Mehrerträge durch Blütenbehandlungen von in MV- Ertrag in dt/ha (Quelle: LALLF-MV 2017) + 3,1 + 2,4
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- Ralph Simen
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1 Fachinfo Pflanzenbau KW 18/17 1. Fungizid- und Insektizideinsatz im Winterraps 2. Aktueller Tipp: Buchsbaumzünzler 3. Beschreibung der wichtigsten Gräser Teil II Sclerotinia sclerotiorum Der Pilz überdauert über Jahre im Boden und schleudert im Frühjahr seine Sporen aus. Warme, feuchte Abschnitte vor der Blüte fördern die Bildung von Apothezien (Fruchtkörper) aus den Sclerothien. Der Wechsel von Schauern und Sonnne während der Blüte lässt die aus den Apothezien geschleuderten Sporen, in den Blatt- und Seitentriebachseln, keimen (ab >12 C), wenn dort abgefallene Blütenblätter als Nährstoffquelle haften. Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme hängt vom Befall an Sclerotinia ab und ist jahresbedingt sehr unterschiedlich. Auf Grund der kühlen Witerung in diesem Jahr sollte die Blütenbehandlung nicht vor Stadium 65 durchgeführt werden. (Bayer CropSciences) Mehrerträge durch Blütenbehandlungen von in MV- Ertrag in dt/ha (Quelle: LALLF-MV 2017) ,4 1,3 2,5 0,5 3,3 0,5 3,1 2,4 0,2-0,1 3,9 1,5-1,2 2,6 Ertragseffekte durch eine Blütenbehandlung von 1996 bis 2016 (Quelle: Pflanzenschutzdienst SH 2016) kein bzw. geringer Befall mit Sclerotinia n = 68 1,2 dt/ha mittlerer bis starker Befall mit Sclerotinia n = 10 5,0 dt/ha Der Befall von Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) ist sehr witterungsabhängig und territorial sehr unterschiedlich zu bewerten. Die Maßnahme bleibt eine gesicherte Maßnahme und hat positive Nebeneffekte auf Schotenfestigkeit und Alternaria.
2 Wirksamkeit ausgewählter Fungizide (bezieht sich auf Aussagen der Industrien) Mittel Aufwandmenge l/ha HRAC-Code Alternaria Sclerotinia Acanto 1,0 11-C3 () Cantus Gold 0,5 11-C3 Caramba 1,5 Cercobin fl. 1,0 1-B1 --- Custodia 1,0 Efilor 1 1,0 11-C3 Folicur/Ballet 1 1,5 Ballet Propulse 0,50,5 () Matador 1,5 Orius 1 1,5 Propulse 1,0 Symetra 1,0 11-C3 Torero 1,0 11-C3 () 1 Anwendung dieser Mittel 2 x in der Kultur/Jahr (d.h. beachten, ob bereits Anwendungen im Frühjahr oder/und Herbst stattgefunden haben) Unsere Empfehlung In Erwartung: schwacher Befall an Sclerotinia 0,5 l/ha Ballet 0,5 l/ha Propulse In Erwartung: mittlerer bis starker Befall an Sclerotinia 1,0 l/ha Propulse 1,o l/ha Custodia Einsatz von Insektiziden zur Blütenbehandlung BRW: 12 Käfer/Linie (da starkes Kokon-Auftreten der 2016)
3 Bei Temperaturen von > 12 C Bodentemperatur erfolgt der erste Schlupf der Käfer in den Waldrändern. Begünstigt wird dieser Schlupf durch Regenfälle Ende März bis Anfang April. Zu Beginn der Rapsblüte fliegen sie dann in die Rapsschläge. Es kommt dann zu einer relativ zügigen Eiablage. Nach Tagen verlassen die Larven die Schoten. Die Resistenz bei dem Kohlschotenrüssler gegenüber Pyrethroide hat nachweislich vor allem in SH und westliches MV stark zugenommen. Betroffen sind neu auch Niedersachsen und Bayern (siehe untere Karte). Man muss aber davon ausgehen, dass andere weiße Gebiete z.t. nicht untersucht wurden, so dass auch dort Resistenzen vorliegen. Pyrethroide der Klasse I und II sind gleichermaßen betroffen und brauchen in diesen Gebieten nicht mehr eingesetzt werden. Das JKI gibt daher die Empfehlung Biscaya einzusetzen, was in diesem Jahr wieder erlaubt ist. Mospilan kann zum Schutz der Seitentriebe gegen RGK auch nach BBCH 59 eingesetzt werden, hat jedoch keine Zulassung gegen KSR und (aber gute Nebenwirkung). In den letzten beiden Jahren erfolgte der Hauptzuflug der erst relativ spät, oft nach der eigentlichen Blütenbehandlung (nach dem ), so dass diese sich in ihrer Population gut vermehren konnten (Kokonnachweis zeigt das deutlich) und auch in diesem Jahr wieder stark auftreten werden (auf Grund der Witterung vorauss. auch erst zu diesem Termin).. Der Zuflug des KSR erfolgt oft sehr verzettelt. Sollte der BRW überschritten werden, sind nur die nachfolgenden Insektizide möglich. Die Schläge sollten nach einer Behandlung kontrolliert werden. Sind nach 2-3 Tagen immer noch Käfer vorhanden, kann man von Resistenzen ausgehen, diese können aber selbst im Betrieb von Schlag zu Schlag unterschiedlich ausfallen. Kommt der Zuflug der erst wesentlich später (> 5-6 Tage) nach der Behandlung des KSR ist keine Wirkung mehr vorhanden. Die Schwierigkeit bei der Bekämpfung der liegt darin, dass sie nur kurze Zeit die Bestände anfliegt, sich nicht festsetzt und somit im Flug erwischt werden muss. Die Entscheidung ist zwar schwierig, aber man sollte evtl. mal eine spätere, vielleicht nur das Vorgewände, gezielte Behandlung gegen durchführen.
