Demografischer Wandel und Arbeitskräfteangebot: Perspektiven für Unternehmen. Demografie-Plattform Hamburg. 18. Februar 2010 Dr.
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1 Demografischer Wandel und Arbeitskräfteangebot: Perspektiven für Unternehmen Demografie-Plattform Hamburg 18. Februar 2010 Dr. Silvia Stiller
2 Motivation Der demografische Wandel wird zu einer Alterung der Gesellschaft und der Gruppe der Erwerbstätigen führen. In Deutschland droht im kommenden Jahrzehnt Fachkräftemangel. Welche Trends sind für Hamburgs Unternehmen absehbar? Welche Vorkehrungen können Hamburger Unternehmen und die Politik zur Vorsorge tätigen? Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 2
3 Ausgangslage Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 3
4 Ausgangslage: Wirtschaftsstruktur in Hamburg Dienstleistungsmetropole Hamburg Bruttowertschöpfung in Hamburg, in jeweiligen Preisen Bruttowertschöpfung Mio. Euro Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Baugewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Finazierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister Öffentliche und private Dienstleister Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Baugewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister Öffentliche und Private Dienstleister Quellen: Statistikamt Nord (2009); Berechnungen des HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 4
5 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg Dienstleistungsmetropole Hamburg Anteil Akademiker an Erwerbstätigen: Hamburg: 22,5% Deutschland: 17% Dienstleistungsbranchen haben höheren Bedarf an Hochqualifizierten. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 5
6 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg Veränderung der Erwerbstätigenzahlen in Hamburg, in %, 1999 bis 2008 Finanzierung; Vermietung und Unternehmensdienstleister 55,2 Öffentliche und private Dienstleister Gesamt Handel; Gastgewerbe und Verkehr Land- und Forstwirtschaft; Fischerei -12,8-0,1 8,6 11,7 Verarbeitendes Gewerbe Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe Baugewerbe -33,3-19, Quellen: Statististisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Nord (2009); Berechnungen HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 6
7 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg 2007 Teilzeitquote: 22% (Frauen halten 75% der Teilzeitjobs) Frauen halten 44% der Jobs insgesamt Erwerbsquote Frauen 2005: 51,1% Erwerbsquote Männer 2005: 67,4% Frauen: Hohe Teilzeitquote, niedrige Erwerbsquote. Erhebliches Beschäftigungspotential bei Frauen. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 7
8 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg Hoher Anteil der Einpendler an Erwerbstätigen: 27 % (u.a. wegen negativem Wanderungssaldo bei Familien). Anteil der alleinerziehenden Erwerbstätigen an erwerbstätigen Stadtbewohnern höher als bei Pendlern. Negativer Wanderungssaldo bzw. Pendeln erschwert Berufstätigkeit beider Elternteile in Hamburg. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 8
9 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg Anteil der Beschäftigten, die aus Umlandgemeinden nach Hamburg pendeln, 2008 Magnet für Pendler: Tendenz steigend Expansion wissensintensiver Arbeitsplätze stärkt Sogwirkung und Fachkräftebedarf Quellen: IAB; HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 9
10 Ausgangslage: Der Arbeitsmarkt in Hamburg Anteil der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund 2007: 21,2% Anteil der Ausländer an der Bevölkerung in Hamburg gering (Daten 2008): Hamburg Köln Frankfurt Stuttgart München 13,8% 16,5% 20,7% 22,9% 23,4% Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010). Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 10
11 Ausgangslage: Altersverteilung der Erwerbstätigen Hamburg im Vergleich zu Deutschland Sowohl Deutschland als auch Hamburg zeigen Alterungserscheinungen: Durchschnittsalter der Erwerbstätigen liegt bei 41,0 Jahren in Deutschland 40,9 Jahren in Hamburg. Aber Hamburg etwas besser situiert als der Bund: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 11
12 Ausgangslage: Altersverteilung der Erwerbstätigen Hamburg im Vergleich zu Deutschland Altersgruppe der Jährigen dichter in HH als im Bund besetzt. Gruppe der Jährigen dünner in HH als im Bund besetzt. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 12
13 Trends Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 13
14 Trends: Bevölkerungsentwicklung/ Vorausberechnung Hamburg im Vergleich zu Deutschland Bevölkerungszuwachs in HH bis etwa 2025 (Grund: Zuwanderung) Auch die Zahl der Erwerbstätigen wird im kommenden Jahrzehnt aller Voraussicht nach steigen. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 14
15 Trends: Demografische Entwicklung in Hamburg Erwerbspersonen 2005 bis 2030 Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 15
