Elbsegler 1/ Elbsegler. SVR Magazin 1 / Tiefenhaltung im Hafen Holstenkaten Gerd Köncke Andreas Herz. Foto: Elke Herz

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1 Elbsegler 1/ 2016 Elbsegler SVR Magazin 1 / 2016 Tiefenhaltung im Hafen Holstenkaten Gerd Köncke Andreas Herz 1 Foto: Elke Herz

2 SVR Die INGEMA in Zinnowitz am Achterwasser Foto: Gerd Köncke Impressum Herausgeber: Segler-Vereinigung Reiherstieg von 1926 e.v. Finkenrieker Hauptdeich Hamburg www. svr-hamburg.de 21. Jahrgang 41. Ausgabe 150 Exemplare Redaktion: Gerd Köncke Tel.: 040 / gerd.koencke@alice.de Gestaltung: Elke Herz Tel.: 040 / elke.herz@t-online.de Namentlich gekennzeichnete Artikel liegen außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Eine Kürzung der Artikel bleibt der Redaktion vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Redaktionsschluß für den Elbsegler 2/2016 ist der 30. Okt

3 Elbsegler 1/ 2016 Liebe Elbsegler-Leser! Nun haben wir wieder Wasser in unserem Hafen Holstenkaten. Über Kubikmeter Schlick wurden mit dem Wasser-Injektinsverfahren in den Elbstrom gespült. Diese Sediment-Umlagerung ist Praxis des Sediment-Managments der Hamburger Hafen-Behörden und wird natürlich auch von der HPA streng kontrolliert. Das Zeitfenster, in dem wir unseren Hafen auch mit Kielschiffen befahren können, ist nun größer geworden und wir können unsere Törns leichter und unabhängiger von der Tide planen. Wer etwa nach einem erholsamen Urlaubstörn im Yachthafen Wedel liegt und die Rückkehr zur SVR plant, musste bislang den Tidenstrom abpassen, die Durchfahrtszeit der Kattwykbrücke beachten und schließlich noch genug Wasser im Hafen Holstenkaten unter dem Kiel haben. Unser Hafen ist nun auch bei Niedrigwasser befahrbar. So haben wir wieder freie Fahrt bis in die SVR. Ich wünsche allen Mitgliedern und Freunden der SVR einen schönen maritimen Sommer. Andreas Herz

4 SVR Neues vom DSV Auf dem Seglertag am 28. November 2015 in Papenburg ist mit Mona Küppers vom Oberhausener Segel-Club eine Frau in das Präsidium des DSV gewählt worden. Die Delegierten wählten sie mit großer Mehrheit zur Vizepräsidentin für Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport. Damit ist sie auch Obfrau der Kreuzerabteilung des DSV. Sie hat eine breite Erfahrung im Ehrenamt, da sie in NRW etliche Posten gefüllt hat. Ebenfalls neu in das DSV-Präsidium wurde Walter Mielke vom Lübecker Yachtclub gewählt. Der langjährige Wettfahrtleiter der Travemünder Woche löste Manfred Lenz in seiner Funktion als DSV-Obmann für spezielle Segeldisziplinen ab, für die er nach 12 Jahren Amtszeit satzungsgemäß nicht mehr kandidieren durfte. Manfred Lenz erhielt für sein langjähriges Engagement vom Präsidenten die goldene Ehrennadel des DSV. Mit überwältigender Mehrheit bekräftigten die Delegierten ein Votum des Präsidiums gegen generelle und einseitige Verbote des Kitesurfens in Deutschland. Außerdem verabschiedete der Deutsche Seglertag 2015, ebenfalls mit überwältigender Mehrheit, eine Resolution zur Unterstützung der an der Ems beheimateten Seglerinnen und Segler. Resolution zur Situation an der Ems: Die Ems und Ihre Nebenflüsse sind für den Wassersport im Nordwesten Deutschlands von enormer Bedeutung. Durch die erfolgten und fortwährenden Baggerungen und Begradigungen der Fahrrinne sind jedoch im Laufe der letzten 30 Jahre Zustände eingetreten, die das Segelrevier EMS in große Gefahr bringen. Hohe Strömungsgeschwindigkeiten und eine enorme Verschlickung der Häfen

