GESCHÄFTSANBAHNUNG. Wasser- und Abwasserwirtschaft/Kanada. BMWi-Markterschließungsprogramm für KMU

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1 GESCHÄFTSANBAHNUNG Wasser- und Abwasserwirtschaft/Kanada BMWi-Markterschließungsprogramm für KMU

2 Impressum Herausgeber AHK Kanada Canadian German Chamber of Industry and Commerce Inc. Stand Januar 2014 Bildnachweis Shutterstock

3 Geschäftsanbahnung Kanada Wasser- und Abwasserwirtschaft Juni 2014 mit einer Präsentationsveranstaltung in Toronto und individuellen Geschäftstreffen in den Provinzen Ontario oder Quebec Die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer (AHK Kanada) bietet in Zusammenarbeit mit German Water Partnership eine Geschäftsanbahnung Kanada für kleine und mittelständische deutsche Unternehmen an, die Interesse am Einstieg in den kanadischen Markt der Wasser- und Abwasserwirtschaft haben. Ziel der Geschäftsanbahnung ist die Unterstützung der deutschen Firmen beim gezielten und langfristigen Aufbau von Geschäftsbeziehungen mit kanadischen Firmen. Das Projekt ist Teil des Markterschließungsprogramms 2014 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die AHK Kanada organisiert im Auftrag des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Geschäftsanbahnung. Ihre Vorteile Direkte Kontakte zur kanadischen Wasser- und Abwasserbranche Bereitstellung einer Zielmarktanalyse im Vorfeld der Reise Firmenspezifische Beratung bei der Auswahl von möglichen kanadischen Geschäftspartnern Individuelle Unterstützung bei der Kontaktanbahnung mit den kanadischen Gesprächsund möglichen Geschäftspartnern Vereinbarung individueller Gesprächstermine mit potentiellen Kunden und Partnerfirmen durch die AHK Kanada Präsentation vor einem kanadischen Fachpublikum im Rahmen einer eintägigen Fachkonferenz Zielgruppe Komponenten- und Technologiehersteller für: Die Wasserversorgung und aufbereitung, wie z.b. Wasserfiltrations- und Membrantechniken Den effizienten Wasserverbrauch, wie z.b. Wasser-Monitoring, Mess-, Steuer- und Regeltechnik Die Wiedernutzung von Wasser, wie z.b. Regenwasseraufbereitung, Wasserbehandlungschemikalien Die Abwasserbehandlung, -ableitung und reinigung, wie z.b. Pumpen, Schlammtrockner und Filterpressen Die Gewinnung von Trinkwasser aus Salz- und Brackwasser, z.b. Entsalzungsanlagen Das Grundwassermanagement und den Gewässerschutz Anlagenhersteller im Bereich Wasser- und Abwasserwirtschaft, wie z.b. Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Kläranlagen Bauunternehmen, Ingenieure und Planungsbüros, die in der Wasser- und Abwasserwirtschaft tätig sind Programm (Änderungen vorbehalten) Montag, 9. Juni Individuelle Anreise Dienstag, 10. Juni Vormittags: Briefing für die Projektteilnehmer Nachmittags: Individuelle Gesprächstermine Mittwoch, 11. Juni Individuelle Gesprächstermine Donnerstag, 12. Juni Präsentationsveranstaltung und Networkingevent Freitag, 13. Juni Individuelle Gesprächstermine Feedbackgespräch Individuelle Abreise

