung, Möglichkeit das favorisierte Studium in Österreich zu studieren, Gründe, warum es nicht möglich war das favorisierte Studium zu studieren, Alternative zum favorisierten Studium, Einstellung zu Zugangsbeschränkungen, Erfahrungen mit der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP), Einstellungen zur Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP), Höhe von Studiengebühren und Sachmittelbeitrag an Fachhochschulen, Kaution bezahlt an Fachhochschule, Höhe der bezahlten Kaution an Fachhochschule, Einstellungen zu Aufnahmeverfahren und Ausbildungsvertrag an Fachhochschulen, Einstellung zu Studiengebühren Befragungszeitraum: September/Oktober 2012 Studienleitung: Statistik: Feldleitung: Matthias Rohrer Matthias Rohrer Johanna Uttenthaller, Sandra Buchebner Jugendforschung am Puls der Zeit INSTITUT FÜR JUGENDKULTURFORSCHUNG

3 Key Outcomes Leistungsdruck Die Befragten haben eine positive optimistische Einstellung in Bezug auf ihre berufliche Zukunft. Rund zwei Drittel geben an, dass die Aussage Mit meinem Studium werde ich ganz sicher den Job bekommen, den ich haben will sehr bzw. eher zutrifft. Wobei männliche (70,8 %) zuversichtlicher als weibliche (58,2 %) Befragte sind. Befragte, die an einer Fachhochschule studieren (79,4 %), sind zuversichtlicher als solche, die an einer Universität studieren (61,5 %). Studierende an Österreichs Universitäten verspüren einen hohen Leistungsdruck im Studium. Knapp 60% stimmen der Aussage Im Studium stehe ich stark unter Druck sehr bzw. eher zu. 59,2 % stimmen weiters der Aussage Ich würde manchmal gerne für einige Tage den Druck, den ich im Studium verspüre, abschütteln und nichts machen. sehr bzw. eher zu. Nur knapp die Hälfte der Befragten haben das Gefühl, neben dem Studium ausreichend Freizeit zu haben. Gerade Studierende an Fachhochschulen vermissen ausreichend Freizeit neben dem Studium. Nur ein Drittel stimmt der Aussage Ich habe neben dem Studium ausreichend Freizeit sehr bzw. eher zu. Bei Befragten, die an einer Universität studieren, stimmen immerhin 50,7 % dieser sehr bzw. eher zu. Etwa ein Drittel der Befragten fühlen sich durch das von Politik und Medien gezeichnete Bild von Studierenden sehr bzw. eher unter Druck gesetzt. Vom persönlichen Umfeld fühlen sich dahingegen nur wenige Studierende unter Druck gesetzt. Weibliche Befragte haben größere Prüfungsangst als männliche, Universitätsstudierende größere als solche die an einer Fachhochschule studieren.

4 Key Outcomes Studienentscheidung (1) Das Interesse für ein Studienfach ist für fast alle (98,9 %) der Studierenden sehr bzw. eher wichtig für die Studienentscheidung. Für knapp die Hälfte (49,4 %) ist das der wichtigste Grund bei der Entscheidung für oder gegen ein Studium. Wobei das Interesse an einem Studienfach für Studierende an einer Universität (51,2%) wichtiger als für Studierende an einer Fachhochschule (37,9 %) ist. Auch für Studierende aus hohen Bildungsschichten (52 %) zumindest ein Elternteil hat einen Abschluss an einer Akademie oder Universität ist dieser Faktor bei der Studienentscheidung wichtiger als für solche aus niedrigen und mittleren Bildungsschichten der höchste abgeschlossene Bildungsabschluss der Eltern ist maximal eine Matura oder eine Meisterprüfung. Für Befragte aus niedrigen und mittleren Bildungsschichten sind Faktoren wie Gute Berufsaussichten, Gute Gehaltsaussichten, Dass es die Möglichkeit gibt, neben dem Studium zu arbeiten, Qualität der Serviceleistungen und das Gute Image des gewählten Studiums sehr bzw. eher wichtig als für Studierende aus höheren Bildungsschichten. Bei Studierenden an Universitäten erhalten die Faktoren Interesse am Studium, Qualität der Lehre im Studiengang, Dass mein Studienort gut mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar ist, Gute Berufsaussichten und Dass es ein breites Wahlfachangebot gibt die meiste Zustimmung (sehr/eher). Auch bei Studierenden an Fachhochschulen stehen Interesse am Studium und Qualität der Lehre im Studiengang ganz oben bei den Top 5. Gefolgt von den Faktoren Gute Berufsaussichten, Dass es möglich ist, mit dem Studium schnell fertig zu werden, und Dass mein Studium nicht total überlaufen ist. Das persönliche Umfeld spielt eine geringe Rolle bei der Studienentscheidung. Faktoren wie Freunde und Freundinnen studieren das auch, Lehrer und Lehrerinnen haben mir dazu geraten und Mein Vater/meine Mutter haben das selbe studiert sind weniger als 10 % der Befragten sehr bzw. eher wichtig.