5 Elbsegler 1/ 2016 sind die Kernprobleme für den Wassersport dieses Reviers. Viele Vereine können Ihrer gemeinnützigen Verantwortung besonders hinsichtlich der Jugendausbildung kaum noch gerecht werden. Aufgrund einer kontinuierlichen Abwanderung aus dem Revier schwinden ihre Mitgliederzahlen. Damit ist ein wichtiger Standortfaktor sowohl für die Einheimischen als auch für den Tourismus bedroht Eine Schwebstofffracht, die dem Vielfachen anderer Flüsse entspricht, beeinträchtigt massiv die Hafenwirtschaft. Die Bundeswasserstrasse EMS wird von staatlicher Seite auf Tiefe gehalten, mit den Folgen der damit einhergehenden Verschlickung der Häfen werden die Vereine und andere Betreiber alleingelassen. Dazu können die Vereine und ihre Mitglieder an der Elbe nebst Nebenflüssen laut sagen: Das kommt uns sehr bekannt vor und das schon seit etlichen Jahren.

6 SVR Amtliche Neuigkeiten Bekanntmachungen für Seefahrer, WSA Stralsund am : Brückenöffnungszeiten, gültig bis auf Widerruf: Ziegelgrabenklappbrücke: täglich: 5:20, 8:20, 12:20, 15:20, 17:20, 21:30 Uhr Die Brücke öffnet für maximal 20 Minuten bei Bedarf. Peenebrücke Wolgast zur Insel Usedom: Vom bis täglich: 5:45, 7:45, 12:45; 17:45, 20:45 Uhr Die Brücke öffnet für maximal 15 Minuten bei Bedarf. Zecheriner Brücke zur Insel Usedom: Vom bis auf Widerruf täglich: 5:45, 8:45, 12:45; 16:45, 20:45 Uhr Die Brücke öffnet für maximal 15 Minuten bei Bedarf. Meiningenbrücke zwischen Bresewitz und Zingst: vom bis täglich: 7:45, 9:45, 17:45, 20:45 Uhr Die Brücke öffnet für maximal 15 Minuten, wenn Bedarf durch die Schifffahrt besteht. 6

7 Elbsegler 1/ 2016 Für alle Brücken gilt: Sportboote müssen ca. 10 Minuten vor der Brückenöffnung ihre Absicht der Passage anzeigen, in dem sie sich in Leitwerknähe bzw. in der Nähe der entsprechenden Wartedalben aufhalten. Das Aufforderungssignal zum Öffnen (zwei lange Töne) kann zudem als unterstützende Anzeige der Absicht der Brückenpassage genutzt werden Wieker Klappbrücke: bis täglich: 9:00, 10:00, 11:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00, 17:00, 18:00, 19:00, 20:00 Uhr bis täglich: 9:00, 10:00, 11:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00, 17:00, 18:00, 19:00 Uhr Die Brücke öffnet nur bei Bedarf und bis Windstärke 7. Wasserfahrzeuge müssen ca. 10 Minuten vor der Brückenöffnung ihre Absicht der Passage anzeigen, in dem sie sich in Leitwerknähe aufhalten. Die Vorfahrt wird durch eine Lichtsignalanlage geregelt. 2 x rot: gesperrt, 1 x rot: die Seite ist gesperrt, 1 x grün: freie Fahrt Während des Fischerfestes am und wird die Brücke nur 4 x täglich geöffnet. Zeiten erfragen unter : 03834/ oder 03834/ Nothafen Darßer Ort: Auf dem Weg zur Peene oder nach Stralsund ist der Stolperstein, der Nothafen Darßer Ort mit der oft versandeten Zufahrt. Nach den neuesten Nachrichten für Seefahrer wird die Zufahrt vom bis zum gebaggert.

8 SVR Aus der Vereinigung Alles hat seine Zeit es gib eine Zeit der Liebe. Eine Zeit der Stille. Eine Zeit der Schmerzen, der Trauer Und eine Zeit der dankbaren Erinnerung. Wir trauern um Marion Schulenburg * Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen Marion Schulenburg war die langjährige Lebensgefährtin von Norbert Taubhorn. Sie wird allen, die sie kannten in herzlicher Erinnerung bleiben.

