Der folgende Bericht ist in Motor-modellflug-praxis 2005 erschienen.

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1 Der folgende Bericht ist in Motor-modellflug-praxis 2005 erschienen.

2 Text und Fotos: Ulrich Kadell Diese Weiterentwicklung des Calmato 40 soll die Konstruktion eines Tiefdeckers mit den gutmütigen Flugeigenschaften eines Hochdeckers verbinden. Ob der Trainer damit auch den Ansprüchen von Anfängern genügt, wollten wir dann doch etwas genauer wissen. Es gibt eine große Zahl an Trainermodellen auf dem Markt. Doch nach welchen Kriterien suche ich als Anfänger das Richtige aus? Da wären die guten und unkritischen Flugeigenschaften, denn kein frisch gebackener Modellflieger hat die nötige Routine, in unvorhergesehenen Situationen richtig zu reagieren. Ferner sollte es einfach zu bauen sein und eine gute Stabilität besitzen, denn der erste Bruch kommt bestimmt. Das Auge fliegt natürlich auch mit schließlich soll der Trainer nach Flugzeug aussehen. Zu guter Letzt sollte es kein riesiges Loch in das Budget reißen. Das Abenteuer beginnt Wie von Kyosho gewohnt, präsentiert sich nach Öffnen des Baukastens alles so sauber und aufgeräumt, dass selbst die Supernanny nichts zu beanstanden hätte. Die fertig bebügelten Tragflächenteile sowie Rumpf und Leitwerk weisen eine gute Qualität auf. Alle Kleinteile, die benötigt werden, sind ebenfalls im Baukasten enthalten. Einzig die Elektronik Alle Kleinteile, die zum Bau benötigt werden, sind im Baukasten enthalten Der lange Rumpf ist sehr gut verarbeitet 74

3 Vor dem Verkleben sollte mit Tesafilm die Tragfläche abgeklebt werden muss noch zugekauft werden. Und da normale Standardkomponenten verbaut werden können, entspannt sich auch die Brieftasche. Die Bauanleitung ist gut gegliedert und beschränkt sich auf die wichtigsten Themen, die zum Bau nötig sind. Klar nach Bauabschnitten aufgeteilt und gut bebildert, ist der Zusammenbau dieses Modells recht einfach. Als gute Zugabe enthält die Bauanleitung noch einige informative Details. Da wäre zum einen die Explosionszeichnung eines Verbrennungsmotors mit einer Erklärung der Funktionsweise sowie einer Checkliste und Hilfen für die Einstellung des Motors. Und wer dann nach einigen Flugstunden mit dem Kunstflug beginnen möchte, für den hält die Anleitung eine Skizze mit zehn Kunstflugfiguren und dem jeweiligen Namen der Figur bereit. Saubere Klebenaht Die Tragflächen sind in herkömmlicher Rippenbauweise gefertigt und im vorderen Teil mit Balsaholz beplankt. Der Bereich der Wurzelrippe, in den der Flächenverbinder eingeklebt wird, ist mit Sperrholz verstärkt. Da die beiden Flächenhälften passgenau sind, ist das Verkleben der Tragfläche sehr einfach gehalten. Um die Flächenhälften nicht versetzt aneinander zu kleben, werden an der Nasenleiste und am Ende der Wurzelrippe die Flächenteile mit Stecknadeln fixiert. Es ist sehr wichtig, dass mit reichlich Epoxydharz alles gut verklebt wird. Es wäre schade, wenn das Flugzeug in der Luft mit den Flächen Beifall klatschen würde. Um eine saubere Klebenaht zu bekommen, wird einfach vor Verkleben der Fläche im Bereich der Wurzelrippen ein Streifen Klebeband aufgebracht und hinterher einfach wieder entfernt. Somit bleibt der überschüssige Klebstoff nicht an der Bespannung, sondern an dem Klebeband hängen. Allerdings sollte das Abziehen des Klebestreifens vorsichtig geschehen, da sich die obere durchsichtige Bespannfolie von der farbigen Folie ablöst. Das hat auf die Festigkeit der Bespannung zwar keinen Einfluss, stört aber die Optik. Nach dem Aushärten des Klebstoffs können die Querruder eingebaut werden. Der Servoschacht ist von den Abmessungen her für ein Servo der Standardklasse vorgesehen. Da sich die beiliegenden Gabelköpfe aus Kunststoff nur sehr schwer anbringen und einstellen lassen, empfiehlt es sich, sie gegen Gabelköpfe aus Metall zu tauschen. Diese Gabelköpfe sind nicht nur stabiler, sondern man kann sie auch einfacher montieren. Allerdings werden für diese Gabelköpfe andere Gestänge benötigt, da die Gewinde der beiliegenden Stangen eine andere Steigung haben. Um die Fläche fertig zu stellen, muss nur noch das Fahrwerk in die dafür vorgesehenen Aussparungen gesteckt und verschraubt werden. Schraubensicherung Das Höhenleitwerk sollte ebenfalls abgeklebt werden Schraubensicherungslacke verhindern bei allen Gewindeteilen aus Metall ein ungewolltes Lösen der Verbindung durch Vibrationen oder Stoßbelastungen. Die flüssig aufgetragenen Klebstoffe füllen Spalten im Gewinde auf und härten zu einem hochfesten Kunststoff aus. Die so gesicherten Gewinde sind gleichzeitig abgedichtet und vor Korrosion geschützt. Die Schraubensicherung ist gegen alle üblichen Betriebsmedien beständig. Die Aushärtung der Schraubensicherungen erfolgt unter Metallkontakt und Sauerstoffabschluss (anaerob), das heißt im Gewinde. Flüssige Schraubensicherungen sind in unterschiedlichen Festigkeiten erhältlich, sodass Sie den für Ihre Anwendung richtigen Gewindesicherungsstoff finden. Die meisten Schraubensicherungen können mit normalen Werkzeugen oder durch Aufbringen von Wärme gelöst werden. Kosteneinsparungen sind ein wesentlicher Vorteil der Fortsetzung auf Seite 77 Kyosho 75

