15.4 Mit dem Printer -Objekt drucken

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1 636 Weiterführende VBA-Themen Abhilfe kann die Eigenschaft MoveWhenInTheWay sorgen. Durch das Setzen dieser Eigenschaft auf True wird der Assistent automatisch verschoben. Eine genaue Positionierung des Assistenten können Sie mit der Eigenschaft Move und den beiden Parametern xleft und ytop erhalten. Der Assistent wird dann an den genannten Koordinaten angezeigt:.move xleft:=200, ytop:=100 Eine alternative Möglichkeit, um den Assistenten aufzurufen, ist die ActivateWizard - Methode. Hierbei kann ein anderer Assistent als der Standard (Karl Klammer) benutzt werden. Über den Parameter WizardID bestimmen Sie den Assistenten:.ActivateWizard(WizardID, Act, Animation) Der Parameter Act bestimmt den Zustand und erlaubt damit auch das Anhalten oder das Fortsetzen des Assistenten. Hierzu können Sie die Konstanten msowizardacttypes, msowizardactactive, msowizardactinactive, msowizardactresume und msowizardactsuspend einsetzen. Der letzte Parameter Animation hat die gleiche Funktion wie die gleichlautende Eigenschaft, die Sie kurz zuvor schon kennen gelernt haben. Wenn Sie die Methode ActivateWizard benutzen, brauchen Sie nicht zusätzlich die Eigenschaft Visible zu verwenden, da der Assistent bereits automatisch erscheint Mit dem Printer -Objekt drucken Haben Sie sich auch schon mal darüber geärgert, dass der Zugriff auf die installierten Drucker und deren Parameter über API-Funktionen äußerst kompliziert ist? Zwar stehen zusätzlich die Eigenschaften PrtDevMode, PrtDevNames und PrtMip auch schon in früheren Access-Versionen zur Verfügung, deren Nutzung ist aber sehr unkomfortabel und auf die Entwurfsansicht eines Formulars oder Berichts beschränkt. Bei Access 2002 gibt es jetzt eine komfortable Lösung der Druckerverwaltung: das Printer Objekt und die Printers - Auflistung. Tabelle 15.7: Eigenschaften des Printer -Objekts Eigenschaft ColorMode Copies Duplex Orientation PaperBin PaperSize PrintQuality Zeigt an, ob es sich um einen Farb- oder Schwarz/weiß-Drucker handelt, oder letzt die Farbe fest. Liefert oder bestimmt die Anzahl der Kopien. Zeigt an, ob es sich um einen Duplex-Drucker handelt. Liefert oder bestimmt die Blatt-Orientierung. Liefert oder bestimmt den Papierschacht. Liefert oder bestimmt die Papiergröße. Liefert oder bestimmt die Druckqualität

2 Mit dem Printer -Objekt drucken 637 Tabelle 15.8: Zusätzliche Eigenschaften des Printer -Objekts eines Formulars oder Berichts Eigenschaft BottomMargin ColumnSpacing DataOnly DefaultSize ItemsAcross ItemLayout ItemSizeHeight ItemSizeWidth LeftMargin RightMargin RowSpacing TopMargin Liefert oder bestimmt den unteren Rand in Twips. Liefert oder bestimmt den vertikalen Abstand der Detailbereiche in Twips. Liefert oder bestimmt, ob nur die Daten gedruckt werden. Liefert oder bestimmt, ob die Größen des Detailbereichs aus der Entwurfsansicht oder die Werte von ItemSizeHeight und Item- SizeWidth genutzt werden. Liefert oder bestimmt die Anzahl der Spalten. Liefert oder bestimmt die Spaltenorientierung. Liefert oder bestimmt die Höhe des Detailbereichs in Twips. Liefert oder bestimmt die Breite des Detailbereichs in Twips. Liefert oder bestimmt den linken Rand in Twips. Liefert oder bestimmt den rechten Rand in Twips. Liefert oder bestimmt den horizontalen Abstand zwischen Detailbereichen. Liefert oder bestimmt den oberen Rand in Twips Zugriff auf alle installierten Drucker oder auf den Standarddrucker Wenn Sie die Namen aller auf dem Windows-System installierten Drucker erhalten möchten, können Sie die Eigenschaft DeviceName des Printer -Objekts nutzen. Hierzu definieren Sie eine Objektvariable vom Datentyp Printer und eine For..Each -Schleife, um die gesamte Printers -Auflistung zu durchlaufen. Mit den nachfolgenden wenigen Programmzeilen erhalten Sie die Namen aller installierten Drucker im Direktbereich. *********************** Drucken.MDB ******************************** Function fktalledruckernamenausgeben() Dim odrucker As Printer For Each odrucker In Application.Printers Debug.Print odrucker.devicename Next End Function In Ihrer Anwendung könnten Sie jetzt zum Beispiel in einem Listenfeld die Namen dem Benutzer zur Verfügung stellen. Hierzu übergeben Sie den Namen über die bei Access 2002 ebenfalls neue Methode AddItem eines Listenfeldes. Das nachfolgende Beispiel setzt vor-

