Kapitel 1 Offene Güter- und Finanzmärkte. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 1

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1 Kapitel 1 Offene Güter- und Finanzmärkte Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 1

2 Offene Güter- und Finanzmärkte 1.1 Offene Gütermärkte 1.2 Offene Finanzmärkte 1.3 Schlussfolgerungen und Ausblick Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 2

3 Offene Güter- und Finanzmärkte Die drei Dimensionen der Offenheit: 1. Offene Gütermärkte. Freihandelsbeschränkungen umfassen Zölle und mengenmäßige Handelsbeschränkungen (Quoten). 2. Offene Finanzmärkte. Kapitalverkehrskontrollen beschränken die internationale Übertragung von Finanzaktiva (etwa den Kauf ausländischer Wertpapiere). 3. Offene Faktormärkte. Möglichkeit der Unternehmen, auszuwählen, wo sie ihre Produktionsstätten errichten (Internationale Direktinvestitionen). Außerdem freie Arbeitsplatzwahl der Arbeitskräfte (Freizügigkeit). Ein Beispiel dafür ist die Europäische Union (EU) mit dem Binnenmarkt. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 3

4 1.1 Offene Gütermärkte Offenheitsgrad ausgewählter Länder Die Bedeutung des Außenhandels variiert zwischen den Ländern. Kleinere Länder sind tendenziell offener. Deutschland und Österreich exportieren mehr als sie importieren. In den USA ist es genau gegenteilig Außenhandel relativ zum BIP - Deutschland Exporte Importe Außenhandel relativ zum BIP - USA 0 Außenhandel relativ zum BIP - Österreich Exporte Importe Exporte Importe Quelle: IWF Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 4

5 Exporte und Importe Die Entwicklung von Warenimporten und Warenexporten in Deutschland lässt sich folgendermaßen charakterisieren: Deutschland handelt fast doppelt so viel mit dem Rest der Welt wie vor 40 Jahren (gemessen als Anteil am BIP). Obwohl Warenimporte und Warenexporte demselben Trend folgen, übertreffen die Exporte die Importe. Die deutsche Handelsbilanz weist also einen Überschuss auf. Auch der Anteil am weltweiten Warenexport ist hoch betrug er ca. 9%. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 5

6 Exporte und Importe Der Anteil des Handelsbilanzüberschusses am BIP variierte während der letzten 40 Jahre stark. Drei Zeitpunkte fallen auf: 1980 erreichte der Handelsbilanzüberschuss nur 0,6% des BIP. Der Rückgang des Handelsbilanzüberschusses findet seine Begründung in den erhöhten Ölpreisen während der Ölkrise. Anfang der 90er Jahre haben die Importe im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zugenommen, die Exporte gleichzeitig abgenommen. Im Jahr 2007 ergab sich ein Rekordüberschuss in der Handelsbilanz. Das Verhältnis von Handelsbilanzüberschuss zu BIP lag bei 8,8%. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 6

7 Exporte und Importe Ein guter Indikator für Offenheit einer Volkswirtschaft ist der Anteil der Gesamtproduktion, der aus handelbaren Gütern besteht. Güter also, die mit ausländischen Gütern entweder in heimischen oder ausländischen Märkten konkurrieren. Die Außenhandelsquote misst die (durchschnittliche) Summe aus Exporten und Importen als Anteil an der gesamten Produktion (dem BIP). Schätzungen haben ergeben, dass die handelbaren Güter heute ca. 60% der Gesamtproduktion in den USA ausmachen. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 7

8 Exporte und Importe Quelle: Deutsche Bundesbank, MB März 2010; S. 19 Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 8

9 Exporte und Importe Tabelle 18-1 Außenhandelsquoten für ausgewählte OECD-Staaten, 2010 Außenhandelsquoten (%), Warenhandel 2010 Land Importe Exporte Belgien 83,38 86,84 Deutschland 32,42 38,74 Japan 12,91 14,1 Niederlande 66,09 73,4 Großbritannien 24,71 17,97 USA 13,31 8,87 Quelle: OECD Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 9

10 Exporte und Importe Determinanten für die Unterschiede in den Außenhandelsquoten sind die geographische Lage und die Landesgröße. Länder können eine Außenhandelsquote von größer als 100% aufweisen, weil Exporte und Importe auch den Export und Import von Zwischenprodukten beinhalten. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 10