4 Folgende Pyrethroide haben eine Zulassung zur Bekämpfung des KSR/ (RGK) Mittel Hauptempfehlung Biscaya AWM 300 Anzahl der Anwendungen Bienenschutz Einsatztermin 2 x B 4 k.a. Schädlinge Jaguar 75 1 x B 4 ab 55 Karate Zeon 75 2 x B 4 ab 55 Kaiso Sorbie/ x B 4 k.a. Hunter Nexide 80 2 x B 4 k.a. Mavrik x B 4 k.a. RGK, Trebon x B 2 k.a. RGK, KSR k.a. = der Einsatztermin ist für die gesamte Zeit vorgesehen ohne Einschränkungen Bitte beachten Sie die Veränderung bei der Einstufung der Bienengefährlichkeit von Insektiziden in TM mit Fungiziden z.b. mit triazolhaltigen Fungiziden Einstufung triazolfreie Fungizide triazolhaltiges Fungizide Mittel Acanto, Cantus Gold, Cercobin, Symetra, Torero Caramba, Custodia, Efilor, Matador, Mirage, Orius, Propulse Standort Grimmen; Ausbringung am , Bonitur 27,05.16 Hinweis: 1 Für alle B4-Insektizide gilt die Auflage NN 410. Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere zum
5 Schutz der Waldbienen in den Abendstunden verlegt werden. Veränderung bei der Einstufung der NB-Auflagen in TM mit Fungiziden Insektizid Einsatz solo Proline triazolfreie Fungizide triazolhaltige Fungizide Biscaya 2 x B 4 1 B 4 B 4 B 4 Bulldock 1 x B 2 B 2 B 2 B 2 Decis forte 1 x B 2 B 2 B 2 B 2 Fury 1 x KSR B 2 B 2 B 2 B 2 Jaguar KSR, B 4 1 B 4 B 4 B 2 Karate Zeon KSR, B 4 1 B 4 B 4 B 2 Kaiso Sorbie/Hunter KSR, KSN B 4 1 B 4 B 4 B 2 Mavrik Vita 1 x B 4 1 B 4 B 4 B 2 Nexide 1 x B 4 1 B 2 B 4 B 2 Shock Down KSR, B 2 B 2 B 2 B 2 Sumicidin Alpha 1 x KSR B 2 B 2 B 2 B 2 Trafo/ Lambda 2 x B 4 1 B 4 B 4 B 2 Trebon 30 EC 2 x KSR B 2 B 2 B 2 B 2 2. Aktueller Tipp: Viele haben ja auch privat oder auf ihrem Betriebsgelände Buchsbaumbestände. Der Buchsbaumzünsler, stammend aus Ostasien und seit 2006 in Deutschland, bildet 2-3 Generationen im Jahr. Befallssymptome: abgefressene Blätter und Rindenfraß, führen zum Absterben des ganzen Triebes oberhalb der Fraßstelle. Der Kahlfraß der Raupen beginnt von Innen nach Außen, neben weißlichen Gespinsten sind auch grüne Kotkrümel vorzufinden.
