Brauchen Jungen Männer? Symposium Nr. 19 Jungenarbeit und Gender
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- Alexa Berger
- vor 6 Jahren
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1 Olaf Stuve und Brauchen Jungen Männer? Doing Gender in der Arbeit mit Jungen BeziehungsWeise Psychotherapie! 26. DGVT Kongress für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratung Berlin
2 Aufbau Sind Jungen gegenüber Mädchen benachteiligt? Historische Entwicklung Was brauchen Jungen? Gefahren der Forderung nach mehr Männern Geschlechterreflektierende Arbeit mit Jungen
3 Sind Jungen gegenüber Mädchen benachteiligt? Debatte im Gefolge der PISA-Studie 2001 Schlechtere Ergebnisse für Jungen im Lesen. Aber: Die Überschneidungen zwischen den Geschlechtern sind wesentlich höher als die Unterschiede zwischen ihnen. Soziale Herkunft und darüber vermittelt Migration sind viel entscheidender, wurden aber weniger diskutiert. Die Nachteile betreffen nur Jungen aus niedrigeren Schichten. Jungen haben höhere Selbstbewusstseinswerte und können ihre Bildungstitel besser in Einkommen und beruflichen Status übersetzen.
4 Historische Entwicklung Jungen und Mädchen haben in den letzten Jahrzehnten von der Bildungsexpansion profitiert. Bei Mädchen fällt der Zuwachs höher aus als bei Jungen. Asynchronität: Wandel der Arbeitswelt Entwicklung des Bildungssystems Problem der Vereinbarkeit traditioneller Männlichkeiten mit Bildungsengagement. Traditionelle Weiblichkeiten sind besser mit Bildungsengagement zu vereinbaren aber schlechter mit der Fähigkeit zu Grenzsetzung und Durchsetzung eigener Interessen. Ernste Spiele des Wettbewerbs (Bourdieu) Männlichkeiten als Dominanzverhältnis (Connell) (Hegemoniale, komplizenhafte, untergeordnete & marginalisierte Männlichkeit)
5 Was brauchen Jungen? Wünsche von Jugendlichen (Lingard - Australien): Freundlichkeit, Zugewandtheit, Enthusiasmus, Interessante Unterrichtsgestaltung, sichere Lernumgebung durch Konsequenz, Klarheit und Freundlichkeit, pädagogische und inhaltliche Expertise. Lahelma (Finnland): Fairness, Humor, Reflektiertheit, Zugewandtheit, Verständnis und Empathie. Gender ist nicht entscheidend. Leistung: Präsenz von Männern macht keinen Unterschied, aber die Ausrichtung des Unterrichts: Francis/Skelton (GB): Unterricht, der explizit auf (angenommene) traditionelle Bedürfnisse von Jungen ausgerichtet ist, führt zu schlechteren Ergebnissen. Bzgl. Migration bzw. Hautfarbe führt eine höhere Repräsentanz unter Lehrerkräften zu besseren Ergebnissen. Neue Wege für Jungs : Workshopangebote von Frauen für Jungen hatten eine leicht bessere Resonanz als Angebote von Männern.
6 Gefahren des Rufs nach mehr Männern Retraditionalisierungsdynamik Anrufung der Jungen (Roulston/Mills) Anrufung der Männer (Jones, Krabel/Cremers) Männer als Teil der ernsten Spiele des Wettbewerbs und der Unterordnungsdynamik von Männlichkeit Schonverhalten Illusion des Schutzraums Abwertung der Leistungen von Frauen
7 Geschlechterreflektierende Arbeit mit Jungen Potenziale durch Begegnungen mit Männern und Frauen, die unterschiedliche Männlichkeiten und Weiblichkeiten leben Vielfalt über Geschlecht hinaus Potenziale der unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Jugendlichen sehen, erkennen und nutzen Abschied von der Konstruktion homogener Interessen und Bedürfnisse von Jungen Undoing Gender in Wahrnehmung und Handlung Bewusstwerden über eigene Geschlechter-Stereotype und eigene Beteiligung am Doing Gender. Gleichzeitig Wahrnehmen und Hinterfragen der jeweiligen Relevanz der Kategorie Geschlecht. Generell mehr Verantwortungsübernahme von Männern im fürsorglichen Bereich ohne Abwertung der Leistungen von Frauen
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Anna Buschmeyer
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