Wie kommt es zu Nebenwirkungen bei Impfungen?

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1 Wie kommt es zu Nebenwirkungen bei Impfungen? Eine Impfung ist eine künstliche Infektion mit abgeschwächten oder veränderten Erregern. Diese Erreger können Viren oder Bakterien sein. Impferreger simulieren die echte Erkrankung, umgehen dabei jedoch durch die Injektion den natürlichen Infektionsweg über Haut oder Schleimhäute. Das ausgeglichene Immunsystem reagiert nach einer anfänglichen Abwehrschwächung auf die Impfung mit einem erhöhten Abwehrspiegel (sog. Antikörper). Durch eine Impfung soll also die Produktion von Antikörpern angeregt werden. Bei Immunologen gilt erst eine hohe Antikörpermenge als erfolgreicher Schutz gegen Viren, ein gesundes Immunsystem basiert jedoch nicht auf ständig hohen Antikörpermengen sondern auf der Identifizierung und Wiedererkennung von Erregertypen. Jährliche Wiederholungsimpfungen bzw. sog. Auffrischungsimpfungen sind daher weder notwendig noch nützen sie dem Organismus. Es ist mittlerweile erwiesen, dass durch häufige Wiederholungsimpfungen die Antikörpermenge nicht erhöht werden kann und damit auch der Organismus nicht besser geschützt werden kann! Sogenannte Impfreaktionen entstehen dadurch, dass der Organismus auf einen oder mehrere Bestandteile des Impfserums überreagiert. In sogenannten Lebend-Impfstoffen (das sind bspw. Impfstoffe gegen Staupe, Parvo und Hepatits) sind neben dem eigentlichen Erreger Beimengungen von Antibiotika, Fremdeiweiß als Trägersubstanz, Gelatine und Phosphatverbindungen. In den sogenannten Tot-Impfstoffen (das sind bspw. Impfstoffe gegen Leptospirose, Borreliose oder Tollwut) sind sehr häufig Quecksilber-Verbindungen wie Thiomersal oder Aluminiumhydroxid, Chloridverbindungen und Schwerölderivate enthalten. Grundsätzlich gilt: Jeder Impfstoff, ob einzeln oder in Kombination gegeben, kann unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Die Gefahr einer Nebenwirkung steigt jedoch mit der Größe des Kombi-Präparates. Zu Impfnebenwirkungen kann es bspw. durch toxische Reaktion auf Inhaltsstoffe wie Thiomersal, Aluminium oder Paraffin kommen oder durch allergische Reaktion auf Bestandteile wie Gelatine, Fremdeiweiß, Hefe, Antibiotika, Aluminium oder Paraffin. Diese sind unmittelbar nach der Impfung feststellbar. Schwere Impfreaktionen wie sie beim Deutschen Pinscher zu sehen sind, erfolgen auf die Staupevirus-Komponente, die sehr ähnliche Symptome zeigt, wie die nervale Staupe. Was wir als Impfreaktion bezeichnen ist eigentlich eine Impferkrankung! Auch später können Erkrankungen auftreten, die in einen Zusammenhang mit Impfungen gebracht werden können: Allergien, Autoimmunerkrankungen, Gelenkserkrankungen, Epilepsie, chronische Durchfallerkrankungen, Nierenerkrankungen, Tumore. Impfnebenwirkungen Stand November Seite 1

2 Nebenwirkungen von Impfungen Begriffserklärungen Grundsätzlich gibt es vier Formen von Nebenwirkungen, die hier kurz erläutert werden sollen: Impfreaktion: Hierunter ist ein vorübergehendes Ereignis mehr oder weniger schwerer Natur zu verstehen. Impfreaktionen sind gekennzeichnet durch: Leichte Reaktionen: Schwellung an der Impfstelle, Rötung, Fieber, allgemeine Schwäche oder Müdigkeit. Schwere Reaktionen: Krämpfe, Atemstillstand, allergische Reaktionen, Gesichtsödem, Durchfall und Erbrechen, auch blutig. Impferkrankung: Eine sogenannte Impferkrankung imitiert die beimpfte Krankheit. Durch unzureichend abgeschwächte Erreger in Lebendimpfstoffen oder durch unvollständig inaktivierte Erreger in Tot-Impfstoffen entstehen Erkrankungen, die der eigentlichen Krankheit sehr ähnlich sind. Durch Ausscheidungen des frisch geimpften Tieres können auch ungeimpfte, immungeschwächtetiere in der Umgebung erkranken. Was wir beim DP als Impfreaktion bezeichnen, ist im Wortsinn eine Impferkrankung Impfdurchbruch: Eine Erkrankung erfolgt trotz Impfung. Hier gibt es verschiedene Gründe, wie z.b. Impfung in maternale Antikörper, Impfung eines stark immungeschwächten Tieres, das Tier kann keine Antikörper bilden, es wurde ein schlecht wirkender Impfstoff verabreicht oder eine sehr hohe Erregerdosis (große Kombis) geimpft. Wenn bspw. während einer Epidemie geimpfte Tiere ebenfalls erkranken, kann das ein Impfdurchbruch sein. Impfkomplikationen: Sind schwerwiegend und können bleibende Schäden hinterlassen oder in chronische Krankheiten münden. Hierzu gehören Autoimmunerkrankungen, Enzephalitis, Epilepsie, rheumatische Arthritis oder auch Diabetes. Impfnebenwirkungen Begriffserklärungen Stand November Seite 1