3 638 Weiterführende VBA-Themen aus, dass der Name des Listenfeldes ListenFeld lautet. Da über Me auf das Listenfeld zugegriffen wird, muss der Code in einem Formularmodul zum Beispiel als Reaktion des Ereignisses Form_Open stehen. ************************** Drucken.MDB ******************************** *********************** Formularmodul: AlleDrucker ************************ Private Sub Form_Open(Cancel As Integer) Dim odrucker As Printer For Each odrucker In Application.Printers Me!Listenfeld.AddItem odrucker.devicename Next Zugriff auf den Standard-Drucker Möchten Sie dagegen Informationen zu dem in Windows als Standard eingetragenen Drucker erhalten, so verwenden Sie die Schreibweise Application.Printer. Mit der Eigenschaft DeviceName können Sie zum Beispiel den Namen des Standarddruckers erhalten. Application.Printer.DeviceName Zwar ist es ganz nett, dem Benutzer den Namen des Standarddruckers mitzuteilen, doch wirklich nützlich wird diese Information erst, wenn Sie den Standarddrucker ändern können. Dies ist durch die folgende Befehlszeile zu erreichen. Hierbei wird der erste Drucker der Printers -Auflistung der Eigenschaft Printer des Objekts Application übergeben. Set Application.Printer = Application.Printers(0) Hinweis: Wenn Sie Änderungen an dem Standarddrucker über Application.Printer durchführen, so ändern Sie nicht den Standarddrucker von Windows. Sie ändern nur den Standarddrucker Ihrer Access-Anwendung und auch nur so lange, bis Sie Access verlassen. Um wieder den Windows-Standarddrucker für Ihre Access-Applikation einzustellen, setzen Sie die Eigenschaft Printer des Application -Objekts auf Nothing. Set Application.Printer = Nothing Drucker installiert? Bei der Auslieferung an den Kunden können und dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass ein Standarddrucker überhaupt installiert ist. Es ist daher nicht sichergestellt, dass die Eigenschaft Printer des Application -Objekts auch tatsächlich die Werte eines real vorhandenen Druckers enthält. Daher sollten Sie unbedingt eine Fehlerroutine einbauen, die zumindest die Fehlernummer 2205 auswertet. Ist kein Drucker installiert, so entsteht beim Zugriff auf das Application.Printer -Objekt der Laufzeitfehler Das nachfolgende Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie über den Zugriff auf die Eigenschaft DeviceName feststellen können, ob überhaupt ein Drucker installiert ist.

4 Mit dem Printer -Objekt drucken 639 *********************** Drucken.MDB ******************************* Function fktistdruckerinstalliert() As Boolean Dim sdrucker As String On Error GoTo Fehler sdrucker = Application.Printer.DeviceName fktistdruckerinstalliert = True Zurück: Exit Function Fehler: If Err.Number = 2205 Then MsgBox "Es ist kein Drucker installiert", vbcritical + vbokonly, "Fehler" Else MsgBox Err.Number + Err.Description, vbcritical + vbokonly, "Fehler" fktistdruckerinstalliert = False End Function Standarddrucker eines Formulars oder Berichts Formular und Bericht besitzen in Access 2002 die Eigenschaft UseDefaultPrinter. Hierüber können Sie feststellen ob das Formular oder der Bericht den Standarddrucker benutzt. Enthält die Eigenschaft UseDefaultPrinter den Wert True, so greift das Formular beziehungsweise der Bericht auf den Standarddrucker zu. If Me.UseDefaultPrinter = True Then MsgBox "Standarddrucker wird verwendet" Die Eigenschaft UseDefaultPrinter kann jedoch nur in der Entwurfsansicht geändert werden. Normalerweise ist es aber nicht notwendig, diese Eigenschaft während der Laufzeit zu modifizieren. Wie das Application -Objekt besitzen auch jedes Formular und jeder Bericht die Eigenschaft Printer. Hierüber können Sie gezielt steuern, auf welchem Drucker sie gedruckt werden sollen. Diese Änderungen können Sie dabei sowohl in der Formularansicht beziehungsweise Datenblattansicht eines Formulars als auch in der Entwurfsansicht vornehmen. Bei einem Bericht ist es ähnlich, doch muss eine Änderung erfolgen, bevor der Bericht gedruckt ist. Das nachfolgende Beispiel soll Ihnen die dynamische Änderung des Druckers für ein Formular demonstrieren. Es werden abwechselnd unterschiedliche Drucker für das aktuelle Formular eingetragen und der Name dieses Druckers wird jeweils als Meldung Private ausgegeben. Sub Befehl1_Click() MsgBox Me.Printer.DeviceName Set Me.Printer = Application.Printers(2) MsgBox Me.Printer.DeviceName Set Me.Printer = Application.Printer MsgBox Me.Printer.DeviceName