9 Elbsegler 1/ 2016 Wir trauern um Anna-Luise Krebs geb. Mielke * Mitglied seit Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen

10 SVR Aus der Vereinigung Tiefenhaltung im Hafen Holstenkaten 10 In dem Sportrahmenvertrag, der die kostenfreie Nutzung von Sportanlagen durch die Vereine regelt, war eine Tiefenhaltung der Häfen durch die Stadt nicht mehr einzubringen. Nach etlichen vergeblichen Versuchen durch die Vereine war es der Wassersportkommission des HSB endlich gelungen mit HPA ein Paket zu schnüren, wie man die Sportboothäfen teilweise und finanzierbar auf Tiefe bringen kann. Es war uns klar geworden, dass eine für die Vereine kostenlose Lösung nicht mehr zu erreichen ist. Dieses war aber nur erreicht worden mit der Auflage der weiteren Tiefenhaltung durch die Hafenbetreiber. Am hat der Präsident des Hamburger Sportbundes im Rahmen der Aktion Tiefenhaltung Hamburger Sporthäfen die 1. Baggerschaufel voll Schlick aus unserem Hafen geholt. Im Sommer 2015 war für den Hafen Holstenkaten das Tiedefenster auf ein nicht zu akzeptierendes Minimum gesunken. Alle Anstrengungen mit unserer Wasserinjektionsegge, durch eine kleine Rentnerschar, waren nicht genug um einer zunehmenden Verschlickung entgegenzuwirken. Es musste eine andere Lösung gefunden werden. Der Vorstand hat auch eine Firma mit passendem Gerät gefunden. Trotz der vorliegenden Genehmigung zum Eggen sollte eine Genehmigung bei HPA eingeholt werden. Nach Entnahme einer Schlickprobe hat HPA uns diese dann auch mit einigen Auflagen erteilt. Inzwischen war das Gerät an eine andere Firma verkauft worden, die dann zu gleichen Konditionen unseren Hafen spülen wollte. Durch vorheriges, langes Ansparen konnten wir den Auftrag vergeben und Mitte Februar 2016 wurde unser Hafen gespült. Wir hoffen, dass bei nun größerer Wassertiefe die Bemühungen

11 Elbsegler 1/ beim Spülen im Hafen Holstenkaten Foto: Gerd Köncke mit unserer Egge wieder mehr Erfolg haben. Es ist dennoch im Gespräch nicht wieder 14 Jahre zu warten, denn wir wollen die Boote bewegen und nicht im Schlick liegend verharren. Wir hätten bei dieser Aktion gern einen Zuschuss vom Elbefond der Stadt Hamburg genutzt. Da aber der Fond an die Fahrrinnenanpassung gebunden ist und dort immer noch der BUND und andere sog. Naturschützer am klagen sind, war das nicht möglich. Es ist der SVR aber auch nicht gelungen, von anderen Stellen Fördermittel zu erhalten. Das Thema Verschlickung der kleinen Sportboothäfen in Hamburg ist ja allgemein bekannt. Nicht nur bei Behörden und Verbänden, auch die Politik angefangen beim Regionalausschuss Wilhelmsburg kennt unsere Probleme sehr gut. Jeder Kommentar meinerseits könnte juristische Folgen haben und unterbleibt deshallb. G. K. 11

12 SVR Aus der Vereinigung Spülarbeiten im Hafen Holstenkaten Montag der im Hafen Holstenkaten. Hochwasser ist um Uhr. Pünktlich kommen sie, zwei Mitarbeiter der Firma PAN (Ponton Anlage Norderelbe). Der BURAN, ein Wasser-Injektions-Gerät, liegt vertäut am Ausrüstungs-Ponton der SVR. Gut zu sehen die beiden Motoren auf Deck des Arbeitsprahms gekuppelt mit den Kreiselpumpen. Foto: Andreas Herz Der schwere Spülrohrrahmen mit den Injektions-Düsen hängt an einer hydraulisch betätigten Winde. Unter Deck befindet sich der Propeller- Antriebsmotor, ein luftgekühlter V8 Deutz Diesel. Wortkarg füllen die Männer Benzin in ein kleines Pumpen-Aggregat. Dieses wird gestartet und füllt sogleich das Rohrsystem bis zu den grossen Kreiselpumpen. Die Kreiselpumpen können entleert selbst kein Wasser ansaugen. Gut 12