16 Trends: Demografische Entwicklung in Hamburg Erwerbspersonen 2005 bis 2030 % Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung in Hamburg 2005, 2020 und Status-Quo-Variante Primärvariante Maximalvariante Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009); HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 16
17 Trends: Demografische Entwicklung in Hamburg Erwerbspersonen 2005 bis 2030 % Anteil der 50-jährigen und älteren Erwerbspersonen an allen Erwerbspersonen in Hamburg Status-Quo-Variante Primärvariante Maximalvariante Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009); HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 17
18 Trends: Demografische Entwicklung in Hamburg Alterung trifft hamburgische Wirtschaft unterschiedlich bezüglich: Wirtschaftsbereich/Branche Berufsabschluss Handlungsbedarf unterschiedlich eilig Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 18
19 Trends: Mittleres Alter nach Wirtschaftsbereichen und Berufsabschlüssen: Lehre, Fachschule, Meister Lehre, Fachschule, Meister Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Mitt leres Alter 43,1 ** Baugewerbe 42,6 Handel, Gastgewerbe und Verkehr 41,4 Finanzierung, Vermiet ung und Unternehmensdienst leist ungen 40,9 ** Öffentliche und Private Dienst leist ungen 42,6 Gesamt 42,0 Quellen: St atistisches Bundesamt (2007b); Berechnungen des HWWI. Erwerbstätige Prod. Gewerbe überdurchschnittlich alt. Erwerbstätige Finanzierung, Vermietung Unternehmensdienstleistungen überdurchschnittlich jung. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 19
20 Trends: Mittleres Alter nach Wirtschaftsbereichen und Berufsabschlüssen: FH, Hochschule, Promotion Fachhochschule, Hochschule, Promotion Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Mittleres Alter 41,7 ** Baugewerbe 47,6 Handel, Gastgewerbe und Verkehr 42,4 Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen 42,0 ** Öffentliche und Private Dienstleistungen 44,8 *** Gesamt 43,3 Quellen: Statistisches Bundesamt (2007b); Berechnungen des HWWI. Erwerbstätige Prod. Gewerbe überdurchschnittlich jung. Erwerbstätige Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen überdurchschnittlich jung. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 20
21 Trends: Mittleres Alter nach Wirtschaftsbereichen und Berufsabschlüssen: FH, Hochschule, Promotion Fachhochschule, Hochschule, Promotion Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Mittleres Alter 41,7 ** Baugewerbe 47,6 Handel, Gastgewerbe und Verkehr 42,4 Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen 42,0 ** Öffentliche und Private Dienstleistungen 44,8 *** Gesamt 43,3 Quellen: Statistisches Bundesamt (2007b); Berechnungen des HWWI. Erwerbstätige in Öffentlichen und Privaten Dienstleistungen überdurchschnittlich alt. Öffentlicher Dienst: Mittleres Alter 45,6 Jahre (+3 Jahre ggü. Durchschnitt aller anderen Wirtschaftsbereiche) Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 21
22 Trends: Erhöhung der Erwerbsneigung % Erwerbsquot en in Hamburg nach Alt ersgruppen und Geschlecht Frauen Männer und älter Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2009); HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 22
23 Handlungsoptionen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 23
24 Handlungsoptionen Alterung der Erwerbspersonen Forcierung von Zuwanderung jüngerer (aus Ausland und Inland) Aber Alterung wird sich nicht komplett aufhalten lassen. Daher: Berufsbegleitende Weiter- und Fortbildung Älterer Anpassung der Arbeitsstätten und -abläufe an ältere Arbeitnehmer (Ergonomie und Organisation) Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 24
25 Handlungsoptionen Fachkräftemangel Attraktive Teilzeitarbeitsangebote für potentielle Frührentner zur Abwendung vorzeitigen Ruhestands. Ermöglichung einer Arbeitstätigkeit über das gesetzliche Rentenalter ohne Nachteile. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 25
26 Handlungsoptionen Fachkräftemangel Familienpolitik: Räumlich dichtere Ausstattung der Stadt mit Kindergärten (in Nähe des Arbeitsortes) - staatlich - betrieblich, Organisation/Kooperation kleiner und mittlerer Unternehmen Ferienbetreuung für Kinder im Schulalter - staatliches und privates Angebot - flexible Arbeitsverträge Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 26
27 Handlungsoptionen Fachkräftemangel Familienpolitik: In einer alternden Gesellschaft wird auch die Zahl der Pflegefälle zunehmen Staatliche und private Lösungen für erhöhten Pflegebedarf Älterer Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 27
28 Handlungsoptionen Fachkräftemangel Erhaltung eines attraktiven städtischen Raumes (Wohnungslage, Stadtbild, Kultur) zur Förderung von Zuwanderung Anwerbung ausländischer Fachkräfte - Steuerung der Zuwanderung (Punktesystem) - Harmonisierung von Bildungsabschlüssen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 28
29 Kontakt Dr. Silvia Stiller Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut ggmbh Tel.: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 29
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