Naturschutzberatung in der Landwirtschaft: Erfahrungen und Erwartungen aus Sicht. Deutscher Bauernverband
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- Lieselotte Bader
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1 Naturschutzberatung in der Landwirtschaft: Erfahrungen und Erwartungen aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog, , Vilm KONTAKT Dr. Tania Runge Katja Zippel Franziska Gawlik ADRESSE Deutscher Bauernverband Claire-Waldoff-Straße 7, Berlin Internet:
2 Einführung Naturschutzberatung für und mit Landwirten Einzelbetriebliche Naturschutzberatung im FRANZ- Projekt Erfahrungen aus dem Verbundvorhaben Lebendige Agrarlandschaften Aufbau eines Naturschutzmanagementnetzwerks 2
3 Naturschutzberatung in der Landwirtschaft Sehr unterschiedliche Ausgestaltung in den einzelnen Bundesländern Integraler Bestandteil der Betriebsberatung (privatwirtschaftlich bzw. öffentlich, (teil-)gefördert Beratung durch Naturschutzexperten (z.t. Spezialisten für einzelne Tierarten bzw. spezielle Flora) Erreichbarkeit / Ansprache der Landwirte (individuell, Gruppen) Hohe und z.t. sehr unterschiedliche Erwartungen der Landwirte an die Naturschutzberatung Bereits langjährige Erfahrung (u.a. durch Teilnahme an Vertragsnaturschutz) Erste Erfahrungen (u.a. durch Teilnahme an AUM, ÖVF: Randund Pufferstreifen) Keine Erfahrung bisher 3
4 «Natur» auf landwirtschaftlicher Fläche negative Erfahrungen Ertragsminderung Qualitätseinbußen Erhöhtes Sanktionsrisiko bei Direktzahlungen Pachtflächen (ordnungsgemäße Bewirtschaftung) FFH-Arten -> Beeinträchtigung (künftige) ldw. Nutzung Einzelfälle mit weitreichenden Auswirkungen!! keine Vermischung von Beratung und Kontrolle!! 4
5 F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) Verbundprojekt der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und des DBV sowie weiterer Partner Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen auf bundesweit 10 Demonstrationsbetrieben konventionelle Durchschnittsbetriebe repräsentativ für die jeweilige Region Ackerbau- und Grünlandbetriebe Förderer: Landwirtschaftliche Rentenbank (mit Unterstützung des BMEL und der BLE) und BfN mit Mitteln des BMUB 5
6 Laufzeit: 2016 bis 2026 (1. Projektphase: ) Projektziele: Entwicklung und Erprobung von wirtschaftlich tragfähigen und praxistauglichen Maßnahmen zur Steigerung der Agrarbiodiversität Übertragung erfolgreich erprobter Maßnahmen auf andere Betriebe Vorschlägen zur Weiterentwicklung des förder- und ordnungsrechtlichen Rahmens Umsetzungsschritte: Im ersten Anbaujahr werden auf bis zu 5 Prozent der Betriebsflächen Naturschutzmaßnahmen aus Katalog umgesetzt (v.a. Basismaßnahmen) In den Folgejahren wird die Maßnahmenfläche auf bis zu 10 Prozent der Betriebsfläche erweitert (sukzessive mehr innovative Maßnahmen) 6
7 Beratungsansatz: Für jeden Betrieb gibt es einen designierten Betriebsbetreuer, der auch die Kommunikation mit den Betrieben und Vor-Ort Besuche koordiniert Die Flächen- und Maßnahmenwahl basiert auf der Begleitforschung Im Rahmen der ökologischen Begleitforschung erfolgte eine Begutachtung der Ausgangssituation hinsichtlich Vegetation, Brutvögel, Amphibien und Feldhasen Im Rahmen der sozio-ökonomische Begleitforschung werden u.a. die Vorzüglichkeit potentieller Naturschutzmaßnahmen, Höhe von Ausgleichszahlungen betrachtet Jede Maßnahme wird hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Fördermöglichkeit (Greening, AUM, VN, Projekt intern) untersucht Auswahl der Naturschutzmaßnahmen gemeinsam mit den Betriebsleitern und in Abstimmung mit der Begleitforschung 7