4 Im Rumpf ist genügend Platz vorhanden Der Rumpf ist in Balsa-Sperrholz-Bauweise erstellt und im oberen Bereich mit Styropor abgesetzt. Um Gewicht zu sparen, sind an den Seitenteilen und am Seitenruder Löcher ausgestanzt. Das ist auch notwendig, da der Rumpf sehr lang ausfällt und dadurch einen großen Hebelarm hat. Die Höhen- und Seitenleitwerke sind ebenfalls in einer Gewicht sparenden Gitterkonstruktion aufgebaut. Die Aufnahme für das Bugfahrwerk ist schon am Rumpf angebracht, sodass das Fahrwerk nur noch mit zwei Stellringen befestigt werden muss. Um ein Verdrehen des Bugfahrwerks zu verhindern, werden an dem Fahrwerksgestänge im Bereich der Die Anlenkungen wurden gegen stabilere ausgetauscht Stellringe Einkerbungen angebracht, auf denen die Madenschrauben einen besseren Halt finden. Allerdings hat das Fahrwerk um die zwei bis drei Millimeter Höhenspiel. Daher ist es notwendig, zwei Unterlegscheiben zwischen den unteren Stellring und die Fahrwerksaufnahme zu legen. Danach geht es auch schon an die Motormontage, die sehr schnell von der Hand geht. Um ein Lösen des Motorträgers durch Vibrationen zu verhindern, empfiehlt es sich, die Schrauben des Trägers mit Schraubensicherungslack zu versehen. Bevor der Motor verschraubt wird, muss im Bereich der Düsennadel etwas Holz abgeschliffen werden. Der Motor wird direkt auf den Motorträger geschraubt, die Mit zwei vier Millimeter Inbusschrauben wird die Tragfläche befestigt Das Fahrwerk ist komplett zum Einbau vorbereitet Blei aus dem Kfz-Zubehör eignet sich sehr gut zum Auswiegen Bohrungen dafür sind schon vorhanden. Motorzug und Motorsturz sind durch die Bohrungen im Motorträger und die Lage des Motorspants schon eingestellt. Empfindliche Bespannung Vor dem Einkleben des Höhenleitwerks wird es erst in die Aussparung eingeschoben und gemäß der Bauanleitung vermessen. Wenn alles passt, empfiehlt es sich, wie bei der Tragfläche mit Klebeband, den Bereich um das Leitwerk abzukleben, um sich die Bespannung nicht mit Klebstoff zu verschmieren. Beim Abziehen des Klebebandes zieht sich die durchsichtige Folie leider wieder mit hoch, sodass an einigen Stellen kleine Luftblasen unter der Folie entstehen. Ungewöhnlich ist, dass nach dem Verkleben des Höhenleitwerks zur Sicherung von unten zwei Spax-Schrauben durch das Leitwerk geschraubt werden sollen. Wird der eigenen Verklebung nicht vertraut? Beim Einbau der elektronischen Bauteile gibt es keine Schwierigkeiten. Problematischer ist die Montage der Anlenkgestänge. Die Gestänge brechen sehr schnell bei dem Versuch, sie mit Der Motor ist sehr einfach zu montieren 76