11 Die Wahl zwischen in- und ausländischen Gütern Wenn Gütermärkte offen sind, müssen einheimische Konsumenten nicht nur ihre Konsum- und Sparentscheidung treffen. Sie müssen auch noch entscheiden, ob sie inländische oder ausländische Güter kaufen. Im Zentrum dieser zweiten Entscheidung steht der Preis der inländischen Güter relativ zu dem Preis der ausländischen Güter - der reale Wechselkurs. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 11

12 Nominale Wechselkurse Nominale Wechselkurse zwischen zwei Währungen lassen sich auf zwei ganz unterschiedliche Arten definieren: Die Mengennotierung: Sie gibt an, wie viele Einheiten der ausländischen Währung man für eine Einheit der inländischen Währung bezahlen muss. Bsp.: 1,25 $ = 1. Die Preisnotierung: Sie gibt den Preis für eine Einheit der ausländischen Währung in Einheiten inländischer Währung an [ je $=1/E]. Bsp.: 1 $ = 0,80 Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 12

13 Nominale Wechselkurse Betrachten wir den Wechselkurs in Mengennotierung [E=$ je ] zwischen Euro und Dollar (aus Sicht des Euroraums) : Eine Aufwertung des Euro bedeutet, dass man für einen Euro mehr Dollar-Einheiten bekommt. Gleichermaßen bedeutet eine Aufwertung des Euro, dass der Wechselkurs steigt. Eine Abwertung des Euro bedeutet, dass man für einen Euro weniger Dollar-Einheiten bekommt. Gleichermaßen bedeutet eine Abwertung des Euro, dass der Wechselkurs sinkt. [Die Preisnotierung [ je $=1/E] ist invers zur Mengennotierung] Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 13

14 Nominale Wechselkurse Der nominale Wechselkurs zwischen Euro und Dollar, seit nominaler $- -Wechselkurs Jan 2002 Jan 2005 Jan 2008 Jan 2011 Jan Quelle: IWF Ein Anstieg des Wechselkurses bedeutet eine Aufwertung des Euro relativ zum Dollar. Der Wechselkurs verläuft volatil. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 14

15 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Auf den Devisenmärkten können starke Schwankungen des nominalen Wechselkurses beobachtet werden. Bedeutet eine Aufwertung des Euro zwangsläufig, dass Europäer sich real mehr Güter leisten können? Es kommt auf die reale Kaufkraft an! Hierzu muss auch die Entwicklung der Inflationsraten berücksichtigt werden! Wie hoch ist der reale Preis von Exporten und Importen? Exportgüterpreise P: in ; Importgüterpreise P* in Fremdwährung ($) Exporte müssen zum Wechselkurs E in Dollar umgerechnet werden: P E Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 15

16 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Nominaler Wechselkurs E: Der relative Preis verschiedener Währungen (etwa: $/, $/Yen, /Yen) Realer Wechselkurs = P E/ P * : Preis inländischer Güter in Einheiten ausländischer Güter Anstieg von : verteuert inländische Güter reale Aufwertung im Inland Wert der Nettoexporte in : P NX = P X - P*/E Im realer Nettoexport: NX = X - P*/EP Im = X - Im / Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 16

17 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Der Preis eines VW Golf in Deutschland sei Ein Euro sei 1,25 Dollar wert. Der Preis des VW Golf in Dollar ist demnach x 1,25 Dollar pro Euro = $. Wenn ein Cadillac in den USA $ wert ist, dann ist der relative Preis des Golfs in Einheiten des Cadillacs gleich $ / $ = 0,625. Um dieses Beispiel zu verallgemeinern, um es auf alle Güter einer Volkswirtschaft anwendbar zu machen, benutzt man als Preisindex für die gesamte Volkswirtschaft den BIP-Deflator. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 17

18 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Die Konstruktion des realen Wechselkurses Der reale Wechselkurs ist gleich dem nominalen Wechselkurs multipliziert mit dem inländischen Preisniveau dividiert durch das ausländische Preisniveau. Der reale Wechselkurs ist der Preis inländischer Güter in Einheiten ausländischer Güter. P EP E = Preis eines Euro in $ P = Preis der deutschen Güter in EP = Preis der deutschen Güter in $ P* = Preis der amerikanischen Güter in $ Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 18

19 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Nach der Definition des realen Wechselkurses in Mengennotierung entspricht eine reale Aufwertung einem Anstieg des realen Wechselkurses. Der Preis der inländischen Güter ausgedrückt in Einheiten der ausländischen Güter steigt (inländ. Güter werden relativ teurer). Eine reale Abwertung entspricht einem Rückgang des realen Wechselkurses. Der Preis der inländischen Güter ausgedrückt in Einheiten der ausländischen Güter sinkt (inländ. Güter werden relativ billiger). Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 19