13 Elbsegler 1/ 2016 zu beobachten ist nun der gemächliche Wasseraustritt aus den Injektions Düsen. Dann werden die Spülmotoren, zwei 150 KW John Deere Diesel nacheinander gestartet. Die Düsen bekommen Druck und das Wasser schiesst heraus. Foto: Andreas Herz Nach dem auch die Hauptmaschine unter Deck läuft, wird nun der Spülrohr-Rahmen in die Tiefen abgesenkt. Es ist nichts mehr zu sehen, keine Luftblasen, kein aufgewühltes Sediment. Der BURAN bewegt sich fort und zieht seine Kreise im Hafen Holstenkaten. Die Spülung des Hafen Holstenkaten bedurfte einiger Vorbereitungen. Bei der HPA musste eine Genehmigung für das Vorhaben eingeholt werden. Das Verfahren und der Zustand des Hafens musste genau beschrieben werden. Die Genehmigung war mit einigen Auflagen verbunden. So mussten die geplante Tiefen angegeben werden, die Arbeitszeiten festgelegt sowie eine Vor- und Nachpeilung durchgeführt werden. 13

14 SVR Der Arbeitseinsatz erstreckte sich über 5 Tage jeweils während der ablaufenden Tiden. Es wurde bewusst der Bereich um den Hauptschlengel der Schwimmsteg-Anlage bearbeitet. Der gegenüber liegende Uferbereich an der Stichstraße zur Süderelbe wurde ausgespart. Mit Spannung erwarteten wir nun die Ergebnisse der Nachpeilung. Sofort nach Beendigung der Spülarbeiten führte die HPA die Nachpeilung durch. Die Peilergebnisse werden in Tiefen bezogen auf das heutige Seekarten-Null* angegeben. Das Seekarten-Null ist eine lokal Abnahme des Wasserkörpers durch zunehmende Verschlickung von 2006 bis

15 Elbsegler 1/ 2016 festgelegte Mindestwassertiefe. Sie liegt im Raum Hamburg, d.h. für die Unterelbe bis Bunthaus, bei 1,9 m unter Normal Null**. Dieser nach astronomischen Einflüssen festgelegte Niedrigstwert kann durch ablandige Winde noch unterschritten werden. Foto: Andreas Herz Eine solche Unterschreitung wurde im Hafen Holstenkaten am für einige Fotos genutzt. An diesem Tag zeigte die Pegelkurve des BSH bedingt durch eine Ostwindlage einen Niedrigwasserstand von 30 cm unter dem Seekarten-Null. Auf den Fotos sind die an den Uferbereichen hervortretenden Schlickbänke deutlich zu sehen. Um den Hauptschlengel ist noch genügend Wassertiefe vorhanden. Die Peilergebnisse zeigen hier Wassertiefen von durchschnittlich 1,8 Metern bezogen auf das Seekarten-Null. 15

16 SVR Der Bezug zu der im Januar 2015 durchgeführten Vorpeilung zeigt eine Differenz des Wasserkörpers von Kubikmetern. Da wir erfahrungsgemäß einen jährlichen Sediment-Zugang von bis Kubikmetern festgestellt haben, müssen wir dies hier hinzu rechnen. So ist mit den Spülarbeiten eine Sediment-Menge von bis Kubikmetern aus dem SVR-Hafen entfernt worden. Wassertiefen im Hafen Holstenkaten März

17 Elbsegler 1/ 2016 Foto: Andreas Herz Die Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend. Sogar die Kielschiffe haben nun auch bei Niedrigwasser noch genügend Wasser unterm Kiel. Lediglich im Bereich der Slipanlage sowie der betreffenden Schlengel-Seite ist die Schlickbank noch sehr ausgeprägt. Dieser Bereich soll im Rahmen der nächsten Erhaltungsmaßnahme mehr berücksichtigt werden. Ein diesbezüglicher Einsatz des BURAN ist für den Winter 2016/17 geplant. Andreas Herz 17

