Niedrigzins macht Sorgen Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Kulmbach-Kronach

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1 Niedrigzins macht Sorgen Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Kulmbach-Kronach KULMBACH/KRONACH. Die Sparkasse Kulmbach-Kronach muss sparen! Grund ist die aktuelle Niedrigzinsphase, die viele Geldinstitute vor erhebliche Probleme stellt. So auch die Sparkasse Kulmbach- Kronach, die mit verschiedenen Maßnahmen versucht, auf Kurs zu bleiben, wie die beiden Vorstände Dr. Klaus Scherr und Harry Weiß bei der Bilanzpressekonferenz in der Hauptstelle Kronach erläuterten. So sollen die Sachkosten reduziert, die Provisionserträge überprüft und Steigerungen bei den Personalkosten vermieden werden. Keine Entlassungen, keine Filialschließungen Da die Sparkassen-Bosse auf die natürliche Fluktuation setzen, soll es keine Kündigungen geben. Erfreulich zudem: Auch das Filialnetz wird nicht weiter ausgedünnt. Jedenfalls hieß es bei der Bilanzpressekonferenz, dass in den nächsten beiden Jahren keine Filialschließungen im Bereich der Sparkasse Kulmbach-Kronach vorgesehen sind. Und es gibt eine dritte erfreuliche Meldung: Die Mehrzahl der Auszubildenden werden nach ihrer Lehrzeit übernommen. Rückblickend auf das abgelaufene Geschäftsjahr war ein überdurchschnittliches Wachstum im Kundenkreditbereich sowohl bei den Privat- als auch bei Firmenkunden zu verzeichnen. Auch im kommunalen Kreditbereich konnte die Sparkasse Kulmbach-Kronach zulegen. Auf Grund des niedrigen Zinsniveaus musste man aber ein Minus beim Jahresüberschuss hinnehmen. Die Sparkassen-Führung geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Damit könne man aber gut leben, betonten Dr. Klaus Scherr und Harry Weiß, schließlich habe man Die letzte große bauliche Investition der Sparkasse Kulmbach-Kronach war die Sanierung der Hauptstelle in Kulmbach. Foto: Archiv die Kosten im Griff. Was das Einlagen- und Wertpapiergeschäft betrifft, ist festzustellen, dass die Kunden nicht Kennzahlen Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Kulmbach-Kronach wurden folgende Kennzahlen bekanntgeben: Bilanzsumme: 2,370 Milliarden Euro (Vorjahr 2,265 Milliarden Euro) Mitarbeiter: 575 Zinsüberschuss: 50,474 Millionen Euro(52,965 Millionen) Provisionsüberschuss: 11,409 Millionen Euro (11,651 Millionen) mehr zu langfristigen Geldanlagen bereit sind. Es sei hier ein Trend hin zum Wertpapierbereich feststellbar. Jahresüberschuss 1,280 Millionen Euro(1,349 Millionen) Ausleihungen an Kunden 1,173 Milliarden Euro (1,070 Milliarden) Einlagen von Kunden 1,891 Milliarden Euro(1,854 Milliarden) Steigerung des Kredit- und Einlagenvolumens 120,5 Millionen Euro; Wachstum der Kundenkredite 103 Millionen Soziales Engagement inklusive Sponsoring rund Euro

