Gegen Sturmschäden, Waldbrände, Lawinentote
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- Ulrike Förstner
- vor 8 Jahren
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1 Neues Warnsystem mit Hilfe von Interreg IIIb (EU-Fonds) Gegen Sturmschäden, Waldbrände, Lawinentote Salzburgs Wetterdienst hat mit dem EU-Fonds Interreg IIIb ( Alpine Space ) ein Projekt eingefädelt, bei dem 14 Alpenregionen zwischen Slowenien, Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz eng zusammenarbeiten: Die Daten von Messstationen sind nun Basis für verlässliche Warnungen vor gefährlichen Wetterlagen im Alpenbogen gestützt via Internet. - der schnellste Überblick... Die Alpen sind Mitteleuropas vielfältige Wetter- und Klimaküche, die nicht nur zu den schönsten sondern - wie die meisten Hochgebirge - weltweit zu den gefährlichsten zählt: Lawinen, Muren, Glatteis, Frost, Hitzewellen, Waldbrände, Hochwasser... Lebensraum für Millionen Kommerzielle oder kostenfreie Wetterberichte auf dem Internet gibt es bisher in vielerlei Formen - doch kaum etwas, das drohende Katastrophen, andere schwere Zwischenfälle oder Verkehrsbehinderungen vorhersagen könnte. Genau dadurch unterscheide sich die neue Website von der Flut gängiger Infos, sagen Fachleute. Sie bietet den raschesten Überblick für den Alpenbogen und den Lebens- bzw. Urlaubsraum von Millionen Menschen. Beispielsweise unterstützt der Bundesverband im Bergrettungsdienst Österreich das neue Projekt mittlerweile offiziell - für Vorsorge und Risiko-Management.
2 Gratis-Nutzen für viele Die mehrsprachige Website (Slowenisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch) dürfte dem millionenfach fahrenden Volk der Touristen, Alpinisten, Wassersportlern sowie Katastrophenhelfern, Feuerwehren, Rotkreuzhelfern und Bergrettern sowie Journalisten und Medien des Alpenbogens einigen Nutzen bieten - gratis und sehr schnell im Überblick. Land-, Forstwirte und Jägerschaft könnten auch bald zu potentiellen Besuchern zählen. Wetterdienste in Slowenien, Österreich, Italien, Süddeutschland und Schweiz schalten ihre Messstationen nun digital zusammen - ergänzt durch meteorologische Anlagen privater Betreiber bei Kraftwerken, Skigebieten, Flugplätzen oder anderen Anlagen. Aktueller Daten-Abgleich Die riesige Datenmenge von weit mehr als Standorten wird alle zehn Minuten, halbstündlich bzw. stündlich digital ausgewertet und zu genauen Prognosen zusammengerechnet. Bei bedrohlichen Entwicklungen: Meteorologen in betroffenen oder angrenzenden Regionen diskutieren dann über interne Foren der neuen Website, bevor für alle Nutzer sichtbare Warnungen bzw. Infos hinausgegeben werden, sagt der Salzburger Meteorologe Michael Staudinger, der das Projekt mit italienischen Partnern über die EU eingefädelt hat. Er verweist auf eine wichtige Zielgruppe: "Kurzurlauber fahren heute im Alpenbogen am Wochenende oft Hunderte Kilometer." Freizeit, Sport, Einsatzkräfte Staudinger nennt Skisportler, Sommerfrischler, Bergwanderer oder Paragleiter, die von Österreich ins Piemont oder in die Lombardei unterwegs sind - oder Windsurfer bzw. Kletterer an den Gardasee. Bisher seien sie auf diversen Websites mit Tagesprognosen mit Symbolen für Glatteis, Regen, Sonne oder Wolken sowie den gängigen Werten über Luftdruck und Temperatur bedient oder auch abgespeist worden, sagt Staudinger: Ob heute oder in den kommenden Tagen in einer Region mit höchsten Windgeschwindigkeiten, Hitzewelle, Schneesturm, Lawinen, extrem niedrigen Temperaturen, Glatteis, Hagel, massenhaftem Blitzschlag oder Waldbrandgefahr zu rechnen ist, habe man bisher auf Internet-Wetterdiensten oder in anderen Medien nur indirekt erfahren oder erahnen können...