18 SVR Dütt un Dat Ein Denkmal - die Eisenbahnbrücke von Karnin D as Hubteil der Eisenbahnbrücke von Karnin soll als Denkmal für die Nachwelt erhalten bleiben. Seit 1876 fuhren vor allem die Züge mit Berliner Urlaubern über diese Brücke. Als sie dem Verkehrsaukommen nicht mehr genügte, wurde 1933 eine größere Brücke gebaut und das als Hubbrücke. Der Hubteil konnte in 3 Minuten auf 28 Meter gehoben werden. Die Versorgung der Raketenbasis in Peenemün- Foto: Gerd Köncke 18

19 Elbsegler 1/ 2016 Hafen in Kamp de war dann dank dieser Brücke leichter und schneller wurde die Brücke mit Ausnahme des Hubteils von der zurückweichenden Wehrmacht zerstört. Durch die Verwendung von speziell rostarmen Stahl ist dieses Teil auch ohne Farbanstrich gut erhalten. Für Fußgänger und Radler pendelt hier eine kleine Fähre von Kamp nach Karnin. Mehr Informationen auch unter: G. K. Foto: Gerd Köncke 19

20 SVR Aus der Vereinigung Als neue aktive Mitglieder in der SVR begrüßen wir: Ulfried Kunstmann mit Motorboot zum Philipp Paul Lumma mit Angelboot Katja zum Pamela Domröse mit Jollenkreuzer zum Als neue passive Mitglieder der SVR begrüßen wir: Dr. Peter Dahl zum Bernd Pangratz zum Katrin Kunstmann zum

21 Elbsegler 1/ 2016 Runde Geburtstage 2016 Dagmar Schmidt Karin Meyer Peter Geiser Sigrid Böttcher Wilfried Stapelfeld Joachim Sumfleth Horst Warnecke Hans Georg Nordhausen Andreas Herz Bernd Eidam Regine Holstein Jörg Rosenau Gaby Mey Kristin Eyendorf Lisa Glöckner Martin Baeter Jahre Mitgliedschaft Klaus Baruschka

22 SVR Aus der Vereinigung Rudi Rüssel Montag 04. Jan 2016 wir sitzen gemütlich im Clubheim zum Klönen bei Heiner Clarens Geburtstagetränk. Ein Kamerad muß mal Luft schnappen und inspiziert die Nina und damit ist die Geburtstagsparty schlagartig beendet. Er kommt zurück und meldet kurz - im Feuerwehrjargon - droht Boot zu sinken. Da im Hafen nur unsere Egge Rudi Rüssel liegt kann nur er es sein. Alle raus, Arbeitszeug an, Eimer, Kelle, Lenzpumpe, E.Kabel, Schlauch und runter zum Boot. Alles läuft ab wie geübt, Bilgenabdeckung auf, oh, der Motorraum und Salon schon halb unter Wasser, E.-Pumpe, Schöpfkelle, Eimer 22

23 Elbsegler 1/ 2016 sind voll in Betrieb. Nach ca. 45 Minuten ist es geschafft, die Bilge ist vom Wasser gelenzt. Rudi Rüssel ist erst einmal weiter schwimmfähig. Wir beschließen morgen die Nina vorsichtshalber aufzuslippen. Dienstag morgen, in der Nacht gabs Frost, am Rand des Hafens ist das Eis ca. 1 cm in der Mitte ca. 2 cm. Die Nina ist kein Eisbrecher sondern ein umgebautes Sportboot. Auf der Slipbahn ist Schnee und Glatteis, Vorsicht ist geboten. Aber die 8, Karl-Heinz Czyperek, Peter Harder, Klaus Baruschka, Norbert Meyer, Jörg und Tim Rosenau, Heiner Claren und Ingo Wichmann schaffen es das Boot sicher aufzuslippen. Beim Slippen gibts auch noch kräftigen Schneefall, warum denn auch das noch. Ingo Wichmann Die Sportkameraden Peter Harder, Heiner Claren, Ingo Wichmann, Karl-Heinz Czyperek, Norbert Meyer, Tim und Jörg Rosenau vor der NINA 23