2 Niedrige Zinsen drücken Gewinn Sparkasse Kulmbach-Kronach steigert Bilanzsumme auf 2,4 Milliarden Euro Hälfte der Girokonten online KULMBACH/KRONACH Von Peter Engelbrecht Ein zufriedenstellendes Ergebnis in einem schwierigen Umfeld erzielte die Sparkasse Kulmbach-Kronach im Geschäftsjahr Diese Bilanz zog der Vorstand. Während die Bilanzsumme um 4,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr stieg, brach der Jahresüberschuss um 5,1 Prozent auf 1,3 MillionenEuro ein. Der Zinsüberschuss, der aktuell um knapp fünf Prozent gesunken ist, habe sich auf das Ergebnis niedergeschlagen, erläuterte Vorstandsvorsitzender Klaus-Jürgen Scherr auf der Bilanzpressekonferenz in Kronach. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase werde der Überschuss auch in den nächsten Jahren sinken um vier bis sechs Prozent jährlich. Wir können damit gut leben, da wir unsere Kosten im Griff haben, sagte Scherr. Nach seinen Angaben soll der Stand von 575 Mitarbeitern aktuell gehalten werden, durch natürliche Fluktuationsolle er in den nächsten Jahren leicht sinken. Auch an der Zahl der Filialen werde nicht gerüttelt. Am 1. Januar 2015 hatte die Sparkasse sieben kleine Geschäftsstellen geschlossen, was für Unmut gesorgt hatte. Auch bei Spenden und Sponsoring für gemeinnützige Zwecke ( Euro im vergangenen Jahr) soll es keine Einschnitte geben. Sie zogen Bilanz: Vorstandsvorsitzender Klaus-Jürgen Scherr (links) und Vorstandsmitglied Harry Weiß. Foto: Roland Töpfer/Archiv Größter Arbeitgeber: Die Sparkasse Kulmbach-Kronach ist nach eigenen Angaben größter Arbeitgeber und Ausbilder im Finanzdienstleistungssektor im Geschäftsgebiet. Von den insgesamt 575 Mitarbeitern sind 28 Auszubildende. Im vergangenen Jahr wurden acht Auszubildende übernommen, im laufenden Jahr sollen es zehn sein, kündigte der Vorstand an. Fakten Kundengeschäftsvolumen stieg: Das Kredit- und Einlagenvolumen der Kunden ist 2015 um insgesamt 120,5 Millionen Euro gewachsen. Kunden schichten um: Der Vorstand geht davon aus, dass die Kunden ihre Guthaben umschichten, und zwar von ein- und zehnjährigen Bundesanleihen in Aktien- und Immobilienfonds. eng In weiteren Bereichen verbuchte die Bank 2015 Wachstum: Die Ausleihungen an Kunden seien um fast zehn Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen, die Einlagen um zwei Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft mit Häuslebauern und Firmenkunden habe sich gut entwickelt, berichtete Vorstandsmitglied Harry Weiß. Er setzt in Zukunft auf Steigerungsraten im Kundengeschäft, um damit sinkende Erträge durch Niedrigzinsen auszugleichen. Scherr kündigte an, bei der Reduzierung der Sachkosten ordentlich ranzugehen und Provisionserträgebei Wertpapiergeschäften zu steigern. So könne auch in den nächsten Jahren ein gesundes Ergebnis erzielt werden. Wir sind mittenimstrukturwandel. Das Internet stellt alles auf den Kopf, sagte Weiß zum wachsenden Onlinebanking. Rund 50 Prozent der Girokonten würden bereits online geführt, 1998 seien es erst 3,6 Prozent gewesen. Die Sparkasse setzt dem eine persönliche, hochwertige Beratung bei komplexen Finanzgeschäften entgegen. Wir kümmern uns trotz Digitalisierung um den Kunden. Das ist am Wichtigsten, erläuterte Weiß. Wir hatten insgesamt ein gutes Jahr, sagte der Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm, der 2015 Verwaltungsratsvorsitzender war. Angesichts einer sinkenden Zinsspanne habe die Sparkasse in den vergangenen Jahren Kosten gesenkt und sieben wenig frequentierte Geschäftsstellen geschlossen.

