Was muss Patientenberatung leisten? Rolf Rosenbrock UPD-Beirat beim GKV-SpiBu. Fachgespräch Bündnis 90 / DIE GRÜNEN 17. Mai 2010 Deutscher Bundestag
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1 Was muss Patientenberatung leisten? Rolf Rosenbrock UPD-Beirat beim GKV-SpiBu Fachgespräch Bündnis 90 / DIE GRÜNEN 17. Mai 2010 Deutscher Bundestag
2 Qualität der Gesundheitssicherung Leitfragen Leitfrage Sind Institutionen, Qualifikationen und Anreize so beschaffen, dass möglichst jeder Mensch mit einem Gesundheitsproblem zum richtigen Zeitpunkt in das richtige (Teil-)System gelangt? (Steuerungsziel: Zugangsrationalität) Patientenberatung: Leistung? 2
3 Qualität der Gesundheitssicherung Leitfragen Leitfrage Gewährleisten Institutionen, Qualifikationen und Anreize, dass möglichst jeder Mensch mit einem Gesundheitsproblem eine kontinuierliche, integrierte, auf seine Individualität und auf seine soziale Lage zugeschnittene Versorgung erfährt? (Steuerungsziel: Effektivität, Qualität) Patientenberatung: Leistung? 3
4 Qualität der Gesundheitssicherung Leitfragen Leitfrage Werden die als notwendig erachteten Versorgungsleistungen mit möglichst wenig professioneller Intervention und möglichst kostengünstig erbracht? (Steuerungsziel: Effizienz, Finanzierbarkeit) Patientenberatung: Leistung? 4
5 Qualität in der Gesundheitsförderung bezeichnet das Ausmaß, in dem Gesundheitsleistungen für Individuen und Populationen die Wahrscheinlichkeit erwünschter gesundheitlicher Interventionsergebnisse erhöhen und mit dem gegenwärtigen professionellen Wissensstand übereinstimmen. Institute of Medicine/USA, zit. nach Lohr 1990 Patientenberatung: Leistung? 5
6 mehr Nutzerkompetenz führt zu besseren Versorgungsergebnissen Nutzerkompetenz ist steigerungsfähig bisherige Anstrengungen dazu sind defizitär Handlungsbedarf Patientenberatung: Leistung? 6
7 Kräfte der Versicherten-/PatientInnen- Kompetenz (1) Vom Untertanen zum Sozialbürger (2) Sinkende Akzeptanz des Paternalismus (3) Steigende Ansprüche an Qualität (4) Wachsende Unübersichtlichkeit (5) Zunahme autonomer Entscheidungen (6) Gewandelte Patientenrolle Patientenberatung: Leistung? 7
8 Der Patient ist kein Kunde vulnerable Situation asymmetrische Information inverser Mengen- und Preisanreiz Erfahrungsgüter Mit-Produzent sozial ungleiche Durchsetzungschancen Patientenberatung: Leistung? 8
9 The Inverse Care Law Die Verfügbarkeit guter medizinischer Versorgung verhält sich tendenziell umgekehrt proportional zum Bedarf in der jeweiligen Population. Julian Tudor Hart (Lancet, 1971) Patientenberatung: Leistung? 9
10 Die Summe aller Informationsund Beratungsangebote soll dazu führen, dass verständliche und korrekte Information und Beratung über Gesundheit und Krankheit, Möglichkeiten der Prävention und Gesundheitsförderung sowie der Versicherung, Behandlung, Versorgung, Unterstützung alle Menschen erreichen, die diese benötigen, also Gesunde, Gefährdete und Erkrankte. Patientenberatung: Leistung? 10
11 Versicherte/PatientInnen als Ko- Produzenten Entscheidungsfelder Versicherung / Tarife Leistungsanbieter Leistungen Beschwerden, Anträge Bewältigung Patientenberatung: Leistung? 11
12 Versicherte/PatientInnen als Ko- Produzenten Beratungsfelder medizinisch sozialrechtlich psychosozial Patientenberatung: Leistung? 12
13 Wer berät heute? Informationsquellen 1. Familie, Bekannte, KollegInnen 2. Ärzte, Leistungsanbieter 3. Krankenkassen 4. Internet 5. Selbsthilfegruppen 6. Patientenschulungen 7. Verbraucherverbände 8. Gesundheitskampagnen 9. Kommerzielle Akteure 10. Unabhängige Patientenberatungsstellen Patientenberatung: Leistung? 13
14 Bedarf? Wer? Wonach? Wo? Patientenberatung: Leistung? 14
15 Patientenberatung: Typen der Nutzung Patientenberatung: Leistung? 15
16 Anforderungen an Beratungsinstitutionen wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit transparente Organisation und Finanzierung demokratische und fachliche Legitimation professionelle und standfeste Interessenvertretung räumlich, zeitlich und sozial niedrigschwellig Beratung und Vertretung im Einzelfall Einfluss auf Strukturentwicklung Patientenberatung: Leistung? 16
17 2011 Unabhängige Patientenberatung als Regelleistung?! Patientenberatung: Leistung? 17
18 ab 2011 Integration von Beratungsangeboten Sozialberatung Verbraucherberatung Patientenberatung Pflegestützpunkt Frühförderung Erziehungsberatung Schuldnerberatung Patientenberatung: Leistung? 18
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