4 Markt- und Brancheninformationen Umwelttechnik in Kanada Der noch relativ junge kanadische Umwelttechniksektor konnte 2012 Schätzungen zufolge einen Umsatz von 10 Mrd. CAD verzeichnen und erzielte damit ein Wachstum von 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Es wird prognostiziert, dass sich der Umwelttechniksektor bis 2020 auf 60 Mrd. CAD versechsfachen wird. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind in dieser Branche aktiv, wobei ein unabhängiges kanadisches Beratungsunternehmen die Anzahl der Unternehmen kanadaweit auf über 1500 schätzt. Zum größten Teil sind diese in den Provinzen Ontario (220), British Columbia (160) und Quebec (150) angesiedelt, in denen sich Cluster gebildet haben. So befasst sich der Umwelttechnologiesektor in Ontario hauptsächlich mit der Entwicklung von innovativen Technologien in den Bereichen Wasseraufbereitung, Wasserver und Abwasserentsorgung, Abfallverwertung und der Verbesserung der Luftqualität. Auch die Provinz Quebec legt, nicht zuletzt aufgrund ihrer immensen Wasservorkommen (3 % der globalen Frischwasservorkommen), einen Fokus auf den Wassersektor. Die Abfallwirtschaft, welche die Abfallbehandlung, die Abfallverwendung zur Energiegewinnung und das Abfallrecycling umfasst, ist der zweite Kernbereich. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft in Kanada Mit einem Verbrauch von 350 Litern pro Tag und Kopf gehört Kanada zu den Ländern mit den höchsten Pro-Kopf- Wasserverbräuchen der Welt. Dabei hält das Land 7 % der weltweiten Frischwasserreserven inne und fast 9 % der Fläche des Landes sind mit Wasser bedeckt. Ca. 82 % der kanadischen Bevölkerung werden mit Wasser aus Kläranlagen versorgt und 26 % nutzen das Grundwasservorkommen für häusliche Zwecke. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft trägt nach Schätzungen des Bundes-ministeriums Environment Canada jährlich zwischen 7,5 und 23 Mrd. CAD zum kanadischen Bruttoinlandsprodukt bei. Kanada zählt mehr als kommunale Wasseraufbereitungsanlagen, die Wasser aus Flüssen, Seen und Grundwasserquellen zu Trinkwasserqualität aufbereiten. Der Klimawandel und die zunehmend extremen Wetterbedingungen, wie z.b. die Überschwemmungen in den Provinzen Alberta und Ontario im Sommer 2013, rücken den Schutz der Umwelt und des Klimas verstärkt in den Fokus. Strengere Umweltauflagen zwingen somit Städte und Gemeinden dazu, in ihre umwelttechnische Infrastruktur im Allgemeinen und in ihre Wasser- und Abwasserwirtschaft im Spezifischen zu investieren. In der 2011 erstellten Studie zu Trinkwasseraufbereitungsanlagen des statistischen Bundesamtes Kanadas, Statistics Canada, wurden Kapitalausgaben von Mio. CAD zur Verbesserung der Infrastruktur von bestehenden und zum Bau von neuen Trinkwasseraufbereitungsanlagen erfasst. Dabei bezogen sich die Ausgaben nur auf die Erneuerung der Anlagen, Maschinen und des Equipments zur Wasserbehandlung. Die Weiterleitung und Verteilung des Wassers war darin nicht inbegriffen. Im Vergleich zu der in 2007 erstellten Studie zur gleichen Thematik stiegen somit die Kapitalausgaben um 51 %. Dieser Trend setzt sich weiterhin fort, wie es aus The Canadian Infrastructure Report Card ersichtlich ist. Die von mehreren kanadischen Verbänden durchgeführte Studie untersucht umfassend die kommunale Infrastruktur und bewertet die bestehenden Einrichtungen durch ein Notensystem. Die kommunale Trinkwasserversorgung erhielt dementsprechend ein gut wobei 15 % der Anlagen und Leitungen nur schlecht bis sehr schlecht abschließen. Die Investitionen, um diese Anlagen und Leitungen zu ersetzen, werden auf 26 Mrd. CAD geschätzt. Die Abwasserbehandlung schloss bei der Studie hingegen schlechter ab. Hierbei wurden 40 % der Kläranlagen und Pumpstationen sowie 30 % der Leitungen als schlecht bis sehr schlecht eingestuft. Die Investitionen, um diese Anlagen, Stationen und Leitungen im Bereich der Abwasserbehandlung zu erneuern, werden im Rahmen der Studie auf 40 Mrd. CAD geschätzt. Die kanadische Regierung unterstreicht dies mit geplanten Investitionen in die Abwasserwirtschaft um 13 Mrd. CAD über die nächsten 30 Jahre. Die in 2012 in Kraft getretene föderale Wastewater Systems Effluent Regulation umfasst dabei die Aufrüstung von Kläranlagen in allen kanadischen Provinzen. Alle Kläranlagen mit einem Sammelvolumen von mehr als 100 Kubikmetern