24 SVR Termine der Oberelbevereine Treffen der Oberelbevereine in Drage ( Pfingsten ) Single Hand Challenge Regatta YC Bullenhausen Eine besondere Einhandregatta Regatta SC Opti Regatta BCO Jubiläumsregatta 40 Jahre BCD BCD Jollen und Opti Regatta YCB Regatta BCO Regatta YCB Ab 20. April jeden Mittwoch YCB-Mittwochs-Regatta Termine mit anschließendem Grillen: mit Grillen beim YCB mit Grillen beim SC mit Grillen beim YCB mit Grillen beim SC mit Grillen beim YCB mit Grillen beim SC4 erster Starter immer Uhr mit Känguruhstart nach Yardstick Gäste sind willkommen. 24

25 Elbsegler 1/ 2016 Elbsegler-Info Geschichte und Entwicklung des Hafen Holstenkaten: Teil II Eine wechselhafte Geschichte des Hafens Holstenkaten Mit der etwa 500-jährigen Periode der frühen Elbe-Eindeichungen wuchs die Insel Wilhelmsburg bereits 1333 Das Alte Feld), 1368 Das Siede Feld und 1374 Finkenriek), die dem Schutz des Adelssitzes Stillhorn dienen sollten. Über die Reiherstieg-Eindeichung ( ) ist schrittweise bis 1852 mit dem Bau des Ernst August-Deiches, die ganze Insel mit einem Deich umschlossen. worden, wie der Wilhelmsburger Chronist Ernst Reinstorf 1915 schrieb (14). Somit ist unser Hafen Holstenkaten zumindest ein der Flußlandschaft der Elbe durch Deichbau abgerungenes Vordeich-Gebiet. Die Namen Holstenkaten und Finkenriek sind nicht eindeutig zu belegen. Die Karte von Johannes Mejer von 1649 weist das eingedeichte Stillhorn und einen Rickenhoff aus (14), bestätigt durch eine Karte von um 1700, in der es Rickenhus heißt (14) heißt dieses gegen die Elbe geschützte Gebiet Fingering (15), an dessen Deich erkennbar zahlreiche Gehöfte gelegen sind weist die Neue Topographische Karte von Hamburg, Altona und Harburg ein Finken- Rieck aus (14), wie auch die Charte der Unter-Elbe von 25

26 SVR 1837 Finkenriek schreibt (16). Der Name Holstenkaten taucht zuerst als Hafenbezeichnung am Finkenriek in dem Kartenwerk Die Elbe von Cuxhaven bis Lauenburg von 1965 auf (17). Der Eigenname mag von einem hinter dem dortigen Schutzdeich gelegenen Katen- Gehöft einer Familie Holst stammen (analog zur Namensgebung des NSG Heuckenlock, das nach einer vordem dort ansässigen Familie Heucken benannt wurde). In den Namenverzeichnissen der von Reinstorf genannten Stillhorner Bauern als Baw- und Halbbawleute sowie Kotener (14) findet sich dieser Name nicht, wohl aber im Zusammenhang mit den dortigen Deichbrüchen im 19. Jahrhundert. Für die Segler-Vereinigung Reiherstieg von 1926 e.v. ist Holstenkaten neue Heimat geworden, nach den kurzen Jahren im und am Reiherstieg mit dem dortigen Bootsschuppenbau von 1932 und der zwangsweisen Umlagerung 1937 vom Reiherstieg zur Süderelbe, auf das am Finkenrieker Holstenkaten gelegene Wasser und Landgelände (18), das von Strom- und Hafenbau gepachtet werden konnte. Hier wurde der auf Neuhof abgebrochene Bootsschuppen wiedererrichtet und erweitert. Nach dessen Zerstörung durch Luftkriegsbomben konnte der 1949/50 aufgebaute Bootsschuppen wieder belegt und die Slipanlage erneuert werden (19). Der schwersten bis dahin bekannten Sturmflut forderte 1962 die erneute Verlagerung des Vereins, der mit seiner auf 70 Boote angewachsenen Flotte nach Allerheiligen auf die südliche Elbseite umziehen musste, um dem nun konsequenten Deich- und Hafenbau am Holstenkaten Raum zu geben konnten die SVR-Boote erst zu Weihnachten in die neu errichtete, aber noch unfertige Bootshalle aufgeslipt werden. Das dringend benötigte Klubheim konnte 1968 errichtet werden (20). Der sackartig im unmittelbaren Vordeichsgelände des Stillhorner Hauptdeiches erbaute Sportboothafen Holstenkaten, der nun 26

