Besuch in Farblingen und Zahlingen
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- Klara Martin
- vor 6 Jahren
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1 Heike Stanowski Besuch in Farblingen und Zahlingen Bewegung und Lernen gehören zusammen. Bewegung knüpft an den Bedürfnissen der Kinder vor allem im Vorschulalter an und schafft gute Voraussetzungen für gelungene Lernprozesse. Hier wird an einigen praktischen Beispielen gezeigt, wie über vielfältige Bewegungsangebote mit unterschiedlichen Materialien Kinder in die Welt der Farben und Zahlen eingeführt werden können. Bewegung und Lernen gehören zusammen Bewegung ist nicht nur unerlässlich für die körperliche, sondern auch für die kognitive Entwicklung. Durch die Hirnforschung weiß man, dass ausreichende Bewegungsmöglichkeiten die besten Voraussetzungen zum Lernen sind. Je mehr Sinneskanäle dabei benutzt werden, desto tiefer ist die Verankerung der Erfahrungen im Gehirn. Gerade im Kindergartenalter ist es sehr leicht, den angeborenen Bewegungsdrang der Kinder zu nutzen. Ihre Neugierde und ihr Mut bewegt sie dazu, immer wieder etwas Neues zu erfahren oder lernen zu wollen. Sie haben Geduld, erproben Vieles und haben dabei keine Angst zu versagen. Dies sind wichtige Voraussetzungen für das Lernen. Vielfältige Bewegungsangebote mit unterschiedlichen Materialien fordern die Kinder immer wieder neu heraus. Es kommt auf die regelmäßigen und vielseitigen Angebote an, die den Kindern immer andere Möglichkeiten bieten und alle Sinne ansprechen. Farben spielen bei Kindern eine ganz besondere Rolle, aber auch das Thema Zahlen lässt sich gut mit Bewegung kombinieren. Besuch in Farblingen Post für Farblingen (Abb. 1) farbige Bierdeckel, Briefkästen (Kartons) Spielbeschreibung: Bunte Briefkästen werden irgendwo in der Halle aufgestellt. Im Postzentrum (Turnhalle) herrscht Chaos. Überall liegen kreuz und quer viele bunte Briefe (Bierdeckel) herum. Jeder Postzusteller (Kind) nimmt sich immer einen Brief (Bierdeckel) und steckt ihn in den richtigen Briefkasten. Hat es seinen Brief verteilt, geht es zum Postzentrum zurück und holt sich einen neuen Brief. Ziel ist es, alle Briefe der Farbe entsprechend in den richtigen Briefkasten zu stecken. Variation: es darf nur rückwärts zum Briefkasten gelaufen werden es darf nur seitwärts zum Briefkasten gelaufen werden der Brief darf nur im Schlusssprung zum Briefkasten transportiert werden Streik der Postzusteller (Abb. 2) farbige Bierdeckel Spielbeschreibung: Es werden zwei Mannschaften, A und B, gebildet. Im Raum liegen viele Briefe (Bierdeckel). Gruppe A versucht, die Bierdeckel so umzudrehen, dass die farbige Seite nach oben zeigt, Gruppe B dagegen versucht, dies zu verhindern, indem sie alle farbigen Briefe (Bierdeckel) umdrehen. Welche Mannschaft hat nach zwei Minuten die meisten Briefe (Bierdeckel) in ihrer Farbe liegen? Heike Stanowski Diplom-Sportwissenschaftlerin, Mitarbeiterin in der Abteilung Prävention bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz Anschrift der Verfasserin: Unfallkasse Rheinland-Pfalz Prävention Orensteinstr Andernach Telefon: ( ) Fax: ( ) h.stanowski@ukrlp.de r Abb
