Die strategische Perspektive des Projektes Datendrehscheibe B2.13
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1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Ressort KMU-Politik Die strategische Perspektive des Projektes Datendrehscheibe B2.13 egov Fokus 1/2014: Datenzentriertes E-Government Christian Weber, Leiter egov KMU, SECO Bern, 16. Mai 2014
2 Elektronische Verwaltung Das System elektronische Verwaltung der Schweiz erreicht, trotz des stark föderalen Ansatzes, eine grundsätzlich neue Dimension. Die heutigen Vorstellungen von vernetzten Systemen entfernen sich von den zentralen Datentöpfen in der Mitte von Anwendungen hin zu der dezentralen Datenhaltung. Der Linked Open Data (LOD) Ansatz geht in diese Richtung. Sind die Daten nicht «open» sondern einem bestimmten Kreis vorbehalten, ist die Bezeichnung Linked Data üblich. Dieser Ansatz wird im Projekt Datendrehscheibe B2.13 verfolgt. 2
3 Effizienter Staat 2014 Impulsvortrag , Prof. Dr. Markus Nüttgens Unbequeme Fragen an die Verwaltung: Warum werden immer noch so viele Anwendungen redundant entwickelt und betrieben? Warum haben wir diese Vielzahl an Akteuren im Markt und ist das wirklich markteffizient? Sind föderale Strukturen hier hilfreich? und bei der IT nötig? Warum sind nicht bereits heute alle IT Anwendungen für den öffentlichen Sektor on demand und als webservices aus der Steckdose verfügbar (Appstore für Verwaltungslösungen)? Wann kommen alle Anwendungen für den öffentlichen Sektor kostengünstig, benutzerfreundlich, integriert und interoperabel aus der Verwaltungs-Cloud 4.0 made in Switzerland? 3
4 Ziele der E-Government-Strategie (I) «Die E-Government-Strategie Schweiz (2007) verfolgt, in der Reihenfolge ihrer Bedeutung, drei Ziele: 1. Die Wirtschaft wickelt den Verkehr mit den Behörden elektronisch ab. 2. Die Behörden haben ihre Geschäftsprozesse modernisiert und verkehren untereinander elektronisch. 3. Die Bevölkerung kann die wichtigen - häufigen oder mit grossem Aufwand verbundenen - Geschäfte mit den Behörden elektronisch abwickeln. 4
5 Ziele der E-Government-Strategie (II) Verwaltungsintern ermöglicht der Einsatz der IKT raschere Entscheidungswege, weniger personalintensive Prozesse, eine schlankere Arbeitsorganisation, und eine bessere Vernetzung. Für die Bevölkerung und für die Wirtschaft werden bessere Dienstleistungen, ein weder zeitlich noch örtlich eingeschränkter, einfacherer Verkehr mit den Behörden, sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verwaltungshandelns erzielt.» 5
6 Trends Cloud-Services (Gov-Cloud B2.14) Das single Window Konzept Open Government Data B2.12 Linked Open Data (LOD) Linked Gov-Data Notwendig Architektur Standards 6
7 Architekturprinzipien Christian Kleitsch, E-Government Schweiz, Architektur Die Architekturprinzipien liefern ein Rahmenwerk für konsistente und nachvollziehbare Architekturentscheide in der verteilten E- Government Landschaft der Schweiz.
8 Architekturprinzipien Aufbau Christian Kleitsch, E-Government Schweiz, Architektur Name A4 Vermeidung von Datenreplikation Architekturprinzip Föderieren statt replizieren; Daten werden direkt bei ihrem Ursprungsort abgegriffen und nicht repliziert. Beschreibung Begründung/Nutzen Die Vermeidung der Datenreplikation reduziert die Kosten und die Komplexität. Auswirkungen Das Management von Datenkopien ist notwendig.
9 Architekturprinzipien (1) Christian Kleitsch, E-Government Schweiz, Architektur A1 Gemeinsame Services und Anwendungen Bestehende Komponenten werden wiederverwendet. A2 Föderale Umsetzung Lösungen antizipieren eine föderale Struktur. A3 Verfügbarkeit von Informationen Informationen sind für andere Informationsbezüger zugänglich. A4 Vermeidung von Datenreplikationen Föderieren statt replizieren; Daten werden direkt bei ihrem Ursprung abgegriffen und nicht repliziert. A5 Semantische Interoperabilität Begriffe und semantische Definitionen sind verfügbar.
10 Architekturprinzipien (2) Christian Kleitsch, E-Government Schweiz, Architektur A6 Standardisierte Schnittstellen Alle Komponenten nutzen standardisierte Schnittstellen zu den anderen Komponenten. A7 Datensicherheit Daten sind vor unbefugtem Zugriff geschützt. A8 Technologieunabhängigkeit Komponenten sind offen dokumentiert und technologieunabhängig realisiert. A9 Anforderungsbasierte Architektur Die Architektur basiert auf klar definierten und priorisierten Anforderungen.