5 Key Outcomes Studienentscheidung (2) Die drei wichtigsten Faktoren für die Entscheidung für ein Studienfach ist das Interesse am Studium (49,4%), gefolgt von Qualität der Lehre im Studiengang (23,8 %) und Gute Berufsaussichten (12,5 %). Nur für 7,7 % der Befragten war es nicht möglich, das Studium, welches sie am liebsten Studieren wollten, in Österreich zu beginnen.

6 Key Outcomes Einstellungen zur Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) Etwas mehr als ein Drittel der Befragten, die an einer Universität studieren, haben bereits Erfahrungen mit der Studieneingangs- und Orientierungsphase gemacht. Der Großteil der Befragten nimmt die Studieneingangs- und Orientierungsphase in der jetzigen Umsetzung als negativ wahr. So stimmen 65,4 % der Aussage Die Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) führt so wie sie umgesetzt wird dazu, dass viele Studierende die Motivation verlieren und ihr Studium abbrechen. sehr bzw. eher zu. Jedoch werden der Studieneingangs- und Orientierungsphase von einem Teil der Befragten durchaus auch Positives abgewonnen. Knapp 60 % der Befragten stimmen der Aussage Die Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) vermittelt die wesentlichen Inhalte und den weiteren Verlauf des Studienfachs sehr bzw. eher zu. Für knapp die Hälfte der Befragten ist die Studieneingangs- und Orientierungsphase eine sehr bzw. eher gute Möglichkeit, um sich klar zu werden, ob das gewählte Studium auch das Richtige ist und immerhin knapp mehr als einem Drittel hat das Angebot der Studieneingangs- und Orientierungsphase geholfen, sich auf der Universität einzuleben. Als sehr negativ wahrgenommen werden die Knock-out-Prüfungen in der Studieneingangs- und Orientierungsphase und die lebenslange Sperre, wenn man die Studieneingangs- und Orientierungsphase nicht besteht. 76,5 % der Befragten sind sehr bzw. eher der Meinung, dass es solche Prüfungen in der Studieneingangs- und Orientierungsphase nicht geben sollte und 64,9 % sehen das lebenslange Verbot als sehr bzw. eher negativ. Immerhin für knapp 40 % wäre das nicht Bestehen der Studieneingangs- und Orientierungsphase ein Grund, nicht weiter zu studieren.

7 Key Outcomes Zugangsbeschränkungen 46,4 % der Befragten sprechen sich für einen komplett offenen Hochschulzugang für Personen mit einer Studienberechtigung aus. 23,7 % sind für einen offenen Hochschulzugang an Universitäten, jedoch weiterhin für Zugangsbeschränkungen an Kunstuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen und 29,9 % für Zugangsbeschränkungen an allen Hochschultypen. Die Hälfte der Studierenden an Universitäten präferieren einen komplett offenen Hochschulzugang. Nur 27,1 % von ihnen stimmen Zugangsbeschränkungen an allen Hochschultypen zu. 22,7 % sind für einen offenen Hochschulzugang an Universitäten, jedoch nicht für einen an Kunstuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. 46,1 % der Fachhochschulstudierenden sprechen sich für einen gänzlich beschränkten Hochschulzugang aus, 21,7 % für einen gänzlich offenen und 32,3 % sind gegen Zugangsbeschränkungen an Universitäten an Kunstuniversitäten, Pädagogische Hochschulen und Fachhochschulen sollen jedoch weiterhin Zugangsbeschränkungen bestehen bleiben. Studierende mit einem niedrigem Bildungshintergrund sprechen sich überproportional für einen gänzlich offenen Hochschulzugang aus.

