Annegert Hemmerling. Der Kindergarten als Bildungsinstitution
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- Kathrin Krämer
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1 Annegert Hemmerling Der Kindergarten als Bildungsinstitution
2 Annegert Hemmerling Der Kindergarten als Bildungsinstitution Hintergründe und Perspektiven
3 Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2006 als Dissertation mit dem Titel Was mach ich denn mit einer Erzieherin? Eine Fallstudie zum Verständnis von Bildungskultur im Kindergarten zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) angenommen. 1. Referent: Herr Professor Dr. Fritz-Ulrich Kolbe 2. Referentin: Frau Professorin Dr. Carla Schelle Tag des Prüfungskolloquiums: 7. Februar Auflage September 2007 Alle Rechte vorbehalten VS Verlag für Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Monika Mülhausen Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Krips b.v., Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN
4 Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung: Zum aktuellen Diskurs Der Kindergarten als Bildungseinrichtung Der Kindergarten zwischen bildungspolitischer Vision und sozialpolitischen Herausforderungen Auswirkungen gesellschaftlicher Transformationsprozesse auf die Institution Kindergarten Der Kindergarten als Bildungseinrichtung Zum Verständnis der Aufgabentrias des Kindergartens: Bildung-Erziehung- Betreuung Zusammenfassende Anmerkungen Wissenschaftliche Studien zur Qualität im Kindergarten Kindersituationen: Der Situationsansatz in der Evaluation von Bernhard Wolf u.a. (Hrsg.) (1999) Ausgangssituation Erhebungsbereiche der Externen Empirischen Evaluation des Modellprojekts Kindersituationen Wie gut sind unsere Kindergärten? Eine Untersuchung zur pädagogischen Qualität in deutschen Kindergärten von Wolfgang Tietze (Hrsg.) Zum Untersuchungsansatz Ergebnisse Projekte im Elementarbereich Qualität im Situationsansatz Institut für den Situationsansatz Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit Laewen/ Andres Aspekte Pädagogischer Qualität in Rheinland-Pfälzischen Kindertagesstätten (Quarta), von Michael-Sebastian Honig, Norbert Schreiber u.a Kindergartenkinder ko-konstruieren soziales Wissen mit Peers, Forschungsprojekt (Fried 2004, Büttner 2003) Zusammenfassende Anmerkungen Zur Methode der Fallstudie Gegenstand der Fallstudie Methoden der Fallstudie Wahl der Methode: Objektive Hermeneutik...43
5 6 Inhaltsverzeichnis Zur Methode der objektiven Hermeneutik Das Schulkulturkonzept Anerkennungsverhältnisse in Schule und Kindergarten Hypothetische Annahmen der Dimensionen der Schulkultur für die Institution Kindergarten Verständnis von Mythos im Rahmen einer Institutionskultur des Kindergartens Auswahl der Einrichtungen Kurzbeschreibung von Kindergarten Alpha Kurzbeschreibung von Kindergarten Gamma Auswahl der Handlungssituationen der sozialen Praxis zur Rekonstruktion Kontrastierungen Der Kindergarten in seiner gesellschaftlichen Verortung: Außenerwartungen und pädagogischer Alltag Rekonstruktionen von Gruppensituationen Eine Wochenplanung in Gruppe Das Tischdecken, eine Gruppensituation im Anschluss an die Wochenplanung Wochenplanung in Gruppe Rekonstruktion von Aussagen einer Erzieherin zur pädagogischen Haltung im Freispiel Rekonstruktionen von Interaktionen Erzieherin Kind Dialog 1 im pädagogischen Alltag Dialog 2 im pädagogischen Alltag Rekonstruktion von Dokumenten des Kindergartens Alpha Dokument Dokument Dokument Rekonstruktion des Manuskriptes einer Festrede der Leiterin des Kindergartens Alpha anlässlich des x-jährigen Bestehens Der Kindergarten als spielende Hausgemeinschaft Rekonstruktionen von Gruppensituationen in Kindergarten Gamma Der Morgenkreis/ Stuhlkreis in einer Kindergartengruppe Eine Mittagessenssituation Rekonstruktion von Erzieherin Kind Interaktion Rekonstruktion von Dokumenten der Konzeption Rekonstruktion eines Dokumentes der Konzeption zur Präsentation der pädagogischen Praxis Aussagen der Erzieherinnen zur Gestaltung ihrer internen sozialen Praxis Dokumente zu Situationen der natürlichen Protokolle Kontrastierung Fallstrukturen des Kindergartens Alpha Ergebnisse der Rekonstruktionen der Gruppensituationen...218