11 B2.13 Datendrehscheibe Datendrehscheibe für strukturierte Informationen von und über Behörden, welche die behördenübergreifende, elektronische Zusammenarbeit und das Finden von Informationen vereinfacht und beschleunigt. 11
12 Elevator Pitch B2.13 stellt eine Datendrehscheibe für strukturierte Informationen von und über Behörden bereit, und zwar nach dem Linked Government Data-Ansatz. Damit wird die Grundlage für die behördenübergreifende, elektronische Zusammenarbeit gelegt und das Finden von Informationen vereinfacht und beschleunigt. Als Use Cases werden ein Meta-Behördenverzeichnis, ein Meta-Behördenleistungsverzeichnis und ein Meta-Behördenlösungsverzeichnis angeboten. Dabei werden die Behörden und die Anbieter von Behördenlösungen in die notwendige Erarbeitung von Standards und Schnittstellen mit einbezogen. Drehscheibe für Datenaustausch (LGD-Ansatz) Behördenverzeichnis (Applikation und Meta-Verzeichnis) ech-standards (Anpassung bestehender und neue Standards) berechtigungsgestützt (föderativer Ansatz mit Bund, Kantonen usw.) 12
13 Meta Daten Ein Metaverzeichnisdienst (engl. Metadirectory) ist ein Verzeichnisdienst, der die Daten von anderen Verzeichnisdiensten zusammenfasst. Dies ermöglicht es, mehrere Verzeichnisdienste zu synchronisieren. Dabei werden verschiedene Ansätze unterschieden. Darstellung aller Verzeichnisse als wäre es nur ein Verzeichnis Synchronisation aller Verzeichnisdienste über das Metaverzeichnis Metaverzeichnisse werden im Rahmen des Identitätsmanagement eingesetzt, um Benutzerprofile zu synchronisieren. Bekannte Metaverzeichnisdienste sind DirXML von Novell, MIIS von Microsoft, usw. (Wikipedia) 13
14 B2.13 Reference egov Erster Ansatz: Eine zentrale Datenbank für alle Informationen (Data Warehouse (DWH) Leistungsbeschreibungen Prozesse Formulare Behördenadressen Steht im Widerspruch zum Architekturprinzip A4 Vermeidung von Datenreplikationen 14
15 Föderiertes IAM Architektur SuisseTrustIAM Projekt B2.06 Suisse TrustIAM Directory & Assertion Services Core Infrastructure SuisseID Extended Identity Provider Organization, Register User Data Repository Other Authentication Provider Authentication Authorities SuisseID CAS with STIAM-AA Component STIAM AA User Data Stores Other Attribute Authority STIAM RLM STIAM AA Organization, User Register Data egov Trust Legend of abbreviations: STIAM-SP: Service Provider STIAM-AA: Attribute Authority STIAM-RLM: Reporting, Logging and Monitoring STIAM-CSP: Certification Service Provider STIAM-MDR: Metadata Registry STIAM MDR STIAM CSP User User Identifier Repository (UIR) STIAM Platform STIAM Broker STIAM SP Service Provider Applications and Services 15
16 Behörde Leistung B2.13: Datendrehscheibe mit Linked Government Data-Ansatz Datennutzer Ein Datennutzer Landkarte B1.14 ch.ch Weitere Datennutzer Daten- Drehscheibe Vollständig funktionale LGD basierte Datendrehscheibe ech Standard- Vorgaben Interface Interface Datenquellen Zwei Arten von Datenlieferanten BVCH Behördenverzeichnis Drittanbieter Behördenlösungen Weitere Datenlieferanten = Proof of Concept 16
17 Phase Konzept HERMES 5 Stand Lieferergebnisse Ergebnis1: Datendrehscheibe und Betriebsorganisation Applikation Datendrehscheibe entwickeln Betriebsorganisation aufbauen Ergebnis 2: Primärer Use Case «Meta-Behörden-/-Leistungsverzeichnis Schweiz» ech-standard «Behördeninformation» definieren Behörden- und -Leistungsverzeichnisse einbinden Suchmaske zur Verfügung stellen Ergebnis 3: Methodik zur Umsetzung weiterer Use Cases Methodik entwickeln Sekundären Use Case «Behördenlösungen» umsetzen Ergebnis 4: Vorgehen IAM Pilot Datendrehscheibe dem Projekt B2.06 zur Verfügung stellen Vorgehen mit Projekt B2.06 abstimmen und dokumentieren (auf gutem Weg) Ergebnis 5: Empfehlung zum weiteren Vorgehen (Folgeprojekte) Welche konkreten weiteren Use Cases können auf der Datendrehscheibe angesiedelt werden? Ergebnis 6: Betrieb der Applikation «BVCH» sicherstellen 17
18 Phase Konzept: Lösungskonzept bereits erledigte Lieferergebnisse des Projektes Ergebnis 4: Vorgehen IAM: Berücksichtigung einer möglichen IAM-Schnittstelle im Rahmen des Konzeptes: im Lösungskonzept berücksichtigt Die Datendrehscheibe muss eine zukünftige Integration von IAM vorsehen Im Rahmen des PoC überprüft, Spezifikation vorhanden Ergebnis 6: Betrieb der Applikation «BVCH» (Behörden- und Leistungsverzeichnis) sicherstellen Der Betrieb wurde durch das SECO von der Bundeskanzlei übernommen und mit dem BIT sichergestellt 18
