Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften - infernum. Reader: Interdisziplinäre Perspektiven zum Klimawandel
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- Brigitte Baumann
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1 Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften - infernum Reader: Interdisziplinäre Perspektiven zum Klimawandel
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3 Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften - infernum Reader: Interdisziplinäre Perspektiven zum Klimawandel Zusammengestellt von Daniel Otto
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6 Impressum Titel: Reader: Interdisziplinäre Perspektiven zum Klimawandel Zusammengestellt von Daniel Otto 2013 FernUniversität in Hagen, Hagen Alle Rechte vorbehalten. Studienangebot: Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum) Das Studienangebot infernum wird vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung und des Nachdrucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der FernUniversität reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
7 Einleitung zum Reader Titel: Interdisziplinäre Perspektiven zum Klimawandel Der vorliegende Reader enthält als Ergänzung zum Kurs The Lived Experience of Climate Change (LECH) verschiedene Texte, welche die dem LECH-Konzept zu Grunde liegenden Annahmen verdeutlichen und auf ein empirisches Fundament stellen. Die thematische Vielfalt der Texte zeigt die Anwendungsoffenheit für Forschungsfragen, die mit dem LECH-Konzept bearbeitet werden können. Damit wird deutlich, dass LECH für zahlreiche fachliche Disziplinen Relevanz besitzt, da Aspekte der gelebten Erfahrung in unterschiedlichen Kontexten und Abstraktionsebenen repräsentiert sind.
8 Inhaltsverzeichnis Hartmann, Betsy (2010): Policy arena rethinking climate refugees and climate conflict: rhetoric, reality and the politics of policy discourse. Journal of International Development, Vol. 22, 2: Einflüsse der LECH können sich auf unterschiedlichen Ebenen manifestieren. Der erste Text analysiert auf der strukturellen Ebene die soziale Konstruktion der Bedrohung durch Klimaflüchtlinge. Dabei arbeitet Hartmann geschickt die ideologischen Wurzeln der verwendeten Begrifflichkeiten heraus. Wie Hartmann am Beispiel der US-Verteidigungspolitik darlegt, bekommen Begriffe durch ihren Bedeutungswandel im Diskurs ein instrumentelles Potenzial. Anik, Sawon Istiak/Khan, Mohammed Abu Sayed Arfin (2012): Climate change adaptation through local knowledge in the north eastern region of Bangladesh. Mitig Adapt Strateg Glob Change 17: Ein Beispiel für die Bedeutung lokalen Wissens für den Klimawandel geben Anik und Kahn in ihrem Artikel, der sich mit dem Thema Adaption in Entwicklungsländern befasst. Anhand des Falles von Bangladesch zeigen die Autoren, wie gering das lokale Wissen über die Adaption an den Klimawandel entwickelt ist. Die durchgeführte Studie macht jedoch deutlich, dass die betroffene Bevölkerung trotz des Wissensdefizits ihr Verhalten den veränderten Bedingungen intuitiv anpasst. 16 adaptive Maßnahmen werden von den Autoren identifiziert. Erfahrungen von Indigenen sind damit ein nicht zu unterschätzendes Potenzial gegen den Klimawandel und verdienen eine besondere wissenschaftliche Betrachtung. Harvey, Nick/Clarke, Beverley/Nursey-Bray, Melissa (2012): Australian Coastal Management and Climate Change, Geographical Research, Vol. 50, 4: Ein wichtiger Themenbereich im Zuge der Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels ist der verbesserte Küstenschutz. Dieser spielt auch in Australien, das stark vom Klimawandel betroffen ist, eine eminente Rolle und wird daher von der australischen Regierung besonders gefördert. Similär zum ersten Beitrag zeigen die Autoren auf, wie strukturelle Einflüsse, manifestiert in der globalen Debatte über den Klimawandel, die nationale Politik Australiens im Küstenschutz beeinflussen.
9 Saleh Safi, Ahmad/ Smith Jr., William James/Liu, Zhnongwei (2012): Rural Nevada and Climate Change: Vulnerability, Beliefs, and Risk Perception, Risk Analysis, Vol. 32, No. 6: Die beiden folgenden Texte zielen, im Gegensatz zu den vorherigen, auf die individuelle Ebene als Analyseebene ab. Die Einschätzung und Berücksichtigung von Risiko ist im hohen Maße von der individuellen Wahrnehmung bzw. Risikoperzeption abhängig. Risikowahrnehmung spielt auch im Kontext des Klimawandels eine wichtige Rolle. Die Autoren präsentieren in ihrem Beitrag Ergebnisse einer 2008/2009 durchgeführten Studie mit Ranchern und Farmern in Nevada. Die Ergebnisse machen deutlich, dass mögliche physische Schäden und deren Berücksichtigung als Risiko nicht in einem Korrelationszusammenhang stehen, sondern persönliche Faktoren hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Ryghaug, Marianne/ Sørensen, Knut Holtan/ Næss, Robert (2011): Making sense of global warming: Norwegians appropriating knowledge of anthropogenic climate change, Public Understanding of Science, 20 (6): Dieser Beitrag wurde gewählt, weil er den Einfluss der individuellen Erfahrungen auf die Wahrnehmung des Klimawandels methodisch gut nachzeichnet. Ryghaug et al. wählen dabei einen ähnlichen Ansatz wie der Beitrag zuvor. Sie untersuchen die Interpretation der wissenschaftlichen Ergebnisse über den Klimawandel durch norwegische Bürger. Dabei wird gut herausgearbeitet, wie persönliches Verhalten und Präferenzen die Wahrnehmung und Akzeptanz des Klimawandels beeinflussen. Anderson, Deb (2010) Drought, Endurance and Climate Change Pioneers Lived Experience in the Production of Rural Environmental Knowledge, Cultural Studies Review, 16: 1: Auch dieser Beitrag betrachtet erneut die für das LECH Konzept wichtige Perspektive der gelebte Erfahrung bei der Produktion lokalen Wissens. Der Beitrag enthüllt durch eine Diskursanalyse die Politisierung von Umweltwissen am Beispiel der Trockenheit in Australien. Die Diskursanalyse als Methode zeigt auf, wie sich die kulturelle Deutung der Trockenheit im Zuge der aufkommenden Diskussion über den Klimawandel verändert hat. FitzGibbon, John/ Mensah, Kenneth O. (2012): Climate Change as a Wicked Problem: An Evaluation of the Institutional Context for Rural Water Management in Ghana, SAGE Open : 1 14 DOI: / Klimawandel als wicked problem wird in der Literatur häufig diskutiert. Vor dem Hintergrund des wicked-problem-ansatzes zeigen FitzGibbon und Mensah
10 am Beispiel des Wassermanagements in Ghana die verschiedene Dimensionen und Verschränkungen mit dem Problem des Klimawandels. Eine effektive Problembearbeitung im Sinne einer Vermeidung der physischen Konsequenzen wird vor allem durch mangelnde institutionelle Kapazitäten inhibiert. Als Lösung schlagen die Autoren ein adaptives Co-Management vor, welches eine sinnvolle Anpassung des Wassermanagements an den Klimawandel ermöglicht.
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