Volumetrisch modulierte Therapie
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- Erwin Vogel
- vor 6 Jahren
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1 Fachnews: Strahlentherapie 13 Rapidrc Volumetrisch modulierte Therapie Der dynamische nsatz der intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) wird nun mit der neusten Technik, der sogenannten volumetrisch modulierten rc-therapie (VMT), weitergetrieben. In der Implementation der VMT durch den Hersteller der eschleuniger (Varian) wird diese Technik als Rapid rc bezeichnet. ei Rapidrc wird bestrahlt, während der eschleuniger rotiert (siehe bb. 2). Dabei werden Rota tions geschwindigkeit, ewegung der La mellen des MLC und Dosisrate des eschleunigers dynamisch derart geregelt, dass sich während ein bis zwei optimierten Rotationen des eschleunigers eine Konformität der Dosisverteilung ans Zielvolumen erzeugen lässt, die qualitätsmässig einer IMRT-Mehrfeldbestrahlung entspricht. Kurze estrahlungszeit Gegenüber herkömmlicher IMRT mit fixen Einstrahlrichtungen bietet Rapid- rc bei gleicher Qualität der resultierenden Dosisverteilungen jedoch einige wesentliche Vorteile. Erstens beträgt die reine estrahlungszeit bei Rapidrc-estrahlungen bloss 1,5 bis 2,5 Minuten, je nach Komplexität des bestrahlten Volumens und der gewünschten Dosisverteilung. Dadurch werden einerseits Probleme minimiert, die durch ewegungen des Patienten während der estrahlung entstehen können, andererseits wird dadurch die Liegezeit am Gerät vermindert, was zum Komfort des Patienten beiträgt. Niedrige Integraldosis Durch die rt der Strahlenabgabe wird bei Rapidrc im Verhältnis zur Tumordosis weniger Dosis ausserhalb des Zielvolumens appliziert als bei konventioneller IMRT. Dadurch wird das Risi ko von strahleninduzierten Spätfolgen ver mindert. Einfacher blauf Im Gegensatz zu den komplexen Plänen bei konventioneller IMRT, die in schwierigen Situationen auch mal ein Dutzend oder mehr verschiedene individuell einzustellende intensitätsmodulierte Felder erfordern, benötigt man mit Rapidrc in der Regel bloss ein bis zwei Rotationsbestrahlungen, die ohne Eingriff des edienpersonals automatisch ablaufen. bb. 2: estrahlung mit Rapidrc, der eschleuniger rotiert um den Patienten. Für komplexe Palliativsituationen Rapidrc ist nicht nur für kurative Situationen geeignet, wo es darum geht, die Dosis im Tumor so weit wie möglich zu erhöhen, ohne stärkere Nebenwirkungen in Kauf nehmen zu müssen. Rapid- rc ist auch ein grossartiges Werkzeug, um in komplexen palliativen Situationen den Patienten eine möglichst kurze, schonende und trotzdem sehr effektive Therapie zu bieten. Die folgenden eispiele (siehe bb. 3 bis 8) veranschaulichen die Möglichkeiten der Rapidrc- Technik in ganz verschiedenen realen klinischen Situationen.
2 14 Fachnews: StrahlenTherapie Fallbeispiele Diese Möglichkeiten bietet die Rapidrc-Technik bb. 3: 57-jähriger Patient, kurative estrahlung eines Prostata-Ca mit Lymphabfluss. : Transversaler Schnitt durch die Prostata. : coronarer Schnitt durch Prostata und Lymph abfluss. Dargestellt ist der ereich der hohen Dosis (Zieldosis) auf dem Patienten-CT. «Heisse» Farben bedeuten eine höhere Dosis als «kühle» Farben. Sichtbar sind auch die in der Prostata implantierten Goldmarker, die jeden Tag zur bildgesteuerten Verifikation der Einstellgenauigkeit benutzt werden. Die im Vergleich zum Lymphabfluss erforderliche höhere Dosis in der Prostata wird als integrierter oost (d.h. höhere Einzeldosis pro Fraktion) verabreicht. Rapidrc am Lindenhofspital Die Radio-Onkologie des Lindenhofspitals war vor mehr als zwei Jahren eines der ersten Zentren der Schweiz, die diese estrahlungstechnik einführten. Rapidrc hat sich seither in unterschiedlichsten estrahlungssituationen bewährt und ist im Lindenhofspital für verschiedene Indikationen als Standard etabliert. Indikationen für Rapidrc Prostata-Ca (inkl. Lymphabfluss) nal-ca (inkl. Lymphabfluss) Hirntumore und -metastasen HNO-Tumore Magen-Ca Pankreas-Ca Sarkome Lungen-Ca Ösophagus-Ca
3 Fachnews: strahlentherapie 15 bb. 4: 80-jährige Patientin, kurative estrahlung eines nal-ca mit inguinalen Lymphknoten. : Transversaler Schnitt durchs Zielvolumen. : 3-D-Darstellung der applizierten Dosis. bb. zeigt das Dosisvolumen der Hochdosisregion. Die in bb. dargestellte farbige Dosisverteilung ist als transversaler Schnitt durch das rote Dosisvolumen der bb. zu verstehen. Die 3-D-Darstellung demonstriert, wie auch komplexe Volumina mit ein bis zwei Rotationen des eschleunigers mit einer hohen Dosis versorgt werden können. bb. 5: 73-jährige Patientin, multiple Skelettmetastasen nach Mamma-Ca, palliative estrahlung des ganzen knöchernen eckens. Dargestellt ist wie in bb. 4 das Dosis-Volumen der Hochdosisregion, das sich mit zwei Rapidrc-Rotationen sehr gut ans Zielvolumen (ecken-skelett) anformen lässt. Die inneren Organe (lase, Darm etc.) werden geschont.
4 16 Fachnews: Strahlentherapie bb. 6: 73-jähriger Patient, Lunge Oberlappen: palliative Therapie eines ausgedehnten Tumors mit Infiltration der Wirbelkörper. : Transversaler Schnitt durchs Zielvolumen. : 3-D-Darstellung der applizierten Dosis. Wichtig ist die mit der Rapidrc-Technik realisierbare Schonung des Rückenmarks. Der in bb. grün dargestellte Spinalkanal verläuft ausserhalb des rot dargestellten, dem Zielvolumen angeformten Hochdosis-Volumens.
5 Fachnews: Strahlentherapie 17 bb. 7: 54-jährige Patientin, kurative estrahlung eines Hypopharynx-Ca mit Lymphabfluss. : Transversaler Schnitt durchs Zielvolumen. : 3-D-Darstellung der applizierten Dosis (rot) und des Spinalkanals (grün). Die gegenüber dem Lymphabfluss höhere Dosis im Hypopharynx wird als integrierter oost appliziert. Wichtig ist auch hier die Schonung des Rückenmarks, das vom Hochdosisvolumen sehr gut ausgespart werden kann (siehe bb. ).
6 18 Fachnews: Strahlentherapie bb. 8: 82-jähriger Patient, palliative estrahlung einer bereits vorbelasteten Region der HWS. : Transversaler Schnitt durchs Zielvolumen. : Sagittaler Schnitt. Das durch eine frühere estrahlung bereits vorbelastete Rückenmark lässt sich durch die estrahlung mit Rapidrc-Technik relativ gut schonen. Das eispiel veranschaulicht auch die Wichtigkeit einer exakten Positionierung als Voraussetzung für die Präzision der estrahlung. utoren: Dr. phil. nat. Hans C. Neuenschwander Dr. med. rmin F. Thöni
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