6 Monate März April Mai Juni Juni/Juli August September Februar Vorgang ab 15 C Fraßtätigkeit der Raupen beginnt Nach 4 Wochen Raupenstadium, Verpuppung in Gespinsten 1-2 Wochen Puppenruhe, dann Schlupf der Falter, Eiablage auf Blattunterseite, Lebensdauer ca. 8 Tage Schlupf der zweiten Generation, Hauptschäden an Buchsbäumen zweite Raupen-Generation ausgewachsen, Verpuppung Zweite Falter-Generation, Eiablage bis Oktober anschl. Überwinterung der Jungraupen in Gespinsten Bekämpfung: Bekämpfung im Larvenstadium mit Dipel ES bis 50 cm Pflanzhöhe von cm Pflanzhöhe über 125 cm Pflanzhöhe - 0,6 l/ha - 0,9 l/ha - 1,2 l/ha Anwendung von März bis September ab 15 C. Nach der Behandlung mind. 24 h kein Niederschlag, Wirkungsdauer bis 10 d. Beim Spritzen auf eine gleichmäßige Benetzung, insbesondere im Inneren des Buchsbaumes achten. Abgabe und Anwendung nur an sachkundige Personen.
7 Beschreibung der wichtigsten Gräser II 4. Wiesenschwingel Wiesenschwingel ist dank seiner Winterhärte, Ausdauerfähigkeit und hochwertigen Futterqualität (blattreich und stängelarm) ein sehr wertvolles und vielseitig verwendbares Gras für den Futterbau auf dem Grünland und Acker. Einen besonders hohen Stellenwert genießt Wiesenschwingel auf Moorstandorten. Im Rohproteingehalt, in der Verdaulichkeit, in der Schmackhaftigkeit sowie im Gehalt an Mineralstoffen steht Wiesenschwingel unter allen Futtergräsern an erster Stelle. Er zeigt ein sehr gutes Nachtriebsvermögen, auch bei mehrmaliger Nutzung. Wiesenschwingel verträgt eine intensive Schnittnutzung besser als eine zu häufige und intensive Beweidung. Bei hoher Nutzungsfrequenz auf Weiden nehmen die Ertragsanteile schnell und stark ab. Aus diesem Grunde findet man Wiesenschwingel vor allem in Mäh- und Wiesenmischungen wieder. Die Ansprüche von Wiesenschwingel an die Wasser- und Nährstoffversorgung sind relativ hoch, jedoch nicht so hoch wie beim Deutschen Weidelgras. Wechselfeuchte Bedingungen verträgt Wiesenschwingel besser als Deutsches Weidelgras. Im Gemisch mit Deutschem Weidelgras wird Wiesenscheingel wegen seinem etwas langsameren Wuchses leicht zurückgedrängt. Deshalb darf Deutsches Weidelgras in solchen Gemischen nicht zu stark vertreten sein. Wiesenschwingel ist ein hervorragender Mischungspartner für den Ackerfutterbau mit Futterleguminosen. 5. Wiesenschweidel Bis vor einigen Jahren verstand man unter Wiesenschweidel ausschließlich eine Kreuzung aus Welschem Weidelgras und Wiesenschwingel. In der Zwischenzeit bezieht sich die Bezeichnung auf alle Kreuzungen aus Weidelgräser und Schwingelgräsern. Im Futterbau spielt nach wie vor nur die Kreuzung Welsches Weidelgras x Wiesenschwingel eine Rolle. Diese Gattungskreuzung verfolgt das Ziel, die günstigen Eigenschaften der Eltern zu kombinieren die hohe Masseleistung des Welschen Weidelgras mit der Winterfestigkeit und Ausdauer des Wiesenschwingel unter Beibehaltung der hohen Futterqualität beider Partner. Ertrag und Ausdauer sind jedoch Merkmale, die von vielen Genen abhängen. Deshalb entstehen Kreuzungsprodukte, die eine hohe genetische Variabilität zeigen. Die eigentliche Herausforderung der Züchtung besteht in der Selektion der geforderten Eigenschaften aus diesem Zuchtmaterial. Die vorliegenden Sorten vereinen bereits die gewünschten Eigenschaften. Wiesenschweidel ist wüchsig und konkurrenzstark mit deutlicher besserer Ausdauer und Winterfestigkeit als beim Welschen Weidelgras. Er ist trockentoleranter, aber immer noch empfindlich gegen länger anhaltende Bodenvernässung. Die Nährstoffversorgung ist der Ertragsfähigkeit des Standortes anzupassen. Für den Anbau sind am besten alle frischen bis feuchten, aber auch wechselfeuchte Mineralstandorte geeignet. Auf Moorstandorten gedeiht Wiesenschweidel nicht immer sicher. Für eine intensive Beweidung ist der Wiesenschweidel nicht geeignet. Wiesenschwiedel ist auch für den Ackerfutterbau mit Futterleguminosen zu empfehlen.
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