5 einer Kröpfzange abzuwinkeln. Deshalb kommen im Testmodell weichere Anlenkgestänge zum Einsatz, die am Ende mit einer Löthülse und Gabelköpfen aus Metall versehen werden. Nun muss noch die Cockpithaube ausgeschnitten und angeschraubt werden. Dann werden die Ruderausschläge und der Schwerpunkt eingestellt. Der Schwerpunkt liegt zwischen 80 und 90 Millimeter hinter der Nasenleiste. Bei dem Testmodell wird der Schwerpunkt erst einmal bei 85 Millimeter eingestellt. Zum Auswiegen empfiehlt sich Klebeblei (Autozubehör), da es sich sehr gut im Bereich des Motors anbringen lässt und somit gerade 70 Gramm Blei benötigt werden. Der große Moment Endlich ist es so weit und es geht zum ersten Testflug auf den Platz. Der Motor springt schon nach dem zweiten Schlag an und läuft sauber durch. Nach einigen Rollversuchen, um das Verhalten des Modells auf dem Boden zu testen, wird es ernst. Jetzt soll sich zeigen, ob der Schwerpunkt und die Rudereinstellungen richtig gewählt sind. Und richtig, nach etwa 20 Metern hebt das Modell bei leichtem Ziehen am Höhenruder sanft vom Boden ab. Nur eine kleine Höhenruderkorrektur ist erforderlich und das Modell fliegt wie an der Schnur gezogen. Die Lage des Schwerpunktes ist also genau richtig. Die Maschine verhält sich genauso, wie es von einem Trainermodell erwartet wird. Die Steuerbefehle werden direkt umgesetzt. Einmal in Schräglage gebracht, reichen kleine Höhenruderausschläge, um das Modell ohne Höhenverlust sauber um die Kurve zu bekommen. Beim Landeanflug kann man das Modell recht langsam fliegen, ohne Angst haben zu müssen, einen Strömungsabriss zu verursachen. beim schnellen Überflug Für 189, Euro bekommt man ein sehr stabiles und gut aussehendes Modellflugzeug, das durch den hohen Vorfertigungsgrad sehr schnell fertig gestellt ist. Die guten Flugeigenschaften und die Möglichkeit, einfachen Kunstflug zu erlernen, sprechen ebenfalls für dieses Modell. Einzig die Qualität der Bespannfolie und die zu harten Anlenkstangen fallen negativ auf. Die Firma Kyosho hat es mit dem wirklich geschafft, die Brücke zwischen einem Schulter- und einem Tiefdecker zu bauen. flüssigen Gewindesicherungsstoffe. So kosten mechanische Gewindesicherungen in der Regel das Drei- bis Vierfache des flüssigen Stoffs. Kyosho Technische Daten: Spannweite: mm Länge: mm Fluggewicht (Testmodell): 2.600g Motor: GX40 / 6,5 ccm EWD: + 1 Grad Bezug: Fachhandel