6 Inhaltsverzeichnis Ergebnisse der Rekonstruktionen von Interaktionen Erzieherin Kind Ergebnisse der Rekonstruktionen der Dokumente Ergebnisse der Rekonstruktionen zur Selbstrepräsentanz der Organisation Fallinterne Kontrastierung von Kindergarten Alpha Fallstrukturen des Kindergartens Gamma Ergebnisse der Rekonstruktionen der Gruppensituationen Ergebnisse der Rekonstruktion Mittagessen Ergebnisse der Rekonstruktion der Erzieherin-Kind-Interaktionen Ergebnisse der Rekonstruktionen von Dokumenten Fallinterne Kontrastierung des Kindergartens Gamma Die Bildungskultur des Kindergartens: konstitutive Gemeinsamkeiten der Fallstrukturen von Kindergarten Alpha und Gamma Die performative Bedeutung der Kooperationsstrukturen der professionellen Akteure für die Kooperationsformen der Kinder Die Aufgabentrias Bildung-Erziehung-Betreuung und die Praxis von Partizipations- und Anerkennungsverhältnissen Die Gestaltung der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Pädagogische Erfahrungsräume und curriculare Gestaltung Pädagogische Orientierung der professionellen Akteure Die Dimension der Bewährung in Anforderungssituationen Imaginäre Strukturvarianten der Kindergartenkultur Gesamtergebnisse: Kindergartenkultur und Bewährungsmythos Ausblick: der Kindergarten als Bildungseinrichtung Aspekte zur heterogenen Praxis des Konzeptes Situationsansatz Bildungskultur im Kindergarten und Chancengleichheit Aspekte zur pädagogischen Orientierung in der Bildungskultur des Kindergartens Die Bedeutung des Schulkulturkonzeptes für die Generierung einer Kindergartenkultur Literaturverzeichnis Verzeichnis der Abbildungen Anhang 9 Zusammenstellung der Datenerhebungen und auswertungen der natürlichen Protokolle Zusammenstellung der Dokumente und ihrer Auswertungen Transkriptionsregeln Ethnographische Aufzeichnungen von Kindergarten Alpha...270
7 8 Inhaltsverzeichnis 12.1 Exemplarische Skizze eines Aufnahmetages Bedürfnisse der Kinder Zusammenfassung des Ankommens Aktivitäten der Kinder Gruppenraum und Materialien Transkriptionen: Natürliche Protokolle und Dokumente von Kindergarten Alpha Natürliche Protokolle Wochenplanung in Gruppe Tisch eindecken Wochenplanung Gruppe Aussagen einer Erzieherin zur pädagogischen Haltung im Freispiel Rekonstruktionen von Interaktionen Erzieherin Kind Dialog 1 im pädagogischen Alltag Dialog 2 im pädagogischen Alltag Rekonstruktion von Dokumenten des Kindergartens Alpha Dokument Dokument Dokument Manuskript der Festrede der Leiterin des Kindergartens Alpha anlässlich des x- jährigen Bestehens Ethnographische Daten von Kindergarten Gamma Exemplarische Skizze eines Aufnahmetages in Kindergarten Gamma Gruppenraum und Ausstattung Transkriptionen: Natürliche Protokolle und Dokumente von Kindergarten Gamma Natürliche Protokolle Der Morgenkreis/ Stuhlkreis in einer Kindergartengruppe Eine Mittagessenssituation Rekonstruktion von Erzieherin Kind Interaktion Dokumente von Kindergarten Gamma Das Logo Dokumente zur Präsentation der pädagogischen Praxis Aussagen der Erzieherinnen zur Gestaltung ihrer internen sozialen Praxis Dokumente zu den natürlichen Protokollen...311
8 Inhaltszusammenfassung in der Originalsprache des Dokumentes (deutsch) Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den konstituierenden Aspekten einer Bildungskultur der Institution Kindergarten. Eine Skizzierung der historischen Entwicklung zeigt von Beginn an eine dichotome Struktur von frühkindlicher Bildung und sozialpädagogischer Hilfeleistung für die Familie. Die daraus resultierende Antinomie glaubte man, in den 1970er Jahren mit der Bildungsreform und der Konstituierung des Kindergartens als Bildungseinrichtung gelöst zu haben. Das Konzept des Situationsansatzes stellte die Grundlage für die außerschulische Bildungsarbeit im Elementarbereich dar. Die erneute Bildungsdebatte in Deutschland im Zuge des globalen Wettbewerbs und die Ergebnisse der PISA-Studie fokussieren die Rückständigkeit Deutschlands in Forschungsinvestitionen für die frühkindliche Entwicklung. Qualitätsstudien weisen Defizite in der Umsetzung curricularer Erwartungen an das Konzept Situationsansatz in den Einrichtungen nach und stellen das Konzept selbst in Frage. Das politische Interesse an der Institution Kindergarten artikuliert die bildungspolitische Bedeutung und fokussiert gleichzeitig familienpolitische Interessen. Politisch stehen curriculare Anforderungen in Form von Bildungsplänen für den Kindergarten und Überlegungen zur früheren Einschulung der Kinder in Orientierung an anderen europäischen Ländern zur Diskussion. Die vielfältigen Vorstellungen von Bildung in einer Informations- und Wissensgesellschaft, die raschen Veränderungen unterworfen sind, und die Anforderungen an Betreuung stellen an die Institution Kindergarten widersprüchliche Erwartungen. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Fallstudie Determinanten erschlossen, die den komplexen Auftrag von Bildungs- und Erziehungsleistungen in der Institution Kindergarten bedingen. Freie Schlagwörter: Institutionkultur Kindergarten, frühkindliche Bildung, Fallstudie