19 Phase Konzept: Lösungskonzept Projektergebnisse - Die Use Cases 1 und 2 sind definiert - Die Rahmenbedingungen wurden beschrieben und analysiert - Die Architekturvorgaben wurden erstellt - Das Geschäftsmodell ist erstellt - Untersuchte, technische Varianten: Variante 1: Linked Government Data (LGD) Variante 2: Datawarehouse (DWH) - Der durchgeführte PoC mit dem Linked Government Data (LGD) Ansatz ist eine gute Basis für die künftige Datendrehscheibe. - Die SWOT-Analyse bewertet im Detail die erarbeiteten Ergebnisse 19
20 Phase Konzept Lösungsvarianten Variante 1: Linked Goverment Data (LGD) Variante 2: Data Warehouse (DWH) Kriterien LGD-Ansatz DWH-Ansatz Gewichtung Bewertung Punkte Bewertung Punkte 1. Skalierbarkeit Performance Offene Standards Automatisierung der Schnittstellen Verfügbarkeit der Daten IAM Integration Innovation Kosten / Nutzen Risiken TOTAL
21 Phase Konzept Erfahrungen aus der Konzeptphase Hintergrund-Informationen: Das erarbeitete Lösungskonzept ist vorgehensneutral Die Planung im Phasenabschlussbericht basiert gemäss Auftrag auf der Variante 1 LGD-Ansatz (mit WTO Ausschreibung) Feedbacks: Feedback aus dem Anbieter Fachforum vom : die WTO-Ausschreibung dauert zu lange, eine raschere Umsetzung muss möglich sein Diskussionen mit verschiedenen Anbietern von Behördenlösungen Interesse an einer rascheren Umsetzung durch die Wirtschaft 21
22 Phase Konzept Weiteres Vorgehen bis Phasenabschluss (Hermes 5) 1. Datendrehscheibe: Anfrage an Anbieter-Fachforum und Behörden: Wer kann eine Lösung gem. Lösungskonzept zur Verfügung stellen/aufbauen. Bedingungen: - die Drehscheibe muss offen für alle Behörden sein - allfällige Gebühren dürfen maximal die Kosten tragen (selbsttragend): zu definieren - die Rechte der Beteiligten müssen geklärt werden Feedback der Anbieter bis Anfang Juni 2014 WTO-Ausschreibung, allenfalls streichen des Lieferergebnisses 1 2. Meta-Behörden- und Leistungsverzeichnis sowie -Lösungsverzeichnis: Anfrage an Anbieter-Fachforum und Behörden Bedingungen analog Punkt 1 Feedback der Anbieter bis Anfang Juni Förderung/Vorfinanzierung von Behördenlösungen durch B2.13: Entsprechende Möglichkeiten werden abgeklärt 22
23 The Single Window Concept UNECE The United Nations Economic Commission for Europe
24 24
25 The Single Window Concept II Single Window Concept ist ein Konzept, das wir in der einen oder anderen Form und mit wechselnden Namen schon früher gesehen haben: "Single Point of Contact", "Dispatcher", "Portal" oder auch "Einheitsformular". Es geht um die alte Frage: Wie schafft man es, dass der Kunde/Händler/Bürger/User seine Angaben nur einmal eingeben muss und dabei möglichst viele Stellen, mit denen er diese Daten austauschen will/muss, gleichzeitig bedient werden. Ziel ist stets die Vereinfachung von Abläufen, aber vor allem von Datenflüssen: a. Einmal erheben ("single" irgendwas, einheitlich, einmal, mehrfach verwenden usw.) b. automatisiert verteilen ("dispatch") c. Rückantworten zentral entgegennehmen
26 The Single Window Concept III Die wirkliche Arbeit liegt in vornehmlich an zwei Orten: 1. Anpassung von Prozessen und Kulturen bei den Beteiligten (Stichwort Change) 2. Einigung auf Datenmodelle und ihre Bedeutung im Austausch mit anderen (Stichwort Standards) Bezogen auf die Drehscheibe B2.13: technologisch unkritisch Datensätze zum Austausch unterliegen Standards Datenquellen sind nahe beim Kunden (keine Neuerfassung von Daten, dafür "Absaugen" seiner Daten dort, wo er sie schon hat) daraus folgt: Datenqualität ist höher, weil keine Sonderpflege nötig ist (keine separaten Aktionen/Prozesse für die Datendrehscheibe)
27 Fazit:
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Christian Weber Leiter egovernment für KMU Zuständig SuisseID Mitglied Expertenrat E-Government-Strategie Schweiz Mitglied Steuerungsausschuss Informationsgesellschaft Schweiz Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Ressort KMU-Politik Holzikofenweg 36, 3003 Bern Tel
29 Verwaltung 4.0 Perspektiven und Komponenten 29
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