3 Niedrigzins dasproblem BILANZ Die Sparkasse Kulmbach-Kronach erwartet 2016 zwar ein leichtes Wachstum im Kreditbereich, der Jahresüberschuss wird aber weiter sinken. Da heißt es Sparen. VON UNSERER MITARBEITERIN VERONIKA SCHADECK Kronach Die Sparkasse Kulmbach-Kronach will sich auch künftig den Herausforderungen der Zeit stellen. Für das Jahr 2016 erwartet der Vorstand im Kreditbereich ein leichtes Wachstum, aber gleichzeitig einen um etwa sechs Prozent sinkenden Jahresüberschuss. Dies führte Vorstandsvorsitzender Klaus Scherr am Freitag beim Bilanzpressegespräch 2015 in der Hauptstelle Kronach auf den Niedrigzins zurück. Um darauf zu reagieren, sollen die Sachkosten reduziert, die Provisionserträge geprüft und Steigerungen bei den Personalkosten vermieden werden. Wir werden uns anstrengen müssen. Klaus Scherr Vorstandsvorsitzender An den Ausführungen der beiden Vorstände Klaus Scherr und Harry Weiß wurde deutlich, dass das Geldinstitut durchaus mit dem soliden Geschäftsergebnis zufrieden sein kann. Den Verantwortlichen ist aber auch bewusst, dass das anhaltend niedrige Zinsniveau, die demografische Entwicklung und die zunehmende Digitalisierung Veränderungen mit sich bringen, auf denen sich die Führungskräfte und auch die Verwaltungsräte einstellen müssen. Die Vorstände setzen daher auf Beratung, persönlichen Kontakt, Qualifizierung der Mitarbeiter, auf kurze Wege, schnelle Entscheidungen in der Kreditanalyse und auf die Nähe zum Kunden. Harry Weiß und Klaus Scherr sind sich aber auch bewusst: Wir werden uns anstrengen müssen! Die beiden Vorstände stellten klar, dass nach dem aktuellen Stand in den nächsten beiden Jahren keine Filialschließungen im Sparkassenbereich vorgesehen sind. Zudem soll die Mehrheit der Auszubildenden übernommen werden. Auch das soziale und gesellschaftliche Engagement soll im gleichen Maße beibehalten werden. Personalkosten sollen durch natürliche Fluktuation reduziert werden. Im Kreditbereich zugelegt Wie Klaus Scherr erläuterte, konnte die Sparkasse 2015 ein überdurchschnittliches Wachstum im Kundenkreditbereich, sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden, verzeichnen. Auch im kommunalen Kreditbereich habe man zugelegt. Aufgrund des Niedrigzinsniveaus musste man aber ein Minus beim Jahresüberschuss hinnehmen. Scherr geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Wir können aber gut damit leben, weil wir die Kosten im Griff haben! Harry Weiß ging auf das Einlagen- und Wertpapiergeschäft ein. Die Kunden seien nicht mehr zu langfristigen Geldanlagen bereit. Sie würden mehr hin zum Wertpapierbereich tendieren. Weiß ist aber überzeugt, dass trotz aller Digitalisierung der Bedarf an persönlicher Betreuung bei den Kunden zunehmen wird. Unsere Stärke ist die Verwurzelung in der Region, sagte Die letzte große bauliche Investition der Sparkasse Kulmbach-Kronach war die Sanierung der Hauptstelle in Kulmbach. Foto: Archiv der Kronacher Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende Oswald Marr, der an die Sparkassenfusion zwischen Kulmbach und Kronach im Jahre 2005 einnerte. Der Kulmbacher Oberbürgermeister, Henry Schramm, der 2015 den Verwaltungsratsvorsitz innehatte, ging auf die gute Zusammenarbeit zwischen kommunalen Vertretern und Sparkasse ein. Das Geldinstitut würde einen Konsolidierungskurs fahren. Die Sparkasse sei mit den 575 Mitarbeitern nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern gebe jungen Menschen auch Perspektiven. Schramm sprach zudem von einer angepassten Kostenstruktur, die nicht nur Freude brachte. Er