8 Key Outcomes Studiengebühren Der Großteil der Befragten ist für eine komplette bzw. teilweise Abschaffung der Studiengebühren. Nur knapp ein Viertel der Befragten ist für die Einführung von Studiengebühren an allen Hochschultypen. 21,8 % sind für die gänzliche Abschaffung, 9 % für eine gänzliche Abschaffung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, jedoch für eine Beibehaltung an den Fachhochschulen und 45,3 % sprechen sich für ein System aus, bei dem an Universitäten und Pädagogische Hochschulen Studiengebühren bei der Überschreitung der Mindeststudiendauer fällig werden und Fachhochschulen selbst entscheiden können, ob sie Studiengebühren einheben oder nicht. 51 % der Befragten, die an einer Fachhochschule studieren, sprechen sich für die Einführung von Studiengebühren an allen Hochschultypen aus. Gerade einmal 14,6 % sind in diesem Segment für die komplette Abschaffung der Studiengebühren. Der Großteil der Befragten, die ein Universitätsstudium betreiben, (77,1 %) ist für eine Lösung mit einer gänzlichen bzw. teilweisen Abschaffung der Studiengebühren. Nur knapp 20 % sind für die Einführung von Studiengebühren an allen Hochschultypen.

9 Chartsband: Studieren in Österreich 2012 Repräsentativerhebung unter Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Studie im Auftrag der Österreichischen HochschülerInnenschaft Wien, 2012 Institut für Jugendkulturforschung Alserbachstraße 18/7. OG 1090 Wien Tel. +43 / (01) / jugendforschung@jugendkultur.at

10 Leistungsdruck Top 10 (Top-Two-Boxes: trifft sehr/eher zu) Frage 1: Du findest hier einige kurze Statements zu deinem Lebensgefühl, dazu, wie du das Leben ganz im Allgemeinen gegenwärtig erlebst. Sag bitte ganz einfach und spontan, in welchem Ausmaß die folgenden Statements auf dich zutreffen.

14 Faktoren für Studienentscheidung Top 10 (Top-Two-Boxes: sehr/eher wichtig) Frage 2a: Bitte sag mir, ob die folgenden Punkte für dich sehr wichtig, eher wichtig, eher unwichtig oder völlig unwichtig bei deiner Entscheidung für dein Studium waren.

18 Wichtigster Grund für Studienentscheidung Top 10 Frage 2b: Und welchen dieser Punkte würdest du für dich am wichtigsten einschätzen?

22 Möglichkeit in Österreich favorisiertes Fach zu studieren Frage 3a: Konntest du in Österreich das Fach studieren, das du am liebsten studieren wolltest?

23 Einstellung zu Zugangsbeschränkungen Frage 4: Das Thema Zugangsbeschränkungen, also dass nicht alle, die ein bestimmtes Studium machen wollen, in ihrem Wunschfach auch einen Studienplatz bekommen, wird im Moment viel diskutiert. Welcher der folgenden Aussagen würdest du am meisten zustimmen?

24 Erfahrungen mit Studieneingangs- und Orientierungsphase Frage 5a: Seit dem Wintersemester 2011/2012 gibt es für Studierende an Universitäten, die ein neues Studium beginnen, eine verpflichtende Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP). Hast du selbst bereits Erfahrungen mit dieser verpflichtenden Studieneingangs- und Orientierungsphase in einem oder mehreren deiner Studien gemacht? Basis: Befragte, die an einer Universität studieren; n=884

25 Einstellungen zur Studieneingangs- und Orientierungsphase (Top-Two-Boxes: stimme sehr/eher zu) Frage 5b: Bitte gib an, ob du den folgenden Aussagen zur Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) sehr, eher, eher nicht oder gar nicht zustimmen würdest? Basis: Befragte die an einer Universität studieren und Erfahrungen mit der Studieneingangs- und Orientierungsphase haben; n=320

28 Einstellung zu Studiengebühren Frage 9: Das Thema Studiengebühren wird in den vergangenen Jahren in Österreich viel diskutiert. Welcher der folgenden Aussagen würdest du am meisten zustimmen?