IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
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- Petra Hofmann
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1 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 1 / 29 IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte Mario Lackner JKU Linz Einheit 3, WS 2014/15 Grundlagen von Angebot und Nachfrage (Kap. 2, Teil II)
2 Qualitative Analyse: Angebot und Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 2 / 29 Wie hängen Preis und Angebotsmenge bzw. Nachfragemenge zusammen? Angebot: Q S = Q S (P ) }{{} + Nachfrage:Q D = Q D (P ) }{{} - Figure 1: Angebot und Nachfrage
3 Quantitative Analyse: Preiselastizität der Nachfrage I M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 3 / 29 Wie stark ist der Zusammenhang zwischen Nachfragemenge und Preis? Beispiel: Q D = 10 2P = P = Q D Figure 2: Nachfrageänderung aufgrund einer Preisänderung A B Wie stark reagiert die nachgefragte Menge auf eine Preisänderung?
4 Quantitative Analyse: Preiselastizität der Nachfrage II M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 4 / 29 Beispiel: Q D = 10 2P Was passiert mit der nachgefragten Menge QD, wenn der Preis P um eine Einheit steigt? Preis P steigt von 2 auf 3 = Nachfrage QD sinkt von 6 auf 4 P = +1 = Q D = 2 Problem: Angabe in Mengeneinheiten absolutes Maÿ nicht vergleichbar = Dimensionsloses Maÿ: Elastizität (prozentuelle Veränderung)
5 Quantitative Analyse: Preiselastizität der Nachfrage III M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 5 / 29 EP D = Q D 100/Q D P 100/P oder Q D P P Q D oder Q D P P Q D Beispiel: Q D = 10 2P P = 2 = QD = 6 P = +1 = QD = 2 E D P = = 2 3 Wenn der Preis um 1 Prozent steigt, sinkt die Nachfrage um 2 3 Prozent
6 Die Elastizität... ist Sensitivität oder Empndlichkeit.... ist ein dimensionsloses Maÿ... dient der quantitativen Untersuchung von Angebot- und Nachfrageänderungen aufgrund von Veränderungen ihrer Einussgröÿen (zb.: Preis, Einkommen, etc.) Allgemein: E y x misst die Empndlichkeit der abhängigen Variable (y) im Hinblick auf eine marginale Veränderung einer unabhängigen Variable (x) = Wie reagiert y wenn sich x marginal verändert? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 6 / 29
7 Berechnung und Interpretation I Ex y y = lim x 0 x x y = y x x y E y x gibt an, um wieviel % sich die abhängige Variable y verändert, wenn sich die unabhängige Variable x um 1 % erhöht. E y x < 0 = Negativer Zusammenhang E y x = 0 = Kein Zusammenhang E y x > 0 = Positiver Zusammenhang M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 7 / 29
8 Berechnung und Interpretation II M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 8 / 29 E y x < 1 unelastischer Zusammenhang y verändert sich um weniger als 1 %, wenn sich x um 1 % erhöht. E y x = 1 Einheitselastizität y verändert sich um genau 1 %, wenn sich x um 1 % erhöht. E y x > 1 elastischer Zusammenhang y verändert sich um mehr als 1 %, wenn sich x um 1 % erhöht.
9 Typen von Elastizitäten "Erweiterte Nachfragefunktion": Q D = Q D (P, I, P a ) P... Preis des betrachteten Gutes, I... Einkommen und P a... Preis des/der anderen Gutes/Güter Preiselastizität der Nachfrage: E D P = Q D P Einkommenselastizität der Nachfrage: E D I P Q D = Q D I I Q D Kreuzpreiselastizität der Nachfrage: E D P a = Q D P a Pa Q D Preiselastizität des Angebots: E S P = Q S P P Q S M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 9 / 29
10 Preiselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 10 / 29 Wie reagiert die nachgefragte Menge eines Gutes auf eine einprozentige Preisänderung? E D P = Q D P P Q D E D P E D P < 0 gewöhnliches Gut > 0 Gien Gut
11 Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 11 / 29 E D P = Q D P P Q D Beispiel Q D (P ) = 20 5P P = 3 E D P =??? Einzelarbeit: 3 min
12 Einkommenselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 12 / 29 Wie reagiert die nachgefragte Menge eines Gutes auf eine einprozentige Einkommensänderung? E D I = Q D I I Q D E D I > 0 normales Gut E D I > 1 Luxusgut E D I < 1 "lebensnotwendiges Gut" (Sättigung) E D I < 0 inferiores Gut
13 Berechnung der Einkommenselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 13 / 29 E D I = Q D I I Q D Beispiel Q D (P, I, P a ) = 20 3P + 2I P a P = 3 I = 4 P a = 2 E D I =??? Einzelarbeit: 3 min
14 Kreuzpreiselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 14 / 29 Wie reagiert die nachgefragte Menge eines Gutes auf eine einprozentige Änderung des Preises eines anderen Gutes? E D P a = Q D P a Pa Q D E D P a > 0 Substitute E D P a < 0 Komplemente E D P a = 0 abgegrenzte Märkte
15 Berechnung der Kreuzpreiselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 15 / 29 E D P a = Q D P a Pa Q D Beispiel Q D (P, I, P a ) = 20 3P + 2I P a P = 3 I = 4 P a = 2 E D P a =??? Einzelarbeit: 3 min
16 Preiselastizität des Angebots M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 16 / 29 Wie reagiert die angebotene Menge eines Gutes auf eine einprozentige Preisänderung? E S P = Q S P P Q S EP S < 1 unelastisches Angebot EP S > 1 elastisches Angebot
17 Preiselastizität der Nachfrage graphisch M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 17 / 29
18 Preiselastizitäten entlang einer linearen Nachfragekurve M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 18 / 29 Figure 3: Preiselastizität entlang einer linearen Nachfragekurve (Q D = 16 2P )
19 Preiselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 19 / 29 Die Nachfrage nach einem Gut ist tendentiell elastischer, wenn substitutive Güter erhältlich sind.... es sich nicht um ein lebensnotwendiges Gut handelt.... das Gut eng deniert ist (PKW vs. Audi).