3 "Auf unserer neuen Website genügt dazu ein Blick. Und neu ist, dass die abgeglichenen und gemeinsam gerechneten Datenmengen aus großen Teilen der Alpen nun sehr verlässliche Vorhersagen extremer Wetterlagen ermöglichen. Die Gefahrenstufen reichen von Weiß, Grün, Gelb über Orange zu Rot. Dieses bedeutet mögliche Lebensgefahr und wird entsprechend seltener zu sehen sein. Häufungen von normalen Sommergewittern werden in Gelb aufscheinen. Schwerer Hagelschlag geht schon ins Orange." Hohe Investitionen Staudinger holte mit Kollegen in Italien ab 2001 und mit Hilfe von EU-Geld zahlreiche Partner zwischen Wienerwald, Po-Ebene, Zugspitze und Schweizer Bergen ins Boot. Budget: 1,9 Millionen Euro. Von dem Geld wurden auch neue Messstationen gebaut, in Regionen, wo es bisher zu wenig gab. Insgesamt 50 Wissenschafter seien in allen Teilen der Alpen eingebunden, verweist Staudinger auch auf regionalwirtschaftliche Vorteile und Investitionen durch das internationale Projekt. Trotz der Komplexität im Hintergrund glänzt die Website durch einfache Bedienbarkeit: "Wer genauere Wetterdaten will, braucht sich nur über die Landkarte der Website in die jeweilige Region einzuklicken. Das System schaut auf Wunsch bzw. Mausklick über die Datumsleiste auch zwei Tage in die Zukunft. Eine Archivfunktion für vergangene Tage und Wochen ist obligatorisch." Regionale Unterschiede für Gefahrenstufen Zum Beispiel Südtirol: Die vorherrschende Wetterlage für die Region wird oft aus Westen (Piemont, Lombardei, Schweiz/Graubünden) beeinflusst - von atlantischen Tiefdrucksystemen. In solchen Fällen schließen sich Südtiroler Meteorologen im neuen Internet-Forum nun verstärkt mit Kollegen in Nordwest-Italien und der Schweiz zusammen. So manche Katastrophe wurde in Südtirol von Mittelmeertiefs ausgelöst, hier wären dann Nachbarn in Slowenien, Friaul und Veneto die ersten Ansprechpartner für Südtirol.
4 Ob nun die höchste Warnstufe gegeben werden muss, hängt auch von unterschiedlichen Grundfaktoren in den Regionen ab. Das neue Internet-Projekt mit seinen mehr als Messstationen berücksichtigt solche Unterschiede: 100 Millimeter Regen pro Quadratmeter in zwölf Stunden bringen nördlich der Alpen hohe Gefahr für Muren und Erdrutsche. Spezifische Grenzwerte Im Süden sind viele Erd- und Vegetationsschichten schon seit Jahrhunderten abgeschwemmt, deshalb bringen dort oft erst 150 oder 200 Millimeter Regen jene Gefahrenstufe, die im Norden viel früher droht. Große Unterschiede gibt es auch zwischen Städten und ländlichen Regionen: Wind mit 100 km/h wird in urbanen Räumen schnell zur Lebensgefahr mit fallenden Dachziegeln und umstürzenden Bäumen. In den Bergen sind Hütten und Seilbahnstationen locker für 200 km/h ausgelegt, und ihre Dachstühle vertragen auch viel höhere Schneelasten als Häuser in der Stadt - auch solche Parameter wurden bei berücksichtigt. Haben einsame Wölfe ausgedient? "Das System beendet auch die Zeit der einsamen Wölfe unter uns Meteorologen", sagt ein beteiligter Experte: "Wir kommen gemeinsam zu besseren Prognosen für Krisenfälle und müssen uns künftig nicht mehr allein von Öffentlichkeiten prügeln lassen. Generell gilt, dass auch Meteorologen keine Götter sind und nicht alles und jedes genaustens vorhersagen können. Manchmal scheint es, als würde dieses in der Vollkasko-Industriegesellschaft von uns ständig gefordert. Doch absolute Sicherheit gibt es trotz modernster Netzwerke wie diesem noch immer nicht. Es wird und kann sie nie geben. Wir müssen uns auch im Wetterdienst damit befassen, wie wir vorhandenes Risiko bestmöglich unter Kontrolle bringen. Und ist ein entscheidender Schritt zu gutem Risiko-Management, das ja eigentlich aus moderner Luftfahrt und Alpinismus stammt." Partner des Projektes für 14 Regionen EU-Fonds Interreg IIIb "Alpine Space" Zentralanstalt für Meteorologie & Geodynamik (Wetterdienste für Salzburg und Oberösterreich (Lead partner) - Michael Staudinger Steiermark - Harald Pilger Kärnten - Franz Stockinger Tirol und Vorarlberg - Karl Gabl
5 ARPAV Veneto - Francesco Somavilla ARPA FVG Friaul Stefano Micheletti PAT Meteotrentino Alberto Trenti Hydrografisches Amt Bozen (Südtirol) Michela Munari ARPA Lombardia Mauro Valentini Regione Piemonte - Renata Pelosini MeteoSwiss Peter Albisser Deutscher Wetterdienst München Volker Wünsche Umweltministerium Slowenien Branko Gregorcic Aosta Servizio Meteorologico St. Christoph Giulio Contri Als Medienpartner konnten die Betreiber auch die Austria Presse Agentur (APA) gewinnen, die für die neue Website Bilder von extremen Wetterlagen zur Verfügung stellt. Auch der Bundesverband im Bergrettungsdienst Österreich konnte als offizieller Unterstützer gewonnen werden.
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Vor langer Zeit war unser Planet Erde ein glühender Feuerball. Er kühlte sich allmählich ab, weil es im Weltall kalt ist. Im Innern ist die Erde aber immer noch heiß. Diese Hitze bringt das innere Gestein
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