20 Quelle: IWF Vom nominalen zum realen Wechselkurs Realer und nominaler Wechselkurs zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, seit Q Q Q Q Q Q Q Q1 nominaler $- -Wechselkurs realer $- -Wechselkurs Nominaler und realer Wechselkurs verlaufen nahezu parallel. Langfristig ist eine leichte reale Aufwertung des Euro zu beobachten. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 20

21 Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen Tabelle 18-2 (aktualisiert) Deutscher Warenhandel nach Regionen, 2010 Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 21

22 Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen Bilaterale Wechselkurse sind Wechselkurse zwischen zwei Ländern. Multilaterale Wechselkurse sind Wechselkurse zwischen mehreren Ländern. Wenn z.b. der durchschnittliche Preis der deutschen Güter relativ zum Preis der Güter der deutschen Handelspartner betrachtet wird, verwendet man den Anteil der deutschen Exporte und Importe mit einem Land als Gewicht für dieses Land. Damit wird ein multilateraler realer Wechselkurs errechnet. Synonyme für den relativen Preis von ausländischen gegenüber den deutschen Gütern sind: Der reale multilaterale deutsche Wechselkurs. Der deutsche handelsgewichtete reale Wechselkurs. Der deutsche effektive reale Wechselkurs. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 22

23 Index, 2005=100 Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen Der reale Außenwert seit Während deutsche Güter bis Mitte der 80er Jahre im Ausland real billiger wurden, wurden sie bis Mitte der 90er Jahre wieder teurer. Insgesamt sind deutsche Güter zwischen 1975 und 1999 im Ausland billiger geworden Jan/ 75 Jan/ 80 Jan/ 85 Jan/ 90 Jan/ 95 Jan/ 00 Jan/ 05 Jan/ 10 Quelle: Datastream Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 23

24 Kaufkraftparität - Der Big Mac Index Was bestimmt den langfristigen Trend der Wechselkurse? Einfache Überlegung: Alle Güter sollten weltweit einheitlichen Preis haben Absolute Kaufkraftparität Prägnantes Beispiel: Der Big Mac Index (Economist) Forderung: Preis für einen Hamburger sollte weltweit gleich sein! Einfache Theorie zur Prognose von langfristigen Wechselkursbewegungen Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 24

25 Kaufkraftparität - Der Big Mac Index Die Wahl zwischen einheimischen Gütern und Importen: Realer Wechselkurs: Relativer Preis eines bestimmen Warenkorbs: Sei P = Preis für Big Mac in München (in Euro) P* = Preis für Big Mac in New York (in Dollar) E = Nominaler Wechselkurs $/ Juli 2011 Preis für Big Mac Euroraum: 3,44 ; USA: 4,07 $ Wechselkurs Juli 2011 : E = 1,43 $ je Preis eines EU-Big Macs, umgerechnet in Dollar: = EP Realer Wechselkurs: = EP /P * E P = 1,43x3,44=4,92 $ = 4,92 / 4,07 = 1,21 >1 Der Preis eines Big Mac ist in München höher als in New York. Um den realen Wechselkurs auf 1 zu senken, müsste der Euro gegenüber dem Dollar abwerten (d.h. E müsste sinken auf P*/P=1,18). Aktuell ist damit der Euro um etwa 21% überbewertet. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 25

26 Kaufkraftparität - Der Big Mac Index Quelle: Economist Juli 2011 Weitere Grafiken zum BigMac-Index unter Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 26

27 Kaufkraftparität - Der Big Mac Index Realer Preis: = E P/ P* Langfristiges Gleichgewicht: *=1 Falls < 1: Inlandsgüter sind zu billig a) Nettoexporte steigen (Exporte billiger, Importe teuer) b) Verschlechterung der Terms of Trade (niedrigerer Lebensstandard) Aus * = E P/ P* = 1 folgt: E* = P * / P Falls E < E* unterbewertete Währung: hohe Nettoexporte; starke Nachfrage nach einheimischer Währung E steigt (Aufwertung) Falls E > E* überbewertete Währung: hohe Nettoimporte; starke Nachfrage nach ausländischer Währung E sinkt (Abwertung) Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 27

28 Kaufkraftparität - Der Big Mac Index Absolute Kaufkraftparität (Gesetz des gleichen Preises) Big-Mac Beispiel zeigt, dass absolute Kaufkraftparität zu strikt ist Gilt kurzfristig nicht, da Handelsströme nur langsam reagieren (Transportkosten etc.) Gilt aber auch langfristig nicht, da viele Güter nicht handelbar sind (Wohnungen, Dienstleistungen) keine Preisarbitrage Relative Kaufkraftparität: zielt auf Änderungsraten: E E p * p * p p * Monetäre Erklärung für Wechselkursbewegungen: Wechselkursänderungen bestimmt von Unterschieden der Inflationsraten Strukturelle (reale) Änderungen können aber auch verändern Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 28