erinnerte an die getätigten Investitionen in den vergangenen Jahren. Ziel sei gewesen, die Sparkasse gut aufzustellen. Steffen Potstada rückt nach Bei der Bilanzpressekonferenz war auch von einem Generationswechsel in der Führungsebene die Rede. Abgesehen davon, dass Marr zum Jahresende aus seinem Amt als Landrat ausscheiden und damit auch seinen Vorsitz im Sparkassenverwaltungsrat an seinen Nachfolger übergeben wird, endet auch der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Klaus Scherr im Jahre Nicht zuletzt deshalb wird Steffen Potstada ab 1. Juni 2016 zum stellvertretenden und zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsmitglied ernannt. Es kam auch zum Ausdruck, dass im Moment niemand sagen kann, wie die Zukunft des Geldinstitutes langfristig aussehen wird. Überzeugt ist man jedoch, dass die Online-Girokonten und das Onlinebanking zunehmen werden (aktuell 51 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahre 1998 Kennzahlen der Sparkasse 2015 Bilanzsumme 2,370 Milliarden Euro(Vorjahr 2,265 Milliarden Euro) Zinsüberschuss 50,474 Millionen Euro(52,965 Millionen) Provisionsüberschuss 11,409 Millionen Euro(11,651 Millionen) Jahresüberschuss 1,280 Millionen Euro(1,349 Millionen) Ausleihungen an Kunden waren dies 3,6 Prozent. Einig war man sich auch, dass die Sparkasse Kulmbach-Kronach ein starker Partner in der Region bleiben will. Abschließend erwähnte Scherr einige Neuheiten. Er sprach unter anderem die Vorteile der Nutzung der Mastercard an sowie die Möglichkeit, eine persönliche Geheimzahl als Wunsch-PIN dauerhaft zu verwenden. Zudem ließ er wissen, dass die Sparkasse finanzielle Schäden im Onlinebanking ersetzt, falls Dritte die Zugangsdaten missbrauchen. 1,173 Milliarden Euro(1,070 Milliarden) Einlagen von Kunden 1,891 Milliarden Euro(1,854 Milliarden) Steigerung des Kredit- und Einlagenvolumens 120,5 Millionen Euro; Wachstum der Kundenkredite 103 Millionen Soziales Engagement inklusive Sponsoring rund Euro vs

4 Der Sparkasse drohen dunklere Zeiten Das anhaltend niedrige Zinsniveau drückt das Ergebnis der Bank im Geschäftsjahr Abgefedert wird dies nur durch den positiven Geschäftsverlauf im Kundenbereich. Künftig heißt es: Kosten senken. VonSabine Raithel Kronach/Kulmbach ImRahmen der jährlichen Bilanz-Pressekonferenz hat der im Berichtsjahr 2015 amtierende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Kulmbachs OB Henry Schramm, gemeinsam mit Vorstandsvorsitzendem Klaus-Jürgen Scherr und seinem Vorstandskollegen Harry Weiß in Kronach das Ergebnis 2015 präsentiert. Demnach konnte das Geldinstitut bei der Bilanzsumme 2,37 Milliarden Euro und damit ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 4,6 Prozent einfahren. Der Zinsüberschuss ging um 4,9 Prozent auf 50,374 Millionen Euro zurück. Der Provisionsüberschuss lag bei 11,409 Millionen Euro und damit 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss schrumpfte um 5,1 Prozentpunkte auf 1,28 Millionen Euro. Die Einlagen von Kunden stiegen um zwei Prozent auf 1,891 Milliarden Euro. Bei den Ausleihungen ankunden legte die Sparkasse um9,6 Prozent auf 1,173 Milliarden Euro zu Euro flossen von der Sparkasse im Rahmen ihres sozialen und gesellschaftlichen Engagements indie Region. Wer verstehen will, wie die anhaltend dümpelnden Niedrigzinsen Arbeit und Struktur der deutschen Geldinstitute verändern, der findet bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach ein Beispiel. Noch im Jahr 2014 konnte das Unternehmen in sein Stammhaus inkulmbach rund zehn Millionen Euro für eine