NOSOKOMIALE INFEKTIONEN IN DER HÄMATO-/ONKOLOGIE
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- Artur Rosenberg
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1 NOSOKOMIALE INFEKTIONEN IN DER HÄMATO-/ONKOLOGIE Sojer Annemaria, DGKS, akad. HFK Hygieneteam Landeskrankenhaus Innsbruck, Universitätskliniken
2 Was ist eine nosokomiale Infektion? Bei einer nosokomialen Infektion handelt es sich um eine im Krankenhaus erworbene Infektion, die zum Zeitpunkt der Aufnahme in das Krankenhaus noch nicht existierte und sich auch nicht in ihrer Inkubationsphase befand. Auch Infektionen, die im Krankenhaus erworben wurden, sich aber erst nach der Entlassung des Patienten manifestieren, gelten als nosokomiale Infektion. Unerheblich ist dabei, ob diese Infektion auf mangelhafte Hygiene zurückzuführen ist oder ob es sich um ein unvermeidbares Ereignis handelte. (Geffers 2002)
3 Wie häufig sind nosokomiale Infektionen (NI) 5 % aller stationärer Patienten (in Europa) erwerben im Krankenhaus eine NI auf Intensivstationen sind es ca. 15% (d.h. ca. jeder 6. Intensivpatient) auf hämatologischen Stationen/SZT-Bereiche ca. an die 50 %
4 Pathogenese der NI Endogene NI: der Patient ist bereits Träger des Erregers (Haut, SH, Nasen-Rachentrakt, Magen-Darm- Trakt), bevor dieser bei ihm eine Infektion hervorruft Exogene NI: durch Erreger, die über Kontakt mit Personen/Material/Oberflächen übertragen werden; exogene NI können oft durch geeignete Hygienemaßnahmen verhindert werden
5 Nur ca % aller NI sind vermeidbar (exogene NI) NI sind nicht gleichzusetzen mit krankenhausverschuldeten Infektionen
6 Prädisponierende Faktoren Patientenfaktoren Grundkrankheit (Alter, Diagnose, AZ, EZ, ) Immunabwehr Arten von Wunden Invasive Maßnahmen (Intubation, Katheter, Drainagen)
7 Externe Faktoren Personal (Hygienedisziplin) Virulenz des Erregers Resistenzeigenschaften des Erregers Umweltbedingungen (z.b. Wasser, Luft, )
8 NI in der Onkologie Die meisten nosokomialen Infektionen in der Onkologie sind endogen bedingt und können trotz strenger Hygieneregimes nicht verhindert werden. Der wichtigste Übertragungsweg nosokomialer Krankheitserreger sind die Hände des Personals (Patient, Besucher). Kontaminierte Gegenstände sind deutlich seltener ursächlich. (Daschner, Dettenkofer, Frank, Scherrer (2006), Praktische Krankenhaushygiene und Umweltschutz, 3. Auflage)
9 Übertragungswege Hämatogene Übertragung (Nadelstichverletzungen) Kontaktübertragung (Hände, Material, etc.) Aerogene Übertragung Fäkal-/orale Übertragung (Lebensmittel, Trinkwasser)
10 Streupotential/Streuquelle Infektionsquelle Infektionsweg Infektionsziel
11 Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von NI Personalhygiene (Haare, Kleidung, Fingernägel, Schmuck, ) Händehygiene (Personal, Patient, Besucher) Aseptische Arbeitstechniken Hygienedisziplin bei diagnostischen, therapeutischen und pflegerischen Maßnahmen (Katheter-, Infusionsmanagement, Körper-/Mundpflege, etc.)
12 Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von NI Technische/normative Regelungen (Wasserhygiene ÖNORM B 5019, Leitlinien zur Küchenhygiene, Raumluft ÖNORM H 6020, ) Maßnahmen gegen Keimtransfer Trennung der Arbeitsschritte in rein/unrein Geeignete Desinfektionsmaßnahmen/-mittel Korrekte Aufbereitungsmaßnahmen Surveillance
13 Surveillance von NI Warum? Surveillance dient der Infektionsprävention durch Feedback an ärztliches und pflegerisches Personal Probates Mittel zur Reduktion von NI Häufung von Infektionen werden frühzeitig erkannt Häufigkeit von NI werden dokumentiert bietet den Vergleich der Infektionsdaten unterschiedlicher Krankenhäuser Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen können überprüft werden (regelmäßige Evaluation)
14 Surveillance in Innsbruck Anhand festgelegter CDC-Kriterien Daten gehen an ein Referenzzentrum (NRZ/RKI) Modul ONKO-KISS (und ONKO-KISS_AL) Erfassung von Sepsis Pneumonie in der Neutropeniephase der SZT-Patienten
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19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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