5 640 Weiterführende VBA-Themen Eigenschaften des Printer -Objekts verwenden Nachfolgend finden Sie Beispiele, wie die Eigenschaften des Printer -Objektes eingesetzt werden können. Farb- oder Schwarz/Weiß-Drucker Zu den Zeiten, als Farbdrucker zu teuer oder zu langsam waren, konnte man sich als Entwickler wenigstens noch darauf verlassen, dass der mühsam erstellte Bericht auf allen Druckern ähnlich gut aussah. Wie ist es aber heutzutage, wenn der Kunde einen Farbdrucker hat und gerne einen farbigen Bericht hätte? Dessen Kollege besitzt jedoch einen Schwarz/Weiß- Drucker, auf dem ein Bericht, der mit Farbe versehen ist, nicht mehr schön aussieht. Die Lösung kann nur sein, dass zwei Berichte angeboten werden und abhängig davon, ob der Standarddrucker Farbe drucken kann oder nicht, wird der entsprechende Bericht ausgedruckt. Dank des Printer -Objektes und dessen Eigenschaft ColorMode ist dies keine große Kunst mehr. Die Erstellung von zwei verschieden gestalteten Berichten wird Ihnen da schon mehr Mühe machen. Zur Auswertung der Eigenschaft ColorMode stehen die beiden Konstanten acprcmcolor und acprcmmonochrome zur Verfügung Tabelle 15.9: Konstanten der Eigenschaft ColorMode Wert acprcmcolor acprcmmonochrome Der Drucker kann in Farbe und Schwarz/Weiß drucken. Der Drucker kann nur in Schwarz/Weiß drucken. ************************ Drucken.MDB ******************************* Sub fktberichtfarbigoderschwarzweiß() Dim sberichtsname As String If fktistdruckerinstalliert = True Then If Application.Printer.ColorMode = acprcmcolor Then 'Farbdrucker sberichtsname = "FarbigerBericht" Else 'Leider nur Schwarz/Weiß sberichtsname = "NormalerBericht" DoCmd.OpenReport sberichtsname, acviewpreview Ist der druckbare Bereich groß genug? Falls Sie schon mal ein Formular einer Behörde wie zum Beispiel eine Umsatzsteuervoranmeldung bedrucken wollten, ist Ihnen vielleicht das Problem der nicht druckbaren Bereiche bekannt. Leider lässt sich ein Blatt Papier nicht vollständig bis an die vier Ränder bedrucken. Dies ist eine Einschränkung, die vom jeweiligem Drucker abhängt und bei jedem Drucker

6 Mit dem Printer -Objekt drucken 641 anders ist. Besonders Behörden neigen offensichtlich dazu, sich nicht an technische Gegebenheiten anzupassen, sondern die restliche Welt hat sich egal ob möglich oder nicht nach deren Vorgaben zu richten. Wenn Sie nun ein solches Behördenformular wie zum Beispiel die Umsatzsteuervoranmeldung bedrucken möchten, kann es vorkommen, dass bedingt durch die nicht druckbaren Bereiche der eine Drucker für den Ausdruck geeignet ist, der andere jedoch nicht. Leider werden nicht druckbare Bereiche nicht nur nicht bedruckt, sondern sie wirken sich in Form von zusätzlichen gedruckten Seiten aus. Dies ist natürlich nicht brauchbar. Es liegt nicht in Ihrer Hand, das Problem zu lösen, doch können Sie über die Eigenschaften LeftMargin, RightMargin, TopMargin und BottomMargin des Printer -Objekts das Problem erkennen und darauf reagieren. Hinweis: Es ist nur innerhalb eines Berichtes oder Formulars sinnvoll, die Eigenschaften LeftMargin, RightMargin TopMargin und BottomMargin auszuwerten, da die Werte für Application.Printer sonst Null sind. Tabelle 15.10: Eigenschaften, die Informationen zum druckbaren Bereich liefern Eigenschaft LeftMargin RightMargin TopMargin BottomMargin Linker Rand in der Maßeinheit Twips Rechter Rand in der Maßeinheit Twips Oberer Rand in der Maßeinheit Twips Unterer Rand in der Maßeinheit Twips Das nachfolgende Beispiel öffnet einen Bericht unsichtbar in der Seitenansicht und überprüft, ob die Ränder für den Ausdruck nicht zu groß sind. Ist einer dieser Grenzwerte überschritten, erfolgt eine Meldung an den Benutzer. Die Grenzwerte müssten Sie entsprechend der Maße Ihres Berichts ermitteln und demzufolge festlegen. *********************** Drucken.MDB **************************** Sub fktistdruckbereichgroßgenug(sberichtsname As String) If fktistdruckerinstalliert = True Then DoCmd.OpenReport sberichtsname, acviewpreview,,, achidden With Reports(sBerichtsname).Printer If.LeftMargin > 100 Or.RightMargin > 100 Or.TopMargin > 110 Or.BottomMargin > 100 Then MsgBox "Der Bericht " & sberichtsname & _ " kann auf dem Drucker " &.DeviceName & _ " nicht ausgedruckt werden." & vbcrlf & _ " Der druckbare Bereich ist zu klein!", vbinformation + vbokonly, "Drucken" Else DoCmd.OpenReport sberichtsname, acviewnormal End With