Rundum-Sanierung investieren wurden am Standort Kronach Euro unter anderem in neue Parkplätze, in Die Rundum-Sanierung der Hauptstelle Kulmbach, in die rund zehn Millionen Euro geflossen sind, wird die letzte größere Investition des Bankhauses für die nächsten Jahre gewesen sein. Das Zinsniveau drückt die Einnahmen drastisch. Foto: Sparkasse E-Tankstellen und in die Gebäude- Infrastruktur investiert. Doch diese Zeiten sind nun erstmal vorbei. Der Spielraum, der dem Geldinstitut bei einem Null-Zins-Geschäft bleibt, reicht dafür künftig nicht mehr aus. Klaus-Jürgen Scherr geht bis 2020 von einem jährlichen Rückgang des Zinsüberschusses in seinem Haus vonfünf bis sechs Prozent aus. Diesen Trend haben wir vorhergesehen und uns darauf vorbereitet. Wir haben alle wichtigen Investitionen bereits in der Vergangenheit getätigt. In den nächsten Jahren heißt es bei uns: Kosten senken, so der Vorstandsvorsitzende. Und er betont: Es geht explizit um die Senkung der Sachkosten. Scherr, der noch bis 2020 im Amt bleiben und dann in den Ruhestand gehen wird, hat seine Hausaufgaben gemacht. Der Vorstand hat einen straffen Haushaltsplan für die nächsten fünf Jahre aufgelegt. Der besteht aus den Säulen Kostensenken und profitable Geschäftsbereiche (Wertpapiergeschäft) ausbauen. Der Personalstand werde ausschließlich im Rahmen der natürlichen Fluktuation nach unten korrigiert. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 575 Mitarbeiter,davon sind 28 Auszubildende wurden acht und 2016 werden zehn Azubis übernommen. Wir befinden uns mitten im Strukturwandel, unterstreicht Scherrs Vorstandskollege Harry Weiß. Immer mehr Kunden nutzen das Online-Geschäft. Im Jahr 2015 waren es über 50 Prozent. Der Bedarf an klassischem Service schrumpft in dem Maße, in dem das Online-Angebot von unseren Kunden genutzt wird. Diese frei werdenden Kapazitäten setzen wir zusätzlich im Beratungsbereich ein. Das Thema Beratung sei ein wesentlicher Eckpfeiler des Erfolgs und des Vertrauens, das die Kunden in die Sparkasse setzten, so die Vorstände. Der persönliche Kontakt, Zeit für Gespräche und die Erarbeitung individueller, maßgeschneiderter Lösungen seien ein wesentliches Pfund, das die Sparkasse im Kampf um die Gunst der Kunden in die Waagschale werfe. Unter dem Gesichtspunkt Kosten senken sind drei Geschäftsstellen aufgeben worden.geschlossen wurden die Filialen am Kronacher Bahnhof, in Tschirn und Schneckenlohe. Die Kunden werden hier von einer mobilen Geschäftsstelle vor Ort weiterbetreut. Weitere Schließungen seien zumindest 2016 und nach heutigem Stand voraussichtlich auch 2017 nicht vorgesehen. In den nächsten zehn Jahren werde sich, so prognostizieren die Vorstände, der Trend hinsichtlich der Digitalisierung verstärkt fortsetzen und so zu einer weiteren Konzentration auf wenige Standorte führen. Dies sei untrennbar verbunden mit einer Ausweitung der Beratung in Ergänzung des Online-Geschäftes. Wachstum verzeichnet die Sparkasse derzeit vor allem bei Kundenkrediten hier mit den klassischen Häuslebauern und den mittelständischen Firmenkunden. Das Kreditund Einlagevolumen ist 2015 um 120,5 Millionen gewachsen. 50 Millionen Euro Zuwachs entfällt alleine auf den gewerblichen Bereich. Auch 2016 soll es hier ein Plus von vier Prozent geben. Potstada rückt auf Im Rahmen des Pressegesprächs stellten Klaus-Jürgen Scherr und Harry Weiß ihren neuen Vorstands-Kollegen vor.ab1.juni 2016 wird Steffen Potstada, derzeitunternehmensbereichsleiter Zentralbereich, der dritte Kopf in der Führungsriege der Sparkasse Kulmbach-Kronach sein.