29 1.2 Offene Finanzmärkte Der Kauf und Verkauf ausländischer Wertpapiere ist ein impliziter Kauf oder Verkauf ausländischer Währung man bezeichnet dies auch als Devisenmarkttransaktion. Offene Finanzmärkte erlauben es Finanzanlegern, ihr Vermögen besser zu diversifizieren. Indem sie sowohl in- als auch ausländische Finanzaktiva halten, können sie sich besser gegen Risiken (auch Wechselkursveränderungen, Länderrisiken,..) versichern. Ländern, Handelsbilanzüberschüsse und -defizite aufzubauen. Ein Land, das mehr kauft als verkauft, muss vom Rest der Welt leihen. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 29

30 Die Zahlungsbilanz Die Zahlungsbilanz umfasst alle Transaktionen eines Landes mit dem Rest der Welt. Folgende Tabelle zeigt die deutsche Zahlungsbilanz für das Jahr Die Tabelle unterteilt sich im Wesentlichen in die Leistungsbilanz und in die Kapitalbilanz. Der Saldo der Kapital- und der Leistungsbilanz betragsmäßig übereinstimmen. Allerdings gibt es Messfehler. Aus diesem Grund existiert in der Zahlungsbilanz der Posten statistische Diskrepanz. Ferner finden im geringen Umfang einmalige Vermögensübertragungen statt. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 30

31 Die Zahlungsbilanz Die deutsche Zahlungsbilanz, 2010 (Mrd. ) Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 31

32 Die Zahlungsbilanz In der Leistungsbilanz werden alle Waren- und Dienstleistungen, die an das Ausland geliefert beziehungsweise aus dem Ausland bezogen werden, die Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie die laufenden Übertragungen erfasst. Die Summe der Nettozahlungen in der Leistungsbilanz kann positiv sein. Dann übersteigen die neuen Zahlungsforderungen die neuen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland in einem Jahr. In diesem Fall hat ein Land einen Leistungsbilanzüberschuss. Wenn diese Summe negativ ist, hat es ein Leistungsbilanzdefizit. Der Saldo der Leistungsbilanz (als Stromgröße) misst die Veränderung des Nettoauslandvermögens bzw. der Nettoauslandsschuld des Inlands gegenüber dem Ausland. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 32

33 Auslandsvermögensstatus Der Auslandsvermögensstatus (AVS) für Deutschland stellt die Höhe und Struktur der deutschen Auslandsforderungen und Auslandsverbindlichkeiten gegenüber dem Rest der Welt zum jeweiligen Stichtag dar. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 33

34 Die Zahlungsbilanz Wenn der Bestand deutscher Kapitalanlagen im Ausland steigt, nennt man dies einen Kapitalexport. Wenn der Bestand ausländischer Kapitalanlagen in Deutschland steigt, nennt man dies einen Kapitalimport. Gilt Kapitalexport > Kapitalimport, spricht man - anders als bei der Leistungsbilanz - von einem Kapitalbilanzdefizit. Grund: Die Kapitalexporte werden im System der doppelten Buchführung mit einem negativen Vorzeichen verbucht. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 34

35 Rolle grenzüberschreitender Faktoreinkommen- BIP versus BNE Quelle: O. Blanchard/ G. Illing Makroökonomie ; S. 541 Der Saldo grenzüberschreitender Faktoreinkommen bildet die Differenz zwischen dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und dem Bruttonationaleinkommen (BNE). In Deutschland liegen diese Größen dicht beieinander. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 35

36 Leistungsbilanz und Kapitalbilanz Am Devisenmarkt werden Angebot von/ Nachfrage nach Währungen bestimmt durch: A) Reale Transaktionen (Handelsströme) Handel von Waren und Dienstleistungen Handelsströme werden bestimmt von relativen Preisen: (Realer Wechselkurs) Unterschiede der Inflationsraten beeinflussen internationale Wettbewerbsfähigkeit, falls Wechselkurs sich nicht anpasst B) Kapitalbewegungen (Nettokapitalströme) Kapitalbilanz: Internationale Portfolioentscheidungen abhängig von Zinsunterschieden, Wechselkurserwartungen und Risikoeinschätzungen Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 36