8 Betriebsberatung durch Betriebsbetreuer: Die Beratung erfolgt kontinuierlich durch den Betriebsbetreuer während der gesamten Projektlaufzeit (bis zu 10 Besuche pro Jahr) Der Betriebsbetreuer stellt den Maßnahmenkatalog vor (wird kontinuierlich erweitert / ergänzt) Unterstützung bei der Auswahl der Maßnahmen und der naturschutzfachlich geeigneten Flächen Führt die konkrete Maßnahmenplanung durch (Zeitplan, Saatgut, Mechanisierung) Der Betriebsbetreuer betreut den Betrieb bei der Vorbereitung, Ausführung sowie bei eventuell notwendigen Pflegearbeiten Bietet Unterstützung bei Antragsstellung für Finanzierung / Ausnahmegenehmigungen 8
9 DBV-Verbundprojekt: Lebendige Agrarlandschaften Landwirte gestalten Vielfalt! Verbundprojekt koordiniert vom Deutschen Bauernverband (DBV) mit den Partnern: Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank 9
10 Laufzeit: 2015 (2013) (2018) Projektziele: Erhalt und Förderung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften durch praxistaugliche Lösungen, die in der produktiven Landwirtschaft umsetzbar sind Weiterentwicklung und Umsetzung von produktionsintegrierten Naturschutzmaßnahmen in drei Modellregionen (Rheinland, Mosel, Münsterland) Übertragung erfolgreicher Maßnahmen auf andere Regionen Gemeinsam für kooperativen Naturschutz 2
11 3 Modellregionen unterschiedliche Schwerpunkte 11
12 Summendes Rheinland - Landwirte für Ackervielfalt Fokus: Schutz und Förderung der Bestäubung Frühblühende Zwischenfrucht Blühsäume mit Regio-Saatgut Gabionen als Nisthilfe Foto: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Foto: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Foto: Deutscher Bauernverband 12
13 Energiepflanzenanbau und Biodiversität im Münsterland Fokus: Lebensräume, Kulturlandschaft, NaWaRo, Ressourcenschutz Blühmischung, z.t. Biogasnutzung Mais-Stangenbohnen-Gemenge extensiver Getreideanbau Foto: Stiftung Westfälische Kulturlandschaft Foto: Dr. Walter Schmidt Foto: Stiftung Westfälische Kulturlandschaft 13
14 Steillagenweinbau schafft Vielfalt Das Moselprojekt Fokus: Artenvielfalt, Kulturlandschaft, Lebensräume Zwischenzeilenbegrünung Entwicklung Zwickel/Säume Wiederansiedlung Pflanzen Entbuschung Foto: BWV Rheinland-Nassau Foto: Anne Buchsbaum Foto: Anne Buchsbaum Foto: BWV Rheinland-Nassau 14
15 Befragung von Winzern und Winzerinnen Interesse am Schutz natürlicher Ressourcen Grundeinstellung zum Naturschutz 15
16 Beratung bei der Anlage eines Blühstreifens mit regionalen Wildpflanzen als Schaufläche zur IGA 2017 Flächenauswahl, Kontaktaufnahme, Auswahl Saatgut, Festlegung Aussaatzeitpunkt, Mechanisierung, Greeningfähigkeit, Pflegemaßnahmen Als ÖVF: Mindestfläche 0,3 ha in Brandenburg, zusammenhängender Streifen (bei 3 m Breite = 1 km) 16
17 Fachforum Naturschutzberatung mit Landwirten: Neue Wege neue Medien ( , Berlin) Ergebnisse vom Marktplatz der Ideen Themen: - Informations- und Beratungsbedarf - Einsatz neuer Medien und Apps - akzeptanzbildende Maßnahmen Deutscher Bauernverband Deutscher Bauernverband 17
18 Welcher Informations- und Beratungsbedarf besteht? Wunsch nach persönlicher und betriebsindividueller Beratung (Vertrauen) aktiver Austausch mit Naturschützern/-innen und Verbrauchern/-innen produktionsintegrierten Naturschutz (PIN) und produktionsintegrierte Kompensation (PIK) bekannter machen Wie können neue Medien und Apps mehr Biodiversität auf den Acker bringen? Integration von Anwendungen zur Förderung der Biodiversität in bestehende Systeme, Zusatzmodul zu Farmmanagement Apps mit Nutzung von Satelliten-, Luftbild- (Drohnen-)Aufnahmen spezifischer IT-Beratungsbedarf Deutscher Bauernverband 18