27 Elbsegler 1/ 2016 schon 80 Booten Liegeplätze bot, konnte seine Solltiefe von 2,4 m NN schon 1987 nicht mehr erreichen, so dass eine erste, von einem Unternehmen angebotene Grundreinigung des durch Verschlickung angewachsenen Hafenbodens notwendig wurde (21) wurden von Strom- und Hafenbau 17 neue Pfähle gerammt, doch in der Folge unterlagen alle Pfähle und Schlengel mit Schwimmauslegern der Pflege durch den Verein, dessen damaliger Vorstand schon 2001 realistischerweise schrieb: Die zunehmende Verschlickung ist das größte Problem. Mit den der >SVR< zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften ist es nicht zu beheben. Im Winterhalbjahr 2002/2003 und 2003/2004 war es durch das große Engagement der Wassersportkommission des HSB gelungen ein Konzept zur Baggerung von 7 Elbe-Sportboothäfen zu erstellen und finanzierbar zu machen. Darunter auch der Hafen Holstenkaten. Am , dem 76. Jahrestag der SVR hat der HSB-Präsident Herr Dankert die erste Baggerschaufel Schlick aus dem Hafen Holstenkaten geholt und damit den Startschuss gegeben. Die Baggerung, der Transport zu META und die Peilungen wurden vom HSB und den Vereinen je zu 50% finanziert. Die Kosten für die Schlickaufbereitung hat Strom- und Hafenbau (heute HPA) getragen. Erwähnen könnte man noch, dass mit 9.764,00 cbm eine Tiefe von 2,6 bis 3,0 m unter NN erreicht wurden. Die Vereine wurden mit dieser Aktion zur Tiefenhaltung verpflichtet. Zwangsläufig wuchs in der Folgezeit auch wieder der wirtschaftlich notwendige Gedanke der Selbstarbeit durch Vereinsmitglieder, die dazu die angekaufte Motoryacht NINA mit einer spülungsverstärkten Egge ausrüsteten und in stets freiwilligen und spaßeshalber so genannten Hafen-Rundfahrten zur Winterzeit einsetzen. Da die Auf- 27

28 SVR wirbelung des stetig anwachsenden Schlick-Sediments aber nicht ausreicht, den Bodenanwuchs zu verhindern, erscheint eine erneute, effektivere Freispülung des angewachsenen Hafenbodens zwingend notwendig, um unseren Hafen befahrbar zu halten. Der ELBE-Atlas belegt die Entwicklung des Holstenkaten Seit 1932 erscheint das für Wassersportler gemachte Kartenwerk in bisher 18 Ausgaben, davon 8 seit 1992 in neuer Form als Von Helgoland bis Magdeburg (22). Formatiert ist es in bootsgerechter Seitengröße, in farbigem Kartendruck und mit etlichen nützlichen Informationen zur Befeuerung, zum Tonnen-System, zur Lichterführung sowie zu den Entfernungen und den Tidenverläufen bereichert. In seiner ältesten Erscheinung von 1932, die vom Peschke-Verlag Hamburg vor einigen Jahren als Jubiläumsausgabe veröffentlicht wurde (22), sind auch die Stander der Wassersportvereine des Elbegebietes abgedruckt, die nach den damals noch aktiven Verbänden geordnet sind; darunter ist auch die SVR als Freie Segler Reiherstieg mit 55 Mitgliedern und 32 Fahrzeugen im Freien Segler-Verband, Berlin-Grünau, der mit insgesamt Mitglieder und Fahrzeuge vermerkt ist (siehe hierzu auch die frühe Geschichte der SVR in 21). In Karte 7 Köhlbrand bis Warwisch ist das gesamte Vordeichland am Fingerriek und Stillhorn nördlich der hier 5,0 m tiefen Süder-Elbe als grüne Außendeich-Marsch gezeichnet, die durch senkrecht zum Fluß verlaufende Buhnen-Bauwerke verstärkt wird; von einem Hafen ist hier noch nichts zu erkennen. Allerdings ist die alte Warft mit der Wasserburg vor dem Stillhorner Deich eingezeichnet. 28

