Personalentwicklung in der Erziehungsdirektion
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- Barbara Lang
- vor 8 Jahren
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1 Kanton Bern Canton de Berne Parlamentarische Vorstösse Interventions parlementaires Vorstoss-Nr: Vorstossart: Interpellation Eingereicht am: Eingereicht von: Schmidhauser (Bremgarten, FDP) (Sprecher/ -in) Weitere Unterschriften: 0 Dringlichkeit: Datum Beantwortung: RRB-Nr: 304/2013 Direktion: ERZ Personalentwicklung in der Erziehungsdirektion In der Erziehungsdirektion erfolgte in den letzten Jahren eine markante Personalerhöhung. Allein in den letzten 3 Jahren erhöhte die Erziehungsdirektion ihren Personalbestand von 972,5 Vollzeitstellen (2009) auf 997,4 (2010) und auf 1028,9 (2011). Das ist eine Zunahme von 56,4 Vollzeitstellen. Im gleichen Zeitraum sind demgegenüber die Schülerzahlen im Kanton Bern klar gesunken, und die Erziehungsdirektion hat aufgrund der finanziellen Notlage einen Lektionenabbau im Volksschulbereich verfügt. Die Erziehungsdirektion wird deshalb aufgefordert, folgende Fragen zu beantworten: 1. Wie hat sich die Personalsituation in der Erziehungsdirektion in den letzten 10 Jahren entwickelt? 2. In welchen Bereichen sind die entsprechenden Personalaufstockungen erfolgt, und welche Aufgaben wurden damit neu abgedeckt? 3. Welche gesetzlichen Grundlagen liegen diesen Aufgaben zugrunde? Geschäfts-Nr.: Seite 1/5
2 Antwort des Regierungsrates Die Interpellantin hält in ihrem Vorstoss fest, dass in den Jahren 2009 bis 2011 der Personalbestand in der Erziehungsdirektion um 56,4 Vollzeitstellen bzw. Vollzeiteinheiten (VZE) zugenommen hat. Sie erkundigt sich deshalb nach der Entwicklung der Personalsituation in den letzten 10 Jahren und wünscht detaillierte Auskünfte dazu. Der Regierungsrat hält fest, dass die in der Interpellation erwähnte Erhöhung des Personalbestandes in der Erziehungsdirektion verteilt über alle Ämter inkl. allen Aussenstellen (wie Schulinspektorate, Berufsberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, Zentralstelle für Studien- und Laufbahnberatung, Angestellte in den Berufsfachschulen und Gymnasien) zu betrachten ist. Dies ist insofern von Bedeutung, als in den Aussenstellen ein grosser Anteil des Personals der Erziehungsdirektion arbeitet. So verfügt beispielsweise das Amt für Kindergarten, Volksschule und Beratung aktuell über 136 Vollzeiteinheiten. Davon arbeiten 27 Vollzeiteinheiten in der zentralen Verwaltung in Bern und 10,5 Vollzeiteinheiten in der zentralen Verwaltung in Tramelan. Dezentral beschäftigt sind 75,5 Vollzeiteinheiten in den zehn Erziehungsberatungsstellen und 23 Vollzeiteinheiten in den vier deutschsprachigen Schulinspektoraten. Im Stellenetat des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes sind von den 602 Vollzeiteinheiten zwei Drittel bzw. 404 Vollzeiteinheiten bei den kantonalen Berufsfachschulen und Mittelschulen angestellt (die Lehrpersonen und die privaten subventionierten Schulen sind nicht im Stellenetat des Kantons aufgeführt). 20 Prozent bzw. 120 Vollzeiteinheiten sind in der Berufsberatung mit ihren 9 regionalen Berufsinformationszentren (BIZ) beschäftigt. Die zentralen Verwaltungsabteilungen des MBA (Bern und Tramelan) umfassen 13 Prozent des Stellenetats bzw. 78 Vollzeiteinheiten. Zu den einzelnen Fragen der Interpellantin nimmt der Regierungsrat wie folgt Stellung: Frage 1: Ein Vergleich der Personalsituation in der Erziehungsdirektion über die letzten 10 Jahre ist nur beschränkt möglich. Dies insbesondere deshalb, weil im Januar 2005 ein Systemwechsel erfolgte und das vormalige Stellenbewirtschaftungssystem mit sogenannten Stellenpunkten abgelöst und durch Persiska (FIS) ersetzt wurde. Ein exakter, direkter Vergleich der Zahlen vor 2005 mit den Zahlen nach 2005 ist somit nicht möglich. Der nachfolgende Vergleich mit den Jahren 2002, 2003 und 2004 basiert deshalb auf nachträglichen