2 Besuch in Farblingen und Zahlingen r Abb. 2 r Abb. 3 Bierdeckelstaffel (Abb. 3) farbige Bierdeckel, Reifen Spielbeschreibung: a) Es werden 4 Gruppen gebildet. In der Mitte befindet sich ein Reifen mit 4 Bierdeckeln, wobei jeder Gruppe ein andersfarbiger Bierdeckel zugeordnet ist. Im Raum liegen überall farbige Bierdeckel. Jede Gruppe bekommt eine Farbe zugeordnet. Das erste Kind läuft zum Reifen, dreht seinen Bierdeckel um und nimmt Blickkontakt zum nächsten Kind auf, dann sucht es sich einen Bierdeckel entsprechend seiner Farbe und läuft mit diesem zu seiner Gruppe zurück. Das nächste Kind darf dann loslaufen, sobald das erste Kind zum nächsten Kind Blickkontakt aufgenommen hat und verfährt in der gleichen Weise. Jede Gruppe versucht, so viele Bierdeckel wie möglich in einer bestimmten Zeit zu sammeln. b) Siehe a, statt Blickkontakt erfolgt ein akustisches Signal (in die Hände klatschen etc.) und auf dem Rückweg werden zwei Bierdeckel z. B. zwischen den Knien und zwischen den Füßen transportiert. Fällt einer von den beiden Bierdeckeln herunter, darf er nicht wieder aufgehoben werden. c) Siehe a, jede Gruppe bestimmt selbst ihr akustisches und ein optisches Signal und transportiert den Bierdeckel z. B. im Krebsgang zurück. Dabei ist der Bierdeckel auf den Bauch gelegt. Bierdeckelpool-Vertrauensspiel (Abb. 4) farbige Bierdeckel, Masken Spielbeschreibung: In einem abgegrenzten Spielfeld sind farbige Bierdeckel verteilt. Die Kinder bilden Zweier- Gruppen und fassen sich an der Hand. Ein Kind ist blind (trägt eine Maske) und wird von dem sehenden Partner geführt. Auf ein Startzeichen hin, sollen möglichst viele Bierdeckel einer Farbe aufgesammelt werden. Dabei darf nur der Blinde die Bierdeckel aufheben. Die Hände dürfen dabei nicht gelöst werden. r Abb. 4 Besuch in Zahlingen Zahlen erkennen (Abb. 5) Zahlen, Musik Spielbeschreibung: a) Mehrere Zahlen von 1 6 werden im Raum verteilt. Die Kinder laufen zur 150
3 Musik durch den Raum. Bei Musikstopp ruft und zeigt die Erzieherin eine Zahl, woraufhin die Kinder diese Zahl suchen und hochhalten. Sind nicht ausreichende Zahlen vorhanden, fassen mehrere Kinder gemeinsam eine Zahl an. b) Siehe a, Erzieherin zeigt die Zahl. c) Siehe a, Erzieherin sagt die Zahl d) Siehe a, Erzieherin würfelt die Zahl Bunte Zahlen (Abb. 6) 4 Sätze von Zahlen 1 6 in vier Farben, Klammern in gleichen Farben wie die Zahlen, Musik Spielbeschreibung: Die bunten Zahlen werden an den Hallenwänden befestigt. In der Mitte der Halle liegen bunte Klammern in den gleichen Farben wie die Zahlen. Die Kinder laufen, so lange die Musik läuft, durch die Halle; bei Musikstopp nimmt sich jedes Kind eine Klammer und heftet sie an die richtige Zahl. Dabei dürfen an der Zahl 6 nicht mehr als 6 Klammern befestigt werden, an der Zahl 5 nicht mehr als 5 Klammern, etc. Passt, passt nicht Musik, Zahlen, Zahlenkarten Spielbeschreibung: Zahlen befinden sich an der Wand. In der Mitte der Halle liegen Zahlenkarten. Die Kinder laufen, solange die Musik läuft, durch die Halle; bei Musikstopp nimmt sich jedes Kind eine Zahlenkarte und legt sie vor der richtigen Zahl, die sich an der Wand befindet, ab. Glück gehabt! Zahlenkarten, Musik, Würfel Spielbeschreibung: Jedes Kind zieht vor Beginn des Spiels eine Zahlenkarte und behält diese. Alle Kinder laufen im Hopserlauf/Seitgalopp/Galopp zur Musik durcheinander durch die Halle. Bei Musikstopp kommen alle Kinder schnell zusammen und die Erzieherin würfelt. Die Kinder, deren Zahl gewürfelt wurde, dürfen den anderen eine Übung vormachen ( Glück gehabt! ) die zuvor mit allen Kindern vereinbart wurde; z. B. alle Kinder, die eine eins (...) haben, dürfen fünfmal hochspringen. Alle anderen Kinder haben Pause. Übungen: dreimal hinsetzen und wieder aufstehen