5 Niedrigzins dasproblem BILANZ Die Sparkasse Kulmbach-Kronach erwartet 2016 zwar ein leichtes Wachstum im Kreditbereich, der Jahresüberschuss wird aber weiter sinken. Da heißt es Sparen. VON UNSERER MITARBEITERIN VERONIKA SCHADECK Kronach Die Sparkasse Kulmbach-Kronach will sich auch künftig den Herausforderungen der Zeit stellen. Für das Jahr 2016 erwartet der Vorstand im Kreditbereich ein leichtes Wachstum, aber gleichzeitig einen um etwa sechs Prozent sinkenden Jahresüberschuss. Dies führte Vorstandsvorsitzender Klaus Scherr am Freitag beim Bilanzpressegespräch 2015 in der Hauptstelle Kronach auf den Niedrigzins zurück. Um darauf zu reagieren, sollen die Sachkosten reduziert, die Provisionserträge geprüft und Steigerungen bei den Personalkosten vermieden werden. Wir werden uns anstrengen müssen. Klaus Scherr Vorstandsvorsitzender An den Ausführungen der beiden Vorstände Klaus Scherr und Harry Weiß wurde deutlich, dass das Geldinstitut durchaus mit dem soliden Geschäftsergebnis zufrieden sein kann. Den Verantwortlichen ist aber auch bewusst, dass das anhaltend niedrige Zinsniveau, die demografische Entwicklung und die zunehmende Digitalisierung Veränderungen mit sich bringen, auf denen sich die Führungskräfte und auch die Verwaltungsräte einstellen müssen. Die Vorstände setzen daher auf Beratung, persönlichen Kontakt, Qualifizierung der Mitarbeiter, auf kurze Wege, schnelle Entscheidungen in der Kreditanalyse und auf die Nähe zum Kunden. Harry Weiß und Klaus Scherr sind sich aber auch bewusst: Wir werden uns anstrengen müssen! Die beiden Vorstände stellten klar, dass nach dem aktuellen Stand in den nächsten beiden Jahren keine Filialschließungen im Sparkassenbereich vorgesehen sind. Zudem soll die Mehrheit der Auszubildenden übernommen werden. Auch das soziale und gesellschaftliche Engagement soll im gleichen Maße beibehalten werden. Personalkosten sollen durch natürliche Fluktuation reduziert werden. Im Kreditbereich zugelegt Wie Klaus Scherr erläuterte, konnte die Sparkasse 2015 ein überdurchschnittliches Wachstum im Kundenkreditbereich, sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden, verzeichnen. Auch im kommunalen Kreditbereich habe man zugelegt. Aufgrund des Niedrigzinsniveaus musste man aber ein Minus beim Jahresüberschuss hinnehmen. Scherr geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Wir können aber gut damit leben, weil wir die Kosten im Griff haben! Harry Weiß ging auf das Einlagen- und Wertpapiergeschäft ein. Die Kunden seien nicht mehr zu langfristigen Geldanlagen bereit. Sie würden mehr hin zum Wertpapierbereich tendieren. Weiß ist aber überzeugt, dass trotz aller Digitalisierung der Bedarf an persönlicher Betreuung bei den Kunden zunehmen wird. Unsere Stärke ist die Verwurzelung in der Region, sagte Die letzte große bauliche Investition der Sparkasse Kulmbach-Kronach war die Sanierung der Hauptstelle in Kulmbach. Foto: Archiv der Kronacher Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende Oswald Marr, der an die Sparkassenfusion zwischen Kulmbach und Kronach im Jahre 2005 einnerte. Der Kulmbacher Oberbürgermeister, Henry Schramm, der 2015 den Verwaltungsratsvorsitz innehatte, ging auf die gute Zusammenarbeit zwischen kommunalen Vertretern und Sparkasse ein. Das Geldinstitut würde einen Konsolidierungskurs fahren. Die Sparkasse sei mit den 575 Mitarbeitern nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern gebe jungen Menschen auch Perspektiven. Schramm sprach zudem von einer angepassten Kostenstruktur, die nicht nur Freude brachte. Er