Annäherungsberechnungen mittels des sogenannten Persiska Agenten. Die Zahlen zwischen 2005 und 2011 hingegen wurden im gleichen System erfasst und sind damit vergleichbar. Die nachfolgenden Zahlen der letzten 10 Jahre basieren auf Vollzeiteinheiten (VZE), die jeweilen per 31. Dezember erfasst wurden: 2002: VZE; 2003: VZE; 2004: VZE; 2005: VZE; 2006: VZE; 2007: VZE; 2008: VZE; 2009: VZE; 2010: VZE; 2011: VZE. In der Zwischenzeit liegen auch die aktuellen Zahlen zum Personalbestand per vor. Gegenüber 2011 sank der Personalbestand in der ERZ um rund 25 VZE von auf VZE. Fragen 2 und 3: Wie in der Antwort auf die Frage 1 erläutert, ist ein exakter Vergleich der Vollzeitstellen in den letzten 10 Jahren nicht möglich. Die nachfolgenden Ausführungen stellen deshalb nur die effektiv ausgewiesenen Veränderungen des Personalbestandes in den Ämtern der Erziehungsdirektion zwischen den Jahren dar und stellen diese Bestandes- Geschäfts-Nr.: Seite 2/5
3 veränderung um 159,8 Vollzeiteinheiten wie von der Interpellantin gewünscht in den Kontext von neuen Aufgaben und gesetzlichen Grundlagen. Das Generalsekretariat (GS) verfügte 2005 über einen Bestand von 49.5 Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von 54.7 Vollzeiteinheiten. Bei den zusätzlichen 5,2 Vollzeitstellen handelt es sich vollständig um befristete Stellen. Abgedeckt werden mit den Stellen die beiden Grossprojekte "Futura" und "Neue Finanzierung Volksschule" als Teilprojekt des FILAG sowie das Projekt "Bildung und Kultur". Das Amt für Kindergarten, Volksschule und Beratung (AKVB) verfügte 2005 über Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von Vollzeiteinheiten. In dieser Zeitspanne sank einerseits der Stellenetat um 120 Vollzeiteinheiten (Verschiebung der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung vom AKVB ins Mittelschul- und Berufsbildungsamt). Andererseits erhöhte sich der Personalbestand um 12.5 Vollzeiteinheiten. Diese Erhöhung basiert auf den beiden Revisionen des Volksschulgesetzes REVOS 2008 und REVOS 2012 sowie dem vom Grossen Rat überwiesenen Postulat Indermühle zur Kostenübernahme bei Weiterbildungen der Lehrkräfte. Dies führte zu folgenden Veränderungen: - Stellenausbau bei der Erziehungsberatung (Regionalstellen) um 2 Vollzeiteinheiten; - Übernahme individueller Abrechnungen mit Gemeinden und Lehrpersonen wie die Beiträge an Tagesschulen, Schülertransporte und Weiterbildungen von Lehrpersonen (4.6 Vollzeiteinheiten); - Umsetzung von Artikel 17 VSG mit individueller Ressourcenzuweisungen an Gemeinden (0.6 Vollzeiteinheiten); - Übernahme der Zuständigkeit für die Musikschulen aus dem Amt für Kultur (0.5 Vollzeiteinheiten); - Übernahme der Zuständigkeit für Lehrplan- und Lehrmittelfragen (3.2 Vollzeiteinheiten, davon 0.9 befristet); - Einsetzung einer Leitung der kantonalen Schulaufsicht sowie ein leichter Ausbau der Schulaufsicht (1.6 Vollzeiteinheiten). Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) verfügte 2005 über Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von Vollzeiteinheiten. Dieser Anstieg um Vollzeiteinheiten begründet sich hauptsächlich mit der vorhin erwähnten Verschiebung der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung vom AKVB ins MBA (120 VZE). Zudem erfolgten folgende haushaltsneutralen Bestandeserhöhungen: - Festanstellung anstelle von Stundenentlöhnung des Reinigungspersonals an verschiedenen Schulen (24 VZE); - Kantonalisierung des Centre de formation des professions de la santé de langue française du canton de Berne (CEFOPS) und verschiedener Hauswartungen an den Schulen (6 VZE). - Umwandlung von LAG-Stellen (ausserhalb des Stellenplans) in PG-Stellen an den Schulen, insbesondere in der Informatik, mit Einsparungen bedingt durch tiefere Gehaltskosten (6 VZE) - Verschiebung des Fachbereichs Informatik vom Amt für Zentrale Dienste (AZD) ins MBA (9.3 VZE; RRB 1816/2008). Geschäfts-Nr.: Seite 3/5