19 Welche akzeptanzbildende Maßnahmen sind erfolgsversprechend? umfangreiche Auswahl an geeigneten, an den Betrieb anpassbaren Maßnahmen (Flexibilität) freiwillige Umsetzung und damit verbunden erlebbarer Erfolg und persönlicher Wissensgewinn Wirtschaftlichkeit und Wertschätzung der Naturschutzmaßnahmen entsprechende Honorierung Demo-Flächen, Erfolgsmeldungen an Presse zur Stärkung der Kommunikation 19
20 Workshop Naturschutzmaßnahmen erfolgreich umsetzen ( , Königswinter) - Ausgewählte Ergebnisse Zu drei von den teilnehmenden Landwirten, Winzerinnen und Winzern gewählten Themen wurden im World Café diskutiert. Deutscher Bauernverband Deutscher Bauernverband Deutscher Bauernverband 20
21 Netzwerken für den Naturschutz mit der Landwirtschaft Praktiker/-innen für den Naturschutz begeistern und von der Wichtigkeit einer (weiteren) Teilnahme überzeugen intensiver Meinungsaustausch zwischen Praktikern /-innen verstärkte Kommunikation bei unterschiedlichen Interessen gemeinsame Veranstaltungen, intra- und interdisziplinär Aufbau eines leicht zugänglichen Netzwerkes für Fachfragen, mit kompetenten Ansprechpersonen / Fachberatenden Zugriff auf Experten /-innen für Fachfragen auch nach Projektende, eventuell unterstützt durch eine Datenbank 21
22 Motivation von Kolleginnen und Kollegen / Nachahmerinnen und Nachahmern Weitergeben von persönlicher Erfahrung an Berufskollegen: dabei Ökonomie und Naturschutz im Blick haben; keine 1:1 Kopie erwarten; auch Rückschläge vermitteln; gemeinschaftliche Umsetzung / Gruppierung von Maßnahmen Naturschutz für alle Landwirte leichter zugänglich und bekannt machen: durch Teilnahme an landwirtschaftlichen Veranstaltungen, z.b. Feldtagen, Aktionen auf Versuchsflächen Argumentationshilfe bereitstellen: Fragen- und Antworten-Katalog mit Lösungsansätze zu Umsetzungs-problemen und praktischen Tipps 22
23 Kommunikation von Naturschutz nach innen und außen verbandsübergreifende Zusammenarbeit Vorbildfunktion übernehmen / Maßnahmen zeigen Führungen für Berufsstand und Öffentlichkeit z.b. am 22. Mai 2017: Internationaler Tag der biologischen Vielfalt, am WE vom Juni 2018 europaweit Tag des Offenen Hofes Erfolge medial sichtbar machen: Webseite mit Verlinkungen zu Betrieben; Feldrandschilder; Einbindung der Presse unter Berücksichtigung von Saison und Betriebsabläufen Kontaktpflege zu Entscheidungsträgern / Politikern; Einbindung von Promis als Werbeträger für Naturschutz Durchführung von Events: Podiumsdiskussionen, Weinpressereise mit Thematisierung Naturschutz, Wahl eines oder einer Blühflächen-König/in 23
24 Naturschutzmanagement Von Bauern für Bauern Ziel: Stärkung und Ergänzung bereits etablierter Beratungsstrukturen in zwei Regionen modellhafter Aufbau eines vom Berufsstand getragenen Netzwerkes zur Information über und zum Management von Naturschutzmaßnahmen Foto: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume 24
25 Landwirt/-in als Multiplikator/-in Diskussionsgast, mit Betrieb als Exkursionsziel Mittler/-in für Berufskollegen/-innen 25
26 Fotos: Deutscher Bauernverband Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 26
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