5 müssen demnach ein zweistufiges Reinigungsverfahren, welches eine mechanische sowie biologische Reinigung umfasst, besitzen. Dem kanadischen Umweltministerium Environment Canada zufolge müssen in den kommenden Jahren in jeder vierten kanadischen Kläranlage Nachrüstungen vorgenommen werden. Weiterhin muss in Leitungssysteme, Messund Regeltechnik investiert werden, da aufgrund der veralteten Wasserinfrastruktur hohe Leitungsverluste zustande kommen, die die Kosten der Trinkwasserversorgung in die Höhe treiben. Die Notwendigkeit einer effizienten Trinkwasserversorgung wird somit dringlicher. Allein in Montreal, der zweitgrößten Stadt Kanadas (3,8 Mio. Einwohner), werden die Leitungsverluste auf 40 % geschätzt. Kanadaweit werden diese von der Federation of Canadian Municipalities auf 20 % geschätzt. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft in Ontario Die Provinz Ontario grenzt an vier der fünf Großen Seen an, die die Hälfte der 13 Mio. Einwohner Ontarios und deren wasserintensive Industrien mit Süßwasser versorgen. Aufgrund der großen Verantwortung, eines der größten Frischwasservorkommen der Erde zu schützen und zu erhalten, ist einer der weltweit besten Standards für Trink- und Abwasser entstanden. Durch Gesetze wie den Clean Water Act, den Safe Drinking Water Act, den Water Resources Act und den Water Opportunities and Conservation Act setzt die Provinz Ontario kanadaweit den höchsten Standard für den Schutz und Erhalt der Wasservorkommen der Provinz. In der Provinz befinden sich 766 Wasser- und Abwasseranlagen. Die Zahl der Unternehmen, die im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft in Ontario tätig sind, wird auf 900 (inklusive Anlagenbetreiber) geschätzt. Weitere 300 junge KMUs sind dabei, ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen an den Markt zu bringen. Die Industrie zählt ca Beschäftigte. Einer der größten unabhängigen nordamerikanischen Betreiber von Trinkwasseraufbereitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen, die Ontario Clean Water Agency, hat seinen Sitz in Ontario und betreibt 570 Anlagen, die 3 Mio. Menschen mit frischem Wasser versorgen. Marktchancen für deutsche Maschinen und Anlagenhersteller Durch die in 2012 in Kraft getretene Abwasserverordnung Wastewater Systems Effluent Regulation ergeben sich sehr gute Marktchancen für deutsche Anlagenhersteller, wie z.b. Hersteller von Kläranlagen, Komponenten- und Technologiehersteller für die Abwasserbehandlung, -ableitung und reinigung, wie z.b. Pumpen, Schlammtrockner und Filterpressen, sowie Bauunternehmen, Ingenieure und Planungsbüros im Abwasserbereich. Weiterhin sind veraltete und ineffiziente Leitungssysteme Grund hoher Leitungsverluste (kanadaweit 20 %), welche die Kosten der Trinkwasserversorgung in die Höhe treiben. Demzufolge ergeben sich hervorragende Marktchancen für deutsche Komponenten- und Technologiehersteller, die Lösungen für den effizienten Wasserverbrauch, wie z.b. Wasser- Monitoring, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie Lösungen zur Wiedernutzung von Wasser, anbieten. Kontakt AHK Kanada Alexandra Bogensperger Manager Business Development Canada 410 rue St. Nicolas Montreal, QC H2Y 2P5 German Water Partnership Christine von Lonski Leitung operatives Geschäft Reinhardtstraße Berlin Alexandra.Bogensperger@DEinternational.ca Tel: Lonski@germanwaterpartnership.de Tel:

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