29 Elbsegler 1/ 2016 Nach 1937 erschien Die Elbe erst wieder im Jahr 1947 herausgegeben vom Hamburger Segel-Club e.v., jetzt erstmalig in zweisprachiger Form, um den nun auch auf der Elbe schippernden britischen Besatzungs-Soldaten die hier geltenden Regeln und Zeichen zu erklären. Neu im Süderelbe-Gebiet ist die östlich des Fingerrieks verlaufende Reichsautobahn und eine nun zur Süder-Elbe hin offenen Bucht. Nach 1955 war auch die Ausgabe von 1958 noch zweisprachig erscheint erstmals die Bezeichnung Holstenkaten neben einem rechtwinklig zur Süder-Elbe erkennbaren Hafenbecken, in der die farbige Wassertiefenangabe erstmals ein Bereich von 2 m bei mittlerem Nw. enthalten ist. Der Elbe-Atlas von 1971 zeigt neben dem Namen dann schon ein nach Osten ausgedehntes Hafenbecken sowie vor dem Autobahn-Wall noch immer die Wasserburg, jedoch keine diesseitigen Wettern oder Priele. In der Ausgabe von 2002/2003 ist erstmalig eine Kartenausschnitts-Vergrößerung des Süderelbe-Gebietes zwischen den Brücken enthalten, in der die kartographischen Einzelheiten unseres Hafens deutlich und korrekt beschrieben sind, ebenso der Mahlbusen mit Schöpfwerk im Westen von Sporthafen Holstenkaten sowie der Priel aus dem nun seit 1977 bestehenden NSG Heuckenlock westlich der BAB (Wassertiefen-Angabe Süderelbe 3 m, Holstenkaten 2,4 m). In den jüngsten Kartenwerk-Ausgaben von 2010/11 und 2014/5 sind diese Tiefenangaben auf 2,3 m und 1,9 m zurück gegangen; sie entsprechen wahrscheinlich den zweijährig gemessenen Wassertiefen der HPA und sind nach unseren Feststellungen im weiteren Rückgang begriffen. 29

30 SVR Quellen-Verzeichnis (gemäß den im Fließtext angegebenen Ziffern) (14) Ernst Reinstorf: Die Eindeichung der Insel Wilhelmsburg, Wilhelmsburg 1915; (15) Situations Plan der Stadt und Festung Haarburg belegen im Herzoghtum Lüneburg 1772; (16) E.W. u. F.E. Schuback: Charte der Unter-Elbe, 1837; (17) Verlag Carl Griese: Die Elbe 1:50000 von Cuxhaven bis Lauenburg, Hamburg 1965; (18) 25 Jahre Segler-Vereinigung Reiherstieg von 1926 E.V ; (19) 40 Jahre Segler-Vereinigung Reiherstieg von 1926 E.V. Hamburg-Wilhelmsburg; (20) 50 Jahre Seglervereinigung Reiherstieg ; (21) 75 Jahre Segler-Vereinigung Reiherstieg ; (22) Hamburger Segel-Club e.v. / Verlag Carl Griese Hamburg / Peschke-Verlag Hamburg: Die Elbe 1 : Von Cuxhaven bis Lauenburg / Von Helgoland bis Magdeburg /15; Hanns-Björn Rüppell im Elbsegler 2/2016 Teil III: Die Elbvertiefung und die gegebenen Alternativen für den Kampf gegen den Hafenschlick 30

31 Elbsegler 1/ 2016 Termine 2016 Besprechung der Arbeitsdienste Samstag Uhr Mitgliederversammlung Mittwoch Uhr Ausbringen der Ausleger Samstag Uhr Abslippen alle Samstag Uhr Vorstandssitzung mit Ressourvertretern Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung Mittwoch Uhr Mittwoch Uhr Mittwoch Uhr Aufräumen der Halle: Freitag Uhr Abmotoren und Flaggenparade Samstag Aufslippen Rentner Montag Aufslippen alle Samstag Jahre-Feier der Segler-Vereinigung Reiherstieg Samstag

32 SVR Die alte Schmiede in Rönne Foto: Gerd Köncke 32 Segler-Vereinigung Reiherstieg von 1926 e.v. Finkenrieker Hauptdeich Hamburg www. svr-hamburg.de

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