erinnerte an die getätigten Investitionen in den vergangenen Jahren. Ziel sei gewesen, die Sparkasse gut aufzustellen. Steffen Potstada rückt nach Bei der Bilanzpressekonferenz war auch von einem Generationswechsel in der Führungsebene die Rede. Abgesehen davon, dass Marr zum Jahresende aus seinem Amt als Landrat ausscheiden und damit auch seinen Vorsitz im Sparkassenverwaltungsrat an seinen Nachfolger übergeben wird, endet auch der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Klaus Scherr im Jahre Nicht zuletzt deshalb wird Steffen Potstada ab 1. Juni 2016 zum stellvertretenden und zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsmitglied ernannt. Es kam auch zum Ausdruck, dass im Moment niemand sagen kann, wie die Zukunft des Geldinstitutes langfristig aussehen wird. Überzeugt ist man jedoch, dass die Online-Girokonten und das Onlinebanking zunehmen werden (aktuell 51 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahre 1998 Kennzahlen der Sparkasse 2015 Bilanzsumme 2,370 Milliarden Euro(Vorjahr 2,265 Milliarden Euro) Zinsüberschuss 50,474 Millionen Euro(52,965 Millionen) Provisionsüberschuss 11,409 Millionen Euro(11,651 Millionen) Jahresüberschuss 1,280 Millionen Euro(1,349 Millionen) Ausleihungen an Kunden waren dies 3,6 Prozent. Einig war man sich auch, dass die Sparkasse Kulmbach-Kronach ein starker Partner in der Region bleiben will. Abschließend erwähnte Scherr einige Neuheiten. Er sprach unter anderem die Vorteile der Nutzung der Mastercard an sowie die Möglichkeit, eine persönliche Geheimzahl als Wunsch-PIN dauerhaft zu verwenden. Zudem ließ er wissen, dass die Sparkasse finanzielle Schäden im Onlinebanking ersetzt, falls Dritte die Zugangsdaten missbrauchen. 1,173 Milliarden Euro(1,070 Milliarden) Einlagen von Kunden 1,891 Milliarden Euro(1,854 Milliarden) Steigerung des Kredit- und Einlagenvolumens 120,5 Millionen Euro; Wachstum der Kundenkredite 103 Millionen Soziales Engagement inklusive Sponsoring rund Euro vs

6 Der Sparkasse drohen dunklere Zeiten Das anhaltend niedrige Zinsniveau drückt das Ergebnis der Bank im Geschäftsjahr Abgefedert wird dies nur durch den positiven Geschäftsverlauf im Kundenbereich. Künftig heißt es: Kosten senken. VonSabine Raithel Kronach/Kulmbach ImRahmen der jährlichen Bilanz-Pressekonferenz hat der im Berichtsjahr 2015 amtierende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Kulmbachs OB Henry Schramm, gemeinsam mit Vorstandsvorsitzendem Klaus-Jürgen Scherr und seinem Vorstandskollegen Harry Weiß in Kronach das Ergebnis 2015 präsentiert. Demnach konnte das Geldinstitut bei der Bilanzsumme 2,37 Milliarden Euro und damit ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 4,6 Prozent einfahren. Der Zinsüberschuss ging um 4,9 Prozent auf 50,374 Millionen Euro zurück. Der Provisionsüberschuss lag bei 11,409 Millionen Euro und damit 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss schrumpfte um 5,1 Prozentpunkte auf 1,28 Millionen Euro. Die Einlagen von Kunden stiegen um zwei Prozent auf 1,891 Milliarden Euro. Bei den Ausleihungen ankunden legte die Sparkasse um9,6 Prozent auf 1,173 Milliarden Euro zu Euro flossen von der Sparkasse im Rahmen ihres sozialen und gesellschaftlichen Engagements indie Region. Wer verstehen will, wie die anhaltend dümpelnden Niedrigzinsen Arbeit und Struktur der deutschen Geldinstitute verändern, der findet bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach ein Beispiel. Noch im Jahr 2014 konnte das Unternehmen in sein Stammhaus inkulmbach rund zehn Millionen Euro für eine