Hepatitis B Impfung. Rudolf Stauber. Univ.-Klinik f. Inn. Med.
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- Martha Hofmann
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1 Hepatitis B Impfung Rudolf Stauber Univ.-Klinik f. Inn. Med.
2 Worldwide Prevalence of Hepatitis B World prevalence of HBV carriers HBsAg carriers prevalence <2% 2-7% 8% poorly documented WHO 2003
3 HBV - Epidemiologie 2 Mrd. Menschen sind mit HBV infiziert (=ein Drittel der Weltbevölkerung) 350 Mio. chronische HBV Träger 1 Mio. Todesfälle pro Jahr aufgrund von HBV-assoziierten Folgeerkrankungen (Leberzirrhose, HCC) HCC = 6.-häufigstes Malignom weltweit 75% aller HCC durch HBV verursacht
4 HBV - Übertragung Parenteral Bluttransfusion / Blutprodukte HBV-DNS Screening! Rasierer, Tätowierung, Piercing Vertikal (Mutter-Kind) wichtigster Übertragungsweg weltweit (Entwicklungsländer!) Sexuell wichtigster Übertragungsweg in entwickelten Ländern
5 Hepatitis B Impfung Warum impfen? Wie impfen? Nutzen & Gefahren der HBV Impfung Nutzen/Risiko Analyse
6 Naturgeschichte der CHB Warum soll therapiert werden? Ferenci, JGHE 2004
7 Hepatitis B Epidemiologie (USA) Inzidenz akute Hep. B Hospitalisationen / Kosten Kim WR, Hepatology 2009
8 Therapieoptionen bei CHB Interferon-α, Peginterferon limitierte Therapiedauer (48 Wo.) Nebenwirkungen Remissionsrate 30-40% Nucleos(t)id-Analoga Lamivudin, Telbivudin, Entecavir, Tenofovir Remissionsraten bis 90% lebenslange Dauertherapie Resistenzen!
9 Prävention der Hepatitis B Impfstrategien Impfung von Risikogruppen Neugeborene von HBsAg-pos. Müttern Kontaktpersonen von HBV-Trägern Medizinische Berufe Sextouristen Globale Impfstrategie in Taiwan seit 1984 WHO Empfehlung seit 1992 Österr. Impfplan seit 1997 Kinder ab dem 3. Lebensmonat Jugendliche vor dem 13. Lebensjahr
10 Indikationen zur HBV-Impfung alle Kinder ab dem 3. Lebensmonat Neugeborene von HBsAg-positiven Müttern Medizinpersonal (auch SchülerInnen, StudentInnen) Ersthelfer, Polizisten Dialysepatienten, TX-Kandidaten nicht-immune Personen mit chronischen Hepatopathien nicht-immune Kontaktpersonen von HBV-Infektiösen Personen mit riskantem Sexualverhalten i.v. Drogenabhängige Reisende in Hochendemiegebieten Insassen und Personal von Behindertenheimen Gefangene, Gefängnispersonal
11 Durchführung der HBV-Impfung Impfstoffe: Engerix-B, HBvaxPro Grundimmunisierung: Monat 0, 1, 6 oder 0, 1, 2, 12 Boosterung im 13. Lebensjahr (ungeimpfte Schulkinder: Grundimmunisierung im 10. Lebensjahr) beschleunigtes Impfschema für Erwachsene: Wo 0, 1, 3, Mo 12 Dialysepat: doppelte Dosis Mo 0, 1, 2, 6 Reiseimpfung: kombinierte A/B Impfung! Seroprotektionsraten mit allen Schemata >95% (Dialysepat 87%) Impfschutz bleibt durchschnittlich 5-8a erhalten
12 Post-Expositions-Prophylaxe (zb Nadelstichtrauma bei gesicherter HBV-Infektionsquelle) nicht-immune Personen passive Immunisierung mit HBIG (Hepatect 8-10 IE/kg i.v.) simultan Beginn aktive Immunisierung (Impfschema 0, 1, 2-12 Mo.)
13 Post-Expositions-Prophylaxe geimpfte exponierte Personen keine Maßnahmen notwendig anti-hbs >100 nach Grundimmunisierung und letzte Impfung vor <5a anti-hbs >100 innerhalb der letzten 12 Monate sofortige Booster Impfung anti-hbs >100 nach Grundimmunisierung und letzte Impfung vor 5-10a sofortige serologische Testung und Impfung der exponierten Person Person nicht oder nicht vollständig geimpft Non- oder Low-Responder nach Grundimmunisierung fehlende Kontrolle des Impferfolgs letzte Impfung vor >10a zusätzliche Gabe von HBIG anti-hbs <20 anti-hbs nicht innerhalb von 48h zu bestimmen Person nicht oder unvollständig geimpft
14 Neugeborene von HBsAg-pos. Müttern HBV Screening von Schwangeren seit 1992 (Mutter-Kind-Pass) kombinierte aktiv-passive Immunisierung im Kreißsaal bzw. <12h Hepatect IE/kg (mindestens 100 IE) aktiv: Impfschema 0, 1, 2, 12 Monate Schutzwirkung ca. 98%
15 Erfolgskontrolle der HBV-Impfung Nur bei beruflich exponierten Risikogruppen Kontrolle des anti-hbs 4-6 Wochen nach der 3. Teilimpfung >100 Auffrischung in 10a Auffrischung innerhalb von 1a <20 Auffrischung sofort Vorgehen bei Impfversagern Wiederholung der Grundimmunisierung mit doppelter Dosis eventuell intrakutane Impfung
16 Nutzen der Hepatitis B Impfung Rückläufige Inzidenz von akuter Hepatitis B fulminanter Hepatitis B (Chen 2004) HBV-assoziiertem HCC (Chang 1997, 2005)
17 Rückgang der fulminanten Hepatitis B Taiwan Chen et al., Hepatology 2004
18 Rückgang des juvenilen HCC Chang et al., Lancet 1997 Chang et al., Clin Cancer Res 2005
19 Risiko der Hepatitis B Impfung Lokale Schmerzen an Impfstelle (3-29%) Fieberhafte Impfreaktion (1-6%) Anaphylaxie 1 : Kausaler Zusammenhang nicht bewiesen für: Chronic fatigue syndrome Diabetes mellitus Typ I Arthritis Leukämie Multiple Sklerose (MS) Duclos P, J Hepatol 2003
20 Hepatitis B Impfung & MS molecular mimikry HBV-Myelin --> Autoimmunprozess? 9 epidemiologische Studien --> keine kausale Assoziation Duclos, J Hepatol 2003
21 Hepatitis B Impfung & MS Kanada: Impfung im Schulalter (11-12a) seit 1992 Impfrate 92% Beobachtungszeit 1.14 Mio. Personenjahre Inzidenz von MS bei Jährigen Prevaccination Era (n= ): 9 MS Fälle Postvaccination Era (n= ): 5 MS Fälle Sadovnick & Scheifele, Lancet 2000
22 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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