dreimal auf den Bauch legen und wieder aufstehen Mensch-ärgere-Dich-nicht! (Abb. 7) Mensch-ärgere-Dichnicht-Spiele, Spielsteine, pro Mannr Abb. 5 fünf andere Kinder an der Hand abklatschen fünf Hampelmänner machen Bitte finden! Zahlenkarten, Musik Spielbeschreibung: Jedes Kind hat eine Zahlenkarte. Die Kinder laufen im Spielfeld umher und tauschen ständig ihre Karte. Bei Musikstopp suchen die Kinder ihre passenden Partner zu ihrer Karte. Es kommen immer alle Einser, alle Zweier, alle Dreier,... zusammen. Wenn sich alle Partner gefunden haben, absolvieren die Kinder eine Aufgabe, die zuvor von der Erzieherin angesagt r Abb. 6 wurde (die Karten werden mitgenommen). Aufgaben: a) Der Erste legt sich hin und wird von dem Nächsten übersprungen, der sich ebenfalls hinlegt, dann springt der Nächste der Gruppe über die auf dem Boden liegenden Kinder, usw. b) Wie Aufgabe a) nur stehen alle Kinder im Grätschstand und krabbeln durch die Beine 151
4 Besuch in Farblingen und Zahlingen r Abb. 7 schaft einen Würfel, Markierungshütchen Spielbeschreibung: Es werden vier Gruppen gebildet. Jeder Mannschaft wird ein Spielstein und eine Farbe zugeordnet. Die Kinder würfeln einzeln. Nach dem Würfeln setzt jedes Kind den Spielstein um die entsprechenden Felder weiter. Die Augenzahl des Würfels bestimmt, wie viele Runden das Kind anschließend durch den Laufparcours laufen muss, bevor es erneut würfeln darf. Es wird nach vereinfachten Regeln gespielt: es darf keiner herausgeworfen werden, es wird keine 6 benötigt, um ins Spiel zu kommen. Welche Mannschaft hat zuerst ihren Stein im Haus untergebracht? r Abb. 8: Lotto-Schein Zahlen-Lotto Es gibt 6 Übungsstationen, die farblich unterschiedlich gekennzeichnet sind. Die Lottospieler gehen an eine beliebige Station und machen die vorgegebene Übung. Zur Belohnung dürfen sie würfeln und die gewürfelte Zahl auf ihrem Lottoschein ankreuzen. Dann gehen sie zur nächsten freien Station und verfahren in der gleichen Weise. Alle Stationen müssen von den Lottospielern durchlaufen werden. Zum Schluss erfolgt die Ziehung der Lottozahlen durch die Erzieherin (für jede Farbe Station wird gewürfelt). Wer hat die meisten Treffer? Hinweis: Ist ein Kind frühzeitig fertig, kann es noch einmal zu einer oder mehreren beliebigen Stationen gehen und wie oben verfahren (dann hat es mehr Kreuze auf seinem Lottoschein). Station 1 - Iglu 6 Reifen, Würfel, Stift Kinder kriechen durch einen Reifen-Iglu Station 2 Briefkasten Briefkasten (Karton), Bierdeckel, Kastendeckel, Würfel, Stift Kind befindet sich im Liegestütz, die Beine liegen auf einem Kastendeckel. Es versucht im einarmigen Liegestütz, 10 Briefe (Bierdeckel), die auf den Boden liegen, in den Briefkasten (Karton) zu stecken. 152
5 Station 3 Brücke Langbank, Luftballon, Würfel, Stift Kind balanciert über eine Bank und versucht dabei, einen Luftballon in der Luft zu halten Station 4 Flussüberquerung Fernglas, Bierdeckel, Würfel, Stift Kind schaut durch ein Fernglas und versucht, durch eine Bierdeckelgasse zu laufen. Dabei darf es nur auf die Bierdeckel treten. Station 5 Raupe 1 Teppichfliese, 2 Markierungshütchen, Würfel, Stift Kind absolviert 3 Runden um die Markierungshütchen im Vierfüßlergang. Dabei befindet sich eine Teppichfliese unter den Füßen. Station 6 Storch 2 Langbänke, Krepp, Würfel, Stift Kind klettert über das Kreppband, ohne es zu berühren. aus der Zeitschrift motorik 3/2008, S
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