3 Symptome der nervalen Staupe Die nervösen Erscheinungen der Staupe (Staupe-Enzephalitis) sind sehr vielfältig. Hier werden die Symptome aufgelistet, die der Deutsche Pinscher als Reaktion auf die Staupe- Impfung zeigen kann. Alle genannten Symptome sind Zitate aus Hundestaupe Geschichte, Klinik, Therapie, Homöopathie von Dr. Peter Knafl, September 2005 Meine Anmerkungen dazu in Farbe für ein besseres Verständnis der Zusammenhänge Erste Anzeichen: Hunde sind plötzlich aufgeregt, ungewöhnlich schreckhaft, ängstlich und scheu. Der Blick ist wirr und glotzend, der Kopf ist oft deutlich wärmer als der Körper. Da die jungen Hunde ja noch neu in den Familien sind, fallen diese Symptome selten auf. Katarrhalische Symptome werden oft vor den nervösen Symptomen gesehen: Husten mit oder ohne Auswurf, Schluckbeschwerden und Speicheln, Schnupfen, geschwollene Lymphknoten und oder geschwollene Mandeln, die als Mandelentzündung diagnostiziert werden. Die Tiere wollen nicht fressen und wirken apathisch, was sowohl Tierhalter als auch Tierarzt in der Diagnose einer Erkältungskrankheit bestärkt. Nervöse Symptome: Krämpfe, insbesondere Kaukrämpfe mit kräftigem Beissen ins Leere Zuckungen einzelner Muskeln, oft ruckweises Zusammenziehen einzelner Gliedmassen, häufig in Ruhe oder im Schlaf zu beobachten (beim DP oft in Form eines Wackeldackel-Kopfes zu beobachten) Paresen (=Muskelschwäche) oder Paralysen (=vollständige Lähmung) der Hinterhand. Hohe Lichtempfindlichkeit Epileptiforme Erscheinungen: Hunde rennen im Kreis, stoppen und rennen ziellos durch die Gegend, oft auch gegen Wände. Nach einiger Zeit stürzen sie zu Boden und es treten Zuckungen und Krämpfe auf. Staupe-Symptome Stand November Seite 1

4 Behandlungsplan Impfreaktion Deutscher Pinscher Bitte unbedingt beachten!!!!!!! Der hier veröffentlichte Behandlungsplan geht von einer bereits fortgeschrittenen Impfreaktion aus und wurde 2005 erstmals in der Tierklinik Zürich bei einem Welpen angewandt. Die gewählte Cortisonmenge ist deshalb sehr hoch. Wird die Impfreaktion sehr frühzeitig erkannt, genügt eine geringere Dosis und eine kürzere Dauer. Ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten, ist eventuell ein künstliches Koma über mindestens 3 Tage nötig! Die Cortisongaben bitte unbedingt mit dem Tierarzt absprechen Tag 1: Depotspritze (Akutbehandlung) Prednisolon 2 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin 20 mg/kg Körpergewicht 7 Tage: Prednisolon 2 mg / kg Körpergewicht 2 x tgl. Amoxicillin 20 mg / kg Körpergewicht 3 x tgl. Vitamin B 12 weitere: Prednisolon 1 mg / kg Körpergewicht 2 x tgl. 7 Tage Amoxicillin 20 mg / kg Körpergewicht 2 x tgl. Vitamin B 12 alle 7 Tage um die Hälfte reduzieren, bis das Cortison ausgeschlichen ist. BehandlungsplanImpfreaktion Stand November 2017

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7 Liste nützlicher LINKS Liste der in Deutschland zugelassenen Tierimpfstoffe: Online-Meldung unerwünschter Arzneimittelwirkungen am Tier: Nebenwirkungen nach Impfung von Deutschen Pinschern, Cußler/Schwedinger Deutsches Tierärzteblatt blob=publicationfile&v=4