9 Abstract (english) This essay is preoccupied with the constituent aspects of forming the early childhood institution as an educational institution. A rough description of the historical development showes, that initially the early childhood institution was under pressure to serve both: the expectations of education and of social securities for families. The reform of the education system at 1970 placed the early childhood institution as an educational institution and established the curriculum situational approach. The discussion of educational opportunities including global developments and the results of the PISA-study pushed scientific research of early childhood educaton in Germany. Quality studies prove deficits in the translation into action of curricular expectations of the concept situation attempt in the facilities and make the concept in question. Politicians proclaim education and sustain interest of early childhood care. They developed curriculum s for the early childhood institution and think about an earlier enrolment at primary school as it is usual in other European nations. On the background of this aspects this essay constituents determinants of education for the early childhood institution. Keywords: early childhood institution, case study
10 Vorwort In den aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen steht der Kindergarten unterschiedlichen Erwartungen gegenüber: Familienpolitisch werden strukturelle Veränderungen gefordert, den erhöhten Betreuungsbedarf der unter dreijährigen Kinder bis zum Jahre 2010 abzudecken (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2003). Bildungspolitisch werden unterschiedliche inhaltliche, konzeptionelle und strukturelle Veränderungen diskutiert (ebd.). Die Einführung von Bildungsplänen in den Bundesländern impliziert eine Verschulung des Kindergartens. In Orientierung an das europäische Ausland wird die Einschulung mit dem fünften Lebensjahr angestebt. Die nationale Qualitätsinitiative ist verbunden mit dem Beginn frühkindlicher Forschung in Deutschland (a.a.o., S. 35). Diese Aspekte weisen dem Kindergarten eine Sonderstellung zu: Die institutionelle Bedeutung als Bildungseinrichtung soll gleichzeitig auch die Aufgaben der Familie mit ihren individuellen und diffusen Prägungen als Institution der Primärsozialisation ergänzen. Die vorliegende Fallstudie leistet einen Beitrag, Determinanten zu erschließen, die den komplexen Auftrag des Kindergartens zur Gestaltung von Bildungs- und Erziehungsprozessen bestimmen. In den Kapiteln eins bis sechs werden die Heuristik und die umfangreichen hermeneutischen Rekonstruktionen dargestellt. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen folgen in Kapitel sieben und acht. Im Anhang sind die erhobenen Daten und die Transkritionsregeln zusammengestellt. Die Erstellung dieser Arbeit und die hermeneutischen Rekonstruktionen wären ohne die Unterstützung von Herrn Professor Dr. Fritz-Ulrich Kolbe, Frau Professorin Dr. Carla Schelle, Herrn Professor Dr. Heiner Ullrich und Herrn Professor Dr. Bernhard Stelmasyk vom Fachbereich 11 des Pädagogischen Instituts der Johannes Gutenberg Universität Mainz und den Kollegen und Kolleginnen des Forschungskolloquiums nicht möglich gewesen. Besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Fritz-Ulrich Kolbe, der diese Arbeit betreut hat und der zweiten Gutachterin Frau Professorin Dr. Carla Schelle. Die Qualität der objektiv hermeneutischen Rekonstruktion liegt in der differenzierten und künstlich naiven Erarbeitung von Lesarten, die in Zusammenarbeit einer Arbeitsgruppe qualifiziert erfolgen kann. Außer den Kollegen und Kolleginnen des Forschungskolloquiums vom Fachbereich 11 des Pädagogischen Instituts der Johannes Gutenberg Universität Mainz, möchte ich für die Zusammenarbeit Frau Silke Allmann, Frau Davina Höblich und Herrn Gunther Grasshoff danken. Bereichernd waren die Interpretationen im Sommerkurs und im Forschungspraktikum des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dafür möchte ich Herrn Professor Dr. Ulrich Oevermann danken. Insbesondere möchte ich den Kindergärten, ihren Leiterinnen und Erzieherinnen und den Kindern danken, dass sie mir Einblick in ihre Einrichtungen und ihre Alltagspraxis gewährten. Sie waren stets zu Gesprächen bereit und versorgten mich bereitwillig mit sehr vielen Daten. Nicht zuletzt möchte ich meinem Ehemann für seine Geduld und Unterstützung danken.
Der Kindergarten als Bildungsinstitution
Annegert Hemmerling Der Kindergarten als Bildungsinstitution Hintergrunde und Perspektiven ill VSVERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN Inhaltsverzeichnis Vorwort 11 1 Einleitung: Zum aktuellen Diskurs - Der
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