20 Zeitliche Dimension Wieviel Zeit vergeht zwischen der Änderung der betrachteten Variablen und der Messung? Bei dauerhaften Konsumgütern (z.b.: PKW) ist die Nachfrage kurzfristig preiselastischer als langfristig. Bei kurzlebigen Konsumgütern (z.b.: Benzin) ist die Nachfrage langfristig preiselastischer als kurzfristig. Das Angebot ist in der Regel langfristig preiselastischer als kurzfristig. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 20 / 29
21 Preiselastizität und Erlöse M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 21 / 29 Die Preiselastizität der Nachfrage ist ein wichtiges Instrument zur Klärung der Frage, ob das Unternehmen den Preis eines Produktes erhöhen oder senken sollte. Von der Preiselastizität hängt es ab, ob die Erlöse (R = P Q D ) des Unternehmens bei einer Preiserhöhung (Preissenkung) steigen oder sinken. Wenn E D P < 1 unelastisch => Erlöse steigen (sinken) Wenn E D P = 1 Einheitselastizität => Erlöse bleiben gleich Wenn E D P > 1 elastisch => Erlöse sinken (steigen)
22 Wirtschaftspolitische Maÿnahmen Auf dem freien Wettbewerbsmarkt bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis sowie die abgesetzte Menge eines Gutes. Die Gesetze von Angebot und Nachfrage führen den freien Markt dabei ins Gleichgewicht Angebots- oder Nachfrageüberschüsse treten nur temporär auf. Wie verändern jedoch wirtschaftspolitische Maÿnahmen (staatliche Interventionen) diese Ergebnisse? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 22 / 29
23 Marktintervention mittels Preisvorschriften Die Wirtschaftspolitk hat beispielsweise die Möglichkeit Preisvorschriften festzulegen: Höchstpreis: Gesetzlich vorgeschriebener Maximalpreis für ein Gut. Mindestpreis: Gesetzlich vorgeschriebener Minimalpreis für ein Gut. Beispiele: Mietpreisbindung (Höchstpreis), Mindestlöhne,... Weiteres Instrument: Steuern (vgl. Marktwirtschaft und Staat) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 23 / 29
24 Die Wirkung eines Höchstpreises M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 24 / 29 Figure 4: Preisregulierung durch Höchstpreis
25 Die Wirkung eines Höchstpreises - Beispiel M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 25 / 29 Beispiel Q D (P ) = P Q S (P ) = 2 + 2P P MAX = 2 P, Q, Q S (P MAX ), Q D (P MAX ), Überschuss, realisierte Menge, Skizze??? Einzelarbeit: 3 min
26 Die Wirkung eines Mindestpreises M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 26 / 29 Figure 5: Preisregulierung durch Mindestpreis
27 Die Wirkung von Preisvorschriften M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 27 / 29 Höchstpreis: P MAX < P Höchstpreis bindet Nachfrageüberschuss P MAX > P Höchstpreis bindet nicht Gleichgewicht Mindestpreis: P MIN > P Mindestpreis bindet Angebotsüberschuss P MIN < P Mindestpreis bindet nicht Gleichgewicht
28 Mindestlöhne - Ein Beispiel aus der Praxis M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 28 / 29 Figure 6: Die Wirkung eines bindenden Mindestlohnsatzes
29 Die Wirkung eines Mindestlohnes - Beispiel M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E3, WS 2014/15 29 / 29 Beispiel L D (W ) = 6, 6 0, 3W L S (W ) = 0, 8 + 0, 4W W MIN = 12 L D und L S in Mio Beschäftigte, W in EUR pro Arbeitsstunde W, L, L S (W MIN ), L D (W MIN ), Arbeitslose, Skizze??? Einzelarbeit: 3 min
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