37 Leistungsbilanz und Kapitalbilanz Dominanz der Kapitalströme Quelle: Dt. Bundesbank Monatsbericht 1/2002 Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 37

38 Leistungsbilanz und Kapitalbilanz Außenhandelsgleichgewicht (Stromgleichgewicht) Handelsströme passen sich nur träge an (Beispiel: Unterbewertung Verteuerung der Importe, Stimulierung der Exporte Aufwertung) Langsamer Prozess, behindert von Transaktionskosten Reale Güterströme bestimmen Wechselkurse nur langfristig Portfoliogleichgewicht (Bestandsgleichgewicht) Internationale Anleger müssen bereit sein, die angebotenen Mengen an internationalen Assets zu halten. Hohe Kapitalbestände Geringfügige Änderungen der Erwartungen führen zu starken Preisreaktionen Wechselkursbewegungen werden kurzfristig von Kapitalströmen dominiert Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 38

39 Die Wahl zwischen in- und ausländischen Kapitalanlagen Die Entscheidung, ob im In- oder Ausland investieren wird, hängt nicht nur von den Zinsunterschieden zwischen den Ländern, sondern auch von den Erwartungen über die zukünftige Entwicklung des nominalen Wechselkurses ab. Die erwartete Rendite einjähriger deutscher und USamerikanischer Wertpapiere Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 39

40 Die Wahl zwischen in- und ausländischen Kapitalanlagen Wenn sowohl deutsche als auch US - amerikanische Anleihen gehalten werden, dann müssen sie bei Risikoneutralität der Investoren den gleichen erwarteten Ertrag liefern. Somit muss die folgende Bedingung erfüllt sein: (1 i t ) ( E t )(1 i t 1 )( e E t 1 ) Durch Umstellung der Gleichung ergibt sich die ungedeckte Zinsparität oder einfach Zinsparität: (1 i t ) (1 i t )( E E t e t 1 ) Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 40

41 Zinssätze und Wechselkurse Die Beziehung zwischen dem inländischen nominalen Zinssatz, dem ausländischen nominalen Zinssatz und der erwarteten Abwertung der inländischen Währung kann wie folgt formalisiert werden: (1 i t ) 1 (1 i ) E E t e t 1 t / E t Eine gute Annäherung der obigen Beziehung stellt folgende Gleichung dar: i t i E e t 1 t E t E t Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 41

42 Zinssätze und Wechselkurse i t Folgender Zusammenhang sollte stets bedacht werden: i E e t 1 t Die ungedeckte Zinsparität impliziert, dass der inländische Zinssatz dem ausländischen Zinssatz entsprechen muss, abzüglich der erwarteten Aufwertungsrate der inländischen Währung. E t E t E e t 1 E i i Falls, dann gilt: t t * t Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 42

43 Zinssätze und Wechselkurse Folgender Zusammenhang sollte stets bedacht werden: Die ungedeckte Zinsparität impliziert, dass der inländische Zinssatz dem ausländischen Zinssatz entsprechen muss, abzüglich der erwarteten Aufwertungsrate der inländischen Währung. Beispiel: Wahl zwischen zwei einjährigen Anleihen, Zinssätze für einjährige Wertpapiere: Deutschland mit i = 2%, USA mit i* = 5% Falls e E E E % t 1 t t 3 : Anleger ist indifferent % e Falls E : Anleger erwartet, dass sich der Euro um mehr t 1 Et Et 3 als 3% aufwertet Rendite der deutschen Anleihe höher Kauf der deutschen Anleihe % e Falls E : Anleger erwartet, dass sich der Euro um weniger t 1 Et Et 3 als 3% aufwertet Rendite der amerikanischen Anleihe höher Kauf der amerikanischen Anleihe Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 43

44 Zinssätze und Wechselkurse 25 Geldmarktsätze Die Zinssätze in Deutschland und in den Vereinigten Staaten entwickeln sich relativ ähnlich Jan-70 Jan-75 Jan-80 Jan-85 Jan-90 Jan-95 Jan-00 Jan-05 Jan-10 Deutschland USA Quelle: IWF Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 44

45 1.3 Schlussfolgerungen und Ausblick Die Wahl zwischen inländischen und ausländischen Gütern hängt hauptsächlich vom Wechselkurs ab. Die Wahl zwischen inländischen und ausländischen Wertpapieren hängt hauptsächlich von ihren relativen Renditen ab. Dieser wiederum wird von den in- und ausländischen Nominalzinsen und der erwarteten Aufwertungsrate der inländischen Währung determiniert. Dr. Joscha Beckmann Makroökonomik II Wintersemester 2013/14 Folie 45

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