Vorratsdatenspeicherung

Transkript

1 Vorratsdatenspeicherung Der Anlass für den kommenden Vortrag von Lars Schimmer Wolfgang Dautermann FH Joanneum

2 Vorratsdatenspeicherung Umsetzung der EU-Richtlinie 2006/24/EG. Speicherung von Telekommunikationsdaten für 6 Monate. Beschlossen vom österr. Nationalrat am Beschränkung des Zugriffs auf die Verfolgung schwerer Straftaten

3 Was soll gespeichert werden? Internetanschluss IP-Adresse und zugehörige Stammdaten (Name, Adresse, Teilnehmerkennung) Datum und Uhrzeit der Zuweisung bzw. Freigabe der IP Adresse Telefonnummer des Anschlusses über den eingewählt wurde (bei Modemverbindungen) Teilnehmerkennung des Anschlusses bei anderen Verbindungen

4 Was soll gespeichert werden? Teilnehmerkennung Name und Anschrift des Teilnehmers, dem die Mailadresse zugeordnet ist Versand: Mailadresse und IP des Senders sowie Mailadressen von allen Empfängern Empfang: Mailadresse des Senders sowie die IP der letzten Kommunikationsstelle (des letzten Mailservers) Datum, Uhrzeit und IP-Adresse beim An/Abmelden von Benutzern.

5 Was soll gespeichert werden? Telefon Teilnehmerkennung des angerufenen und anrufenden Teilnehmers Bei Rufweiterleitung die Nummer an die weitergeleitet wird Name und Anschrift des Angerufenen und Anrufenden Teilnehmers Datum, Uhrzeit und Dauer des Anrufs Bei Mobiltelefonen zusätzlich noch: Internationale Mobilteilnehmerkennung (IMSI) Internationale Mobilgerätekennung (IMEI) Bei Prepaid Telefonen: Datum, Uhrzeit und Cell-ID der ersten Aktivierung Standortkennung (Cell-ID) am Beginn einer Verbindung

6 Was soll gespeichert werden? Kommunikationsdaten (wer mit wem wann kommuniziert hat) (bei Mobilgeräten: Standort) aber keine Gesprächs/Mailinhalte......also nicht so schlimm?...oder ist das eher eine Salamitaktik? 1 Bildquelle: Wikipedia (Autor:André Karwath) 1

7 Widerspricht der Europäischen Menschenrechtskonvention Artikel 8: Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens Abs.1: Jedermann hat Anspruch auf Achtung seines Privat- und Familienlebens, seiner Wohnung und seines Briefverkehrs 2. Datenschutzgesetze würden natürlich auch verletzt werden... In Deutschland, Rumänien, Bulgarien und Tschechien wurde die EU-Richtlinie als verfassungswidrig beurteilt. 2 Der Begriff Briefverkehr umfasst nicht nur schriftliche Mitteilungen sondern jede Art von Kommunikation.

8 Vorratsdatenspeicherung in anderen Ländern Deutschland, Rumänien, Bulgarien und Tschechien: Vorratsdatenspeicherung eingeführt, als verfassungswidrig gestoppt. Österreich, Schweden: Nicht zeitgerecht eingeführt, Schweden wurde vom Europ. Gerichtshof deswegen verurteilt, führt sie trotzdem nicht ein. Frankreich, UK, Niederlande: 12-monatige Speicherfrist Ungarn: Ermittler dürfen ohne Angabe von Gründen auf die Daten zugreifen 3. Bulgarien: VDS soll auch bei kleinen Vergehen genutzt werden können und das Innenministerium erhält direkten Zugriff auf die Daten. 3 auch bei kleinen Vergehen, EU-Richtlinie: schwere Straftaten

9 Weitere Probleme Umkehr der Unschuldsvermutung: Grundsätzlich wird jede/r Bürger/in überwacht und seine Daten werden aufgezeichnet, egal ob dieser eines Verbrechen verdächtigt wird oder nicht. Soziales Netzwerk und Bewegungsprofil jeder Person herstellbar Datensammlungen wecken Begehrlichkeiten Missbrauchsmöglichkeit und/oder Datenverlust bei Unternehmen soll ja manchmal vorkommen...

10 Links 5 Initiative gegen die Vorratsdatenspeicherung: AK Vorrat: Wikipedia-Artikel: Vorratsdaten von Malte Spitz bei der dt. Telekom: de/digital/datenschutz/ /vorratsdaten-malte-spitz 5 Oder: Von wo hab ich abgeschrieben?

11 Weiter gehts mit dem Vortrag von Lars Schimmer 6 Anonyme Internetnutzung, eine Übersicht Der Vortrag wird kurz die Probleme der normalen Internetnutzung aufzeigen, die bekanntesten Programme zum verschleiern der Identität im Internet vorstellen und ihre Funktionsweise erläutern. Auch werden ihre Probleme und Schwachstellen angesprochen. 6 Institut für Computer Graphik und Wissensvisualisierung, TU Graz