4 Schliesslich führte im MBA die Übernahme von folgenden Aufgaben zu einer Bestandeserhöhung von 21.2 Vollzeiteinheiten: - Betrieb der Mensa an der GIBB (11.2 befristete VZE); - Aufgaben der Verwaltung, des Supports und der Beaufsichtigung im Zusammenhang mit der Übernahme und dem Ausbau der Berufe des Gesundheitswesens von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (u.a. Fachfrau/mann Gesundheit, höhere Fachschulen); der Übernahme der Landwirtschaftsberufe von der Volkswirtschaftsdirektion; dem Aufbau der Attestausbildungen; der Steigerung der neuen Lehrverträge um 20 Prozent; der steigenden Komplexität der Qualifikationsverfahren (Lehrabschlussprüfungen); sowie der Validierung von Bildungsleistungen (insgesamt 10 VZE). Das Amt für Kultur (AK) verfügte 2005 über 82.3 Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von Vollzeiteinheiten. Davon sind 24.3 Stellen befristet angestellt. Der Hauptgrund des Anstiegs von insgesamt 61.5 Vollzeiteinheiten liegt mit 33 Vollzeiteinheiten in der stark gestiegenen Bautätigkeit aufgrund der tiefen Hypothekarzinsen. Der archäologische Dienst muss gemäss Art. 23 des Gesetzes über die Denkmalpflege vom 8. September 1999 (DPG, BSG ) archäologische Rettungsgrabungen durchführen, sofern archäologische Stätten und Funde nicht erhalten werden können. Die vermehrten Rettungsgrabungen führten zur erwähnten Erhöhung der Vollzeiteinheiten. Ein weiterer Anstieg um 18.7 Vollzeitstellen ist darauf zurück zu führen, dass das langjährige Grabungsstammpersonal im Archäologischen Dienst per Ende 2005 im Stundenlohn angestellt war. Per 1. Januar 2006 wurden diese Mitarbeitenden kostenneutral mit einem festen Beschäftigungsgrad angestellt und gelten seither als Vollzeiteinheiten. Im Stab des Amtes und in der Kulturförderung erfolgte ein Zuwachs von 3.5 Vollzeiteinheiten (davon 2.8 VZE befristet). Hier sind insbesondere die Erarbeitung der Revision des Kulturförderungsgesetzes sowie die Schaffung von Plätzen für Praktikantinnen und Praktikanten zu erwähnen. In der Kantonalen Denkmalpflege ist ein Anstieg von 6.3 Vollzeiteinheiten zu verzeichnen. Dieser begründet sich durch die Besetzung von vakanten Stellen, bewilligten Doppelbesetzungen aufgrund von Mutterschaftsurlaub und längerer Krankheitsabwesenheit sowie einer Personalaufstockung um 0.9 Vollzeitstellen (davon 0.3 VZE befristet). Die Besetzung der vakanten Stellen wurde notwendig, da auch hier die tiefen Hypothekarzinsen viele Bauherren veranlassen, ihre geschützten und erhaltenswerten Bauobjekte zu sanieren. Die Aufgaben dafür sind im Baugesetz vom 9. Juni 1985 (BauG; BSG 721 Art.9-10ff), dem DPG sowie der Denkmalpflegeverordnung vom 25. Oktober 2000 (DPV; BSG ) festgehalten. Das Amt für zentrale Dienste (AZD) verfügte 2005 über 53.4 Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von 67.9 Vollzeiteinheiten. Dieser Anstieg um 14.5 Vollzeiteinheiten liegt darin begründet, dass in den Jahren 2005 bis 2008 ein Insourcing der Informatik durchgeführt wurde. Hierbei handelt es sich um eine haushaltsneutrale Bestandeserhöhung, d.h. die Kosten konnten über das Konto "Informatikdienstleistungen Dritter" kompensiert werden Das Insourcing umfasste den Aufbau des Servicedesk-, des Server & Client-, des Engineerings, des Service Planning- und des Netzwerkbereichs. Weiter ist festzuhalten, dass der Wechsel des Fachbereichs Informatik vom AZD ins MBA sich nicht auf den Stellenplan AZD auswirkte. Bis dahin wurde der Fachbereich im Rahmen des Projektes VITSekII geführt. Bei der Überführung ins MBA wurden die Stellen im Stellenplan des MBA neu aufgenommen (9.3 VZE). Geschäfts-Nr.: Seite 4/5
5 Das Amt für Hochschulen (AH) verfügte 2005 über 21.9 Vollzeiteinheiten; im Jahr 2011 über einen Bestand von 21.5 Vollzeiteinheiten. Es erfolgte somit in der relevanten Zeitperiode eine Bestandessenkung von 0.4 Vollzeiteinheiten. An den Grossen Rat Geschäfts-Nr.: Seite 5/5
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