Rundum-Sanierung investieren wurden am Standort Kronach Euro unter anderem in neue Parkplätze, in Die Rundum-Sanierung der Hauptstelle Kulmbach, in die rund zehn Millionen Euro geflossen sind, wird die letzte größere Investition des Bankhauses für die nächsten Jahre gewesen sein. Das Zinsniveau drückt die Einnahmen drastisch. Foto: Sparkasse E-Tankstellen und in die Gebäude- Infrastruktur investiert. Doch diese Zeiten sind nun erstmal vorbei. Der Spielraum, der dem Geldinstitut bei einem Null-Zins-Geschäft bleibt, reicht dafür künftig nicht mehr aus. Klaus-Jürgen Scherr geht bis 2020 von einem jährlichen Rückgang des Zinsüberschusses in seinem Haus vonfünf bis sechs Prozent aus. Diesen Trend haben wir vorhergesehen und uns darauf vorbereitet. Wir haben alle wichtigen Investitionen bereits in der Vergangenheit getätigt. In den nächsten Jahren heißt es bei uns: Kosten senken, so der Vorstandsvorsitzende. Und er betont: Es geht explizit um die Senkung der Sachkosten. Scherr, der noch bis 2020 im Amt bleiben und dann in den Ruhestand gehen wird, hat seine Hausaufgaben gemacht. Der Vorstand hat einen straffen Haushaltsplan für die nächsten fünf Jahre aufgelegt. Der besteht aus den Säulen Kostensenken und profitable Geschäftsbereiche (Wertpapiergeschäft) ausbauen. Der Personalstand werde ausschließlich im Rahmen der natürlichen Fluktuation nach unten korrigiert. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 575 Mitarbeiter,davon sind 28 Auszubildende wurden acht und 2016 werden zehn Azubis übernommen. Wir befinden uns mitten im Strukturwandel, unterstreicht Scherrs Vorstandskollege Harry Weiß. Immer mehr Kunden nutzen das Online-Geschäft. Im Jahr 2015 waren es über 50 Prozent. Der Bedarf an klassischem Service schrumpft in dem Maße, in dem das Online-Angebot von unseren Kunden genutzt wird. Diese frei werdenden Kapazitäten setzen wir zusätzlich im Beratungsbereich ein. Das Thema Beratung sei ein wesentlicher Eckpfeiler des Erfolgs und des Vertrauens, das die Kunden in die Sparkasse setzten, so die Vorstände. Der persönliche Kontakt, Zeit für Gespräche und die Erarbeitung individueller, maßgeschneiderter Lösungen seien ein wesentliches Pfund, das die Sparkasse im Kampf um die Gunst der Kunden in die Waagschale werfe. Unter dem Gesichtspunkt Kosten senken sind drei Geschäftsstellen aufgegeben worden. Geschlossen wurden die Filialen am Kronacher Bahnhof, in Tschirn und Schneckenlohe. Die Kunden werden hier von einer mobilen Geschäftsstelle vor Ort weiterbetreut. Weitere Schließungen seien zumindest 2016 und nach heutigem Stand voraussichtlich auch 2017 nicht vorgesehen. In den nächsten zehn Jahren werde sich, so prognostizieren die Vorstände, der Trend hinsichtlich der Digitalisierung verstärkt fortsetzen und so zu einer weiteren Konzentration auf wenige Standorte führen. Dies sei untrennbar verbunden mit einer Ausweitung der Beratung in Ergänzung des Online-Geschäftes. Wachstum verzeichnet die Sparkasse derzeit vor allem bei Kundenkrediten hier mit den klassischen Häuslebauern und den mittelständischen Firmenkunden. Das Kreditund Einlagevolumen ist 2015 um 120,5 Millionen gewachsen. 50 Millionen Euro Zuwachs entfällt alleine auf den gewerblichen Bereich. Auch 2016 soll es hier ein Plus von vier Prozent geben. Potstada rückt auf Im Rahmen des Pressegesprächs stellten Klaus-Jürgen Scherr und Harry Weiß ihren neuen Vorstands-Kollegen vor.ab1.juni 2016 wird Steffen Potstada,derzeitUnternehmensbereichsleiter Zentralbereich, der dritte Kopf in der Führungsriege der Sparkasse Kulmbach-Kronach sein.